[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinder zum Transportieren von Signaturen, insbesondere
eine Falztrommel in einem Räderfalzapparat einer Rollenrotationsdruckmaschine entsprechend
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Durch die DE-AS 1 074 057 ist ein Falzapparat mit einem Schneidzylinder, einem Sammel-
bzw. Überführzylinder und einem Räderfalzzylinder bekanntgeworden. Die Messerleisten
des Schneidzylinders arbeiten mit auf dem Sammel- bzw. Überführzylinder befindlichen
Schneidgegenleisten zusammen. Mittels steuerbarer Punkturen wird der Anfang der Papierstranges
auf dem Sammel- bzw. Überführzylinder aufgenadelt. Anschließend oder erst nach dem
Sammelvorgang werden die Signaturen an die Punkturen des Falzmesserzylinders abgegeben.
Der Falzmesserzylinder weist zwei einander gegenüberliegende, mittels ihrer Spindeln
zwangsläufig rotierende Falzmesser auf, die die Signaturen zwischen zwei Falzwalzen
drücken und so den Querfalz bewirken.
[0003] Dabei müssen die in Produktionsrichtung gesehen, am Anfang der Signaturen eingestochenen
Punkturen zu einem bestimmten Zeitpunkt schnell unter die Zylinderoberfläche zurückgezogen
werden, um die Signaturen einer Querfalzeinrichtung beschädigungsfrei übergeben zu
können. Hier ergeben sich bei schnellaufenden Räderfalzapparaten Probleme in der Art,
daß die Punkturen mittels Steuerrollen und Steuerkurven beim Abgeben der Signaturen
praktisch "ruckartig" angesteuert und betätigt werden müssen. Hierzu sind hohe Beschleunigungskräfte
notwendig. Es ist unter Umständen erforderlich, die Punkturen bis zu 12 mm zurückzuziehen.
Weitere Nachteile werden am gefalzten Produkt sichtbar. Die Punkturlöcher werden schlitzartig
eingerissen, infolge des zu langsamen zurückziehens der Punkturen wobei die in der
Nähe der Falztrommeloberfläche befindlichen Signaturen am meisten betroffen sind.
Ebenso kann dies auch zu einer unregelmäßigen Ausbildung des Querfalzes führen.
[0004] Weiterhin ist durch die DE-PS 5 36 459 eine zylinderförmige, punkturlose Querschneide-
und Sammelvorrichtung für Rotationsdruckmaschinen seit langer Zeit bekannt, bei welchem
der Zylinder mehrere Seitengreiferpaare zum Erfassen und Weiterleiten von geschnittenen
Bogen aufweist. Hiermit können jedoch nur einzelne Bogen bei mäßiger Geschwindigkeit
transportiert bzw. übertragen werden, da sonst eine Genauigkeit bei Übertragen nicht
mehr gegeben ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zylinder zum Transportieren von mittels
Punkturen in der Nähe ihrer Vorderkante gehaltener Signaturen zu schaffen, der es
erlaubt die Punkturen frühzeitig zurückzuziehen, bevor die Signaturen bei Produktionsgeschwindigkeit
an eine Weiterverarbeitungsvorrichtung, z. B. Falzvorrichtung, abgegeben werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruches 1 gelöst.
[0007] Durch die Erfindung entstehen nachfolgende Vorteile: Durch die zusätzliche Anordnung
von Greifern wird der vordere Rand der Signaturen auf der Mantelfläche des Zylinders,
z. B. Falztrommel, gehalten. Das Zurückziehen der Punkturen kann dann beginnen, wenn
die Greifer auf der Mantelfläche der Falztrommel aufsitzen. Die Greifer können aber
durchaus auch bereits unmittelbar nach dem Schnitt, noch vor dem Passieren der Falzwalzen
aufgesetzt werden. Bedingung dabei ist lediglich, daß die Greifer beim Passieren der
Falzwalzen nicht mit diesen kollidieren. Ab diesem Zeitpunkt bis zu einem zweiten
Zeitpunkt oder Schritt, bei welchem die bisherigen Vorderkanten der Signaturen in
Gegenrichtung bewegt werden, d. h. in Einzugsrichtung des Falzwalzenpaares, bleibt
den Punkturen genügend Zeit, sich sicher aus den Signaturen zurückzuziehen. Somit
ist die Zeit für das Zurückziehen der Punkturen verdreifacht worden. Die das geschnittene
Druckprodukt mit der Vorderkante auf den Mantel der Falztrommel andrückenden Greifer
üben bei dem genannten zweiten Schritt des Zurückbewegens der Vorderkante des geschnittenen
Druckproduktes nur noch eine geringfügige Hubbewegung von wenigen zehntel Millimetern
aus, welche bereits genügen, um das geschnittene Druckprodukt freizugeben. Außerdem
wird eine bleibende Verformung der Signatur im Bereich der Punkturlöcher vermieden.
