[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Transformator mit rahmenförmigem Blechpaket,
wie er im Oberbegriff des Anspruches 1 näher definiert ist.
[0002] Solche Transformatoren werden z.B. zur Bereitstellung von 16 2/3 Hz-Energie bei der
Bahnstromversorgung über statische Umrichter mit Leistungshalbleitern eingesetzt.
Die benötigte hohe Leistung wird dabei durch Parallelschaltung von mehreren einspeisenden
Vierquadrantenstellern über nur einen solchen Transformator erreicht.
[0003] In Fig. 5 ist das schematische Schaltbild für einen solchen Transformator mit vier
auf separate Unterspannungswicklungen 1 einspeisende Vierquadrantensteller 2 dargestellt.
Die vier Oberspannungswicklungen 3 sind allgemein parallel geschaltet.
[0004] Der konstruktive Aufbau eines solchen bekannten Transformators ist Fig. 6 entnehmbar.
Um die Schenkel 4 und 5 eines rahmenförmigen Blechpakets 6 sind dabei die Unterspannungswicklungen
1 und Oberspannungswicklungen 3 je zu Paaren gruppiert und ragen einseitig in den
vom Blechpaket 6 umschlossenen zentralen Freiraum 7.
[0005] Die 16 2/3 Hz-Wechselspannung wird durch Pulsen von Leistungshalbleitern (GTOs) in
Vierquadrantenstellern 2 aus Gleichspannungen erzeugt. Durch das Pulsen sind die Ausgangsspannungen
e1, e2, e3 und e4 der Vierquadrantensteller (vgl. Fig. 5) entsprechend Fig. 7c mit
hohen Oberschwingungen überlagert. Diese Spannungsoberschwingungen verursachen weiter
Stromoberschwingungen in den Unterspannungswicklungen 1, wie in Fig. 7b dargestellt.
Zur Kompensation der Stromoberschwingungen werden die einzelnen Vierquadrantensteller
versetzt getaktet. Dadurch wird der Ausgangsstrom des Transformators iGes in der Oberspannungswicklung
3 sinusförmig (vgl. Fig. 7a).
[0006] Von den Stromoberschwingungen in den Unterspannungswicklungen 1 werden zusätzliche
Stromwärmeverluste im Transformator und in den Stromrichtern hervorgerufen. Außerdem
wird die Ausnutzung der Leistungshalbleiter (GTOs) durch die Stromspitzen deutlich
verschlechtert. Diese Nachteile können durch den Einsatz von vier getrennten Transformatoren,
die oberspannungsseitig in Reihe geschaltet sind, beseitigt werden. Dadurch werden
aber die Kosten, das Volumen und das Gewicht des Transformators stark erhöht.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Transformator so auszubilden, daß auf einfache
Weise, ohne wesentliche Erhöhung der Transformatorkosten, des Transformatorvolumens
und des Gewichtes die unerwünschten Stromoberschwingungen stark reduziert werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0009] Anhand von schematischen Ausführungsbeispielen wird die Erfindung im nachstehenden
näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- den neuartigen Transformatoraufbau für vier Wicklungspaare
- Fig. 2
- die zugehörigen Strom- und Spannungsverläufe
- Fig. 3
- den neuartigen Transformatoraufbau für sechs Wicklungspaare
- Fig. 4
- den Transformatoraufbau für acht Wicklungspaare
- Fig. 5 bis 7
- den schon erläuterten Stand der Technik.
[0011] Wie Fig. 1 zeigt, ist dem neuen Transformator statt des bloßen bisher üblichen rahmenförmigen
Blechpakets 6 ein kreuzförmiges Zwischenjoch 8 integriert. In den damit gebildeten
vier Fenstern 9 (im bisherigen Freiraum 7) liegen die vier Wicklungspaaare 1/3 magnetisch
entkoppelt ein. Das der neuen Konstruktion zugrundeliegende Prinzip ist folgendes:
[0012] Die Größe der Stromoberschwingungen in den Unterspannungswicklungen 1 ist von der
Streuinduktivität abhängig und nimmt mit zunehmender Streuinduktivität ab. Bei Transformatoren
mit mehreren Unterspannungswicklungen 1 gibt es zwei unterschiedliche Streuinduktivitäten:
Die zwischen den einzelnen Unterspannungswicklungen 1 und die zwischen den Unterspannungswicklungen
1 und den Oberspannungswicklungen 3. Während die erste Streuinduktivität für die Begrenzung
der Stromoberschwingungen maßgebend ist, bestimmt die zweite den Spannungsabfall des
Transformators. Bei der bisherigen Transformatorkonstruktion (vgl. Fig. 6) sind die
Größen der beiden Streuinduktivitäten voneinander abhängig. Die Streuinduktivität
zwischen den Unterspannungswicklungen 1 darf deswegen zur Verringerung der Stromoberschwingungen
nicht beliebig erhöht werden, da sonst der Spannungsabfall des Transformators ebenfalls
vergrößert wird, was eine Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften des Transformators
bedeutet.
