[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Frankiermaschine, bei dem
die Frankiermaschine von mehreren Anwendern gemeinsam benutzt wird, wobei jedem Anwender
mindestens ein Klischee zugeordnet wird.
[0002] Bei kleineren Unternehmen, wie beispielsweise Bürogemeinschaften von Freiberuflern,
Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen, besteht häufig der Wunsch, die Postabfertigung
an einem zentralen Ort zu erledigen und postalische Einrichtungen gemeinsam zu nutzen.
Durch die gemeinsame Nutzung können Kosten und Arbeitsvorgänge eingespart werden.
[0003] Das auf das Postgut zu druckende Werbeklischee, im folgenden nur Klischee genannt,
soll neben allgemeinen Werbeinformationen auch Angaben enthalten, mit denen auf das
Unternehmen des Anmelders speziell hingewiesen wird. Je Anwender ist also mindestens
ein Klischee vorzusehen. Da das Klischee häufig auch Werbebotschaften tragen soll,
beispielsweise Grußbotschaften zu Ostern, Weihnachten etc. oder auf besondere Leistungen
des jeweiligen Anwenders hinweisen soll, sind im allgemeinen je Anwender mehrere Klischees
bereitzustellen bzw. im Laufe der Lebenszeit einer Frankiermaschine vom Hersteller
nachzuliefern.
[0004] Beim Kauf einer Frankiermaschine, die von mehreren Anwendern gemeinsam benutzt werden
kann, wird im allgemeinen werksseitig je Anwender ein Klischee bereitgestellt, das
durch Tastendruck aktiviert werden kann. Wenn nun dieser Anwender sein Klischee abändern
möchte, so wird werksseitig dieses neue Klischee erstellt, und die Klischeedaten werden
in einem Festwertspeicher, zum Beispiel einem EPROM, gespeichert. Dieser Festwertspeicher
wird dem Anwender zugesandt, der ihn in einen dafür vorgesehenen freien Steckplatz
der Frankiermaschine einsteckt. Damit sind jedoch die Arbeitsvorgänge zur Benutzung
dieses neuen Klischees noch nicht abgeschlossen. Vielmehr muß der Anwender noch der
Steuerung der Frankiermaschine mitteilen, daß ein neues Klischee speziell für ihn
verfügbar ist und dieses durch einen bestimmten Eingabebefehl aktiviert werden kann.
Die dazugehörige Prozedur, bei der der Anwender im Dialog mit der Steuerung Befehle
eingeben muß, macht die Inbetriebnahme eines neuen Klischees zu einem verwickelten
Vorgang, der häufig zu Rückfragen beim Hersteller führt und beim Anwender Bereitschaft
zum Studium der Bedienungsunterlagen der Frankiermaschine erfordert. Es besteht also
ein Bedarf an einem einfachen, bedienerfreundlichen Verfahren zum Einrichten eines
Klischees.
[0005] Häufig wird von Anwendern eine getrennte Abrechnung der Postwertgebühren verlangt.
Dem jeweiligen Klischee bzw. den Klischees eines Anwenders ist somit eine bestimmte
Kostenstelle zuzuordnen, auf der die Gebührenzugänge und die Gebührenabgänge beim
Frankieren gebucht werden. Hierzu ist bereits vorgeschlagen worden, die Klischeedaten
auf einer Chipkarte zu speichern, auf der auch die zu diesem Klischee gehörende Kostenstellennummer
gespeichert ist. Die Frankiermaschine liest die Klischeedaten sowie die zugehörige
Kostenstelle selbsttätig ein und ordnet sie einem bestimmten Bedienungscode zu. Die
Hantierung mit einer Chipkarte ist jedoch umständlich und erfordert auf Anwenderseite
eine hohe Sorgfalt.
