[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trockenpartie einer Papiermaschine, und insbesondere
das Dampfdruckprofil der Trockenzylinder der Trockenpartie.
[0002] In einer Papiermaschine wird die Papierbahn aus einer sehr naßen Faserstoffsuspension
gebildet, die zunächst über einen Stoffauflauf in eine Siebpartie gelangt, in der
ein Teil des Wassers entfernt wird. Danach wird sie in einer Pressenpartie weiter
entwässert, bevor sie einer Trockenpartie zugeführt wird. Eine solche Trockenpartie
einer Papiermaschine umfaßt typischerweise eine Anzahl von hohlen metallenen Trockenzylindern
oder Trocknern, denen unter Druck stehender Dampf zugeführt wird, um die Umfangsflächen
der Zylinder zu erhitzen. Das zu trocknende Papier wird auf einem Weg geführt, der
sie mit der Umfangsfläche jedes Trockenzylinders der Reihe nach in Kontakt bringt.
Die der Papierbahn mittels der Trockenzylinder zugeführte Wärme erhitzt die Papierbahn
und fördert auf diese Weise die Verdunstung des Wassers aus der Papierbahn. Letztendlich
soll ein sehr hoher Trockengehalt der Papierbahn erreicht werden. So besitzt die Papierbahn
beispielsweise beim Eintritt in die Trockenpartie einen Trockengehalt von 45 % und
verläßt die Trockenpartie mit einem Trockengehalt von etwa 92 % bis 98 %. Die der
Papierbahn zugeführte Wärmemenge beim Passieren jedes Trockenzylinders ist eine Funktion
der Temperatur der Umfangsfläche des entsprechenden Trockenzylinders. Die Temperatur
ist dagegen eine Funktion des Dampfdrucks im Trockenzylinder. So ist beispielsweise
ein Trockenzylinder mit höherem Dampfdruck heißer als ein Trockenzylinder mit geringerem
Dampfdruck.
[0003] Sämtliche Trockenzylinder in einer Trockenpartie werden mit Dampf beschickt, der
beispielsweise aus einer gemeinsamen Dampfquelle stammt. Der in den verschiedenen
Trockenzylindern herrschende Druck wird auf unterschiedliche Werte eingestellt, so
daß unterschiedliche Trockenzylinder-Temperaturen vorhanden sind. Der Dampfdruck kann
dadurch gesteuert werden, daß die Dampfzuführungsmenge zu den Trockenzylindern mittels
Ventilen einstellbar ist. Wenn die Papierbahn in fortschreitendem Maße trockener wird,
führen unterschiedliche Zylindertemperaturen zu einer optimal getrockneten Papierbahn.
[0004] Die vorliegende Erfindung ist auf eine spezielle Anordnung einer Trockenpartie anwendbar.
Eine Trockenpartie umfaßt dabei eine Anzahl von Trockenzylindern, die üblicherweise
in mehreren voneinander getrennten Trockenzylindergruppen betrieben werden.
[0005] Die Trockengruppen sind üblicherweise als einreihige oder zweireihige Trockengruppen
ausgebildet.
[0006] In einer zweireihigen Trockengruppe sind die aktiv erhitzten Trockenzylinder in zwei
Reihen gruppiert. Die Papierbahn durchläuft die zweireihige Gruppe, derart, daß eine
Seite der Papierbahn zunächst mit einem Trockenzylinder einer Reihe in Kontakt kommt
und die andere Seite der Papierbahn anschließend mit einem Trockenzylinder der anderen
Reihe. Dieser Vorgang wiederholt sich dann bis zum Ende der zweireihigen Trockengruppe,
wobei die Papierbahn also einen mäanderförmigen beziehungsweise zickzackförmigen Weg
beschreibt, wobei die Papierbahn die Trockenzylinder nacheinander umläuft.
[0007] Dagegen wird in einer einreihigen Trockengruppe nur eine Seite der Papierbahn, beispielsweise
die Unterseite, in Kontakt mit jedem Trockenzylinder in der Gruppe gebracht. Um den
Umschlingungswinkel um jeden Trockenzylinder in der einreihigen Trockengruppe zu erhöhen,
ist eine Bahnleitwalze beziehungsweise Umlenkwalze vorgesehen, die vorzugsweise als
Saugwalze ausgebildet ist und zwischen benachbarten Trockenzylindern in der Trockengruppe
liegt. Die Leitwalze ist so plaziert, daß die Papierbahn einen beträchtlichen Teil
des Umfangs benachbarter Trockenzylinder in der einreihigen Trockengruppe umschlingt.
