[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum wickelförmigen Speichern
von Druckprodukten und zum späteren Beschicken der Nachfolgemaschinen. Das Auf- und
Abwickeln der Druckprodukte erfolgt kontinuierlich mit nur einem Wickelband anstelle
von sonst zwei Bändern, von denen eines als Oberband und das zweite als Unterband
wirken.
[0002] In der DE-PS 22 07 556 ist eine Vorrichtung beschrieben, mit der Druckbogen gesammelt
werden, indem sie zwischen zwei Bändern ober- und unterschächtig auf einer Wickelnabe
aufgewickelt und gespeichert werden. Die geschuppt in einem Förderstrom zugeführten
Druckbogen laufen dazu zwischen zwei Wickelbänder ein, die jeweils von einer oberen
Vorratsrolle und einer unteren Vorratsrolle zulaufen. Diese Wickelbänder sind mit
der Wickelnabe verbunden und bilden nach dem Einlaufen des Förderstromes geschuppter
Druckbogen zwischen beide Bänder ein Führungsbandpaar.
[0003] Bei dieser Lösung ist es besonders nachteilig, daß die Wickelnabe angetrieben und
die beiden Vorratsrollen abgebremst werden müssen. Um dies in Übereinstimmung mit
der Zuführungsgeschwindigkeit des Förderstromes zu bringen, muß eine sehr aufwendige
Regeleinrichtung eingesetzt werden. Diese Regeleinrichtung muß die mit Größerwerden
des Wickels sich verändernde Antriebsdrehzahl laufend mit der Fördergeschwindigkeit
des Förderstromes und der sich ebenfalls verändernden Bremseinwirkung auf die Vorratsrollen
in Übereinstimmung bringen.
[0004] Es ist weiterhin gem. CH-PS 672 628 bekannt, daß auf einem Wickel, von einem Antriebsmotor
angetrieben, mit drei Bändern das Aufwickeln von Druckprodukten erfolgt. Dabei sind
zunächst alle drei Bänder als Unterband für die zuzuführenden Druckprodukte wirksam.
Nach der ersten Umdrehung des Wickels umschlingt ein Band den Wickel voll um 360 Grad
und läuft danach weiter um den Wickel. Nunmehr wirkt es nach der weiteren Zuführung
von Druckprodukten zum Wickel als Oberband für diese Druckprodukte. Die zwei anderen
Bänder werden nach einer teilweisen Umschlingung des Wickels von diesem weggeführt
und über mehrere Rollen geleitet ihm wieder zugeführt. und wirken nun ebenfalls als
Oberband, allerdings dann bereits im Einführbereich der Druckprodukte.
[0005] Hier ist es besonders nachteilig, daß mindestens drei Bänder eingesetzt werden müssen
und zusätzlich noch eine Walzenbahn zum Ausgleich des sich ändernden Durchmessers
des stationär gelagerten Wickels erforderlich wird.
[0006] Der Erfindung liegt zugrunde, ein Verfahren mit zugehöriger Vorrichtung zum wickelförmigen
Speichern von Druckprodukten zu schaffen, das mit einem Antriebsmotor auskommt, das
ein ober- oder unterschächtiges Zuführen mit nur einem Wickelband ermöglicht, das
eventuelle Beschädigungen in dem nicht umschlungenen Bereich weitgehend vermeidet
und eine gedrungenere Bauweise ermöglicht, wobei die Vorrichtung ohne Gestellwechsel
ebenfalls zur Beschickung der Nachfolgemaschinen einsetzbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem Druckprodukte auf einem Wickelband,
das von einer Bandvorratsrolle abgespult wird, um einen Wickelkern gewickelt werden,
wobei dieser gleichzeitig von dem Wickelband angetrieben wird. Das auf der Bandvorratsrolle
gespeicherte Wickelband wird von einem Antriebsband abgezogen und über eine Bandzuführrolle,
die von einem Antrieb getrieben wird, dem Wickelkern zugeführt. Dieser Wickelkern
wird von dem Wickelband fast um 360 Grad umschlungen und das Wickelband läuft dann
entgegen der Transportrichtung der Druckprodukte um die von einem Bandantrieb angetriebene
Umlenkrolle sowie eine weitere Gegenrolle zu einer Kehrrolle. Diese führt das Wickelband
angenähert parallel zu dem Produktstrom und diesen mitführend zurück zum Wickelkern,
an dem das Wickelband befestigt wird.
