[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Gießen von Bauteilen,
aus Metallegierungen nach dem Kippgießprinzip gemäß dem jeweiligen Gattungsbegriff
der unabhängigen Patentansprüche 1, 3 und 15. Bei der Formgebung von Bauteilen aus
dem flüssigen Werkstoffzustand sind eine Vielzahl unterschiedlichster Verfahren und
Vorrichtungen bekannt, die mehr oder weniger die an ein hochwertiges Werkstück zu
stellenden Anforderungen im Hinblick auf Gestaltungsfreizügigkeit, Oberflächgüte und
insbesondere optimale Werkstoffeigenschaften erreichen. Die Hauptschwierigkeiten liegen
zunächst beim Formfüllvorgang, wobei das anfangs kompakte Schmelzevolumen aufgeteilt
und eine große Oberfläche dem Angriff der Luftatmosphäre ausgesetzt wird, was durch
entsprechende Reaktionen zu einer Beeinträchtigung der Werkstoffqualität führt. Besonders
betroffen sind hiervon geschmolzene Metallegierungen, deren Legierungsbestandteile
ein hohes Reaktionsvermögen mit dem Sauerstoff, Stickstoff und Wasserdampf der Luft
besitzen. So wurde schon früh für derart empfindliche Legierungen das Kippgießverfahren
beispielsweise nach Durville angewendet.
[0002] Die DE-PS 377 683 schlägt ein Verfahren vor, bei dem aus einem länglichen Gießgefäß
nacheinander zahlreiche Gußstücke hergestellt werden. Beim Gießvorgang wird der Schmelzebehälter
aufgerichtet, wodurch ein beschränkt höherer metallostatischer Druck erzielt werden
kann. Hierbei hat jedoch die Atmosphäre freien Zutritt zur Schmelze, so daß insbesondere
bei fortschreitender Entleerung leicht Oxid von der Badoberfläche in den Formhohlraum
gelangen kann. Während der Erstarrung des Gußteils bleibt eine direkte Verbindung
mit dem großen Schmelzevorrat im Gießbehälter bestehen, so daß der Erstarrungsablauf
verlangsamt wird.
[0003] Die DE-PS 505 224 beschreibt ein Verfahren, bei dem auf einem ähnlich einer Schaukel
angeordneten Gießbehälter zwei Gießformen montiert sind, die abwechselnd mit Schmelze
gefüllt werden. Auch hier hat die Luft freien Zutritt zum Schmelzebad mit großer Oberfläche,
so daß die hier vorhandenen Verunreinigungen besonders leicht in die Gießform gelangen
können.
[0004] Die DE-PS 21 64 755 beschreibt ein Hochleistungsgießverfahren für Großserien, bei
dem zwar die Nachteile der vorgenannten Vorschläge weitgehend beseitigt werden konnten.
Dagegen wird jedoch ein hoher technischer Aufwand erforderlich, der insbesondere bei
Störungen an einer einzelnen Gießform alle anderen mit beeinträchtigt.
[0005] Beim Erstarrungsablauf in der Gießform treten in der Regel durch Volumenkontraktion
und Gasausscheidungen Lunker und Poren im Bauteilgefüge auf, die mit erheblichem Aufwand
bekämpft werden müssen. Die Schrumpfungsvorgänge führen auch örtlich zu Spaltbildungen
zwischen den Gußwand- und Formwandoberflächen, wodurch der Wärmeübergang erheblich
beeinträchtigt wird, was ebenfalls negative Rückwirkungen auf die Gefügequalität hat
und auch zu Einfallstellen an der Gußoberfläche führt, die das Bauteil unbrauchbar
machen.
[0006] Die GB 2 080 714 A beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs bezeichneten
Art. Die Vorrichtung umfaßt einen Gießbehälter, der während der Durchführung des Verfahrens
von einem Formhohlraum durch einen Kanal mit einer länglichen Engstelle getrennt ist,
wobei zumindest die nach dem Kippen in einem Speiserkopf befindliche Oxidhaut ins
Gußstück eingespült werden wird. Durch die Ausbildung der Engstelle wird die Formfüllung
im Sinne einer Drosselung gesteuert, wodurch eine schichtende Formfüllung nicht möglich
ist. In der Engstelle treten hohe Strömungsgeschwindigkeiten mit Turbulenzen und Oxidverwirbelungen
auf und es besteht die Gefahr von Auswaschungen und Metallansätzen. Die Fließwege
der Schmelze vom Einguß durch den Kanal mit der Engstelle und den Speiserkopf sind
im Verhältnis zur Gußstückgröße sehr lang und beeinträchtigen die Schmelzequalität
durch Reaktionen und Temperaturverluste erheblich, wodurch das Formfüll- und Fließvermögen
stark reduziert wird.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, mit Hilfe neuartiger Verfahren und einer
neuartigen Gießeinrichtung für eine hochwertige Bauteilproduktion erforderliche günstige
Bedingungen zu schaffen, sowohl bei der Formfüllung als auch während der Erstarrung
der Gußteile, gleichzeitig eine besonders rationelle Fertigung zu ermöglichen und
dabei die Nachteile der oben genannten Verfahren und Vorrichtungen zu vermeiden. Hierbei
sollen Turbulenzen und Aufteilung der Schmelze während der Formfüllung vermieden werden.
Nach einer weiterführenden Aufgabe sollen die Reaktionen der Legierungsschmelze mit
den Gasen der Atmosphäre und des Formhohlraums unterbunden werden. Nach einer anderen
weiterführenden Aufgabe soll bevorzugt eine konturenscharfe Füllung erzielt sowie
ein optimal feinkörniges und dichtes Bauteilgefüge während des Erstarrungsablaufs
sichergestellt werden.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe werden Verfahren und eine geeignete Vorrichtung mit den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgeschlagen, hierbei wird ein verschließbarer
Behälter für die Schmelze über einen großen Anschnittquerschnitt mit dem Hohlraum
einer anfangs über dem Behälter liegenden Gießform verbunden.
