[0002] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Druckplattenförderlogistik für Druckmaschinen
mit über den Bogenweg und einen Zwischenzylinder dem Druckformzylinder zugeführte
Druckplatten. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch das Kennzeichen des Patentanspruches
gelöst.
Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigt
Fig. 1 Maschinenschemata
Fig. 2 Taktzeitendiagramm
In Fig. 1 ist die Ansicht einer Bogendruckmaschine dargestellt, die aus einer Zuführeinrichtung,
vier identisch aufgebauten Druckwerken 2 und einer Abführeinrichtung 12 besteht.
Die Zuführeinrichtung, die zu den Druckwerken 2 führt, setzt sich zusammen aus einem
Anleger 1, einem Anlegtisch 3, einem Vorgreifer 10, einer Anlegtrommel 11 und je nach
Position des Druckwerkes 2 aus einem oder mehreren zum Druckwerk führenden Bogenfördermitteln.
Die Bogenfördermittel sind als Bogenführungszylinder oder als nicht dargestellte Kettenführungen
ausgestaltet. Bogenführungszylinder sind die Zylinder, die im Normalbetrieb den Bogen
18 und im Druckplattenförderbetrieb auch die Druckplatte 4 mit Hilfe vorhandener Greifersysteme
5 befördern, wie die Übergabetrommel 13, der Druckzylinder 14 und bei Schön- und Widerdruckmaschinen,
die nicht dargestellte SW-Trommel.
Der jeweils letzte Bogenführungszylinder in einem Druckwerk 2, der Druckzylinder 14,
liegt an einem als Gummizylinder ausgebildeten Zwischenzylinder 6 an.
In dem Zwischenzylinderkanal 15 des Zwischenzylinders 6 ist ein Hilfsgreifersystem
7 zum Druckplattentransport angeordnet.
Auf dem Zwischenzylinder 6 ist ein Gummituch mit allgemein bekannten Spannmitteln
gespannt.
Der Zwischenzylinder 6 korrespondiert mit dem Druckformzylinder 8, der als Plattenzylinder
ausgebildet ist. In dem Druckformzylinderkanal 17 ist ein Plattengreifersystem 9 jeweils
für die Druckplattenvorderkante und die Druckplattenhinterkante angeordnet, von dem
die dem Druckformzylinder 8 zugeführte Druckplatte 4 gehalten und gespannt wird.
Die Druckplattenförderstrecke ist in zwei Teile unterteilt, in den Bogenweg 16 und
in mehrere Transferstrecken 19.
Mit dem Bogenweg ist die Wegstrecke bezeichnet, auf der sowohl die Druckplatten 4
als auch die Bogen 18 gefördert werden. Der Bogenweg 16 beginnt mit dem Anleger 1
und verläuft über den Anlegtisch 3, den Vorgreifer 10, die Anlegtrommel 11 sowie der
Anzahl der Druckwerke 2 entsprechenden Anzahl von Druckzylindern 14 und Übergabetrommeln
13 bis zur Abführeinrichtung 12.
Die Übergabestelle der Druckplatte vom Greifersystem 5 des Druckzylinders 14 an das
Hilfsgreifersystem 7 des Zwischenzylinders 6 wird als Druckplattenweiche Bogenweg/Transferstrecke
bezeichnet und ist mit dem Bezugszeichen 20 versehen.
Mit Transferstrecken 19 sind die Wegstrecken bezeichnet, auf denen die Druckplatten
4 gefördert werden. Jedem Druckwerk 2 ist eine Transferstrecke 19 zugeordnet. Die
Transferstrecke beginnt an der Druckplattenweiche Bogenweg/Transferstrecke 20 und
führt über den Zwischenzylinder 6 bis zum Druckformzylinder 8. Die Förderlogistik
ist auf Taktlängen aufgebaut, wobei das Maß der Taktlänge vorzugsweise eine Umdrehung
einer Eintourenwelle ist. Die Eintourenwelle, beispielsweise der Druckformzylinder
8, macht bei einem Arbeitsspiel - Druck eines Bogens 18 - eine Umdrehung. Die Taktlängen
der Transferstrecken 19 sind mit T
T bezeichnet; die Taktlängen des Bogenweges sind mit T₀ (Beginn des Druckplattentransportes
am Anleger 1), T₁ (Taktlänge vom Anleger 1 bis zur Bogenweiche 19 des ersten Druckwerkes
2), T₂, T₃ ... T
N, T
E (Ablage der ausgeführten Druckplatten auf den Stapel der Ausführeinrichtung 12) bezeichnet.
Zur Gewährleistung eines automatischen Ein- und/oder Auszuges von Druckplatten über
den Bogenweg mit maximaler Geschwindigkeit unter vollständiger Ausnutzung des Bogenweges
durch die zuzuführenden und auszuführenden Druckplatten sind folgende Schritte notwendig
(Fig. 2).
1. Der Druckplattentransport auf den Transferstrecken erfolgt für alle Druckwerke
nahezu gleichzeitig, d.h. der Auszug der auszuführenden Druckplatten beginnt nahezu
gleichzeitig an allen Druckwerken, damit erreichen die auszuführenden Druckplatten
nahezu gleichzeitig die entsprechenden Bogenweichen und die zuzuführenden Druckplatten
erreichen auf dem Bogenweg nahezu gleichzeitig die entsprechenden Bogenweichen und
damit auch nahezu gleichzeitig den entsprechenden Druckformzylinder 8. Das Ende des
Einzuges der flexiblen Druckplatten und die Ablage der letzten auszuführenden Druckplatte
erfolgt nahezu zeitgleich.
2. Der Transport der Druckplatten 4 auf dem Bogenweg erfolgt mit Bogengeschwindigkeit
VB und der Transport auf den Transferstrecken mit Transfergeschwindigkeit VT.
3. Die zuzuführende Druckplatte 4 für das letzte Druckwerk startet zuerst und damit
vor den Druckplatten für die anderen Druckwerke.
4. Der früheste Startpunkt TStart N der ersten zuzuführenden Druckplatte wird wie folgt ermittelt

wobei TTA die Taktlänge auf der Transferstrecke für die auszuführende Druckplatte, T₁ die Taktlänge
auf dem Bogenweg bis zur ersten Bogenweiche 20 und Tstart A der Startpunkt für die abzuführende Druckplatte ist.
5. Der späteste bzw. optimale Startpunkt TStart der ersten zuzuführenden Druckplatte wird wie folgt ermittelt

wobei TE die Taktlänge bis zur Ablage der Druckplatte in der Abführeinrichtung 12, TTE die Taktlänge auf der Transferstrecke für die einzuführende Druckplatte und TN die Taktlänge bis zur Druckplattenweiche 20 des letzten Druckwerkes ist.