[0001] Die Erfindung betrifft ein stabförmiges Rauchprodukt mit einem strangförmigen Kern
aus zerkleinertem Rauchtabak, der von einem Mantel aus nach einem Papierherstellungsverfahren
hergestellten Tabakfolien umgeben ist.
[0002] Ein derartiges Rauchprodukt ist beispielsweise aus der EP-A-0 495 567 bekannt, wobei
die Tabakfolie, die auch als ein Blatt aus rekonstituiertem Tabak bezeichnet wird,
nach einem Papierherstellungsverfahren gemäß US-A-4,182,349 hergestellt worden ist.
Bei einem derartigen Verfahren werden grundsätzlich in einer ersten Stufe Stengel
der Tabakpflanze, Tabakrippen und andere bei der Cigarettenherstellung nicht verwertbare
Tabakbestandteile insbesondere Feinstanteile aber auch Tabakblätter zerfasert und
mit beispielsweise erwärmtem Wasser oder anderen wässrigen Flüssigkeiten bestimmter
Temperaturen vermischt bzw. ausgewaschen, wonach mittels einer Siebvorrichtung der
die wasserlöslichen Bestandteile enthaltende Extrakt abgezogen wird; in einer zweiten
Stufe werden die Cellulosebestandteile gegebenenfalls nach weiteren Zwischenstufen
wie Homogenisieren, nochmaligem Sieben oder Reinigen, zusammen mit Füllstoffen und
anderen Zusätzen nach weiteren Zwischenstufen auf das Sieb einer Papierherstellungsvorrichtung
gegeben. Auf die so erhaltene Rohfolie wird der eingeengte Tabak-Extrakt aufgebracht
und diese zur endgültigen Tabakfolie verarbeitet.
[0003] Die nach derartigen Extrakt-Verfahren hergestellten Tabakfolien wurden bislang einmal
in kleingeschnittener Form zur Streckung von Rauchtabak in Cigaretten oder Cigarillos
eingesetzt, wobei man in erster Linie die für die Cigarettenherstellung ungeeigneten
Feinanteile und Rippen als rauchbares Material einsetzen konnte. Zum anderen wurden
derartige Tabakfolien wegen ihrer gleichmäßigen Struktur und besseren mechanischen
Eigenschaften als Deckblätter für Cigarillos verwendet.
[0004] Der Einsatz von Tabakfolien als Umblatt oder Deckblatt für Rauchprodukte ist aus
vielerlei Gründen problematisch, weil die Tabakfolien aufgrund des Tabakausgangsmaterials
sensorisch unzureichend und/oder wegen der dunkleren Färbung für den Verbraucher wenig
ansprechend sind. Es sind zahlreiche Versuche unternommen worden, diese Nachteile
zu beheben, wie beispielsweise durch enzymatische Aufbereitung des Extraktes. Derartige
Maßnahmen waren bislang wenig erfolgreich und führten auch zu Produkten, die gesetzlichen
Bestimmungen nicht entsprachen. Darüber hinaus ergaben sich erhebliche Schwierigkeiten
hinsichtlich der geforderten Eigenschaften derartiger Tabakfolien hinsichtlich ihrer
Reißfestigkeit, ihrer Wasserbeständigkeit bzw. Speichelfestigkeit oder ganz allgemein
hinsichtlich ihrer Raucheigenschaften, wie Porosität, Abbrennverhalten, Aschegehalt
und insbesondere hinsichtlich des vom Verbraucher gewohnten Raucharomas.
[0005] Bei dem vorbekannten Rauchprodukt gemäß EP-A-0 495 567 wird die Tabakfolie nach dem
Extraktions-Papierverfahren im wesentlichen aus Rippen und Feinanteilen erhalten,
wobei zur Reduzierung von Nebenrauch der nach diesem Papierherstellungsverfahren erhaltene
Extrakt nur in einer begrenzten Menge, nämlich nicht über 20 Gew.% (bezogen auf das
Gewicht der Tabakfolie) wieder aufgebracht werden soll. Demzufolge läßt die geschmackliche
Qualität oder das Aroma eines derartigen Produktes zu wünschen übrig.