[0009] Der Anschnitt stellt die unmittelbare Verbindung zwischen dem Gießbehälter und dem
Formhohlraum dar und soll so bemessen sein, daß eine Drosselung oder Verwirbelung
der Schmelze beim Überströmen vermieden werden. Sein großer Querschnitt bezogen auf
den Querschnitt des angeschnittenen Formhohlraums bzw. der angrenzenden Formwandteile
des Bauteils kann nach einem ersten Ansatz über 40 %, insbesondere über 50 % der letztgenannten
Querschnittsflächen betragen. Der große Querschnitt bezogen auf den Querschnitt des
angeschnittenen Formhohlraums bzw. den Querschnitt der angrenzenden Formwandteile
erstreckt sich erfindungsgemäß über im wesentlichen die gesamte Länge der letztgenannten
Flächen. Der Anschnitt kommuniziert hierbei jeweils mit den tiefstliegenden Teilen
des Formhohlraums bzw. des Formwandteils vor dem Drehen. Nur deren Querschnittsflächen
parallel zum Anschnittsquerschnitt werden als angeschnittene Flächen bezeichnet, auf
die bei der relativen Bemessung des Anschnitts Bezug genommen wird.
[0010] Bevorzugt wird zunächst mit Schutzgas gespült, dann mit einem dosierten Schmelzequantum
unter Schutzgas gefüllt und gasdicht verschlossen, danach der Behälter mit der Gießform
so um eine horizontale Achse gedreht, daß die Schmelze ohne vorlaufende Zungen oder
Spritzer in die Form befördert wird.
[0011] Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren wird hierbei eine Erhöhung des Gasdrucks
- insbesondere Schutzgasdrucks - während des Formfüllvorgangs und/oder des Erstarrungsablaufs
vorgenommen. Günstig ist es hierbei, wenn das Schutzgas bei der anschließenden Entspannung
zurückgewonnen wird.
[0012] Den Verfahren ist zu eigen, daß jeweils für einen Gießvorgang eine dem Bruttovolumen
des Schmelzequantums für ein Gußteil entsprechende Menge in den Gießbehälter eingebracht
wird, die beim Gießvorgang gänzlich erstarrt, wobei nur ein geringer Volumenanteil
der Schmelze, der das Speiservolumen bildet, im Anschnitt selber oder ggfs. in geringer
Menge im Gießbehälter verbleibt.
[0013] Zur Vermeidung der Oxidationsvorgänge wird nach einer bevorzugten Ausführung bereits
der Gießbehälter unter Schutzgas mit flüssiger Schmelze gefüllt, wobei die Schutzgasbeaufschlagung
während des Drehens des Gießbehälters mit der Gießform aufrechterhalten bleibt.
[0014] Nach einer hierzu alternativen Ausführung wird ein dem Schmelzequantum entsprechendes
festes Metallvolumen in den Gießbehälter eingebracht, erst danach die abdichtende
Verbindung zwischen Gießbehälter und Gießform hergestellt und der Innenraum mit Schutzgas
gespült, woraufhin dann das Schmelzequantum für einen Abguß im Gießbehälter erschmolzen
wird. Im übrigen läuft das Verfahren unverändert ab. Auch hierbei werden Oxidationsvorgänge
der flüssigen Phase wirksam vermieden.
[0015] Zur Verbesserung des Gefüges wird eine Druckerhöhung des Schutzgases während des
Erstarrungsablaufs vorgenommen, wodurch das Speiservolumen und damit der Einsatz an
Metall verringert werden kann, da der Überdruck auf dem Schmelzespiegel im Gießbehälter
den ansonsten üblichen metallostatischen Druck von hochreichenden Speisern ersetzt.
[0016] Zur Verbesserung der Gußteile wird bei weniger oxidationsfreudigen oder -gefährdeten
Legierungen auf den Einsatz von Schutzgas verzichtet, im übrigen aber der zuletzt
beschriebene Verfahrensablauf mit einer Erhöhung des Druckes im Innenraum des Gießbehälters
beim Formfüllvorgang und/oder beim Erstarrungsablauf vorgenommen, um die gleichen
Wirkungen eines verringerten Materialeinsatzes und einer verbesserten Gefüge- und
Oberflächenqualität des Gußteils herbeizuführen.
[0017] Hierbei ist es nach alternativen Verfahrensführungen möglich, entweder das Schmelzequantum
in flüssiger Form in den Gießbehälter einzubringen, oder in fester Form und anschließend
im Gießbehälter zu erschmelzen. Im übrigen wird das Verfahren unverändert gegenüber
dem zuvorgenannten durchgeführt.
[0018] Nach einem anderen erfindungsgemäßen Verfahren zur Verbesserung von Gußteilen, die
aufgrund der verwendeten Legierungen und/oder der Formgebung weniger zu Lunkerbildung
und zu Einfallstellen neigen, wird das Verfahren ohne Aufbau eines Überdrucks durchgeführt,
wobei jedoch im Anschnitt und vorzugsweise in einem Teil des Gießbehälters Schmelze
im erforderlichen Maße nach dem Drehen stehenbleibt, um einen metallostatischen Druck
zu erzeugen.
[0019] Auch hierbei ist es nach alternativen Verfahrensführungen möglich, entweder das Schmelzequantum
in flüssiger Form in den Gießbehälter einzubringen, oder in fester Form und anschließend
im Gießbehälter zu erschmelzen. Im übrigen wird das Verfahren unverändert gegenüber
dem zuvorgenannten durchgeführt.
[0020] Nach den erfindungsgemäßen Verfahren wird insbesondere die Gefahr der Verunreinigungen
und der Einschlüsse im Gußteil dadurch ausgeschlossen, daß im Vergleich zur anliegenden
Bauteiloberfläche bzw. zum angeschnittenen Teil des Formhohlraums ein großer Anschnittquerschnitt
vorgesehen wird, bzw. daß ein im Vergleich zur Gußteilgröße bzw. zum Formhohlraum
in Richtung der Drehachse langer Anschnitt vorgesehen wird. Es ergibt sich hierdurch
ein ruhiges, bevorzugterweise ganz unter dem Badspiegel liegendes Überströmen aus
dem Gießbehälter in die Gießform, so daß ein fehlerfreies Gußteil entsteht.
