[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bedrucken von Werkstücken entlang einer
kreisbahnförmigen, endlosen Förderbahn, mit mindestens zwei Tampons und mindestens
zwei Einfärbe- und Abrakelvorrichtungen und ebenso vielen Haltern zur Aufnahme der
Werkstücke, wobei die Tampons und die Halter horizontal zueinander an Haltearmen angeordnet
sind und sich insgesamt um vertikale Achsen schrittweise drehen.
[0002] Aus der EP 05 44 176 A1 ist bereits eine Mehrfarben-Tampondruckmaschine bekannt,
bei der mehrere Tampons an einem Tamponträger um eine erste Achse drehbar angeordnet
sind. Dazu sind die Klischees an einem Klischeeträger um eine zweite Achse drehbar,
die parallel zur ersten angeordnet ist. Der Tamponträger und die Klischeeträger überstreichen
eine gemeinsame Lageposition, in der die Tampons Farbe von den Klischees abnehmen.
Die Farbe geben die Tampons nach einer 90
o-Drehung auf das Druckgut ab. Das Druckgut bleibt in dieser Stellung, bis alle Farben,
hier vier, übertragen sind.
[0003] Diese Vorrichtung benötigt bereits für die Übertragung von vier Farben zu viel Zeit.
Zusätzlich dazu verursacht die Übertragung der einzelnen Farben durch unterschiedliche
Elastizität unterschiedlicher Tampons Passungsunregelmäßigkeiten.
[0004] Aus dem DE-GM 91 03 235 ist eine Tampondruckvorrichtung bekannt, bei der mehrere
Tampondruckvorrichtungen sternförmig angeordnet sind. Dadurch wird die Zugänglichkeit
zu den Druckvorrichtungen verbessert. Die Werkstücke trägt ein von einer Antriebseinrichtung
angetriebener Ring von einer stationären Tampondruckmaschine zur anderen. Dabei wird
jede Farbe mit einem anderen Tampon auf die Werkstücke übertragen.
[0005] Die aus der US-PS 36 88 695 bekannte Druckvorrichtung arbeitet mit thermoplastischen
Farben. Dazu sind zwei Drehtische vorgesehen. Einem, auf dem die Farben erwärmt und
nacheinander auf einen Träger in Form einer Membrane aufgebracht werden; und einem
zweiten Drehtisch mit acht Stationen, auf dem die Farben auf den Artikel übertragen
werden, indem der Rahmen, in den die Membranen eingespannt sind, um 180
o zwischen einer Station am ersten Drehtisch zu einer Station am zweiten Drehtisch
geschwenkt werden. Diese Anlage ist nicht für hohe Stückzahlen geeignet und auf Grund
ihrer Doppeldrehtischanordnung mit größerem mechanischen Aufwand verbunden.
[0006] Aus der US-PS 40 60 031 läßt sich eine Tampondruckvorrichtung entnehmen, die an einem
Drehkreuz vier um 90
o versetzte Tampons aufweist. Jeweils diametral gegenüberliegend sind entweder die
Matrizen oder die Träger für die zu bedruckenden Gegenstände angeordnet. Nach jedem
90
o-Takt des Drehkreuzes wird demnach ein Gegenstand bedruckt, wobei die Gegenstände
nicht ständig vom gleichen, sondern von einem der vier vorhandenen Tampons bedruckt
werden.
[0007] Die GB-PS 804 751 betrifft eine Mehrfarbensiebdruckvorrichtung mit beispielsweise
vier kreisförmig oder linear angeordneten Sieben. Sämtliche vier Farben werden nacheinander
durch Verschieben der Siebe auf einen Träger aufgebracht. Dieser Träger fährt anschließend
aus dem Siebbereich unter ein Tampon, das das gesamte Farbmuster aufnimmt und auf
einen Gegenstand überträgt. Die Leistung der Vorrichtung ist auf Grund ihres Arbeitsablaufs
sehr begrenzt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, die Übertragungsgenauigkeit und die Leistung der Mehrfarbendruckmaschine
zu erhöhen.
