[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Querfalzen von Signaturen
entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Es ist allgemein bekannt, daß bei der Ausbildung des ersten Querfalzes bei einem
Falzprodukt zwischen einem Zylinder mit Falzmessern und Produkthalteeinrichtungen
sowie einem Zylinder mit Falzklappen und der nachfolgenden Übernahme des Falzproduktes
durch den Falzklappenzylinder ein sogenannter Peitscheneffekt auftritt. Dieser nachteilig
wirkende Peitscheneffekt kommt dadurch zustande, daß das erste oder vorlaufende Ende
des Produktes nach dem Loslassen durch die auf dem Falzmesserzylinder angeordneten
Produkthalteeinrichtungen gegen das zweite oder nachlaufende Ende des Produktes schlägt
und dabei geknickte Enden (Eselsohren genannt) oder Einrisse, insbesondere an den
Enden des Produktes, verursacht. Dabei wird das erste Ende des Produktes um eine im
Auslaufzwickel angeordnete Leiteinrichtung geführt, welche z. B. aus der DE 35 12
308 C2 bekannt ist. Das nachlaufende oder zweite Ende des Falzproduktes fächert- oder
spleißt dann auf, wenn es die Zentrale zwischen dem Greifer- und Falzmesserzylinder
und dem Falzklappenzylinder verlassen hat. Das kommt dadurch zustande, daß einerseits
das Produkt ohnehin das Bestreben hat, sich aufzurichten und sich nicht an den Zylinderumfang
anzulegen, wenn der erste Querfalz ausgebildet ist und andererseits die Fliehkraft
während der Zylinderdrehung für das genannte Auffächern oder Spleißen sorgt. Dieser
genannte Effekt, Peitscheneffekt genannt, ist abhängig von der Masse und der Geschwindigkeit
des Falzproduktes.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Querfalzen von Signaturen
mit den die nachteiligen Wirkungen des sog. Peitscheneffektes und den damit zusammenhängenden
Wirkungen, insbesondere das unkontrollierte Aufspleißen bzw. Auffächern des Endes
der zweiten d. h. nachlaufenden Hälfte einer Signatur beim Übergeben von einen ersten
Zylinder auf einen Falzklappenzylinder vermieden werden und eine Vorrichtung zu Durchführung
dieses Verfahrens zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruches 1 und 8 gelöst.
[0005] Durch die Erfindung werden insbesondere folgende Vorteile erzielt. Durch ein Festhalten
des zweiten Endes der nachlaufenden Hälfte des Falzproduktes auf der Mantelfläche
des Falzklappenzylinders wird ein Aufspleißen desselben vermieden, wodurch die schädliche
Wirkung des Peitscheneffektes wie das Knicken von Ecken (sogenannte Eselsohren) oder
das Einreißen der Enden des Falzproduktes vermieden wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die zusätzlich angeordneten Greifer zum Erfassen des zweiten Endes
des Falzproduktes auf einem gesonderten Armaturenträger befestigt, der zu den Falzklappensystemen
formateinstellbar ist.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend an zwei Ausführungsbeispiel näher dargestellt. In
den zugehörigen Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Falzapparates mit einer erfindungsgemäßen Querfalzvorrichtung
in einer bevorzugten Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine Einzelheit X nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht D auf eine auf einem Falzklappenzylinder am Anfang ihrer zweiten Hälfte
von Falzklappen und am Endrand ihrer zweiten Hälfte von Greifern festgehaltenen Signatur.
