(19)
(11) EP 0 657 613 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.06.1995  Patentblatt  1995/24

(21) Anmeldenummer: 94118447.5

(22) Anmeldetag:  24.11.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 5/18, H01Q 17/00, H01Q 15/00, C03C 17/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI LU

(30) Priorität: 01.12.1993 DE 4340907

(71) Anmelder: Daimler-Benz Aerospace Aktiengesellschaft
D-81663 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Frye, Andreas, Dr.
    D-28816 Stuhr (DE)
  • Gerke, Heimfrid, Dr.
    D-28199 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fensterverglasung


    (57) Die Erfindung betrifft eine Isolierverglasung, die aus einer Doppelverglasung mit abgedichtetem Zwischenraum besteht. Auf der Außenscheibe ist eine lichtdurchlässige Schicht mit definiertem Oberflächenwiderstand angeordnet und die Innenscheibe ist mit einer radarreflektierenden Schicht versehen, wobei die im Bereich der Außenscheibe 2 befindliche Schicht aus zueinander parallel verlaufenden, alternierend angeordneten, streifenartigen ersten Teilflächen 3 und zweiten Teilflächen 4 besteht, deren Längsachsen etwa senkrecht zur einfallenden elektromagnetischen Strahlung ausgerichtet sind, wobei der Anteil der von der radarreflektierenden Schicht reflektierten und durch die lichtdurchlässige Schicht wieder hindurchgetretenen elektromagnetischen Strahlung etwa gleich dem Anteil der von der lichtdurchlässigen Schicht reflektierten Strahlung ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Fensterverglasung, bestehend aus einer Doppelverglasung mit abgedichtetem Zwischenraum, bei der im Bereich der Außenscheibe eine lichtdurchlässige Schicht mit definiertem Oberflächenwiderstand angeordnet ist und bei der die Innenscheibe mit einer radarreflektierenden Schicht versehen ist.

    [0002] Aus der DE 40 08 660 C2 ist eine Bauweise für Fensterverglasungen bekannt geworden, die eine homogene radarabsorbierende Schicht an der Außenscheibe aufweist. Bei der Herstellung einer derartigen Verglasung ergibt sich jedoch das Problem, daß die aufgedampfte Metallschicht nur schwer mit der für den exakten Oberflächenwiderstandswert von etwa 452 Ω/ notwendigen Präzision herstellbar sind. Weiterhin ist eilte Qualitätsprüfung der technischen Eigenschaften der Verglasung nur mit speziellen Prüfeinrichtungen möglich.

    [0003] Das Patent P 42 27 032 beschreibt eine Fensterverglasung, bei der die im Bereich der Außenscheibe angeordnete Schicht aus parallel zueinander angeordneten Drähten besteht, die in einem bestimmten Winkel zur Polarisationsrichtung der einfallenden elektromagnetischen Strahlung angeordnet sind, um die Reflexions- und Absorptionseigenschaften der an der Außenscheibe befindlichen Schicht gegenüber der radarreflektierenden Schicht an der Innenscheibe abzustimmen. Dabei treten jedoch Probleme aufgrund des aufwendigen Herstellverfahrens für parallel angeordnete Drähte auf, wodurch als Folge davon die Herstellkosten hoch ausfallen. Außerdem wirken auch Drähte mit sehr kleinem Durchmesser beim Blick durch die Verglasung störend.

    [0004] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, die Fensterverglasung gemäß P 42 27 032 dahingehend zu verbessern, daß die Herstellbarkeit vereinfacht wird, daß die Qualitätsprüfung mit einfachen meßtechnischen Geräten durchführbar ist, daß die optischen Eigenschaften der Verglasung verbessert werden und daß die Anpassung der Absorptionseigenschaften an die am Einbauort gegebenen Verhältnisse unter Berücksichtigung der üblichen Fertigungstoleranzen leicht möglich ist.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Verglasung sind in den kennzeichnenden Teilen der Unteransprüche beschrieben.

    [0006] Die besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Bauweise einer Verglasung liegen einmal in der vereinfachten Herstellbarkeit und konstanten Reproduzierbarkeit sowie in der einfachen Prüfbarkeit der Anordnung. Darüber hinaus ermöglicht diese Bauweise die Verwendung von marktgängigen metallischen Bedampfungen von Gläsern, die einen Oberflächenwiderstandswert aufweisen, der aufgrund der Art der Beschichtung eine nur geringe Streuung vom gewünschten Sollwert des Oberflächenwiderstandes aufweist. Damit läßt sich die erfindungsgemäße Verglasung mit vergleichsweise geringem Aufwand an die am Einbauort vorliegenden Gegebenheiten anpassen.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.

