[0001] Die Erfindung betrifft eine Platte zur Warmedämmung von Gebäuden, insbesondere von
Dächern, wobei die Platte zwischen Dachsparren einklemmbar ist und aus expandierbarem
Polystyrol besteht.
[0002] Verwendet wurden in der Praxis bereits Platten aus Dämmstoffen, wie Mineralfasern
oder Schaumkunststoff.
[0003] Schaumkunststoffplatten, welche auch aus den DE-GM 78 24 307 und DE-GM 78 37 388
bekannt sind, bestehen aus einem recht zähharten Werkstoff mit relativ hoher Steifigkeit,
so daß sich der Werkstoff zum einen fertigungstechnisch schlecht verarbeiten läßt
und zum anderen beim Einbau zwischen die Dachsparren nicht zusammendrücken läßt.
[0004] Es erfordert daher einen ziemlich hohen Arbeitsaufwand, sowie große Mühe, diese Platten
zwischen die nicht maßgenauen Dachsparren und deren Abstände einzupassen.
[0005] In der Regel müssen deshalb noch verformbare Faserdämmstoffstreifen zugeschnitten
und an die senkrechten Ränder der Schaumstoffplatten gelegt werden.
[0006] Aus der DE Patentschrift 32 03 624 ist eine Dämmplatte bekannt, die aus Mineralfasern
in Dreieck- oder Trapezform gefertigt ist.
[0007] Die Plattenteile sind an ihren Schrägseiten so gegeneinander verschiebbar, daß sie
dadurch zwischen die Dachsparren einklemmbar sind.
[0008] Obwohl diese Mineralfaserplatten auch von Laien verlegt werden können, ist ihre Handhabung
nicht optimal, weil bei schräg laufenden Sparren keine genaue Anpassung erfolgt.
[0009] Nachteilig ist außerdem, daß bei der Herstellung der Dreieck- oder Trapezform Abschnittreste
übrig bleiben.
[0010] In der Praxis werden zunehmend auch Dämmplatten aus einem expandierenden Polystyrol
gefertigt. Dieses Material läßt sich aber nicht zusammendrücken und hat kein Rückstellvermögen.
Es muß mit Halteleisten zwischen den Sparren gehalten werden.
[0011] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine leicht handhabbare Platte
zur Wärmedämmung, insbesondere zur Dachdämmung, zu schaffen, die einfach verarbeitbar
ist, dabei keine Materialverluste durch Abschnitte auftreten und die vor allem selbsttätig
zwischen beliebig große Sparrenabstände festzuklemmen ist.
[0012] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Platte aus durch Pressen
elastifiziertem Styropor mit Rückstellvermögen besteht.
[0013] Diese Styroporplatten bestehen aus geschäumtem Material und zeichnen sich in besonderem
Maße aus. Sie sind vor allem sehr leicht. Das Dämmen ist deshalb einfach und schnell
von einer Person allein ausführbar. Vor allem kann eine winddicht geschlossene Oberfläche
und damit eine hochwirksame Wärmedämmung geschaffen werden. Darüber hinaus können
raumseitig jede Art von gewünschten Verkleidungen z.B. Gipskartonplatten, Holz oder
ähnlichem über den Platten angebracht werden. Da die Halteleisten wegfallen, kann
die gesamte Sparrentiefe für die notwendige Belüftung zwischen Dacheindeckung und
Dämmplatte und für die eigentliche Maßnahme, die Wärmedämmung, genutzt werden.
[0014] Das elastifizierte Styropor ist witterungsbeständig, unverrottbar, schwer entflammbar
und wasserabweisend.
[0015] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Platten aus größeren Styroporblöcken gefertigt
werden die entsprechend zugeschnitten werden.
[0016] Diese aus Styroporschaumperlen gefertigten Styroporblöcke werden zur Erzielung einer
hohen Elastizität nach ihrer Herstellung besonders behandelt. So werden sie nach einer
Ablagerungszeit von 5 bis 24 Stunden je nach Qualität der Blöcke, Größen und Blocktemperaturverhältnissen
gepreßt bzw. gestaucht.
