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EP 0 659 560 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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28.06.1995 Patentblatt 1995/26 |
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Anmeldetag: 05.12.1994 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI |
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Priorität: |
21.12.1993 DE 4343692
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Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG |
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63075 Offenbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Bergmann, Marco
D-63110 Rodgau (DE)
- Olek, Joachim
D-63179 Obertshausen (DE)
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Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. |
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c/o MAN Roland Druckmaschinen AG
Patentabteilung/FTB S,
Postfach 10 12 64 D-63012 Offenbach D-63012 Offenbach (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Reinigungseinrichtung für Zylinder von Druckmaschinen, vorzugsweise Offsetdruckmaschinen |
(57) Die Erfindung betrifft eine Reinigungseinrichtung für Zylinder von Druckmaschinen,
vorzugsweise Offsetdruckmaschinen. Sie dient der Standzeiterhöhung von Waschwalzen
und zur Erhöhung der Reinigungsqualität. Gelöst wird das dadurch, daß die Waschwalze
(4) in einem Gehäuse (2) angeordnet ist, welches mindestens ein bewegliches Gehäuseteil
(3) zum Öffnen oder Schließen der Öffnung (9) besitzt. Dadurch kann die Waschwalze
in Abstellposition in einem geschlossenen Gehäuse (2) gereinigt werden und in sauberem
Zustand an den Zylinder (1) angestellt werden.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungseinrichtung für Zylinder von Druckmaschinen,
vorzugsweise Offsetdruckmaschinen, die mit einer an einen Zylinder an- und abstellbaren
und mit einer Flüssigkeit besprühbaren Waschwalze ausgerüstet ist und bei Bedarf im
Bereich der Greiferbrücke eines Druckzylinders von der Zylindermantelfläche abhebbar
ist.
[0002] Eine derartige Reinigungseinrichtung ist z.B. aus der DE-OS 1 436 535 bekannt, wobei
diese Vorrichtung nicht im Bereich der Greiferbrücke der Zylindermantelfläche abhebbar
ist. Eine abhebbare Waschvorrichtung ist beispielsweise aus der EP 004 605 A1 und
der DE 3 614 496 A1 bekannt. Nachteilig bei diesen bekannten Reinigungseinrichtungen
mit Waschwalze ist es, daß die Waschwalzen jeweils in einem Gehäuse angeordnet sind
und das Gehäuse eine der Zylindermantelfläche zugewandte Öffnung aufweist. Der Reinigungsprozess
der Waschwalze selbst erfolgt dabei während der Reinigung der Zylindermantelfläche
bei angestellter Position der Waschwalze. Da das Gehäuse der Waschwalze offen ist,
kann die Waschwalze bei abgestellter Position (Ruhestellung) schneller austrocknen,
was die Standzeit reduziert. Weiterhin kann bei abgestellter Position Reinigungsmittel
bzw. deren Verdunstungen durch die Öffnung in die Umgebung austreten, was die Emissionswerte
im Drucksaal beeinträchtigt.
[0003] Aufgabe ist es eine Lösung zu entwickeln, die die genannten Nachteile spürbar reduziert.
Gelöst wird dies durch den kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches. Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0004] Die erfindungsgemäße Reinigungseinrichtung besitzt im wesentlichen eine sich über
die Gesamtbreite des zu reinigenden Zylinders hinaus erstreckendes Gehäuse. Das Gehäuse
besitzt eine dem Zylinder zugewandte Öffnung und nimmt mindestens eine drehbar gelagerte
Waschwalze auf und besitzt zusätzlich ein bewegliches Gehäuseteil, das diese Öffnung
zum Anstellen der Waschwalze an den Zylinder freigibt oder nach beendetem Waschvorgang,
bei abgestellter Waschwalze, verschließt. Dies hat den Vorteil, daß die Waschwalze
neben dem an sich bekannten Waschprozess an der Zylindermantelfläche auch in dem geschlossenen
Gehäuse während des Druckbetriebes gereinigt werden kann. Die Emissionswerte im Drucksaal
werden reduziert, da weniger Reinigungsmittel in die Umgebung entweicht. Ein schnelles
Verschmutzen der Waschwalze wird verhindert und damit wird die Standzeit der Reinigungseinrichtung
in der Druckmaschine erhöht. Dies ist besonders bei Zuordnung der erfindungsgemäßen
Reinigungseinrichtung an einen Gegendruckzylinder von Vorteil, da diese Zylinder für
Servicearbeiten schwerer zugänglich sind. Bei geschlossenem Gehäuse (in Abstellposition)
wird das Austrocknen der Waschwalzenoberfläche verhindert, da im geschlossenen System
die Luftfeuchtigkeit relativ hoch bleibt. Dies trägt zur weiteren Standzeiterhöhung
bei.