[0008] Der Produktstrom wird unterhalb des Wickelbandes auf dem noch nicht um den Wickelkern
gelaufenen Wickelbandteil leicht konvex geführt zum Wickelkern transportiert, und
damit auf dem Wickelkern aufgewickelt und auf ihm gespeichert.
[0009] Von einem Antriebsmotor wird zunächst der Antrieb des Antriebbandes betätigt, weiterhin
der Bandtrieb der Bandzuführrolle und auch der Bandantrieb der Umlenkrolle. Der stufenlos
regelbare Antriebsmotor läuft konstant, aber die Antriebsgeschwindigkeit an den drei
Antriebsstellen des Wickelbandes ist unterschiedlich ausgelegt. Zum Aufwickeln auf
den Wickelkern muß der Bandantrieb schneller als der Bandtrieb und der Bandtrieb schneller
als der Antrieb laufen. Beim Beschicken der Nachfolgemaschinen muß die Antriebsgeschwindigkeit
am Antrieb größer als am Bandtrieb und an diesem größer als am Bandantrieb sein. Die
Geschwindigkeitsunterschiede beim Auf- bzw. Abwickeln werden z. B. dadurch erreicht,
daß zwei Kettentriebe vorgesehen sind. Auf der Welle des Antriebsmotors sind zwei
Kettenräder gleicher Zähnezahl fest angeordnet, ebenfalls auf der Welle des Bandtriebes.
Auf die Wellen des Antriebes und des Bandantriebes werden Kettenräder unterschiedlicher
Zähnezahl vorgesehen, die in Verbindung mit Kupplungselementen drehbar ausgebildet
sind. Beim Beschicken von Nachfolgemaschinen wird eine über einen Freilauf mit der
Bandvorratsrolle in Verbindung stehende Rutschkupplung vom Antriebsmotor mit angetrieben.
[0010] Die erforderlichen unterschiedlichen Antriebsgeschwindigkeiten beim Auf- bzw. Abwickeln
werden damit durch den jeweils geschalteten Eingriff der unterschiedlich großen Kettenräder
gewährleistet. Diese relativ geringen Unterschiede ermöglichen eine solche Straffung
des Wickelbandes, daß die zwischen zwei lagen des Wickelbandes eingebundenen Druckprodukte
unverschieblich fest gelagert sind. Die stufenlose Regelung des Antriebsmotores dient
der Anpassung der Aufrollgeschwindigkeit an die Produktzuführgeschwindigkeit.
[0011] Eine Verbesserung des Verfahrens, insbesondere auch für die Verarbeitung von Problempapieren
sieht vor, daß die Gegenrolle weiter entfernt von dem Bereich, in dem die zu speichernden
Druckprodukte in den Wickelkern einlaufen, positioniert wird. Dies ist oberhalb des
Wickelkernes vorgesehen, wobei die Kehrrolle unmittelbar nahe der Gegenrolle angeordnet
wird. Weiterhin wird der lauf des Wickelbandes so verändert, daß es von der Gegenrolle
wie bisher zur Umlenkrolle geführt wird und von dieser zur Kehrrolle läuft, aber von
der Kehrrolle läuft es jetzt direkt wieder in den Wickelkern ein und schließt damit
die Umschlingung des Wickelkernes im Bereich des Einlaufes der zu speichernden Druckprodukte.
[0012] Die Zuführung der auf dem Wickelkern zu speichernden Druckprodukte erfolgt hierbei
nicht mehr durch das speziell geführte Wickelband. Es wird vielmehr ein normales Zuführband,
dessen Unterband vom Bandtrieb mit angetrieben wird, eingesetzt. Im Einlaufbereich
der Druckprodukte in den Wickelkern, der etwas größer als die jeweilige Schuppenstärke
eingestellt ist, wird ein Bogenlenker angeordnet, der ein sicheres Einlaufen der Schuppen
gewährleistet.