[0006] Aus der DE 37 12 100 A1 ist es bekannt, zwischen der Frankiermaschine und einer Zentrale
über ein Telefonmodem eine Verbindung herzustellen. Über diese Verbindung kann in
einem Dialogverfahren zwischen einer Eingabetastatur der Frankiermaschine und einem
zentralen Rechner das Klischee abgeändert werden. Der technische Aufwand bei dieser
Lösung ist groß und erfordert auf Anwenderseite gute Kenntnis der Frankiermaschine
und des Ablaufs des Dialogs.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer Frankiermaschine
für mehrere Anwender anzugeben, das die Zuordnung eines Klischees zu einem Anmelder
auf komfortable Weise ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird für ein Verfahren eingangs genannter Art dadurch gelöst, daß das
Klischee mindestens eine den jeweiligen Anwender identifizierende Kennzeichnung hat,
daß einer Steuerung Informationen über die Kennzeichnung zugeführt werden, und daß
die Steuerung die Informationen mit der Kennzeichnung vergleicht und bei Übereinstimmung
das Klischee dem betreffenden Anwender selbsttätig zuordnet.
[0009] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß es im Interesse eines jeden Anwenders
liegt, daß sein Klischee eine ihn eindeutig identifizierende Kennzeichnung enthält,
beispielsweise seinen Namen, sein Firmenschlagwort, sein Postfach etc.. Wenn nun der
Steuerung Informationen über diese Kennzeichnung zugeführt werden, beispielsweise
durch manuelle Eingabe des Firmennamens oder zumindest dessen Anfangsbuchstaben, so
kann die Steuerung auf der Grundlage dieser Informationen feststellen, ob diese im
Klischee enthalten sind oder nicht. Falls Übereinstimmung zwischen den Informationen
und der den Anwender identifizierenden Kennzeichnung besteht, kann die Steuerung das
Klischee dem jeweiligen Anwender automatisch zuordnen. Der Anwender muß also die Zuordnung
des Klischees nicht in einem komplizierten Dialogverfahren mit der Frankiermaschine
vornehmen, wodurch das Verfahren nach der Erfindung sehr anwenderfreundlich ist. Die
vom Werk und dem Anwender auszuführenden Schritte zum Einstellen eines neuen Klischees
sind relativ einfach: Der Anwender beantragt beim Hersteller der Frankiermaschine
ein Klischee; die Daten des Klischees werden z.B. als Bildpunktdaten vom Hersteller
in einem Festwertspeicher abgelegt, zum Beispiel in einem EPROM; der Festwertspeicher
wird dem Anwender durch die Post übersandt; der Anwender setzt den Festwertspeicher
an einer vorgegebenen Stelle in die Frankiermaschine ein; die Steuerung der Frankiermaschine
vergleicht die Kennzeichnung des neuen Klischees mit derjenigen der vorhandenen Klischees
oder mit manuell eingegebenen Informationen; stimmen die verglichenen Kennzeichnungen
überein, so ordnet die Steuerung das neue Klischee dem betreffenden Anwender selbsttätig
zu; die erfolgte Zuordnung wird von der Steuerung dem Anwender angezeigt.
[0010] Wollen die verschiedenen Anwender derselben Frankiermaschine eine getrennte Gebührenerfassung,
so erfolgt mit der Zuordnung des Klischees auch eine entsprechende Zuordnung von Registersätzen,
in denen gebührenrelevante Daten gespeichert werden. Der Zugriff auf den jeweiligen
Registersatz erfolgt dann abhängig von der getroffenen Zuordnung des Klischees. Da
durch die Kennzeichnung im Klischee der Anwender identifizierbar ist, kann ein Mißbrauch
von Klischees anderer Anwender sowie deren Kostenstellen leicht erkannt und Gegenmaßnahmen
ergriffen werden.
[0011] Die Informationen können der Steuerung über die Tastatur der Frankiermaschine zugeführt
werden. Die Bedienperson gibt beispielsweise den Namen des Anwenders über die Tastatur
ein. Das Klischee wird dann hinsichtlich des Textinhaltes untersucht. Wenn der eingegebene
Name im Text vorhanden ist, so wird die Zuordnung zu dem betreffenden Anwender vorgenommen.
Zur Kontrolle kann das Klischee oder zumindest dessen Textteil auf einem Anzeigefeld
angezeigt und durch die Bedienperson bestätigt werden.
[0012] Bei einer alternativen Weiterbildung der Erfindung wird als Informationen die Kennzeichnung
eines bereits vorhandenen Klischees verwendet, das einem bestimmten Anwender zugeordnet
ist. Stimmen die Kennzeichnungen des vorhandenen Klischees und des neuen Klischees
überein, so kann die Zuordnung vorgenommen werden. Eine manuelle Eingabe der Informationen
ist dann nicht erforderlich. Bei dieser Weiterbildung ist der Bedienkomfort noch weiter
erhöht.
