[0001] Die Erfindung betrifft eine Schußwaffe, insbesondere eine Faustfeuerwaffe, mit folgenden
Merkmalen: eine Laufgruppe ist auf oder in einem Rahmen oder Gehäuse im wesentlichen
in bzw. entgegen der Schußrichtung beweglich zwischen einem vorderen und einem hinteren
Endanschlag gelagert; eine Verschlußgruppe ist - im wesentlichen in der gleichen Richtung
wie die Laufgruppe - zwischen einer vorderen Schließlage und einer hinteren Öffnungslage
beweglich, wobei sie sich aus ihrer Schließlage gegen die Wirkung einer Schließfederanordnung
in ihrer Öffnungslage bewegt und am Ende ihrer Rücklaufbewegung gegen den Rahmen,
das Gehäuse oder ein dagegen abgestütztes Teil anschlägt; und eine Pufferfederanordnung
spannt die Laufgruppe in Richtung ihres vorderen Endanschlages vor und puffert deren
Auflaufen gegen ihren hinteren Endanschlag ab (gattungsgemäße Schußwaffe).
[0002] Eine derartige Schußwaffe ist bereits aus der DE 41 09 777 C2 - entspricht EP92 104
723.9-2399 - (HECKLER & KOCH) bekannt.
[0003] Im übrigen wird zum allgemeinen Stand der Technik noch die US 4 201 113 (SEECAMP)
genannt.
[0004] In der nachfolgenden Beschreibung beziehen sich räumliche Begriffe wie "unten", "oben",
"hinten", "vorne" auf die normale Schußlage der Waffe mit waagerechter Seelenachse,
wobei die Schußrichtung nach "vorne" weist.
[0005] Bei Handfeuerwaffen wird grundsätzlich angestrebt, den beim Schuß von der Waffe auf
den Schützen übertragenen Rückstoß möglichst gering zu halten. Insbesondere sollte
der Rückstoß so gering sein, daß er keine Abwehrreaktionen des Schützen gegen den
Schuß auslöst. Keinesfalls darf sich aus dem Rückstoß eine gesundheitliche Gefahr
für den Schützen ergeben. Bei halbautomatischen oder gar vollautomatischen Selbstladewaffen
sollte der Rückstoß besonders gering sein, damit die nach Abgeben eines Schusses sogleich
wieder schußbereite oder sogar weiterfeuernde Waffe nicht zu sehr aus der Richtung
kommt.
[0006] Beim Einsatz einer Selbstlade-Schußwaffe, beim Training für diesen Einsatz und bei
verschiedenen Schießsport-Disziplinen kommt es oft darauf an, möglichst rasch auf
ein Ziel anzuschlagen und eine Anzahl von Schüssen in kurzer Zeit abzugeben. Das anfängliche
Richten der Waffe vor dem ersten Schuß und das erneute Richten nach jedem Schuß dürfen
also nur kurze Zeit erfordern.
[0007] Zwar kann eine sehr leichte Waffe besonders rasch und mühelos gehandhabt werden;
sie setzt aber dem Rückstoß eine nur geringe Masse entgegen und prellt deshalb nach
jedem Schuß weit aus dem Ziel. Eine schwere Waffe mildert zwar den Rückstoß; das Richten
einer solchen Waffe ist aber, besonders vor dem ersten Schuß, schwierig und damit
zeitraubend.
[0008] Bei verriegelten, rückstoßbetriebenen Selbstladewaffen ist der Lauf mit dem Verschluß
vor dem Abschuß verriegelt. Beim Abschuß bewegt sich die Lauf-Verschluß-Gruppe nach
hinten (Impulserhaltungs-Gesetz). Im Verlauf dieser Rücklaufbewegung öffnet zunächst
die Verriegelung; der Lauf und der Verschluß bewegen sich danach getrennt voneinander
weiter nach hinten. Sodann läuft zunächst der Lauf gegen einen Anschlag, in aller
Regel das Waffengehäuse oder der Waffenrahmen. Zuletzt läuft der - gegen den Widerstand
einer Vorholfeder - weiter nach hinten bewegte Verschluß ebenfalls gegen einen Anschlag,
der in der Regel ebenfalls das Waffengehäuse oder der Waffenrahmen ist und den Endpunkt
des Verschlußrücklaufes bildet.
[0009] Der Lauf und die ihm zugeordneten, mit ihm bewegten Elemente, im folgenden auch Laufgruppe
genannt, üben beim Auflaufen auf den Rahmen einen Impuls auf letzteren aus. Dieser
gibt den Impuls als Rückstoß an den Schützen weiter. Der Verschluß und die ihm zugeordneten,
mit ihm bewegten Elemente, im folgenden Verschlußgruppe genannt, wirken während ihres
Rücklaufes zunehmend auf die Vorholfeder ein. Deren Abstützkraft gegen den Rahmen
wird vom Schützen ebenfalls als Rückstoß empfunden. Schließlich läuft die Verschlußgruppe
auf den Rahmen auf und überträgt dabei einen erneuten Impuls auf letzteren. Dieser
überträgt den Impuls wiederum als Rückstoß auf den Schützen.
[0010] Der Aufprall der Verschlußgruppe gegen den Rahmen liefert den Hauptanteil des Rückstoßes.