[0017] Die Verweildauer in der Presse beträgt 15 bis 30 Sekunden nach dem Zusammendrücken
in der Presse, wo der Block um 60 bis 65 % seines ursprünglichen Maßes reduziert wird.
[0018] Dabei werden die zum Block vereinigten runden Styroporschaumperlen zu Ellipsen geformt.
[0019] Grundsätzlich wird der Styroporblock auf bekannte Weise hergestellt.
[0020] In überraschender und nicht naheliegender Weise hat sich gezeigt, daß die Platten
aus derart gefertigten Blöcken ein optimales und relativ großes Rückstellvermögen
aufweisen. Überraschenderweise ist diese Elastizität nicht nur in Richtung der kleineren
Achse der Ellipse, sondern auch in Richtung der größeren Achse der Ellipse gegeben,
so daß sich eine auf diese Weise hergestellte Platte sowohl in vertikaler als auch
in horizontaler Richtung elastisch zusammendrücken läßt.
[0021] Diese elastische Verpressung ist besonders wichtig für die Klemmung zwischen den
Sparren.
[0022] Als zweckmäßig hat sich erwiesen, wenn beim Schneiden der Dämmplatten aus dem durch
diese Pressung elastifizierten Block die Schnittebene vertikal zur Pressebene gelegt
wird. Dadurch erreicht man eine größere Stabilität.
[0023] Die Platte mit der oben beschriebenen ellipsenförmigen inneren Teilchenstruktur,
bei der das größere Maß (Breite) der Ellipsen in horizontaler Richtung verlaufen sollte,
ist dadurch in der Lage, selbsttätig festklemmend zwischen den Dachsparren zu halten.
[0024] Grundsätzlich sind Platten aus elastifiziertem Styropor bereits bekannt. Allerdings
wurden sie bisher nur für die Trittschalldämmung in Gebäuden eingesetzt, um die Energie
des Schalles aufzufangen. Dabei durfte die Komprimierung nur so gering wie möglich
sein, da eine solche sich besonders negativ auf eine gewünschte ebene und stabile
Trittfläche ausgewirkt hätte.
[0025] Bei der erfindungsgemäßen Dämmplatte wurde dagegen die starke Komprimierung und das
optimale Rückstellvermögen vor allem in horizontaler Richtung erstmalig erkannt und
bewußt ausgenutzt.
[0026] Für die Verlegearbeiten ist es von großem Vorteil, wenn die erfindungsgemäße Platte
umlaufend mit Nut und Feder versehen ist. Damit ist ein sogenanntes "Endlos-Stecksystem"
geschaffen, wodurch man verschnittfrei arbeiten kann. Bestehen unterschiedliche Maße
oder kleinere Maße der Dachsparrenabstände als die Platte selbst aufweist, muß diese
geteilt werden. Dabei ist jeder Rest der Platte ein neuer Anfang.
[0027] Selbst mit den üblichen im Haushalt vorhandenen Handwerkzeugen ist die Platte leicht
und in beliebiger Größe zuschneidbar.
[0028] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben:
In der Figur ist das Aneinanderreihen von einzelnen Platten und ihrer Anordnung zwischen
Dachsparren dargestellt.
[0029] Die Platten wurden aus einem durch bei ca. 200 Pa durch Pressung elastifiziertem
Styroporblock geschnitten. Sie weisen ein Maß von z.B. 1.250 mm Breite und ca. 720
mm Länge auf. Ihre Dicke kann zwischen 80 und 200 mm betragen.
[0030] Die gewünschten Maße werden zweckmäßigerweise mit 1 % Übermaß zugeschnitten, so daß
die Platten gut klemmen.