[0005] Die Reinigungsdauer wird weiter verkürzt, da stets mit einer bereits gereinigten
Waschwalze der Reinigungsprozess beginnt. Das Gehäuse kann auch mehrere an den Zylinder
anstellbare Waschwalzen aufnehmen. Über schaltungstechnische Mittel lassen sich die
den jeweiligen Druckwerken zugeordneten Reinigungseinrichtungen je nach Verschmutzung
oder einem vorgegebenen Waschzeitpunkt, z. B. nach Beendigung eines Druckauftrages
einzeln aktivieren. In einer weiteren Ausführung kann die Öffnung des Gehäuses auch
mit mehren beweglichen Gehäuseteilen geöffnet bzw. geschlossen werden.
[0006] Neben der bevorzugten Verwendung einer Reinigungseinrichtung mit einer oder auch
mehreren im Gehäuse aufgenommenen Waschwalzen, kann auch in dem Gehäuse statt einer
Waschwalze ein Waschtuch angeordnet sein. Das besprühbare Waschtuch ist dabei mit
einer Vorratswalze, einer Aufwickelwalze und einem Andruckelement oder einer Walze
für das Waschtuch im Gehäuse der Reinigungseinrichtung aufgenommen. In Abstellposition
(Ruhestellung) hat der bewegliche Gehäuseteil die Öffnung im Gehäuse verschlossen.
Dadurch trocknet das Waschtuch langsamer aus, der Verbrauch von Reinigungsmittel kann
reduziert werden und die Standzeit wird erhöht. Das Entweichen von Reinigungsmittel
aus dem Waschtuch wird minimiert, was ebenfalls die Emissionswerte im Drucksaal reduziert.
[0007] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen
schematisch:
- Fig. 1
- die Reinigungseinrichtung in Abstellposition (Seitenansicht)
- Fig. 2
- die Reinigungseinrichtung in Anstellposition (Seitenansicht)
Eine Reinigungseinrichtung nach der Erfindung ist in einem Druckwerk unterhalb eines
Gegendruckzylinders 1 einer Offsetdruckmaschine angeordnet. Die Reinigungseinrichtung
besitzt ein Gehäuse 2, das einen annähernd rechteckigen Querschnitt aufweist und sich
über die volle Breite des Zylinders 1 hinaus erstreckt. Das Gehäuse 2 nimmt eine Waschwalze
4 auf, hier eine mit Borsten bestückte Waschbürste, deren Welle getriebetechnisch
mit einem eigenen Antrieb (nicht gezeigt) gekoppelt ist. Am Gehäuse 2 sind eine auf
die Waschwalze 4 gerichtete Wasserzuführung 6, eine mit der Waschwalze 4 zusammenwirkende
Rakel 5 sowie eine auf die Waschwalze 4 gerichtete Reinigungsmittelzuführung 7 angeordnet.
Am tiefsten Punkt des Gehäuses 2 ist für das verschmutzte Reinigungsmittel und Wassergemisch
ein Ablauf 8 angeordnet, dem ein über Leitungen verbundener Sammelbehälter (nicht
gezeigt) zum Regenerieren und zum Trennen des Gemisches nachgeordnet ist. Dem Zylinder
1 zugeordnet besitzt das Gehäuse 2 eine Öffnung 9, welche sich über die gesamte Breite
des Zylinders 1 erstreckt. Die Öffnung ist so dimensioniert, daß die Waschwalze 4
mit der Mantelfläche des Zylinders 1 in Anstellposition in Waschkontakt steht. Am
Gehäuse 2 ist ein in Führungen bewegliches Gehäuseteil 3 angeordnet, welches in Anstellposition
die Öffnung 9 freilegt und in Abstellposition diese Öffnung 9 wieder verschließt.
Das Gehäuseteil 3 schließt oder öffnet dabei in bevorzugter Weise über elastische
Federn die Öffnung 9.
[0008] Die Wirkungsweise ist wie folgt:
Normalerweise befindet sich die Reinigungseinrichtung in abgestellter Position (Fig.
