[0001] Die Erfindung betrifft eine Fensterverglasung, bestehend aus einer Doppelverglasung
mit abgedichtetem Zwischenraum, bei der im Bereich der Außenscheibe eine lichtdurchlässige
Schicht mit definiertem Oberflächenwiderstand angeordnet ist und bei der die Innenscheibe
mit einer radarreflektierenden Schicht versehen ist.
[0002] Aus der DE 40 08 660 C2 ist eine Bauweise für Fensterverglasungen bekannt geworden,
die eine homogene radarabsorbierende Schicht an der Außenscheibe aufweist. Bei der
Herstellung einer derartigen Verglasung ergibt sich jedoch das Problem, daß die aufgedampfte
Metallschicht nur schwer mit der für den exakten Oberflächenwiderstandswert von etwa
452 Ω/
□ notwendigen Präzision herstellbar sind. Weiterhin ist eilte Qualitätsprüfung der
technischen Eigenschaften der Verglasung nur mit speziellen Prüfeinrichtungen möglich.
[0003] Das Patent P 42 27 032 beschreibt eine Fensterverglasung, bei der die im Bereich
der Außenscheibe angeordnete Schicht aus parallel zueinander angeordneten Drähten
besteht, die in einem bestimmten Winkel zur Polarisationsrichtung der einfallenden
elektromagnetischen Strahlung angeordnet sind, um die Reflexions- und Absorptionseigenschaften
der an der Außenscheibe befindlichen Schicht gegenüber der radarreflektierenden Schicht
an der Innenscheibe abzustimmen. Dabei treten jedoch Probleme aufgrund des aufwendigen
Herstellverfahrens für parallel angeordnete Drähte auf, wodurch als Folge davon die
Herstellkosten hoch ausfallen. Außerdem wirken auch Drähte mit sehr kleinem Durchmesser
beim Blick durch die Verglasung störend.
[0004] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, die Fensterverglasung gemäß P 42 27 032 dahingehend
zu verbessern, daß die Herstellbarkeit vereinfacht wird, daß die Qualitätsprüfung
mit einfachen meßtechnischen Geräten durchführbar ist, daß die optischen Eigenschaften
der Verglasung verbessert werden und daß die Anpassung der Absorptionseigenschaften
an die am Einbauort gegebenen Verhältnisse unter Berücksichtigung der üblichen Fertigungstoleranzen
leicht möglich ist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Verglasung sind in den kennzeichnenden
Teilen der Unteransprüche beschrieben.
[0006] Die besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Bauweise einer Verglasung liegen einmal
in der vereinfachten Herstellbarkeit und konstanten Reproduzierbarkeit sowie in der
einfachen Prüfbarkeit der Anordnung. Darüber hinaus ermöglicht diese Bauweise die
Verwendung von marktgängigen metallischen Bedampfungen von Gläsern, die einen Oberflächenwiderstandswert
aufweisen, der aufgrund der Art der Beschichtung eine nur geringe Streuung vom gewünschten
Sollwert des Oberflächenwiderstandes aufweist. Damit läßt sich die erfindungsgemäße
Verglasung mit vergleichsweise geringem Aufwand an die am Einbauort vorliegenden Gegebenheiten
anpassen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert.
[0008] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen Schnitt durch die Verglasung, die aus
zwei voneinander getrennten Scheiben 2 und 7 besteht. Dazwischen befindet sich ein
evakuierter oder gasgefüllter Zwischenraum 5. Auf der Außenscheibe 2 kann eine Beschichtung
1, beispielsweise zur Tönung der Verglasung, aufgebracht sein. Auf der Innenseite
der Außenscheibe 2 sind streifenförmige, alternierend auftretende erste Teilflächen
3 und zweite Teilflächen 4 angeordnet. Die nicht dargestellten Längsachsen der ersten
und zweiten Teilflächen 3, 4 verlaufen etwa senkrecht zur Polarisationsrichtung der
einfallenden elektromagnetischen Strahlung R. In der Figur liegen die Längsachsen
somit etwa lotrecht zur Zeichnungsebene.
[0009] Die ersten Teilflächen 3 werden durch Aufdampfen von Metallschichten, wie beispielsweise
Silber oder Gold, aufgebracht. Die zweiten Teilflächen 4 werden im einfachsten Fall
freigelassen. Ansonsten kann eine optisch wirksame Schicht, wie beispielsweise ein
Sonnenschutz aus Metalloxiden, aufgedampft sein.
[0010] Bei einer Dimensionierung der Verglasung für eine Betriebsfrequenz von etwa 1 GHz
ergeben sich folgende vorteilhafte Bemaßungen. Die Dicke der Außenscheibe 2 beträgt
6 bis 18 mm, die der Innenscheibe 7 etwa 4 bis 12 mm. Die Weite des Zwischenraumes
5 wird im Bereich 8 bis 30 mm gewählt.
[0011] Die Ausdehnung der ersten und zweiten Teilflächen 3, 4 senkrecht zur Polarisationsrichtung
der elektromagnetischen Strahlung R erstreckt sich über die vorgegebene Ausdehnung
der Verglasung. Die Breiten d1 der ersten Teilfläche 3 und d2 der zweiten Teilfläche
4 betragen etwa 30 bis 200 mm. Die Summe der Breiten d1 und d2 muß dabei stets kleiner
als die mittlere Wellenlänge Ω
o der Betriebsfrequenz sein, um eine antennenartige Anregung der Kanten der Teilflächen
auszuschließen.
[0012] Die Dimensionierung der Maße d1 und d2 sowie der Oberflächenwiderstand der ersten
Teilfläche 3 beeinflussen wesentlich die Intensität der Reflexionsunterdrückung. Bei
einem Oberflächenwiderstandswert der ersten Teilfläche 3 von etwa 10 bis 30 Ω/
□ kann eine übliche aufgedampfte Wärmeschutzschicht verwendet werden, die eine optisch
kaum wahrnehmbare Transmissionsdämpfung zeigt. Bei einem Breitenverhältnis von

