[0001] Die Erfindung betrifft eine Liefervorrichtung für laufende Fäden, insbesondere zum
Einsatz an Textilmaschinen, gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Eine Liefervorrichtung der in Rede stehenden Art ist bekannt aus der DE-OS 37 34
284, wobei das durch Druckluft durch das Fadenführungsrohr geförderte Fadenende nach
Verlassen des Fadenführungsrohres im Bereich vor der Speichertrommel von einer etwa
parallel zur Trommelachse ausgerichteten Blasdüse in einen radial geschlitzen Führungskanal
gelenkt wird. Dieser durchgreift den Bremsring im Bereich der Wurzel der Borsten und
bildet jenseits des Bremsringes einen in Richtung der Trommelachse gekrümmten Kanalabschnitt
aus. In diesen mündet eine weitere Blasluftdüse derart, daß deren Strahl radial zur
Trommelachse verläuft und den Faden in einen kanalartigen, etwa dreieckförmigen Ausschnitt
des Kopfkegels lenkt. Durch diesen wird das Fadenende in den Bereich einer Saugblasdüse
geleitet. Nachteilig an dieser Ausgestaltung ist der aufwendige Aufbau der Fadenliefervorrichtung,
bedingt durch die an den Umlenkstellen erforderlichen Blasluftdüsen und zusätzlichen
Kanäle.
[0003] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, eine Liefervorrichtung
der vorgenannten Art in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten, daß
mit einem Mindestaufwand an Bauteilen und Düsen ein automatisches, zuverlässiges Einfädeln
des Fadens ermöglicht ist.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen
Merkmale.
[0005] Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der erfinderischen Lösung.
[0006] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist bei einer gattungsgemäßen Liefervorrichtung
das Einfädeln des Fadens vereinfacht. Der Bremsring wird zur Ausbildung des Spaltes
parallel zur Saugblasdüsen-Versorung gesteuert. Beim Lufteinfädeln des Fadens wird
der Bremsring parallel zur Trommelachse verlagert, so daß die in der Betriebsstellung
auf der Trommeloberfläche aufliegenden Borsten in eine Spaltstellung zur Trommelmantelfläche
treten. Durch diesen Spalt kann dann der Faden bis in den Bereich der als Suagblasdüse
gestalteten Fadenabzugsöse gelangen. Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß der Bremsring mittels eine Druckluftzylinders abgestelllt und durch Federkraft
wieder zurückgestellt ist. Die Steuerung des Durckluftzylinders kann dabei parallel
zur Druckluftversorgung der Saugblasdüsen erfolgt. Bevorzugt ist der Bremsring mit
einem Verschiebeschlitten versehen, an welchem auch eine Prallwand angeordnet ist,
welche zur Fadenführung dient. Die Erfindung zeichnet sich durch ein zuverlässiges
Einfädeln des Fadens mittels Druckluft aus. Einer Weiterbildung zufolge, zufolge derer
die radial einwärts auf die Fadenabzugsöse gerichtete Umlenkung des in einer Ebene
vertikal oberhalb der Fadenabzugsöse freifliegenden Fadenendes ausschließlich mittels
eines auf der Mantelfläche des Kopfkegels liegenden Saugluftstromes erzielt ist, ist
die Anzahl von mit Druckluft arbeitenden Düsen auf ein Minimum reduziert. Der durch
das Fadenführungsrohr geblasene Faden tritt nun in einer Ebene vertikal oberhalb der
Fadenabzugsöse aus derart, daß das Fadenende etwa parallel zur Trommelmantelfläche
verläuft, danach entlang der Mantelfläche des Kopfkegels mittels des Saugluftstromes
erfaßt und unter Durchsetzen der Fadenabzugsöse weiter gefördert wird. Dies geschieht
unter Ausnutzung der auf das Fadenende wirkenden Schwerkraft, was sich unterstützend
auf den Einfädelvorgang auswirkt. Das Fadenende wird daher stets mit Sicherheit erfaßt
und in die Fadenabzugsöse eingesaugt. Zusätzliche Umlenkdüsen, um einen entsprechenden
Fadenrichtungsverlauf zu erhalten, können demgemäß entfallen verbunden mit verringerten
Herstellungskosten für die Liefervorrichtung. Auch eine Kanalisierung des Kopfkegels
ist nicht erforderlich, so daß dieser seine glatte, den Fadenabzug begünstigende Oberfläche
beibehalten kann. Im übrigen läßt es die erfindungsgemäße Ausgestaltung zu, mit üblichen,
zur Verfügung stehenden Druckluftwerten zu arbeiten. Unterstützt wird der Einfädelvorgang
noch durch die Tatsache, daß die der Fadenabzugsöse zugeordnete Saugblasdüse in einer
Prallwand für den aus dem Fadenführungsrohr austretenden Blasstrom angeordnet ist.