    [0008] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen Schnitt durch die Verglasung, die aus zwei voneinander getrennten Scheiben 2 und 7 besteht. Dazwischen befindet sich ein evakuierter oder gasgefüllter Zwischenraum 5. Auf der Außenscheibe 2 kann eine Beschichtung 1, beispielsweise zur Tönung der Verglasung, aufgebracht sein. Auf der Innenseite der Außenscheibe 2 sind streifenförmige, alternierend auftretende erste Teilflächen 3 und zweite Teilflächen 4 angeordnet. Die nicht dargestellten Längsachsen der ersten und zweiten Teilflächen 3, 4 verlaufen etwa senkrecht zur Polarisationsrichtung der einfallenden elektromagnetischen Strahlung R. In der Figur liegen die Längsachsen somit etwa lotrecht zur Zeichnungsebene.

    [0009] Die ersten Teilflächen 3 werden durch Aufdampfen von Metallschichten, wie beispielsweise Silber oder Gold, aufgebracht. Die zweiten Teilflächen 4 werden im einfachsten Fall freigelassen. Ansonsten kann eine optisch wirksame Schicht, wie beispielsweise ein Sonnenschutz aus Metalloxiden, aufgedampft sein.

    [0010] Bei einer Dimensionierung der Verglasung für eine Betriebsfrequenz von etwa 1 GHz ergeben sich folgende vorteilhafte Bemaßungen. Die Dicke der Außenscheibe 2 beträgt 6 bis 18 mm, die der Innenscheibe 7 etwa 4 bis 12 mm. Die Weite des Zwischenraumes 5 wird im Bereich 8 bis 30 mm gewählt.

    [0011] Die Ausdehnung der ersten und zweiten Teilflächen 3, 4 senkrecht zur Polarisationsrichtung der elektromagnetischen Strahlung R erstreckt sich über die vorgegebene Ausdehnung der Verglasung. Die Breiten d1 der ersten Teilfläche 3 und d2 der zweiten Teilfläche 4 betragen etwa 30 bis 200 mm. Die Summe der Breiten d1 und d2 muß dabei stets kleiner als die mittlere Wellenlänge Ωo der Betriebsfrequenz sein, um eine antennenartige Anregung der Kanten der Teilflächen auszuschließen.

    [0012] Die Dimensionierung der Maße d1 und d2 sowie der Oberflächenwiderstand der ersten Teilfläche 3 beeinflussen wesentlich die Intensität der Reflexionsunterdrückung. Bei einem Oberflächenwiderstandswert der ersten Teilfläche 3 von etwa 10 bis 30 Ω/ kann eine übliche aufgedampfte Wärmeschutzschicht verwendet werden, die eine optisch kaum wahrnehmbare Transmissionsdämpfung zeigt. Bei einem Breitenverhältnis von

    wird ein mittlerer Oberflächenwiderstand von etwa 300 Ω/ erzielt, wobei ca. 38 % der einfallenden elektromagnetischen Strahlung R reflektiert werden. Somit sind unter der Voraussetzung, daß die Schicht der Teilflächen 3 und 4 von der radarreflektierenden Schicht 6 auf der Innenscheibe 7 etwa ein Viertel der Betriebswellenlänge voneinander beabstandet sind, die Bedingungen für einen Jaumann-Absorber erfüllt.


    Ansprüche

    1. Fensterverglasung, bestehend aus einer Doppelverglasung mit abgedichtetem Zwischenraum, bei der im Bereich der Außenscheibe eine lichtdurchlässige Schicht mit definiertem Oberflächenwiderstand angeordnet ist und bei der die Innenscheibe mit einer radarreflektierenden Schicht versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die im Bereich der Außenscheibe (2) befindliche Schicht aus zueinander parallel verlaufenden, alternierend angeordneten, streifenartigen ersten Teilflächen (3) und zweiten Teilflächen (4) besteht, deren Längsachsen etwa senkrecht zur einfallenden elektromagnetischen Strahlung ausgerichtet sind, wobei der Anteil der von der radarreflektierenden Schicht reflektierten und durch die lichtdurchlässige Schicht wieder hindurchgetretenen elektromagnetischen Strahlung etwa gleich dem Anteil der von der lichtdurchlässigen Schicht reflektierten Strahlung ist.
     
    2. Fensterverglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Teilflächen (3) aus einer aufgedampften Metallschicht bestehen und einen mittleren Oberflächenwiderstand im Bereich von 5 bis 400 Ω/ aufweisen.
     
    3. Fensterverglasung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenwiderstand der ersten Teilfläche (3) im Bereich 10 bis 30 Ω/ liegt.
     
    4. Fensterverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (d1) der ersten Teilflächen (3) und die Breite (d2) der zweiten Teilflächen (4) sich so zueinander verhalten, daß gilt:

    .
     
    5. Fensterverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der Breiten (d1, d2) jeweils einer ersten und einer zweiten Teilfläche (3, 4) stets kleiner ist als die Wellenlänge der Betriebsfrequenz:

    .
     
    6. Fensterverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Zwischenraum (5) zwischen der Außenscheibe (2) und der Innenscheibe (7) eine weitere Scheibe angeodnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht