[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für einen Leistungsschalter,
insbesondere für Mittel- und Hochspannung, gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Antriebsvorrichtung dieser Art ist in der DE-A-25 17 134 offenbart. Auf einer
um ihre Achse drehbar gelagerten Welle, an der ein als Zugfeder ausgebildeter Energiespeicher
exzentrisch angreift, sitzt drehfest eine Kurvenscheibe, deren Kurvenbahn einen ersten
Abschnitt aufweist, dessen Radius mit entgegen der Drehrichtung der Welle zunehmendem
Azimut stetig zunimmt. An das in Drehrichtung hintere Ende des ersten Abschnitts schliesst
unmittelbar ein etwa in radialer Richtung verlaufender zweiter Abschnitt mit abrupt
abnehmendem Radius an, an welchem entgegen der Drehrichtung ein dritter Abschnitt
anschliesst, der bis zum Anfang des ersten Abschnitts hin verläuft und einen Radius
aufweist, der dem Radius am Anfang des ersten Abschnitts etwa entspricht.
[0003] Eine mit dem bewegbaren Kontakt des Leistungsschalters verbundene Schaltwelle ist
parallel zur Welle angeordnet und auf ihr sitzt drehfest eine Scheibe, von welcher
bezüglich der Achse der Schaltwelle exzentrisch ein zapfenartiges Folgeglied absteht.
Weiter ist die Welle mit einer Ausschaltfeder verbunden. An ihrem Umfang weist die
Scheibe eine Rastausnehmung auf, die dazu bestimmt ist, mit einer Ausschaltklinke
einer Klinkenvorrichtung zusammenzuwirken.
[0004] Zum Spannen der Einschaltfeder wird die Welle in Drehrichtung bis über den labilen
Totpunkt hinausgedreht und dort von einer Einschaltklinke abgestützt gehalten. Zum
Einschalten des Schalters wird die Einschaltklinke gelöst, wodurch sich die Welle
infolge der Kraft der Einschaltfeder in Drehrichtung zu drehen beginnt. Dabei läuft
die Kurvenscheibe mit ihrem ersten Abschnitt auf das Folgeglied auf und verschwenkt
beim Weiterdrehen die Schaltwelle aus ihrer Ausschaltstellung in die Einschaltstellung
und um einen Ueberhub über diese hinaus. Dieser Ueberhub ist allgemein notwendig,
um das Einrasten der Klinkenvorrichtung zu gewährleisten. Sobald der erste Abschnitt
der Kurvenbann ab dem Folgeglied abläuft, beschleunigt die Ausschaltfeder die Schaltwelle,
bis sie an der Ausschaltklinke ansteht. Die Klinkenvorrichtung hat somit nicht nur
die Kraft der Ausschaltfeder abzustützen, sondern auch die zusätzliche Schlagbeanspruchung
durch das Aufschlagen auf der Ausschaltklinke aufzunehmen. Zum Einschalten und gleichzeitigen
Spannen der Ausschaltfeder dreht die Welle um etwa 180°, wobei die überschüssige Energie
durch Drehen über die stabile Totpunktlage hinaus in die Einschaltfeder rekuperiert
wird.
[0005] Eine weitere Antriebsvorrichtung der gattungsbildenden Art ist in der CH-A-498 480
offenbart. Eine mittels Einschaltfedern zum Einschalten des Schalters jeweils in Drehrichtung
um 360° drehbare Kurvenscheibe weist eine Kurvenbahn mit einem ersten und einem zweiten
Abschnitt auf. Der Radius des ersten Abschnitts nimmt mit entgegen der Drehrichtung
zunehmendem Azimut stetig spiralartig zu und überstreicht einen Winkel von nahezu
360°. Zwischen dem Ende des ersten Abschnitts mit dem grössten Radius und seinem Anfang,
erstreckt sich der abrupt abfallende, sich etwa in radialer Richtung erstreckende
zweite Abschnitt. Mit der Kurvenscheibe wirkt ein als Rolle ausgebildetes Folgeglied
zusammen, das am einen Ende eines zweiarmigen Hebels gelagert ist, dessen anderes
Ende zum Zusammenwirken mit einer Klinkenvorrichtung bestimmt ist und das mit dem
bewegbaren Kontakt des Leistungsschalters sowie einer Ausschaltfeder verbunden ist.