Um diesen Rückstoß zu mildern, ist es bekannt, am Ende des Verschluß-Rücklaufes eine
Pufferfeder vorzusehen, die letztlich die Dauer des Auflaufens verlängert und damit
den Impuls verkleinert. Diese Möglichkeit kann aber gerade bei Faustfeuerwaffen nicht
genutzt werden. Sie würde nämlich zu einer Verlängerung des Verschlußrücklaufes führen,
die erheblich über das für den Nachladevorgang erforderliche Maß hinausgeht. Gleichzeitig
würden sich auch die Abmessungen der Waffe verlängern, die aber bekanntlich so gering
wie mögich gehalten werden sollen. Schließlich führt eine solche Abpufferung zu einer
unerwünschten Gewichtszunahme.
[0011] Die eingangs genannte Druckschrift (DE 41 09 777 C2) löst das zuletzt angesprochene
Problem. Sie mindert den Aufprall der Laufgruppe gegen den Rahmen zwar mittels einer
Pufferfeder. Die hierdurch erforderliche Pufferstrecke verlängert aber nicht den Lauf.
Gemäß dieser Druckschrift stößt der Lauf bei der Abpufferbewegung mit seinem hinteren
Ende in den Raum über dem Magazinschacht hinein, ohne jedoch das Nachführen der in
diesem Raum befindlichen obersten Patrone zu behindern. Der Lauf wird nämlich von
der Pufferfeder wieder nach vorne bewegt, bevor der Verschluß seinen vollen Rücklauf
zurückgelegt hat (vgl. in der genannten Druckschrift: Spalte 4, Zeile 67 bis Spalte
5, Zeile 3; Spalte 7, Zeile 62 bis Spalte 8, Zeile 61; Anspruch 17).
[0012] Damit aber schienen die prinzipiellen Möglichkeiten zum Mindern des Rückstoßes ausgeschöpft
zu sein.
[0013] Dennoch gelingt es der Erfindung, den Rückstoß unter den oben umrissenen Bedingungen
noch weiter und merklich zu verringern. Hierzu weist die einleitend genannte, gattungsgemäße
Schußwaffe folgende zusätzliche Merkmale auf: die Schließfederanordnung und die Pufferfederanordnung
sind so aufeinander abgestimmt, daß einerseits das Anschlagen der Verschlußgruppe
gegen den Rahmen, das Gehäuse oder das dagegen abgestützte Teil und andererseits das
Auflaufen der Laufgruppe gegen den vorderen Endanschlag im wesentlichen gleichzeitig
erfolgen (Kennzeichen des Anspruchs 1).
[0014] Hierbei sind, konträr zum Stand der Technik, die Federcharakteristiken der Pufferfeder
und der Schließfeder so aufeinander abgestimmt, daß die Laufgruppe infolge der Wirkung
der Pufferfeder und die Verschlußgruppe infolge der Wirkung der Schließfeder im wesentlichen
gleichzeitig auf ihre jeweiligen Endanschläge auftreffen; die Laufgruppe also ihren
vorderen Endanschlag so exakt wie möglich zu demjenigen Zeitpunkt erreicht, zu dem
die Verschlußgruppe das Ende ihres Verschlußrücklaufes erreicht. Somit wird der nach
hinten gerichtete Impuls der Verschlußgruppe gegen das Gehäuse, den Rahmen, das Griffstück
oder ein dagegen abgestütztes Teil gemindert durch den gleichzeitigen, aber entgegengesetzt
gerichteten, Impuls der Laufgruppe gegen den vorderen Endanschlag. Der rückwärts gerichtete
Impuls der Verschlußgruppe, welcher den wesentlichen Anteil des vom Schützen als störend
empfundenen Rückstoßes liefert, wird also durch den Gegenimpuls der heftig nach vorne
ausschlagenden Laufgruppe deutlich gemindert.
[0015] Die erfindungsgemäße Waffe kann eine Selbstladewaffe sein, bei welcher die Rücklaufbewegung
des Verschlusses schon bei seinem Öffnen dazu genutzt wird, den Nachlademechanismus
zu betätigen (etwa bei einem Gurt-Nachführmechanismus), oder bei welcher die Rücklaufbewegung
vom Nachlademechanismus gehemmt wird (etwa durch die Reibung einer gegen den Verschluß
anliegenden Patrone). Bei einer derartigen Waffe werden vorteilhafterweise die Charakteristika
von Puffer- und Schließfeder auf einen solchen Schußvorgang abgestimmt, bei dem auch
ein Nachladevorgang stattfindet. Auf den letzten Schuß, also den Schußvorgang, bei
dem kein Nachladen mehr stattfindet, also etwa keine oder nur eine geringe Hemmung
der Verschlußbewegung auftritt, sind die beiden Federn dann nicht mehr genau abgestimmt.
Nur bei diesem letzten Schuß findet dann eine geringere Rückstoßkompensation statt
(Anspruch 3).
[0016] Ferner ist die Verwendung eines Gehäuses, Rahmens oder Griffstücks oder dagegen abgestützten
Teiles aus Kunststoff oder faserverstärktem Kunststoff besonders vorteilhaft; zum
einen, weil der erfindungsgemäß verringerte Rückstoß den Gebrauch einer leichteren
Waffe ermöglicht, zum anderen, weil die für Kunststoffmaterial eigentümliche Hysterese
mindestens teilweise eine unsaubere Abstimmung der Federcharakteristika und eine damit
einhergehende zeitliche Versetzung der einander entgegengerichteten Impulsabgaben
kompensiert (Anspruch 4).