[0013] Gleichzeitig ist auf der Gegenrolle und der Kehrrolle noch ein Überbrückungsband
vorgesehen, durch das der wickelbandfreie Raum zwischen diesen beiden Rollen überbrückt
wird und der Produktstrom auch in dieser Lücke Oberbandstützung erhält.
[0014] Zum Speichern breiter Falzbogen im Produktstrom, können mehrere Wickelbänder nebeneinander
mit entsprechendem Abstand voneinander angeordnet werden. Da auf dem Wickelkern nicht
nur eine Speicherung der Druckprodukte erfolgt, sondern von den Wickelkernen Weiterverarbeitungsmaschinen
direkt beschickt werden sollen, sind entsprechende bekannte Bremseinrichtungen vorzusehen.
So ist beim Aufwickeln zu beachten, daß gegen Bremswirkung zu wickeln ist, um eine
entsprechende Straffung der Wickelbänder zu gewährleisten. Beim Abwickeln muß der
Wickelkern einer Bremswirkung unterzogen werden, um den gespeicherten Produktstrom
auf dem Wickelkern straff zu halten.
[0015] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist so ausgebildet, daß der Wickelkern
durch mindestens eine Rolle gebildet wird, die auf einer Führungswelle drehbar gelagert
ist. Auf dieser Führungswelle ist beidseitig jeweils ein Wälzlager als Laufrolle vorgesehen,
das auf einer Rollenführung läuft. Damit kann der Wickelkern in Produktstromlaufrichtung
bei laufender Aufwicklung den Erfordernissen des wachsenden Wickels entsprechend auf
der Rollenführung weitergleiten, er ist in Förderrichtung also frei beweglich. Durch
die Umschlingung des Wickelbandes wird er aber im Rahmen des Erforderlichen gehalten.
Damit sich der Wickelkern aber nicht schief stellen kann, ist ebenfalls beidseitig
neben dem als Laufrolle dienenden Wälzlager noch ein Zahnrad vorgesehen, das in eine
Zahnstange eingreift. Damit wird garantiert, daß der Wickelkern bei kontinuierlich
wachsendem Wickeldurchmesser, auch kontinuierlich in Förderrichtung ausweichen kann.
Die Vorrichtung mit Antriebsmotor, Wickelkern und den Wickelband-Führungseinrichtungen
bildet mit einem Gestell eine Funktionseinheit, die fahrbar ausgebildet ist, um eine
präzise mittige Zuführung des Produktstromes zu gewährleisten und die Nachfolgemaschinen
bedienen zu können.
[0016] Während des Arbeitens der Vorrichtung ist das Gestell unverrückbar verankert.