Durch das impulsartige Drehen der Kurvenscheibe um 360° wird der Hebel aus seiner
Ausschaltstellung vom ersten Abschnitt, unter gleichzeitigem Einschalten des Schalters
und Spannen der Ausschaltfeder, in die Einschaltstellung und über diese hinaus bewegt.
Läuft der erste Abschnitt vom Folgeglied ab, beschleunigt die Ausschaltfeder den Hebel
in entgegengesetzter Richtung, bis dieser an der Klinkenvorrichtung ansteht. Auch
hier hat die Klinkenvorrichtung neben der Kraft der Ausschaltfeder auch die dynamische
Kraft infolge des Aufschlagens des Hebels aufzunehmen.
[0006] Bei beiden bekannten Antriebsvorrichtungen muss deshalb die Klinkenvorrichtung entsprechend
gross dimensioniert sein. Dies benötigt erheblich Platz und führt zu grossen Massen,
die zum Entklinken bewegt werden müssen. Das Bewegen dieser grossen Massen erfordert
wiederum grosse Antriebsleistungen der Klinkenvorrichtung oder führt zu langsamem
Entklinken.
[0007] Eine eine Kurvenscheibe aufweisende Antriebsvorrichtung, die gegenüber den beiden
vorgenannten Antriebsvorrichtungen einen unterschiedlichen Aufbau und eine andere
Funktionsweise besitzt, ist in der EP-A-0 150 756 offenbart. Ein mit der Kurvenbahn
der Kurvenscheibe zusammenwirkendes rollenartiges Folgeglied ist an einem mit der
Einschaltfeder wirkverbundenen Hebel angeordnet. Die Kurvenbahn der mittels eines
Motors oder von Hand in Drehrichtung antreibbaren Kurvenscheibe weist einen ersten
Abschnitt mit entgegen der Drehrichtung zunehmendem Azimut stetig zunehmendem Radius
auf. Entgegen der Drehrichtung schliesst an diesen ersten Abschnitt ein Abschnitt
mit, bei zunehmendem Azimut, langsam stetig kleiner werdendem Radius an, an den seinerseits
ein im wesentlichen in radialer Richtung verlaufender zweiter Abschnitt anschliesst,
dem innernends der erste Abschnitt folgt. Bei entspannter Einschaltfeder liegt das
Folgeglied am Anfang des ersten Abschnitts an. Durch das langsame Drehen der Kurvenscheibe
in Drehrichtung um etwas weniger als 360° bis zum Ende des ersten Abschnitts, wird
die Einschaltfeder gespannt. Beim Zusammenwirken des Folgeglieds mit dem nachfolgenden
Abschnitt mit langsam abnehmendem Radius wirkt die Einschaltfeder auf die Kurvenscheibe
in Drehrichtung antreibend. Die nun vom Motor abgekoppelte Kurvenscheibe wird jedoch
mittels einer Klinkenvorrichtung am Weiterdrehen gehindert. Zum Einschalten des mit
der Antriebsvorrichtung verbundenen Leistungsschalters wird die Klinkenvorrichtung
erregt, um die Kurvenscheibe freizugeben. Diese beginnt unter der Kraft der über den
Hebel wirkenden Einschaltfeder zu drehen und das Folgeglied gelangt auf den abrupt
abfallenden zweiten Abschnitt, so dass nun von der Kurvenscheibe keine Gegenkraft
gegen die Wirkung der Einschaltfeder mehr ausgeübt wird. Unter der Kraft der Einschaltfeder
wird nun das Folgeglied unter gleichzeitigem Einschalten des Schalters und Spannen
einer Ausschaltfeder schlagartig beschleunigt. Bei dieser Antriebsvorrichtung wird
die Kurvenscheibe zum Spannen der Einschaltfeder benützt und sie wirkt zusätzlich
als Klinkenübersetzung. Weiter ist es bei dieser bekannten Antriebsvorrichtung notwendig,
mittels einer speziellen Vorrichtung nach dem Einschalten den Schalter und die Ausschaltfeder
von der Einschaltfeder zu entkuppeln.
[0008] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemässe Antriebsvorrichtung
mit kleiner Beanspruchung der Klinkenvorrichtung zu schaffen, so dass diese leichter
und weniger Platz benötigend gebaut werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine gattungsgemässe Antriebsvorrichtung gelöst, die die
Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufweist.