[0017] Weitere bevorzugte Ausbildungen der Erfindung sind den weiteren Ansprüchen entnehmbar.
[0018] Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Federführungsstange für die Schließfeder
in die Laufgruppe mit einbezogen ist, zusammen mit dieser die Entriegelungsbewegung
durchführt und einen Flansch oder eine Buchse trägt, der bzw. die den Anschlag für
die Verschlußgruppe bildet; letztere schlägt am Ende ihres Rücklaufes von vorne gegen
diese Buchse zu dem Zeitpunkt, zu dem die Buchse zusammen mit der Laufgruppe möglichst
ihre maximale Geschwindigkeit nach vorne erreicht haben. Letzteres ist regelmäßig
dann der Fall, wenn die Laufgruppe auch ihren vorderen Endanschlag erreicht.
[0019] Wie Versuche ergeben haben, wurde eine erfindungsgemäße Pistole mit Kunststoffgriffstück
für die Patrone 9 mm Parabellum dimensioniert, allerdings ohne die erfindungsgemäße
Federabstimmung; nachfolgend wurde diese Pistole mit der im wesentlichen gleichen
Auslegung für die erheblich stärkere Patrone 10 mm Auto hergestellt, jedoch unter
Anwendung der erfindungsgemßen Federabstimmung. Dauerversuche haben ergeben, daß die
erfindungsgemäße Ausführung für die stärkere Patrone keinen spürbar stärkeren Rückstoß
aufwies als die herkömmliche Ausführung für die schwächere Patrone; bei der Ausführung
für die stärkere Patrone traten keinerlei Festigkeitsprobleme auf, obwohl das Griffstück
dieser Waffe nur für die schwächere Patrone ausgelegt war.
[0020] Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend an Hand von Beispielen und der beigefügten,
schematischen Zeichnung noch näher erläutert.
[0021] Die Figuren und die zugehörige Figurenbeschreibung unterscheiden sich von denen der
eingangs genannten DE 41 09 777 C2 (HECKLER & KOCH) nur durch die im wesentlichen
gegenseitige Abstimmung der Charakteristika der Pufferfeder und der Schließfeder.
[0022] Es wird daher ausdrücklich darauf hingewiesen, daß erfindungsgemäß die Schließfeder
16 und die Pufferfeder 66 so aufeinander abgestimmt sind, daß die Verschlußgruppe
6, 32 ihre hinterste Lage dann erreicht (Fig. 3d), wenn der zur Laufgruppe 2, 36 gehörende
Federführungsstab 36, seine vorderste Lage erreicht und mit seiner Buchse 64 gegen
das Verschlußteil 32 von hinten her anschlägt.
[0023] Da die Wirkungsweise der gattungsbildenden und auch erfindungsgemäßen Ausführung
in Gegenüberstellung zum Stand der Technik am besten ersichtlich wird, ist auch der
allgemeinere Stand der Technik in der Zeichnung dargestellt.
[0024] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1a bis 1c
- ein bekanntes Colt-Browning-System mit Steuerkurve und Steuerbolzen in unterschiedlichen
Betriebszuständen;
- Fig. 2a bis 2c
- ein weiteres bekanntes System mit einer Laufkettensteuerung in unterschiedlichen Betriebszuständen;
- Fig. 3a
- einen Vertikalschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel, an dem die Erfindung Anwendung
finden kann, in der Feuerbereitschaftslage;
- Fig. 3b bis 3e
- weitere Betriebszustände des Ausführungsbeispiels der Fig. 3a; und
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel in einem der Fig. 3d entsprechenden Betriebszustand.
[0025] Zum besseren Verständnis der Erfindung werden bekannte Pistolen vom Colt-Browning-Typ
in den Fig. 1 und 2 dargestellt. Bei diesen Waffen handelt es sich um sogenannte verriegelte
Selbstladepistolen.
[0026] In der Feuerbereitschaftsstellung liegt ein schwenkbares Rohr, im folgenden Lauf
2 genannt, an einem Stoßboden 4 eines Verschlußteiles 6 an. Der als Patronenlager
ausgebildete hintere Laufabschnitt 8 besitzt an seiner Oberseite Verriegelungswarzen
10, die in entsprechenden Nuten des Verschlußteiles 6 eingreifen und den Lauf 2 vor
dem Schuß starr mit dem Verschlußteil 6 verbinden.
[0027] Im übrigen weisen derartige Pistolen ein Griffstück 12 auf, dessen (hier nicht gezeigter)
Handgriff regelmäßig einen Magazinschacht zur Aufnahme eines auswechselbaren Magazines
umgibt. Das Verschlußteil 6 ist auf dem Griffstück 12 verschieblich gelagert. Bei
Abgabe eines Schusses wird das Geschoss in Vorwärtsrichtung beschleunigt. In Übereinstimmung
mit dem Impulserhaltungsgesetz entsteht dabei der bekannte Rückstoß, der den Lauf
2 mitsamt dem Verschlußteil 6 nach hinten treibt. Das Verschlußteil 6 führt dann in
Längsrichtung eine Rücklauf- oder Öffnungsbewegung von der Feuerbereitschaftslage
zu einem gehäusefesten Verschluß-Anschlag 14 durch, und zwar gegen die Wirkung einer
unterhalb und im wesentlichen parallel zum Lauf 2 angeordneten Verschlußfeder 16.