[0021] Der Anschnitt mit großem Querschnitt ist mit dem Eingießkanal bzw. Lauf identisch
und stellt zugleich das Speiservolumen dar. Er bildet die unmittelbare Verbindung
zwischen Innenraum des Gießbehälters und Formhohlraum.
[0022] Weitere Ausgestaltungen zeichnen sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile aus.
Bei der Überführung einer dosierten Schmelzemenge von einem Dosierofen in den Gießbehälter
der Einrichtung unter Schutzgasatmosphäre wird eine Oxidation der Schmelze wirkungsvoll
unterbunden. Diese ist umso bedeutsamer, da bei diesem Vorgang der Gießstrahl im freien
Fall in den Gießbehälter gelangt, wobei hier nicht wie bei konventioneller Arbeitsweise
eine besonders intensive Oxidhautbildung unter ständigem Abreißen, Einspülen und Verwirbeln
in der Schmelze erfolgt. Die dann durch die Drehbewegung der Einrichtung einsetzende
Formfüllung kann aufgrund der vorgegebenen großen Anschnittquerschnitte besonders
ruhig und mit geringer Strömungsgeschwindigkeit der Schmelze steigend nach dem Prinzip
kommunizierender Röhren ablaufen, was insbesondere in Verbindung mit einer auch im
Formhohlraum vorhandenen Schutzgasatmosphäre das Risiko einer Schaumbildung, die bekanntlich
zu Einschlüssen im Gußgefüge führt, wirkungsvoll eliminiert. Dabei bleibt auch die
Schmelzefront geschlossen, d. h. es kommt nicht zur Bildung vorlaufender Metallzungen
oder gar Spritzern, so daß auch der beim Gießen als häufige Ausschußursache gefürchtete
Kaltlauf vermieden wird.
[0023] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Formhohlraum für ein
längliches Bauteil in Richtung der Drehachse ausgerichtet wird. Hierdurch kann eine
breite Schmelzefront dargestellt werden.
[0024] Eine weitere Gestaltung geht dahin, daß Kerne zum Gießbehälter hin liegend angeordnet
sind. Hierdurch werden die angeschnittenen Formwandteile selber zur Verbesserung der
Qualität auf Stirnwandteile des Bauteils reduziert.
[0025] Bei Gußteilen wie Zylinderköpfen oder Zylinderkurbelgehäusen von Brennkraftmaschinen
sollen die Oberflächen mit hohen Qualitätsansprüchen jeweils an einer zum Anschnitt
gegenüberliegenden Formwand angeordnet sein.
[0026] Die Erstarrung soll in bekannter Weise gegebenenfalls durch Erwärmung und/oder Kühlung
so gesteuert werden, daß sie von der vom Gießbehälter weitestentfernten Stelle des
Bauteils in Richtung zum Anschnitt hin fortschreitet.
[0027] Nach einer bevorzugten Ausführung wird ein weiterer Überströmkanal parallel zum Anschnitt
vorgesehen, so daß anfangs ein Gas- bzw. Luftvolumenausgleich zur Vermeidung von Schaumbildung
stattfinden kann.
[0028] Durch die enge Ankopplung des Gießbehälters an den Formhohlraum werden extrem kurze
Fließwege realisiert. Die Schmelze erreicht auf kürzestem Weg ihre entgültige Position,
kühlt rasch ab und erstarrt. Damit ist der "Kanalisierungseffekt", der bei herkömmlichen
Formfüllvorgängen durch langandauerndes Nach- oder Durchfließen in bestimmten Bereichen
der Form auftritt, ausgeschaltet.
[0029] Weitere Auswirkungen haben diese Vorteile auch beim anschließenden Erstarrungsablauf.
Zunächst wird der Wärmehaushalt der Gießform durch den Wegfall stark ausgeprägter
Kanalisierungseffekte, die entsprechende örtliche Überhitzungen sowohl im Gußteil,
als auch in den angrenzenden Formwandbereichen verursachen, weit weniger gestört,
so daß eine gezielte Lenkung der Erstarrung begünstigt wird.
[0030] Weiterhin bietet ein erhöhter, insbesondere variabler Schutzgasdruck während der
Erstarrung ganz besondere Vorteile. Durch eine starke Gasdruckerhöhung, die hauptsächlich
auf den am Ende der Formfüllung oben liegenden Schmelzespiegel einwirkt, unter dem
das Speiservolumen des Gußteils liegt, kann eine entsprechende Verstärkung des Speiserdrucks
erzielt und damit eine weitgehende Dichtspeisung des Gußgefüges erzwungen werden.
Gleichzeitig wird ein kräftiges Anpressen der Gußteiloberflächen an die Formwände
und durch Verhinderung der schädlichen Spaltbildung ein verstärkter Wärmeübergang
bewirkt.
[0031] Dies wiederum verkürzt die Erstarrungszeit und erhöht sowohl die Konturenschärfe
als auch die Maßgenauigkeit der Gußteile. Darüberhinaus wird ebenfalls die Bildung
der besonders bei Legierungen mit breitem Erstarrungintervall gefürchteten Einfallstellen
an der Gußoberfläche ausgeschaltet. Hierbei kann die Erhöhung des Gasdrucks weit über
die bei herkömmlichen Verfahren, z. B. Niederdruck-Gießverfahren, möglichen Drücke
aufgrund der Beschränkung auf das vergleichsweise geringe Volumen eines einzelnen
Abgusses hinausgehen. Durch den zusätzlichen Einsatz der bekannten Schwell-Sequenzkühlung
(DE-PS 26 46 060) werden die angesprochenen Verbesserungen in optimaler Weise erweitert.
Hiernach ist die Anwendung eines Verfahrens vorgesehen, nach dem vor dem Füllen die
Gießform auf eine Arbeitstemperatur gebracht wird und nach dem Füllen der Gießform
von den Endzonen zu den Speiserzonen hin zeitlich gestaffelt einsetzend bis zum Abschluß
der Erstarrung gekühlt wird.