[0017] Die Erfindung weist verschiedene Vorteile gegenüber bekannten Lösungen auf. So kommt
man mit einem einzigen Wickelband und einem Antriebsmotor aus statt bisher ein Wickelband
als Oberband und eines als Unterband zu benötigen. Dieses eine Wickelband ist gleichzeitig
auch das Antriebsband für den Wickelkern. Dadurch wird ein kompliziertes Antriebssystem
für den Wickelkern, bei dem gleichzeitig äußerst aufwendig der durch das Wickeln steigende
Rollendurchmesser zu berücksichtigen ist, nicht benötigt. Weiterhin ist durch die
Montage aller erforderlichen Elemente auf dem Gestell eine leichte Umsetzung der Vorrichtung
an eine Weiterverarbeitungsmaschine ermöglicht, an der sofort der Wickelinhalt der
Verarbeitung zugeführt werden kann.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die
Figuren zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht des Aufwickelkernes mit Vorrichtung und Wickelbandführungselementen
- Fig. 2:
- eine Draufsicht auf Fig. 1
- Fig. 3:
- eine Vorderansicht von Fig. 1
- Fig. 4:
- eine teilweise aufgeschnittene Wickelrolle in Vorderansicht
- Fig. 5:
- eine detailliertere Seitenansicht von Fig. 4
- Fig. 6:
- eine Seitenansicht des Aufwickelkernes mit Vorrichtung und Wickelbandführungselementen
zum Aufwickeln von blockförmigen Druckprodukten
- Fig. 7:
- eine Vorderansicht von Fig. 6
- Fig. 8:
- eine Seitenansicht des Aufwickelkernes mit Wickelbandführungselementen und direkt
über die Bandzuführrolle dem Wickelkern zugeführtes Wickelband
- Fig. 9:
- eine Vorderansicht der Antriebselemente von Fig. 8
- Fig. 10:
- eine Seitenansicht des Aufwickelkernes mit Wickelbandführungselementen zum Aufwickeln
von blockförmigen Druckprodukten und direkt über die Bandzuführrolle dem Wickelkern
zugeführtes Wickelband
- Fig. 11:
- eine Vorderansicht der Antriebselemente von Fig. 10
[0019] Ein Wickelband 1, das auf einer Bandvorratsrolle 2 aufgewickelt gespeichert ist,
wird gem. Fig. 1 einem Wickelkern 3 zugeführt. Zu diesem Zweck wird ein durch Federkraft
4 an die Bandvorratsrolle 2 gepreßtes Antriebsband 5, welches durch einen Antrieb
6 getrieben wird, eingesetzt, um das Wickelband 1 abzuspulen. Das Wickelband 1 wird
dabei über eine Wenderolle 13 einer Bandzuführrolle 7, die von einem Bandtrieb 8 angetrieben
wird, zugeführt. Von dort wird es zum Wickelkern 3 geleitet, den das Wickelband 1
angenähert um 360 Grad umschlingt und den es gleichzeitig mit antreibt. Von dem Wickelkern
3 kommend wird es um eine von einem Bandantrieb 9 getriebene Umlenkrolle 10 und eine
Gegenrolle 11 entgegengesetzt zur Produktstromzuführung gerichtet über eine Kehrrolle
12 umgelenkt und angenähert parallel zu dem von der Wenderolle 13 laufenden Wickelbandteil
1 oberhalb der Bandzuführrolle 7 wieder zum Wickelkern 3 geführt und an der Befestigungseinrichtung
14 des Wickelkernes 3 befestigt. Zwischen diesem am Wickelkern 3 befestigten Anfang
des Wickelbandes 1 und dem von der Wenderolle 13 über die Bandzuführrolle 7 um den
Wickelkern 3 weiter geleiteten Wickelbandteil 1 wird der Produktstrom 15 auf den Wickelkern
3 aufgewickelt und gespeichert. Im Bereich zwischen der Wenderolle 13 und der Bandzuführrolle
7 wird das Wickelband 1 leicht konvex geführt. Für eine Straffung des Wickelbandes
1 und damit eine sichere Lagerung der Falzbogen des Produktstromes 15 sorgen geringfügig
unterschiedlich gestaltete Abtriebsgeschwindigkeiten der vom Antriebsmotor 16 getriebenen
Antriebe. Sie verhalten sich so, daß beim Abwickeln die Antriebsgeschwindigkeit des
Bandantriebes 9 größer als die des Bandtriebes 8 und diese größer als die des Antriebes
6 ist, Beim Abwickeln, also beim Beschicken der Nachfolgemaschinen, muß der Antrieb
6 schneller als der Bandtrieb 8 und dieser wiederum schneller als der Bandantrieb
9 laufen, um immer eine unverrückbare Lage des Produktstromes 15 zwischen den Wickelbandteilen
1 zu gewährleisten. Weiterhin ist der Antriebsmotor 16 mit einer stufenlosen, nicht
dargestellten Regeleinrichtung zur Anpassung der Aufrollgeschwindigkeiten am Wickelband
1 an die Zuführungsgeschwindigkeiten des Produktstromes 15 ausgestattet. Die erforderlichen
Geschwindigkeitsunterschiede für die Antriebe 6 und 9 beim Auf- bzw. Abwickeln werden
mittels zweier Kettentriebe 24, 25 erreicht, die vom Antriebsmotor 16 angetrieben
werden. Die Kettentriebe laufen über mit dem Antrieb 6, dem Bandtrieb 8 und dem Bandantrieb
9 verbundene Kettenräder 6', 6'', 8', 8'' und 9', 9'', die auf dem Antrieb 6 und Bandantrieb
9 unterschiedlich groß ausgebildet sind. Die unterschiedlich großen Kettenräder 6'
und 6'' sowie 9' und 9'' sind zum wechselseitigen Eingriff mit Kupplungselementen
ausgestattet. Ebenfalls mit dem Antriebsmotor 16 ist über Kupplungselemente eine Rutschkupplung
26 verbunden, die beim Beschicken von Nachfolgemaschinen die Bandvorratsrolle 2 mit
antreibt.
