[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung und Überwachung der Verbrennung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Zur Energieeinsparung und Vermeidung von Umweltschäden ist die Überwachung bzw. Regelung
von Verbrennungsprozessen in Verbrennungsanlagen unbedingt notwendig. Die Messung
des Sauerstoffgehalts in Abgasen allein kann keinen Hinweis auf eine unvollständige
Verbrennung liefern. Deshalb ist es besonders wichtig, die Anteile der im Abgas enthaltenen
nicht verbrannten Bestandteile zu erfassen und zu minimieren. Zu diesen unverbrannten
Bestandteilen gehören Kohlenmonoxid und Wasserstoff. Tritt eine unvollständige Verbrennung
ein, so treten im Abgas Wasserstoff- und Kohlenmonoxidemissionen immer gemeinsam auf.
Das genaue Verhältnis von Wasserstoff zu Kohlenmonoxid kann dagegen je nach Brennereinstellung,
Lastfaktor, Brennstoffbeschaffenheit sowie Lufttemperatur und Luftdruck schwanken.
Als Leitgröße, an der sich erkennen läßt, ob eine unvollständige Verbrennung einsetzt,
kann das Auftreten von Wasserstoff ebenso wie das Auftreten von Kohlenmonoxid im Abgas
herangezogen werden.
[0003] In der DE-A-25 10 717 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem mit Hilfe von zwei Sauerstoffsensoren
das Abgas geprüft wird. Die Menge an unverbrannten Bestandteilen wird direkt nach
der Flamme aus den Spannungssignalen dieser Sensoren ermittelt. Nachteilig hierbei
ist, daß die Sensoren bei Verbrennungen mit Luftüberschuß den Gehalt an unverbrannten
Bestandteilen nur mit sehr kleinen Signalen anzeigen, die nicht leicht auswertbar
sind, so daß mit dieser Anordnung nur schwerwiegende Defekte der Verbrennungsanlage
nachgewiesen werden können.
[0004] Aus der DE-B-34 35 902 ist eine Vorrichtung bekannt, welche die Schadstoffemissionen,
insbesondere den Gehalt an Kohlenmonoxid, direkt bestimmen kann. Das Brennstoff-/Luftverhältnis
wird dadurch geregelt, daß über einen Sauerstoffsensor ein Sauerstoffsollwert im Abgas
eingestellt wird. Der Sauerstoffsollwert wird durch das Signal eines Sensors für brennbare
Bestandteile vorgegeben, in dem der minimale Luftüberschuß bestimmt wird, bei dem
unverbrannte Bestandteile, vorzugsweise im Bereich von 200 bis 400 ppm auftreten.
Als Sensor für die unverbrannten Bestandteile wird ein halbleitender Metalloxidsensor
verwendet, dessen Leistungsfähigkeit vom Gehalt an brennbaren Bestandteilen abhängt.
Da eine Konzentration an Kohlenmonoxid von mehr als 100 ppm heute bereits als Fehlfunktion
einer Verbrennungsanlage gilt, der verwendete Halbleitersensor jedoch nur zur einer
Regelung der unverbrannten Bestandteile in einem Bereich von 200 bis 400 ppm geeignet
ist, entspricht diese Vorrichtung den heutigen Anforderungen nicht mehr.
[0005] In der DE-A-38 07 752 ist eine Vorrichtung mit zwei keramischen Sensoren beschrieben,
wobei der ein erster Sensor für die Bestimmung von brennbaren Bestandteilen im Abgas
und der zweite für die Ermittlung von gasförmigem Sauerstoff vorgesehen ist. Der erste
Sensor wird durch einen Festelektrolyten aus Zirkoniumdioxid gebildet. Dieser ist
mit einer einem Referenzgas ausgesetzten Elektrode und einer vom Meßgas beaufschlagten
Elektrode aus Molybdändisilikat versehen. Der zweite Sensor weist ebenfalls einen
Festelektrolyten aus Zirkondioxid auf. Der erste Sensor wird auf eine Betriebstemperatur
erwärmt, die sich von der Betriebstemperatur des zweiten Sensors unterscheidet. Auf
diese Weise läßt sich ein breiter Konzentrationsbereich der brennbaren Bestandteile
in einem zu messenden Abgas durch Berechnung auf der Basis der Abgabeleistung der
beiden Sensoren für den gasförmigen Sauerstoff bestimmen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem es möglich ist,
das Abgas einer Verbrennungsanlage der eingangs genannten Art ständig schadstoffrei
zu halten.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgmäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0008] Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Regel- und Überwachungsvorrichtung,
- Fig. 2
- die zyklische Kontrolle des Arbeitspunktes im Diagramm,
- Fig. 3
- den sprunghaften Anstieg des Wasserstoffanteils im Abgas bei Änderung der Verbrennung,
- Fig. 4
- den Verlauf des Meßsignals eines Wasserstoffsensors,
- Fig. 5
- eine Variante des in Fig. 2 dargestellten Diagramms,
- Fig. 6
- die Überprüfung der O₂-Regelung im Diagramm,
- Fig. 7
- die Überprüfung der O₂- und H₂-Sensoren im Diagramm.
