[0001] Die Erfindung betrifft ein ebenes und räumliches Verbindungssystem zur Verbindung
von Zug- oder Druckstäben im Holz- und Stahlbau.
[0002] Die Ausbildung der Verbindungsknoten bei Fachwerken, Aussteifungsverbänden und unterspannten
Systemen ist grundsätzlich problematisch. Die geometrischen Verhältnisse sind von
Fall zu Fall unterschiedlich, gleiches gilt für die zu übertragenden Kräfte und ihre
Verteilung. Ein universelles System zur Ausbildung derartiger Verbindungsknoten ist
daher nur schwer realisierbar. Es existieren zwar Systeme, die jedoch auf die Verbindung
von beispielsweise Rundstabelementen oder Metallohren begrenzt sind. Ein modular aufgebautes
System, das universell anwendbar ist und sowohl zur Verbindung von Holzträgern, Stahlprofilen
und Zug- oder Druckstangen geeignet ist, existiert bisher nicht. Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, ein derartiges vielseitig einsetzbares und variierbares System
vorzuschlagen.
[0003] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verbindungssystem mit den Merkmalen
des Kennzeichens des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0004] Besondere Vorteile bietet die Ausführungsform des Verbindungssystems mit zwei Kreisringscheiben
als Seitenplatten und eingehängten Ankermuttern. Als Knotenpunkt in ebenen Systemen
ermöglicht diese Verbindung völlig variable Richtungen der Zugglieder, eine individuelle
Vorfertigung der Knotenpunkte kann entfallen. Eine Justierung des Anschlusses erfolgt
vielmehr direkt während der Montage.
[0005] Vorteilhaft ist auch die paarweise Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindung zur
Bildung von biegesteifen Stößen und Rahmenecken von Holzträgern. Die Holzträger werden
dabei vorzugsweise mit Verbindungskörpern angeschlossen, wie sie aus dem deutschen
Patent 7 71 986.6 bekannt sind. Auf den Offenbarungsgehalt dieses Patentes bzw. des
europäischen Patentes mit der Veröffentlichungs-Nummer 0 263 350 wird ausdrücklich
Bezug genommen. Die Verwendung dieser Verbinderkörper im Holzbau ermöglicht den Anschluß
von Holzträgern über in die Stirnfläche der Träger eingelassene Dübelkörper mit einem
Innengewinde. Die erfindungsgemäß in der Ankermutter gelagerten Inbusschrauben greifen
in dieses Innengewinde ein und verankern so die Ankermutter direkt und unmittelbar
am Holzträger.
[0006] Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verbindungssystems liegt in seinem modularen
Aufbau. Ankermutter und Seitenplatten können geschmiedet, aber auch aus Guß hergestellt
sein. Die Materialwahl ist abhängig von der Beanspruchung und dem Einsatzgebiet.
[0007] Nachfolgend sind Ausführungsformen der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung
beispielsweise beschrieben. Darin zeigen:
- Fig. 1a bis c
- Ansichten im Schnitt durch eine erste Ausführungsform einer Ankermutter,
- Fig. 2a bis c
- Ansichten und Schnitt durch eine zweite Ausführungsform der Ankermutter.
- Fig. 3
- einen Schnitt durch eine Ankermutter mit zwei Kreisringscheiben als Seitenplatten
und einer in die Kreisringscheiben eingehängte Ankermutter,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Kreisringscheibe nach Fig. 3 mit aufgeschnittener Ankermutter,
- Fig. 5
- die perspektivische Ansicht zweier Kreisringzugscheiben mit vier um 90° versetzt angeordneten
Ankermuttern,
- Fig. 6
- ein Anschlußteil aus je zwei halben Kreisringscheiben als Seitenplatten, die winkelig
zueinander an einer vertikal angeordneten Platte angeschweißt sind,
- Fig. 7
- den Anschluß nach Fig. 6 mit einem Holzträger und Verbinderkörper in Explosionsdarstellung,
- Fig. 8
- den Zugang nach Fig. 6 mit angeschlossenem Holzträger,
- Fig. 9
- ein Verbindungsteil mit zwei Zuggliedern sowie einem radial und einem axial angeschlossenen
Holzträger in Explosionsdarstellung,
- Fig. 10
- das Verbindungsteil der Fig. 9 mit den daran angeschlossenen Bauteilen,
- Fig. 11
- ein Verbindungsteil aus rechtwinkeligen Seitenplatten und eingeschweißter Ankermutter
zur Bildung eines Eckstoßes mit diagonaler Zugstrebe in Explosionsdarstellung,
- Fig. 12a und b
