[0001] Die Erfindung betrifft einen Gasbrenner mit einem Injektor und einer vor dem Injektor
angeordneten Gasdüse, die eine gegen den Injektor gerichtete Hauptdüsenbohrung aufweist.
[0002] Bei derartigen atmosphärischen Brennern, wie sie aus der Praxis bekannt sind, wird
das Gas in den Injektor eingeblasen, wobei es die gesamte Verbrennungsluft oder aber
auch nur einen Primärluftanteil mitreißt. Die Brenner werden in der Regel in zwei
Leistungsstufen betrieben, nämlich einmal bei Nennleistung und einmal bei auf etwa
50% reduzierter Leistung. Das Umschalten erfolgt durch Absenken des Gasdrucks. Die
Brenner werden so ausgelegt, daß sie bei niedrigem Gasdruck gerade an der unteren
Grenze der zulässigen Luftzahl arbeiten. Die Folge ist, daß die Luftzahl bei voller
Leistung erheblich ansteigt, wodurch der Wirkungsgrad des Brenners sinkt. Auch ergibt
sich ein schlechtes Zündverhalten bei niedrigen Temperaturen. Das Verhältnis der niedrigen
Leistungsstufe zur Nennleistung, das ein Gasdruckverhältnis von 1:4 voraussetzt, läßt
sich nicht unter 50% absenken.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gasbrenner der eingangs genannten
Art mit verbesserter Regelbarkeit zu schaffen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist der Gasbrenner nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasdüse mindestens eine gegen den Injektor gerichtete Nebendüsenbohrung aufweist,
die im Winkel zur Achse des Injektors ausgerichtet ist und einen Querschnitt hat,
der vorzugsweise kleiner als der der Hauptdüsenbohrung ist, und daß der Hauptdüsenbohrung
ein zwischen einer Öffnungs- und einer Schließstellung bewegbares Verschlußelement
zugeordnet ist.
[0005] Beim Vollastbetrieb ist die Hauptdüsenbohrung geöffnet, so daß das Gas aus beiden
Düsenbohrungen in den Injektor strömt. Soll auf die niedrigere Leistungsstufe umgeschaltet
werden, so wird die Hauptdüsenbohrung geschlossen. Nun gelangt nur noch eine geringere
Gasmenge in den Injektor, nämlich diejenige, die aus der Nebendüsenbohrung austritt.
Der Impuls allerdings, der sich zwar verringert, ist aber nach wie vor viel zu hoch,
da der Gasdruck nicht reduziert wird. Allerdings kommt es dennoch nicht zu einer übermäßigen
Erhöhung der Luftzahl, weil die Nebendüsenbohrung im Winkel zur Achse des Injektors
ausgerichtet ist. Der Gasstrahl aus der Nebendüsenbohrung tritt also nicht axial in
den Injektor ein, sondern trifft seitlich auf die Innenwand des Injektors und reißt
folglich weniger Luft mit sich in den Injektor hinein.
[0006] Dieser Effekt kann noch durch eine Luftblende erhöht werden, die den Rand der Injektor-Einlaßöffnung
ringförmig abdeckt.
[0007] Als weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist hervorzuheben, daß der für beide
Leistungsstufen gleiche Druck auf relativ niedrigem Niveau gehalten werden kann, nämlich
ungefähr auf demjenigen Niveau, auf dem die niedrige Leistungsstufe des bekannten,
über den Gasdruck gesteuerten Injektorbrenners arbeitet. Der Regelbereich, der durch
die Querschnitte der Düsenbohrungen bestimmt wird, kann ohne weiteres von 100% bis
etwa 40% gehen, bei gleichen Querschnitten bis ca. 50%. Die Luftzahl der unteren Stufe
wird durch die Neigung der Nebendüsenbohrung bestimmt. Der Wirkungsgrad des Brenners
bleibt über dem gesamten Regelbereich annähernd konstant.
