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EP 0 655 332 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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31.05.1995 Patentblatt 1995/22 |
(22) |
Anmeldetag: 24.11.1994 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: B41F 27/12 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR GB IT LI SE |
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Priorität: |
30.11.1993 DE 4340651
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Anmelder: KOENIG & BAUER-ALBERT
AKTIENGESELLSCHAFT |
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D-97080 Würzburg (DE) |
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Erfinder: |
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- Fischer, Christian Martin Michael
D-97828 Marktheidenfeld (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Bei einem Formzylinder (1) mit Schlitzeinführung für abgekantete Druckplattenenden
ist in der Nähe des Schlitzeinganges (2) eine Einrichtung (4;6) zum Anheben mindestens
eines abgekanteten Druckplattenendes vorgesehen. Die gesteuerte Einrichtung wirkt
dabei auf eine Unterseite der Druckplatte ein und hebt sie vom Mantel des Formzylinders
ab und zieht dabei das abgekantete Ende der Druckplatte aus dem Einführschlitz.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Formzylinder mit schlitzförmiger Druckplatteneinführung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Durch die DE 42 03 550 A1 ist eine Zuführeinrichtung für Druckluft auf einen rotierbaren
Zylinder einer Druckmaschine über einen Zylinderzapfen bekannt geworden. Über eine
gestellfest gelagerte Zuführung mit einem zeitweilig auf die Oberfläche oder in die
Nähe des Zylinderzapfens absenkbaren Auslaß wird zunächst einer oder mehreren radial
angeordneten Bohrungen, die mit einer oder mehreren axial verlaufenden Bohrungen in
Verbindung stehen, Druckluft zugeführt. Mit den axial verlaufenden Bohrungen stehen
radial verlaufende Bohrungen in Verbindung, die in Steckmitteln oder Öffnungen zum
Druckluftaustritt münden.
[0003] Formzylinder für Offsetrollenrotationsdruckmaschinen mit schlitzförmiger Druckplatteneinführung
sind seit langem bekannt. Der Druckplattenanfang ist dabei mit einem spitzen und das
Druckplattenende mit einem stumpfen Öffnungswinkel abgekantet. Beim Auflegen der Druckplatte
auf den Formzylinder wird zuerst das Druckplattenende mit dem spitzen Öffnungswinkel
in eine - im Querschnitt gesehen - spitzwinklige Einhängekante eingehängt, wobei die
Länge der Einhängekante mindestens der Druckplattenbreite entspricht. Die Einhängekante,
gebildet aus Einhängeradius mit schräggestellter Anliegefläche für die Druckplattenanfangs-Abkantung,
bildet zusammen mit einer zu ihr parallelliegenden Anliegefläche für die Druckplattenende-Abkantung
und einer an sie anstoßenden Grundfläche die schlitzförmige Druckplattenendeneinführung.
Der Abstand der sich gegenüberliegenden Anliegeflächen ist dabei etwas größer als
zweimal die Druckplattendicke. Dieser sehr enge Schlitz zur Aufnahme der beiden Druckplattenenden
und das satte Aufliegen der Druckplatte auf dem Umfang des Formzylinders hat zur Folge,
daß das Druckplattenende-Abkantung nicht so einfach wieder aus dem Schlitz herausgezogen
werden kann um einen Druckplattenwechsel durchzuführen. Deshalb behilft man sich mit
Saugern, die man auf den Bereich um das Druckplattenende auf die Druckplatte aufsetzt
und mit Gewalt das Ende dann mehr oder weniger beschädigt aus dem Schlitz herauszieht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung auf einem Formzylinder
einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen, mit der ein abgekantetes Ende einer Druckplatte
ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen auf einfache Weise aus einem Einführschlitz zur Aufnahme
von Druckplattenabkantungen zumindest soweit in dem Schlitz gehoben wird, das das
Druckplattenende bequem von einer Bedienperson oder Automaten aus dem Schlitz gezogen
werden kann und somit das betroffene Ende der Druckplatte vom Zylinderumfang abgehoben
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel wird anhand einer Figur als Lösungsbeispiel beschrieben,
ohne sich auf dieses Ausführungsbeispiel zu beschränken.
