[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Spinn- oder Zwirnmaschine mit Zwischenständern
und Streck- oder Lieferwerken, die mindestens einen von Zwischenständer zu Zwischenständer
durchlaufenden Längsträger aufweisen, an dem Walzen gegenüberliegender Maschinenseiten
lagernde Brückenstanzen befestigt sind, die Haltestangen für Trag- und Belastungsarme
haltern.
[0002] Bei einem allgemein bekannten Aufbau von Streckwerken einer Spinnereimaschine reichen
die die Trag- und Belastungsarme für die Oberwalze haltenden Haltestangen von Stanze
zu Stanze. Damit sind diese Haltestangen zwangsläufig nicht geeignet, zur Stabilität,
insbesondere zur Steifigkeit des Streckwerks und des ganzen Maschinenrahmens beizutragen.
Der Abstand der Zwischenständer durfte daher das Standardmaß von ca. 1.200 mm nicht
wesentlich überschreiten.
[0003] Zum Stand der Technik zählt es jedoch bereits, von Zwischenständer zu Zwischenständer
durchgehende Haltestangen vorzusehen (GB-PS 2 233 354). Da hier jedoch keine Stanzen
vorgesehen sind, muß der Abstand zwischen den Zwischenständern noch geringer gehalten
werden als bei anderen bekannten Ausführungen.
[0004] Weiterhin ist eine Streckwerksanordnung für Spinnereimaschinen (DE-OS 24 22 422)
bekannt, bei welcher die tragenden Teile eines Streckwerks so ausgebildet sind, daß
eine größere Anzahl von Streckwerksstellen in Einheiten vormontiert werden können.
Als tragendes Längsteil dieser vormontierten Einheiten ist eine Haltestange vorgesehen,
welche mindestens doppelt so lang ist wie der Abstand zwischen zwei Stanzen. Gegebenenfalls
durchläuft diese Haltestange Zwischenständer, in welchen die Stanzen und Trag- und
Belastungsarme des betreffenden Streckwerkabschnitts gehalten sind. Es werden damit
nicht mehr die Haltestangen durch die Stanzen, sondern umgekehrt, die Stanzen durch
die Haltestangen getragen. Ein Versteifen des Streckwerks oder des Maschinenrahmens
im montierten Zustand ist bei dieser bekannten Konstruktion weder beabsichtigt noch
möglich.
[0005] Bei einer anderen bekannten Anordnung von Streckwerken an einer Spinnereimaschine
(DE-OS 26 56 537) sind ebenfalls vormontierte Streckwerkseinheiten vorgesehen. Bei
einer Ausführungsform sind hierbei die Stanzen durch ein Längsprofil in Form einer
Hilfsstreckwerksbank verbunden; die Haltestangen gehen nur von Stanze zu Stanze und
die Baueinheit erstreckt sich ausdrücklich nur über eine Maschinenseite. Auch durch
diesen konstruktiven Aufbau ist ein Versteifen des Streckwerks oder des Maschinenrahmens
im montierten Zustand nicht möglich.
[0006] Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung ist eine sogenannte Brückenstanze (DE-GM
1 971 929), welche sich über die Streckwerke beider Maschinenseiten einer zweiseitigen
Ringspinnmaschine erstreckt und welche von einem Tragrohrpaar als Längsträger gehalten
ist.
[0007] Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, eine Konstruktion zu schaffen, welche auf einfache Weise das Maschinengestell,
insbesondere im Bereich des Streckwerks versteift, um den Abstand der Zwischenständer
zu vergrößern und damit deren Anzahl vermindern zu können.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auch die Haltestangen zwischen
zwei Zwischenständern einstückig ausgebildet sind und der Längsträger und diese Haltestangen
zwischen den Zwischenständern durch mindestens eine Brückenstanze verbunden sind.
Hierdurch ergibt sich auf einfache Weise eine Erhöhung der Steifigkeit des Maschinengestells,
woraus unter Verminderung der Anzahl der Zwischenständer Kostenersparnis und Montageerleichterungen
resultieren.
[0009] Erfindungsgemäß können zwei Längsträger Anwendung finden, wobei die Haltestangen
und die Längsträger an den Eckpunkten eines Trapezes angeordnet sind.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können zueinander parallele und sich von
Zwischenständer zu Zwischenständer erstrekkende Paare von Längsträger und von Haltestangen
und mindestens zwei, die Längsträger und die Haltestangen verbindende Brückenstanzen
eine handhabbare Montageeinheit bilden.