[0008] In wesentlicher Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß das Verschlußelement
zwischen der Öffnungs- und der Schließstellung getaktet hin und her bewegbar ist.
Dadurch wird die Möglichkeit eröffnet, durch die Wahl der Taktfrequenz jede beliebige
Leistungsstufe zwischen der Nennleistung und der durch die Nebendüsenbohrung vorgegebenen
reduzierten Leistung einzustellen. Dabei wird sich die Luftzahl immer in demjenigen
Bereich halten, der einerseits durch die maximale und andererseits durch die minimale
Leistungsstufe bestimmt ist.
[0009] Bei einer konstruktiv besonders vorteilhaften Ausführungsform des Gasbrenners ist
das Verschlußelement im Inneren der Gasdüse angeordnet und als Zapfen ausgebildet,
der an einem mit Gasdurchtrittsöffnungen versehenen Führungskörper sitzt. Der Führungskörper
dient dazu, den Zapfen auf die Hauptdüsenbohrung auszurichten. Die Gasdurchtrittsöffnungen
sind unabhängig davon wirksam, ob die Hauptdüsenbohrung geöffnet oder geschlossen
ist.
[0010] Vorzugsweise ist der Führungskörper von einem außen auf der Gasdüse angeordneten
Elektromagneten gegen die Wirkung einer Rückstellfeder in die Schließstellung des
Zapfens bewegbar. Diese Steuerung ist einfach und effektiv. Vor allen Dingen eignet
sie sich besonders gut für den Taktbetrieb.
[0011] Als erfindungswesentlich offenbart gelten auch solche Kombinationen der erfindungsgemäßen
Merkmale, die von den vorstehend diskutierten Verknüpfungen abweichen.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im
Zusammenhang mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines atmosphärischen Gasbrenners nach der Erfindung;
- Fig. 2
- in vergrößertem Maßstab einen axialen Schnitt durch einen Teil von Fig. 1.
[0013] Der Gasbrenner nach Fig. 1 weist ein Brennerrohr 2 auf, welches in einen Injektor
3 übergeht. Vor dem Injektor befindet sich eine Gasdüse 4, aus der das Gas unter Mitnahme
mindestens eines Teils der Verbrennungsluft in den Injektor eingeblasen wird.
[0014] Fig. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch den Injektorbereich des
Brenners. Danach weist die Gasdüse 4 eine Hauptdüsenbohrung 5 auf, die einen axialen
Gasstrahl in den Injektor 3 richtet. Ferner ist eine Nebendüsenbohrung 6 vorgesehen,
die unter einem Winkel α zur Achse des Injektors 3 geneigt ist und einen Querschnitt
hat, der kleiner als der der Hauptdüsenbohrung 5 ist.
[0015] Im Inneren der Gasdüse 4 befindet sich ein Verschlußelement 7, das aus einem Zapfen
8 und einem Führungskörper 9 besteht. Letzterer zentriert den Zapfen 8 auf die Hauptdüsenbohrung
5. Außerdem weist der Führungskörper 9 Gasdurchtrittsöffnungen 10 auf, die eine ausreichende
Versorgung der beiden Düsenbohrungen gewährleisten.
[0016] Zur Betätigung des Verschlußelementes 7 ist außen auf der Gasdüse 4 ein Elektromagnet
11 vorgesehen. Bei dessen Erregung wandert das Verschlußelement gegen die Wirkung
einer Rückstellfeder 12 soweit nach rechts in Fig. 2, daß der Zapfen 8 die Hauptdüsenbohrung
5 verschließt. Wenn der Gasbrenner mit voller Leistung betrieben wird, sind beide
Düsenbohrungen offen. Beim Umschalten auf reduzierte Leistung wird über den Elektromagneten
11 das Verschlußelement 7 betätigt, so daß der Zapfen 8 die Hauptdüsenbohrung 5 verschließt.