[0006] Diese Produkte haben den Nachteil, daß einmal das zur Herstellung der Tabakfolien
eingesetzte Tabakmaterial zu unliebsamen Geschmacksrichtungen führt und der aufdringliche
und schwere Geruch des Nebenrauches von vielen Rauchern nicht akzeptiert wird. Diese
geschmackliche und ebenso die geruchliche Beeinträchtigung wird bei einem Tabakprodukt
mit einer Ummantelung aus beispielsweise zwei Tabakfolien noch verstärkt, weil diese
etwa 20 Gew.% des Tabakproduktes gegenüber dem Kern aus zerkleinertem Rauchtabak ausmachen
und somit den Geschmackseindruck des Hauptrauches erheblich beeinflussen bzw. mindern,
ebenso den Geruchseindruck des Nebenrauches.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Rauchprodukt der eingangs
erwähnten Art vorzuschlagen, welches einmal die vom Raucher erwartete typische Geschmacksrichtung
befriedigt, die bislang von mit Tabakfolien ummantelten Rauchprodukten nicht erreicht
werden konnte, und welches zum anderen die Qualität des Nebenrauches verbessert. Letzlich
wird ein derart ummanteltes Rauchprodukt vorgeschlagen, bei dem der aus Tabakfolien
gebildete Mantel hinsichtlich der physikalischen Folien-Kenndaten so ausgebildet ist,
daß das Rauchprodukt auf üblichen Cigaretten- bzw. Cigarillo-Fertigungsanlagen wirtschaftlich
hergestellt werden kann und somit die Anforderungen bezüglich Reißfestigkeit und Dehnung
einer derartigen Mantelherstellung erfüllt, wobei ferner Glimmgeschwindigkeit und
Porosität eine Steuerung des Rauchangebots ermöglichen.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird daher ein Rauchprodukt vorgeschlagen, welches gemäß
Hauptanspruch gestaltet ist, wobei besonders bevorzugte Ausführungen in den Unteransprüchen
aufgeführt sind. Insbesondere wird auch die Verwendung der Rauchprodukte als neuartige
Steckcigarillos vorgeschlagen.
[0009] Grundsätzlich ist bei der Herstellung der Tabakfolien des stabförmigen Rauchproduktes
gemäß Erfindung zwischen zwei unterschiedlichen Papierherstellungsverfahren zu unterscheiden,
zum einen das eingangs beschriebene als "TF-1" bezeichnete Verfahren mit anteiliger
Extraktrückführung und Einsatz von Tabakstengeln oder von Tabakstengel- bzw. Tabakrippenmaterial
und Lamina-Tabakmaterial, sowie zum anderen ein für die Tabakfolienherstellung neues
und als "TF-2" bezeichnetes Verfahren ohne Extraktrückführung und Einsatz von ausschließlich
Lamina-Tabakmaterial, verbunden mit einem nahezu quantitativen Umlauf kaltwasserlöslicher
Tabakauszüge in der Siebpartie einer Papierherstellungsanlage.
[0010] Vorzugsweise werden die Tabakfolien für das Deckblatt, also der äußeren Umhüllung
des stabförmigen Rauchproduktes, nach dem "TF-1"-Verfahren und die für das Umblatt,
also der (inneren) Umhüllung des Kerns des stabförmigen Rauchproduktes, nach dem "TF-2"-Verfahren
gefertigt. Dies ergibt überraschenderweise eine geruchliche Besserstellung des Nebenrauches
des erfindungsgemäßen Produktes gegenüber dem Nebenrauch von herkömmlichen, vergleichbaren
Produkten wie handelsüblichen Cigarillos. Dabei wird jedoch nicht die Menge des Nebenrauches,
sondern ausschließlich seine geruchliche Qualität entscheidend verbessert; der Nebenrauch
verliert seine aufdringliche, von vielen Rauchern nicht akzeptierte, dunkle, duffe
Note.
[0011] Dieser Effekt kann aber auch wiederum unerwarteterweise erzielt werden mit einer
anderen, bevorzugten Ausführungsform gemäß Erfindung, bei der ausschließlich Tabakfolien
nach "TF-1" eingesetzt werden, wobei jedoch der Deckblatt-Tabakfolie erheblich mehr
Tabakextrakt zu- bzw. rückgeführt wird als der Umblatt-Tabakfolie. Insgesamt enthält
dann der hier aus zwei Lagen bestehende Mantel des stabförmigen Rauchproduktes bezogen
auf die Trockensubstanz eine Tabakextrakt-Menge von mehr als 20 Gew.%.
[0012] Letztlich sind auch Kombinationen der nach beiden Verfahren hergestellten Tabakfolien
zur Fertigung des stabförmigen Rauchproduktes gemäß Erfindung möglich, die zumindest
anteilig die vorteilhaften, überraschenden Effekte ergeben, was den Rauchern von beispielsweise
"klassischen" Cigarillos den Umstieg auf das erfindungsgemäße Produkt vermutlich erleichtert.