[0032] Auch beim Schutzgasverbrauch sind Verbesserungen möglich. Die Anwendung einer Schutzgaspumpe
gestattet nämlich nicht nur die Aufbringung mehrerer bar Druck, sie erlaubt auch bei
der anschließenden Druckerniedrigung eine Rückgewinnung des Schutzgases. Auf diese
Weise bleiben die Verluste auf unvermeidbare Leckagen beschränkt.
[0033] Beim Einsatz von Legierungen, die im geschmolzenen Zustand weniger stark mit den
Gasen der Atmosphäre reagieren, kann auf das in der Regel teuere Schutzgas verzichtet
werden und stattdessen eine Druckerhöhung durch Druckluftaufgabe herbeigeführt werden,
wobei alle übrigen Vorteile erhalten bleiben.
[0034] Schließlich bieten die vorgeschlagenen Verfahren ideale Voraussetzungen für den Einsatz
in einer gegen die Außenwelt abgeschlossenen Gießzelle zur zuverlässigen Unterbindung
von Gießereiemissionen.
[0035] Dazu ist der Einsatz eines kombinierten Schmelz- und Dosierofens nach DE-PS 20 41
588, der gleichzeitig das Problem des Einschleusens von Chargiermaterial löst, von
besonderem Vorteil. Hiernach wird an einem Schmelzofen eine gasdichte Chargierkammer
mit einem Chargierkörper angeordnet, durch den eine quantifizierte Schmelzemenge in
den Gieß- bzw. Schmelzebehälter gefördert werden kann.
[0036] Vorteilhafte Ausführungen der Verfahren und der Vorrichtung werden in den Unteransprüchen
definiert, auf deren Inhalt hiermit Bezug genommen wird.
[0037] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben;
- Fig. 1
- zeigt einen Vertikalschnitt durch einen Gießbehälter mit einer Gießform entlang der
Schnittlinie A-B nach Fig. 2;
- Fig. 2
- zeigt einen Vertikalschnitt durch einen Gießbehälter mit einer Gießform nach Fig.
1 senkrecht zur Drehachse;
- Fig. 3
- zeigt eine Gießzelle mit zur Durchführung erfindungsgemäßer Verfahren geeigneten Anlageteilen
in systematischer Darstellung;
- Fig. 4
- zeigt einen Vertikalschnitt durch einen Gießbehälter mit einer Gießform durch die
Drehachse in einer zweiten Ausführungsform.
[0038] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Figur 1 wird eine Gießform 31 (Kokille) mit
einem Formhohlraum 1 durch eine Kokillendeckplatte 2, Seitenteile 3, Kerne 4 und eine
Kokillengrundplatte 5 gebildet. Unter der Kokillengrundplatte 5 befindet sich ein
Gießbehälter 30 mit einem Gehäuse 6 und einer Feuerfestauskleidung 7, der ein für
einen Abguß dosiertes Schmelzequantum 8 enthält. Das Schmelzequantum 8 wird mit Hilfe
eines nicht dargestellten Dosierofens über die Einfüllöffnung 9 bei geöffnetem Verschluß
10 insbesondere unter Schutzgas eingefüllt; anschließend wird der Verschluß 10 geschlossen.
An dem Verschluß 10 ist ein Schutzgasanschluß 11 dargestellt. Weiterhin ist die horizontale
sich in Richtung der Längserstreckung von Gießform 31 und Gießbehälter 30 erstreckende
Drehachse 12 der Gießeinrichtung gezeigt. Als Öffnung innerhalb der Kokillengrundplatte
5 ist ein Anschnitt 13 mit großem Querschnitt ausgebildet.
[0039] Ein Pfeil oberhalb der Kokillendeckplatte 2 symbolisiert die Bewegungsrichtung derselben
zum Entformen des fertigen Bauteils.
[0040] In Figur 2 ist ebenfalls die Gießform 31 mit dem Formhohlraum 1 erkennbar, die aus
der Kokillendeckplatte 2, Seitenteilen 3, Kernen 4 und der Kokillengrundplatte 5 besteht.
In der Grundplatte 5 sind der Anschnitt 13 sowie ein dazu paralleler weiterer Überströmkanal
14 erkennbar. An dem Gießbehälter 30 ist das Gehäuse 6, die Feuerfestauskleidung 7
sowie das darin enthaltene für einen Abguß dosierte Schmelzequantum 8 erkennbar.
[0041] Durch Drehen der gesamten Gießeinrichtung um die Drehachse 12 gegen den Uhrzeigersinn
fließt die Schmelze durch den Anschnitt 13 mit großem Querschnitt in ruhigem turbulenzfreiem
Fluß in den Formhohlraum 1 und füllt diesen in wenigen Sekunden aus. Am Ende der Drehbewegung
befindet sich der Gießbehälter 30 über der Kokillengrundplatte 5. Jetzt wird der Innendruck,
insbesondere der Schutzgasdruck über der im Formhohlraum 1 erstarrenden Schmelze,
deren Gesamtvolumen auch das erforderliche Speiservolumen umfaßt, mit Hilfe des Druckanschlusses
11 erhöht und damit die Dichtspeisung des Gußstücks verbessert. Nach Abschluß der
Erstarrung kann der Überdruck auf Normaldruck abgesenkt, die Form geöffnet und das
ausreichend abgekühlte Gußteil entnommen werden. Danach beginnt ein neuer Gießzyklus.
[0042] Pfeile seitlich der Kokillenseitenteile 3 symbolisieren deren Bewegungsrichtung zum
Entformen.
[0043] In Figur 3 ist eine drehbare Gießvorrichtung 19 mit einem Drehantrieb 27 sowie einem
Gießbehälter 30 und einer Gießform 31 mit diese verbindenden Verspannmitteln 32 innerhalb
einer Gießzelle 21 gezeigt. Die Drehachse 12 der Gießvorrichtung ist ebenfalls angezeigt.