[0007] Der gezeigte Falzapparat weist zwei parallel zueinander angeordnete Seitengestelle
zur Aufnahme von Zylindern auf, wobei nur ein Seitengestell 1 dargestellt ist. Ein
Papierbahnstrang 2 durchläuft ein Zugwalzenpaar 3 und nachfolgend eine aus Querschneidzylinder
4 und Schneidnutenzylinder 6 bestehende Querschneideeinrichtung. Die von der Querschneideeinrichtung
4, 6 geschnittenen, nichtdargestellten Signaturen werden zwischen zwei bekannten Bandleitsystemen
7, 8 beschleunigt, von denen das zweite Bandleitsystem 8 bis an die Peripherie eines
nachfolgenden siebenteiligen Sammelzylinders 9 heranreicht und das erste Bandleitsystem
7 sich in Produktionsrichtung an den Umfang des Sammelzylinders 9 anlegt und bis an
einen Einlaufzwickel eines siebenteiligen Falzklappenzylinders 11 heranreicht. Der
Sammelzylinder 9 weist in einer bevorzugten Ausführungsform auf seiner Welle 12 einen
sternförmigen Träger 13, auf welcher an seinem Umfang sieben jeweils mit 14 bezeichnete
bekannte Falzmesser trägt. Weiterhin befindet sich auf der Welle 12 ein zweiter sternförmiger
siebenarmiger Träger 16, welcher an seinem Umfang sieben jeweils mit 17 bezeichnete
Greifer trägt. Die Greifer 17 befinden sich jeweils zwischen den Falzmessern 14. Die
Träger 13, 16 sind lösbar und festklemmbar und somit gegeneinander verdrehbar auf
der Welle 12 angeordnet. Der Falzklappenzylinder 11 weist in einer bevorzugten Ausführungsform
ebenfalls auf seiner Welle 18 einen sternförmigen siebenarmigen Träger 19 auf, welcher
an seinem Umfang sieben jeweils mit 21 bezeichnete Falzklappen trägt. Ein weiterer
siebenarmiger sternförmiger Träger 22 nimmt an seinem Umfang jeweils mit 23 bezeichnete
Greifer (Festhalteeinrichtungen) in einer Grube 25 auf. Die Träger 19, 22 sind lösbar
und festklemmbar und somit gegeneinander verdrehbar auf der Welle 18 angeordnet. Am
Auslaufzwickel der beiden eine Querfalzvorrichtung 24 bildenden Zylinder 9, 11 ist
eine seitengestellfeste Produktleiteinrichtung 26 angeordnet, welche z. B. aus mehreren
in jeweils einem Abstand parallel zueinander angeordneten kreissegmentförmigen Elementen
besteht. Der Querfalzvorrichtung 24 ist ein in Produktlaufrichtung mit drei Greifersystemen
27 versehener Greiferzylinder 28 nachgeordnet, welchem die nichtdargestellten gefalzten
Produkte über ein Bandleitsystem 29 zugeleitet werden und welches mit einem den Greiferzylinder
28 umschließenden, in Richtung eines ersten Schaufelrades 32 weiterführenden Bandleitsystems
31 zusammenwirkt. Der Teil des in Richtung Schaufelrad 32 weisenden Bandleitsystems
31 wirkt mit einem weiteren Bandleitsystem 33 zusammen. Mittels einer Weiche 34 können
die Falzprodukte alternativ über eine Umlenkwalze 36 über das weiterführende Bandleitsystem
29 mit einem ab der Weiche 34 parallel dem verlaufenden Bandleitsystem 36 einem zweiten
Schaufelrad 37 zugeleitet. Vor den Schaufelrädern 32, 37 sind noch weitere, nicht
näher bezeichnete Bandleitsysteme angeordnet. Die Schaufelräder 32, 37 überführen
die Produkte jeweils zu einer angedeuteten ersten und zweiten Querfalzauslage 38,
39. Dem Sammelzylinder 9 kann noch ein nichtdargestellter Heftzylinder zugeordnet
werden, welcher sich unterhalb des Sammelzylinders 9 im Bereich des Bandleitsystems
7 befinden kann. Mit Position 41 wird eine Gerade bezeichnet, die Zentrale genannt
wird, welche die Rotationsachsen der Achsen 12, 18 der Zylinder 9, 11 verbindet.