1). Die Waschwalze 4 hat keinen Kontakt mit dem Zylinder 1 und durch den beweglichen
Gehäuseteil 3 ist die Öffnung 9 im Gehäuse 2 geschlossen. Die Waschwalze 4 befindet
sich bei abgestellter Position in Ruhestellung, wenn die Walze 4 keine Verschmutzung
aufweist. Ist die Walze 4 von vorhergehenden Reinigungen am Zylinder 1 verschmutzt,
so wird über den Antrieb (nicht gezeigt) die Waschwalze 4 in Rotation versetzt und
Flüssigkeiten werden über die Wasserzuführung 6 und Reinigungsmittelzuführung 7 je
nach Bedarf einzeln oder gemeinsam auf die Oberfläche der Waschwalze 4 gesprüht. Der
Verschmutzungsgrad der Waschwalze 4 kann empirisch oder bevorzugt durch einen mechanischen
oder elektrischen Sensor ermittelt werden, der der Waschwalze 4 zugeordnet ist. Die
Waschwalze 4 ist mit dem fest am Gehäuse angeordneten Rakel 5 in Kontakt, derart,
daß die von der Mantelfläche des Zylinders 1 aufgenommenen Verunreinigungen in Richtung
Boden des Gehäuses abgespritzt werden und mit den Flüssigkeiten über den Ablauf 8
aus dem Gehäuse 2 abfließen. Hat die Waschwalze 4 den Reinigungsprozess beendet, so
wird der Antrieb gestoppt und die Walze 4 befindet sich bei verschlossener Öffnung
9 bei abgestellter Position in Ruhestellung.
[0009] In angestellter Position (Fig. 2) ist die Waschwalze 4 mit der Mantelfläche des Zylinders
1 in Kontakt. Dazu wird die erfindungsgemäße Reinigungseinrichtung über nicht gezeigte
Arbeitszylinder an den Zylinder 1 angestellt. Während des Anstellens wird der Gehäuseteil
3 bewegt, derart, daß die Öffnung 9 freigegeben wird und die Waschwalze 4 mit der
Mantelfläche des Zylinders 1 in Kontakt kommt (Anstellposition). Die Waschwalze 4
wird vorher in Rotation versetzt, wobei die Drehrichtung der Waschwalze 4 der Drehrichtung
des Zylinders 1 entgegengesetzt ist. Gleichzeitig wird die Waschwalze 4 über die Zuführungen
6, 7 mit Wasser und/oder Reinigungsmittel besprüht. Bei Umlaufen eines mit Greiferbrücken
bestückten Zylinders 1 wird die Waschwalze 4 mit Gehäuse 2 über Arbeitszylinder kurzfristig
abgestellt, so daß die Greifer sich berührungsfrei an der Waschwalze 4 vorbeibewegen.
Für diesen kurzen Zeitpunkt bleibt die Öffnung 9 des Gehäuses 2 frei, beispielsweise
indem das bewegliche Gehäuseteil 3 in einer Arretierung verbleibt. Nach Passieren
der Greifer wird die Waschwalze 4 mit dem Gehäuse 2 wieder an den Zylinder 1 angestellt.
Ist der Reinigungsprozess beendet, wird die Waschwalze 4 mit Gehäuse 2 vom Zylinder
1 abgestellt und das Gehäuseteil 3 verschließt die Öffnung 9. Je nach Verschmutzungsgrad
wird die Waschwalze 4 in dem nun geschlossenen Gehäuse 2 während des Druckbetriebes
gewaschen oder verbleibt in Ruhestellung bis zum nächsten Reinigungsvorgang.
Bezugszeichenaufstellung
[0010]
- 1
- Zylinder
- 2
- Gehäuse
- 3
- Gehäuseteil
- 4
- Waschwalze
- 5
- Rakel
- 6
- Wasserzuführung
- 7
- Reinigungsmittelzuführung
- 8
- Ablauf
- 9
- Öffnung
1. Reinigungseinrichtung für Zylinder von Druckmaschinen, vorzugsweise Offsetdruckmaschinen,
mit mindestens einer an den Zylinder an- und abstellbaren, angetriebenen Waschwalze
oder einem an- und abstellbaren, angetriebenen Waschtuch, die in einem mit einer der
Zylindermantelfläche zugeordneten Öffnung versehenen Gehäuse angeordnet und mit Flüssigkeit
besprühbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (2) der Reinigungseinrichtung mindestens ein bewegliches Gehäuseteil
(3) besitzt, das die Öffnung (9) in Anstellposition freilegt und/oder in Abstellposition
verschließt.
2. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine im Gehäuse (2) angeordnete, in Anstellposition mit der Mantelfläche
des Zylinders (1) verschmutzte Waschwalze (4) in Abstellposition bei durch das Gehäuseteil
(3) verschlossener Öffnung (9) im Gehäuse (2) gereinigt wird.
3. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die saubere Waschwalze (4) in Abstellposition bei durch das Gehäuseteil (3) verschlossener
Öffnung (9) im Gehäuse (2) in Ruhestellung ist.
4. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Waschwalze (4) eine über die volle Breite des Zylinders (1) changierende Waschbürste
ist.
5. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das die Waschwalze (4) oder das Waschtuch aufnehmende Gehäuse (2) in einem definierten
Kreissektor, z.B. dem Bereich der Greiferbrücke eines Druckzylinders, vom Zylinder
(1) abhebbar ist.
6. Reinigungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Waschwalze (4) ein mechanischer oder elektrischer Sensor zur Erfassung des
Verschmutzungsgrades zugeordnet ist.