Tabakfolie nach TF-1
[0013] Zur Herstellung des stabförmigen Rauchproduktes gemäß Erfindung ist es wesentlich,
daß die nach dem Papierherstellungsverfahren gemäß TF-1 hergestellte Tabakfolie zu
75 bis 100 Gew.% aus im wesentlichen aus (a) Tabakcellulose und (b) Tabakextrakt bestehenden
tabakeigenen Bestandteilen besteht. Die Tabakcellulose wird aus einer zerkleinerten
Blatt- oder Schnitt-Tabakmischung, aus Tabakgrus (scrap), aus Tabakstengeln und aus
Tabakrippenmaterial erhalten, wobei die aromaintensiven Komponenten, nämlich die Blatt-Tabakmischung
und der Tabakgrus mit einer Teilchengröße von etwa 1 bis 5 und vorzugsweise 1,5 bis
4 mm einerseits und die für den Celluloseanteil stärker bestimmenden Komponenten,
nämlich Tabakrippenmaterial andererseits in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 1,1 bis
1 : 5 vorliegen. Der Tabakextrakt wird aus einer zerkleinerten Blatt- oder Schnitt-Tabakmischung
und Tabakrippenmaterial erhalten.
[0014] Ferner werden zur Herstelung der Tabakfolien bis zu 20 Gew.% und vorzugsweise 8 bis
14 Gew.% Fremdcellulose wie Weichholz-, Hanf- bzw. Flachs-Cellulose eingesetzt. Wenn
die Tabakcellulose vollständig oder teilweise aus Tabakstengeln herrührt, kann der
Anteil an Fremdcellulose ohne Beeinträchtigung der physikalischen Eigenschaften der
Tabakfolie entsprechend verringert werden.
[0015] Es ist vorteilhaft, wenn zur Herstellung dieser Tabakfolie etwas weniger als die
Hälfte des zur Herstellung der Tabakfolie erforderlichen Tabakmaterials aus einer
hochwertigen Schnitt-Tabakmischung besteht, die beispielsweise aus einer Mischung
aus Virginia-Tabak, Burley-Tabak, Orient-Tabak und Blährippen von Virginia-Tabak besteht.
[0016] Bezüglich der Tabakcellulose liegt der zur Herstellung der Tabakfolie erforderliche
Anteil an Tabakrippenmaterial etwas höher, was im Hinblick auf die physikalischen
Eigenschaften der Tabakcellulose erforderlich ist. Allerdings soll das Verhältnis
von Blatt- bzw. Schnitt-Tabakmischung zu Tabakrippen- bzw. Tabakstengelmaterial nicht
einen Wert von 1 : 5 überschreiten, da sonst die aromabestimmten Raucheigenschaften
der Tabakfolie nachteilig beeinflußt werden. Gegebenenfalls kann dies jedoch durch
die Zugabe von tabakeigenen Aromen während des letzten Schrittes des Folienfertigungsprozesses
kompensiert werden.
[0017] Wesentlich ist, daß bei der Herstellung der Tabakfolie der Extrakt in einer Menge
von mehr als 20 Gew.% der Tabakfolie auf das bei diesem Verfahren erhaltene Cellulosematerial
aufgebracht wird. Wenn der Extrakt einen erhöhten Anteil eines Lamina-Tabakextraktes
enthält, werden die für das endgültige Rauchprodukt erforderlichen Aromabestandteile
angereichert.
Tabakfolie nach TF-2
[0018] Diese nach einem anderen Papierherstellungsverfahren gefertigte Tabakfolie besteht
bezüglich ihres Tabakanteils im wesentlichen aus Lamina-Tabakmaterial. Dieses wird
bezogen auf die Tabakfolie in einer Menge von 75 bis 80 Gew.% zusammen mit 10 bis
20 Gew.% langfaseriger Fremdcellulose zerkleinert und bei nahezu vollständigem Umlauf
der kaltwasserlöslichen Tabakauszüge in der Siebpartie einer Papierherstellungsanlage
auf dieser als Rohfolie erhalten. Die weiterhin erforderlichen üblichen Zusatzstoffe
wie Bindemittel, Füllstoffe und die den Abbrand beeinflussenden Mittel sowie Aromastoffe
können in einer Menge bis zu 15 Gew.% sowohl bei Herstellung der Rohfolie als auch
später bei der Konditionierung dieser zugesetzt werden.