[0008] Aus der in Fig. 2 dargestellten Einzelheit ist erkennbar, daß der im Uhrzeigersinn
A drehende Falzklappenzylinder 11 in dieser Drehrichtung A gesehen, in einem Abstand
b hinter den Falzklappen 21 die bekannten steuerbaren Greifer 23 aufweist. Der Abstand
b ist dabei ein Bogenabstand zwischen der Klemmfläche einer Falzklappe 21 und der
Auflage von Greifern 23. Auf dem im Gegenuhrzeigersinn C drehenden Sammelzylinder
9 ist eine noch ungefalzte Signatur 42 gezeigt. Diese Signatur 42 wird im Anfangsbereich
43 bzw. im Bereich ihres Vorderrandes 54 ihrer ersten oder vorlaufenden Hälfte 44
von den Greifern 17 auf der Mantelfläche 46 des Sammelzylinders 9 festgehalten. Eine
zweite oder nachlaufende Hälfte 47 der Signatur 42 beginnt in Drehrichtung C gesehen
nach den Falzmessern 14. Ein Ende der nachlaufenden Hälfte 47 liegt auf der Mantelfläche
46 des Sammelzylinders 9 auf. Die bereits von den Falzklappen 21 des Falzklappenzylinders
11 erfaßte Signatur 42 liegt mit ihrer ersten Hälfte 44 noch an der Produktleiteinrichtung
26 an und wird im Endbereich 48 ihrer zweiten nachlaufenden Hälfte 47 von den am Falzklappenzylinder
11 befindlichen Greifern 23 festgehalten. Durch das Festhalten des Endbereiches 48
der zweiten Hälfte 47 der Signatur 42 wird ein Auffächern oder Spleißen derselben
vermieden.
[0009] Durch das Verdrehen der Träger 19, 22 zueinander kann der bogenförmige Abstand b
zwischen den Falzklappen 21 und den Greifern 23 eingestellt werden, so daß die Produktlänge
variabel gestaltet werden kann. Gleichermaßen können die sternförmigen Träger 13,16
des Sammelzylinders 9 zueinander verstellt werden.
[0010] Die aus dem Sammelzylinder 9 und dem Falzklappenzylinder 11 bestehende Querfalzvorrichtung
kann vorteilhafterweise bei schnellaufenden Falzapparaten für das Falzen von Magazinprodukten
oder Katalogprodukten eingesetzt werden. Der Falzklappenzylinder 11 kann auch als
6-, 5-, 4- oder 3-teiliger Falzklappenzylinder ausgeführt sein, der mit einem entsprechend
ausgebildeten Sammelzylinder 9 zusammenarbeitet.
[0011] Die Steuerung der Greifer 23 und Falzklappen 21 des Falzklappenzylinders 11 erfolgt
im Rhythmus der Übergabe der Signaturen 42 vom Sammelzylinder 9 zum Falzklappenzylinder
11, insbesondere nach dem Sammeln von mehreren Signaturen auf dem Sammelzylinder 9
durch bekannte Steuervorrichtungen, z. B. wie in der DE 41 17 205 A1 beschrieben.
