[0001] Die Erfindung betrifft eine Getränkefüllmaschine der im Oberbegriff des Anspruches
1 genannten Art.
[0002] Getränkefüllmaschinen müssen von Zeit zu Zeit gereinigt werden, um den erforderlichen
Hygienebestimmungen und insbesondere den Sterilitätsanforderungen bei der Getränkeabfüllung
zu genügen. Bei heute üblichen Getränkefüllmaschinen werden dabei auch die Füllorgane
vor Ort gereinigt (cleaning in place = CIP). Dazu ist es erforderlich, Becher an der
Behälterranddichtung eines jeden Füllorganes abgedichtet anzuordnen. Hierfür sind
eine Reihe von Möglichkeiten im Stand der Technik bekannt. Es können die Behälter
selbst während der Reinigung als Becher verwendet werden. Es können auch gesondert
vorrätig gehaltene Becher von der Größe der zu füllenden Behälter in die Maschine
anstelle der Behälter eingeführt werden. Ferner sind spezielle Becher bekannt, die
von hand oder maschinell zur Reinigung an den Füllorganen dichtend befestigt werden.
[0003] Heutzutage gefordert werden Becher, die dauernd im Bereich der Füllorgane angeordnet
sind und auf Knopfdruck automatisch aus einer Wartestellung in Eingriff gebracht werden.
[0004] Bei Getränkefüllmaschinen der eingangs genannten Art, die den Kragen von entsprechend
ausgebildeten Flaschen, beispielsweise Kunststoffflaschen, mit Haltegliedern unterfassenm
um unter Einwirkung eines Hubgliedes die Flaschen an die Füllorgane anzupressen, ist
es bekannt, die Becher von den Haltegliedern zu erfassen und mit diesen anpressen
zu lassen. Vorteilhaft wird dabei die Bewegung des Hubgliedes, die sonst zum Anheben
der Flaschen über die Rückgasrohre und zum Anpressen dient, in der gleichen Weise
auch für die Becher zu verwenden.
[0005] Eine Getränkefüllmaschine der eingangs genannten Art ist aus der DE 37 22 495 A1
bekannt. Bei dieser Konstruktion sind die Becher an den Hubgliedern angeordnet und
diesen gegenüber in die Warteposition und die Betriebspositon verschwenkbar. Sie sind
zu diesem Zweck an einem gesonderten Schwenkhebel angeordnet und mit diesem um eine
waagerechte Achse schwenkbar gelagert, um von der Warteposition in die Betriebsposition
geschwenkt zu werden, in der sie in das Halteglied nach Art einer Flasche einschwenken.
Diese Konstruktion ist kinematisch schwierig und hat aufgrund des Schwenkradius einen
erheblichen Raumbedarf, der bei Getränkefüllmaschinen dieser Art nur schwierig schwer
erfüllbar ist.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine Getränkefüllmaschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Becher kinematisch einfacher und
bei geringerem Raumbedarf zur Verfügung gestellt werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles des
Anspruches 1 gelöst.
[0008] Bei dieser Konstruktion sind radial erstreckte und verschiebbare Schieber vorgesehen,
an denen sowohl das Halteglied als auch der Becher angeordnet sind. Durch einfache
radiale Verschiebung lassen sich entweder das Halteglied oder der Becher in Betriebsstellung
unter das Füllorgan verfahren. Diese Konstruktion zeichnet sich durch geringstmöglichen
Raumbedarf und sehr einfache Kinematik aus. Außerdem entfällt das störungsanfällige
Einsetzen des Bechers in das Halteglied.
[0009] Die Schiebebetätigung kann durch einzeln vorgesehene fernsteuerbare Schiebemotoren
erfolgen oder vorteilhaft gemäß Anspruch 2 durch eine ortsfeste Führungskurve, die
in bei Getränkefüllmaschinen üblicher Technologie auf die Schieber einwirkt und auf
diese entweder in beide Schieberichtungen oder nur in eine Schieberichtung, z.B. gegen
Rückstellfeder, einwirkt.
[0010] In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Schieber gemäß Schnitt nach Linie 1 - 1 in Fig. 2 und
- Fig. 2
- einen Schnitt nach Linie 2-2 in Fig. 1.
[0011] Die Fig. 1 zeigt in einem waagerecht liegenden Schnitt einen Ausschnitt am Umfang
einer Getränkefüllmaschine. Es ist ein oberhalb der Schnittebene liegendes Füllorgan
1 gestrichelt eingezeichnet, ebenso wie zwei benachbarte Füllorgane. Die Rotationsachse
der Füllmaschine liegt in Verlängerung der Schnittlinie 2 - 2, welche radial zur Rotationsachse
angeordnet ist, rechts außerhalb der Zeichnung. Fig. 2 zeigt das Füllorgan 1 im Schnitt
mit einem nach unten herausragenden Rückgasrohr 2, einem Flüssigkeitsauslauf 3 und
einer Behälterranddichtung 4. Flüssigkeits- und Gasversorgung für die Füllorgane 1
kann in üblicher Weise von einem nicht dargestellten darüber angeordneten Ringkessel
erfolgen, der Getränk und Gas bevorratet.
[0012] Das Füllorgan 1 dient zum Befüllen einer in Fig. 2 gestrichelt dargestellten, z.B.
aus Kunststoff bestehenden Flasche 5 mit Halskragen 6.
[0013] Die Füllorgane 1 sind höhenfest angeordnet. Die Flaschen 5 werden von einem U-förmigen
Halteglied 7 unter dem Halskragen 6 erfaßt und nach oben über das Rückgasrohr 2 gehoben
und mit ihrem Rand gegen die Behälterranddichtung 4 des Füllorganes 1 zur Abdichtung
gepreßt.