Der Gießbehälter 30 ist über eine Leitung 26 mit einem nur symbolisch dargestellten
Pump- und Speichersystem 18, 28 verbunden. Innerhalb der Gießzelle 21 befindet sich
ein Dosierofen 15, der über eine elastische gasdichte Kupplung 23 mit der Einfüllöffnung
9 des Gießbehälters 30 verbunden ist. Der Dosierofen 15 ist über eine Schleuse 22
mit einem Bereich außerhalb der Gießzelle 21 verbunden. An die Schleuse 22 kann sich
alternativ eine Chargiervorrichtung 16 für stückiges Einsatzmaterial oder eine Chargiereinrichtung
17 für flüssiges Einsatzmaterial anschließen. Die Gießzelle umfaßt eine weitere Schleuse
22. Oberhalb der Gießform 31 ist ein Manipulator 20 für Kerne erkennbar.
[0044] In Figur 4 ist eine Gießvorrichtung bestehend aus einem Gießbehälter 30 sowie einer
Gießform 31 dargestellt.
[0045] Der Gießbehälter 30 unterscheidet sich von dem in Figur 1 gezeigten dadurch, daß
er keine Einfüllöffnung umfaßt. Er weist jedoch innerhalb der Feuerfestschicht 7 Mittel
zur Beheizung 24 auf. Ein festes Metallquatum 25 ist in den Gießbehälter 30 eingesetzt.
Im Querschnitt senkrecht zur Drehachse 12 entspricht diese Gießvorrichtung der nach
Figur 2 dargestellten.
[0046] Die Gießform 31 stimmt im wesentlichen mit der in Figur 1 gezeigten überein. Sie
umfaßt eine Kokillendeckplatte 2, Kokillenseitenteile 3 sowie eine Kokillengrundplatte
5. In den Seitenteilen sind jedoch Mittel 29 zur Kühlung dargestellt. In der Kokille
sind Kerne 4 eingesetzt. Die Drehachse der Vorrichtung ist mit 12 bezeichnet.
1. Verfahren zum Gießen von Bauteilen aus Metallegierungen nach dem Kippgießprinzip in
einer Gießform (31) - insbesondere einer Dauergießform (Kokille) - die über zumindest
einen Anschnitt (13) verfügt, der eine offene Verbindung zwischen dem Formhohlraum
(1) der Gießform (31) und dem Innenraum eines kippbaren Gießbehälters (30) für die
Schmelze herstellt, wobei der Gießbehälter (30) in einer unterhalb der Gießform (31)
liegenden Stellung mit einem Schmelzequantum (8) für einen Gießvorgang befüllt wird
und danach der Gießbehälter (30) mit der Gießform (31) so um eine horizontale Drehachse
(12) gedreht wird, daß die Schmelze über den Anschnitt in die Gießform (31) befördert
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formhohlraum (1) mit dem Gießbehälter (30) unmittelbar über den Anschnitt
(13) verbunden wird,
daß der Formhohlraum (1) mit seiner Längsachse in Richtung der Drehachse (12) ausgerichtet
wird und der Anschnitt (13) sich über im wesentlichen die gesamte Länge des Formhohlraums
erstreckt, wobei das Einströmen über einen großen Querschnitt des Anschnitts im Verhältnis
zum angeschnittenen Querschnitt des Formhohlraums erfolgt,
daß der Gießbehälter (30) vor dem Drehen gasdicht verschlossen wird und
daß eine Erhöhung des Druckes im Innenraum des Gießbehälters (30) zumindest zeitweise
während der Dauer des Formfüllvorganges und des Erstarrungsablaufes vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießbehälter (30) mit einer quantifizierten Metallmenge (25) in fester Form
für einen Gießvorgang gefüllt und gasdicht verschlossen wird, dann die Metallmenge
(25) zum Schmelzequantum für einen Gießvorgang erschmolzen wird.
3. Verfahren zum Gießen von Bauteilen aus Metallegierungen nach dem Kippgießprinzip in
einer Gießform (31) - insbesondere einer Dauergießform (Kokille) - die über zumindest
einen Anschnitt (13) verfügt, der eine offene Verbindung zwischen dem Formhohlraum
(1) der Gießform (31) und dem Innenraum eines kippbaren Gießbehälters (30) für die
Schmelze herstellt, wobei der Gießbehälter (30) in einer unterhalb der Gießform (31)
liegenden Stellung mit einem Schmelzequantum (8) für einen Gießvorgang befüllt wird
und danach der Gießbehälter (30) fit der Gießform (31) so um eine horizontale Drehachse
(12) gedreht wird, daß Schmelze über den Anschnitt in die Gießform (31) befördert
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formhohlraum (1) mit dem Gießbehälter (30) unmittelbar über den Anschnitt
(13) verbunden wird,
daß der Formhohlraum (1) mit seiner Längsachse in Richtung der Drehachse (12) ausgerichtet
wird und der Anschnitt (13) sich über im wesentlichen die gesamte Länge des Formhohlraums
erstreckt, wobei das Einströmen über einen großen Querschnitt des Anschnitts im Verhältnis
zum angeschnittenen Querschnitt des Formhohlraums erfolgt,
daß der Gießbehälter (30) vor dem Drehen dicht verschlossen wird und
daß zumindest im Anschnitt (13) ein Teil der Schmelze als Speiservolumen stehenbleibt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießbehälter (30) mit einer quantifizierten Metallmenge (25) in fester Form
für einen Gießvorgang gefüllt und dicht verschlossen wird, dann die Metallmenge (25)
zum Schmelzequantum für einen Gießvorgang erschmolzen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil der Schmelze im gesamten Querschnitt des Gießbehälters (30) als Speiservolumen
stehenbleibt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Erhöhung des Druckes im Innenraum des Gießbehälters (30) zumindest zeitweise
während der Dauer des Formfüllvorganges und des Erstarrungsablaufes vorgenommen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießbehälter (30) für die Schmelze zunächst mit Schutzgas gespült, dann mit
dem flüssigen Schmelzequantum (8) für einen Gießvorgang unter Schutzgas gefüllt und
gasdicht verschlossen wird, und danach die Schmelze unter Schutzgas in die Gießform
(31) befördert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießbehälter (30) für die Schmelze, nachdem er gasdicht verschlossen worden
ist, mit Schutzgas gespült und die Metallmenge (25) zum Schmelzequantum für eine Gießvorgang
erschmolzen wird und danach die Schmelze unter Schutzgas in die Gießform (31) befördert
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Erhöhung des Schutzgasdruckes im Innenraum des Gießbehälters (30) zumindest
zeitweise während der Dauer des Formfüllvorgangs und des Erstarrungsablaufs vorgenommen
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eingesetzte Schutzgas nach dem Formfüllvorgang oder dem Erstarrungsablauf
bei der Entspannung zur Wiederverwendung zurückgewonnen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießbehälter (30) vor dem Spülen mit Schutzgas weitgehend von Luft evakuiert
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit bis zu einer Bauteiloberfläche reichenden Kernen (4) bestückter Formhohlraum
(1) mit diesen Kernen (4) zur Anschnittsquerschnittsfläche weisend ausgerichtet ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Gießbehälter (30) und dem Formhohlraum (1) über zumindest einen weiteren
Überströmkanal (14) außer dem Anschnitt (13) beim Gießen anfangs ein Gasaustausch
stattfindet.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der weitere Überströmkanal (14) im wesentlichen über die Bauteillänge parallel
zum Anschnitt (13) erstreckt.
