[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Falzprodukten entsprechend
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Durch die gattungsgemäße DE 41 28 797 A1 ist es bekannt, aus verschiedenen Bahnen
bestehende Teilstränge über in verschiedenen Ebenen angeordnete Falztrichter zu führen,
die Teilstränge anschließend in ihrer Lage in einem Hauptstrang zu variieren und nachfolgend
einem Falzapparat zum Querschneiden sowie zum Einbringen eines Querfalzes zu übergeben.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Falzapparat mit großer Variabilität
der Falzprodukte und möglichst vielen Lagen zu schaffen, wobei die Falzprodukte von
der Anzahl der Lagen her gleich oder unterschiedlich sein können.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruches 1 oder 2 gelöst.
[0005] Durch die Erfindung werden insbesondere nachfolgende Vorteile erzielt: Es ist nunmehr
möglich geworden, gleichzeitig ein erstes und ein zweites Querfalzprodukt herzustellen,
z. B. zwei komplette Zeitungen oder zwei Vorprodukte oder ein aus einer kompletten
Zeitung und einem Vorprodukt bestehendes Mischprodukt. Mittels zweier feststehender
und zweier darüber angeordneter einzeln verschiebbarer Falztrichter können Falzprodukte
aus einer, zwei, drei, vier, sechs oder acht Signaturen gebildet werden. Die Teilstränge
können durch die verschiedene Strangführung von den oberen verschiebbaren Falztrichtern
in verschiedene Positionen des Stranges und somit des Falzproduktes plaziert werden.
Somit können zwei gleichdicke oder verschieden dicke Falzprodukte, d. h. Falzprodukte
mit gleicher oder ungleicher Anzahl von Lagen hergestellt werden, jeweils bei voller
Kapazitätsauslastung des doppeltbreiten Falzapparates. Auf diese Art können weitere
aufwendige Oberbauten vermieden werden. So können in Einfachproduktion Falzprodukte
mit max. 8 Signaturen und max. 96 Seiten sowie in Doppelproduktion Falzprodukte mit
max. vier Signaturen und max. zweimal 96 Seiten hergestellt werden. In dem Fall daß
in drei Ebenen jeweils zwei Falztrichter nebeneinander angeordnet werden, kann die
Anzahl der einzelnen dem Falzapparat zugeführten Signaturen erhöht werden. Es können
auch Falzprodukte hergestellt werden, die nur einen Querfalz aufweisen.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die
zugehörigen Zeichnungen zeigen in
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines doppeltbreiten Falzapparates mit darüber angeordneten Falztrichtern,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht nach Fig. 1 mit einer ersten Anordnung der verschiebbaren Falztrichter,
- Fig. 3
- eine Vorderansicht nach Fig. 1 mit einer zweiten Anordnung der verschiebbaren Falztrichter,
- Fig. 4
- eine Vorderansicht nach Fig. 1 mit einer dritten Anordnung der verschiebbaren Falztrichter.
[0007] In Fig. 1 ist die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Herstellen
von Falzprodukten gezeigt. Zwei Falztrichter 1, 2 sind nebeneinander in einer ersten
Ebene A fest angeordnet. In einer über der ersten Ebene A befindlichen zweiten darüber
befindlichen Ebene B sind zwei verschiebbare Falztrichter 3, 4 nebeneinander angeordnet.
Jeweils aus dem Auslauf des Trichters 1, 2, 3, 4 läuft ein Teilstrang 31, 32, 33,
34 über nicht näher bezeichnete Walzen und vereinigt sich zu einem Hauptstrang 6 oder
zu zwei Hauptsträngen 6, 7, die in einen Falzapparat einlaufen. Der Falzapparat besteht
z. B. aus einem zweifeldrigen Schneidzylinder 8, welcher gegen einen siebenfeldrigen
Schneidnuten-, Punktur- und Falzmesserzylinder 9 arbeitet. Dem vorgenannten Zylinder
9 schließt sich ein siebenfeldriger Falzklappenzylinder 11 an. Die Zylinder 8, 9,
11 sind jeweils doppeltbreit ausgeführt, und es können jeweils in axialer Richtung
zwei Einrichtungen auf einem Zylinder 8, 9, 11 angeordnet und mit nur einem Antrieb,
jedoch mit getrennt gesteuerten bekannten Falzeinrichtungen versehen sein, d. h. es
können jeweils zwei aus dem Auslauf eines Falztrichters 1 bis 4 kommende Teilstränge
31, 32, 33, 34 nebeneinander in axialer Richtung der Zylinder 8, 9, 11 auf den Mantelflächen
der Zylinder 8, 9, 11 angeordnet sein. Es ist auch möglich, die Zylinder 9, 11 jeweils
fünffeldrig auszuführen. Unter dem Falzklappenzylinder 11 befinden sich zwei in axialer
Richtung nebeneinander angeordnete Schaufelräder 12, 13, welche die von dem Falzapparat
erzeugten Falzprodukte 14, 16 auf eine Bandauslage 17, 18 ablegt. Dabei ist dem Schaufelrad
12 die Bandauslage 17 und dem Schaufelrad 13 die Bandauslage 18 zugeordnet.