Es können somit höchste Produktionsgeschwindigkeiten gefahren werden, ohne die Punkturlöcher
auszureißen.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, bei langen und mehrfach übereinander angeordneten Signaturen
zum Festhalten derer Längsseiten jeweils mehrere Greifer vorzusehen, z. B. auf der
Hälfte der Länge der Signaturen und im Bereich der Hinterkante, um ein Flattern der
langen Signaturen infolge von Lufteinwirkung zu vermeiden. Bei letztgenannter seitlicher
Anordnung der Greifer außerhalb der Papierbahnbreite verbleibt für die innerhalb der
Falztrommel angeordneten Armaturen, wie Falzmesser, Punkturen und dgl. noch genügend
Raum.
[0009] Mit einer besonderen Ausbildung der Greifer ist es möglich, die gesamte Vorderkante
der Signaturen zu erfassen und abzudecken, so daß die bisher an der Vorderkante wirkenden
Luftkräfte, die entsprechend der Umfangsgeschwindigkeit der Falztrommel teilweise
zu einem Abheben und Flattern der Signaturen von der Mantelfläche der Falztrommel
geführt haben, keine schädlichen Einflüsse mehr ausüben können. Die Falzprodukte weisen
somit sowohl hinsichtlich der Ausbildung des Querfalzes als auch der Ausbildung der
Punkturlöcher eine einwandfreie Qualität auf. Der erfindungsgemäße Zylinder kann auch
zum Sammeln von Signaturen eingesetzt werden.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in
- Fig. 1
- einen schematischen Längsschnitt eines Teils einer Falztrommel mit stirnseitig angeordneten
erfindungsgemäßen Greifern in Arbeits- bzw. in Festhaltestellung,
- Fig. 2
- Ansicht A nach Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.
- Fig. 3
- einen schematischen Längsschnitt eines Teils einer Falztrommel in einem zweiten Ausführungsbeispiel
mit vorderseitig angeordneten Greifern,
- Fig. 4
- eine Ansicht D nach Fig. 3 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 5
- einen schematischen Längsschnitt eines Teils einer Falztrommel in einem dritten Ausführungsbeispiel
mit stirnseitig angeordneten Greifern sowie ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer
modifizierten Greiferspitze.