- den Eckstoß nach Fig. 11 in zwei verschiedenen Ansichten,
- Fig. 13
- einen T-Träger mit zwei an den Ecken angeordneten Viertelkreisringscheiben mit eingehängten
Ankermuttern und Rundstahlanschluß,
- Fig. 14
- einen Zuganker mit halbkreisförmigen Kreisringscheiben als Seitenplatten und zentral
eingesetztem Druckkörper,
- Fig. 15
- die Verwendung zweier Ankermuttern mit rechtwinkeligen Seitenplatten zur Bildung einer
biegesteifen Verbindung zweier Holzträger in Explosionsdarstellung,
- Fig. 16
- ein biegesteifes Verbindungskreuz von vier Holzträgern unter Verwendung zweier Ankermuttern
mit je zwei Kreisringscheiben als Seitenplatten,
- Fig. 17
- die biegesteife Verbindung zweier Holzträger unter Verwendung zweier Ankermuttern
mit abgewinkelten Seitenplatten in Explosionsdarstellung,
- Fig. 18
- die biegesteife Rahmenecke einer Holzträgerkonstruktion unter Verwendung zweier Ankermuttern
mit abgewinkelten Seitenplatten,
- Fig. 19
- die räumlich sternförmige, biegesteife Verbindung dreier Holzträger mit einem Paar
von Ankermuttern unterschiedlicher Größe in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 20
- eine andere perspektivische Ansicht der Verbindung nach Fig. 19.
- Fig. 21
- ein Verbindungskreuz zweier Zugstangen und zweier Holzträger mit rechtwinkelig aufgesetztem
Holzträger in Explosionsdarstellung,
- Fig. 22
- das Verbindungskreuz nach Fig. 21 in perspektivischer Darstellung.
[0008] Die Fig. 1a und 1c zeigen die beiden Seitenansichten einer Ankermutter 10. Wie sich
am besten aus der Schnittdarstellung 1b ersehen läßt, ist zentral in der Ankermutter
eine gestufte Bohrung 12 angeordnet, in die eine Inbusschraube 14 eingeführt werden
kann. Die Inbusschraube 14 ist strichliert angedeutet. Seitlich der Mittelachse sind
zwei zueinander parallele Nuten 16 in die Ankermutter eingefräst. Der Boden der Nuten
16 ist abgerundet, wie sich am besten aus der Fig. 1a ersehen läßt. Der Rundungsradius
der Nuten entspricht dem inneren Radius der seitlichen Kreisringplatten, in welche
der Ankerkörper eingehängt wird.
[0009] Der Ankermutter kann geschmiedet sein, sie kann aber auch aus Guß hergestellt sein.
Die Materialwahl ist abhängig von der Beanspruchung und dem Einsatzgebiet. Für den
Fall, daß kleinere Inbusschrauben zum Anschluß an kleinere Innengewinde verwendet
werden sollen, können in die gestufte Bohrung 12 entsprechend adaptierte Ringscheiben
eingelegt werden.
[0010] In Fig. 2 ist ein Ankerkörper 20 gezeigt, der mit den Seitenplatten verschweißt werden
kann. Er weist dafür seitliche Noppen oder Stege 22 auf, die in entsprechende Aussparungen
der Seitenplatten eingreifen und mit diesen verschweißt werden. Abgesehen von den
Noppen und Stegen entspricht dieser Ankerkörper in seinem Aufbau den im Zusammenhang
mit Fig. 1 beschriebenen Ankerkörper 10.
[0011] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, wie die Ankermutter 10 zwischen zwei Seitenplatten in
Form zweier Kreisringscheiben 24 eingehängt werden. Die an den Seitenplatten anliegenden
Flanken des Ankerkörpers 10 sind plan parallele Flächen Der innere freie Querschnitt
der Kreisringscheiben ist so gewählt, daß die von innen in die Ankerkörper eingesteckten
Inbusschrauben, die radial nach außen ragen, von innen her mit einem entsprechenden
Werkzeug festgezogen werden können. Eine Befestigung der Ankermuttern auf den Kreisringscheiben
ist nicht erforderlich. Die Ankermuttern justieren sich vielmehr unter Einwirkung
der auf sie einwirkenden Kräfte selbst. Sie übergreifen mit den Nuten 16 die Innenränder
der Kreisringscheiben 24. Vorzugsweise sind drei oder mehrere Ankerkörper in die beiden
Kreisringscheiben 24 eingesetzt. Im Falle von drei Ankermuttern hätten diese einen
Winkelabstand von 120°. In der gezeigten Form ist die Verbindung nur auf Zug belastbar,
d.h. zur Kompensation von radial nach außen wirkenden Kräften. Es ist jedoch auch
möglich, den Innenraum nach Festziehen der Inbusschrauben mit einem zylindrischen
Stopfen oder Rohr auszufüllen. Die radial nach innen belasteten Ankermuttern stützen
sich an dem Stopfen ab und können daher auch auf Druck belastet werden.