[0008] Für jede einreihige Trockengruppe ist ein die Papierbahn stützendes Band, nämlich
ein Trockenfilzband (im folgenden nur als Trockenfilz bezeichnet) vorgesehen. Gleichermaßen
sind auch Trockensiebbänder verwendbar, wobei im folgenden lediglich von Trockenfilzbändern
gesprochen wird. Der Trockenfilz stützt eine Oberfläche der Papierbahn ab und transportiert
diese innerhalb einer einreihigen Trockengruppe von einem Trockenzylinder zum nächsten.
Dagegen ist in einer typischen zweireihigen Trockengruppe die Strecke der Papierbahn
von einem Trockenzylinder in einer Reihe zum Trockenzylinder in der nächsten Reihe
nicht durch einen Trockenfilz gestützt. Solche nicht durch ein Trockenfilz gestützten
Strecken werden als freie Züge bezeichnet.
[0009] Natürlich sind auch andere Trockenzylinderanordnungen innerhalb einer Trockengruppe
bekannt.
[0010] In den frühen 80iger Jahren wurde eine Hybrid-Bauform bekannt mit zumindest einer
einreihigen Trockengruppe, nach der die teilweise getrocknete Papierbahn durch zumindest
eine zweireihige Trockengruppe geführt wird. Diese Bauformen umfassen normalerweise
eine kleine Anzahl von Trockenzylindern in der/den einreihigen Trockengruppe(n), denen
eine verhältnismäßig größere Anzahl von Trockenzylindern in einer oder mehreren zweireihigen
Trockengruppen folgt. Die wenigen Trockenzylinder in der einreihigen Trockengruppe
führen statt zu einer Trocknung der Papierbahn lediglich zu einer Erwärmung, um die
tatsächliche in der zweireihigen Trockengruppe stattfindende Trocknung vorzubereiten
und zu ermöglichen. Als diese Hybrid-Anordnung in den frühen 90iger Jahren weiterentwickelt
wurde, setzte man einen großen Teil der Trockenzylinder in die einreihigen Trockengruppen
und einen kleinen Teil der Trockenzylinder in die zweireihigen Trockengruppen. Aus
diesem Grund fand der größte Teil der Trocknung in den einreihigen Trockengruppen
statt, während die letzte Trocknung in den zweireihigen Trockengruppen stattfand.
[0011] In einigen Papiermaschinen wird die getrocknete Papierbahn einer weiteren nachfolgenden
Nachbehandlung unterzogen, beispielsweise einer Oberflächenbehandlung in einer Streichpresse
oder einer on-line Streichmaschine. Es wurden Anstrengungen unternommen, um im letzten
Abschnitt der Trockenpartie, insbesondere in den zweireihigen Trockengruppen der Hybrid-Anordnung,
die Temperatur der Papierbahn am Ende der Trockenpartie so zu steuern beziehungsweise
regeln, daß eine optimale Papierbahnherstellung erreicht wird. Die vorliegende Erfindung
betrifft eine Wärme-Steuerungregelung für eine Trockenpartie, die durch Steuerung/Regelung
(im folgenden der Einfachheit wegen leglich als Regelung bezeichnet) der Zuführung
von Dampf an zumindest einige Trockenzylinder erreicht wird.
[0012] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Papierbahn mit optimaler
Qualität herzustellen, bei möglichst hohem Laufwirkungsgrad (engl.: runnability).
[0013] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Papierbahn mit
einer bestimmten möglichst reduzierten Oberflächentemperatur einer nachfolgenden Papierbahn-Nachbehandlung
in der Papiermaschine zuzuführen.
[0014] Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Durchlauf der Papierbahn
durch eine Hybrid-Trockenpartie, die eine Anzahl von Trockenzylindern in einreihiger
Anordnung gefolgt von einer Anzahl von Trockenzylindern in einer zweireihigen Anorndung
aufweist, zu optimieren.