[0008] Die in der zweiten Ebene B befindlichen Falztrichter 3, 4 sind entsprechend den Darstellungen
in Fig. 2 bis 4 in axialer Richtung D der Zylinder 8, 9, 11 des Falzapparates verschiebbar,
so daß die Falztrichter 3, 4 wahlweise auf eine oder beide mit E und F bezeichnete
Querfalzposition des nebeneinander angeordneten linken und rechten Einlaufes 24, 26
des Falzapparates arbeitet. Dabei befindet sich die Querfalzposition E über dem linken
Einlauf 24 und dem linken Schaufelrad 12 und die Querfalzposition F über dem rechten
Einlauf 26 und dem rechten Schaufelrad 13. Ein aus verschiedenen bedruckten Bahnen
bestehender Teilstrang 33, 34 kann nach der Darstellung in Fig. 1 in verschiedene
Positionen des Falzproduktes 14, 16 gebracht werden. Wenn z. B. nur in Querfalzposition
E ein aus vier Teilsträngen 31 bis 34 hergestelltes Falzprodukt 14 erzeugt wird, dann
können die Teilstränge 31 bis 34 eine folgende Reihenfolge auf der Mantelfläche des
Schneidnuten-, Punktur- und Falzmesserzylinders 9 einnehmen: 32, 34, 31, 33; 34, 32,
33, 31; 34, 32, 31, 33; 32, 34, 33, 31, je nachdem, an welcher Stelle die aus den
verschiebbaren Falztrichtern 3, 4 herauslaufenden Teilstränge 33, 34 eingefügt werden.
Diese Möglichkeiten sind in Fig. 1 angedeutet.
[0009] In Fig. 2 wird eine schematische Vorderansicht nach Fig. 1 gezeigt, wobei die in
der ersten Ebene A befindlichen festen Falztrichter 1, 2 auf den Einlauf 24 des durch
den Falzklappenzylinder 11 symbolisch dargestellten Falzapparates arbeiten. Dabei
liegen während des Querfalzvorganges auf der Mantelfläche des Falzklappenzylinders
11 im linken Einlauf 24 die Signaturen der Teilstränge 32 und 31 in der Reihenfolge
32, 31 auf. Die in der obersten Ebene B angeordneten verschiebbaren Falztrichter 3,
4 arbeiten auf den rechten Einlauf 26 des Falzapparates. Auf der Mantelfläche des
Falzklappenzylinders 11 liegen im rechten Einlauf 26 die Signaturen der Teilstränge
34 und 33 in der Reihenfolge 34, 33 auf. Das erste auf der Bandauslage 17 abgelegte
Falzprodukt 14 weist dann von oben nach unten folgende Reihenfolge der Signaturen
auf: 31, 32, 32, 31. Das auf der Bandauslage 18 abgelegte zweite Falzprodukt 16 weist
dann von oben nach unten folgende Reihenfolge der Teilstränge auf: 33, 34, 34, 33.
[0010] Entsprechend der Darstellung in Fig. 3 befindet sich ein verschiebbarer Falztrichter
3 in Querfalzposition E über dem linken Einlauf 24 und ein verschiebbarer Falztrichter
4 in der Querfalzposition F über dem rechten Einlauf 26 des Falzapparates, so daß
auf der Mantelfläche des Falzklappenzylinders 11 in der Querfalzposition E die Signaturen
der Teilstränge 33, 31, 32 nacheinander aufliegen, was zur Reihenfolge 33, 31, 32,
32, 31, 33 der Signaturen in einem auf einer Bandauslage 17 abgelegten Falzprodukt
19 führt. Der zweite verschiebbare Falztrichter 4 arbeitet allein auf der Querfalzposition
F des Falzapparates, so daß hier ein Falzprodukt 21 aus dem aus den Signaturen des
Teilstranges 34 gebildet wird.