[0019] Es ist von Vorteil, wenn die Tabakfolie in ihrer geschmacksrelevanten Tabakmischungszusammensetzung
der Zusammensetzung der Blatt- bzw. Schnitt-Tabakmischung des Einlegetabaks bzw. des
Kernes des stabförmigen Rauchproduktes entspricht. Dies ist einerseits zur Erzielung
der gewünschten Geschmacksrichtung - vorzugsweise "American Blend" - erforderlich,
andererseits im Hinblick auf eine einfache, kostengünstige Fertigung des stabförmigen
Rauchproduktes insgesamt von Vorteil, da mit der gleichen Tabak-Mischung sowohl der
Mantel als auch der Kern gefertigt werden können. Man kann auch abweichend davon die
Tabakmischungszusammensetzung der Tabakfolie von der Mischungszusammensetzung des
Einlegetabaks abändern.
[0020] Zur Herstellung der Tabakfolie sowohl nach TF-1 als auch nach TF-2 können noch bis
zu 20 Gew.% Fremdcellulose zugesetzt werden, wodurch die physikalischen Eigenschaften
der Tabakfolie verbessert werden.
[0021] Als Zusatzstoffe können bei der Herstellung wiederum beider Tabakfolien nach TF-1
und TF-2 übliche Bindemittel wie Methylcellulose, Dextrine, Pektine, Alginate, Stärke,
Gummen, Amylose, Carboxymethylcellulose, Honig, Maissirup oder andere Polysaccharide
verwendet werden. Als Füllstoff kann beispielsweise Calciumcarbonat oder Titandioxyd
eingesetzt werden. Als Abbrand beeinflussende Mittel werden meist Erdalkalicarbonate
und Alkalisalze schwacher organischer Säuren wie Alkalicitrate oder -acetate eingesetzt.
[0022] Als Aromastoffe können nachträglich tabakeigene Aromastoffe oder Extrakte aus Tabakmischungen
eingesetzt werden, beispielsweise durch eine on-line Beaufschlagung der an sich fertigen
Tabakfolien mittels der Beaufschlagungsvorrichtung der Firma Kaymich (GB) (Kaymich-Applikator
Modell FDU3 SYSM). Dabei erfolgt der Aromenauftrag vorzugsweise in alkoholischer Lösung,
bevorzugt auf die Innenseite der Tabakfolien, um unerwünschte optische Effekte zu
vermeiden, ganzflächig oder in Längsstreifen. Diese nachträgliche Folienaromatisierung
kann sowohl bei der Tabakfolie gemäß TF-1 durchgeführt werden als auch bei der Tabakfolie
gemäß TF-2.
Tabelle I
Technischen Daten der Tabakfolien TF-1 bzw. TF-2: |
|
allgemeiner Bereich |
vorzugsweise |
Dehnung in % nach DIN 53112 |
1 - 1,4 |
1,15 - 1,3 |
Porosität nach DIN ISO 2965 in Coresta-Einheiten |
30 - 200 |
80 - 120 |
Flächengewicht nach DIN 53104 in g/m² |
35 - 70 |
45 - 55 |
Feuchte nach DIN 10252 in % |
8 - 15 |
8 - 12 |
Bruchlast nach DIN 53112 in g je 2,54 cm Breite |
mind. 1000 |
1350 - 1600 |
[0023] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der strangförmige Kern aus zerkleinertem
Rauchtabak mit nur einer nach dem TF-1-Verfahren erhaltenen Tabakfolie ummantelt.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung besteht der um den strangförmigen
Kern gelegte Mantel aus ein oder mehr Lagen Tabakfolie, die sowohl beide nach dem
TF-1-Verfahren oder beide nach dem TF-2-Verfahren erhalten worden sind, wobei es allerdings
bevorzugt wird, die eine Lage und insbesondere die äußere Lage bzw. das Deckblatt
nach dem TF-1-Verfahren herzustellen, während die innere Lage bzw. das Umblatt nach
dem TF-2-Verfahren erhalten worden ist. Üblicherweise ist das Deckblatt, also die
äußerste um den strangförmigen Kern gebildete Lage des Mantels, spiralförmig angeordnet,
während das Umblatt, also die innerste um den strangförmigen Kern gebildete Lage des
Mantels, in axialer Richtung eine Klebenaht aufweist.