[0013] Bei einer anderen Weiterbildung erfolgt der Vergleich der Informationen und der Kennzeichnung
anhand von in einem Speicher gespeicherten Bildpunktdaten, die vorzugsweise entsprechend
dem zu druckenden Klischee angeordnet werden. Durch diese Art der Datenanordnung kann
die Übereinstimmung der Informationen und der Kennzeichnungen durch Anwendung statistischer
Schätzverfahren in einer Datenverarbeitungsanlage sehr schnell vorgenommen werden.
[0014] Zur Durchführung des Vergleichs eignet sich beispielsweise das Kreuzkorrelationsverfahren,
bei dem die mathematische Verbundenheit zweier zu vergleichender Muster anhand eines
Korrelationsfaktors festgestellt wird. Der Korrelationsfaktor +1 zeigt hierbei eine
völlige Übereinstimmung der verglichenen Daten an. Ein Korrelationsfaktor 0 weist
auf völlige Unverbundenheit der verglichenen Daten hin. Gemäß der vorliegenden Weiterbildung
wird die Zuordnung abhängig vom ermittelten Korrelationsfaktor vorgenommen. Wird als
Kennzeichnung der Name des Anwenders, beispielsweise der Unternehmensname, verwendet,
so reicht ein Korrelationsfaktor von 0,8 aus, um ausreichende Sicherheit für eine
richtige Zuordnung zu gewährleisten.
[0015] Wird keine Übereinstimmung der Kennzeichnung des Klischees und der Informationen,
die entweder als manuelle Informationen oder als Kennzeichnung bereits vorhandener
Klischees vorliegen, festgestellt, so wird von der Steuerung ein Fehlersignal ausgegeben,
welches eine nicht mögliche Zuordnung des Klischees zu einem Anwender signalisiert.
Dadurch wird sichergestellt, daß eine Zuordnung nur bei ausreichender Übereinstimmung
erfolgt.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnungen erläutert.
Darin zeigt:
- Figur 1
- Werbeklischees dreier Unternehmen, die eine Frankiermaschine gemeinsam nutzen, jedoch
getrennte Kostenstellen haben,
- Figur 2
- das Druckbild der Frankiermaschine mit einem weiteren Werbeklischee,
- Figur 3
- eine Blockdarstellung wichtiger Funktionsgruppen einer Frankiermaschine,
- Figur 4
- eine Ansicht der Frankiermaschine von vorne mit Tastenfeld und Anzeigefeld,
- Figur 5
- ein Flußdiagramm der Verfahrensschritte, bei denen ein neues Klischee einem Anwender
zugeordnet wird, und
- Figur 6
- Verfahrensschritte der Zuordnung mit manueller Eingabe von Kennzeichnungsinformationen.
[0017] Figur 1 zeigt drei Werbeklischees 10, 12, 14, welche jeweils einem freiberuflichen
Unternehmen zugeordnet sind. Die Unternehmen nutzen eine Frankiermaschine gemeinsam,
wobei die anfallenden Kosten eines jeden Unternehmens getrennt erfaßt werden sollen.
Demgemäß wird dem Unternehmen mit Werbeklischee 10 eine Kostenstelle A, dem Unternehmen
mit Werbeklischee 12 eine Kostenstelle B und dem Unternehmen mit Werbeklischee 14
eine Kostenstelle C zugeordnet. Technisch sind die Kostenstellen als Gebührenregister
in der Frankiermaschine ausgebildet, welche jeweils die Summe der verbrauchten Postwerte
und gegebenenfalls weitere Gebührenwerte erfassen, wie beispielsweise den aktuellen
Ladezustand der Frankiermaschine mit Portowerten, die über einen bestimmten Zeitraum
verbrauchten Portowerte etc..