[0015] Noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Papierbahnherstellung
in einer solchen Hybrid-Trockenpartie zu optimieren, indem der Dampfdruck in zumindest
einigen der Trockenzylinder im Vergleich zu den anderen Trockenzylinder reduziert
wird.
[0016] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hybrid-Trockenpartie von zumindest einer,
vorzugsweise einigen wenigen, einreihigen Trockengruppen, denen sich zumindest eine
zweireihige Trockengruppe am Ende der Trockenpartie anschließt. Dabei wird ein nicht
unbeachtlicher Teil der Erwärmung und der Trocknung der Papierbahn in der/den einreihigen
Trockengruppe(n) erreicht, wobei die endgültige Trocknung in der zweireihigen Trockengruppe
ausgeführt wird.
[0017] Zur Erzielung einer effektiveren Papierbahntrocknung werden in einer zweireihigen
Trockengruppe, vorzugsweise in der letzten zweireihigen Trockengruppe der Trockenpartie,
die erste oder stromaufwärtsliegende Anzahl von Trockenzylindern mit einem hohen Dampfdruck
betrieben, während die zweite oder stromabwärts liegende Anzahl von Trockenzylindern
mit einem niederen Dampfdruck betrieben werden. Dementsprechend sind die Temperaturen
der zweiten Anzahl von Trockenzylindern entsprechend der Verminderung des Dampfdrucks
reduziert. Vorzugsweise ist eine letzte zweireihige Trockengruppe zwischen der stromaufwärts
liegenden und der stromabwärts liegenden Anzahl von Trockenzylindern geteilt.
[0018] Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung von nur einer einzigen
zweireihigen Trockengruppe beschränkt. Es ist auch möglich, daß die zweireihige Anordnung
in zwei Trockengruppen vorhanden ist. In jeder zweireihigen Trockengruppe ist der
oberen Reihe der Trockenzylinder ein oberer endloser Trockenfilz zugeordnet, während
der unteren Reihe von Trockenzylindern ein unterer endloser Trockenfilz zugeordnet
ist. Diese Trockenfilz-Anordnung ist bekannt. Falls der zweireihige Abschnitt der
Trockenpartie mehr als eine Trockengruppe aufweist, wird jeder Gruppe ein oberer und
ein unterer Trockenfilz zugeordnet.
[0019] Die vorliegende Erfindung betrifft eine letzte, stromabwärts liegende Anzahl von
Trockenzylindern eines zweireihigen Abschnitts einer Trockenpartie, wobei die Trockenzylinder
mit einem geringeren Dampfdruck arbeiten als die vorhergehende stromaufwärts liegende
Anzahl von Trockenzylindern des zweireihigen Abschnitts. Damit läßt sich die Oberflächentemperatur
der stromabwärts liegenden Anzahl von Trockenzylindern reduzieren. Auf diese Weise
wird die Temperatur der Papierbahn auf ein Niveau gebracht, das eine weitere Nachbehandlung
sehr gut ermöglicht.
[0020] Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit Bezugnahme
auf die Figuren näher beschrieben. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Hybrid-Trockenpartie einer Papiermaschine, die
einen einreihigen Trockenpartieabschnitt gefolgt von einem zweireihigen Trockenpartieabschnitt
aufweist; und
- Figur 2
- eine schematische Darstellung des Dampfdruck-Verteilungssystems der Erfindung.
[0021] Figur 1 zeigt eine Trockenpartie 10 einer Papiermaschine, der eine naße Papierbahn
von einer Pressenpartie 11 zugeführt wird. Die Papierbahn 30 durchläuft fünf aufeinanderfolgende
einreihige Trockengruppen 12, 13, 14, 15 und 16, die die Papierbahn 30 beim Durchlauf
zunächst erhitzen und dann trocknen. Die einzelnen Trockengruppen sind im wesentlichen
in gleicher Weise aufgebaut, so daß einige von Ihnen in der Figur 1 schematisch als
Kästen gezeigt sind.
[0022] Eine nähere Beschreibung einer Trockengruppe soll nun anhand der Trockengruppe 12
erfolgen. Diese umfaßt eine einzelne Reihe von Trockenzylindern 20, wobei die einzelnen
Trockenzylinder mit jeweiligen Saug- und Umlenkwalzen 22 abwechseln. Ein endloser
Trockenfilz 24 durchläuft die Trockengruppe 12 zickzackförmig über die Saugwalze 22,
über den Trockenzylinder 20, anschließend wieder über eine Saugwalze 22 und einen
Trockenzylinder, usw. Am Ende der Trockengruppe, das in diesem Beispiel hinter dem
letzten Zylinder 20 liegt, wird der Trockenfilz 24 mittels der Trockenfilzwalze 23
umgelenkt und zurück zum Anfang der Trockengruppe geführt. Entlang der Rückführstrecke
des Trockenfilzes sind weitere Trockenfilzwalzen zur Führung angeordnet.
[0023] Die Papierbahn 30 wird beim Durchlaufen der Trockengruppe zum einen so über die Saugwalzen
22 gelenkt, daß der Trockenfilz zwischen Papierbahn 30 und Saugwalze 22 liegt. Anschließend
wird die Papierbahn 30 so über den Trockenzylinder 20 geführt, daß die Papierbahn
30 zwischen Trockenfilz und Trockenzylinder liegt und in direkten Kontakt mit dem
Trockenzylinder 20 gelangt. Somit drückt der Trockenfilz 24 die Unterseite der Papierbahn
sicher gegen den Trockenzylinder, der die Papierbahn 30 erhitzt, so daß die Feuchtigkeit
aus dieser verdunstet, wenn die Papierbahn den Trockenzylinder 20 verläßt.
[0024] Die Übergabe der Papierbahn 30 von einer Trockengruppe 12 zur nächsten Trockengruppe
13, in der der zuvor beschriebene Trocknungsvorgang fortgesetzt wird, ist auf vielfältige
Weise möglich, wobei auf die detallierte Beschreibung verzichtet wird. In der dargestellten
Trockenpartie geschieht die Übergabe zwischen den einreihigen Trockengruppen durch
eine Papierbahnübernahme mittels Vakuum, wobei die Papierbahn den letzten Zylinder
20 in der Gruppe 12 umläuft, dann auf einen Trockenfilz 25 der nächsten Gruppe 13
an der ersten Saugwalze 26 dieser Gruppe 13 aufläuft.
[0025] Die dargestellten einreihigen Trockengruppen 12 bis 16 enthalten insgesamt 22 Trockenzylinder.
Am Ende jeder Trockenpartie ist eine zweireihige Trockengruppe 40 vorgesehen, die
eine obere Reihe von Trockenzylindern 42 und eine untere Reihe von Trockenzylindern
44 aufweist. Die Papierbahn 30 durchläuft die zweireihige Trockengruppe zickzackförmig
zwischen den Trockenzylindern 44 der unteren Reihe und den Trockenzylindern 42 der
oberen Reihe, wobei in Transportrichtung benachbarte Trockenzylinder in unterschiedlichen
Reihen liegen. Dabei kommt die Oberseite der Papierbahn 30 in direkten Kontakt mit
den Trockenzylindern 44 der unteren Reihe und die Unterseite der Papierbahn in direkten
Kontakt mit den Trockenzylindern 42 der oberen Reihe. Dieser zweireihigen Trockengruppe
sind zwei Trockenfilze 46, 48 zugeordnet, wobei der Trockenfilz 46 mit der oberen
Trockenzylinderreihe und der Trockenfilz 48 mit der unteren Trockenzylinderreihe zusammenwirkt.
[0026] Der obere Trockenfilz 46 wird über entsprechende obere Trockenfilz-Leitwalzen 52
zwischen benachbarten Trockenzylindern 42 geführt. Der untere Trockenfilz 48 wird
über jeweilige untere Trockenfilz-Leitwalzen 54 zwischen benachbarten Trockenzylindern
44 geführt. Sowohl in der oberen als auch in der unteren Trockenzylinderreihe 42 beziehungsweise
44 wird die Papierbahn an die Oberfläche jedes Trockenzylinders mittels der jeweiligen
Trockenfilzbahn gedrückt.
[0027] Jeder der Trockenzylinder in den Trockengruppen kann mit unter Druck stehendem Dampf
aus einer gemeinsamen Dampferzeugungsstelle 60 versorgt werden. Der jeweilige Druck
innerhalb des Zylinders und mithin die Zylinderoberflächentemperatur bestimmt sich
durch die zugeführte Dampfmenge und die Reihenfolge der Dampfbeschickung der einzelen
Zylinder.