[0011] Bezüglich der Anordnung von n Streckwerksfeldern zwischen zwei Zwischenständern (wobei
n eine ganze Zahl zwischen 1 und höchstens 6 ist) bestehen verschiedene Möglichkeiten,
nämlich
- daß die Montageeinheit n-1 Brückenstanzen aufweist und die beiderseits freien Enden
der Längsträger und der Haltestangen in den Zwischenständern lagerbar sind oder
- daß die Montageeinheit n Brückenstanzen aufweist und die einseitig freien Enden der
Längsträger und der Haltestangen in einem der Zwischenständer lagerbar sind oder
- daß die Montageeinheit n+1 Brückenstanzen aufweist und die endständigen Brückenstanzen
in den Zwischenständern lagerbar sind.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
[0014] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht zweier durch Längsträger und Haltestangen miteinander
verbundener Brückenstanzen
- Fig. 2, 3 und 4
- drei Ausführungsmöglichketten der Anordnung von Brückenstanzen an einer Spinnereimaschine,
jeweils in Vorderansicht.
[0015] Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung ist eine nicht näher dargestellte Spinn-
oder Zwirnmaschine mit Streck- oder Lieferwerken, welche Walzen einander gegenüberliegender
Maschinenseiten lagernde Brückenstanzen aufweisen. In Fig. 1 sind hierbei perspektivisch
zwei Brückenstanzen 1 und 1' dargestellt. Diese beiden Brückenstanzen 1, 1' sind über
Längsträger 2, 2' miteinander verbunden. Zusätzlich zu diesen Längsträgern 2, 2' sind
die Brückenstanzen 1, 1' mit parallel zu den Längsträgern 2, 2' liegenden durchgehenden
Haltestangen 3, 3' verbunden, welche sich entsprechend den Fig. 2 - 4 wie die Längsträger
2, 2' von einem Zwischenständer 4 zu einem weiteren Zwischenständer 5 der Maschine
erstrecken.
[0016] Gemäß Fig. 1 sind vorteilhafterweise die Haltestangen 3, 3' und der Längsträger 2,
2' an den Eckpunkten eines Trapezes T angeordnet. Hierbei sind die Längsträger 2 und
2' über Klemmplatten 6 als Gegenstück und die Haltestangen 3, 3' über Schrauben 7
mit den Brückenstanzen 1, 1' verbunden. Es ergibt sich damit ein verwindungssteifes
Rahmenwerk, bestehend aus den zwei Brückenstanzen 1 und 1' sowie aus den beiden Längsträgern
2 und 2' und den beiden Haltestangen 3 und 3'. Dieses Rahmenwerk versteift in eingebautem
Zustand das Gestell der Ringspinnmaschine vorteilhaft. Es ist jedoch auch als vorgefertigte
Montageeinheit handhabbar und damit geeignet, die Montagezeit beim Aufstellen einer
Maschine deutlich zu verkürzen.
[0017] Sind nicht näher dargestellte Trag- und Belastungsarme für Streckwerke vorgesehen,
so können diese Trag- und Belastungsarme als vormontierte Einheit an den Haltestangen
3, 3' in nicht näher dargestellter, aber an sich bekannter Weise befestigt sein.
[0018] Fig. 2 zeigt eine Konstruktion, bei welcher zwei im Abstand zueinander liegende,
von Längsträgern 2, 2' und Haltestangen 3, 3' durchsetzte Brückenstanzen 1 und 1'
zwischen zwei Zwischenständern 4 und 5 angeordnet sind. Hierbei erstrecken sich die
Haltestangen 3 und 3' und die Längsträger 2 sowie 2' über den dreifachen Abstand zwischen
den beiden Brückenstanzen 1 und 1' und sind endseitig jeweils in nicht näher dargestellten
Brükkenstanzen 9, 10 an den Zwischenständern 4, 5 gelagert. Diese Brückenstanzen können
an den Zwischenständern angeordnet oder die endständigen Brückenstanzen der in Fig.
3 dargestellten Montageeinheit sein.
[0019] Während bei der Bauform nach Fig. 2 lediglich zwei im Abstand voneinander liegende
Brückenstanzen 1 und 1' Anwendung finden, besteht nach Fig. 3 die Möglichkeit, daß
die Montageeinheit drei im gleichmäßigen Abstand voneinander liegende, mit Haltestangen
3, 3' und Längsträgern 2, 2' verbundene Brückenstanzen 1, 1', 1'' aufweist. Hierbei
werden die zwei Brückenstanzen 1 und 1' von den Längsträgern 2, 2' und den Haltestangen
3, 3' durchsetzt, während die endständige dritte Brückenstanze 1'' in dem einen Zwischenständer
4 lagert. Die gegenüberliegenden freien Enden der Längsträger 2, 2' und der Haltestangen
3, 3' sind in einer Brückenstanze 10 in dem anderen Zwischenständer 5 gelagert.
[0020] Fig. 4 zeigt eine Konstruktion, bei welcher analog der Bauform nach Fig. 2 nur zwei
im Abstand voneinander liegende Brückenstanzen 1 und 1'' vorgesehen sind. Hierbei
lagert jedoch die eine endständige Brückenstanze 1'' in dem Zwischenständer 4. Die
gegenüberliegenden freien Enden der die zweite Brückenstanze 1 durchsetzenden Haltestangen
3, 3' und Längsträger 2, 2' sind über die entsprechende Brückenstanze 10 in dem anderen
Zwischenständer 5 gelagert.