[0018] Wie in Figur 1 zu erkennen ist, enthalten die Werbeklischees 10, 12, 14 übereinstimmende
Textanteile, zum Beispiel "Postfach", sowie individualisierende Textteile, wie beispielsweise
den Namen des jeweiligen Unternehmensinhabers oder die Postfachnummer. Wenn das Unternehmen
"Schulze" ein neues Werbeklischee einsetzen möchte, um u.a. auf sein Unternehmen hinzuweisen,
so wird der Anwender die individualisierenden Textteile, die ihn von anderen Unternehmen
unterscheiden, im allgemeinen beibehalten, und lediglich solche Textteile abändern
oder modernisieren, welche nur mittelbar auf sein Unternehmen hinweisen. Anhand dieser
individuellen Textteile, im folgenden als Kennzeichnung bezeichnet, können die Werbeklischees
eindeutig einem bestimmten Unternehmen zugeordnet werden. Die vorliegende Erfindung
nutzt diesen Sachverhalt, um den Einstellvorgang für ein neues Werbeklischee bedienerfreundlich
zu gestalten, und weitgehend automatisch die Kostenstellenzuordnung durchzuführen.
[0019] In Figur 2 wird der Aufbau eines relativ komplexen Frankierbildes einer Frankiermaschine
dargestellt. Im rechten Bildteil ist der Postwert zusammen mit einer Erkennungsnummer
für die Frankiermaschine abgedruckt. Im mittleren Bildteil ist ein Stempeldruck dargestellt,
der das aktuelle Datum des Frankierdrucks enthält. Im linken Bildteil ist ein Werbeklischee
abgedruckt, das den Unternehmensnamen, ein Firmenlogo "FP", eine Werbebotschaft "Ihre
Post ist unsere Stärke" sowie die Postadresse enthält. Wie bei den meisten Werbeklischees,
ist diese Postadresse im unteren Bildabschnitt des Werbeklischees als letzte Textzeile
angeordnet. Zu beachten ist, daß die verwendeten Schriftgrößen innerhalb des Werbeklischees
stark schwanken.
[0020] Figur 3 zeigt die in einer Frankiermaschine angeordneten Baugruppen in einem Blockschaltbild,
soweit diese für die vorliegende Erfindung relevant sind. Selbstverständlich enthält
eine Frankiermaschine weitere Baugruppen, die jedoch aus Übersichtsgründen weggelassen
wurden. Die Steuerung der Frankiermaschine übernimmt ein Mikroprozessor 16, an den
ein Datenbus 18 angeschlossen ist. Über diesen Datenbus 18 greift der Mikroprozessor
16 auf einen nichtflüchtigen Speicher 20, einen Festwertspeicher 22, einen Arbeitsspeicher
24, einen als Festwertspeicher ausgebildeten Klischeespeicher 26 sowie eine Ein-/Ausgabe-Schnittstelle
28 zu. Letztere stellt die Verbindung zu einer Tastatur 30, einer Anzeige 32 sowie
einen Drucker 34 für das Frankierbild her.
[0021] Der Speicher 20 enthält Gebührenregistersätze GR1, GR2, GR3 etc., welche physikalisch
die Kostenstellen für die verschiedenen Anwender der Frankiermaschinen bilden. In
den Gebührenregistersätzen GR1, GR2, GR3 werden die verbrauchten Gebührenwerte, die
noch vorhandenen Gebührenwerte und weitere gebührenrelevante Daten auf einem aktuellen
Stand gehalten. Der Festwertspeicher 22 enthält Programme zur Steuerung des Mikroprozessors
16, u.a. auch das Programm, mit dem die Verfahrensschritte der vorliegenden Erfindung
realisiert werden. Der Arbeitsspeicher 24 ist als Schreib-/Lesespeicher ausgebildet,
in welchem beispielsweise Zwischenergebnisse abgespeichert werden. Die Baugruppen
16, 20, 22 und 24 sind in einem Sicherheitsbereich der Frankiermaschine angeordnet
und von außen nicht zugänglich. Dadurch werden Manipulationen an den Gebührenregistersätzen
GR, GR, GR3 ausgeschlossen.
[0022] Der Klischeespeicher 26 enthält Steckplätze für EPROMs, auf denen die Druckdaten
für die bei dieser Frankiermaschine verwendeten Klischees K1, K2, K3, K4 etc. gespeichert
sind.
[0023] Ein neues Klischee wird vom Hersteller der Frankiermaschine in einen EPROM in Form
von Druckdaten eingeschrieben, dem Anwender der Frankiermaschine zugesandt und von
diesem in einen freien Steckplatz des Klischeespeichers 26 eingesetzt. Der Mikroprozessor
16 erkennt die Belegung des Steckplatzes und weist den Anwender auf das neue Klischee
hin, oder der Anwender teilt der Steuerung durch Befehlseingabe seinen Instalierungswunsch
mit.