[0007] Auf einem Formzylinder 1 einer Rotationsdruckmaschine ist eine, zwei abgekantete
Enden aufweisende Druckplatte z. B. eine Offset-Druckplatte aufgelegt. Die Abkantung
für den Druckplattenanfang weist einen spitzwinkligen, die Abkantung für das Ende
der Druckplatte einen stumpfwinkligen Öffnungswinkel Beta auf. Beide Enden kommen
bei aufgelegter Druckplatte in einen Einführspalt 2 im Formzylinder 1 zu liegen. Ein
derartiger Einführspalt 2 ist hinlänglich bekannt und wurde in der Beschreibungseinleitung
ausführlich beschrieben, so daß aus Vereinfachungsgründen auf eine Wiederholung verzichtet
wird. Zumindest das Druckplattenende mit der Abkantung mit stumpfwinkligem Öffnungswinkel
Beta - im folgenden kurz "stumpfwinklige Abkantung" genannt - wird in einen Einführspalt
2 gedrückt und hält dort fest, bis die Druckplatte ausgewechselt werden soll.
[0008] Im z. B. 1 cm breiten Bereich 3, parallel zum Einführspalt 2 auf der Seite der "stumpfwinkligen
Abkantung", sind eine Anzahl von Abhebeeinrichtungen 4 zum Anheben des Druckplattenendes
im Bereich 3 vor der Abkantung des Druckplattenendes vorgesehen. Sie wirken aus dem
Mantel heraus und wirken auf eine Unterseite der Druckplatte in der Weise ein, daß
das Druckplattenende vor seiner Abkantlinie angehoben wird und so die Abkantung des
Druckplattenendes aus dem Einführspalt zumindest soweit herauszieht, bis dieses Ende
bequem vom Formzylinder 1 abgelöst werden kann.
[0009] Diese Abhebeeinrichtung 4 kann aus verschiedenen Mitteln bestehen. So kann z. B.
eine heb- und senkbare Anhebeleiste vorgesehen sein. Es können aber auch in besonders
vorteilhafter Weise eine Mehrzahl von Düsen 6 für den Austritt von Druckluft vorgesehen
sein. Die gesteuerte Druckluft tritt z. B. aus allen Düsen 6 gleichzeitig aus und
hebt das Druckplattenende im nahen Bereich parallel zur Umkantlinie des abgekanteten
Druckplattenendes soweit an, daß anschließend zumindest die Seitenränder ergriffen
werden können. Vorzugsweise wird das Druckplattenende soweit hochgehoben, daß die
Abkantung des Druckplattenendes völlig den Einführspalt 2 verlassen hat. Die Düsen
6, die mit der Mantelfläche des Formzylinders 1 enden, - also nicht über sie hinaustehen
-, werden über erste radiale Bohrungen 7 mit Druckluft gespeist. Die Bohrungen 7 beginnen
in einer sich axial erstreckenden Speicherkammer 8 für die Druckluft, die mittels
mehrerer zweiter radiler Bohrungen 9 mit einer axialen Bohrung 11 in Verbindung steht.
Diese axiale Bohrung 11 steht mit einer nicht dargestellten radialen Bohrung in einem
Wellenzapfen in Verbindung. Über die Öffnung(en) dieser Bohrung(en) erfolgt die getaktete
Zufuhr von Druckluft über z. B. einer Einrichtung nach DE 42 03 550 A1 von einer Druckluftquelle.
Teileliste
[0010]
- 1
- Formzylinder
- 2
- Einführspalt
- 3
- Bereich
- 4
- Abhebeeinrichtung
- 5
- -
- 6
- Düsen
- 7
- Bohrung, erste radiale
- 8
- Speicherkammer
- 9
- Bohrung, zweite radiale
- 10
- -
- 11
- Bohrung, axiale
- 12
- Einhängekante
1. Formzylinder mit schlitzförmiger Einführung für abgekantete Enden einer Druckplatte,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich (3) parallel und angrenzend zu einer äußeren
Einhängekante (12) der schlitzförmigen Einführung (2) eine schaltbare Einrichtung
(4; 6) zum Anheben eines Druckplattenendes angeordnet ist.
2. Formzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schaltbare Einrichtung
(4; 6) aus einer Mehrzahl von mit Druckluft beaufschlagbarer, nicht aus den Zylindermantel
herausragender Düsen (6) vorgesehen sind.
3. Formzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine gesteuerte, zeitweise
aus dem Formzylindermantel heraustretbare Anhebeleiste (4) für das Druckplattenende
vorgesehen ist.
4. Formzylinder nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
zum Anheben (4; 6) in einem Bereich (3) in der Nähe der äußeren Einhängekante (12)
angeordnet ist.