[0012] Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf die im Zusammenhang mit Fig. 3 beschriebenen Kreisringscheiben
mit Ankermutter. Der Ankerkörper ist im Schnitt dargestellt. Das gerundete Profil
der Nuten 16 ist strichliert angedeutet.
[0013] Fig. 5 zeigt nun die perspektivische Ansicht der eben beschriebenen Verbindung mit
drei angeschlossenen Rundstählen und einem angeschlossenen Holzträger. In der Stirnfläche
des Holzträgers ist ein Verbinderkörper eingelassen, wie er im deutschen Patent 37
71 986.6 bzw. dem europäischen Patent mit der Veröffentlichungsnummer 0 263 350 beschrieben
ist. Die im Ankerkörper eingesetzten Inbusschrauben greifen in das Innengewinde des
Verbinderkörpers ein oder aber in entsprechende Innengewinde im Kopf der Zugstangen
26. Aus Fig. 5 ist besonders gut ersichtlich, daß keinerlei Vorjustierung der Ankerkörper
stattzufinden braucht. Die Ankerkörper justieren sich vielmehr während der Montage
des Zugankers von selbst, sie können in jede beliebige Winkelstellung verschoben werden.
[0014] Fig. 6 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Verbindungsteil zur Aufnahme von
Zugkräften aus zwei einen Winkel zueinander bildenden Ebenen. Das Verbindungsteil
besteht aus je zwei halben Kreisringscheiben, die an einer Vertikalplatte 28 entsprechend
verschweißt sind. Wie bei dem zuvor beschriebenen Zuganker werden die Ankerkörper
in den freien Querschnitt in Form eines Kreisabschnittes eingeführt und übergreifen
mit ihren Nuten 16 die Innenkanten der Kreisscheiben.
[0015] In den Fig. 7 und 8 ist perspektivisch dargestellt, wie das in Fig. 6 gezeigte Verbindungsteil
mit einem Holzträger verbunden werden kann. Wie aus Fig. 7 ersichtlich, ist in die
Stirnfläche des Holzträgers wieder ein Verbinderkörper eingelassen, wie er Gegenstand
des deutschen Patentes 37 71 986.6 ist. Fig. 8 zeigt den Holzträger in seiner mit
dem Verbindungsteil verbundenen Form.
[0016] Fig. 9 und 10 zeigen ein weiteres Anwendungsbeispiel für einen Anschluß mit zwei
Kreisringscheiben. Im gezeigten Fall sind an die Kreisringscheiben zwei Stangen 26
und ein Holzträger 30 radial angeschlossen. Ein weiterer Holzträger ist axial mit
den Kreisringscheiben verbunden. Fig. 9 zeigt den Aufbau in Explosionsdarstellung,
Fig. 10 in montierter Form. Nach Einführung der Inbusschrauben (nicht gezeigt) wird
der freie Innenquerschnitt der Kreisringscheiben von einem zylindrischen Stopfen 32
ausgefüllt. Der Stopfen verhindert, daß sich die Ankerkörper 10 bei Druckbelastung
nach innen verschieben. Der in Fig. 9 und 10 gezeigte Anschluß kann also auf Druck
und auf Zug belastet werden.
[0017] Fig. 11 und 12 zeigen eine andere Variante der Verbindung unter Verwendung zweier
rechtwinkeliger Seitenplatten, zwischen denen die Ankermutter eingeschweißt ist. Es
kann dabei eine Ankermutter Verwendung finden, wie sie im Zusammenhang mit der Fig.
2 beschrieben wurde. Im gezeigten Fall versteift die Verbindung eine Fachwerkecke.
Das Verbindungsteil ist dabei in eine entsprechende Ausnehmung der Fachwerkträger
formschlüssig eingesetzt und stützt sich darin ab. Die Fig. 12a und b zeigen verschiedene
Ansichten der beschriebenen Eckverbindung.
[0018] Fig. 13 zeigt eine T-Verbindung zweier Träger mit in den Ecken der T-Verbindung eingesetzten
Verbindungsteilen, bei denen die Seitenplatten aus Viertelkreis-Kreisringplatten bestehen.
Die Kreisringplatten 40 sind mit dazu senkrecht verlaufenden Fußplatten 42 verschweißt,
die auf konventionelle Weise mit den Fachwerkträgern verschraubt sein können.
[0019] Fig. 14 zeigt einen ähnlichen Anschluß. In diesem Fall sind die Seitenplatten jedoch
halbe Kreisringscheiben. An die Ringscheiben sind zwei Zugglieder 26 und ein Fachwerkträger
angeschlossen. Im Fachwerkträger ist wiederum ein Verbindungskörper eingelassen, wie
er in dem europäischen Patent mit der Veröffentlichungsnummer 0 263 350 beschrieben
ist. Zur Aufnahme von Druckkräften ist der freie Querschnitt im Inneren der Kreisringscheiben
durch einen halbzylindrischen Stopfen 44 ausgefüllt. Die Ankerkörper 10 können sich
dadurch nicht nach innen verschieben sondern stützen sich auf dem Stopfen ab, so daß
auch Druckkräfte übertragen werden können.
[0020] Fig. 15 zeigt die biegesteife Verbindung zweier Holzträger unter Verwendung eines
Paares von Verbindungsteilen mit rechtwinkeligen Seitenplatten, in welche die Ankermuttern
so eingesetzt sind, daß sie eine gemeinsame Mittelachse haben, aber umgekehrt orientiert
sind. Hier können die Ankermuttern Verwendung finden, die im Zusammenhang mit Fig.
2 beschrieben sind. Das heißt, die Ankermuttern sind zwischen die Seitenplatten eingeschweißt.
Wie gezeigt, können die beiden Verbindungsteile noch miteinander verbunden werden.
Die Biegesteifigkeit und Stabilität der Gesamtverbindung wird dadurch noch erhöht.
Die Bohrungen, die in den Holzträgern zur Aufnahme der Verbinderkörper dienen, sind
in der Zeichnung angedeutet.
[0021] Fig. 16 zeigt in perspektivischer Darstellung die biegesteife kreuzförmige Verbindung
von vier Holzträgern, die unter Verwendung eines Ankermutter-Paares mit je zwei Kreisringscheiben
als Seitenplatten gebildet wird. Die Verbindung erfolgt in der bereits beschriebenen
Art und Weise.
[0022] Fig. 17 zeigt die biegesteife Verbindung zweier Holzträger, die einen Winkel zueinander
bilden. Der Aufbau der Verbindung entspricht im wesentlichen dem im Zusammenhang mit
Fig. 15 beschriebenen Aufbau mit dem einzigen Unterschied, daß die Seitenplatten abgewinkelt
sind. Die Verbindungskörper, die in die Holzträger eingesetzt werden, sind in der
Explosionsdarstellung mit 46 gekennzeichnet.
[0023] Fig. 18 zeigt eine Eckverbindung, die in gleicher Weise aufgebaut ist, wie die Verbindungen
die in Fig. 15 und 17 gezeigt sind. Der einzige Unterschied besteht in der Verwendung
von stärker abgewinkelten Seitenplatten.
[0024] Die Fig. 19 und 20 zeigen die perspektivische Darstellung eines Knotenpunktes aus
drei Träger, die drei unterschiedliche Raumachsen aufweisen. Die abgewinkelte Verbindung
der Träger wird dadurch erreicht, daß Kreisringscheiben mit unterschiedlichen Radien
verwendet werden. Die Innen- und Außenradien der Kreisringscheiben liegen auf zueinander
parallelen Kegelmänteln. Der Innenkegel 48 ist in den Fig. 19 und 20 gezeigt, er ist
als Stopfen ausgebildet und wird nach der Montage der Träger in die Verbindung eingeführt,
wo er die Rolle des zylindrischen Stopfens 32 bzw. des halbzylindrischen Stopfens
44 übernimmt und in den Knotenpunkt eingeleitete Druckkräfte auffängt.
[0025] Die Figuren 21 und 22 zeigen ein Verbindungskreuz zweier Zug- oder Druckstangen und
zweier Holzträger mit einem rechtwinkelig aufgesetzten Holzträger. Die jeweils halbkreisförmigen
Seitenplatten, in welche die jeweiligen Ankermuttern eingehängt sind, sind an einen
zentralen Kasten angeschweißt. In der Stirnfläche des Kastens findet sich eine Gewindebohrung,
die mit einem Verbinderkörper verschraubt werden kann, der wiederum in einem Holzträger
verankert ist. Die in etwa einer Ebene angeordneten Zug- und Druckstäbe, bzw. Holzgträger
müssen nicht notwendigerweise in einer Ebene liegen. Wie sich aus der Zeichnung ergibt,
kann jeder dieser Träger individuell bis zu 90° aus der Horizontalebene ausgelenkt
werden.