Statt der Greifer 23 können auf dem Falzklappenzylinder 11 auch steuerbare Punkturen
angeordnet sein.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß eine auf einem Falzmesserzylinder
9 im Anfangsbereich 43 einer ersten vorlaufenden Hälfte 44 mit Halteeinrichtungen
17 gehaltenen Signatur 42 mittels Falzmesser 14 in Falzklappen 21 eines Falzklappenzylinders
11 quergefalzt und in den Falzklappen 21 gehalten wird, wobei anschließend eine zweite
bzw. nachlaufende Hälfte 47 der Signatur 42 in der Nähe einer die Rotationsachsen
der Zylinder 9, 11 verbindenden Zentralen bzw. gedachten Ebene 41 von einer steuerbaren
Festhalteeinrichtung 23, 49 ergriffen und festgehalten wird, daß anschließend der
Anfangsbereich 43 der ersten bzw. vorlaufenden Hälfte 44 von den Halteeinrichtungen
17 des Sammelzylinders 9, spätestens bei seiner Geschwindigkeit Null oder nahe Null
freigegeben wird, d. h. kurz bevor die vorlaufende Hälfte 44 der Signatur 42 unter
Berücksichtigung der Formgebung der Produktleiteinrichtung 26 sowie deren Abstand
zur Zentralen 41 gänzlich straffgezogen ist, bis nachfolgend Anfangsbereich 43 und
Endbereich 48 der in den Falzklappen 21 gehaltenen Signatur 42 annähernd aufeinanderliegen
und anschließend die Festhalteeinrichtung 23, 49 die nachlaufende zweite Hälfte 47
der Signatur 42 freigibt. Die Produktleiteinrichtung 26 ist in Pfeilrichtung F zum
Auslaufwinkel der Zylinder 9, 11 hin bzw. zurück einstellbar. Der Anfangsbereich 43
der Signatur 42 befindet sich auf seiner ersten Hälfte 44 zwischen dem Vorderrand
54 der Signatur 42 und einem in achsparalleler Richtung verlaufenden streifenförmigen
Bereich, in welchem die Greifer 17 die Signatur 42 auf der Mantelfläche 46 des Sammelzylinders
9 festhalten. Der Endbereich 48 der Signatur 42 befindet sich auf seiner zweiten Hälfte
47 zwischen der Hinterkante 51 der Signatur 42 und einem in achsparalleler Richtung
verlaufenden streifenförmigen Bereich, in welchem die Festhalteeinrichtungen bzw.
Greifer 23, 49 die Signatur 42 auf der Mantelfläche des Falzklappenzylinders 11 festhalten
(siehe auch Fig. 3). Dabei kann die steuerbare Festhalteeinrichtung 23, 49 auch um
einen Betrag e, z. B. 4 mm vor oder nach dem Passieren des Schnittpunktes S in Drehrichtung
A des Falzklappenzylinders 11 gesehen, die zweite bzw. nachlaufende Hälfte 47 der
Signatur 42 ergreifen. Der Betrag e kann auch Null sein, d. h. die nachlaufende Hälfte
47 wird von den Festhalteeinrichtungen 23, 49 in Drehrichtung A des Falzklappenzylinders
11 gesehen, während des Passierens des Schnittpunktes S ergriffen. Es ist aber auch
möglich, daß der Anfangsbereich 43 der ersten bzw. vorlaufenden Hälfte 44 der Signatur
42 von den Halteeinrichtungen 17 des Sammelzylinders 9 frühestens nach dem vollständigen
Eindringen des Falzmessers 14 in die Falzklappen 21 des Falzklappenzylinders 11 freigegeben
wird. Als Festhalteeinrichtungen 23, 49 werden steuerbare Greifer 23 oder steuerbare
Seitengreifer 49 verwendet.
[0013] Es ist bei einem zweiten Ausführungsbeispiel auch möglich, die auf nichtdargestellten
Seitenscheiben außerhalb des Falzklappenzylinders 11 angeordneten schwenkbaren Seitengreifer
49 so anzuordnen, daß diese mit ihren rechtwinklig abgebogenen Greiferspitzen Seitenränder
52, 53 der zweiten bzw. nachlaufenden Hälfte 47 der Signaturen 42 im Bereich der Hinterkante
51 auf der Oberfläche des Falzklappenzylinders 11 festhalten, d. h. daß die Greiferspitzen
kurvenförmig in axialer Ebene des Falzklappenzylinders 11 bewegt werden. Diese Seitengreifer
49 können z. B. mittels nichtdargestellter seitengestellfester Kurvenringe betätigt
werden (DE-PS 5 36 459, Abb. 3 und 4). In Fig. 3 sind abweichend von der Draufsicht
D nach Fig. 2 nicht Greifer 23, sondern von den Seitenscheiben des Falzklappenzylinders
11 greifende Greifer 49 angeordnet.
[0014] Es ist auch möglich, zwecks Verstellung des Längsformates die Falzklappen 21 im Falzklappenzylinder
11 fest anzuordnen sowie die Festhalteeinrichtungen 23, 49 des Falzklappenzylinders
11 in oder entgegen der Drehrichtung A des Falzklappenzylinders 11 einstellbar anzuordnen.