[0024] Bei einem mit zwei Tabakfolien umhüllten Kern soll dieses Rauchprodukt im allgemeinen
die in der folgenden Tabelle II aufgeführten technischen Daten haben:
Tabelle II
|
allgemeiner Bereich |
vorzugsweise |
Durchmesser in mm |
6 - 9 |
7,8 - 8,1 |
Länge in mm |
50 - 250 |
55 - 75 |
Massenglimmgeschwindigkeit in mg/min |
50 - 70 |
60 |
Stopfdichte des Fülltabaks (Kern) in mg/cm³ |
190 - 270 |
210 - 240 |
[0025] Bei dem strangförmigen Kern aus zerkleinertem Rauchtabak hat vorzugsweise die Schnittbreite
des Einlage- oder Fülltabaks die folgenden Werte:
Mittelwert der Mischung |
2,2 mm |
Virginia |
2,2 mm |
Orient |
2,5 mm |
Burley |
2,0 mm |
[0026] Der in einer wässrigen Aufschlämmung gemessene pH-Wert der Tabakfolie liegt bei 7,0.
[0027] Die Umhüllung bzw. der Mantel des erfindungsgemäßen Rauchproduktes kann bei einer
Ausführungsform eine Endporosität haben, die größer als 30 und kleiner als 1 000 Coresta-Einheiten
ist. Dieses Produkt ist wie ein üblicher Cigarillo für sich abrauchbar, kann aber
auch in eine übliche Cigarettenfilterhülse gesteckt und dann geraucht werden. Bei
einer anderen Variante gemäß Erfindung kann man die Tabakfolien des Mantels auch so
herstellen, daß die Porosität des aus Deckblatt und Umblatt gebildeten Mantels in
einem Bereich von 10.000 bis 30.000 Coresta-Einheiten liegt, also eine sehr große
Porosität besitzt, so daß dieses Rauchprodukt für sich nicht abrauchbar ist und nur
als Steckcigarillo in übliche bekannte Hülsen eingeschoben und geraucht werden kann.
[0028] Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße für sich abrauchbare stabförmige Rauchprodukt
nach der ersten Variante in einer für Cigarillos üblichen Länge hergestellt werden;
es kann mit einem Filtermundstück üblicher Art, also auch mit einem ventilierten Filter,
der vorzugsweise Laser-perforiert ist, versehen werden, was dem Trend zum Lights-Cigarillo
berücksichtigt. Das erfindungsgemäße, stabförmige Rauchprodukt kann auch in übergroßen
Längen hergestellt werden, um es gemäß DE PS 42 06 507 je nach Abrauchgewohnheiten
abteilen zu können; es kann ferner gemäß DE PS 41 07 027 am Ende abgeschrägt sein,
um es besser in entsprechende Hülsen einsetzen zu können.
[0029] Im folgenden wird die Erfindung durch Beispiele erläutert.
Beispiel 1
[0030] Es wurde ein stabförmiges Rauchprodukt mit einem einlagigen Mantel als Cigarillo
mit einem Durchmesser von 8,0 mm und einer Stranglänge von 70 mm gefertigt. Die Tabakeinlage
bzw. der strangförmige Kern bestand aus einer Tabakmischung mit etwa 1.8 % Tabaknikotin
und einer Stopfdichte von 210 mg/cm³, wobei die mittlere Schnittbreite des Kerntabaks
von 60 Gew.% der Mischung bei 2,2 mm lag.
[0031] Der aus einer Lage bestehende Mantel war eine in axialer Richtung verklebte Tabakfolie,
die nach dem Extraktions-Papierverfahren TF-1 erhalten worden war.
[0032] Die physikalischen Eigenschaften der Tabakfolie und deren Zusammensetzung sind in
der folgenden Tabelle III aufgeführt.
Tabelle III
|
Deckblatt |
Porosität in Coresta-Einheiten |
103 |
Flächengewicht |
47,7 g/m² |
Extrakt |
27,5 Gew.% |
CaCO₃ |
6,3 Gew.% |
TiO₂ |
4,4 Gew.% |
Natriumacetat |
1,6 Gew.% |
Rippe |
33,3 Gew.% |
Lamina |
14,2 Gew.% |
Fremdcellulose |
12,7 Gew.% |
[0033] Diese Cigarillos wurden bei 60 % relativer Feuchte und 21° C auf übliche Art konditioniert
und von einem Expertenpanel geraucht und wie folgt bewertet:
[0034] Bewertung: Kräftiger "American-Blend" Geschmack mit ausgeprägter nussiger Burley-Note
mit geringem Störfaktorniveau und einem kaum aufdringlichen, angenehmen Nebenrauch
ohne die unerwünschte cigarrige Note.
Beispiel 2
[0035] Es wurde ein stabförmiges Rauchprodukt nach Art eines zweilagigen Cigarillos mit
einem Durchmesser von 8,0 mm und einer Stranglänge von 70 mm gefertigt. Die Tabakeinlage
(Kern) bestand wiederum aus einer Tabakmischung mit etwa 1.8 % Tabaknikotin und einer
Stopfdichte von 210 mg/cm³, wobei die mittlere Schnittbreite von 60 Gew.% der Mischung
wiederum bei 2,2 mm lag.