[0011] Eine Falztrommel 1 ist über nichtdargestellte Achszapfen um ihre Rotationsachse 2
in angedeuteten Seitengestellen 3, 4 drehbar gelagert. Die Falztrommel 1 besitzt stirnseitig
angeordnete Seitenscheiben 6, 7, welche durch nichtdargestellte, in axialer Richtung
verlaufende Traversen bzw. Geräteträger verbunden sind. An der ersten Seitenscheibe
6 ist ein seitenscheibenfester Halter 8 angeordnet, in welchem eine sich in axialer
Richtung erstreckende und durch die zweite Seitenscheibe 7 hindurchragende Drehstabfeder
9 eingespannt ist. Die Drehstabfeder 9 ist koaxial von einer rohrförmigen Steuerspindel
11 umgeben, welche in falztrommelfesten Lagern 12, 13 verdrehbar angeordnet ist. Die
außerhalb der Falztrommel 1 befindlichen und durch die zweite Seitenscheibe 7 hindurchragenden
beiden Enden der Drehstabfeder 9 und der Steuerspindel 11 sind kraft- und formschlüssig
miteinander verbunden, z. B. mittels einer Verzahnung 14. Ein erster Arm 16 sowie
ein zweiter Arm 17 eines zweiarmigen Hebels 16, 17 ist an seinem ersten Ende jeweils
kraft- und formschlüssig mit der Steuerspindel 11 als Auflager verbunden. Der erste
Arm 16 trägt an seinem zweiten Ende eine Steuerrolle 18, welche auf einer seitengestellfesten
Steuerkurve 19 infolge der Drehbewegung der Falztrommel 1 umläuft. Der Arm 16 nach
Fig. 1 ist gegenüber der Darstellung in Fig. 2 um 180
o versetzt gezeigt. Der zweite an der Steuerspindel 11 befestigte Arm 17 ist an seinem
zweiten Ende kraft- und formschlüssig mit einem Gelenklager 21 verbunden. Ein quer
zur Drehrichtung B der Falztrommel 1 um ein falztrommelfestes Lager 22 verschwenkbarer
Greifer 23 ist über seinen Greiferhalter 24 mit einer Schwinge 26 verbunden, die über
ein Gelenklager 27 eine Koppel 28 mit dem am Arm 17 befindlichen ersten Gelenklager
21 verbunden ist.
[0012] Innerhalb der Falztrommel 1 und in der Nähe der ersten Seitenscheibe 6 ist auf der
Steuerspindel 11 ein weiterer Arm 17 befestigt, welcher über die Teile 21, 22, 24,
26, 27, 28 synchron einen zweiten Greifer, ebenfalls mit 23 bezeichnet, betätigt.
Beide Greifer 23 sind quer zur Drehrichtung B der Falztrommel 1 in Pfeilrichtung C
aufeinander zu oder voneinander weg bewegbar, so daß die Greifer 23 Signaturen 29
seitlich in der Nähe seiner Vorderkante 31 auf die Mantelfläche 32 der Falztrommel
1 andrücken. Ein symbolisch dargestelltes und mit 33 bezeichnetes Schneidmesser eines
nichtdargestellten Schneidzylinders trennt die Signaturen 29 gegen eine Schneidgegenleiste
34. Auf einer nichtdargestellten falztrommelfest gelagerten Spindel sind kraft- und
formschlüssig eine Reihe von Punkturhaltern 36 (nur in Fig. 2 und 4 gezeigt) in einem
bestimmten Abstand, z. B. 40 mm, angeordnet, welche jeweils Punkturnadeln 37, 38,
39 tragen. Die Spindel wird in bekannter Weise über einen nichtgezeigten Hebelarm
mit Steuerrolle auf einer gestellfesten Steuerkurve gegen die Kraft einer nichtdargestellten
Rückstellfeder verschwenkt. Die beschriebene Steuerung der Punkturen ist der bereits
eingangs zitierten DE-AS 10 74 057 gezeigt. Während die Greifer 23 die Signatur 29
nur an ihren Längsseiten 42, 43 in der Nähe ihrer Vorderkante 31 halten, sind auf
einer Punkturreihe eine Anzahl von Punkturnadeln 37, 38, 39 angeordnet, so daß die
Vorderkante 31 der Signaturen 29 zum Zeitpunkt des Querschneidens der Signaturen 29
exakt auf der Falztrommel 1 fixiert werden können. Dabei sind zwischen zwei äußeren
Punkturnadeln 37, 39 eine Anzahl mittlerer Punkturnadeln 38 angeordnet.
[0013] Nachdem die Vorderkante 31 des Produktstranges aufgenadelt und Signaturen 29 quergeschnitten
sind, werden die Greifer 23 von der gestrichelt dargestellten einen Endlage (Ruhestellung)
in die andere mit vollen Linien dargestellte Endlage (Festhalte- oder Arbeitsstellung)
bewegt, so daß die Signaturen 29 auf der Mantelfläche 32 der Falztrommel 1 festgehalten
werden. Nachfolgend können die Punkturnadeln 37, 38, 39 aus den Signaturen 29 zurückgezogen
werden. Die in Fig. 1 und 2 strichpunktiert dargestellte Stellung der Betätigungselemente
stellt die zweite Endstellung der Greifer 23 dar. In dieser Stellung befinden sich
die Greifer 23 in Ruhestellung, d. h. in abgeschwenkten Zustand unterhalb der Mantelfläche
32 der Falztrommel 1. An der gezeigten Falztrommel 1 können je nach Bedarf drei, fünf
oder sieben Sätze gleichartiger Armaturen, wie Punkturreihen, Schneidgegenleisten
und Greiferpaare angeordnet sein.