[0011] Entsprechend der Darstellung in Fig. 4 haben die verschiebbaren Falztrichter 3, 4
ihre Positionen getauscht, so daß der Falztrichter 4 in der Querfalzposition E und
der Falztrichter 3 sich in der Querfalzposition F über dem Falzapparat befindet. Somit
arbeitet der Falztrichter 3 allein auf der Querfalzposition F über dem Einlauf 26
des Falzapparates, so daß hier ein Falzprodukt 23 aus den Signaturen des Teilstranges
33 gebildet wird, während die Reihenfolge der Signaturen der Teilstränge auf dem Falzklappenzylinder
11 wie folgt ist: 34, 31, 32, was zur Reihenfolge 34, 31, 32, 32, 31, 34 der Signaturen
in einem auf einer Bandauslage 17 abgelegten Falzprodukt 22 führt.
[0012] Es ist auch möglich, alle vier Teilstränge 31 bis 34 in die Querfalzposition E des
Falzapparates laufen zu lassen, um nur ein einziges aus vier Teilsträngen 31 bis 34
bestehendes Falzprodukt zu erhalten. In den Fig. 2 bis 4 sind zusätzlich zur Seitenansicht
nach Fig. 1 noch jeweils den Falztrichtern 1 bis 4 zugeordnete trichterfeste Trichtereinlaufwalzen
27, 29, 30 dargestellt. Die Falztrichter 3, 4 sind auf nicht dargestellten gestellfesten
Schienen verfahrbar. Die weiterhin gezeigten Trichter-Voreinlaufwalzen 37, 38 sind
gestellfest angeordnet. Dabei sind die Trichter-Voreinlaufwalzen 37, 38 sowie die
Trichtereinlaufwalze 27 doppeltbreit ausgeführt zur Aufnahme von zwei Teilsträngen
nebeneinander. Weiterhin ist es möglich, die Anzahl der Signaturen bei einer Einfachproduktion
zu erhöhen. Schließlich ist es auch noch möglich, in einer dritten, nicht dargestellten
Ebene C zwei verschiebbare Falztrichter anzuordnen, während die Falztrichter 3, 4
in der zweiten Ebene B und die zwei Falztrichter 1, 2 in der Ebene A fest installiert
sind. Dies würde bei gleichen Anzahl von Bahnen die Anzahl der Teilstränge erhöhen,
was u. U. angestrebt wird.
[0013] Der Schneidnut-, Punktur- und Falzmesserzylinder 9 kann auch ohne Schneidnuten ausgeführt
sein. Statt des Schneidzylinders 8 kann am Umfang des Falzmesserzylinders 9 ein nichtdargestelltes
Bandleitsystem angeordnet sein, wobei die Hauptstränge 6, 7 dann mittels zweier vor
der Falzzylindergruppe 9, 11 angeordnete Schneidzylinder zu Signaturen geschnitten
werden.
[0014] Es ist auch möglich, die Teilstränge 31 bis 34 längszutrennen und so durch die Falztrichter
1 bis 4 durchlaufen zu lassen, daß kein Längsfalz entsteht (Tabloidproduktion).
[0015] Der "doppeltbreite" Punktur- und Falzmesserzylinder 9 sowie der "doppeltbreite" Falzklappenzylinder
11 kann dadurch realisiert werden, daß eine "doppelte Breite" mittels eines einstückig
ausgebildeten doppelbreiten Punktur- und Falzmesserzylinders 9 sowie eines einstückig
ausgebildeten doppeltbreiten Falzklappenzylinders 11 verwendet wird. Desgleichen kann
eine "doppelte Breite" der vorgenannten Zylinder 9, 11 der Falzgruppe mittels zwei
nebeneinander, mit separaten Antrieben versehenen Zylindern 9, 11 erzielt werden.