[0010] Da das Folgeglied an einem Zwischenabschnitt der Kurvenbahn bis zum Abstützen an
der Klinkenvorrichtung anliegt, erfolgt das Auflaufen auf die Klinkenvorrichtung mit
kleiner Geschwindigkeit, so dass die dynamischen Aufschlagkräfte erheblich reduziert
oder sogar vermieden werden. Die Klinkenvorrichtung kann somit auf die statische Kraftwirkung
der Ausschaltfeder und die reduzierten dynamischen Aufschlagkräfte dimensioniert werden,
was einen leichten, platzsparenden Bau der Klinkenvorrichtung und der gesamten Antriebsvorrichtung
ermöglicht. Da die bewegten Massen der Klinkenvorrichtung dadurch klein gehalten werden
können, erfolgt ein schnelles Entklinken und/oder es ist weniger Arbeit für die Entklinkung
aufzubringen.
[0011] Eine besonders bevorzugte Ausbildungsform der erfindungsgemässen Antriebsvorrichtung
gemäss Anspruch 2 ermöglicht die Aufnahme von grossen Toleranzen.
[0012] Eine weitere bevorzugte Ausbildungsform der erfindungsgemässen Antriebsvorrichtung
ist im Anspruch 3 angegeben. Sie ermöglicht den ersten und zweiten Abschnitt der Kurvenbahn
in einem kleineren Azimutbereich auszubilden als wenn zwischen dem ersten Abschnitt
und dem Zwischenabschnitt ein weiterer Abschnitt mit konstantem Radius vorhanden wäre.
[0013] Weitere besonders bevorzugte Ausbildungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung
sind in den verbleibenden Ansprüchen angegeben.
[0014] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen rein schematisch:
- Fig. 1
- perspektivisch und vereinfacht eine erfindungsgemässe Antriebsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Ansicht der Kurvenscheibe der erfindungsgemässen Antriebsvorrichtung in Richtung
des Pfeiles II der Fig. 1;
- Fig. 3
- stark vereinfacht die Kurvenscheibe, den das mit der Kurvenscheibe zusammenwirkende
Folgeglied tragenden Hebel und die Klinkenvorrichtung der erfindungsgemässen Antriebsvorrichtung
in Ausschaltstellung;
- Fig. 4
- die in der Fig. 3 gezeigten Komponenten der Antriebsvorrichtung zu Beginn eines Einschaltvorgangs;
- Fig. 5
- die in der Fig. 3 gezeigten Komponenten der erfindungsgemässen Antriebsvorrichtung
während des Einschaltvorgangs bei maximaler Auslenkung des Hebels; und
- Fig. 6
- die in der Fig. 3 gezeigten Komponenten der Antriebsvorrichtung am Ende des Einschaltvorgangs.
[0015] Die in der Fig. 1 gezeigte Antriebsvorrichtung 10 zum Antreiben eines nur schematisch
angedeuteten Leistungsschalters 12 für Mittel- oder Hochspannung weist eine an einem
Gestell 14 in bekannter Art und Weise frei drehbar gelagerte Welle 16 auf, auf welcher
drehfest eine Kurvenscheibe 18 sitzt. Die Mantelfläche der Kurvenscheibe 18 bildet
eine Kurvenbahn 20, die mit einer als Folgeglied 22 wirkenden Rolle 22' zusammenwirkt.
Die Rolle 22' ist am freien Ende eines Hebels 24 frei drehbar gelagert, der auf einer
zur Welle 16 parallelen Schaltwelle 26 drehfest sitzt. Die Schaltwelle 26 ist ebenfalls
am Gestell 14 frei drehbar gelagert und über ein Gestänge 28 mit dem bewegten Kontaktstück
30 des Leistungsschalters 12 verbunden. Auf der Schaltwelle 26 sitzt weiter drehfest
ein Klinkenhebel 32, der dazu bestimmt ist, in mit strichpunktiert gezeigten Linien
dargestellter Einschaltstellung I mit einer am Gestell 14 abgestützten Klinke 34 zusammen
zu wirken. Die Klinke 34 ist mittels eines Elektroausschaltmagneten 36 zur Freigabe
des Klinkenhebels 32 und somit der Schaltwelle 26 aus einer Abstützstellung in eine
Freigabestellung verschwenkbar. Der Klinkenhebel 32, die Klinke 34 und der Elektroausschaltmagnet
36 bilden eine Klinkenvorrichtung 37.