[0013] Bei der neuen Transformatorkonstruktion werden die vier Unter- und Oberspannungswicklungen
durch das zusätzliche Zwischenjoch 8 magnetisch entkoppelt. Damit kann die Streuinduktivität
zwischen den einzelnen Unterspannungswicklungen 1, die die Größe der Stromoberschwingungen
bestimmt, ohne Einfluß auf die andere Streuinduktivität beliebig erhöht werden. D.h.,
die Stromoberschwingungen können durch Erhöhung der Streuinduktivität stark reduziert
werden, ohne den Spannungsabfall des Transformators zu vergrößern. In den Fig. 2a
und 2b sieht man, daß die Ströme durch den Einsatz der neuen Transformatorkonstruktion
sowohl in den Oberspannungs- als auch in den Unterspannungswicklungen sinusförmig
sind. Da im Zwischenjoch 8 nur Oberschwingungen
des Flusses vorhanden sind, die eine sehr kleine Amplitude haben, kann das Zwischenjoch
8 sehr schmal dimensioniert werden. Um die Stromoberschwingungen z.B. um ca. 20-fach
zu reduzieren, wird ein Querschnitt des Zwischenjoches 8 von etwa nur 1/10 des Schenkelquerschnitts
4 bzw. 5 benötigt. Aus diesem Grund wird der Transformator durch das zusätzliche Zwischenjoch
8 nicht viel größer und schwerer.
[0014] Die Fig. 3 und 4 zeigen Transformatorkonstruktionen für sechs- oder achtfache Einspeisung
und entsprechend angeordnet zweimal drei bzw. zweimal vier Wicklungspaare 1/3. Das
Transformator-Blechpaket 6 ist hier durch zwei bzw. drei aneinandergrenzende kreuzförmige
Zwischenjoche 8, die ineinander übergehen, ergänzt. Das Wirkungsprinzip ist wie bereits
geschildert.
[0015] Die neue Transformatorkonstruktion kann überall dort, wo mehrere Vierquadrantensteller
parallel betrieben werden, z.B. auch auf Lokomotiven, eingesetzt werden.
1. Transformator mit rahmenförmigem Blechpaket, in dessen zentralen Freiraum Wicklungen
ragen, die als n-Paare aus jeweils einer inneren Oberspannungswicklung und einer darüberliegenden
äußeren Unterspannungswicklung um zwei der gegenüberliegenden Schenkel des Blechpaketes
gruppiert sind, insbesondere für den Parallelbetrieb mit mehreren einspeisenden Vierquadrantenstellern,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Blechpaket (6) im zentralen Freiraum (7) ein oder mehrere magnetisch entkoppelnde
kreuzförmige Zwischenjoche (8) eingefügt sind, die den Freiraum (7) in Fenster (9)
für die einzelnen Wicklungspaare (1/3) unterteilen, in denen diese einliegen und daß
die Oberspannungswicklungen (3) in Reihe geschaltet sind.
2. Transformator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenjoche (8) schmal dimensioniert sind und nur einen Bruchteil des Querschnitts
der Schenkel (4 bzw. 5) aufweisen.
3. Transformator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß für n = 4 Wicklungspaare (1/3) ein Zwischenjoch (8) Verwendung findet, das im
Freiraum (7) vier Fenster (9) bildet.
4. Transformator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß für n = 6 bzw. n = 8 Wicklungspaare zwei bzw. drei neben- oder übereinander angrenzende
und ineinander übergehende Zwischenjoche 6 bzw. 8 Einzelfenster (9) bilden.