[0028] In Fig. 1 trägt der hintere Laufabschnitt 8 an seiner Unterseite einen Laufansatz
18 mit einer Steuerkurve, die sich im wesentlichen aus einer Entriegelungskurve 20
und einer Verriegelungskurve 22 zusammensetzt.
[0029] Beim Schuß legen der Lauf 2 und das Verschlußteil 6 gemeinsam den Weg s zurück. Danach
wird der Lauf 2 unter Mitwirkung eines mit der Entriegelungskurve 20 in Eingriff kommenden
gehäusefesten Steuerbolzens 24 (Fig. 1) oder durch die Wirkung von Kettengliedern
26 (Fig. 2) außer Eingriff mit dem Verschlußteil 6 gebracht. Das Verschlußteil 6 läuft
danach bis zu seinem gehäusefesten Verschluß-Anschlag 14 allein weiter, kehrt um und
wird von der Verschlußfeder 16 wieder nach vorne beschleunigt, führt also eine Vorlauf-
bzw. Schließbewegung durch.
[0030] Während dieses Verschlußvorlaufes wird eine neue Patrone aus dem Magazin dem Patronenlager
des Laufs 2 zugeführt.
[0031] Danach wird der Lauf 2 über die geschilderten Steuerelemente nach oben geschwenkt
und in erneute Verriegelung mit dem Verschlußteil 6 gebracht. Im Anschluß daran gleiten
der Lauf 2 und das Verschlußteil 6 zusammen nach vorne, bis der Laufansatz 18 an einem
gehäusefesten Querbolzen 28 anschlägt und der Lauf 2 samt dem Verschlußteil 6 in der
Feuerbereitschaftslage zum Stillstand kommt.
[0032] Nach Zünden der Patrone wiederholt sich der beschriebene Vorgang von neuem.
[0033] Es gibt eine sehr große Anzahl konstruktiver Varianten des vorstehend beschriebenen
Colt-Browning-Systems; übereinstimmend ist allen Varianten ein Lauf, der bei seiner
mit dem Verschlußteil gemeinsamen Rückwärtsbewegung mindestes mit seinem hinteren
Abschnitt nach unten schwenkt und dabei das Verschlußteil freigibt.
[0034] Die in den Fig. 3a bis 3e dargestellten Ausführungsbeispiele gehen von dem in Fig.
1 wiedergegebenen Colt-Browning-System aus, bedienen sich also einiger dort bereits
beschriebener funktionsgleicher oder funktionsähnlicher Elemente. Insoweit wird zur
Vermeidung von Wiederholungen ergänzend auf Fig. 1 verwiesen. Im übrigen tragen funktionsgleiche
oder funktionsähnliche Elemente in sämtlichen Zeichnungen regelmäßig dieselben Bezugszeichen.
[0035] Die in Fig. 3a dargestellte Selbstladepistole weist die bereits beschriebene Verriegelung
nach dem Colt-Browning System auf und hat als Hauptteile das Griffstück 12, das bewegliche
Verschlußteil 6 und den schwenkbaren Lauf 2. Der Lauf 2 sitzt in einem im Verschlußteil
6 ausgesparten Hohlraum und durchsetzt mündungsseitig eine Führungsbohrung 30 im vorderen
Ende 32 des Verschlußteiles 6. Der hintere, als Patronenlager ausgebildete Laufabschnitt
8 liegt mit seinem rückwärtigen Ende am Stoßboden 4 und mit einer an seinem vorderen
Ende ausgebildeten Schulter an einer Anlage 34 des Verschlußteils 6 an.
[0036] Im Griffstück 12 ist unterhalb des Laufes 2 und parallel zu diesem eine Federführungsstange
36 längsverschieblich angeordnet. Deren vorderes Ende durchsetzt eine Führungsbohrung
38 im mündungsseitigen Verschlußteilende 32. Die Verschlußfeder 16 sitzt auf der Federführungsstange
36 und stützt sich mit ihrem vorderen Ende gegen das vordere Verschlußteilende 32
und mit ihrem hinteren Ende gegen ein gehäusefestes Lagerteil 40 ab. Es ist ersichtlich,
daß die Verschlußfeder 16 danach trachtet, das Verschlußteil 6 in die Schußbereitschaftsstellung
zu bewegen; ferner, daß sie bei der Rücklauf- bzw. Öffnungsbewegung des Verschlußteils
6 zusammengedrückt wird.
[0037] Das hintere Ende der Federführungsstange 36 stützt sich mit seiner Unterseite auf
der Oberfläche des Lagerteiles 40 ab und kann auf diesem eine begrenzte Strecke hin-
und hergleiten. Eine längliche, im wesentliche trogförmige Aussparung 42 in der Unterseite
des hinteren Federführungsstangenendes begrenzt im Verein mit einem gehäusefesten
Querbolzen 44 beidseitig die Längsverschieblichkeit der Federführungsstange 36. Der
Boden 46 der Aussparung 42 bildet eine Führungsfläche, welche durch die vordere und
die hintere Seitenwand der Aussparung 42 begrenzt ist. Die vordere Seitenwand wird
im folgenden auch hinterer Endanschlag 48 genannt, - hinterer Endanschlag deshalb,
weil er die nach hinten gerichtete Rücklaufbewegung der Federführungsstange 36 und
damit des Laufes 2 begrenzt. Die hintere Seitenwand wird aus analogen Überlegungen
vorderer Endanschlag 50 genannt. Nahe dem vorderen Endanschlag 50 weist der Boden
46 eine flache Vertiefung 52 auf, welche der Peripherie des Querbolzens 44 genau angepaßt
ist. Die Vertiefung 52 dient der Lagestabilisierung der Federführungsstange 36 und
des Querbolzens 44 in verschiedenen Betriebszuständen der Schußwaffe, insbesondere
im Feuerbereitschaftszustand.