Die schwenkbaren Greifer 49 können aber auch alternativ an Stelle der Greifer 23 in
der Grube 25 des auf der Welle 18 verdrehbar angeordneten Trägers 22 angeordnet sein
(Fig. 2).
[0015] Die Poduktleiteinrichtung 26 kann in ihrer Form, z. B. ihrem Radius veränderbar sein.
Weiterhin kann der Abstand der Produnkleiteinrichtung 26 vom Auslaufzwickel, d. h.
von der gedachten Ebene 41 zwischen den Rotationsachsen der Wellen 12, 18 des Sammelzylinders
9 und des Falzklappenzylinders 11 einstellbar sein. Durch diese Maßnahme kann der
Weg, d. h. Umweg des Anfangsbereiches 43 der ersten vorlaufenden Hälfte 44 über die
Produktleiteinrichtung 26 zum Falzklappenzylinder 11 beeinflußt oder festgelegt werden.
Teileliste
[0016]
- 1
- Seitengestell
- 2
- Papierbahnstrang
- 3
- Zugwalzenpaar
- 4
- Querschneidzylinder
- 5
- -
- 6
- Schneidnutenzylinder
- 7
- Bandleitsystem
- 8
- Bandleitsystem
- 9
- Sammelzylinder
- 10
- -
- 11
- Falzklappenzylinder
- 12
- Welle (9)
- 13
- Träger (14)
- 14
- Falzmesser (9)
- 15
- -
- 16
- Träger (17)
- 17
- Greifer (9)
- 18
- Welle (11)
- 19
- Träger (21)
- 20
- -
- 21
- Falzklappen (11)
- 22
- Träger (23)
- 23
- Greifer (11)
- 24
- Querfalzvorrichtung (9, 11)
- 25
- Grube
- 26
- Produktleiteinrichtung
- 27
- Greifer (28)
- 28
- Greiferzylinder
- 29
- Bandleitsystem
- 30
- -
- 31
- Bandleitsystem
- 32
- Schaufelrad, erstes
- 33
- Bandleitsystem
- 34
- Weiche
- 35
- -
- 36
- Bandleitsystem
- 37
- Schaufelrad, zweites
- 38
- Querfalzauslage
- 39
- Querfalzauslage
- 40
- -
- 41
- Ebene, gedachte (12, 18)
- 42
- Signatur
- 43
- Anfangsbereich der ersten Hälfte (44)
- 44
- Hälfte, erste (42)
- 45
- -
- 46
- Mantelfläche (9)
- 47
- Hälfte, zweite (42)
- 48
- Endbereich der zweiten Hälfte (47)
- 49
- Seitengreifer
- 50
- -
- 51
- Endrand (47)
- 52
- Seitenrand (47)
- 53
- Seitenrand (47)
- 54
- Vorderrand (44)
- A
- Drehrichtung (11)
- C
- Drehrichtung (9)
- b
- Abstand, bogenförmig (21, 23)
- D
- Draufsicht
- e
- Bereich
- S
- Schnittpunkt (41, T)
- T
- Tangente (9)
- F
- Bewegungsrichtung (26)
1. Verfahren zum Querfalzen von Signaturen (42) in einem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine
mit einer auf einem Sammelzylinder (9) im Anfangsbereich (43) einer von Halteeinrichtungen
(17) gehaltenen ersten bzw. vorlaufenden Hälfte (44) von Signaturen (42), die beim
Eindringen eines Falzmessers (14) in Falzklappen (21) eines Falzklappenzylinders (11)
hälftig quergefalzt und in den Falzklappen (21) gehalten werden, dadurch gekennzeichnet,
daß anschließend jeweils eine zweite bzw. nachlaufende Hälfte (47) der Signaturen
(42) einem Bereich (plus/minus e) des Schnittpunktes (S) einer die Rotationsachsen
der Zylinder (9, 11) verbindenden gedachten Ebene (41) mit einer Tangente (T) an dem
Umfang des Sammelzylinders (9) von einer steuerbaren Festhalteeinrichtung (23; 49)
in ihrem Endbereich (48) ergriffen und festgehalten werden, daß anschließend jeweils
der Anfangsbereich (43), der ersten bzw. vorlaufenden Hälfte (44) der Signaturen (42)
von den Halteeinrichtungen (14) des Sammelzylinders (9) spätestens bei seiner Geschwindigkeit
Null oder um Null freigegeben werden, bis nachfolgend Anfang (43) und Ende (48) der
jeweils in Falzklappen (21) gehaltenen Signaturen (42) annähernd aufeinanderliegen,
daß schließlich jeweils die Festhalteeinrichtung (23, 49) des Falzklappenzylinders
