[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Auspressen von sich in Kartuschen befindlichen
pastösen Massen, mit einer halbschalenartig ausgebildeten Kartuschenaufnahme mit in
Auspressrichtung verlaufender Mantelfläche, die sich entlang des Umfangsbereiches
um höchstens etwa 180° erstreckt, wobei die Kartuschenaufnahme im auspressseitigen
Endbereich mit einer Stützwand in Verbindung steht, die mit einer im wesentlichen
zentrischen Durchtrittsöffnung versehen ist, die in der gleichen Richtung wie die
Kartuschenaufnahme zu einer Seite hin offen ist.
[0002] Auf Baustellen werden plastische Fugen-, Abdichtungs-, und andere pastöse Massen
verwendet, die in Kartuschen abgefüllt zur Anwendung gelangen. Die Kartuschen weisen
beispielsweise an einem ersten, vorderen Ende einen angeformten Ansatz zum Aufstecken
oder Aufschrauben einer Düse auf. Ein innerhalb der Kartusche angeordneter, verschiebbarer
Kolben bildet im hinteren Endbereich einen Kartuschenboden. Zum Ausdrücken derartiger
Kartuschen dienen Auspressgeräte, in welche die Kartuschen zusammen mit der aufgesetzten
Düse eingelegt werden. Beim Betätigen des Auspressgerätes drückt eine Schubstange
über eine Druckplatte auf den verschiebbaren Kolben.
[0003] Aus der DE-OS 37 08 704 ist ein Gerät zum Auspressen von sich in Kartuschen befindlichen
pastösen Massen bekannt. Das Gerät besteht aus einem Gehäuse, einem Handgriff, einem
Betätigungshebel, einer mit einer Schubstange in Verbindung stehenden Druckplatte
und einem Vorschubmechanismus, mit dessen Hilfe beim Betätigen des Betätigungshebels
die Schubstange in Auspressrichtung versetzbar ist. Das Gehäuse steht in Verbindung
mit einer halbschalenartig ausgebildeten Kartuschenaufnahme mit in Auspressrichtung
verlaufender Mantelfläche, die sich entlang des Umfangsbereiches um 180° erstreckt.
Im auspressseitigen Endbereich ist die Kartuschenaufnahme mit einer Stützwand verbunden,
die als Gegenlager für die Kartusche während des Auspressvorganges dient und eine
offene Durchtrittsöffnung aufweist.
[0004] Aufgrund der offenen Durchtrittsöffnung kann der auspressrichtungsseitige Bereich
der Kartusche während des Auspressvorganges seitlich verrutschen, so dass der Randbereich
der Stützwand die Auspresskraft aufnehmen muss. Auf diese Weise wird die Stützwand
in Auspressrichtung verbogen. Die Folge davon ist, dass der auspressrichtungsseitige
Bereich der Kartusche auf der verbogenen Stützwand nach aussen abrutscht, so dass
die Kartusche aus der Kartuschenaufnahme herausspringt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zum Auspressen von sich in Kartuschen
befindlichen, pastösen Massen zu schaffen, bei dem eine Beschädigung der Stützwand
und ein Herausspringen der Kartusche aus der Kartuschenaufnahme verhindert wird.
[0006] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die zum Innern der Kartuschenaufnahme
hin gerichteten Seite der Stützwand mit einer sich in radialer Richtung an die Durchtrittsöffnung
anschliessenden, koaxial angeordneten Vertiefung mit kreisrundem Querschnitt versehen
ist.
[0007] Die Form dieser Vertiefung entspricht im wesentlichen dem im auspressseitigen Bereich
der Kartusche angeordneten Ansatz bzw. dem direkt an der auspressseitigen Stimseite
der Kartusche anliegenden flanschartigen Bereich einer mit der Kartusche in Verbindung
stehenden Düse. Durch diese erfindungsgemässe Ausbildung erfolgt eine Zentrierung
der Kartusche. Eine Verschiebung der Kartusche innerhalb der einseitig offenen Durchtrittsöffnung
während des Auspressvorganges wird somit sicher verhindert.
