[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen von Gasen nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Unter Gasen sind sowohl reine Gase, als auch Gasgemische zu verstehen und insbesondere
Luft für Klimaanlagen, Kühlräume und Gefrieranlagen. Als Kühlmittel für derartige
Anlagen sind Kohlendioxid, Gemische von halogenierten Kohlenwasserstoffen und Ammoniak
bekannt. Die Verwendung von halogenierten Kohlenwasserstoffen geht wegen deren Ozon-Abbaupotential
zurück. Ammoniak ist toxisch und brennbar, hat einen durchdringenden Geruch uns reizt
die Schleimhäute. Bei Leckagen besteht daher ein hohes Panik-Risiko, es ist daher
nur mit kostenintensivem Aufwand in der Gebäudetechnik einsetzbar.
[0003] Die DE 42 24 896 A1 zeigt ein Kühlverfahren, bei dem flüssiges Kohlendioxid als Kühlmittel
in einem geschlossenen Kreis zirkuliert. Die Rückverflüssigung des Kohlendioxids geschieht
mit einem sekundären Kühlkreislauf, in welchem halogenierte Kohlenwasserstoffe als
Kühlmittel verwendet werden. Bei diesem Verfahren wird zwar die Menge der benötigten
halogenierten Kohlenwasserstoffe verringert, sie sind aber weiterhin als sekundäres
Kühlmittel erforderlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Kühlen von Gasen zu schaffen,
welches ausschließlich mit Kohlendioxid als Kühlmittel betrieben werden kann.
[0005] Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1 berücksichtigten Stand der Technik
ist diese Aufgabe erfindungs gelöst mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 angegebenen Merkmalen.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Kohlendioxid ist weder toxisch noch brennbar und besitzt kein Ozon-Abbaupotential.
Flüssiges Kohlendioxid besitzt eine relativ hohe latente Wärme und kann so im Anwendungsbereich
von Klimaanlagen (Verdampfung von -5 °C bis 5 °C) bis hinzu Tieftemperatur-Gefrieranlagen
und Kühlräumen (Verdampfung von -30 °C bis -50 °C) eingesetzt werden.
[0008] Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist, daß anstelle eines geschlossenen
Kühlkreislaufes ein offener Kühlkreislauf für das flüssige Kohlendioxid dient. Die
Unteransprüche zeigen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, gemäß denen
die Kälte des verdampften Kohlendioxids optimal zum Vorkühlen und zum Abtauen ausgenutzt
wird.
[0009] Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer
Form.
[0010] Die Zeichnung zeigt einen Speicher 1, in welchen sich flüssiges Kohlendioxid unter
einem Druck von 12 bar und -35 °C befindet. Das flüssige Kohlendioxid wird mittels
der Zirkulationspumpe 2 über ein Ventil 3 in den Wärmeaustauscher 4 geleitet, wo es
teilweise verdampft und das abzukühlende Gas dabei abkühlt. Das entstandene Gas-Flüssigkeitsgemisch
gelangt über das Ventil 5 und die Leitung 6 zurück in den Speicher 1. Es ist vorteilhaft,
das erfindungsgemäße Verfahren mit umschaltbaren Wärmeaustauschern zu betreiben, wozu
ein zweiter Kühlkreis mit dem Ventil 7, dem Wärmeaustauscher 8 und dem Ventil 9 vorgesehen
ist. Das abzukühlende Gas gelangt mit Umgebungstemperatur durch die Leitung 10 in
den Vorkühler 11, wo es auf 10 °C abgekühlt wird. Es strömt weiter durch das Ventil
12 in den Wärmeaustauscher 4, wo es auf -30 °C gekühlt wird und über die Leitung 13
abgezogen wird. Nach Umschaltung strömt das Gas entsprechend durch die Leitung 10,
den Vorkühler 11, das Ventil 14, den Wärmeaustauscher 8 und die Leitung 15. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt somit die Kühlung im wesentlichen durch die Verdampfung
des flüssigen Kohlendioxids.
[0011] Das bei der Kühlung entstandene gasförmige Kohlendioxid wird durch Druckentspannung
im Entspannungsventil 16 aus dem Speicher 1 abgezogen und gelangt mit einem Druck
von 1,5 bar in den Vorkühler 11, wo es das durch die Leitung 10 einströmende Gas vorkühlt
und sich dabei auf 0 °C erwärmt. Es strömt dann durch das Ventil 17 in den Wärmeaustauscher
8, wo es ausgefrorene Bestandteile des zu kühlenden Gases abtaut und wird zusammen
mit diesen Bestandteilen durch die Leitung 18 aus der Anlage entfernt. Im Umschaltbetrieb
strömt das angewärmte Kohlendioxid sinngemäß durch das Ventil 19 und den Wärmeaustauscher
4, wonach es durch die Leitung 20 aus der Anlage entfernt wird.
1. Verfahren zum Kühlen von Gasen mit verdampfendem flüssigen Kohlendioxid,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kohlendioxid einem Speicher (1) entnommen, mittels einer Zirkulationspumpe
(2) einem Wärmeaustauscher (4, 8) zugeführt und dort im Wärmeaustausch mit den abzukühlenden
Gasen teilweise verdampft wird, wonach das Flüssigkeits-Gasgemisch in den Speicher
zurückgeführt und von dort das gasförmige Kohlendioxid durch Druckentspannung abgezogen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem aus dem Speicher abgezogenen gasförmigen Kohlendioxid die zu kühlenden
Gase vorgekühlt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß es mit umschaltbaren Wärmeaustauschern (4, 8) betrieben wird und mit dem gasförmigen
Kohlendioxid nach erfolgter Vorkühlung die Wärmeaustauscher abgetaut werden.