[0010] Figur 1 zeigt eine Regel- und Überwachungsvorrichtung 1, die einen Sauerstoffsensor
2, einen Wasserstoffsensor 3, eine Verarbeitungseinheit 4 sowie eine Regeleinrichtung
5 aufweist. Der Sauerstoffsensor 2 und der Wasserstoffsensor 3 sind in den Abgaskanal
21 einer Verbrennungsanlage 20 eingebaut. Der Aufbau und die Funktionsweise des Sauerstoffsensors
2 sind in der DE-C-29 45 698 offenbart. Ein Wasserstoffsensor 3, wie er in der Vorrichtung
1 verwendet wird, ist in der DE-A-40 21 929 beschrieben. Der Wasserstoffsensor 3 weist
die Eigenschaft auf, daß er für den Fall, daß das Abgas keine brennbaren Bestandteile
aufweist, ebenfalls als Sauerstoffsensor betrieben werden kann. Die Signalein- und
Ausgänge der beiden Sensor 2 und 3 sind mit den Signalein- und -ausgängen der Verarbeitungseinheit
4 verbunden, von der unter anderem alle Störmeldungen ausgegeben werden. Das Ausgangssignal
der Verarbeitungseinheit 4 wird der Regeleinrichtung 5 zugeführt. Diese kann mit einem
Ausgangssignal, das einem Stellglied 6 zugeleitet wird, die Luftzufuhr für die Verbrennungsanlage
20 mit Hilfe einer Luftklappe 7 steuern.
[0011] Damit das aus der Verbrennungsanlage 20 kommende Abgas 22 keinen, oder nur einen
sehr geringen Anteil an brennbaren Bestandteilen aufweist, wird dem Brennstoff, der
über die Leitung 9 zugeführt wird, gerade so viel Luft beigemischt, daß das Brennstoff-/Luftgemisch,
das der Verbrennungsanlage 20 über die Leitung 8 zugeführt wird, gerade noch eine
vollständige Verbrennung ermöglicht. Ändert sich die Brennerkennlinie, was auf Grund
von Heizwertänderungen des Brennstoffs, von Luftdruck- und Temperaturschwankungen,
Düsenverstopfungen oder auch Laständerungen der Verbrennungsanlage hervorgerufen werden
kann, so setzt eine unvollständige Verbrennung ein. Um diese zu vermeiden, werden
zyklische Überprüfungen des Arbeitspunktes der Verbrennungsanlage durchgeführt. Bei
Abweichung von einer vollständigen Verbrennung wird sofort eine Neueinstellung des
Arbeitspunktes durchgeführt. Kann kein neuer Arbeitspunkt gefunden werden, so gibt
die Verarbeitungseinheit 4 eine entsprechende Störmeldung aus.
[0012] In Figur 2 ist in einem Diagramm die zyklische Kontrolle des Arbeitspunktes und dessen
Neueinstellung dargestellt. Bei der Kontrolle wird von dem Istzustand ausgegangen,
d. h. von dem augenblicklichen Arbeitspunkt der Verbrennungsanlage 20. Mit Hilfe der
Regeleinrichtung 5 wird die Luftzufuhr über die Leitung 8 zur Verbrennungsanlage 20
so reduziert, daß der Rest des Sauerstoffs im Abgas um einen Betrag von X%, z. B.
um 0,1% reduziert wird. Die Abnahme des Restsauerstoffs im Abgas 22 kann mit Hilfe
der Sauerstoffsonde 2 erfaßt werden. Gleichzeitig wird das Spannungssignal der Wasserstoffsonde
3 überprüft. Durch die Reduzierung der Sauerstoffzufuhr wird die Verbrennungsanlage
20 von einer vollständigen Verbrennung zu einer unvollständigen Verbrennung übergehen.
