[0006] Die zum Schutz des Faserverbundwerkstoffs verwendeten platten- und stabförmigen Verstärkungselemente
lassen sich sehr leicht an die Anforderungen der Isolation, der Haftfestigkeit, der
Gasflußrichtung sowie der Partikelbeladung des heißen Gases anpassen. Die Materialien,
welche für die Fertigung der Faserverbundwerkstoffe und der Verstärkungselemente verwendet
werden, lassen sich ohne zusätzlichen Aufwand aufeinander abgestimmen. Ebenso kann
das Material der Verstärkungselemente an die zerstörenden thermischen Bedingungen
der Verbrennungsanlagen bzw. Gasturbinen angepaßt werden. Eine optische Überprüfung
der thermischen Isolation innerhalb der Verbrennungsanlagen und Gasturbinen ist leicht
möglich. Risse in der Isolation entstehen nur sehr langsam, jedoch mit großer Rißöffnung,
so daß sie sofort erkannt werden können. Da die Verstärkungselemente im Oberflächenbereich
in einer vorgegebenen Weise angeordnet werden, sind Stellen leicht zu erkennen, an
denen Verstärkungselemente herausgebrochen sind. Erfindungsgemäß können die Verstärkungselemente
gleich bei der Herstellung der Isolation oder bei Bedarf auch später in den Faserverbundwerkstoff
integriert werden. Durch die spezielle Anordnung von stabförmigen und plattenförmigen
Verstärkungselementen kann der Gasstrom von der Oberfläche der thermischen Isolierung
ferngehalten werden. Das ist in allen Fällen möglich, gleichgültig, ob der Gasstrom
parallel zur Oberfläche der thermischen Isolation verläuft, oder die thermische Isolation
von dem Heißgas direkt angeströmt wird. Die thermische Isolation kann den Einwirkungen
von heißen Gasen bis zu Temperaturen von 1600°C auszusetzen werden, auch dann, wenn
diese mit Schwefel, Öl, Aschen, Sauerstoff, Alkalien, Erdalkalien und Vanadium belastet
sind.
[0008] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Verbrennungsanlage 1. Auf die Innenflächen
2I der Verbrennungsanlage 1 ist eine Isolation 3 aufgebracht. Diese ist aus einem
Faserverbundwerkstoff 3V hergestellt. Bestandteil dieses Faserverbundwerkstoffes 3V
sind keramische Fasern, die zusammen mit einem Bindemittel zu der Isolation 3 vergossen
werden. Die Isolation 3 schirmt einen Kanal 4 ab, in dem ein heißes Gas (hier nicht
dargestellt) in Richtung des Pfeils geleitet wird. Um den Faserverbundwerkstoff vor
der Zerstörung zu schützen, ist auf den Oberflächen 3S der Isolation 3 ein Schutz
5 angeordnet. Dieser Schutz 5 wird bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
durch stabförmige Verstärkungselemente 5 gebildet. Die stabförmigen Verstärkungselemente
5 sind so angeordnet, daß ihre Längsachsen senkrecht zur Oberfläche 3S verlaufen.
Die stabförmigen Verstärkungselemente 5 weisen einen Durchmesser von 2 bis 5 mm auf.
Ihre Länge beträgt 10 bis 25 mm. Strömt das Gas ausschließlich parallel zu den Oberflächen
3S, so werden die stabförmigen Verstärkungselemente 5 so in dem Faserverbundwerkstoff
3V angeordnet, daß die dem Kanal zugewandten Enden der stabförmigen Verstärkungselemente
5 bündig mit der Oberfläche 3S der Isolation 3 abschließen bzw. einige mm in der Oberfläche
3S versenkt sind. Wie anhand von Figur 1 zu sehen ist, sind die stabförmigen Verstärkungselemente
5 unregelmäßig angeordnet, wenn das Gas parallel zu den Oberflächen 3S des Isolation
3 strömt.
Durch die Anordnung der Verstärkungselemente 5 wird sich nach einer anfänglich starken
Abtragung des Faserverbundwerkstoffs eine optimale Oberflächenstruktur ausbilden,
da die Zerstörung durch die allmählich aus der Oberfläche heraustretenden Verstärkungselemente
5 vollständig unterbunden wird.