[0020] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist so ausgebildet, daß der Wickelkern
3 über eine Rolle 17 drehbar auf einer Führungswelle 18 angeordnet ist. Beiderseits
des Wickelkernes 3 ist jeweils ein Zahnrad 19 und daneben ein Wälzlager 20 ebenfalls
auf der Führungswelle 18 angeordnet. Durch die Drehbarkeit des Wickelkernes 3 auf
der Führungswelle 18 und die fast um 360 Grad gehende Umschlingung des Wickelkernes
3 durch das Wickelband 1 ist ein leichtes Aufrollen des Wickelbandes 1 mit dem zu
sichernden Produktstrom 15 auf dem Wickelkern 3 möglich. Mit dem Wachsen des Wickelkernes
3 laufen die Wälzlager 20 auf der Rollenführung 21 und bewegen den Wickelkern 3 in
Förderrichtung des Produktstromes 15 weiter. Um eine Schrägstellung des Wickelkernes
3 dabei zu vermeiden, kämmen die Zahnräder 19 in einer Zahnstange 22 und gewährleisten
damit eine saubere und gleichmäßige Wickelbildung. Die Vorrichtung ist in ihrer Gesamtheit,
also vom Antriebsmotor 16 und der Bandrolle 2 bis zum Wickelkern 3, auf einem Gestell
23 angeordnet, das fahrbar und feststellbar ausgebildet ist.
[0021] Wenn der Wickelkern 3 die erforderliche oder mögliche Menge Druckprodukte vom Produktstrom
15 aufgenommen hat, wird er geschlossen. Zum Zweck des Abwickelns kann die Vorrichtung
auf dem fahrbaren Gestell 23 an die entsprechende Weiterverarbeitungsmaschine gefahren
werden und zum Abwickeln an sie angeschlossen werden. In einem weiteren Beispiel gem.
Fig. 8 wird ebenfalls ein Wickelband 1, das auf einer Bandvorratsrolle 2 aufgewickelt
ist, einem Wickelkern 3 zugeführt. Dabei wirkt das Wickelband 1 auch hier gleichzeitig
als Antriebsband für den Wickelkern 3. Zu diesem Zweck wird ein durch Federkraft 4
an die Bandvorratsrolle 2 gepreßtes Antriebsband 5, welches durch einen Antrieb 6
getrieben wird, eingesetzt, um das Wickelband 1 abzuspulen. Zur Vermeidung von Schlaffband
im Bereich der Bandvorratsrolle 2 ist zwischen dem Antrieb 6 und dem Gestell 23 eine
Bremse 33 angeordnet. Das Wickelband 1 wird über eine Bandvorratsrolle 7, die von
einem Bandtrieb 8 angetrieben wird, der seinerseits fest auf der Welle 34 angeordnet
Der Antrieb 6 ist mit einem Freilauf 32 versehen, durch den beim Aufwickeln der Druckprodukte
auf den Wickelkern 3 der Antrieb unterbrochen und die Bremse 33 wirksam ist.