[0036] Sowohl Umblatt als auch Deckblatt bestanden aus Tabakfolien, die nach dem Extraktions-Papierverfahren
"TF-1" erhalten worden waren; das Deckblatt war spiralförmig mit einem Winkel von
30° um das Umblatt aufgelegt.
[0037] Die physikalischen Eigenschaften des Deckblattes entsprachen der Tabakfolie gemäß
Beispiel 1; die der als Umblatt verwendeten Tabakfolie und deren Zusammensetzung sind
in der folgenden Tabelle IV aufgeführt:
Tabelle IV
|
Umblatt |
Porosität in Coresta-Einheiten |
76 |
Flächengewicht |
41,8 g/m² |
Extrakt |
15,4 Gew.% |
CaC0₃ |
5,7 Gew.% |
Ti0₂ |
3,5 Gew.% |
Natriumacetat |
2,0 Gew.% |
Rippe |
42,9 Gew.% |
Lamina |
16,7 Gew.% |
Fremdcellulose |
13,8 Gew.% |
[0038] Diese Cigarillos wurden bei 60 % relativer Feuchte und 21° C auf übliche Art konditioniert
und von einem Expertenpanel geraucht und wie folgt bewertet: Kräftiger "American Blend"
Geschmack wie bei dem Produkt gemäß Beispiel 1 mit ausgeprägter nussiger Burley-Note
mit geringen Störfaktorniveau und einem kaum aufdringlichen, angenehmen Nebenrauch
ohne die unerwünschte cigarrige Note.
Beispiel 3
[0039] Es wurde ein Rauchprodukt analog Beispiel 2 hergestellt, wobei jedoch Umblatt und
Deckblatt vertauscht wurden.
[0040] Bewertung: American-Blend-Charakter, aber weniger Aroma als das Produkt nach Beispiel
1; cellulosiger Beigeschmack sowie cellulosiger Raumduftnote.
Beispiel 4
[0041] Es wurde ein Rauchprodukt analog Beispiel 2 hergestellt, welches jedoch mit einem
ventilierten (18 % Filterventilation) Monoacetatfilter von 20 mm Länge und einem Rückhaltevermögen
von 36 % (Retention) versehen war.
[0042] Bewertung: Deutlich reduzierter Kräftigkeitseindruck gegenüber dem Produkt nach Beispiel
2 bei typischem American-Blend-Aroma. Die sonst einer American-Blend-Mischung anhaftende
Rauhigkeit war hier nicht mehr feststellbar.
Beispiel 5
[0043] Es wurde ein Rauchprodukt analog Beispiel 2 hergestellt, wobei jedoch das Umblatt
nach einem Papierherstellungsverfahren ohne Extraktrückführung nach TF-2 erhalten
worden war und eine Porosität von 133 Coresta-Einheiten und ein Gewicht von 52 g/m²
aufwies. Die Tabakmischung bestand aus 100 % Lamina-Tabak Die Tabakfolie enthielt,
bezogen auf deren Trockengewicht, neben 10 Gew.% langfaseriger Fremdcellulose noch
75 Gew.% Laminatabak nebst
CaCO3: |
8,0 Gew.% |
TiO₂: |
3,8 Gew.% |
Na-acetat: |
1,8 Gew.% |
Extrakt: |
1,4 Gew.% |
[0044] Bewertung: American Blend; leichte Schärfe, gutes Aroma, wie bei dem Produkt gemäß
Beispiel 2, Nebenrauch sehr aromatisch, wenig cellulosig.
Beispiel 6
[0045] Es wurde ein Rauchprodukt analog Beispiel 2 hergestellt, wobei jedoch das Deckblatt
mit einer anderen Rezeptur nach TF-1 hergestellt worden war; die einzelnen Werte waren:
Porosität |
78 Coresta-Einheiten |
Gewicht |
48,2 g/m² |
Extrakt |
29,3 Gew.% |
CaCO₃ |
5,8 Gew.% |
TiO₂ |
1,7 Gew.% |
Na-acetat |
2,2 Gew.% |
Fremdcellulose |
15,0 Gew.% |
Rippen |
27,6 Gew.% |
Virginia-Lamina |
18,4 Gew.% |
[0046] Bewertung: Blendcharakter mit einer leichten, süßen Schärfe eines typischen hocharomatisierten
US-Orange-leaf-tabaks bei ausgewogener Kräftigkeit.