[0024] In Figur 4 ist die Vorderansicht einer Frankiermaschine dargestellt, in der die Erfindung
realisiert ist. Die Tastatur 30 hat ein alphanumerisches Tastenfeld, über das alphanumerische
Zeichen eingegeben und zur Kontrolle auf der Anzeige 32 sichtbar gemacht werden können.
Der Drucker 34 ist durch eine Klappe 36 verdeckt, die zu Wartungszwecken geöffnet
werden kann. Im Betrieb wählt der Anwender über die Tastatur 30 ein bestimmtes Klischee
aus, führt in Pfeilrichtung 38 ein zu frankierendes Postgut zu, das durch den Drucker
34 mit dem Frankierbild und dem Werbeklischee bedruckt wird. Bei diesem Frankiervorgang
wird die dem gewählten Klischee zugeordnete Kostenstelle, d.h. die Kostenstelle des
jeweiligen Anwenders, belastet.
[0025] In Figur 5 sind Verfahrensschritte eines Ausführungsbeispiels der Erfindung in Form
eines Flußdiagramms dargestellt. Die Verfahrensschritte sind als Steuerbefehle eines
Programms im Festwertspeicher 22 (Figur 3) gespeichert. Nach dem Start des Programms
zum Einstellen eines neuen Klischees in der Frankiermaschine im Schritt 40 werden
beim vorliegenden Ausführungsbeispiel im Schritt 42 die im neuen Klischee enthaltenen
Textelemente analysiert. Hierzu werden die Druckdaten des Klischees durch den Mikroprozessor
16 in Bildpunktdaten gewandelt, die entsprechend dem zu druckenden Klischee als Bildpunktmatrix
(Pixelmatrix) im Arbeitsspeicher 24 angeordnet werden. Diese Bildpunktdaten bestehen
aus Binärwerten 0 und 1, die hellen bzw. dunklen Bildpunkten entsprechen. Da die Bildpunkte
beim Drucken in der Frankiermaschine Spalte für Spalte auf das Postgut übertragen
werden und demgemäß der Text in der Bildpunktmatrix spaltenartig aufgebaut ist, werden
zum Aufsuchen von Textelementen im Klischee Spalte für Spalte die Übergänge von hellen
nach dunklen Bildpunkten und umgekehrt festgestellt. Außerdem werden die Längen gleicher
Bildpunkte ermittelt. Alphanumerische Zeichen haben nur selten Unterlängen (z. B.
bei den Buchstaben A, B, C,..., Z; a, b,..., x, z; y wurde wegen vorhandener Unterlänge
weggelassen), so daß die verbundenen Unterstriche mehrerer Zeichen eine Linie bilden
und eine Textzeile definieren. Das häufige Auftreten eines dunklen Bildpunktes in
einer bestimmten Spaltenposition in aufeinanderfolgenden Spalten mit regelmäßigen
Unterbrechungen für die Abstände zwischen den Zeichen weist also mit hoher Wahrscheinlichkeit
auf das Vorhandensein einer Textzeile hin.
[0026] Nachdem eine Textzeile aufgefunden worden ist, wird im nächsten Verfahrensschritt
44 die Schriftgröße des Textes ermittelt. Hierzu wird die Tatsache ausgenutzt, daß
die Oberlängen eines Textes eine Obergrenze für die Schrifthöhe darstellen. Um diese
Oberlängen festzustellen, wird ausgehend von dem Unterstrich der Buchstaben, welche
eine Zeilenlinie definieren, der Abstand zu Dunkel-Hell-Übergängen der Bildpunkte
in einer oder mehreren Spalten ermittelt. Die dabei festgestellte Länge definiert
die Schrifthöhe, wie dies beispielsweise bei den Großbuchstaben B, E, F etc. und den
Kleinbuchstaben b, f, h etc. leicht zu erkennen ist. Aus der Schrifthöhe kann direkt
auf die Schriftgröße geschlossen werden. Zusätzlich können zur Bestimmung der Schriftgröße
die Abstände zwischen Zeichen eines Wortes der Textzeile ausgewertet werden.