Demgemäß erfüllt diese Prallwand eine Doppelfunktion: Einerseits dient sie zur Halterung
der Saugblasdüse und andererseits stellt sich noch eine Umlenkwand für das Fadenende
dar, so daß dieses nicht über die Saugblasdüse hinaus an dieser vorbeischießt, sondern
den Einfädelvorgang begünstigt. Herstellungstechnische Vorteile der Liefervorrichtung
ergeben sich ferner durch eine Saugblasdüse vor dem einführseitigen Ende des Fadenführungsrohres.
Diese Saugblasdüse kann den gleichen Aufbau wie die als axiale Saugblasdüse gestaltete
Fadenabzugsöse besitzen unter Verringerung der unterschiedlichen Bauteile. Um das
Einfädeln des Fadens zu ermöglichen, muß zuvor der Bremsring in axialer Richtung der
Speichertrommel verlagert worden sein derart, daß seine Borsten einen Spalt zur Trommelmantelfläche
belassen, so daß das Fadenende unter den Borsten her seinen bestimmungsgemäßen Weg
nehmen kann. Zwecks Erzielung einer günstigen Position des Bremsringes in seiner Arbeits-
und Ausrückstellung ist der Bremsring einstellbar auf einem Verschiebeschlitten. Unabhängig
von dem Verlagerungshub des Bremsringes kann daher stets die individuelle Einstellung
erfolgen. Das in Achsrichtung der Trommel abgebogene Fadenführungsrohr lenkt das Fadenende
stets so, daß es in den zuvor belassenen Spalt gerichtet ist. Das Fadenende gelangt
daher bestimmungsgemäß stets zur Fadenabzugsöse. Bei einer erfindungsgemäßen Varianten,
bei welcher ein entsprechend abgebogenes Führungsende am Fadenführungsrohr fehlt,
kann die Übernahme und Umlenkung des Fadens durch einen in Achsrichtung verlaufenden
Umlenkkanal erfolgen, in welchen das Mündungsende des Fadenführungsrohres hineingerichtet
ist. Durch die am einführseitigen Ende des Fadenführungsrohres angeordnete Saugblasdüse
wird daher stets das Fadenende bis in den Ansaugbereich der als axiale Saugblasdüse
gestalteten Fadenabzugsöse gebracht. Diese beiden Saugblasdüsen arbeiten nach dem
Venturi-Prinzip. Im Detail sind die Saugblasdüsen so aufgebaut, daß ihrem Ringspalt
eine Ringkammer vorgeordnet ist. Die zur Bildung derselben ringspaltseitige Wand ist
mit einen Kranz von Luftdurchtrittslöchern versehen. Es erfolgt daher eine gleichmäßige
Speisung des Ringspaltes mit Druckluft unter Erzielung optimaler Saugblaswirkung.
Es bietet sich dabei die Möglichkeit an, beide Saugblasdüsen über ein gemeinsames
Ventil zu speisen. Auf aufwendige Folgesteuerungen kann daher verzichtet werden. Hierzu
trägt auch das parallel zur Saugblasdüsen-Versorgung gesteuerte Zu- und Abstellen
des Bremsringes bei. Im Detail sieht dies so aus, daß der Bremsring mittels eines
Druckluftzylinders abgestellt und durch Federkraft wieder zurückgestellt ist. Herstellungstechnisch
vereinfachend wirkt sich das Merkmal aus, daß die Prallwand an einem den Verschiebeschlitten
des Bremsringes lagernden oberen Ausleger sitzt. Demgemäß wird ein Bauteil für verschiedene
Aufgabe herangezogen. Einen günstigen Fadenumlenkeffekt erzeugen die Borsten dadurch,
daß sie entsprechend der Mantelfläche des Kopfkegels ausgerichtet sind. Das Einstellen
der Borsten läßt sich in einfacher Weise mittels einer vom Kopfende her zugänglichen
Stellschraube vornehmen. Mit einem Verdrehen derselben verändert der den Bremsring
tragende Verschiebeschlitten seine Position zur Speichertrommel. Diese Stellschraube
durchsetzt eine Öffnung der Prallwand und kann von dort aus betätigt werden. Der hinter
der Prallwand liegende Mantelflächenbereich des Kopfkegels verläuft dabei unter Erzielung
einer günstigen Fadenlenkung in geradliniger Erstreckung von der Basiskante bis zur
Kegelspitze. Diese wiederum endet vor der dortigen Saugblasdüse. Hervorzuheben ist
noch, daß die Luftversorgung beider Saugblasdüsen etwa gleich ist, so daß mit gleichem
Druck und gleichen Leitungsquerschnitten gearbeitet werden kann, was ebenfalls zu
einer Vereinfachung im Aufbau der Liefervorrichtung beiträgt.