Beispiel 7
[0047] Es wurde ein Rauchprodukt analog Beispiel 6 hergestellt, wobei jedoch das Deckblatt
nicht aus Tabakrippenmaterial und Lamina, sondern unter Verwendung der entsprechenden
Menge, nämlich 46 Gew.% Tabakstengeln hergestellt wurde.
[0048] Bewertung: Erhöhte Schärfe bei sonst unveränderter Charakteristik des Aromas; deutlich
bessere Oberflächenstruktur; die Verarbeitbarkeit war hinsichtlich der Reißfestigkeit
deutlich besser.
Beispiel 8
[0049] Es wurd ein Rauchprodukt analog Beispiel 6 hergestellt, wobei jedoch der Tabakrippenanteil
von 27,6 Gew.% durch die gleiche Menge an Tabakstengeln ersetzt wurde.
[0050] Bewertung: Sensorisch wie das Produkt gemäß Beispiel 6; hinsichtlich Oberflächenstruktur
und Verarbeitbarkeit entsprach das Produkt etwa dem gemäß Beispiel 7.
[0051] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Rauchprodukt so ausgebildet,
daß die äußerste Lage des Mantels als eine mit Filter versehene Hülse aus spiralförmig
gewickelter und/oder blattförmig mit axialem Überlappungsbereich jeweils zumindest
teilweise verklebter Tabakfolie geformt ist, in die der von der inneren Tabakfolie
umhüllte Kern aus Rauchtabak einführbar ist, wobei die innere Tabakfolie gegebenenfalls
auch aus mehreren Lagen bestehen kann. Je nach den Gegebenheiten kann entweder die
äußerste Lage oder die innere Lage bzw. Tabakfolie hochporös sein, wobei dann die
jeweilige andere Lage weniger porös ist; auch Mischformen hinsichtlich der Porosität
sind durchführbar, solange ein insgesamt abrauchbares Produkt erhalten wird.
1. Stabförmiges Rauchprodukt mit einem strangförmigen Kern aus zerkleinertem Rauchtabak,
der von einem Mantel aus einer oder mehreren Lagen von nach einem Papierherstellungsverfahren
hergestellten Tabakfolien umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
dieser Tabakfolien (FT-1) des Mantels aus
i) 75 bis 100 Gew% im wesentlichen aus (a) Tabakcellulose und (b) Tabakextrakt von
tabakeigenen Bestandteilen, die sowohl aus einer Zerkleinerten Blatt-Tabakmischung
bzw. Tabakgrus als auch aus Tabakrippenmaterial erhalten worden ist, wobei die Tabakcellulose
aus einer zerkleinerten Blatt-Tabakmischung bzw. Tabakgrus einerseits und aus Tabakrippenmaterial
andererseits im Verhältnis von 1 : 1,1 bis 1 : 4 stammt;
ii) O bis 20 Gew% Fremdcellulose und
iii) 0 bis 15 Gew% üblichen Zusatzstoffen wie Bindemitteln, Füllstoffen, Abbrand beeinflussenden
Mitteln, Aromastoffen
besteht.
2. Stabförmiges Rauchprodukt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern von
einem Mantel aus mehreren Lagen von nach einem Papierherstellungsverfahren hergestellten
Tabakfolien umgeben ist, wobei die äußerste Lage als streifenförmiges Deckblatt spiralförmig
unter einem spitzen Winkel zur Längsachse des Rauchproduktes um dieses gewickelt und
zumindest teilweise verklebt ist und mindestens eine dieser den Kern umhüllenden Lagen
eine axial verklebte Tabakfolie ist.
3. Rauchprodukt nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Tabakfolie (TF-1) das Mischungsverhältnis von zerkleinerter Blatt-Tabakmischung bzw.
Tabakgrus zu Tabakrippenmaterial in einem Bereich von 1 : 1,5 bis 1 : 2,5 liegt.
4. Rauchprodukt nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zerkleinerte Blatt-Tabakmischung
bzw. der Tabakgrus, aus denen die Tabakfolie (TF-1) erhalten worden ist,
30 bis 40 Gew.% Virginia-Tabak,
35 bis 55 Gew.% Burley-Tabak,
5 bis 10 Gew.% Orient-Tabak und
1 bis 10 Gew.% Blährippen von Virginia-Tabak
mit einer Partikelgröße von mindestens 1,75 enthält.
5. Rauchprodukt nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Tabakrippenmaterial,
aus der die Tabakfolie (TF-1) erhalten worden ist, vorwiegend aus wärmebehandelten
Virginia-Tabakrippen mit einer Länge von etwa 30 mm besteht.