[0022] Damit wird die Bandstraffung gewährleistet. Zur Vermeidung von Schlaffband im Bereich
der Bandvorratsrolle 2 ist zwischen dem Antrieb 6 und dem Gestell 23 eine Bremse 33
angeordnet. Das Wickelband 1 wird über eine Bandzuführrolle 7, die von einem Bandtrieb
8 angetrieben wird, der seinerseits fest auf der Welle 34 angeordnet ist, zum Wickelkern
3 geleitet. Diesen umschlingt das Wickelband 1 angenähert um 360 Grad bevor es über
eine Gegenrolle 11 und um eine von einem ebenfalls fest auf seiner Welle 35 angeordneten
Bandantrieb 9 getriebene Umlenkrolle 10 sowie über eine Kehrrolle 12 geleitet, dann
als Wickeloberband 31 wieder zum Wickelkern 3 geführt und an der Befestigungseinrichtung
14 des Wickelkernes 3 befestigt wird. Zwischen diesem am Wickelkern 3 befestigten
Anfang des Wickelbandes 1 und dem über die Bandzuführrolle 7 um den Wickelkern 3 weiter
geleiteten Wickelbandteil 1 wird der Produktstrom 15 auf den Wickelkern 3 aufgewickelt
und gespeichert.
[0023] Es können auch hier weitere Wickelbänder 1 in Abständen nebeneinander angeordnet
werden, wobei jedes Wickelband 1 die Funktion des Unterbandes und nach einer Umdrehung
des Wickelkernes 3 die des Oberbandes ausübt und und alle Wickelbänder 1 mit einen
Getriebemotor 16 angetrieben werden. Diese Ausführung ermöglicht es auch, z.B. bei
der Speicherung von Planobogen, beim Abwickeln derselben ohne einen extra einzusetzenden
Anleger, direkt eine Weiterverarbeitungsmaschine zu beschicken, also selbst als Anleger
zu wirken. Beim Abwickeln der Druckprodukte vom Wickelkern 3 läuft der Antrieb 6 etwas
schneller. Beim Abwickeln wirkt der Freilauf 32 auf die Antriebsrolle 36.
[0024] In dieser Situation ist die Bremse 33 durch einen Freilauf wirkungslos geschaltet.
[0025] Eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit der ein oberschächtiges
Aufwickeln ermöglicht wird, ist in den Figuren 10 und 11 dargestellt. Von der Bandvorratsrolle
2 wird das Wickelband 1 durch das vom Antrieb 6 getriebene Antriebsband 5, wie vorstehend
beschrieben, abgespult. Mit dem Antrieb 6 verbunden ist die Antriebsbandrolle 36 von
der das Wickelband 1 als Oberband wirkend direkt zum Wickelkern 3 geführt und an der
Befestigungseinrichtung 14 befestigt wird. Nach fast vollendeter erster Umdrehung
des Wickelkernes 3 wird das Wickelband 1 über die Gegenrolle 11 zur Umlenkrolle 10
geleitet, die ihrerseits fest mit dem Bandantrieb 9 verbunden ist. Von der Umlenkrolle
10 läuft das Wickelband 1 über die Kehrrolle 12 wieder zum Wickelkern 3. Die zu speichernden
Druckprodukte werden über das ebenfalls vom Bandantrieb 9 getriebene Unterband 27
dem Wickelkernes 3 zugeführt und laufen auf dem von der Kehrrolle 12 kommenden Wickelband
1, das nunmehr als Unterband wirksam wird, in den Wickel ein. Ab der Kehrrolle 12
hat das Wickelband 1 eine Doppelfunktion, für die bereits aufgewickelten zuletzt eingelaufenen
Druckprodukte dient es als Oberband und für die neu in den Wickel einlaufenden Druckprodukte
wirkt es als Unterband. Zwischen der Gegenrolle 11 und der Kehrrolle 12 ist das Überbrückungsband
30 als Oberband wirksam.