[0038] Das hintere Ende der Federführungsstange 36 weist auf seiner Oberseite, also der
dem Lauf 2 zugewandten Seite, einen mit einem Steuerprofil versehenen Lauf-Anschlag
54 auf. Der ihm zugewandte Lauf-Ansatz 18 ist mit einem hierzu komplementären Steuerprofil
versehen. Die beiden Steuerprofile führen gemeinsam zu einer Kurvensteuerung nach
dem Colt-Browning-Prinzip. Hierzu weist der Lauf-Ansatz 18 einen Fortsatz 56 in Form
eines halben Schwalbenschwanzes auf, dessen hintere Fläche die Entriegelungschräge
20 bildet. Werden der Lauf 2 und das Verschlußteil 6 vom Rückstoß nach hinten getrieben,
dann gleitet die Entriegelungsschräge 20 des Fortsatzes 56 längs einer zu ihr komplementären
Entriegelungsschräge 20' des Lauf-Anschlages 54 nach unten in eine im Laufanschlag
54 vorgesehene weitere Aussparung 58. Hierdurch wird der Lauf 2 in bekannter Weise
vom Verschlußteil 6 entriegelt. Entriegelte Stellungen sind in den Fig. 3b bis 3e
zu sehen.
[0039] Der Lauf-Ansatz 18 weist einen gegenüber dem Fortsatz 56 nach hinten versetzten weiteren
Fortsatz 59 mit der Verriegelungsschräge 22 auf. Die Verriegelungsschräge 22 und die
Entriegelungsschräge 20 liegen im wesentlichen parallel zueinander und begrenzen eine
schräg verlaufende Nut. Die Verriegelungsschräge 22 des Fortsatzes 59 wirkt mit einer
Verriegelungsschräge 22' auf der rückwärtigen Stirnfläche des Lauf-Anschlages 54 zusammen.
Im entriegelten Zustand (Fig. 3b bis 3e) sitzt der von den Ent- und Verriegelungsschrägen
20' und 22' begrenzte Steg des Lauf-Anschlages 54 in der og Nut (zwischen den Ent-
und Verriegelungsschrägen 20 und 22) des Lauf-Ansatzes 18.
[0040] Wenn das Verschlußteil 6 bei seiner Vorlauf- bzw. Schließbewegung den Lauf 2 wieder
in die Feuerbereitschaftsstellung schiebt, dann gleiten die beiden Verriegelungsschrägen
22 und 22' übereinander und schieben hierdurch den Lauf 2 wieder nach oben in seine
verriegelte Stellung. In dieser Stellung ruht die freie Endfläche des Fortsatzes 59
auf der ihr zugewandten Stegfläche des Lauf-Anschlages 54. Gleichzeitig liegt das
vordere Ende des Fortsatzes 56 an einer korrespondierenden Begrenzungsfläche der Aussparung
58 an.
[0041] Gemäß den Fig. 3a - 3e befindet sich in der Federführungsstange 36 ein Langloch 60.
In diesem Langloch ist längsverschiebbar ein Stiftbolzen 62 gelagert. Der Stiftbolzen
62 durchsetzt eine auf der Federführungsstange 36 verschieblich aufgeschobene Buchse
64 und steht mit dieser in formschlüssiger Verbindung. Die Buchse 64 unterliegt der
Kraft einer Pufferfeder 66, die sich mit ihrem vorderen Ende gegen die Buchse 64 abstützt.
Mit ihrem hinteren Ende stützt sich die Pufferfeder 66, ebenso wie die Verschlußfeder
16, gegen das gehäusefeste Lagerteil 40 ab. Die Pufferfeder 66 belastet die Buchse
64 so, daß der Stiftbolzen 62 gegen das vordere Ende des Langloches 60 anliegt. Hierdurch
steht auch die Federführungsstange 36 unter einer Vorspannung, wird jedoch an einer
Vorwärtsbewegung dadurch gehindert, daß ihr vorderer Endanschlag 50 am Querbolzen
44 anliegt.
[0042] Auch der Lauf 2 und das mit ihm verriegelte Verschlußteil 6 können sich aus dieser
Lage nicht unter der Wirkung der Verschlußfeder 16 nach vorne bewegen. Die vordere
Fläche des Lauf-Fortsatzes 56 liegt nämlich gegen die vordere Begrenzungsfläche der
Federführungsstangen-Aussparung 58 an.
[0043] Im dargestellten Ausführungsbeispiel umgibt die Verschlußfeder 16 die Pufferfeder
66 und die Buchse 64. Dabei dient die vordere Stirnfläche der Buchse 64 als rückwärtiger
Verschluß-Anschlag, also als Anschlag, gegen den das vordere Verschlußteilende 32
beim Rücklauf des Verschlusses 6 aufläuft.
[0044] Grundsätzlich könnte die Pufferfeder auch zwischen dem Griffstück 12 und dem hinteren
freien Ende der Federführungsstange 36 angeordnet sein und ein rückwärtiger Verschluß-Anschlag
auf der Federführungsstange 36 sitzen, etwa in Höhe der Buchse 64.