[0008] Von dem für die Stützwand verwendeten Material und vom Durchmesser des Zentrierbereiches
hängt es ab, wie tief die Vertiefung zu wählen ist. Zweckmässigerweise entspricht
die Tiefe der Vertiefung der 0,2 bis 0,7-fachen Wandstärke der Stützwand.
[0009] Bei der Verwendung von Kartuschen, deren auspresseitiger Ansatz in Verbindung mit
einer Düse steht, ist es vorteilhaft, wenn der einen flanschartigen Bereich der Düse
aufnehmende Durchmesser der Vertiefung kleiner ist als der Innendurchmesser der Kartuschenaufnahme.
Ist dabei die Vertiefung weniger tief ausgebildet als die Höhe des flanschartigen
Bereiches der Düse, so kann der flanschartige Bereich als Dichtelement verwendet werden.
Der Auspressdruck wird auf diese Weise hauptsächlich von der Kartusche über den flanschartigen
Bereich auf die Stützwand übertragen.
[0010] Damit eine gute Zentrierung der Kartusche an der Stützwand erreicht wird, entspricht
der Durchmesser der Vertiefung vorteilhafterweise dem 0,4 bis 0,8-fachen Innendurchmesser
der Kartuschenaufnahme.
[0011] Um sicherzustellen, dass der Ansatz der Kartusche bzw. der flanschartige Bereich
der Düse in der Vertiefung eine ausreichende Zentrierung in jener Richtung erfährt,
in der die Durchtrittsöffnung offen ausgebildet ist, weist die Vertiefung einen Mantelbereich
auf, dessen Umschlingungswinkel 180° übersteigt.
[0012] Die Erfindung wird anhand zweier Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel wiedergeben,
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemässes Gerät zum Auspressen von sich in Kartuschen befindlichen pastösen
Massen, teilweise geschnitten;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch das Gerät gemäss Fig. 1 entlang der Linie II-II;
[0013] Das in Fig. 1 dargestellte Gerät zum Auspressen von sich in Kartuschen 10 befindlichen,
pastösen Massen besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 1, einem Handgriff 2, einem
Betätigungshebel 3, einer halbschalenartig ausgebildeten Kartuschenaufnahme 4 und
einer Stützwand 5, die mit der Kartuschenaufnahme 4 in Verbindung steht.
[0014] In der Fig. 1 ist schematisch eine Kartusche 10 eingezeichnet, die im auspressseitigen
Bereich mit einer Düse 12 in Verbindung steht, wobei ein kreisrund ausgebildeter,
flanschartiger Bereich 11 der Düse 12 an der auspressseitigen Stimseite der Kartusche
10 anliegt. Dem Auspressen der sich in der Kartusche 10 befindlichen pastösen Masse
dient ein mit einer Schubstange 13 verbundenes, nicht dargestelltes Druckstück. Das
Versetzen der Schubstange 13 in Auspressrichtung erfolgt mit Hilfe eines ebenfalls
nicht dargestellten Vorschubmechanismus, der beim Verschwenken des Betätigungshebels
3 aktivierbar ist. Die nach jedem Auspressvorgang notwendige axiale Versetzung der
Schubstange 13 mit dem Druckstück in die Ausgangsstellung erfolgt durch die Betätigung
eines Entriegelungshebels 9 bei gleichzeitiger manueller Versetzung der Schubstange
13 entgegen der Auspressrichtung.
[0015] Die halbschalenartig ausgebildete Kartuschenaufnahme 4 besitzt eine in Auspressrichtung
verlaufende Mantelfläche, die sich entlang des Umfangsbereiches um höchstens etwa
180° erstreckt. Dadurch ist es möglich, im wesentlichen zur Längserstreckung der Kartuschenaufnahme
4 ausgerichtete Kartuschen 10 schnell und einfach in die Kartuschenaufnahme 4 einlegen
zu können.