Bezugszeichenaufstellung
[0026]
- 1
- Wickelband
- 2
- Bandvorratsrolle
- 3
- Wickelkern
- 4
- Feder
- 5
- Antriebsband
- 6
- Antrieb
- 6'
- Kettenrad
- 6''
- Kettenrad
- 7
- Bandzuführrolle
- 8
- Bandtrieb
- 8'
- Kettenrad
- 8''
- Kettenrad
- 9
- Bandantrieb
- 9'
- Kettenrad
- 9''
- Kettenrad
- 10
- Umlenkrolle
- 11
- Gegenrolle
- 12
- Kehrrolle
- 13
- Wenderolle
- 14
- Befestigungseinrichtung
- 15
- Produktstrom
- 16
- Antriebsmotor
- 17
- Rolle
- 18
- Führungswelle
- 19
- Zahnrad
- 20
- Wälzlager
- 21
- Rollenführung
- 22
- Zahnstange
- 23
- Gestell
- 24
- Kettentrieb
- 25
- Kettentrieb
- 26
- Rutschkupplung
- 27
- Unterband
- 28
- Oberband
- 29
- Bogenlenker
- 30
- Überbrückungsband
- 31
- Wickeloberband
- 32
- Freilauf
- 33
- Bremse
- 34
- Welle
- 35
- Welle
- 36
- Antriebsbandrolle
1. Verfahren zum wickelförmigen Speichern von Druckprodukten, indem ein kontinuierliches
Auf- oder Abwickeln mit einem Wickelband (1) erfolgt, das von einer Bandvorratsrolle
(2) auf einen Wickelkern (3) gespult wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband
(1) gleichzeitig als Antriebsband für den Wickelkern (3) verwendet wird, wobei es
zunächst als Unterband vorgesehen ist und nach einer Umdrehung des Wickelkernes (3)
die Oberbandfunktion für die nächste aufzuwickelnde Lage übernimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband (1) von der Bandvorratsrolle (2) mittels eines von einem Antrieb
(6) angetriebenen Antriebsbandes (5) abgezogen, über eine Wenderolle (13) und eine
durch einen Bandtrieb (8) angetriebene Bandzuführrolle (7) geleitet, von dort zum
entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehenden Wickelkern (3) geführt und ihn hahezu um 360
Grad umschlingend über eine Gegenrolle (11) und eine durch einen Bandantrieb (9) angetriebene
Umlenkrolle (10) vom Wickelkern (3) weggeführt und einer Kehrrolle (12) zugeführt
sowie von dieser nahezu parallel zu dem von der Wenderolle (13) laufenden, den Produktstrom
(15) aufnehmenden Wickelbandteil (1) zurück zum Wickelkern (3) geleitet und in einer
Befestigungseinrichtung (14) an diesem verankert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Bandvorratsrolle (2) abgezogene Wickelband (1) direkt über die Bandzuführrolle
(7) dem entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehenden Wickelkern (3) zugeführt, ihn umschlingend
zu der Gegenrolle (11) geleitet, durch sie vom Wickelkern (3) wegführend über die
Umlenkrolle (10) und die Kehrrolle (12) wieder zum Wickelkern (3) zurückgeführt und
mittels der Befestigungseinrichtung (14) an diesem fest angeordnet wird, wobei der
von der Bandrolle (2) kommende Teil des Wickelbandes (1) am Wickelkern (3) als Unterband
für die zu speichernden Druckprodukte (15) dient und der von der Kehrrolle ( 12) neu
in den Wickelkern (3) laufende Teil des Wickelbandes (1) die Funktion des Wickeloberbandes
(31) wahrnimmt, wobei ein Überbrückungsband (30) über die Kehrrolle (12) und die Gegenrolle
(11) laufend den zwischen diesen liegenden umschlingungsfreien Bereich des Wickelkernes
(3) überbrückt und im Einlaufbereich der Druckprodukte (15) in den Wickel ein Bogenlenker
(29) die Druckprodukte (15) führt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Bandvorratsrolle (2) durch den Antrieb (6) abgezogene Wickelband
(1) über die Antriebsrolle (36) direkt dem in Uhrzeigersinn zu drehenden Wickelkern
(3) zugeführt, ihn umschlingend zu der Gegenrolle (11) der Umlenkrolle (10) und der
Kehrrolle (12) geleitet und von der Kehrrolle (12) wieder zum Wickelkern (3) zurückgeführt
und mittels der Befestigungseinrichtung (14) an diesem fest angeordnet wird, wobei