Dies bedeutet, daß das Spannungssignal U des Wasserstoffsensors 3 ansteigt. In der
Verarbeitungseinheit 4 wird die Differenz

zwischen dem Spannungssignal U
v vor der Reduzierung der Sauerstoffzufuhr und dem Spannungssignal U
n nach der Reduzierung der Sauerstoffzufuhr gebildet. Wie anhand der Figuren 3 und
4 zu sehen ist, steigt der Anteil des Wasserstoffs im Abgas 22 beim Übergang von einer
vollständigen Verbrennung zu einer unvollständigen Verbrennung sprunghaft an. Wie
Figur 4 zeigt, gilt das auch für das Spannungssignal, das sich zwischen den beiden
Elektroden des Wasserstoffsensors 3 ausbildet. Die zwischen den beiden Spannungssignalen
U
n und U
v gebildete Differenz U
d wird mit einem Schwellwert bzw. Grenzwert verglichen. Dieser Grenzwert ist in der
Verarbeitungseinheit 4 gespeichert und hat bei dem hier beschriebenen Beispiel einen
Wert von 100 mV. Ist die Differenz U
d kleiner, so wird die Sauerstoffzufuhr für die Verbrennungsanlage 20 nochmals reduziert,
derart, daß sich der Sauerstoffanteil im Abgas 22 nochmals um 0,1% reduziert. Dieser
Vorgang wird solange durchgeführt, bis die Differenz U
d größer als der Grenzwert ist. Ist das der Fall, so wird die Arbeitspunkteinstellung
fortgesetzt. Die Luftzufuhr für die Verbrennungsanlage 20 wird jetzt um einen Betrag
von D% erhöht, so daß gerade wieder eine vollständige Verbrennung erfolgt. Dieser
Wert kann beispielsweise bei 0,3% liegen. Damit ist der neue Arbeitspunkt eingestellt.
Die Verbrennungsanlage wird nun mit dieser Arbeitspunkteinstellung bis zur nächsten
Prüfung betrieben.
[0013] Figur 5 zeigt eine andere Möglichkeit, der Arbeitspunktkontrolle und -einstellung.
Hierfür wird die Sauerstoffzufuhr gemindert, und zwar so, daß der restliche Anteile
des Sauerstoffs im Abgas 22 um X%, z.B. um 0,1% reduziert wird. In der Verareitungseinheit
4 wird wiederum die Differenz U
d zwischen den Spannungssignalen U
v und U
n gebildet, die vor und nach der Reduzierung des Sauerstoffs im Abgas an der Wasserstoffsonde
3 abgegriffen werden. Anschließend bildet die Verarbeitungseinheit 4 den Quotienten
U
d/X% aus der Spannungsdifferenz U
d und dem prozentualen Anteil X% der Reduzierung des Restsauerstoffes im Abgas. Nun
wird von der Verarbeitungseinheit 4 geprüft, ob dieser Quotient größer oder kleiner
als ein Grenzwert ist, der in der Verarbeitungseinheit 4 gespeichert ist. Bei dem
hier beschriebenen Beispiel ist der Grenzwert auf 2000 mV/% festgelegt. Ist der Quotient
U
d/X% kleiner, so wird die Sauerstoffzufuhr zur Verbrennungsanlage 20 nochmals reduziert,
und zwar derart, daß sich der Anteil des restlichen Sauerstoffs im Abgas um nochmal
0,1% reduziert. Anschließend wird wieder der Quotienten U
d/X% gebildet und mit dem Grenzwert verglichen. Diese Verfahrensschritte werden solange
durchgeführt, bis der Quotient U
d/X% größer ist als der Grenzwert. Anschließend wird die Luftzufuhr zur Verbrennungsanlage
20 um D%, z. B. um 0,3% erhöht, so daß gerade wieder eine vollständige Verbrennung
erfolgt. Die Verbrennungsanlage wird dann bis zur nächsten Überprüfung mit diesem
Überschuß an Sauerstoff betrieben. Die besonderen Vorteile dieser hier beschriebenen
Quotientenbildung als Kriterium zur Erkennung des Einsetzens einer unvollständigen
Verbrennung liegen darin, daß kleine Änderungen der Spannung U des Wasserstoffsensors
keinen Einfluß auf die Funktionen haben, da ja nur relative Signaländerungen betrachtet
werden. Die Verringerung der absoluten Sensorempfindlichkeit durch Elektrodenalterung
hat zudem keinen Einfluß auf die Funktion, da die Steigung der Sensorkennlinie, die
in Figur 4 dargestellt ist, auch noch deutlich zwischen vollständiger und unvollständiger
Verbrennung unterscheidet, wenn der absolute Signalwert im steilen Ast der Kennlinie
auf Grund von Elektrodenalterung abnimmt. Vorteilhaft ist weiterhin, daß die Steigung
der Sensorkennlinie nach Figur 4 bereits ansteigt, sobald der Übergang zu einem Zustand
unvollständiger Verbrennung erfolgt. Mit dieser Art der Regelung wird also die Wasserstoffemission
auf Werte unterhalb von 100 ppm begrenzt. Die Regel- und Überwachungsvorrichtung 1
erlaubt eine stündliche Überwachung und Neueinstellung des Arbeitspunktes.