[0028] Das dargestellte Beispiel weist insgesamt 30 gleichgroße Trockenzylinder auf. Die
ersten 22, die in Figur 2 mit 1c bis 22c bezeichnet sind, sind in fünf einreihigen
Trockengruppen 12 bis 16 angeordnet. Die letzten acht Zylinder, die mit 23c bis 30c
bezeichnet sind, sind Bestandteil einer zweireihigen Trockengruppe.
[0029] Wie in Figur 2 gezeigt, existiert eine gemeinsame Dampferzeugungs- oder Versorgungsstelle
60. Der Dampf wird, wie im Beispiel gezeigt, einer kaskadenförmigen Anordnung zugeführt.
Die Trockenzylinder werden in vier Dampfgruppen aufgeteilt, die jedoch nicht mit den
durch die Trockenfilze definierten Trockengruppen korrespondieren. Die erste Dampfgruppe
umfaßt die Zylinder 1c bis 5c, die zweite Dampfgruppe die Zylinder 6c bis 12c, die
dritte Dampfgruppe 13c bis 26c und die vierte Dampfgruppe die Zylinder 27c bis 30c.
Der von der Dampferzeugungsstelle 60 gelieferte Frischdampf wird zunächst den Zylindern
13c bis 26c in der dritten Dampfgruppe zugeführt, wobei der Druckwert hier am höchsten
liegt. Diese dritte Dampfgruppe umfaßt Zylinder in den einreihigen Trockengruppen
14, 15 und 16 und die ersten vier Zylinder 23 bis 26 in der zweireihigen Trockengruppe
40. Der Dampf und das Kondensat werden aus der dritten Dampfgruppe der Trockenzylinder
13c bis 26c zu einer gemeinsamen Kondensat-Abscheidevorrichtung 63 geleitet. Dann
wird der Dampf zu der zweiten Dampfgruppe der Trockenzylinder 6c bis 12c geleitet.
Die Zylinder 6c bis 12c der zweiten Dampfgruppe befinden sich teils in der einreihigen
Trockengruppe 13 teils in der einreihigen Trockengruppe 14. Falls erforderlich kann
den Zylindern 6c bis 12c zusätzlich Frischdampf über eine Zuführungsleitung und ein
Ventil 68 zugeführt werden. Um zu gewährleisten, daß der Dampfdruck in der zweiten
Dampfgruppe das gewünschte Verhältnis zum Dampfdruck in der dritten Dampfgruppe behält,
kann eine Vakuumquelle 71 mit den Trockenzylindern 6c bis 12c verbunden werden.
[0030] Wiederum wird der Dampf und das Kondensat aus den Trockenzylindern 6c bis 12c abgeführt,
wobei das Kondensat in einer Kondensat-Abscheidevorrichtung 65 abgetrennt wird. Abschließend
wird der Dampf der ersten Dampfgruppe mit den Trockenzylindern 1c bis 5c zugeführt.
Dies erfolgt jedoch in umgekehrter Reihenfolge, so daß jeder der Trockenzylinder 1c
bis 5c in dieser Reihenfolge einen jeweils etwas erhöhten Dampfdruck aufweist, wobei
die entsprechende Regelung mittels nicht dargestellter Regelventile erfolgt. Auch
in diesem Fall kann Frischdampf über eine Zuführungsleitung und ein Ventil 69, je
nach Bedarf, zugeführt werden. Um zu gewährleisten, daß der Dampfdruck in der ersten
Dampfgruppe ein gewünschtes Verhältnis zum Dampfdruck in der zweiten und/oder dritten
Dampfgruppe beibehält, kann eine Vakuumquelle 73 mit den Trockenzylindern 1c bis 5c
verbunden werden.
[0031] Die letzten vier Trockenzylinder 26c bis 30c bilden die vierte Dampfgruppe und werden
seperat von der Dampferzeugungsstelle 60 mit Dampf versorgt. Um die Dampftemperatur
in diesen Trockenzylindern auf beispielsweise etwa 70° C zu verringern, wird der in
diesen Trockenzylindern enthaltene Dampfdruck mittels einer Vakuumeinrichtung 67 vermindert.
