[0001] Die Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsvorrichtung, insbesondere für sperriges
Abfallmaterial, mit einer Zerkleinerungswalze, und mit einem Einfüllschacht, der einen
seitlich neben der Zerkleinerungswalze liegenden Boden und eine sich parallel zur
Zerkleinerungswalze bis zum Boden erstreckende, an die Zerkleinerungswalze heranbewegbare
Wand aufweist.
[0002] Eine derartige Zerkleinerungsvorrichtung ist beispielsweise der US-PS 4,723,717 zu
entnehmen. Dort sind mehrere ineinandergreifende Zerkleinerungwalzen am Ende eines
Zufuhrschachtes vorgesehen, wobei die Vorrichtung so angeordnet ist, daß der Zufuhrschacht
schräg ansteigend verläuft und die Zerkleinerungswalzen übereinander angeordnet sind.
Im Zufuhrschacht ist ein Schieber bewegbar, mit dessen Hilfe das zu zerkleinernde
Material an die Zerkleinerungswalzen angedrückt wird. Der Schacht kann nur befüllt
werden, wenn der Schieber von den Zerkleinerungswalzen entfernt ist.
[0003] Eine weitere Ausführung zeigt die DE-PS 38 08 675, gemäß der oberhalb einer Zerkleinerungswalze
ein nach oben offener Gehäuserahmen hin- und herverschwenkbar ist. Eine Seitenwand
des Gehäuserahmens ragt weiter nach unten und drückt das zu zerkleinernde Material
gegen die Zerkleinerungswalze.
[0004] Beide Ausführungen sind konstruktiv verhältnismäßig aufwendig und die Erfindung hat
es sich zur Aufgabe gestellt, eine Zerkleinerungsvorrichtung der eingangs genannten
Art zu vereinfachen. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die bewegbare
Wand um eine zur Zerkleinerungswalze parallele Achse schwenkbar angeordnet und der
Boden kreisbogenförmig gekrümmt ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung weist somit über der Zerkleinerungswalze
einen trichterartigen Einfüllschacht auf, in dem eine Wand schwenkbar angeordnet ist.
Die schwenkbar angeordnete Wand kann eine Seitenwand des jederzeit zugänglichen Einfüllschachtes
oder eine im Schacht angeordnete Schwenkklappe sein.
[0006] In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, daß der Kreisbogen des gekrümmten
Bodens annähernd durch die Achse der Zerkleinerungswalze verläuft. Die Anpressung
des im Nahbereich des gekrümmten Bodens liegenden Materials erfolgt dadurch annähernd
radial zur Walzenachse, und es wird eine Schneidlänge von etwa einem Drittel des Walzenumfanges
erzielt.
[0007] Um die Zerkleinerungsleistung zu erhöhen, sieht eine weitere bevorzugte Ausführung
vor, daß zwei sich gleichsinnig drehende, ineinandergreifende Zerkleinerungswalzen
schräg übereinander angeordnet sind, deren gemeinsame Axialebene etwa 25° bis 30°
zur Vertikalen geneigt ist. Bevorzugt ergibt sich daraus eine etwa vertikalsymmetrische
Anordnung zur bewegbaren Wand, wenn diese an die Zerkleinerungswalze heranbewegt ist.
[0008] Die gegenüberliegende Seitenwand des Einfüllschachtes kann eine Schrägneigung aufweisen,
die einen Freiraum für das von der bewegbaren Wand verdrängte noch unzerkleinerte
Material aufweist. Die Neigung kann beispielsweise zwischen 50° und 60° betragen,
wobei der untere Rand etwa mittig oberhalb der Zerkleinerungswalze liegt. Der Neigungswinkel
ist auch von der Höhe der bewegbaren Wand abhängig.
[0009] Eine Zwangsführung des Materials ergibt sich in einer bevorzugten Ausführung, in
der auch die gegenüberliegende Wand um eine zur Zerkleinerungswalze parallele Achse
entlang eines kreisbogenförmig gekrümmten zweiten Bodens verschwenkbar ist. Die beiden
Wände weisen bevorzugt einen gemeinsamen Antrieb auf und können über Verbindungslenker
parallel verschwenkbar sein.
[0010] Nachstehend wird nun die Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen
naher beschrieben ohne darauf beschränkt zu sein.
[0011] Die Fig. 1 bis 3 zeigen schematische Vertikalschnitte einer ersten Ausführung der
Zerkleinerungsvorrichtung und Fig. 4 einen Fig. 1 entsprechenden Vertikalschnitt einer
zweiten Ausführung.
[0012] Eine Zerkleinerungsvorrichtung weist ein Gehäuse auf, dessen oberer Teil einen Einfüllschacht
1 mit rechteckigem Querschnitt bildet und in dem unterhalb des Einfüllschachtes 1
gemäß Fig. 1 bis 3 eine Zerkleinerungswalze 5 angeordnet ist, die am Umfang Schneid-
bzw. Reißzähne 12 aufweist. Die Zerkleinerungswalze 5 kann auch aus einzelnen Zerkleinerungsscheiben
zusammengesetzt sein. Die Zerkleinerungswalze 5 ist an der vom Einfüllschacht 1 abgewandten
Seite über gut die Hälfte ihres Umfanges von einem Lochsieb 10 od.dgl.umgeben, dessen
Lochdurchmesser die Größe des nach unten fallenden Materials bestimmt. Das Lochsieb
10 kann auswechselbar angeordnet sein. Unterhalb des Lochsiebs 10 ist eine Transportschnecke
13 zur Austragung des zerkleinerten Materials dargestellt; dies ist natürlich nicht
zwingend.