[0027] Im nächsten Schritt 46 werden Textelemente in einem bereits in der Frankiermaschine
vorhandenen Klischee in gleicher Weise festgestellt. Hierbei wird vorausgesetzt, daß
bei der Auslieferung der Frankiermaschine diese bereits mit Klischees für jeden Anwender
ausgerüstet worden ist. Auch bei dem vorhandenen Klischee wird die Schriftgröße ermittelt
(Verfahrensschritt 48).
[0028] Anschließend wird im Verfahrensschritt 50 eine Umgrößerung der Textelemente des neuen
Klischees vorgenommen. Bei dieser Umgrößerung wird der Größenmaßstab der alphanumerischen
Zeichen geändert. Derartige Umgrößerungsverfahren sind im Bereich der Computertechnik,
beispielsweise bei der Darstellung von Bildern auf Bildschirmen bekannt, und müssen
hier nicht weiter beschrieben werden.
[0029] Im nächsten Verfahrensschritt 52 werden die umgrößerten Textelemente des neuen Klischees
mit denen des bereits vorhandenen Klischees verglichen. Der Vergleich kann auf der
Grundlage gleicher Schriftgrößen erfolgen, d.h. der Umgrößerungsfaktor wird so eingestellt,
daß die Schriftgröße der umgrößerten Textelemente des neuen Klischees mit derjenigen
des bisherigen Klischees übereinstimmt. Bei einem iterativen Vergleichsverfahren wird
von einem Anfangswert des Umgrößerungsfaktors ausgegangen und dieser innerhalb eines
vorgegebenen Bereichs stufenweise verändert. Zum Vergleich werden die Bildpunkte der
jeweiligen Bildpunktmatrix der Textelemente miteinander verglichen. Stimmen die Binärwerte
der Bildpunkte überein, so wird dies als Treffer gewertet. Wird in zu vergleichenden
Abschnitten der Bildpunktmatrizen eine vorgegebene Trefferquote, beispielsweise 80
% aller Bildpunkte in diesen Abschnitten, überschritten, so wird die Übereinstimmung
der verglichenen Textelemente festgestellt und zu Schritt 62 weitergegangen. Wird
diese Trefferquote nicht erreicht, so wird zum Schritt 54 verzweigt, in welchem die
Zahl der Vergleichsversuche überwacht wird. Ist die festgelegte Zahl n von Versuchen
noch nicht erreicht, so wird im Schritt 56 ein neuer Umgrößerungsfaktor eingestellt,
mit dem die im neuen Klischee festgestellten Textelemente zu umgrößern sind (Verfahrensschritt
50). Anschließend wird wiederum der Vergleich auf der Grundlage der Bildpunktdaten
im Schritt 52 durchgeführt. Ist die Zahl der Versuche gleich n, so wird im nächsten
Schritt 58 geprüft, ob sämtliche vorhandenen Klischees untersucht worden sind. Falls
dies nicht zutrifft, so wird im Schritt 60 das nächste Klischee ausgewählt, und die
Verfahrensschritte 46 bis 52 werden erneut durchlaufen.
[0030] Ist die im Schritt 52 festgestellte Trefferquote ausreichend hoch, so daß eine Übereinstimmung
der verglichenen Textelemente festgestellt worden ist, so wird im nachfolgenden Schritt
62 dem neuen Klischee eine Bedienerkennung zugeordnet, d.h. ein Tastenelement der
Tastatur 30, bei dessen Betätigung das neue Klischee aufgerufen werden kann. Anschließend
wird im Schritt 64 dem neuen Klischee eine bestimmte Kostenstelle, d.h. die Kostenstelle
des vorhandenen Klischees mit übereinstimmendem Textelement zugeordnet. Anschließend
wird auf der Anzeige 32 im Schritt 66 angezeigt, daß eine Zuordnung des neuen Klischees
möglich war.
[0031] Wenn im Verfahrensschritt 58 sämtliche vorhandenen Klischees abgearbeitet worden
sind, ohne daß eine Übereinstimmung von Textelementen aufgefunden wurde, so wird im
Schritt 68 eine Fehlermeldung erzeugt. Diese Fehlermeldung weist den Anmelder darauf
hin, daß eine automatische Zuordnung des neuen Klischees nicht möglich war und die
Verwendung dieses Klischees durch die Frankiermaschine nicht zugelassen wird. Mit
dem Verfahrensschritt 70 ist das Verfahren zum automatischen Einstellen eines neuen
Klischees abgeschlossen; das zugehörige Programm wird verlassen.