(11) die nachlaufende bzw. zweite Hälfte (47) jeder Signatur (42) wieder freigibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die nachlaufende Hälfte
(47) der Signaturen (42) von der Festhalteeinrichtung (23, 49) in Drehrichtung (A)
des Falzklappenzylinders (11) gesehen, während ihres Passierens des Schnittpunktes
(S) der Ebene (41) mit der Tangente (T) ergriffen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die nachlaufende Hälfte
(47) der Signaturen (42) von der Festhalteeinrichtung (23, 49) in Drehrichtung (A)
des Falzklappenzylinders (11) gesehen, in einen Bereich (e plus) nach dem Passieren
des Schnittpunktes (S) ergriffen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die nachlaufende Hälfte
(47) der Signaturen (42) von der Festhalteeinrichtung (23, 49) in Drehrichtung (A)
des Falzklappenzylinders (11) gesehen, in einen Bereich (e minus) vor dem Passieren
des Schnittpunktes (S) ergriffen werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils der Anfang
(43) der ersten bzw. vorlaufenden Hälfte (44) der Signaturen (42) von den Halteeinrichtungen
(14) des Sammelzylinders (9) frühestens nach dem vollständigen Eindringen der Falzmesser
(14) in die Falzklappen (21) des Falzklappenzylinders (11) freigegeben werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Ende
(48) der zweiten bzw. nachlaufenden Hälfte (47) der Signaturen (42) in der Nähe ihres
Endrandes (51) von der steuerbaren Festhalteeinrichtung (23) ergriffen wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Ende
(48) der zweiten bzw. nachlaufenden Hälfte (47) der Signaturen (42) im Bereich ihrer
Seitenränder (52, 53) von der steuerbaren Festhalteeinrichtung (49) ergriffen wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß in Drehrichtung (A) des Falzklappenzylinders (11) gesehen, den Falzklappen (21)
des Falzklappenzylinders (11) in einem bogenförmigen Abstand (b) auf dem Falzklappenzylinderumfang
jeweils hinter den Falzklappen (21) eine steuerbare, auf den Bereich des Endrandes
(51) der zweiten Hälfte (47) der Signatur (42) wirkende Festhalteeinrichtung (23,
49) zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Festhalteeinrichtung
(23) aus steuerbaren Greifern (23, 49) besteht.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbaren
Greifer (23) des Falzklappenzylinders (11) auf den Bereich des Endrandes (51) der
zweiten Hälfte (47) der Signatur (42) wirkend angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbaren
Greifer (49) des Falzklappenzylinders (11) auf die Seitenränder (52, 53) der zweiten
Hälfte (47) der Signatur (42) wirkend angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Festhalteeinrichtung
(23) aus steuerbaren Punkturen besteht.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzklappen
(21) auf dem Umfang des Falzklappenzylinder (11) nicht verschiebbar angeordnet sind,
daß die Festhalteeinrichtungen (23, 49) des Falzklappenzylinders (11) in und entgegen
der Drehrichtung (A) des Falzklappenzylinders (11) einstellbar angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzklappen
(21) und die Greifer (23; 49) jeweils getrennt auf sternförmigen Trägern (19, 22)
angeordnet sind, daß die Träger (19, 22) auf einer Welle (18) des Falzklappenzylinders
(11) zueinander winkelverstellbar sind.