Gas kann nun nur noch aus der dünneren Nebendüsenbohrung 6 in den Injektor eintreten.
Dies geschieht allerdings mit fast unverminderter Geschwindigkeit und entsprechend
hohem Impuls, da der Gasdruck konstant gehalten wird. Ein übermäßiges Ansteigen der
Luftzahl tritt dennoch nicht auf, weil der aus der Nebendüsenbohrung 6 kommende Gasstrahl
nicht axial in den Injektor 3 gelangt, sondern zu dessen Achse um den Winkel α geneigt
ist. Der Gasstrahl trifft daher auf die Innenwand des Injektors, so daß er nur eine
verminderte Luftmenge in diesen eintragen kann. Dieser Effekt wird unterstützt durch
eine Luftblende 13, die den Rand der Einlaßöffnung des Injektors 3 ringförmig abdeckt.
[0017] Aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung der Düsenbohrungen kann mit vergleichsweise
niedrigem Gasdruck gearbeitet werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil läßt sich
dadurch erzielen, daß die Bewegung des Verschlußelementes 7 getaktet wird. Dies bietet
die Möglichkeit, durch Wahl der Taktfrequenz jede beliebige Leistungsstufe zwischen
der Nennleistung und der durch die Nebendüsenbohrung 6 definierten reduzierten Leistung
einzustellen, und zwar ohne negativen Einfluß auf die Luftzahl.
[0018] Im Rahmen der Erfindung sind durchaus Abwandlungsmöglichkeiten gegeben. So können
ohne weiteres mehrere Nebendüsenbohrungen 6 vorgesehen werden, wobei deren Winkel
gegenüber der Injektorachse unterschiedlich sein kann. Auch läßt sich die Gasdüse
4 mit mehreren Hauptdüsenbohrungen 5 ausrüsten, die jeweils unabhängig voneinander
geöffnet und geschlossen werden, um mehrere Regelstufen zu ermöglichen, falls nicht
im Taktbetrieb gearbeitet werden soll. Auch der dargestellte Verschlußmechanismus
für die Hauptdüsenbohrung stellt lediglich ein Ausführungsbeispiel dar, wenn auch
ein besonders vorteilhaftes. Ggf. kann die Nebendüsenbohrung auch einen Querschnitt
aufweisen, der größer als der der Hauptdüsenbohrung ist. Der Brenner arbeitet dann
mit verkürztem Regelbereich, im übrigen aber unter Erzielung der erfindungsgemäßen
Vorteile.
1. Gasbrenner (1) mit einem Injektor (3) und einer vor dem Injektor angeordneten Gasdüse
(4), die eine gegen den Injektor gerichtete Hauptdüsenbohrung (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasdüse (4) mindestens eine gegen den Injektor (3) gerichtete Nebendüsenbohrung
(6) aufweist, die im Winkel (α) zur Achse des Injektors ausgerichtet ist und einen
Querschnitt hat, der vorzugsweise kleiner als der der Hauptdüsenbohrung (5) ist, und
daß der Hauptdüsenbohrung ein zwischen einer Öffnungs- und einer Schließstellung bewegbares
Verschlußelement (7) zugeordnet ist.
2. Gasbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Injektor (3) eine Luftblende
(13) aufweist, die den Rand seiner Einlaßöffnung ringförmig abdeckt.
3. Gasbrenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußelement
(7) zwischen der Öffnungs- und der Schließstellung getaktet hin und her bewegbar ist.
4. Gasbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußelement
(7) im Inneren der Gasdüse (4) angeordnet ist und einen Zapfen (7) aufweist, der an
einem mit Gasdurchtrittsöffnungen (10) versehenen Führungskörper (9) sitzt.
5. Gasbrenner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungskörper (9) von
einem außen auf der Gasdüse (4) angeordneten Elektromagneten (11) gegen die Wirkung
einer Rückstellfeder (12) in die Schließstellung des Zapfens (7) bewegbar ist.