[0032] In Figur 6 sind in einem Flußdiagramm Verfahrensschritte eines weiteren Ausführungsbeispiels
der Erfindung angegeben, bei dem nach dem Start in Schritt 72 zum Einstellen eines
neuen Klischees der Anwender über die Tastastur 30 Informationen über die Kennzeichnung
des neuen Klischees manuell eingibt (Verfahrensschritt 74). Die eingegebenen alphanumerischen
Zeichen werden dekodiert und als Bildpunktdaten in einer Bildpunktmatrix im Arbeitsspeicher
24 angeordnet (Verfahrensschritt 76).
[0033] Im darauffolgenden Schritt 78 werden die im neuen Klischee enthaltenen Textelemente
festgestellt. Hierzu werden die in Figur 5 beschriebenen Verfahrensschritte angewendet.
Im nachfolgenden Schritt 80 werden die Bildpunktdaten der eingegebenen Informationen
mit den Bildpunktdaten des Abschnitts mit Textelementen des neuen Klischees kreuzkorreliert
und der Korrelationsfaktor K festgestellt. Überschreitet dieser im Schritt 82 einen
vorgegebenen Wert W, beispielsweise 0,8, so wird dies als Übereinstimmung der eingegebenen
Kennzeichnung mit der Kennzeichnung des neuen Klischees gewertet. Im Schritt 88 wird
dem neuen Klischee eine Taste der Tastatur 30 zugeordnet, bei deren Betätigung das
neue Klischee aktiviert wird.
[0034] Im darauffolgenden Schritt 90 wird dem neuen Klischee ein Gebührenregistersatz zugeordnet,
welcher wiederum dem Anwender zugeordnet ist, der die Informationen über die Kennzeichnung
manuell eingegeben hat. In diesem Verfahrenszustand ist es auch möglich, dem Anwender
unter dieser Kennzeichnung zum ersten Mal ein Gebührenregistersatz zuzuordnen. Anschließend
wird dem Anwender im Schritt 92 angezeigt, daß das Einstellen des neuen Klischees
ordnungsgemäß erfolgt ist.
[0035] Wenn der im Schritt 80 festgestellte Korrelationsfaktor K zu niedrig ist, so wird
im Schritt 84 die Zahl der Versuche überprüft. Liegt diese unterhalb einer festgelegten
Zahl n, so werden die Verfahrensschritte 74 bis 82 erneut durchlaufen. Andernfalls
wird im Schritt 86 eine Fehlermeldung über die Unmöglichkeit einer Zuordnung ausgegeben.
Im Schritt 94 wird das Verfahren zum Einstellen des neuen Klischees beendet und gegebenenfalls
zum Hauptprogramm zurückverzweigt.
[0036] Beim Ausführungsbeispiel nach der Figur 6 ist es nicht unbedingt erforderlich, daß
den verschiedenen Anwendern der Frankiermaschine jeweils werksseitig ein Klischee
zuzuordnen. Vielmehr kann die Einstellung eines ersten Klischees auch beim Anwender
vorgenommen werden, indem dieser eine ihn identifizierende Kennzeichnung manuell in
die Frankiermaschine eingibt.
[0037] Die Ausführungsbeispiele nach den Figuren 5 und 6 können im Rahmen der Erfindung
abgewandelt werden. Beispielsweise kann der Vergleich beim Verfahren nach Figur 5
im Schritt 52 auch auf der Grundlage einer Kreuzkorrelation erfolgen. Zur Verringerung
des Aufwandes beim Aufsuchen von Textelementen im Klischee kann die Suche auf vorgegebene
Abschnitte des Klischees beschränkt bleiben, beispielsweise auf den unteren Bildabschnitt,
in welchem die Postadresse des Anwenders angegeben ist, wie beispielsweise beim Klischee
nach Figur 2. Außerdem ist es möglich, den Vergleich nicht nur anhand von Textelementen
vorzunehmen, sondern auch anhand von Bildelementen. Die Ausführungsbeispiele nach
den Figuren 5 und 6 können auch miteinander kombiniert werden, wobei der Vergleich
entweder auf der Grundlage bereits vorhandener Klischees oder auf der Grundlage von
manuell eingegebener Informationen erfolgt. Um Manipulationen auszuschließen, kann
der Vergleich auch sowohl auf der Grundlage von Kennzeichnungen vorhandener Klischees
als auch auf der Grundlage eingegebener Informationen erfolgen.