wird ein mittlerer Oberflächenwiderstand von etwa 300 Ω/
□ erzielt, wobei ca. 38 % der einfallenden elektromagnetischen Strahlung R reflektiert
werden. Somit sind unter der Voraussetzung, daß die Schicht der Teilflächen 3 und
4 von der radarreflektierenden Schicht 6 auf der Innenscheibe 7 etwa ein Viertel der
Betriebswellenlänge voneinander beabstandet sind, die Bedingungen für einen Jaumann-Absorber
erfüllt.
1. Fensterverglasung, bestehend aus einer Doppelverglasung mit abgedichtetem Zwischenraum,
bei der im Bereich der Außenscheibe eine lichtdurchlässige Schicht mit definiertem
Oberflächenwiderstand angeordnet ist und bei der die Innenscheibe mit einer radarreflektierenden
Schicht versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die im Bereich der Außenscheibe (2) befindliche Schicht aus zueinander parallel
verlaufenden, alternierend angeordneten, streifenartigen ersten Teilflächen (3) und
zweiten Teilflächen (4) besteht, deren Längsachsen etwa senkrecht zur einfallenden
elektromagnetischen Strahlung ausgerichtet sind, wobei der Anteil der von der radarreflektierenden
Schicht reflektierten und durch die lichtdurchlässige Schicht wieder hindurchgetretenen
elektromagnetischen Strahlung etwa gleich dem Anteil der von der lichtdurchlässigen
Schicht reflektierten Strahlung ist.
2. Fensterverglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Teilflächen (3) aus einer aufgedampften Metallschicht bestehen und
einen mittleren Oberflächenwiderstand im Bereich von 5 bis 400 Ω/□ aufweisen.
3. Fensterverglasung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenwiderstand der ersten Teilfläche (3) im Bereich 10 bis 30 Ω/□ liegt.
4. Fensterverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (d1) der ersten Teilflächen (3) und die Breite (d2) der zweiten Teilflächen
(4) sich so zueinander verhalten, daß gilt:

.
5. Fensterverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der Breiten (d1, d2) jeweils einer ersten und einer zweiten Teilfläche
(3, 4) stets kleiner ist als die Wellenlänge der Betriebsfrequenz:

.
6. Fensterverglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Zwischenraum (5) zwischen der Außenscheibe (2) und der Innenscheibe (7) eine
weitere Scheibe angeodnet ist.