15. Vorrichtung zum Gießen von Bauteilen aus Metallegierungen nach dem Kippgießprinzip
mit einer Gießform (31) - insbesondere einer Dauergießform (Kokille) - die über zumindest
einen Anschnitt (13) verfügt, der eine offene Verbindung zwischen dem Formhohlraum
(1) der Gießform (31) und dem Innenraum eines kippbaren Gießbehälters (30) für die
Schmelze bildet, wobei der Gießbehälter (30) in eine unterhalb der Gießform (31) liegende
Stellung bringbar ist und der Gießbehälter (30) mit der anliegenden Gießform (31)
kippbar ist, mit Verspannmitteln (32) zwischen der Gießform (31) und dem Gießbehälter
(30) und mit Drehantriebsmitteln (27) zum Drehen des Gießbehälters (30) mit der Gießform
(31) um eine horizontale Achse (12), wobei der Innenraum des Gießbehälters (30) dem
Bruttovolumen eines Schmelzequantums für einen einzigen Bauteilabguß angepaßt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschnitt (13) eine unmittelbare Verbindung zwischen dem Gießbehälter (30)
und dem Formhohlraum (1) darstellt,
daß der Formhohlraum (1) mit seiner Längsachse in Richtung der Drehachse (12) ausgerichtet
ist und der Anschnitt (13) sich über im wesentlichen die gesamte Länge des Formhohlraums/die
Bauteillänge erstreckt, so daß die Gießform (31) über einen Anschnitt (13) mit einem
großen Querschnitt im Verhältnis zum Querschnitt der angeschnittenen Formhohlraumteile
bzw. Bauteilwandteile verfügt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß Verschlußmittel (10) zum gasdichten Verschließen des Gießbehälters und Druckerhöhungsmittel
(18) zum Erhöhen des Innendrucks im Gießbehälter vorgesehen sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießbehälter (30) außer über den Anschnitt noch über mindestens einen weiteren
Überströmkanal (14) mit dem Formhohlraum (1) der Gießform (31) verbunden ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der weitere Überströmkanal (14) im wesentlichen über die gesamte Länge des
Formhohlraums/die Bauteillänge parallel zum Anschnitt (13) erstreckt.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschnitt (13) von im wesentlichen gleichbleibender und im Verhältnis zur
Länge geringer Breite ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießbehälter (30) mit einer Gießform (31) um eine in einer Querschnittsebene
des Anschnitts (13) liegenden Längsachse drehbar ist.
1. A process of casting components of metal alloys in accordance with the tilting casting
process in a casting mould (31) - especially in a permanent mould - which is provided
with at least one ingate (13) which establishes an open connection between the mould
cavity (1) of the casting mould (31) and the interior of a tiltable casting container
(30) for the melt, with the casting container (30), in a position below the casting
mould (31), being filled with an amount of melt (8) required for one casting operation,
whereupon the casting container (30), together with the casting mould (31), is rotated
around a horizontal axis of rotation (12) in such a way that the melt is conveyed
via the ingate into the casting mould (31),
characterised in
that the mould cavity (1) is connected directly to the casting container (30) via
the ingate (13),
that the mould cavity (1), with its longitudinal axis, is aligned in the direction
of the axis of rotation (12), with the ingate (13) extending substantially along the
entire length of the mould cavity, with the melt flowing in through a large cross-section
of the ingate relative to the gated cross-section of the mould cavity,
that, prior to being rotated, the casting container (30) is closed so as to be gas-tight,
and
that, at least temporarily during the mould filling operation and the solidification
process, the pressure in the interior of the casting container (30) is increased.
2. A process according to claim 1,
characterised in
that the casting container (30) is filled with a quantified metal quantity (25) in
a solid form for one casting operation and closed so as to be gas-tight, whereupon
the metal quantity (25) is melted to form the amount of melt required for one casting
operation.
3. A process of casting components of metal alloys in accordance with the tilting casting
process in a casting mould (31) - especially a permanent mould - which is provided
with at least one ingate (13) which establishes an open connection between the mould
cavity (1) of the casting mould (31) and the interior of a tiltable casting container
(30) for the melt, with the casting container (30), in a position below the casting
mould (31), being filled with an amount of melt (8) required for one casting operation,
whereupon the casting container (30), together with the casting mould (31), is rotated
around a horizontal axis of rotation (12) in such a way that melt is conveyed via
the ingate into the casting mould (31),
characterised in
that the mould cavity (1) is connected directly to the casting container (30) via
the ingate (13),
that the mould cavity (1), with its longitudinal axis, is aligned in the direction
of the axis of rotation (12), with the ingate (13) extending substantially along the
entire length of the mould cavity, with the melt flowing in through a large cross-section
of the ingate relative to the gated cross-section of the mould cavity,
that, prior to being rotated, the casting container (30) is closed to be leak-proof,
and
that, at least in the ingate (13), part of the melt remains as feeder volume.
4. A process according to claim 3,
characterised in
that the casting container (30) is filled with a quantified metal quantity (25) in
a solid form for one casting operation and closed so as to be leak-proof, whereupon
the metal quantity (25) is melted to form the amount of melt required for one casting
operation.
5. A process according to any one of claims 3 or 4,
characterised in
that part of the melt remains in the entire cross-section of the casting container
(30) in the form of feeder volume.
6. A process according to any one of claims 3 or 4,
characterised in
that, at least temporarily for the duration of the mould filling operation and of
the solidification process, the pressure in the interior of the casting container
(30) is increased.
7. A process according to claim 1 or 3,
characterised in
that the casting container (30) for the melt is first flushed with inert gas, then
filled under inert gas with the amount of liquid melt (8) required for one casting
operation and closed so as to be gas-tight, whereupon the melt is conveyed into the
casting mould (31) under inert gas.
8. A process according to claim 2 or 4,
characterised in
that, after having been closed so as to be gas-tight, the casting container (30) is
flushed with inert gas and that the metal quantity (25) is melted to form the amount
of melt required for one casting operation, whereupon the melt is conveyed into the
casting mould (31) under inert gas.
9. A process according to any one of claims 7 or 8,
characterised in
that, at least temporarily for the duration of the mould filling operation and of
the solidification process, the inert gas pressure in the interior of the casting
container (30) is increased.
10. A process according to any one of claims 7 or 8,
characterised in
that after the mould filling operation or the solidification process, the inert gas
used is recovered during the pressure-relieving process for re-use.
11. A process according to any one of claims 7 or 8,
characterised in
that, prior to being flushed with inert gas, the air contained in the casting container
(30) is largely evacuated.
12. A process according to any one of claims 1 to 4,
characterised in
that a mould cavity (1) provided with cores (4), with said cores reaching as far as
a component surface, is arranged in such a way that said cores (4) point towards the
cross-sectional surface of the ingate.
13. A process according to any one of claims 1 to 4,
characterised in
that between the casting container (30) and the mould cavity (1), at the beginning
of the casting operation, an exchange of gas takes place through at least one further
overflow channel (14) in addition to the ingate (13).
14. A process according to claim 13,
characterised in
that the further overflow channel (14) extends substantially along the component length,
parallel to the ingate (13).
15. A device for casting components of metal alloys in accordance with the tilting casting
process in a casting mould (31) - especially a permanent mould - which is provided
with at least one ingate (13) which establishes an open connection between the mould
cavity (1) of the casting mould (31) and the interior of a tiltable casting container
(30) for the melt, with the casting container (30) being movable into a position below
the casting mould (31) and with the casting container (30) being tiltable together
with the adjoining casting mould (31), having clamping means (32) between the casting
mould (31) and the casting container (30) and having rotational driving means (27)
for rotating the casting container (30) with the casting mould (31) around a horizontal
axis (12), with the interior of the casting container (30) being adapted to the gross
volume of an amount of melt required for one single component casting,
characterised in
that the ingate (13) constitutes a direct connection between the casting container
(30) and the mould cavity (1),
that the mould cavity (1), with its longitudinal axis, is aligned in the direction
of the axis of rotation (12) and that the ingate (13) extends along substantially
the entire length of the mould cavity/component length, so that the casting mould
(31) comprises an ingate (13) with a large cross-section relative to the cross-section
of the ingated mould cavities or component wall parts.
16. A device according to claim 15,
characterised in
that there are provided closing means (10) for closing the casting container in a
gas-tight way, and pressure increasing means (18) for increasing the inner pressure
in the casting container.
17. A device according to any one of claims 15 or 16,
characterised in
that the casting container (30) is connected to the mould cavity (1) of the casting
mould (31) by at least one further overflow channel (14) in addition to the ingate.
18. A device according to claim 17,
characterised in
that the further overflow channel (14) substantially extends along the entire length
of the mould cavity/component length, parallel to the ingate (13).
19. A device according to any one of claims 15 or 16,
characterised in
that the ingate (13) has a substantially uniform width which is smaller than its length.
20. A device according to any one of claims 15 or 16,
characterised in
that the casting container (30), together with a casting mould (31), is rotatable
around a longitudinal axis positioned in the cross-sectional plane of the ingate (13).
1. Procédé de coulée de pièces en alliages de métaux selon le principe de coulée par
basculement dans un moule (31) - en particulier un moule permanent (coquille) - qui
dispose d'au moins d'une attaque (13) qui établit une liaison ouverte entre la cavité
(1) du moule (31) et l'intérieur d'un récipient de coulée (30) pour la masse fondue
susceptible d'être basculé, le récipient de coulée (30) étant rempli dans une position
située au-dessous du moule (31) avec un quantum de masse fondue (8) pour un cycle
de coulée, et le récipient de coulée étant ensuite tourné avec le moule (31) autour
d'un axe de rotation (12) horizontal de sorte que la masse fondue est transportée
via l'attaque dans le moule (31), caractérisé en ce que la cavité (1) est directement
reliée au récipient de coulée (30) via l'attaque (13), en ce que la cavité (1) est
orientée avec son axe longitudinal en direction de l'axe de rotation (12), et en ce
que l'attaque (13) s'étend sensiblement sur toute la longueur de la cavité, l'écoulement
se produisant via une grande section de l'attaque par rapport à la section attaquée
de la cavité, en ce que le récipient de coulée (30) est fermé de manière étanche aux
gaz avant la mise en rotation, et en ce qu'on procède à une augmentation de la pression
à l'intérieur du récipient de coulée (30) au moins temporairement pendant la durée
de l'opération de remplissage et du déroulement de la solidification.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que pour une opération de coulée,
le récipient de coulée (30) est rempli d'une quantité de métal (25) quantifiée sous
forme solide et fermé de manière étanche aux gaz, et en ce qu'ensuite, la quantité
de métal (25) est fondue pour donner un quantum de masse fondue pour une opération
de coulée.
3. Procédé de coulée de pièces en alliages de métaux selon le principe de coulée par
basculement dans un moule (31) - en particulier un moule permanent (coquille) - qui
dispose d'au moins une attaque (13) qui établit une liaison ouverte entre la cavité
(1) du moule (31) et l'intérieur d'un récipient de coulée (30) susceptible d'être
basculé pour la masse fondue, le récipient de coulée (30) étant rempli dans une position
située au-dessous du moule (31) avec un quantum de masse fondue (8) pour un cycle
de coulée, et le récipient de coulée étant ensuite tourné avec le moule (31) autour
d'un axe de rotation (12) horizontal de sorte que la masse fondue est transportée
via l'attaque dans le moule (31), caractérisé en ce que la cavité (1) est directement
reliée au récipient de coulée (30) via l'attaque (13), en ce que la cavité (1) est
orientée avec son axe longitudinal en direction de l'axe de rotation (12) et en ce
que l'attaque (13) s'étend sensiblement sur toute la longueur de la cavité, l'écoulement
se produisant via une grande section de l'attaque par rapport à la section attaquée
de la cavité, en ce que le récipient de coulée (30) est fermé de manière étanche avant
la mise en rotation, et en ce que dans l'attaque (13), une partie de la masse fondue
reste en tant que volume de masselotte.
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que le récipient de coulée (30)
est rempli pour une opération de coulée avec une quantité de métal (25) quantifiée
sous forme solide, et fermé de manière étanche, et en ce qu'ensuite, la quantité de
métal (25) est fondue pour donner un quantum de masse fondue pour une opération de
coulée.
5. Procédé selon l'une ou l'autre des revendications 3 et 4, caractérisé en ce qu'une
partie de la masse fondue reste dans la section totale du récipient de coulée (30)
en tant que volume de masselotte.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 3 à 4, caractérisé en ce qu'on procède
à une augmentation de la pression à l'intérieur du récipient de coulée (30) au moins
temporairement pendant la durée de l'opération de remplissage et du déroulement de
la solidification.
7. Procédé selon l'une ou l'autre des revendications 1 et 3, caractérisé en ce que le
récipient de coulée (30) pour la masse fondue est tout d'abord rincé avec du gaz protecteur,
en ce qu'il est ensuite rempli avec le quantum de masse fondue (8) liquide pour une
opération de coulée sous gaz protecteur et fermé de manière étanche aux gaz, et en
ce qu'ensuite, la masse fondue est transportée sous gaz protecteur dans le moule (31).
8. Procédé selon l'une ou l'autre des revendications 2 et 4, caractérisé en ce que le
récipient de coulée (30) pour la masse fondue, après avoir été fermé de manière étanche
aux gaz, est rincé avec du gaz protecteur et en ce que la quantité de métal (25) est
fondue pour donner le quantum de masse fondue pour une opération de coulée et en ce
qu'ensuite, la masse fondue est transportée dans le moule (31) sous gaz protecteur.
9. Procédé selon l'une ou l'autre des revendications 7 et 8, caractérisé en ce qu'on
procède à une augmentation de la pression à l'intérieur du récipient de coulée (30)
au moins temporairement pendant la durée de l'opération de remplissage et du déroulement
de la solidification.
10. Procédé selon l'une ou l'autre des revendications 7 et 8, caractérisé en ce que le
gaz protecteur mis en oeuvre après le remplissage du moule ou après la solidification
est récupéré lors de la détente afin d'être réutilisé.
11. Procédé selon l'une ou l'autre des revendications 7 et 8, caractérisé en ce que le
récipient de coulée (30) est largement évacué de son air avant le rinçage au gaz protecteur.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'une
cavité (1), équipée de noyaux (4) s'étendant jusqu'à la surface d'une pièce, est alignée
avec ces noyaux tournés vers la surface de section de l'attaque.
13. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'un échange
de gaz se produit au début de la coulée entre le récipient de coulée (30) et la cavité
(1) via au moins un autre canal de transfert en plus de l'attaque (13).
14. Procédé selon la revendication 13, caractérisé en ce que l'autre canal de transfert
(14) s'étend sensiblement parallèlement à l'attaque (13), sur la longueur de la pièce.
15. Dispositif de coulée de pièces en alliages de métaux selon le principe de coulée par
basculement dans un moule (31) - en particulier un moule permanent (coquille) - qui
dispose d'au moins une attaque (13) établissant une liaison ouverte entre la cavité
(1) du moule (31) et l'intérieur d'un récipient de coulée (30) susceptible d'être
basculé pour la masse fondue, le récipient de coulée (30) étant susceptible d'être
mis dans une position située au-dessous du moule (31), et le récipient de coulée (30)
étant susceptible d'être basculé avec le moule (31) adjacent, comportant des moyens
de serrage (32) entre le moule (31) et le récipient de coulée (30) et comportant des
moyens d'entraînement en rotation (27) destinés à faire tourner le récipient de coulée
(30) avec le moule (31) autour d'un axe horizontal (12), l'intérieur du récipient
de coulée (30) étant adapté au volume brut d'un quantum de masse fondue pour le moulage
d'une seule pièce, caractérisé en ce que l'attaque (13) constitue une liaison directe
entre le récipient de coulée (30) et la cavité (1), en ce que la cavité (1) est alignée
avec son axe longitudinal en direction de l'axe de rotation (12), et en ce que l'attaque
(13) s'étend sur sensiblement toute la longueur de la cavité/de la pièce, de sorte
que le moule (31) dispose d'une attaque (13) à grande section par rapport à la section
des parties de cavités ou parties de parois attaquées de la pièce, respectivement.
16. Dispositif selon la revendication 15, caractérisé en ce qu'il est prévu des moyens
de fermeture (10) pour fermer de manière étanche aux gaz le récipient de coulée (30)
et des moyens (18) d'augmentation de la pression pour augmenter la pression intérieure
dans le récipient de coulée (30).
17. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 15 ou 16, caractérisé en ce que
le récipient de coulée (30) est relié à la cavité (1) du moule via encore au moins
un autre canal de transfert (14), en plus de l'attaque.
18. Dispositif selon la revendication 17, caractérisé en ce que l'autre canal de transfert
(14) s'étend sensiblement parallèlement à l'attaque (13), sur toute la longueur de
la cavité/de la pièce.
19. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 15 ou 16, caractérisé en ce que
l'attaque (13) est de largeur sensiblement constante et de largeur faible par rapport
à la longueur.
20. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 15 ou 16, caractérisé en ce que
le récipient de coulée (30) est rotatif avec un moule (31) autour d'un axe longitudinal
situé dans un plan de section de l'attaque (13).