der von der Kehrrolle (12) kommende Teil des Wickelbamdes (1) als Unterband für die
zu speichernden Druckprodukte dient und der über die Antriebsbandrolle (36) von der
Bandrolle (2) kommende Teil des Wickelbandes (1) für nahezu eine Umschlingung Oberbandfunktion
erfüllt. wobei ein Überbrückungsband (30) über die Gegenrolle (11) und die Kehrrolle
(12) laufend den zwischen diesen liegenden umschlingungsfreien Bereich des Wickelkernes
(3) überbrückt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, oder 3, oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der von einem gemeinsamen Antriebsmotor (16) angetriebene Antrieb (6), der Bandtrieb
(8) und der Bandantrieb (9) so ausgelegt sind, daß beim Aufwickeln die Antriebsgeschwindigkeit
am Bandantrieb (9) größer als am Bandtrieb (8) und an diesem wiederun größer als am
Antrieb (6) vorgesehen ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, oder 3, oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Abwickeln die Antriebsgeschwindigkeit am Antrieb (6) größer als am Bandtrieb
(8) und an diesem größer als am Bandantrieb (9) vorgesehen ist, und der Wickelkern
(3) bremsbar zum Gestell (23) ausgebildet ist.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 2, oder 3, oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (16) mit einer stufenlosen Regeleinrichtung zur Anpassung der
Aufrollgeschwindigkeit an die Prodüktstromgeschwindigkeit vorgesehen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der bekannten Zuführeinrichtung des Produktstromes (15), die aus Unterband
(27) und Oberhand (28) besteht, im Einlaufbereich des Wickelkernes (3) ein Bogenlenker
(29) im Zusammenwirken mit der etwas über der Schuppenstromstärke liegenden Größe
des Einlaufbereiches den sicheren Einlauf des Produktstromes (15) in den Wickelkern
(3) gewährleistet und der Antrieb synchron zum Antrieb der Bandzuführrolle (7; 36)
geschaltet ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, oder 3, oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das den Produktstrom (15) aufnehmende Wickelbandteil (1) zwischen Wenderolle
(13) und Bandzuführrolle (7) leicht konvex geführt vorgesehen ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, oder 3, oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgewickelten Druckprodukte (15) durch Antriebsumkehrung Nachfolgemaschinen
zugeführt werden, wobei der Antrieb (6) und der Bandantrieb (9) mit veränderten Größenverhältnissen
der antreibenden Kettenräder 6' bzw. 6'' oder 9' bzw. 9'' ausgestattet sind und zusätzlich
eine Rutschkupplung (26) an der Bandvorratsrolle (2) mit dem Antriebsmotor (16) verbunden
ist.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum wickelförmigen Speichern von Druckprodukten,
dadurch gekennzeichnet, daß auf einem umsetzbaren Gestell (23) der Antriebsmotor (16), der Wickelkern (3)
und die Wickelbandführungseinrichtungen angeordnet sind, wobei der Wickelkern (3)
über Rollen (17) drehbar auf einer Führungswelle (18) gelagert ist und auf dieser
Führungswelle (18) beiderseits des Wickelkernes (3) je ein Zahnrad (19) in Wirkverbindung
mit einer Zahnstange (22) und je ein Wälzlager (20) in Wirkverbindung mit einer Rollenführung
(21) vorgesehen sind, wobei der auf der Führungswelle (18) befindliche Wickelkern
(3) in Förderrichtung frei beweglich angeordnet ist und die Vorrichtung so gestellt
ist, daß die Rollenführungen (21) sowie die Zahnstangen (22) leicht geneigt zur Einlaufseite
der Druckprodukte in den Wickel, angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Zuführung der Druckprodukte (15) in Nachfolgemaschinen die Neigung der
Vorrichtung zur Einlaufseite in die Nachfolgemaschinen vorgesehen ist.