Teileliste
[0016]
- 1
- Falztrichter, fest (A)
- 2
- Falztrichter, fest (A)
- 3
- Falztrichter, verschiebbar (B)
- 4
- Falztrichter, verschiebbar (B)
- 5
- -
- 6
- Hauptstrang
- 7
- Hauptstrang
- 8
- Schneidzylinder
- 9
- Schneidnut-, Punktur- u. Falzmesserzylinder
- 10
- -
- 11
- Falzklappenzylinder
- 12
- Schaufelrad, erstes
- 13
- Schaufelrad, zweites
- 14
- Falzprodukt, erstes
- 15
- -
- 16
- Falzprodukt, zweites
- 17
- Bandauslage
- 18
- Bandauslage
- 19
- Falzprodukt
- 20
- -
- 21
- Falzprodukt
- 22
- Falzprodukt
- 23
- Falzprodukt
- 24
- Einlauf (8, 9, 11), linker
- 25
- -
- 26
- Einlauf (8, 9, 11), rechter
- 27
- Trichtereinlaufwalze (1, 2)
- 28
- -
- 29
- Trichtereinlaufwalze (3)
- 30
- Trichtereinlaufwalze (4)
- 31
- Teilstrang (1)
- 32
- Teilstrang (2)
- 33
- Teilstrang (3)
- 34
- Teilstrang (4)
- 35
- -
- 36
- -
- 37
- Trichter-Voreinlaufwalze
- 38
- Trichter-Voreinlaufwalze
- 39
- -
- 40
- -
- A
- Ebene, erste
- B
- Ebene, zweite
- C
- Ebene, dritte
- D
- Bewegungsrichtung (3, 4)
- E
- Querfalzposition
- F
- Querfalzposition
1. Vorrichtung zum Herstellen von Falzprodukten (14, 16, 19, 21; 22, 23) mit mehreren
nebeneinander und in einer oberen und unteren Ebene (A; B) angeordneten Falztrichtern
(1, 2, 3, 4) zum Mischen von Teilsträngen (31, 32, 33, 34), wobei die Teilstränge
(31, 32; 33, 34) zu einem in einem Querfalzapparat (8, 9, 11) einlaufenden Hauptstrang
(6; 7) zusammengefaßt und in Signaturen quergeschnitten werden und die Teilstränge
(31, 32, 33, 34) durch das Mischen eine jeweils vorwählbare Lage im Hauptstrang (6,
7) des Querfalzapparates (8, 9, 11) einnehmen können, dadurch gekennzeichnet, daß
die unteren Falztrichter (1, 2) fest angeordnet sind, daß die Querfalzvorrichtung
(9; 11) aus einem - in axialer Richtung gesehen - jeweils "doppeltbreiten" Punktur-
und Falzmesser- und Falzklappenzylinder (9; 11) mit einem linken und einem rechten
Einlauf (24; 26) für je einen Hauptstrang (6; 7) aufweist, daß die in jeweils einer
oberen Ebene (B) geführten beiden Teilstränge (33; 34) jeweils wahlweise einzeln oder
gemeinsam in den linken Einlauf (24) oder in den rechten Einlauf (26) einleitbar angeordnet
sind.
2. Vorrichtung zum Herstellen von Falzprodukten (14, 16, 19, 21; 22, 23) mit mehreren
nebeneinander und in einer oberen und unteren Ebene (A; B) angeordneten Falztrichtern
(1, 2, 3, 4) zum Mischen von Teilsträngen (31, 32, 33, 34), wobei die Teilstränge
(31, 32; 33, 34) zu einem in einem Querfalzapparat (8, 9, 11) einlaufenden Hauptstrang
(6; 7) zusammengefaßt und in Signaturen quergeschnitten werden und die Teilstränge
(31, 32, 33, 34) durch das Mischen eine jeweils vorwählbare Lage im Hauptstrang (6,
7) des Querfalzapparates (8, 9, 11) einnehmen können, dadurch gekennzeichnet, daß
die unteren Falztrichter (1, 2) fest angeordnet sind, daß die Querfalzvorrichtung
(9; 11) aus einem - in axialer Richtung gesehen - jeweils "doppeltbreiten" Punktur-
und Falzmesser- und Falzklappenzylinder (9; 11) mit einem linken und einem rechten
Einlauf (24; 26) für je einen Hauptstrang (6; 7) aufweist, daß die in jeweils einer
oberen Ebene (B) geführten beiden Teilstränge (33; 34) längsgefalzt und jeweils wahlweise
einzeln oder gemeinsam in den linken Einlauf (24) oder in den rechten Einlauf (26)
einleitbar angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in der oberen
Ebene (B) angeordneten beiden Falztrichter (3, 4) getrennt in Axialrichtung des Querfalzapparates
(8, 9, 11) verfahrbar angeordnet sind.