[0007] Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen
erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Liefervorrichtung für laufende Fäden gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel in
Ansicht,
- Fig. 2
- teilweise im Längsschnitt und teilweise in Ansicht die Fadenliefervorrichtung vor
dem Einfädeln des Fadens,
- Fig. 3
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, jedoch bei in Achsrichtung zur Speichertrommel
verlagertem Bremsring bei eingefädeltem Faden,
- Fig. 4
- in starker Vergrößerung einen Längsschnitt durch die am einführseitigen Ende des Fadenführungsrohres
befindliche Saugblasdüse, die in ihrem Aufbau der am abzugsseitigen Ende befindlichen
Saugblasdüse entspricht,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch die Saugblasdüse auf Höhe der Ringkammer, in Richtung der
mit Luftdurchtrittslöchern ausgestatteten ringspaltseitigen Wand gesehen,
- Fig. 6
- ein Blockschaltbild hinsichtlich der Druckluftbeaufschlagung der Saugblasdüsen und
des dem Bremsring zugeordneten Druckluftzylinders,
- Fig. 7
- teilweise im Längsschnitt, teilweise in Ansicht die Liefervorrichtung gemäß der zweiten
Ausführungsform und
- Fig. 8
- eine Unteransicht des den Umlenkkanal aufweisenden Blockes.
[0008] Die Liefervorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, dargestellt in den Fig.
1 - 6, besitzt ein beispielsweise an einem Träger einer Webmaschine zu befestigendes
Gehäuse 1. Dieses nimmt in einer Gehäusehöhlung 2 einen Stator 3 auf, in welchem ein
Rotor 4 umläuft. Letzterer wird durchsetzt von einer Rotorwelle 5. Deren fadeneinfädelungsseitiges
Ende sitzt in einem Wälzlager 6, das in einem die Gehäusehöhlung 2 verschließenden
Deckel 7 eingesetzt ist.
[0009] Von einem querschnittsgrößeren, dem Einfädelungsende abgekehrten Bund 8 der Rotorwelle
5 geht ein geneigt gerichtetes Fadenführungsrohr 9 aus, dessen Mündungsende 10 in
Achsrichtung einer koaxial zur Rotorwelle 5 angeordneten Speichertrommel 11 abgebogen
ist. Auf Höhe des Mündungsendes 10 formt die Speichertrommel 11 eine Fadenauflauf-Kegelstumpffläche
12, so daß beim Umlauf des Fadenführungsrohres 9 die rückwärtigen Fadenwindungen die
vorderen, bereits auf der Speichertrommel befindlichen Fadenwindungen zum Kopfende
der Speichertrommel 11 hin vorschieben. Die Speichertrommel selbst ist drehbar angeordnet.
Damit sie jedoch nicht zusammen mit dem Fadenführungsrohr 9 umläuft, ist sie mit einem
mit nicht veranschaulichten Magneten bestückten Kegelstumpf 13 fest verbunden. Dessen
Magnete befinden sich in Gegenüberlage zu ortsfesten Magneten 14 eines gehäuseseitigen
Ringes 15.
[0010] An seinem freifliegenden Stirnende trägt die Speichertrommel 11 einen Kopfkegel 16.
Dessen Basis liegt an der Stirnseite der Speichertrommel an und ist etwas kleiner
als der Durchmesser der Speichertrommel 11. Der Mantelflächenbereich M des Kopfkegels
16 geht von der Basiskante B aus und verläuft in geradliniger Erstreckung bis zur
Kegelspitze 17. Dieselbe erstreckt sich bis zur Einlaßöffnung 18 einer Fadenabzugsöse
19.