[0009] Erfindungsgemäß ist die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Durch diese Ausführungsweise wird jede einzelne Farbe während eines Mehrfarbendruckvorgangs
von ein und dem selben Tampon auf das jeweilige Werkstück übertragen. Dadurch entsteht
eine hohe Passergenauigkeit. Dazu kommt der Vorteil der hohen Leistungsfähigkeit dieser
Vorrichtung. Nachdem für jede Farbe eine eigene Übertragungsstation vorgesehen ist,
entsteht keine Wartezeit, sondern ein kontinuierlich taktmäßiger Ablauf mit hoher
Frequenz.
[0011] Von der als bevorzugt dargestellten Ausführung zeigen:
- Fig. 1
- Seitenansicht der Mehrfarben-Tampondruckvorrichtung
- Fig. 2
- Draufsicht auf die schematisch dargestellte Ausführung der Mehrfarben-Tampondruckvorrichtung
[0012] Fig. 1 zeigt die Tampondruckvorrichtung mit einem Drehtisch 10, der in zwei Ebenen
obere Tragarme 12 für die Tampons 14 und untere Tragarme 16 für die Halter 18 aufweist.
Die Werkstücke 20 gelangen auf einem Transportband 22 einzeln oder gestapelt an eine
Übergabe 24. Diese Übergabe nimmt ein Werkstück 20, hier beispielsweise einen Teller,
auf und legt ihn nach einer 180
o-Schwenkbewegung auf das Transportband 26 ab. Hierauf takten die Teller von einer
Abstaubvorrichtung 28 in eine Bodenstempelvorrichtung 30, die im Siebdruckverfahren
arbeitet.
[0013] Vom Transportband 26 setzt die linear bewegliche Übergabe 34 die Teller auf den Halter
18, wo er mittels Unterdruck festgehalten wird. Die Mehrfarben-Tampondruckvorrichtung
hat einen Ständer 36, der den nicht dargestellten Antrieb in sich aufnimmt. Die Halter
18 sind an den Enden der acht Tragarme 16 befestigt. Das Zentrum der Halter 18 und
das Zentrum bzw. die Längsmittelachse der Tampons 14 liegt auf der jeweils gemeinsamen
Achse A. Der Tampon 14 nimmt in Fig. 1 rechts Farbe von der abgerakelten Gravurplatte
der Abrakel- und Einfärbevorrichtung 38 auf und gibt sie an die Oberfläche der Teller
20 ab. Dazu hebt und senkt sich der Tampon 14 mit der Kolbenzylindereinheit 40. Die
seitlich neben der Kolbenzylindereinheit 40 befindlichen Führungen 42, 44 sorgen für
die exakte zentrische Übertragung der sechs verschiedenen Farben. Jede Farbe wird
im sogenannten Direktdruck aufgebracht. Jedem Teller ist somit bei der Übertragung
jeder der sechs Farben der gleiche Tampon zugeordnet.
[0014] Nach dem Abschluß des Bedruckens trägt die lineare Transportvorrichtung 46 die Teller
auf das Transportband 48.
1. Mehrfarben-Tampondruckvorrichtung zum Bedrucken von Werkstücken entlang einer kreisbahnförmigen,
endlosen Förderbahn, mit mindestens zwei Tampons (14) und mindestens zwei Einfärbe-
und Abrakelvorrichtungen und ebenso vielen Haltern (18) zur Aufnahme der Werkstücke
(20), wobei die Tampons (14) und die Halter (18) horizontal zueinander an Haltearmen
(12, 16) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des schrittweise über mehrere Stationen hinweg umfassenden Druckvorgangs
die Tampons (14) mit den Haltern (18) verdrehsicher über die starr miteinander in
Verbindung stehenden Haltearme (12, 16) verbunden sind, wobei die Mittelachsen der
Tampons (14) und die der Halter (18) jeweils auf einer gemeinsamen senkrechten Mittelachse
A liegen und die Stationen zum Bedrucken der Werkstücke (20) neben oder zwischen den
Einfärbe- oder Abrakelvorrichtungen (38) angeordnet sind.