[0021] Fig. 1 und 2 zeigen eine Ausführungsform, bei welcher die Montageeinheit bei Anordnung
von n (n = 1, 2, 3..) Streckwerksfeldern zwischen zwei Zwischenständern 4, 5 n-1 Brückenstanzen
1, 1' aufweist und die beiderseits freien Enden der Längsträger 2, 2' und der Haltestangen
3, 3' in den Zwischenständern lagerbar sind. In diesem Fall können abwechselnd Montageeinheiten
der Art n-1 oder n+1 eingesetzt werden oder die Zwischenständer können mit Brückenstanzen
ausgestattet sein.
[0022] Gemäß Fig. 3 und 4 weist die Montageeinheit bei Anordnung von n Streckwerksfeldern
zwischen zwei Zwischenständern 4, 5 n Brükkenstanzen 1, 1' auf, wobei die einseitig
freien Enden der Längsträger 2, 2' und der Haltestangen 3, 3' in der endständigen
Brückenstanze der anschließenden Montageeinheit lagerbar sind.
[0023] Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, daß die Montageeinheit n+1 Brückenstanzen
1, 1' aufweist, und zwar bei Anordnung von n Streckwerksfeldern zwischen zwei Zwischenständern
4, 5, wobei die endständigen Brückenstanzen in den Zwischenständern lagerbar sind.
In diesem Fall müssen abwechselnd Montageeinheiten der Art n+1 und n-1 eingesetzt
werden.
[0024] Durch die besondere Gestaltung mindestens zweier Brückenstanzen im Zusammenwirken
mit Längsträger und Haltestange ergibt sich in jedem Fall ein sehr verwindungssteifes
Rahmenwerk, welches vorteilhafterweise ein Erhöhen des Abstandes von Zwischenständern
4, 5 in einem beträchtlichen Maße erlaubt.
1. Spinn- oder Zwirnmaschine mit Zwischenständern und Streck- oder Lieferwerken, die
mindesten einen, von Zwischenständer zu Zwischenständer durchlaufenden Längsträger
aufweisen, an dem Walzen gegenüberliegender Maschinenseiten lagernde Brükkenstanzen
befestigt sind, die Haltestangen für Trag- und Belastungsarme haltern,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Haltestangen (3, 3') zwischen zwei Zwischenständern (4, 5) einstückig
ausgebildet sind und der Längsträger (2, 2') und diese Haltestangen zwischen den Zwischenständern
durch mindestens eine Brückenstanze (1, 1', 1'') verbunden sind.
2. Spinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Längsträger (2, 2') vorgesehen sind.
3. Spinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestangen (3, 3') und die Längsträger (2, 2') an den Eckpunkten eines
Trapezes (T) angeordnet sind.
4. Spinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zueinander parallele und sich von Zwischenständer (4) zu Zwischenständer (5)
erstreckende Paare von Längsträgern (2, 2') und von Haltestangen (3, 3') und mindestens
zwei, die Längsträger und die Haltestangen verbindende Brückenstanzen (1, 1') eine
handhabbare Montageeinheit bilden.
5. Spinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung von n - Streckwerksfeldern zwischen zwei Zwischenständern (4, 5)
die Monatageeinheit n-1 Brückenstanzen (1, 1') aufweist und die beiderseits freien
Enden der Längsträger (2, 2') und der Haltestangen (3, 3') in den Zwischenständern
lagerbar sind (Fig. 1, 2).
6. Spinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung von n - Streckwerksfeldern zwischen zwei Zwischenständern (4, 5)
die Montageeinheit n - Brückenstanzen (1, 1') aufweist und die einseitig freien Enden
der Längsträger (2, 2') und der Haltestangen (3, 3') in einem der Zwischenständer
lagerbar sind (Fig. 3, 4).
7. Spinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung bei n - Steckwerksfeldern zwischen zwei Zwischenständern (4, 5)
die Montageeinheit n+1 Brückenstanzen (1, 1') aufweist und die endständigen Brückenstanzen
in den Zwischenständern lagerbar sind.
8. Spinn- oder Zwirnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, daß die Längsträger (2, 2') über Klemmplatten als Gegenstück und die Haltestangen
(3, 3') über Schrauben (7) mit der Brückenstanze (1, 1', 1'') verbunden sind.
9. Spinn- oder Zwirnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit Trag- und Belastungsarmen
für Streckwerke, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag- und Belastungsarme als vormontierte Einheit an den Haltestangen (3,
3') befestigt sind.
10. Spinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Längsträger (2, 2') als Rohr, insbesondere mit kreisförmigem
Querschnitt, ausgebildet ist.