[0014] Zur Höhensteuerung des Haltegliedes 7 und zur Aufbringung der Anpreßkraft ist ein
Hubzylinder 8 vorgesehen, der ein Hubglied 9 in Form einer Zylinderstange höhensteuert.
Am unteren Ende des Hubgliedes 9 ist über einen Arm das Halteglied 7 höhengesteuert
aufgenommen.
[0015] Am Hubglied 9 ist ferner ein Becher 10 angeordnet, der anstelle der Flasche 5 vor
Beginn eines Reinigungslaufes unter das Füllorgan 1 gebracht werden kann, um sodann
anstelle der Flasche 5 angehoben und gegen die Behälterranddichtung 4 gepreßt wird.
Dann kann durch entsprechende Beaufschlagung des Füllorganes 1 mit Reinigungsflüssigkeit
der gesamte Auslauf 3 und das Rückgasrohr 2 durch den Becher 10 hindurch im Kreisflauf
gespült werden.
[0016] Zu diesen Zwecken ist ein Schieber 11 vorgesehen, der am unteren Ende des Hubgliedes
9 in einer Schiebeführung 12 gelagert ist, welche mit geeigneten Befestigungsmitteln
13 drehfest an dem seinerseits drehfest geführten Hubglied 9 befestigt ist. Die Schiebeführung
12 ist derart angeordnet, daß der Schieber 11 in Richtung seiner Längserstreckung
radial in bezug auf die Rotationsachse der Getränkefüllmaschine, also gemäß Fig. 1
in Richtung der Schnittlinie 2 - 2 verschiebbar ist.
[0017] Mit einem Langloch 14 umgreift in, Ausführungsbeispiel der Schieber 11 das Hubglied
9, wodurch ihm eine geeignete Begrenzung des Schiebeweges vorgegeben ist.
[0018] Am radial außen liegenden Ende des Schiebers 11 ist dieser als Halteglied 7 ausgebildet.
Um ein dem zur Verfügung gestellten Schiebeweg entsprechendes Stück radial nach innen
versetzt ist im Schieber 11 der Becher 10 angeordnet, im Ausführungsbeispiel in eine
Bohrung eingesteckt.
[0019] Am Schieber 11 sowie an der Schiebeführung 12 sind Vorsprünge 15 vorgesehen, zwischen
denen eine Zugfeder 16 gespannt ist. Diese hält den Schieber in der in den Fig. 1
und 2 dargestellten Schiebestellung, in der das Halteglied 7 unter dem Füllorgan 1
steht und in der die Anordnung somit für den Flaschenfüllbetrieb eingestellt ist.
[0020] Am radial innen liegenden Ende des Schiebers 11 ist eine Rolle 17 gelagert, die mit
einer ortsfesten Führungskurve 18 in Eingriff gelangen kann, welche bei Roation der
Getränkefüllmaschine im Uhrzeigersinne, also bei Bewegungsrichtung der Anordnung in
Richtung des Pfeiles 19 in Fig. 1 durch die dargestellte Auswärtsverschwenkung den
Schieber radial nach außen drückt bis in die Betriebsstellung, in der der Becher 10
unter das Füllorgan 1 gelangt. Wird nun eine Hubbetätigung des Hubzylinders 8 ausgelöst,
so wird anstelle einer Flasche 5 der Becher 10 abgedichtet unter das Füllorgan 1 gepreßt.
[0021] Die dargestellte Erfindung kann vielfältig variiert werden. Anstelle eines Hubzylinders
8 für die Höhensteuerung des Schiebers 11 können auch andere aus der einschlägigen
Technik bekannte Höhensteuerungen, beispielsweise mittels Rollen und Höhenführungskurven,
verwendet werden. Das Hubglied 9 bzw. der Schieber 11 können auch nach Anheben in
aus der einschlägigen Technik bekannter Weise am Füllorgan 1 verriegelt werden. Die
Schiebebetätigung des Schiebers 11 kann ebenfalls in anderer als der dargestellten
Weise erfolgen. Beispielsweise kann eine in beiden Richtungen führende Führungskurve
vorgesehen sein, wodurch die Zugfeder 16 entbehrlich wird. Es kann auch einzeln für
jeden Schieber 11 ein Antrieb, beispielsweise mittels Hubzylinder, vorgesehen sein.
1. Getränkefüllmaschine mit einer Vielzahl von auf dem Umfang der Maschine beabstandet
angeordneten, um deren Rotationsachse umlaufenden Füllorganen, deren Behälterranddichtungen
von Rückgasrohren nach unten überragt werden, und mit zum Unterfassen von Halskragen
von zu füllenden Flaschen ausgebildeten Haltegliedern, die mittels radial zur Rotationsachse
angeordneter Arme an Hubgliedern gelagert sind, von denen sie über die Rückgasrohre
in Dichteingriff der Flaschen unter die Füllorgane hebbar sind, sowie mit an den Hubgliedern
bewegbar angeordneten, zur CIP-Reinigung dienenden Bechern, die aus einer Warteposition
in die Position der Flaschen bringbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme als höhefest und radial verschiebbar an den Hubgliedern (9) gelagerte
Schieber (11) ausgebildet sind, an denen die Becher (10) radial außerhalb der Halteglieder
(7) angeordnet sind.
2. Getränkefüllmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieber (11) von ortsfesten Führungskurven (18) in die und/oder aus der
Warteposition verschiebbar sind.