1. Verfahren zum Betreiben einer Frankiermaschine, bei dem die Frankiermaschine von mehreren
Anwendern gemeinsam benutzt wird, wobei jedem Anwender mindestens ein Klischee (10,
12, 14) zugeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Klischee (10, 12, 14) mindestens eine den jeweiligen Anwender identifizierende
Kennzeichnung hat, daß einer Steuerung (16) Informationen über die Kennzeichnung zugeführt
werden, und daß die Steuerung (16) die Informationen mit der Kennzeichnung vergleicht
und bei Übereinstimmung das Klischee (K4) dem betreffenden Anwender selbsttätig zuordnet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerung (16) die Informationen extern, vorzugsweise über die Tastatur
(30) der Frankiermaschine, zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei mindestens einem bereits vorhandenen Klischee (10, 12, 14), das einem bestimmten
Anwender zugeordnet ist, dessen Kennzeichnung als Information verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Informationen mindestens ein Teil des Namens, des Firmenschlagwortes oder
des Firmenlogos des jeweiligen Anwenders verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergleich der Informationen und der Kennzeichnung anhand von in einem Speicher
24 gespeicherten Bildpunktdaten erfolgt, die vorzugsweise entsprechend dem zu druckenden
Klischee als Bildpunktmatrix angeordnet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Vergleich die Bildpunktdaten kreuzkorreliert werden, und daß die Zuordnung
abhängig vom ermittelten Korrelationsfaktor erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Vergleich dunkle und/oder helle Bildpunkte der Bildpunktdaten an vorgegebenen,
einander entsprechenden Positionen im Klischee herangezogen werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergleich anhand von Textelementen vorgenommen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß anhand im Klischee festgelegter Zeichenelemente die Formatgröße des Textes oder
eines Bildelements ermittelt wird, und daß die Informationen bzw. die Kennzeichnungen
der Klischees auf der Grundlage gleicher Formatgröße verglichen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei unterschiedlicher Formatgröße die Bildpunktdaten der Informationen bzw.
der Kennzeichnung eines Klischees einer Umgrößerung unterzogen werden und danach der
Vergleich der Informationen bzw. der Kennzeichnungen der Klischees durchgeführt wird,
wobei vorzugsweise mehrere Umgrößerungen mit stufenweise geänderten Umgrößerungsfaktoren
vorgenommen werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klischees zeilenweise oder spaltenweise aufgebaut sind, und daß der Vergleich
Klischeezeile für Klischeezeile bzw. Klischeespalte für Klischeespalte erfolgt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Vergleich eine vorgegebene Länge einer Zeile oder Spalte aufeinanderfolgender
Bildpunkte herangezogen wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim zeilenweisen bzw. spaltenweisen Vergleich der Anteil der Übereinstimmung
in den Zeilen bzw. Spalten ermittelt wird, und daß bei Überschreitung eines vorgegebenen
Wertes der Vergleich abgebrochen und die Zuordnung vorgenommen wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es beim Einsetzen eines neuen Klischees in die Frankiermaschine einmalig durchgeführt
wird, und daß dieses Klischee einem Bedienelement fest zugeordnet wird, unter dem
es aktivierbar ist.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es zu Beginn einer jeden Aktivierung des Klischees durch einen Anwender durchgeführt
wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Frankiermaschine für jeden Anwender einen Registersatz (GR1, GR2, GR3) enthält,
in dem gebührenrelevante Daten gespeichert sind, und daß der Zugriff auf den Registersatz
(GR1, GR2, GR3) abhängig von der getroffenen Zuordnung des Klischees erfolgt.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Anwender werkseitig mindestens ein Klischee zugeordnet wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei fehlender Übereinstimmung der Kennzeichnung des Klischees und der Informationen
bzw. der Kennzeichnung mindestens eines der vorhandenen Klischees ein Fehlersignal
erzeugt wird.