6. Rauchprodukt nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung
der Tabakfolie (TF-1) der Tabak-Extrakt in einer auf die Trockensubstand der Tabakfolie
bezogenen Menge von mehr als 20 Gew.% aufgebracht worden ist.
7. Rauchprodukt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabakextrakt aus einer
zerkleinerten Blatt-Tabakmischung (Lamina) bzw. Tabakgrus und aus Tabakrippenmaterial
im Gewichtsverhältnis 1 : 5 erhalten worden ist.
8. Rauchprodukt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabakextrakt aus
a) einem bei höherer Temperatur gewonnenen Extrakt aus zerkleinertem Blatt-Tabak und
Tabakrippenmaterial,
b) aus einem bei höherer Temperatur gewonnenen Extrakt aus Tabakrippenmaterial und
c) aus wasserlöslichen und nicht wasserlöslichen leicht flüchtigen extrahierten Aromastoffen
besteht.
9. Rauchprodukt nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Tabakfolie (TF-1)
bis 12 Gew.% Calciumcarbonat und bis 2 Gew.% Natrium- oder Kaliumcitrat oder -acetat
enthält.
10. Rauchprodukt nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Tabakfolie
(TF-2) des Mantels vorgesehen ist, die bezogen auf das Trockensubstanz-Gewicht der
Tabakfolie aus den folgenden einzeln oder zumindest teilweise miteinander naß vermahlenen
Komponenten besteht:
a) 75 bis 80 Gew.% im wesentlichen aus Lamina bestehendem Blatt-Tabak und
b) 10 bis 20 Gew.% langfaseriger Cellulose sowie aus
c) 0 bis 15 Gew.% üblichen Zusatzstoffen wie Bindemitteln, Füllstoffen, Abbrand beeinflussenden
Mitteln und Aromastoffen.
11. Ruchprodukt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die langfaserige Cellulose
von Manila, Sisal, Flachs, Hanf, Weichholz oder deren Mischungen erhalten worden ist.
12. Rauchprodukt nach Anspruch 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Tabakfolie (TF-2)
bis zu 12 Gew.% Calciumcarbonat und/oder bis zu 4 Gew.% Titandioxid und/oder bis zu
2 Gew% Natrium- oder Kaliumcitrat oder -acetat enthält.
13. Rauchprodukt nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Tabakfolie (TF-2)
in ihrer geschmacksrelevanten Tabakmischungszusammensetzung der Zusammensetzung der
Schnitt-Tabakmischung des strangförmigen Kernes entspricht.
14. Rauchprodukt nach Anspruch 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Tabakfolie
des Mantels als äußere spiralförmig gewickelte Deckblattfolie und die weitere Tabakfolie
als axial verklebte Umblattfolie vorgesehen ist.
15. Rauchprodukt nach Anspruch 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Porosität des
aus Deckblatt und Umblatt gebildeten Mantels größer als 30 und unter 1000 Coresta-Einheiten
ist und für sich abrauchbar ist.
16. Rauchprodukt nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem üblichen
gegebenenfalls ventilierten Filtermundstück versehen ist.
17. Verwendung eines Rauchproduktes nach Anspruch 1 bis 15 als ein in eine übliche Filtercigarettenhülse
einführbares Steckcigarillo.
18. Rauchprodukt nach Anspruch 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Porosität des
aus Deckblatt und Umblatt gebildeten Mantels über 10.000 Coresta-Einheiten liegt und
es für sich nicht abrauchbar ist.
19. Verwendung eines Rauchproduktes nach Anspruch 18 als ein in eine übliche Filtercigarettenhülse
einführbares Steckcigarillo.
20. Rauchprodukt nach Anspruch 1 bis 15 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß der zerkleinerte
Rauchtabak des Kerns eine mittlere Schnittbreite von etwa 2,2 mm hat.
21. Rauchprodukt nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Tabaksorten in dem
Kern aus zerkleinertem Rauchtabak bestehen und die folgenden mittleren Schnittbreiten
haben:
Burley: |
2,0 mm |
Blähtabak: |
2,1 mm |
Virginia: |
2,2 mm |
Orient: |
2,5 mm |
22. Rauchprodukt nach Anspruch 1 bis 16, 18, 20 und 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußerste Lage des Mantels als eine mit Filter versehene Hülse aus spiralförmig gewickelter
und/oder blattförmig mit axialem Überlappungsbereich jeweils zumindest teilweise verklebter
Tabakfolie geformt ist, in die der von der inneren Tabakfolie umhüllte Kern aus Rauchtabak
einführbar ist.