[0045] Die Wirkungsweise der gezeigten verriegelten Selbstladepistole wird nun anhand der
Fig. 3a bis 3e beschrieben. Aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit sind dabei
in den Fig. 3b bis 3e nur noch die dort direkt angesprochenen Bezugszeichen eingetragen.
[0046] Fig. 3a zeigt die Pistole in der verriegelten Feuerbereitschaftslage. Die Entriegelungsschräge
20 am Lauf-Ansatz 18 ist hierbei gegenüber der Entriegelungsschräge 20' am Lauf-Anschlag
54 um die Verriegelungsstrecke nach vorne versetzt, also um jene Strecke, die der
Lauf 2 und das Verschlußteil 6 beim Entriegelungsvorgang gemeinsam zurücklegen.
[0047] Wird jetzt abgefeuert, dann bewegen sich der Lauf 2 und das Verschlußteil 6 gemeinsam
nach hinten, bis die beiden Entriegelungsschrägen 20 und 20' in gegenseitigen Eingriff
gelangen, die Entriegelungsschräge 20 daraufhin an der Entriegelungsschräge 20' nach
unten gleitet und schließlich der Fortsatz 56 voll im Lauf-Anschlag 54 anliegt. Die
Kippbewegung, die der Lauf 2 in dieser Phase durchgeführt hat, reicht aus, um den
Eingriff an der Anlage 34 zwischen dem hinteren Laufabschnitt 8 und dem Verschlußteil
6 zu lösen (Fig. 3b).
[0048] Das Verschlußteil 6 kann sich nun unabhängig vom Lauf 2 weiter nach hinten bewegen,
also seine Öffnungsbewegung fortsetzen, wobei es sich mit seinem vorderen, d.h. mündungsseitigen
Ende 32 auf der Verschlußfeder 16 abstützt (Fig. 3c).
[0049] Während sich das Verschlußteil 6 nach hinten bewegt, nimmt der ebenfalls noch in
Bewegung befindliche und mittlerweile mit der Federführungsstange 36 verhakte Lauf
2 die Federführungsstange 36 mit nach hinten, und zwar gegen die Wirkung der Pufferfeder
66. Dabei löst sich der Stabilisierungseingriff zwischen dem Querbolzen 44 und der
Vertiefung 52. Der flache Boden 46 der länglichen Aussparung 42 gelangt auf den Querbolzen
44 und gleitet über diesen hinweg nach hinten. Hierbei wird die Pufferfeder 66 weiter
zusammengedrückt.
[0050] In dieser Phase fängt der gepufferte Lauf-Anschlag 54 den Lauf-Ansatz 18 weich auf.
Diese weiche Auffangphase dauert höchstens so lange an, bis maximal der hintere Endanschlag
48 der Aussparung 42 gegen den Querbolzen 44 aufläuft. Die Federführungsstange 36
ist dann gegen die Kraft der Pufferfeder 66 maximal um den Betrag der länglichen Aussparung
42 nach hinten bewegt worden. Gleichzeitig ist die Pufferfeder 66 entsprechend zusammengedrückt
worden. Die Federführungsstange 36 und der mit ihr verhakte Lauf 2 sind zum Stillstand
gekommen. Das Verschlußteil 6 setzt jedoch seine Rücklaufbewegung fort.
[0051] Die Pufferfeder 66 drückt nun die Federführungsstange 36 (über die Buchse 64 und
den mit ihr kraftschlüssig verbundenen quer verlaufenden Stiftbolzen 62) wieder nach
vorne (Fig. 3d). Der Boden 46 der länglichen Aussparung 42 gleitet nun in Vorwärtsrichtung
über den Querbolzen 44. Hierbei nimmt der mit dem Lauf-Ansatz 18 verhakte Lauf-Anschlag
54 der Federführungsstange 36 den Lauf 2 wieder mit nach vorne. Diese Vorlaufbewegung
der die Federführungsstange 36 samt Lauf-Anschlag 54 und den Lauf 2 samt Lauf-Ansatz
18 enthaltenden Laufgruppe dauert solange an, bis der vordere Endanschlag 50 und die
Vertiefung 52 am Querbolzen 44 anschlagen. Zu diesem Zeitpunkt schlägt auch die zurücklaufende
Verschlußgruppe mit ihrem mündungsseitigen Ende 32 gegen die vordere Stirnfläche des
Verschluß-Anschlages, d.h. der Buchse 64 an. Auch die Verschlußgruppe hat damit ihre
hintere Endlage erreicht.
[0052] Aus Fig. 3d ist weiterhin ersichtlich, daß der Lauf 2 mittlerweile so stark abgekippt
ist, daß der Lauf-Ansatz 18 auf dem hinteren Ende der Federführungsstange 36 anliegt,
und der Querbolzen 44 und die Vertiefung 52 sicher in ihren wechselseitigen Stabilisierungseingriff
liegen.
[0053] Die Buchse 64 befindet sich dabei in ihrer vordersten Lage (Fig. 3d), die durch den
Eingriff des Stiftbolzens 62 im Langloch 60 festgelegt ist, d.h. der Stiftbolzen 62
liegt gegen das vordere Ende des Langloches 60 an.