[0016] Eine als Schraubendruckfeder ausgebildete Ausschaltfeder 38 stützt sich einerends
am Gestell 14 ab und ist andernends mit einem als Kette ausgebildeten Zugorgan 40
verbunden, das um ein am Gestell 14 frei drehbar gelagertes Umlenkrad 42 umgelenkt
und andernends an einem auf der Schaltwelle 26 drehfest sitzenden Antriebshebel 44
angelenkt ist. Ist die Schaltwelle 26 in Einschaltstellung I gedreht, verläuft der
Antriebshebel 44 in etwa rechtwinklig zur Angriffsrichtung des Zugorgans 40; in Ausschaltstellung
O der Schaltwelle 26 ist die Angriffsrichtung des Zugorgans 40 beinahe in gestreckter
Lage zum Antriebshebel 44.
[0017] Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Schaltwelle 26 mit einem Dämpfungselement
46 verbunden ist, um gegen das Ende eines Ausschaltvorgangs die Drehbewegung der Schaltwelle
26 zu dämpfen.
[0018] Wie dies insbesondere aus der Fig. 2 ersichtlich ist, weist die Kurvenbahn 20 der
Kurvenscheibe 18 einen ersten Abschnitt 48 auf, der bei entgegen der mit einem Pfeil
D angedeuteten Drehrichtung zunehmenden Azimut α einen stetig zunehmenden Radius A
aufweist. Im vorliegenden Beispiel erstreckt sich der erste Abschnitt 48 um einen
Winkel 48'' von etwa 155°. An das Ende 48' des ersten Abschnitts 48 mit maximalem
Radius A schliesst, entgegen der Drehrichtung D gesehen, unmittelbar ein Zwischenabschnitt
50 an, dessen Radius A mit zunehmendem Azimut α stetig und langsam abnimmt. Der Zwischenabschnitt
50 erstreckt sich über einen Winkel 50' von vorzugsweise 10°-20°, im vorliegenden
Fall von ca. 17° und in ihm nimmt der Radius A um einen Betrag B ab, der in etwa 0,2
bis 5 %, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 % des Unterschiedes zwischen dem minimalen Radius
A
min am Anfang des ersten Abschnitts 48 und dem grössten Radius A
max am Ende 48' des ersten Abschnitts 48 entspricht.
[0019] Entgegen der Drehrichtung D schliesst an den Zwischenabschnitt 50 ein zweiter Abschnitt
52 an, der konkav mit einem Radius, der grösser ist als der Radius der Bewegungsbahn
des Folgegliedes 22, gekrümmt ist und dessen an den Zwischenabschnitt 50 anstossender
Endbereich etwa in radialer Richtung verläuft. Der zweite Abschnitt 52 erstreckt sich
im gezeigten Beispiel über einen Winkel 52' von ungefähr 57°. Dieser zweite Abschnitt
52 ermöglicht das Drehen der Schaltwelle 26 aus der Einschaltstellung I in die Ausschaltstellung
O, ohne dass dabei das Folgeglied 22 die Kurvenscheibe 18 berührt (vergleiche auch
Fig. 6).
[0020] Entgegen der Drehrichtung D schliesst an den zweiten Abschnitt 52 ein dritter Abschnitt
54 mit einem Radius A an, der dem minimalen Radius A
min am Anfang des ersten Abschnitts entspricht und der sich über einen Winkelbereich
54' bis zum Anfang des ersten Abschnitts 48 erstreckt.
[0021] Auf der Welle 16 sitzt weiter drehfest ein Grossrad 56 eines gezahnten Räderpaares
58, dessen Kleinrad 60 über ein Getriebe 62 mit einem Aufzugmotor 64 verbunden ist.
Eine bevorzugte Ausbildungsform dieses Räderpaares 58 ist in der europäischen Patentanmeldung
Nr. 93 117 797.6 offenbart.
[0022] An das Grossrad 56 ist, bezüglich der Achse 16' der Welle 16 exzentrisch, eine ein
Zugelement 66 bildende Kette angelenkt, die um ein am Gestell 14 drehbar gelagertes
weiteres Umlenkrad 42' geführt und andernends mit einer Einschaltfeder 68 wirkverbunden
ist. Diese ist als Schraubendruckfeder ausgebildet und ebenfalls am Gestell 14 abgestützt;
sie bildet einen Energiespeicher 68'.