[0014] Es ist auch möglich, die erfindungsgemäßen Greifer auch auf mit Punkturen versehenen
Falzmesserzylindern anzuordnen, um die aufgenadelten Signaturen schnell und exakt
an einen Falzklappenzylinder weiterzugeben.
[0015] In den Fig. 3 und 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Falztrommel
für einen Falzapparat gezeigt. Eine Falztrommel 1 ist über nichtdargestellte Achszapfen
um ihre Rotationsachse 2 in angedeuteten Seitengestellen 3, 4 drehbar gelagert. Die
Falztrommel 1 besitzt stirnseitig angeordnete Seitenscheiben 6, 7, welche durch nichtdargestellte,
in axialer Richtung verlaufende Traversen bzw. Geräteträger verbunden sind. An der
ersten Seitenscheibe 6 ist ein seitenscheibenfester Halter 8 angeordnet, in welchem
eine sich in axialer Richtung erstreckende und durch die zweite Seitenscheibe 7 hindurchragende
Drehstabfeder 9 eingespannt ist. Die Drehstabfeder 9 ist koaxial von einer rohrförmigen
Steuerspindel 11 umgeben, welche in falztrommelfesten Lagern 12, 13 verdrehbar angeordnet
ist. Die außerhalb der Falztrommel 1 befindlichen und durch die zweite Seitenscheibe
7 hindurchragenden beiden Enden der Drehstabfeder 9 und der Steuerspindel 11 sind
kraft- und formschlüssig miteinander verbunden, z. B. mittels einer Verzahnung 14.
Ein erster Arm 16 sowie ein zweiter Arm 17 eines zweiarmigen Hebels 16, 17 ist an
seinem ersten Ende jeweils kraft- und formschlüssig mit der Steuerspindel 11 als Auflager
verbunden. Der erste Arm 16 trägt an seinem zweiten Ende eine Steuerrolle 18, welche
auf einer seitengestellfesten Steuerkurve 51 infolge der Drehbewegung der Falztrommel
1 umläuft. Der Arm 16 nach Fig. 3 ist gegenüber der Darstellung in Fig. 4 um 180
o versetzt gezeigt. Der zweite an der Steuerspindel 11 befestigte Arm 17 ist an seinem
zweiten Ende kraft- und formschlüssig mit einem Gelenklager 21 verbunden. Ebenfalls
mit dem Gelenklager 21 verbunden ist ein Stößel 52, welcher in einer verschwenkbaren
Linearführung 53 gelagert ist und an seinem Ende in axialer Richtung einen Greifer
54 mit einer Greiferspitze 56 aufnimmt. Die Linearführung 53 kann in Form eines Kugelgelenks
55 ausgeführt sein und an ihrer Mantelfläche in zwei falztrommelfesten Lagerschalen
57 verschwenkbar gelagert sein, sowie rechtwinklig zu ihrer Rotationsachse eine Bohrung
aufweisen zur Aufnahme des Stößels 52. Statt eines Kugelgelenks 55 kann auch eine
Walze mit einer Lagerschale eingesetzt werden. Über die gesamte Breite der Falztrommel
1 können in axialer Richtung mehrere Greifer 54, wie in Fig. 3 dargestellt, z. B.