[0013] Gemäß Fig. 4 sind zur Erhöhung der Schneidleistung zwei Zerkleinerungswalzen 5,6
versetzt übereinander angeordnet, die gleichsinnig angetrieben werden und teilweise
ineinandergreifen. Das Lochsieb 10 ist an beide Zerkleinerungswalzen 5,6 angepaßt
zweifach gewölbt.
[0014] Der Einfüllschacht 1 weist zwei gegenüberliegende starre Seitenwände auf, die senkrecht
zur Zerkleinerungswalze 5 hochstehen und sich gegebenenfalls nach oben erweitern.
Die beiden anderen parallel zur Zerkleinerungswalze 5 sich erstreckenden Seitenwände
2,3 sind in ihrem oberen Bereich um Achsen 4,9 schwenkbar angeordnet und enden unten
nahe kreisbogenförmig gekrümmten Böden 8,7, die sich beiderseits des Lochsiebs 10
erstrecken und den Einfüllschacht 1 nach unten abschließen. Der der verschwenkbaren
Wand 2 zugeordnete Boden 8 liegt tiefer als der der schwenkbaren Wand 3 zugeordnete
Boden 7, sodaß die Wand 2 von der Seite an die Zerkleinerungswalze 5 heranschwenkt.
Der Kreisbogen des Bodens 8 verläuft etwa durch die Achse der Zerkleinerungswalze
5. Der Schwenkbereich der Wand 2 liegt etwa symmetrisch zu einer Vertikalebene und
der Winkel beträgt etwa 40° bis 50°.
[0015] Der der zweiten schwenkbaren Wand 3 zugeordnete Boden 7 beginnt im wesentlichen oberhalb
der Zerkleinerungswalze 5 in Fig. 1 etwa in Verlängerung des Kreisbogens des Bodens
8, wobei der Schwenkbereich und der Schwenkwinkel der Wand 3 etwa denen der Wand 2
entsprechen. Die beiden Wände 2,3 sind bevorzugt miteinander gekoppelt, wie mit der
Ziffer 11 schematisch angedeutet, und werden von einem nicht dargestellten Antrieb
hin- und hergeschwenkt. Wie Fig. 2 zeigt, wird das über die Höhe der Zerkleinerungswalze
5 auf dem Boden 8 liegende Gut von der Wand 2 gegen die Walze 5 gedrückt und solange
zerkleinert, bis es das Lochsieb 10 passieren kann, wobei das darüberliegende Material
dank der Parallelverschwenkung der Wand 3 mitbewegt wird. Gemäß Fig. 3 fällt dieses
Material dann bei der Rückschwenkung nach unten, sodaß es in der nächsten Schwenkphase
gemäß Fig. 2 zerkleinert wird, und weiteres Material nachrutschen kann.
[0016] Die schwenkbare Wand 3 ist dabei nicht unbedingt erforderlich, da sie auch starr
ausgebildet sein kann, wenn sie ausreichend geneigt nach außen ansteigt, sodaß das
Material nicht eingeklemmt wird, sondern nach oben ausweichen kann und wieder selbständig
zurückrutscht. Als starre Wand könnte sie beispielsweise in einer Tangentialebene
an den Kreisbogen des Bodens 8 in der Achse der Zerkleinerungswalze 5 liegen. Eine
weitere denkbare Ausführung zeigt auch die bewegbare Wand 3 in der gleichen Anordnung
wie die Wand 2, also auch bis seitlich neben die Zerkleinerungswalze 5 heruntergezogen,
sodaß der Boden 7 etwa gleich dem Boden 8 liegt.
1. Zerkleinerungsvorrichtung, insbesondere für sperriges Abfallmaterial, mit einer Zerkleinerungswalze,
und mit einem Einfüllschacht, der einen seitlich neben der Zerkleinerungswalze liegenden
Boden und eine sich parallel zur Zerkleinerungswalze bis zum Boden erstreckende, an
die Zerkleinerungswalze heranbewegbare Wand aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die bewegbare Wand (2) um eine zur Zerkleinerungswalze (5) parallele Achse (4) schwenkbar
angeordnet und der Boden (8) kreisbogenförmig gekrümmt ist.
2. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkwinkel
der bewegbaren Wand (2) etwa 40° bis 50° beträgt, wobei die Wand (2) etwa in der Mitte
des Schwenkweges vertikal verläuft.
3. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisbogen
des gekrümmten Bodens (8) annähernd durch die Achse der Zerkleinerungswalze (5) verläuft.
4. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
sich gleichsinnig drehende, ineinandergreifende Zerkleinerungswalzen (5,6) schräg
übereinander angeordnet sind, deren gemeinsame Axialebene etwa 25° bis 30° zur Vertikalen
geneigt ist.
5. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame
Axialebene der beiden Zerkleinerungswalzen etwa vertikalsymmetrisch zu der an die
untere Zerkleinerungswalze herangeschwenkten Wand (2) liegt.
6. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auch die gegenüberliegende Wand (3) um eine zur Zerkleinerungswalze parallele
Achse entlang eines kreisbogenförmig gekrümmten zweiten Bodens (7) verschwenkbar ist.
7. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
gekrümmte Boden (7) annähernd mittig oberhalb der Zerkleinerungswalze (5) endet.
8. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Wände (2,3) etwa parallel verschwenkbar sind.