Da sich der Arbeitspunkt nicht nur durch eine Änderung der Kennlinie der Verbrennungsanlage
20 verschieben kann, sondern auch auf Grund eines Fehlverhaltens einer der Sensors
2 oder 3 oder der O₂-Regelung, ist auch die periodische Überwachung der Sensoren 2
oder 3 und der O₂-Regelung in regelmäßigen Intervallen z. B. täglich erforderlich.
Das kann ebenfalls mit Hilfe der erfindungsgemäßen Regel- und Überwachungseinrichtung
durchgeführt werden. Bei der Überwachung der O₂-Regelung, wie sie in Figur 6 dargestellt
ist, wird zunächst der Arbeitspunkt der Verbrennungsanlage 20 neu eingestellt, und
zwar wie oben beschrieben. Zeigt der Wasserstoffsensor 3 für brennbare Bestandteile
einen erhöhten Signalanstieg, so wird der Arbeitspunkt nochmals neu eingestellt. Ist
ein neuer Arbeitspunkt gefunden, so wird eine Meldung ausgegeben, daß eine Überprüfung
der Betriebsparameter erforderlich ist. Wird kein neuer Arbeitspunkt gefunden, so
wird mit Hilfe der Regeleinrichtung 5 die Luftzufuhr zur Verbrennunganlage 20 soweit
erhöht, daß die Verbrennung mit Luftüberschuß erfolgt. Dies hat zur Folge, daß das
Spannungssignal U des Wasserstoffsensors kleiner wird, was gleichbedeutend ist mit
einer Verschiebung des Arbeitspunktes in Richtung einer vollständigen Verbrennung.
In diesem Fall wird eine Information ausgegeben, daß der Wasserstoffsensor in Ordnung
ist, jedoch die Sauerstoffregelung defekt. Ferner wird eine Meldung ausgegeben, daß
die Verbrennungsanlage weiter mit mechanisch eingestelltem Luftüberschuß arbeitet.
Wird durch die mechanische Erhöhung der Luftzufuhr zur Verbrennungsanlage 20, die
Größe des Spannungssignals U am Wasserstoffsensor 3 nicht reduziert, so ist der Sensor
3 defekt. Es erfolgt eine Meldung, daß der Wasserstoffsensor 3 defekt und die Verbrennungsanlage
20 weiter mit mechanisch eingestelltem Luftüberschuß betrieben wird.
[0014] Wird der Arbeitspunkt der Verbrennunganlage 20 zyklisch eingestellt, und weist das
Spannungssignals U des Wasserstoffsensors 3 trotzdem einen erhöhten Anstieg auf, so
ist dies ein Hinweis darauf, daß sich die Kennlinie der Verbrennungsanlage drastisch
verändert hat, oder der Sauerstoff- bzw. der Wasserstoffsensor defekt ist.