[0054] Sollte die wechselseitige Abstimmung zwischen Pufferfeder 66 und Verschlußfeder 16
nicht so exakt erfolgt sein, daß die Verschlußgruppe bei ihrem Aufprall auf die Buchse
64 ihre hintere Endlage vollständig erreicht hat, wirkt die Pufferfeder 66 erneut
als Dämpfungsfeder, nunmehr gemeinsam mit der Verschlußfeder 16: das vordere Verschlußteilende
32 drückt die Buchse 64 gegen die Kraft der Pufferfeder 66 noch ein Stück zurück,
maximal soweit nach hinten, wie dies durch den Eingriff zwischen Stiftbolzen 62 und
Langloch 60 möglich ist (Fig. 3e). Die Federführungsstange 36 bleibt hierbei in ihrer
durch den Stabilisierungseingriff festgelegten und mit dem Lauf 2 verhakten Stellung
stehen. - Der vorstehend geschilderte Fall kann beispielsweise dann auftreten, wenn
eine andere Munition verwendet wurde als diejenige, welche eigentlich für die Schußwaffe
vorgesehen ist und demgemäß auch bei der Federabstimmung berücksichtigt wurde. Unterschiedliche
Kaliber bedingen in der Regel auch unterschiedliche Federabstimmungen, was beispielsweise
durch Austausch wenigstens einer der beiden Federn gegen eine andere Feder erfolgen
kann.
[0055] Das Verschlußteil 6 strebt nach Erreichen seiner hinteren Endlage wieder in seine
vordere Ausgangslage zurück, getrieben von der Verschlußfeder 16; ggf., d.h. bei einem
Fehler in der Federabstimmung, anfangs auch noch zusätzlich getrieben von der Pufferfeder
66. Das Verschlußteil 6 nimmt nun bei seiner Schließbewegung die oberste Patrone aus
dem Magazin (beide sind in die Figuren nicht eingezeichnet) mit und führt sie in das
Patronenlager im hinteren Laufabschnitt 8 ein.
[0056] Sobald der Stoßboden 4 den Lauf 2 wieder erreicht hat, schiebt er ihn um die Verriegelungsstreke
über die Verriegelungsschrägen 22 (am Fortsatz 59 des Lauf-Ansatzes 18) und 22' (am
Lauf-Anschlag 54) nach oben und nach vorne, und zwar so lange, bis die vordere Stirnfläche
des Fortsatzes 56 gegen die vordere Begrenzungswand der oberen Aussparung 58 (im hinteren
Abschnitt der Federführungsstange 36) anschlägt. Das dem Lauf-Anschlag 54 zugewandte
freie Ende des pyramidenstumpfartigen Forsatzes 59 sitzt in dieser Lage satt auf dem
ihm zugewandten freien Flächenabschnitt des Lauf-Anschlages 54 auf. Es ist somit gewährleistet,
daß der Lauf 2 relativ zu der auf dem Verschlußteil 6 sitzenden Visiereinrichtung
stets die gleiche Lage einnimmt. Die Feuerbereitschaftsstellung ist wieder hergestellt
(Fig. 3a).
[0057] Die beschriebene Selbstladepistole kann in Einzelheiten im Rahmen der Erfindung abgeändert
werden. So müssen die Führungsflächen und Anschlagflächen nicht unbedingt an der Unterseite
des Laufes ausgebildet sein. Sie können auch Nuten bzw. Stege beiderseits des Laufes
sein. Ebenso können die Funktionen der Aussparung 42, des als Führungsfläche dienenden
Bodens 46, des Querbolzens 44 und der Vertiefung 52 von Steuerkurven wahrgenommen
werden, die beiderseits des Laufes an diesem, am Griffstück und/oder am Verschlußteil
ausgebildet sein können.
[0058] Nach Fig. 4 kann das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 dadurch modifiziert werden, daß
die Buchse 64' fest mit der Federführungsstange 36 verbunden ist, das Langloch 60
des vorangegangenen Ausführungsbeispiels also entfällt. Das Ausführungsbeispiel der
Fig. 4 ist nur in einem Betriebszustand dargestellt, nämlich in demjenigen, in dem
es vom Ausführungsbeispiel der Fig. 3 abweicht. Dieser Zustand entspricht dem Betriebszustand
der Fig. 3d.
1. Schußwaffe, insbesondere Faustfeuerwaffe, mit
a) einer Laufgruppe (2, 18, 36, 54), die auf oder in einem Rahmen oder Gehäuse (12)
im wesentlichen in bzw. entgegen der Schußrichtung beweglich zwischen einem vorderen
und einem hinteren Endanschlag (44, 48, 50) gelagert ist,
b) einer Verschlußgruppe (6, 32), die - im wesentlichen in der gleichen Richtung wie
die Laufgruppe (2, 18, 36, 54) - zwischen einer vorderen Schließlage und einer hinteren
Öffnungslage beweglich ist, wobei sie sich aus ihrer Schließlage gegen die Wirkung
einer Schließfederanordnung (16) in ihre Öffnungslage bewegt und am Ende ihrer Rücklaufbewegung
gegen den Rahmen, das Gehäuse (12) oder ein dagegen abgestütztes Teil (64; 64') anschlägt,
und
c) einer Pufferfederanordnung (66), welche die Laufgruppe (2, 18, 36, 54) in Richtung
des vorderen Endanschlages (44, 50) vorspannt und deren Auflaufen gegen den hinteren
Endanschlag (44, 48) abpuffert,
dadurch gekennzeichnet, daß
d) die Schließfederanordnung (16) und die Pufferfederanordnung (66) so aufeinander
abgestimmt sind, daß
- das Anschlagen der Verschlußgruppe (6) gegen den Rahmen, das Gehäuse (12) oder das
dagegen abgestützte Teil (64; 64') und
- das Auflaufen der Laufgruppe (2, 18, 36, 54) gegen den vorderen Endanschlag (44,
50)
im wesentlichen gleichzeitig erfolgen.
2. Schußwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußgruppe (6, 32)
in ihrer Schließlage mit der Laufgruppe (2, 18, 36, 54) verriegelt ist.
3. Schußwaffe nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schußwaffe als Selbstladewaffe ausgebildet
ist und hierzu einen von der Verschlußgruppe (6, 32) betriebenen Nachlademechanismus
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließfederanordnung (16) und die Pufferfederanordnung
(66) unter Berücksichtigung der Einwirkung des Nachlademechanismus auf die Bewegung
der Verschlußanordnung (6, 32) aufeinander abgestimmt sind.
4. Schußwaffe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rahmen, das Gehäuse (12) oder das dagegen abgestützte Teil (64; 64') mindestens teilweise,
bevorzugt weitgehend, aus Kunststoff oder faserverstärktem Kunststoff bestehen.
5. Schußwaffe nach Anspruch 2 oder einem der vorstehenden, auf Anspruch 2 rückbezogenen
Ansprüche, wobei die Schußwaffe als Faustfeuerwaffe ausgebildet ist und folgende Merkmale
aufweist:
a) der Rahmen bzw. das Gehäuse ist als Griffstück (12) mit einem Magazinschacht ausgebildet;
b) die Rücklauf-Bewegungsbahn des Verschlußteiles (6) der Verschlußgruppe ist über
dem oberen Ende des Magazinschachtes angeordnet,
c) das Verschlußteil (6) und die mit ihm verriegelbare Laufgruppe (2, 18, 36, 54)
legen die Anfangsphase der Rücklaufbewegung gemeinsam und miteinander verriegelt zurück,
bis die Rücklaufbewegung der Laufgruppe (2, 18, 36, 54) am hinteren Endanschlag (44,
48) endet; und
d) an dem in der Laufgruppe (2, 18, 36, 54) enthaltenen Lauf (2) ist ein Lauf-Ansatz
(18) angeordnet, der in der Anfangsphase der Rücklaufbewegung in einen Lauf-Anschlag
(54) eingreift, der seinerseits über die Pufferfeder (66) am Griffstück (12) abgestützt
ist.
6. Schußwaffe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
a) der Lauf (2) schwenkbar in der Verschlußgruppe (6, 32) gelagert ist, wobei
a1) der vordere Laufabschnitt vom mündungsseitigen Ende (32) der Verschlußgruppe (6,
32) abgestützt ist und
a2) der hintere Laufabschnitt (8) beim Auflaufen gegen den Lauf-Anschlag (54) absenkbar
ist, und
b) der Lauf-Ansatz (18) und der Lauf-Anschlag (54) zueinander komplementäre Elemente
einer Kurvensteuerung aufweisen, unter deren Wirkung der Lauf (2) aus seinem Verriegelungseingriff
mit dem Verschlußteil (6) herausgeführt und später in diesen wieder eingeführt wird,
wobei
b1) der Lauf-Ansatz (18) und der Lauf-Anschlag (54) in beiden Richtungen bewegungsübertragend
ineinander eingreifen, solange das Verschlußteil (6) und der Lauf (2) entriegelt sind.
7. Schußwaffe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Schließfederanordnung (16) eine Schraubenfeder (16) aufweist, die
a1) auf einer unter dem Lauf (2) im wesentlichen zu diesem parallelen Federführungsstange
(36) sitzt und
a2) sich mit ihrem vorderen Ende auf dem mündungsseitigen Ende (32) der Verschlußgruppe
(6) und mit ihrem hinteren Ende am Griffstück (12) abstützt;
b) der Lauf-Anschlag (54) am hinteren Ende der Federführungsstange (36) ausgebildet
ist; und
c) die Federführungsstange (36) längsbeweglich gegen die Wirkung der Pufferfeder (66)
angeordnet ist.
8. Schußwaffe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Pufferfeder (66) innerhalb
der Schließfeder (16) auf der Federführungsstange (36) sitzt und sich mit ihrem vorderen
Ende auf einem Vorsprung (64; 64') der Federführungsstange (36) sowie mit ihrem hinteren
Ende gemeinsam mit der Schließfeder (16) am Griffstück (12) abstützt.
9. Schußwaffe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung als Buchse (64;
64') ausgebildet ist, deren vorderes Ende den gegen den Rahmen oder das Gehäuse (12)
abgestützten (66) rückwärtigen Endanschlag für das Verschlußteil (6) bildet.
10. Schußwaffe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (64) auf der Federführungsstange
(36) eine begrenzte Bewegungsstrecke verschieblich derart angeordnet ist, daß sie
in ihrer Ruhestellung von der Pufferfeder (66) nach vorne gedrückt wird.
11. Schußwaffe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Federführungsstange
(36) ein Langloch (60) ausgebildet ist, das von einem quer verlaufenden Stiftbolzen
(62) durchsetzt ist, der vorzugsweise beiderseits der Federführungsstange (36) in
der Buchse (64) vorzugsweise lösbar verankert ist.
12. Schußwaffe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (64') fest mit
der Federführungsstange (36) verbunden ist.