[0023] Weiter ist am Grossrad 56 ein Rastzapfen 70 befestigt, der mit einer am Gestell 14
gelagerten Einschaltklinke 72 zusammenwirkt. Diese ist mit einem Elektroeinschaltmagneten
74 verbunden, mittels welchem die Einschaltklinke 72 aus einer Abstützstellung, in
welcher sie in die Bewegungsbahn des Rastzapfens 70 eingreift, in eine Freigabestellung
zurückziehbar ist. Der Rastzapfen 70, die Einschaltklinke 72 und der Elektroeinschaltmagnet
74 bilden eine Einschaltklinkenvorrichtung 75. Zum Spannen der Einschaltfeder 68 ist
das Grossrad 56 mittels des Aufzugmotors 64 in Drehrichtung D, ausgehend von der strichpunktiert
angedeuteten stabilen Totpunktlage 66', um 180° in die labile Totpunktlage und darüberhinaus
drehbar, wonach der Rastzapfen 70 beim Weiterdrehen um einen Winkel von einigen Grad
nach dem Erreichen der labilen Totpunktlage auf die Einschaltklinke 72 aufläuft und
unter der Wirkung der gespannten Einschaltfeder 68 an dieser in Anlage gehalten wird.
Der Aufzugmotor 64 wird nach dem Ueberschreiten der labilen Totpunktlage ausgeschaltet.
Bei abgestütztem Grossrad 56 nimmt die Kurvenscheibe 18 eine Lage ein, bei welcher
das in die Ausschaltstellung O verbrachte Folgeglied 22 beim Anfang des ersten Abschnitts
48 zu liegen kommt, wie dies in der Fig. 3 gezeigt ist. Diese Figur und die weiteren
Fig. 4-6 zeigen die Kurvenscheibe 18, einen den Hebel 24 und den Klinkenhebel 32 bildenden,
auf der Schaltwelle 26 sitzenden Dreieckshebel 76, an dem die Rolle 22' frei drehbar
gelagert ist, sowie die Klinke 34 der Klinkenvorrichtung 37. Die mit der Klinke 34
zusammenwirkende und dem Klinkenhebel 32 (Fig. 1) entsprechende Klinkennase ist mit
78 bezeichnet.
[0024] In der Fig. 5 deutet das strichpunktierte Segment 80 eines Kreises um die Achse 16'
der Welle 16 jenen Radius A
k an, welcher der Lage des Folgegliedes 22 bzw. der Rolle 22' entspricht, wenn der
Dreieckhebel 76 mit seiner Klinkennase 78 an der Klinke 34 anliegt; dies ist die Einschaltstellung.
Das Segment 80 kreuzt sowohl den ersten Abschnitt 48 als auch den Zwischenabschnitt
50 der Kurvenbahn 20. Mit dem Doppelpfeil U ist ein Ueberhub bezeichnet, der durch
die Differenz des grössten Radius A
max des ersten Abschnitts 48 der Kurvenbahn 20 und dem Radius A
k gegeben ist.
[0025] Schlussendlich zeigt in Fig. 6 ein strichpunktiert angedeutetes weiteres Segment
82 eines Kreises um die Achse 26' der Schaltwelle 26 die Bewegungsbann der Rolle 22'
beim Schalten.
[0026] Im folgenden wird die Funktionsweise der Antriebsvorrichtung 10 anhand der Fig. 1
bis 6 erläutert. In den Fig. 1 und 3 ist die Antriebsvorrichtung 10 bei gespannter
Einschaltfeder 68 und sich in Ausschaltstellung O befindender Schaltwelle 26 gezeigt.
Zum Einschalten des Leistungsschalters 12 und gleichzeitigen Spannen der Ausschaltfeder
38 wird der Elektroeinschaltmagnet 74 kurz erregt, wodurch die Einschaltklinke 72
den Rastzapfen 70 freigibt und sich die Welle 16 zusammen mit der Kurvenscheibe 18
unter der Kraft der Einschaltfeder 68 in Richtung D zu drehen beginnt. Dabei läuft
die Kurvenscheibe 18 auf die Rolle 22' auf und dreht unter Zusammenwirken mit dem
ersten Abschnitt 48 der Kurvenbahn 20 den Dreieckhebel 76 und somit die Schaltwelle
26 in Einschaltrichtung E, die der Drehrichtung D entgegengesetzt ist (Fig. 4). Dabei
wird der Leistungsschalter 12 geschlossen und die Ausschaltfeder 38 gespannt. Die
Klinkennase 78 drängt die Klinke 34 aus ihrer Abstützstellung im Uhrzeigersinn zurück,
welche durch Zurückdrehen in die Abstützstellung die Klinkennase 78 hintergreift,
sobald die Kurvenscheibe 18 jene Lage erreicht hat, bei der der Kreuzungspunkt des
ersten Abschnitts 48 der Kurvenbann 20 mit dem Segment 80 bei der Rolle 22' vorbeiläuft.