Strömt das heiße Gas innerhalb des Kanals 4 nicht parallel zu den Oberflächen 3S,
sondern mit einem definierten Anströmwinkel gegen die Oberfläche 3S, so ist eine spezielle
Anordnung der stabförmigen Verstärkungselemente 5 erforderlich. Hierfür werden, wie
Figur 2 zeigt, die stabförmigen Verstärkungselemente im Bereich einer jeden Oberfläche
3S reihenweise angeordnet. Die stabförmigen Verstärkungselemente 5 zweier benachbarter
Reihen sind zusätzlich gegeneinander versetzt und zwar so, daß in Strömungsrichtung
des heißen Gases gesehen, zwischen den stabförmigen Verstärkungselementen 5 keine
freien Durchgänge für das Gas verbleiben. Damit wird sichergestellt, daß das Gas durch
die Verstärkungselemente 5 von der Oberfläche 3S abgelenkt wird. Der Abstand zwischen
zwei Verstärkungselementen 5 einer Reihe sollte mindestens dem Durchmesser eines Verstärkungselementes
5 entsprechen. Das gleiche gilt für den senkrechten Abstand zwischen zwei benachbarten
Reihen von Verstärkungselementen 5. Die in den Figur 1 und 2 dargestellten Verstärkungselemente
5 werden bereits beim Gießen des Faserverbundwerkstoffs 3V im Bereich der Oberflächen
3S angeordnet und direkt durch die bei der Verfestigung des Faserverbundwerkstoffs
3V auftretenden Bindephasen verankert. Erfindungsgemäß können die Verstärkungselemente
5 auch nachträglich in die Isolation 3 eingebracht werden.
Hierfür müssen die Oberflächen 3S der Isolation 3 mit Bohrungen (hier nicht dargestellt)
versehen werden, in welche die stabförmigen Verstärkungselemente 5 abgesenkt werden
können. Die Befestigung der Verstärkungselemente 5 erfolgt dann mit Hilfe eines keramischen
Klebers (hier nicht dargestellt).
Die Länge der stabförmigen Verstärkungselemente 5 bestimmt die Lebensdauer und Isolationwirkung
des Faserverbundwerkstoffs 3V. Lange stabförmige Verstärkungselemente 5 senken die
Isolationswirkung lokal ab. Eine optimale Isolierwirkung wird dadurch erreicht, daß
die stabförmigen Verstärkungselemente 5 aus Zirkoniumdioxid gefertigt werden, da dieses
Material nur mit 3 bis 5,5 W·m⁻¹·K⁻¹ die Wärme leitet. Sie können jedoch auch aus
Al₂O₃, Mullit, Magnesiumoxid oder einem Spinell gefertigt werden. Stabförmige Verstärkungselemente
5, wie sie hier beschrieben sind, haben wegen ihres kleinen Querschnitts die höchste
Thermowechselbeständigkeit bei gleichem Material. Zudem können sie mit einem vollen
oder einem hohlen Profil ausgebildet werden. Bei der Verwendung von Verstärkungselementen
mit hohlen Profilen wird das Gewicht der thermischen Isolation 3 wesentlich reduziert.
Wie Figur 3 zeigt, läßt sich der maximale Anströmwinkels Ω des Heißgases, mit dem
dieses gegen die Oberflächen 3S strömen darf, aus der Länge H, mit der die Verstärkungselemente
5 aus der Oberfläche 3S der Isolation 3 herausragen, und dem senkrechten Abstand D
zwischen zwei stabförmigen Verstärkungselementen 5 wie folgt ermitteln:

.
Ω = 11,3°, 21,8°, 30,9°, 38,7°, 45° für
H = 1mm, 2mm, 3mm, 4mm, 5mm und
D = 5mm, 5mm, 5mm, 5mm, 5mm.
Bei Anströmwinkeln Ω, die klein sind bieten, stabförmige Verstärkungselemente 5 in
dieser Anordnung einen optimalen Schutz.
Weist das heiße Gas einen Anströmwinkel Ω auf, der größer als 60° ist, und ist dieses
heiße Gas zusätzlich mit Teilchen beladen, so werden vorzugsweise Verstärkungselemente
5 verwendet, wie sie in den Figuren 4 und 5 dargestellt sind.
Es handelt sich hierbei ebenfalls um stabförmige Verstärkungselemente 5. Diese sind
jedoch an ihrem aus der Oberfläche 3S der Isolation herausragenden Ende mit einem
Kopf 5K versehen, der als runde oder rechteckige Platte ausgebildet ist. Der Durchmesser
des Kopfes 5K entspricht etwa dem Zehnfachen des stabförmigen Teiles des Verstärkungselementes
5. So ausgebildete stabförmige Verstärkungselemente 5 können bei jedem Anströmwinkel
verwendet werden, ohne daß weitere Maßnahmen bezüglich der Anordnung der Verstärkungselemente
getroffen werden müssen. Diese Verstärkungselemente 5 können jedoch leichter aus dem
Faserverbundwerkstoff 3V herausbrechen als die Verstärkungselemente 5 ohne Kopf. Um
dieses zu vermeiden, werden an den ersten Enden dieser Verstärkungselemente, die weit
im inneren der Isolation angeordnet sind, zusätzliche Verankerungselemente (hier nicht
dargestellt) angeordnet. Hierfür bieten sich keramische Kleber oder metallorganische
Vorstufen des Bindemittels vermischt mit keramischen Pulvern gleicher Art an.