[0015] Die Überprüfung der beiden Sensoren 2 und 3 erfolgt, wie in Figur. 7 dargestellt,
derart, daß die Luftzufuhr zur Verbrennungsanlage 20 soweit erhöht wird, daß der Sauerstoffanteil
im Abgas 22 einen Überschuß von V% aufweist, der beispielsweise zwischen 6,5% und
9% liegen kann. Nun wird geprüft, ob das Spannungssignal U des Wasserstoffsensors
3 innerhalb einer zulässigen Bandbreite von beispielsweise 5 bis 60 mV liegt. Ist
das nicht der Fall, so wird eine Störmeldung ausgegeben, daß der H₂-Sensor defekt
ist, und der Sauerstoffanteil des Abgases nach einem fest einprogrammierten Kennfeld
in der Verarbeitungseinheit 4 eingestellt wird. Weist das Spannungssignal der Wasserstoffsonde
3 einen Wert zwischen 5 und 60 mV auf, so wird die Luftzufuhr zur Verbrennungsanlage
dreimal so verändert, daß der Sauerstoffanteil im Abgas 22 bei drei verschiedenen
O₂-Werten R%, S%, T% beispielsweise bei 7%, 5% und 3% liegt. Aus den hieraus resultierenden
Spannungssignalen U
R, U
S und U
T des Wasserstoffsensors 3 wird der Sauerstoffanteil gemäß der Spannungskennlinie des
Wasserstoffsensors 3 mit Hilfe der Verarbeitungseinheit 4 berechnet. Stimmen diese
Werte nicht mit den Sauerstoffwerten überein, die von dem Sauerstoffsensor 2 ermittelt
werden, wird eine Störmeldung ausgegeben, daß der H₂-Sensor oder der O₂-Sensor defekt
ist, und die Verbrennungsanlage 20 auf festem Arbeitspunkt mit hohem Luftüberschuß
gefahren wird. Stimmen die ermittelten Sauerstoffwerte mit den gemessenen Sauerstoffwerten
des Sauerstoffsensors 2 überein, so wird die Luftzufuhr zur Verbrennungsanlage 20
kurzfristig so gedrosselt, daß der Sauerstoffanteil im Abgas nur noch U%, beispielsweise
nur noch 0,8% beträgt. Steigt daraufhin das Spannungssignal der Wasserstoffsensor
3 an, so wird von der Verarbeitungseinheit eine Meldung ausgegeben, daß der O₂-Sensor
defekt ist, und daß der Wasserstoffsonde in Ordnung ist Steigt das Spannungssignal
nicht an, wird eine Meldung ausgegeben, daß die Luftzufuhr zur Verbrennungsanlage
gemäß einer fest einprogrammierten Kennlinie erfolgt.
1. Verfahren zur Regelung und Überwachung der Verbrennung einer Verbrennungsanlage (20)
für strömende gasförmige oder flüssige Brennstoffe, der Wasserstoff- und Sauerstoffsensoren
(2 und 3) nachgeschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung so eingestellt wird, daß das Abgas (22) den geringstmöglichen
Sauerstoffüberschuß aufweist und damit gerade noch eine vollständige Verbrennung erfolgt,
und daß die Kontrolle dieser Einstellung, einer O₂-Regelung und der Wasserstoff- und
Sauerstoffsensoren zyklisch erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Überprüfung des Arbeitspunktes
der Verbrennungsanlage auf eine gerade noch vollständige Verbrennung die Luftzufuhr
zur Verbrennungsanlage (20) soweit reduziert wird, daß sich der restliche Sauerstoffanteil
im Abgas um X% reduziert, daß aus den Spannungssignalen U
v, U
n, die vor und nach der Reduzierung des Sauerstoffanteils im Abgas (22) gemessen werden,
die Differenz

gebildet und mit einem Grenzwert verglichen wird, daß der Sauerstoffanteil im Abgas
(22) stufenweise solange um X% reduziert wird, bis die gebildete Differenzspannung
U
d größer ist als der vorgegebene Grenzwert, daß im Anschluß daran die Sauerstoffzufuhr
zur Verbrennungsanlage (20) soweit erhöht wird, daß der restliche Anteil des Sauerstoffs
im Abgas um D% erhöht wird und damit gerade noch eine vollständige Verbrennung erfolgt,
und daß diese Einstellung bis zur nächsten Prüfung als neuer Arbeitspunkt dient.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzufuhr zur Verbrennungsanlage
(20) so reduziert wird, daß sich der restliche Anteil des Sauerstoff im Abgas um X%