Wie dies Fig. 5 zeigt, wird der Dreieckhebel 76 um einen Ueberhub U über die Einschaltstellung
hinaus bewegt, um unter allen Bedingungen das Verklinken der Klinkenvorrichtung 37
sicherzustellen. Diese Stellung ist erreicht, wenn das Ende 48' des ersten Abschnitts
48 mit dem Radius A
max mit der Rolle 22' zusammenwirkt. In dieser Stellung der Welle 16 befindet sich die
Anlenkung des Zugelements 66 vorzugsweise mindestens angenähert in der stabilen Totpunktlage.
Beim Weiterdrehen der Kurvenscheibe 80 in Pfeilrichtung D, infolge der noch vorhandenen
kinetischen Energie, gelangt der Zwischenabschnitt 50 in Zusammenwirkung mit der Rolle
22', wodurch sich die unter der Kraft der gespannten Ausschaltfeder 38 stehende Schaltwelle
26 entgegen der Einschaltrichtung E nach Massgabe des Zwischenabschnitts 50 zurückbewegt,
bis die Klinkennase 78 am Klinkenhebel 76 ansteht. Dies ist bei jener Drehlage der
Kurvenscheibe 18 erreicht, bei welcher der Schnittpunkt des Zwischenabschnitts 50
mit dem Segment 80 an der Rolle 22' anliegt. Wie Fig. 6 zeigt, dreht sich die Kurvenscheibe
18 weiter aus dem Schwenkbereich der Rolle 22' hinaus, so dass nun jederzeit durch
Aktivieren des Elektroausschaltmagneten 74 der Leistungsschalter 12 durch die Kraft
der Ausschaltfeder 38 wieder ausgeschaltet werden kann. Die beim Erreichen der Totpunktlage
66' noch vorhandene kinetische Energie der mit der Welle 16 zusammen sich bewegenden
Massen wird beim Drehen über die stabile Totpunktlage 66' hinaus durch das teilweise
Spannen der Einschaltfeder 68 rekuperiert. Die von der Ausschaltfeder 38 über den
Zwischenabschnitt 50 an die Kurvenscheibe 18 abgegebene Energie wird dabei ebenfalls
in die Einschaltfeder 68 rekuperiert. Ein Zurückdrehen entgegen der Drehrichtung D
wird mittels einer Rücklaufsperre im Getriebe 62 verhindert. Zum vollständigen Spannen
der Einschaltfeder 68 wird nun der Aufzugmotor 64 eingeschaltet, bis die labile Totpunktlage
überschritten ist und der Rastzapfen 70 wieder an der Einschaltklinke 72 anliegt.
Beim Spannen der Einschaltfeder 68 bewegt sich der dritte Abschnitt 54 an der Bewegungsbahn
82 des Folgeglieds 20' vorbei, so dass der Leistungsschalter 12 jederzeit ausgeschaltet
werden kann. Die Antriebsvorrichtung 10 ist nun zum sofortigen Wiedereinschalten des
Leistungsschalters 12 bereit.
[0027] Die Abnahme des Radius A des Zwischenabschnitts 50 der Kurvenbahn 20 ist bezüglich
der entsprechenden Drehgeschwindigkeit der Welle 16 derart abgestimmt, dass die Klinkennase
78 mit kleiner Geschwindigkeit auf die Ausschaltklinke 34 aufläuft. Auf jeden Fall
ist der Dreieckhebel 76 bis zum Anliegen an der Ausschaltklinke 34 von der Kurvenscheibe
18 abgestützt.