Zu diesem Zweck sind die Auslässe der Trockenzylinder 27c bis 30c für Dampf und Kondensat
mit der Kondensat-Abscheidevorrichtung 65 über eine Leitung 66 verbunden. Der reduzierte
Druck in den Trockenzylindern 26c bis 30c führt zu einer Verminderung der Papierbahntempertur
ausgehend von der höchsten Temperatur am Trockenzylinder 26.
[0032] Die einzelnen Temperaturen und einzelnen Dampfdrücke in den Trockenzylindern werden
dann abhängig von der produzierten Papierart und der Maschinengeschwindigkeit, sowie
anderen Faktoren gewählt, so daß die genaue Angabe von numerischen Werten nicht für
jede Situation gegeben werden kann. Hervorzuheben ist jedoch, daß die am Ende angeordneten
Trockenzylinder in der zweireihigen Trockengruppe, die in der vierten Dampfgruppe
liegen, ihre eigenen etwas unterschiedlichen Drücke und Temperaturen besitzen. Vorzugsweise
sind der Druck und die Temperatur in den Zylindern der vierten Dampfgruppe geringer
als diejenigen der Zylinder der dritten Dampfgruppe.
[0033] In einem praktischen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel liegt der Dampfdruckunterschied
der Trockenzylinder 1c bis 5c der ersten Dampfgruppe im Bereich von -0,483 bar bis
1,38 bar (-7,0 bis 20 psig); in den Trockenzylindern 6c bis 12c der zweiten Dampfgruppe
in einem Bereich von -0,103 bar bis 3,79 bar (-1,5 bis 55 psig); in den Trockenzylindern
13c bis 26c der dritten Dampfgruppe in einem Bereich von 0,207 bar bis 5,17 bar (3-75
psig); und in den Trockenzylindern 27c bis 30c der vierten Dampfgruppe im Bereich
von -0,483 bar bis 4,69 bar (-7 bis 68 psig). Die Trockenzylinder der vierten Dampfgruppe,
die nur die letzten vier Trockenzylinder der letzten zweireihigen Trockengruppe umfaßt,
weisen einen geringeren Druck auf als die Trockenzylinder in der dritten Dampfgruppe
und als die Trockenzylinder in der zweiten Dampfgruppe. Die Druckbereiche, die zuvor
genannt sind, überlappen sich teilweise. In einer speziellen Anwendung können diese
Drücke jedoch so gewählt werden, daß sie sich nicht überlappen. In dem zuvorgenannten
Ausführungsbeispiel existiert eine Dampfdruckdifferenz zwischen den Trockenzylindern
der ersten und der zweiten Dampfgruppe von 0,345 bar bis 2,41 bar; zwischen den Trockenzylindern
der zweiten und dritten Dampfgruppe von 0,31 bar bis 1,38 bar; und zwischen der dritten
und vierten Dampfgruppe von 0 bis 0,483 bar, vorzugsweise jedoch einer positiven Differenz.
Die speziellen Druckpegel und Druckunterschiede sind lediglich beispielhaft genannt
und nicht unbedingt notwendig. Der Grundgedanke der Erfindung liegt vielmehr in den
Druckwertunterschieden, insbesondere zwischen der dritten und der vierten Dampfgruppe,
und nicht in den absoluten Druckwerten.
[0034] Die Gesamtanzahl der Trockenzylinder sowie deren Größenauslegung in den einreihigen
und zweireihigen Gruppen kanm mit unterschiedlichen Anwendungen variieren, ohne den
Grundgedanken der vorliegenden Anmeldung verlassen zu müssen. Die dargestellte Trockenpartie
10 umfaßt fünf einreihige Trockengruppen 12 bis 16 mit einer Gesamtzahl von 22 Trockenzylindern
1c bis 22c auf, gefolgt von einer zweireihigen Trockengruppe 40 mit acht Zylindern
23c bis 30c, wobei die stromaufwärts liegenden vier Zylinder 23c bis 26c der zweireihigen
Trockengruppe einen höheren Druck besitzen und die stromabwärts liegenden vier Zylinder
27c bis 30c einen niedereren Druck besitzen. Nach der zweireihigen Trockengruppe 40
läuft die Papierbahn in bekannter Weise zu nachfolgenden Nachbehandlungspartien, beispielsweise
einer Streichpresse, einer Streichpartie oder einer Kalanderpartie.