vier Greifer 54 nebeneinander jeweils über die Teile 53, 55, 52, 21, 17 mit der Steuerspindel
11, z. B. mittels Klemmung verbunden sein. Infolge der Bewegung der Steuerrolle 18
auf der Steuerkurve 51 führt der Arm 17 des zweiarmigen Hebels 16, 17 ebenfalls eine
Schwenkbewegung aus, welche auf den gelenkig mit dem Arm 17 verbundenen Stößel 52
übertragen wird. Da der Stößel 52 jedoch in einer verschwenkbaren Linearführung 53
geführt wird, erfährt der Stößel 53 eine kombinierte Kipp- und Hubbewegung, so daß
der am Ende des Stößels 53 angeordnete Greifer 54 eine ellipsenähnliche Kurve beschreibt
und die Greiferspitze 56 von oben neben einer der Punkturnadeln 37, 38, 39 nach dem
Absolvieren der ellipsenähnlichen Kurve auf den Signaturen 29 aufsetzt und somit die
Signaturen 29 gegen die Mantelfläche 32 der Falztrommel 1 preßt. Somit können die
Punkturnadeln 37, 38, 39 noch vor Abgabe der Signaturen 29 an eine Querfalzeinrichtung
zurückgezogen werden. Die Freigabe der Signaturen 29 durch die nebeneinander in axialer
Richtung angeordneten Greifer 54 erfolgt durch eine minimale Hubbewegung der Greifer
54 mit einer Hubhöhe von wenigen zehntel Millimetern. Die Greifer 54 sind in ihren
beiden Endlagen dargestellt, einmal strichpunktiert in Ruhestellung und mit vollen
Linien in der Festhalte- oder Arbeitsstellung. Insbesondere aus Fig. 4 ist ersichtlich,
daß die Greifer 54 in ihrer Ruhestellung unter die Mantelfläche 32 der Falztrommel
1 zurückgezogen sind. Die Punkturnadeln 37, 38, 39 sind jeweils angedeutet, in einem
Abstand e beabstandet und über Punkturhalter 36 mit bekannten Antrieben versehen,
so wie dies in der DE-AS 10 74 057 dargestellt ist.
[0016] Aus Fig. 4 ist weiterhin an der Vorderkante 31 der Signatur 29 ein mit f bezeichneter,
parallel zur Vorderkante 31 verlaufender streifenförmiger Bereich dargestellt, in
welchem die Greiferspitzen 56 in Nähe der Punkturnadeln 37, 38, 39 die Signaturen
29 auf die Mantelfläche 32 der Falztrommel 1 drücken. In diesem Bereich f sind weiterhin
nach Fig. 3 in axialer Richtung gesehen, die Greifer 54 in einem Abstand g zueinander
angeordnet, wobei die in Fig. 3 nichtdarstellten Spitzen der Greifer 54 in der Nähe
der Punkturnadeln 37, 38, 39 auf die Signaturen 29 drücken. Dabei befinden sich die
äußeren, in der Nähe der Seitenscheiben 6, 7 der Falztrommel 1 angeordneten Greifer
54 in einem Bereich zwischen jeweils einer Längsseite 42, 43 der Signaturen 29 und
einer äußeren Punkturnadel 39, 37 mit einem maximalen Abstand e. Die Vorderkante 31
der Signaturen 29 liegt auf der in axialer Richtung verlaufenden Schneidgegenleiste
34 auf.
[0017] Bei einem dritten Ausführungsbeispiel (Fig. 5) einer erfindungsgemäßen Falztrommel
für einen Falzapparat besteht die Besonderheit gegenüber dem zweiten Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 und 4 darin, daß jeweils ein Greifer 59 mit Greiferspitze 61 vorgesehen
ist, der durch den Antrieb 17, 21, 52, 53 nach Fig. 3 und 4 betätigt wird. Dieser
Antrieb 17, 21, 52, 53 ist jedoch jeweils zwischen der Längsseite 42, 43 der Signaturen
29 sowie der Seitenscheibe 6, 7 der Falztrommel 1 mit dem Arm 17 auf der Steuerspindel
11 angeordnet und bewegt sich, wie bei Fig. 3 und 4 beschrieben, so daß die Greiferspitzen
61 eine ellipsenähnliche Kurve beschreiben und von oben neben den äußeren Punkturnadeln
37, 39 auf den Signaturen 29 aufsetzt. Dabei sind die Greifer 59 gegenüber den Greifern
54 nach Fig. 3 und 4 L-förmig ausgebildet. Die Greifer 59 setzen mit ihrer Greiferspitze
61 sowohl in dem streifenförmigen Bereich f (Fig. 4) der Signaturen 29 in der Nähe
der äußeren Punkturnadeln 38, 39 auf, als auch in einem Bereich mit einer Länge e,
der sich in axialer Richtung zwischen der Längsseite 42, 43 der Signaturen 29 und
den äußeren Punkturnadeln 37, 39 befindet.