[0028] Es sei erwähnt, dass die in der Fig. 2 gezeigte Kurvenscheibe 18 zusammen mit den
angegebenen Winkeln und Radien nur als Beispiel zu verstehen ist und sowohl die Winkel
als auch die Radien erheblich variieren können. So kann die erfindungsgemässe Form
der Kurvenscheibe 18 auch bei einer Antriebsvorrichtung Anwendung finden, bei welcher
die Kurvenscheibe zum Einschalten des Leistungsschalters um 360° gedreht wird, wie
dies bei der in der CH-A-498 480 offenbarten Antriebsvorrichtung der Fall ist. Der
erste Abschnitt der Kurvenbahn mit stetig zunehmendem Radius und der Zwischenabschnitt
mit langsam stetig abnehmendem Radius erstrecken sich dabei zusammen über einen Winkel
von nahezu 360°, so dass durch den zweiten, im wesentlichen in Radialrichtung verlaufenden
Abschnitt sichergestellt ist, dass sich das Folgeglied beim Ausschalten des Leistungsschalters
an der Kurvenscheibe 18 vorbeibewegen kann.
[0029] Beim in den Figuren gezeigten Beispiel erstreckt sich der Zwischenabschnitt vorzugsweise
über einen Winkel 50' von zwischen 10 und 20°. Es ist aber auch denkbar, dass dieser
Winkel, insbesondere bei einer Schaltvorrichtung, bei welcher sich die Kurvenscheibe
zum Einschalten des Leistungsschalters um 360° dreht, grösser als 20° ist. Auf jeden
Fall ist die Abnahme B des Radius im Zwischenabschnitt 50 mindestens gleich gross,
vorzugsweise grösser als der Ueberhub U.
1. Antriebsvorrichtung für einen Leistungsschalter, insbesondere für Mittel- und Hochspannung,
mit einer zum Einschalten des Leistungschalters (12) mittels eines Energiespeichers
(68') um eine Achse (16') in einer Drehrichtung (D) antreibbaren Kurvenscheibe (18),
deren Kurvenbahn (20) einen ersten Abschnitt (48) mit, mit entgegen der Drehrichtung
(D) zunehmendem Azimut (α), zunehmendem Radius (A) und einen, in Drehrichtung (D)
dem ersten Abschnitt (48) nachlaufenden, etwa in radialer Richtung verlaufenden zweiten
Abschnitt (52) aufweist, einem von einer Ausschaltfeder (38) in Richtung gegen die
Kurvenscheibe (18) gedrängten Folgeglied (22,22'), das durch Drehen der Kurvenscheibe
(18) in Drehrichtung (D) vom ersten Abschnitt (48) der Kurvenbahn (20) von einer Ausschaltstellung
(O), unter gleichzeitigem Spannen der Ausschaltfeder (38), in eine Einschaltstellung
(I) und um einen Ueberhub (U) über diese hinaus bewegt wird, und das dazu bestimmt
ist, mit einem bewegten Kontaktstück (30) des Leistungsschalters (12) verbunden zu
sein, und einer Klinke (34) zum freigebbaren Abstützen des Folgegliedes (22,22') in
Einschaltstellung (I) nach dem Ablaufen des ersten Abschnitts (48) ab dem Folgeglied
(22, 22'), dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenbahn (20) zwischen dem, in Drehrichtung
(D) nachlaufenden Ende (48') des ersten Abschnitts (48) und dem zweiten Abschnitt
(52) einen Zwischenabschnitt (50) mit, bei zunehmendem Azimut (α), stetig kleiner
werdendem Radius (A) aufweist, an welchem Zwischenabschnitt (50) das Folgeglied (22,22')
bis zum Abstützen an der Klinke (34) anliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abnahme (B) des Radius
(A) der Kurvenbahn (20) im Zwischenabschnitt (50) grösser ist als der Ueberhub (U).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenabschnitt
(50) an den ersten Abschnitt (48) anschliesst.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenabschnitt
(50) einen Winkel (50') von 10 bis 20° überstreicht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abnahme
(B) des Radius (A) der Kurvenbahn (20) im Zwischenabschnitt (50) 0,2 bis 5%, vorzugsweise
0,5 bis 1,5%, des Unterschieds zwischen dem grössten und kleinsten Radius (Amax; Amin) des ersten Abschnitts (48) beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher
(68') eine Einschaltfeder (68) aufweist, die mit dem einen Ende eines Zugelements
(66) verbunden ist, das mit seinem andern Ende zur Achse (16') der Kurvenscheibe (18)
exzentrisch angelenkt mit dieser verbunden ist, und das nachlaufende Ende (48') des
ersten Abschnitts (48) der Kurvenbahn (20) mit dem Folgeglied (22,22') zusammenwirkt,
wenn sich die Anlenkung des Zugmittels (66) mindestens annähernd in der stabilen Totpunktlage
(66') befindet.