[0026] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Stufe in der Bohrung
12 der Ankermutter 10 auch kalottenförmig ausgeformt sein. Eine solche spährisch ausgeformte
Stufe kann mit einem Kugelfräser ohne weiteres erzeugt werden. In die Bohrung wird
dann eine Beilagscheibe eingelegt, deren Unterseite entsprechend gewölbt ist. Auf
diese Weise können geringe Fluchtungsfehler der Achse der Inbusschraube 14 und der
Mittel- bzw. Symmetriachse des Verbindungssystems ausgeglichen werden. Die Mittelachse
liegt in der Symmetrieebene der zwei planparallelen Seitenplatten bzw. Kreisringscheiben.
[0027] Die beschriebenen Ausführungsbeispiele zeigen die außerordentlich vielseitige Einsatzmöglichkeit
des erfindungsgemäßen Verbindungssystems. Das modular aufgebaute System kann insbesondere
auch mit Holzträgern verbunden werden, wobei die Verbinderkörper verwendet werden,
die in dem europäischen Patent mit der Veröffentlichungsnummer 0 263 350 beschrieben
sind. Dabei können die in den Verbinderkörper eingeschraubten Inbusschrauben des Verbindungssystems
durch eine Keilnut gegen Herausdrehen gesichert werden.
1. Ebenes und räumliches Verbindungssystem zur Verbindung von Zug- oder Druckstäben im
Holz- und Stahlbau, gekennzeichnet durch eine Ankermutter (10, 20) mit einer zentral angeordneten, gestuften Bohrung 12 zur
Aufnahme einer Inbusschraube (14), die mit einem Innengewinde in der Stirnfläche eines
ersten Bauteiles zusammenwirkt, mit zwei planparallelen Seitenplatten (24), die symmetrisch
und parallel zur Mittelachse der Ankermutter (10, 20) angeordnet sind und die einerseits
mit der Ankermutter (10, 20) und andererseits entweder direkt mit dem zweiten Bauteil
oder mit wenigstens einer zweiten Ankermutter (10, 20) verbunden sind, welche ebenfalls
eine Inbusschraube (14) aufnimmt, die mit einem Innengewinde in der Stirnfläche des
zweiten Bauteiles zusammenwirkt.
2. Verbindungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankermutter (20) mit den Seitenplatten (24) verschweißt ist.
3. Verbindungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankermutter seitlich um 180° versetzte Noppen oder Stege (22) aufweist, die
in entsprechende Ausnehmungen der Seitenplatten eingreifen und mit den Seitenplatten
verschweißt sind.
4. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenplatten rechtwinkelig sind und zwei Ankermuttern so zwischen den Seitenplatten
angeordnet sind, daß sie eine gemeinsame Mittelachse besitzen, aber um 180° entgegengesetzt
orientiert sind.
5. Verbindungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankermuttern zwei seitliche Nuten aufweisen, die so bemessen und angeordnet
sind, daß zwischen den Seitenplatten (24) eingehängte Ankermutter (10) mit den Nuten
(16) die Kanten der Seitenplatten (24) übergreifen, so daß die Ankermutter (10) die
auf die Inbusschraube (14) wirkenden Zugkräfte auf die Seitenplatten (24) überträgt.
6. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenplatten (24) Kreisringscheiben oder Teile von Kreisringscheiben sind,
daß der Grund der Nuten (16) der Ankermutter (10) entsprechend gerundet ist und die
Ankermutter (10) so in die Kreisringscheiben (24) eingehängt sind, daß die Inbusschrauben
(14) radial nach außen gerichtet sind.
7. Verbindungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Querschnitt im Zentrum der Kreisringscheiben (24) so groß ist, daß
er ein Einführung eines Inbusschlüssels und ein Festziehen der Inbusschrauben (14)
in die Ankermuttern (10) erlaubt.
8. Verbindungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Ankermuttern (10) in Winkelabständen zwischen zwei Kreisscheiben (24)
angeordnet sind und der freie Kreisquerschnitt im Zentrum der Scheiben von einem Stopfen
(32, 44, 48) so ausgefüllt ist, daß die in die Kreisringscheiben (24) angehängten
Ankermuttern (10) in ihrer Lage fixiert sind.
9. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch seine Verwendung bei Aussteifungsverbänden aus Stahl oder Holz.
10. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch die Verwendung je eines Paares von Verbindungsteilen für biegesteife Stöße oder Rahmenecken
von Holzträgern.