[0018] Nach einem vierten Ausführungsbeispiel (Fig. 5) sind Greifer 59 vorgesehen, zwischen
deren Greiferspitzen 61 eine Greifleiste 63 angeordnet ist. Die Greifleiste 63 erstreckt
sich in axialer Richtung 2 entlang der gesamten Vorderkante 31 der Signaturen 29 und
kann ein L-Profil aufweisen, so wie dies in Fig. 5 in Arbeitsstellung gestrichelt
und in Ruhestellung strichpunktiert dargestellt ist. Es ist möglich, zur Betätigung
dieser Greifleiste 63 sowohl zwei als auch mehr als zwei Antriebe vorzusehen, die
jeweils mittels Arm 17 mit einer Steuerspindel 11 in Verbindung stehen. Der Vorteil
dieser Greifleiste 63 ist, daß die Signaturen 29 bei Bewegung der Falztrommel 1 in
Drehrichtung B an der Vorderkante 31 vollständig abgedeckt sind, so daß die Luftkräfte
kein Abheben oder Flattern der Signaturen 29 bewirken können.
[0019] Bei langen und mehrfach übereinander angeordneten Signaturen 29 ist es zweckmäßig,
an deren Längsseiten 42, 43 jeweils mehrere Greifer 23, 59 hintereinander vorzusehen,
um ein "Flattern" der Signaturen 29 infolge der Lufteinwirkung zu vermeiden. Dazu
müssen dann auch jeweils mehrere Steuerungen vorgesehen sein.
[0020] Es ist auch möglich, die Greifleiste 63 bis über die Punkturnadeln 37, 38, 39 zu
führen und an der Stelle der Greifleiste 63, in welcher die Punkturnadeln 37, 38,
39 die Signatur 29 durchdringen, Bohrungen anzuordnen. Somit ist der streifenförmige
Bereich f der aufgenadelten Signatur 29 von der Greifleiste 63 überdeckt.
Teileliste
[0021]
- 1
- Falztrommel
- 2
- Rotationsachse (1)
- 3
- Seitengestell
- 4
- Seitengestell
- 5
- -
- 6
- Seitenscheibe (1)
- 7
- Seitenscheibe (1)
- 8
- Halter (9)
- 9
- Drehstabfeder
- 10
- -
- 11
- Steuerspindel
- 12
- Lager (11)
- 13
- Lager (11)
- 14
- Verzahnung (9, 11)
- 15
- -
- 16
- Arm
- 17
- Arm
- 18
- Steuerrolle
- 19
- Steuerkurve
- 20
- -
- 21
- Gelenklager (17, 28)
- 22
- Lagerbolzen, trommelfest (23)
- 23
- Greifer, seitlich
- 24
- Greiferhalter (23)
- 25
- -
- 26
- Schwinge
- 27
- Gelenklager
- 28
- Koppel
- 29
- Signatur
- 30
- -
- 31
- Vorderkante (29)
- 32
- Mantelfläche (1)
- 33
- Schneidmesser
- 34
- Schneidgegenleiste
- 35
- Spindel (36)
- 36
- Punkturhalter (37)
- 37
- Punkturnadel, äußere
- 38
- Punkturnadel, mittlere
- 39
- Punkturnadel, äußere
- 40
- -
- 41
- -
- 42
- Längsseite (29)
- 43
- Längsseite (29)
- 51
- Steuerkurve
- 52
- Stößel
- 53
- Linearführung, verschwenkbar
- 54
- Greifer, vorderer
- 55
- Kugelgelenk
- 56
- Greiferspitze (54)
- 57
- Lagerschale
- 58
- -
- 59
- Greifer, L-förmig
- 60
- -
- 61
- Greiferspitze (59)
- 62
- -
- 63
- Greifleiste
- A
- Ansicht
- B
- Drehrichtung (1)
- C
- Bewegungsrichtung (23)
- D
- Ansicht
- e
- Bereich
- f
- Bereich, streifenförmig
- g
- Abstand (56)
1. Zylinder, vorzugsweise Falztrommel (1), zum Transportieren von mittels gesteuerter
Punkturen (37, 38, 39) in der Nähe ihrer Vorderkante (f) gehaltener Signaturen (29)
zu einer Weiterverarbeitungsvorrichtung, insbesondere zu einer Querfalzeinrichtung
einer Rollenrotationsdruckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß auf einen Randbereich
(e, f) der Signaturen (29) wirkende steuerbare Klemmeinrichtungen (23, 54, 59, 63)
angeordnet sind, die die Signaturen (29) auf der Mantelfläche (32) des Zylinders (1)
festklemmen.