[0031] Wie aus der Figur ersichtlich ist, liegt die erste Platte glatt an der ersten Dachsparre
2 an, d.h. die Feder für die erste Platte 1 wurde abgeschnitten. Bei einem Sparrenabstand
im ersten Gefach von ca. 700 mm im unteren Bereich und ca. 730 mm im oberen Bereich
schließt die erste Platte 1 eben an der zweiten Sparre 2 ab. Durch ihr Rückstellvermögen
klemmt diese sicher und fest.
[0032] Da die Platten größer als der gewünschte Abstand zwischen den Sparren sind, wurde
die Platte 1 sauber in den Teil 1a und 1b getrennt, so daß der Teil 1b genau wie Teil
1a linksbündig am zweiten Sparren 2 anliegen kann.
[0033] In die am rechten Plattenrand vorhandene Nut (in der Figur gestrichelt dargestellt)
greift nun die Feder der zweiten Platte 3. Auch diese Platte wird getrennt in den
Teil 3a und 3b, wobei der Teil 3b als Rest der Platte 3 wieder den neuen Anfang am
dritten Sparren 2 bildet.
[0034] Dadurch fällt kein Verschnitt an. Eine derartige Aneinanderreihung ist beliebig vertikal
und auch in horizontaler Richtung fortführbar.
[0035] Die Elastizität der erfindungsgemäßen Platte ermöglicht ein selbsttätiges Festklemmen
ohne daß zusätzliche Befestigungsmittel oder andere Handarbeiten z.B. Vernageln notwendig
sind. Der Einsatz der erfindungsgemäßen Platte ist bei allen denkbaren Sparrenabständen
möglich.
[0036] Die Alterungs- und Formbeständigkeit des Plattenmaterials gewährleisten einen dauerhaft
freien Lüftungsquerschnitt zwischen Dämmung und Dacheindeckung.
[0037] Wie aus der Figur weiterhin ersichtlich ist, sind die zu einer Platte miteinander
verbundenen Styroporkugeln aufgrund der durchgeführten Pressung nach ihrer Herstellung
in eine Ellipsenform verpreßt. Wie ersichtlich verläuft dabei die größere Achse der
Ellipse in horizontaler Richtung, so daß eine hohe elastische Rückstellung bei einer
Verpressung gegeben ist. Eine elastische Rückstellung ergibt sich jedoch auch in die
andere Richtung, d.h. in Richtung der kürzeren Ellipsenachse. Auf diese Weise wird
auch dann eine ausreichende Klemmung zwischen den Dachsparren erreicht, wenn nicht
auf eine Verlegerichtung bezüglich der Platten geachtet wird. Um eine ausreichende
Klemmung zu erreichen, sollte ein Übermaß von mindestens 5 mm vor dem Einklemmen zwischen
den Dachsparren vorgesehen werden.
[0038] Damit der zwischen Dacheindeckung und Dämmplatte erforderliche Belüftungsabstand
von mindestens 2 cm sicher eingehalten wird, müssen vor der Montage der Wärmedämmplatte
Abstandstreifen in die Ecken zwischen Dachlattung und Sparren genagelt werden. Diese
sind vorzugsweise ebenfalls aus Styropor.
1. Platte zur Wärmedämmung von Gebäuden, insbesondere von Dächern, wobei die Platte zwischen
Dachsparren einklemmbar ist und aus expandierbarem Polystyrol besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1,3) aus durch Pressung elastifiziertem Styropor mit Rückstellvermögen
besteht.
2. Platte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Platten aus einem Styroporblock herausgeschnitten sind.
3. Platte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie umlaufend mit Nut und Feder versehen ist.
4. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1,3) vom Styroporblock so abgetrennt ist, daß die Schnittebene vertikal
zur Preßebene verläuft.
5. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1,3) derart ausgebildet ist, daß die größere Ellipsenachse der verpressten
Styroporkugeln für einen Einbau zwischen Dachsparren (2) in horizontaler Richtung
verläuft.