[0016] Die mit der Kartuschenaufnahme 4 in Verbindung stehende Stützwand 5 besitzt eine
im wesentlich zentrisch angeordnete Durchtrittsöffnung 6 mit dem Durchmesser D1. Die
Durchtrittsöffnung 6 ist zu einer Seite hin offen ausgebildet ist. Sowohl die Kartuschenaufnahme
4 als auch die Durchtrittsöffnung 6 sind zur gleichen Richtung hin offen ausgebildet.
Auf diese Weise ist es möglich, Kartuschen 10 mit bereits aufgesetzter Düse 12 der
Kartuschenaufnahme 4 zuzuführen.
[0017] Auf der nach innen zur Kartuschenaufnahme 4 gerichteten Seite 7 ist die Stützwand
5 mit einer Vertiefung 8 versehen, die sich in radialer Richtung an die Durchtrittsöffnung
6 anschliesst und koaxial zur Durchtrittsöffnung 6 angeordnet ist. Der Querschnitt
der Vertiefung 8 ist kreisrund ausgebildet. Die Tiefe T der Vertiefung 8 hängt ab
von dem für die Stützwand verwendeten Material und entspricht der 0,2- bis 0,7-fachen
Wandstärke der Stützwand. Der Durchmesser D2 der Vertiefung 8 entspricht dem 0,4-
bis 0,8-fachen Innendurchmesser D3 der Kartuschenaufnahme 4. Andere, von der kreisrunden
Form abweichende Querschnitte von Vertiefungen sind insbesondere dann möglich, wenn
beim Auspressen der pastösen Masse auf Kartuschen übertragene Drehmomente aufgenommen
werden müssen.
[0018] Um eine Zentrierung der Kartusche 10 ermöglichen zu können, ist die Vertiefung 8
derart ausgebildet, dass sie einen Mantelbereich bildet, dessen Umschlingungswinkel
W 180° übersteigt. Auf diese Weise kann ein Verrutschen der Kartusche 10 entlang der
freien Öffnung der Durchtrittsöffnung 6 innerhalb der Vertiefung 8 nicht erfolgen.
[0019] Die vorliegende Erfindung lässt sich anwenden für Geräte, die der Verwendung von
Ein- oder Mehrkomponentenkartuschen dienen, wobei es sich bei Mehrkomponentenkartuschen
um Ausführungen handeln kann, bei denen die Kammem beispielsweise parallel nebeneinander
oder koaxial ineinander angeordnet sein könnne.
1. Gerät zum Auspressen von sich in Kartuschen befindlichen pastösen Massen, mit einer
halbschalenartig ausgebildeten Kartuschenaufnahme (4) mit in Auspressrichtung verlaufender
Mantelfläche, die sich entlang des Umfangsbereiches um höchstens etwa 180° erstreckt,
wobei die Kartuschenaufnahme (4) im auspresseitigen Endbereich mit einer Stützwand
(5) in Verbindung steht, die mit einer im wesentlichen zentrischen Durchtrittsöffnung
(6) versehen ist, die in der gleichen Richtung wie die Kartuschenaufnahme (4) zu einer
Seite hin offen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Innern der Kartuschenaufnahme (4) hin gerichtete Seite (7) der Stützwand
(5) mit einer sich in radialer Richtung an die Durchtrittsöffnung (6) anschliessenden,
koaxial angeordneten Vertiefung (8) mit kreisrundem Querschnitt versehen ist.
2. Auspresswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe (T) der Vertiefung
(8) der 0,2 bis 0,7-fachen Wandstärke der Stützwand (5) entspricht.
3. Auspresswerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser
(D2) der Vertiefung (8) kleiner ist als der Innendurchmesser (D3) der Kartuschenaufnahme
(4).
4. Auspresswerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (D2)
der Vertiefung (8) dem 0,4 bis 0,8-fachen Innendurchmesser (D3) der Kartuschenaufnahme
(4) entspricht.
5. Auspresswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Vertiefung (8) einen Mantelbereich aufweist, dessen Umschlingungswinkel (W) 180° übersteigt.