2. Zylinder nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Festklemmeinrichtungen
(23, 54, 59, 63) aus steuerbaren Greifern (23, 54, 59, 63) bestehen.
3. Zylinder nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer
(23) in einer Ebene rechtwinklig zur Drehrichtung (B) der Falztrommel (1) mittels
eines Greiferhalters (24) schwenkbar um ein falztrommelfestes Lager (22) angeordnet
sind, daß die Greiferhalter (24) jeweils über eine Schwinge (26) und eine Koppel (28)
mit einem zweiten Arm (17) eines falztrommelfest gelagerten zweiarmigen Hebels (17,
16) verbunden sind, dessen erster Arm (16) an seinem zweiten Ende mit einem Kurvengetriebe
(18, 19) in Verbindung steht.
4. Zylinder nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer
(54; 59) mit seiner Greiferspitze (56; 61) in einer Ebene mit der Drehrichtung (B)
der Falztrommel (1) über einen in einer falztrommelfest gelagerten, verschwenkbaren
Linearführung (53) geführten Stößel (52) gelenkig mit einem zweiten Arm (17) eines
falztrommelfest gelagerten zweiarmigen Hebels (17, 16) verbunden ist, dessen erster
Arm (16) an seinem zweiten Ende mit einem Kurvengetriebe (18, 51) in Verbindung steht,
so daß die Greiferspitze (56, 61) vor dem Aufsetzen auf die Signaturen (29) eine ellipsenförmige
Kurve beschreibt.
5. Zylinder nach den Patentansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl
auf den längsseitigen Randbereich (e) der Signaturen (29) zwischen der Vorderkante
(31) und dem Ende der Signaturen (29) wirkende Greifer (23, 59) vorgesehen sind.
6. Zylinder nach den Patentansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb
(17, 21, 27, 22; 17, 21, 52, 53) von Greifern (23, 59) jeweils zwischen der Längsseite
(42, 43) der Signaturen (29) sowie einer Seitenscheibe (6, 7) der Falztrommel (1)
angeordnet ist.
7. Zylinder nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in axialer
Richtung (2) in einem vorderen Randbereich (f) und in einem Abstand (g) zueinander
weitere auf die Mantelfläche (32) der Falztrommel (1) wirkende Greifer (54) angeordnet
sind.
8. Zylinder nach den Patentansprüchen 1, 2, 4, und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antrieb (17, 21, 52, 53) von Greifern (59) jeweils zwischen der Längsseite (42, 43)
der Signaturen (29) sowie einer Seitenscheibe (6, 7) der Falztrommel (1) angeordnet
ist, daß der Greifer (59) an seiner Greiferspitze (61) L-förmig ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 1, 2, 4, 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß
eine in axialer Richtung (2) verlaufende, schwenkbare Greifleiste (63) angeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifleiste (63)
einen Antrieb (17, 21, 52, 53, 59, 61) aufweist, der zwischen der Längsseite (42,
43) der Signatur (29) sowie einer Seitenscheibe (6, 7) der Falztrommel (1) angeordnet
ist.