reduziert, und daß aus den Spannungssignalen Uv, Un, die vor und nach der Reduzierung ermittelt wurden, die Differenz Ud gebildet und hieraus zusammen mit dem prozentualen Anteil von X% der reduzierten
Sauerstoffmenge der Quotient Ud/X% gebildet wird, daß dieser Quotient mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen
und die Reduzierung des restlichen Sauerstoffs im Abgas in Stufen von X% solange durchgeführt
wird, bis der Quotient größer als der vorgegebene Grenzwert ist, und daß anschließend
die Luftzufuhr zur Verbrennungsanlage (20) soweit vergrößert wird, daß der restliche
Anteil des Sauerstoffs im Abgas um D% erhöht wird und damit gerade noch eine vollständige
Verbrennung erfolgt, und diese Einstellung bis zur nächsten Prüfung als neuer Arbeitspunkt
dient.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Überprüfung
der O₂-Regelung bei erhöhtem Spannungssignal (U) des Wasserstoffsensors ( 3) eine
Neueinstellung des Arbeitspunktes vorgenommen wird, daß bei Nichterreichen eines neuen
Arbeitspunktes die Luftzufuhr zur Verbrennungsanlage (20) mechanisch so vergrößert
wird, daß die Verbrennung mit Luftüberschuß erfolgt, daß bei einer hieraus resultierenden
Reduzierung des Spannungssignals (U) des Wasserstoffsensors eine Meldung ausgegeben
wird, daß die Sauerstoffregelung defekt ist, und daß bei einer hierdurch nicht erreichten
Reduzierung des Spannungssignals (U) eine Meldung ausgegeben wird, daß der Wasserstoffsensor
(3) defekt ist, und daß bei defektem Sauerstoffsensor (2) bzw. defektem Wasserstoffsensor
(3) zusätzlich eine Meldung ausgegeben wird, daß die Verbrennungsanlage weiter auf
mechanisch eingestelltem Luftüberschuß arbeitet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur gegenseitigen
Überprüfung der Sensoren (2 und 3) die Luftzufuhr der Verbrennungsanlage (20) soweit
erhöht wird, daß der restliche Anteil des Sauerstoffs im Abgas (22) auf V% ansteigt,
daß bei einem hieraus resultierenden Spannungssignal (U) des Wasserstoffsensors (3)
außerhalb des zulässigen Intervalls eine Störmeldung H₂-Sensor defekt ausgegeben wird,
daß die Verbrennungsanlage gemäß einem fest einprogrammierten Kennfeld mit einem geringstmöglichen
Sauerstoffüberschuß im Abgas betrieben wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Vorliegen eines Spannungssignals
des Wasserstoffsensors (3) im zulässigen Bereich nach Erhöhung des Sauerstoffanteils
in Abgas (20) auf V% die Luftzufuhr zur Verbrennungsanlage (20) in drei Stufen auf
R%, S% und T% des restlichen Sauerstoffanteil im Abgas (20) eingestellt wird, daß
aus den jeweils gemessenen Spannungssignalen (UR, US und UT) des Wasserstoffsensors bei R%, S% und T% Sauerstoffanteil im Abgas der zugehörige
Sauerstoffwert aus der Kennlinie des Wasserstoffsensor (3) ermittelt wird, daß die
berechneten Sauerstoffwerte mit dem gemessenen Sauerstoffwerten im Abgas verglichen
und bei Nichtübereinstimmung eine Störmeldung O₂-Sensor oder H₂-Sensor defekt und
die Verbrennungsanlage (20) arbeite mit überhöhtem Luftüberschuß ausgegeben wird ,
daß bei Übereinstimmung die Luftmengenzufuhr der Verbrennungsanlage (20) kurzzeitig
so reduziert wird, daß der Sauerstoffanteil im Abgas auf U% reduziert wird, daß bei
steigendem Spannungssignal des Wasserstoffsensors (3) eine Meldung ausgegeben wird,
daß Wasserstoffsensor (3) in Ordnung, und daß im anderen Fall eine Störmeldung ausgegeben
wird, daß der Wasserstoffsensor (3) defekt ist, und daß die Verbrennungsanlage gemäß
fest einprogrammierter Kennlinie so betrieben wird, daß das Abgas (22) den geringstmöglichen
Sauerstoffüberschuß aufweist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Werte
X% = 0,1%, D% = 0,3%, R% =7%, S% = 5% , T% = 3%, U% = 0,8% und V% zwischen 6,5% und
9% gewählt werden.