[0035] Es ist auch möglich, in einer erfindungsgemäßen Anordnung nicht alle der zuvorgenannten
Trockenzylinder in der einreihigen Trockengruppe über eine gemeinsame Dampferzeugungsstelle
oder unter dem gleichen Dampfdruck mit Dampf zu versorgen, oder den Dampfdruck innerhalb
der Trockenzylinder in der zweireihigen Trockengruppe gleicheinzustellen. Allerdings
besitzen die letzten Trockenzylinder der zweireihigen Trockengruppe in dieser Hybrid-Anordnung
gewöhnlich einen kleineren Druckwert als die in der zweireihigen Trockengruppe davorliegenden
Trockenzylinder.
[0036] Im übrigen sind auch andere Kombinationen der zuvor genannten Merkmale denkbar.
1. Trockenpartie einer Papiermaschine, umfassend:
mehrere mit Dampf beschickbare Trockenzylinder, die entlang einer Transportstrecke
einer zu trocknenden Papierbahn (30) angeordnet sind;
eine Vorrichtung, die mit den Trockenzylindern (20; 42; 44) zusammwirkt, um die Papierbahn
(30) um die Trockenzylinder zu führen, wobei die Papierbahn (30) jeden der Trockenzylinder
-in Transportrichtung- der Reihe nach teilweise umschlingt;
wobei eine erste Anzahl der Trockenzylinder (20) eine einreihige Trockengruppe bildet
und wobei eine zweite Anzahl der Trockenzylinder (42; 44) eine zweireihige Trockengruppe
bildet, die auf der stromabwärtigen Seite der einreihigen Trockengruppe angeordnet
ist und das Ende der Trockenpartie bildet und eine erste Dampf-Versorgungsvorrichtung
(60), die unter Druck stehenden Dampf an die erste Anzahl von Trockenzylindern (20)
zur Erhitzung dieser Trockenzylinder führt; gekennzeichnet durch eine zweite Dampf-Versorgungsvorrichtung, die Dampf mit einem ersten Druckwert an
eine erste Gruppe (23c bis 26c) der zweiten Anzahl von Trockenzylindern (42, 44) liefert,
wobei die erste Gruppe mehrere aufeinanderfolgene Trockenzylinder aufweist und eine
dritte Dampf-Versorgungsvorrichtung, die einer zweiten Gruppe (27c bis 30c) von der
zweiten Anzahl von Trockenzylindern Dampf zuführt, wobei die zweite Gruppe (27c bis
30c) der ersten Gruppe (23c bis 26c) von Trockenzylindern -in Transportrichtung- folgt
und wobei die zweite Gruppe von Trockenzylindern zumindest zwei -in Transportrichtung-
benachbarte Trockenzylinder aufweist, und wobei die dritte Dampf-Versorgungsvorrichtung
den Dampfdruck in der zweiten Gruppe (27c bis 30c) der zweiten Anzahl (23c bis 30c)
von Trockenzylindern auf einen Druck steuert, der kleiner ist als der Dampfdruck in
der ersten Gruppe (23c bis 26c) der zweiten Anzahl von Zylindern.
2. Trockenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite und die dritte Dampf-Versorgungsvorrichtung so eingestellt sind,
daß die Temperatur der ersten Gruppe (23c bis 26c) der zweiten Anzahl (23c bis 30c;
40) von Trockenzylindern größer ist als die Temperatur der zweiten Gruppe (27c bis
30c) der zweiten Anzahl (23c bis 30c) von Trockenzylindern.
3. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Gruppe (23c bis 26c) der zweiten Anzahl von Trockenzylindern zumindest
vier der Trockenzylinder umfaßt, und die zweite Gruppe der zweiten Anzahl ebenfalls
zumindest vier der Trockenzylinder umfaßt, die -in Transportrichtung- der ersten Gruppe
folgen.
4. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Gruppe (27c bis 30c) der zweiten Anzahl von Trockenzylindern die
letzten Trockenzylinder in der Trockenpartie bilden.
5. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Dampf-Versorgungsvorrichtung an die entsprechende erste Anzahl (1c
bis 22c) von Trockenzylindern Dampf mit einem größeren Druck zuführt als der von der
dritten Dampfversorgungsvorrichtung an die zweite Gruppe der zweiten Anzahl von Trockenzylindern
gelieferten Dampfdruck.
6. Trockenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Anzahl von Trockenzylindern (1c bis 22c) größer ist als die zweite
Anzahl (23c bis 30c) von Trockenzylindern.
7. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Anzahl (1v bis 22c) von Trockenzylindern in mehrere einreihige Trockengruppen
getrennt ist, und daß jeder Trockengruppe der ersten Anzahl von Trockenzylindern jeweils
ein endloses Trockenfilzband und/oder Trockensiebband zugeordnet ist, wobei das jeweilige
Trockenfilzband beziehungsweise Trockensiebband abwechselnd um einen Trockenzylinder
und eine Papierbahn-Leitwalze des jeweiligen Trockenzylinders geführt ist.
8. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüch, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Trockenfilzband und/oder Trockensiebband jeder Trockengruppe der ersten
Anzahl über die entsprechenden Trockenzylinder geführt ist, derart, daß das Trockenfilzband
beziehungsweise Trockensiebband die erste Seite der Papierbahn in Kontakt mit jedem
der Trockenzylinder der ersten Anzahl bringt, wenn die Papierbahn und das über der
Papierbahn liegende Trockenfilzband beziehungsweise Trockensiebband die Trockenzylinder
umschlingen.
9. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierbahn-Leitvorrichtung Saugwalzen umfaßt, wobei die Saugwalzen zwischen
aufeinanderfolgenden benachbarten Trockenzylindern der Reihe nach entlang des Transportweges
angeordnet sind, so daß die Saugwalzen mit der Papierbahn derart zusammenwirken, daß
die Papierbahn und das jeweilige Trockenfilzband beziehungsweise Trockensiebband jeden
der Trockenzylinder in der ersten Anzahl teilweise umschlingt.
10. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Anzahl (23c bis 30c) von Trockenzylindern ein entsprechendes
erstes endloses Trockenfilzband und/oder Trockensiebband um jeden der Trockenzylinder
der ersten Reihe geführt ist und mittels der jeweiligen Leitvorrichtung gestützt ist,
um die Papierbahn über die erste Reihe von Trockenzylindern zu führen, wobei die erste
Seite der Papierbahn in Kontakt mit jedem Trockenzylinder der ersten Reihe kommt,
und daß ein zweites endloses Trockenfilzband beziehungsweise Trockensiebband um jeden
der Trockenzylinder der zweiten Reihe geführt ist und durch die jeweilige Leitvorrichtung
gestützt ist, um die Papierbahn über die Trockenzylinder der zweiten Reihe zu führen,
wobei die zweite Seite der Papierbahn in Kontakt mit den Zylindern der zweiten Reihe
kommt.
11. Trockenpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Anzahl der Trockenzylinder und die Leitvorrichtung so angeordnet sind,
daß die eine Seite der Papierbahn, die in Kontakt mit den Zylindern der ersten Reihe
kommt, die untere Seite der Papierbahn ist, und daß die zweite Anzahl der Trockenzylinder
und die Leitvorrichtung so angeordnet sind, daß die erste Seite der Papierbahn die
obere Seite und die zweite Seite der Papierbahn die untere Seite ist.
12. Trockenpartie einer Papiermaschine mit zumindest einer einreihigen Trockengruppe,
die mehrere Trockenzylinder aufweist,
zumindest einer zweireihigen Trockengruppe, die mehrere Trockenzylinder aufweist und
der einreihigen Trockengruppe nachgeordnet ist, und einer Dampf-Versorgungsvorrichtung,
die mit den Trockenzylindern zusammenwirkt,
gekennzeichnet durch
eine Dampf-Steuervorrichtung, die die den Trockenzylindern zuführbare Dampfmenge und/oder
den Dampfdruck in den Trockenzylindern steuert, derart, daß eine erste Gruppe (23c
bis 26c) der Trockenzylinder der zweireihigen Trockengruppe (40) einen höheren Dampfdruck
aufweist als eine nachgeordnete zweite Gruppe (27c bis 30c) der zweireihigen Trockengruppe.