[0011] Als Träger der vorgenannten Fadenabzugsöse 19 dient eine Prallwand 20, die vertikal
verläuft und an ihrem oberen Ende von einem im Querschnitt U-förmigen, am Gehäuse
1 befestigten Ausleger 21 gehalten ist. Der sich über die Speichertrommel 11 hinaus
erstreckende Ausleger 21 befindet sich in einem solchen parallelen Abstand zur Speichertrommel
11, daß er die Umlaufbewegung des Fadenführungsrohres 9 nicht beeinträchtigt.
[0012] In seinem Innenraum nimmt der Ausleger 21 einen Druckluftzylinder 22 auf. Dessen
Kolbenstange 23 greift an einem im Innenraum des Auslegers 21 längsverschieblich geführten
Verschiebeschlitten 24 an. Relativ zu diesem ist ein Träger 25 für einen konzentrisch
zur Speichertrommelachse verlaufenden Bremsring 26 geführt. Der Verschiebeschlitten
24 lagert eine Stellschraube 27, für deren Betätigungsende 28 die Prallwand 20 eine
Öffnung 29 ausbildet. Mit einem Verdrehen der Betätigungshandhabe 28 geht eine Längsverschiebung
des Trägers 25 einher, und zwar in Abhängigkeit davon, in welche Richtung der Bremsring
26 verstellt werden soll.
[0013] Der Bremsring 26 ist mit trommeleinwärts gerichteten Borsten 30 versehen derart,
daß diese entsprechend der Mantelfläche des Kopfkegels 16 ausgerichtet sind. In der
Arbeitsstellung liegen die Borstenenden an dem Kopfkegel 16 der Speichertrommel 11
an.
[0014] Das Fadenführungsrohr 9 setzt sich in einen die Rotorwelle zentral durchgreifenden
Fadenkanal 31 fort, welcher sich am einfädelungsseitigen Ende erweitert. Dort ist
in dem Gehäusedeckel 7 eine Saugblasdüse 32 vorgesehen. In einer zentralen Öffnung
des Gehäusesdeckels 7 befindet sich eine Distanzbüchse 33, in welcher das Düsengehäuse
34 fest eingesetzt ist. Das Düsengehäuse 34 nimmt an seinem der Rotorwelle 5 zugekehrten
Ende einen Dichtkragen 35 auf, der bis zum freien Stirnende der Rotorwelle 5 reicht.
Demgemäß schließt sich der Fadenkanal 31 unmittelbar an die Austrittsöffnung 36 des
Dichtkragens 35 an. Die Austrittsöffnung 36 steht ihrerseits in Verbindung mit einem
kurzen Durchströmkanal 37 des Düsenkörpers 34, welcher Kanal 37 sich im Anschluß daran
zu einem kegelstumpfförmigen Kanal 38 erweitert, um danach in einen kreiszylindrischen
Kanalabschnitt 39 überzugehen. In diesen ist ein Düsenkörper 40 eingepreßt. Mittig
bildet er einen Fadendurchgangskanal 41 aus, der im Durchmesser kleiner ist als derjenige
des Durchströmkanals 37 im Düsenkörper 34. Etwa auf seiner halben, dem Durchströmkanal
37 zugekehrten Länge ist der Düsenkörper 40 mit einem Kegelstumpfabschnitt 42 ausgestattet,
dessen Kegelwinkel geringer ist als derjenige des kegelstumpfförmigen Kanales 38.
Der kleinste Durchmesser des Kegelstumpfabschnittes 42 ist kleiner als derjenige des
Durchströmkanales 37, so daß demgemäß ein Ringspalt 43 verbleibt. Auf seiner kreiszylindrisch
gestalteten Restlänge bildet der Düsenkörper 40 eine Ringkammer 44, in deren ringspaltseitiger
Wand 45 ein Kranz von Luftdurchtrittslöchern 46 vorgesehen ist. In die Ringkammer
44 mündet eine Druckluftzuführleitung 47. Dem Düsenkörper 40 ist dann noch eine Einfädelungsöse
48 vorgeordnet, die ihrerseits im Düsengehäuse 44 fest eingebettet ist.
[0015] Die Fadenabzugsöse 19 ist ebenfalls als Saugblasdüse gestaltet. Sie besitzt ein in
die Prallwand 20 eingesetztes Düsengehäuse 49 mit einem Düsenkörper 50, der in seinem
Aufbau demjenigen der Saugblasdüse 32 entspricht. Den Zuleitungen 47, 51 beider Saugblasdüsen
19, 32 ist ein gemeinsames Ventil 52 zugeordnet. Letzteres steht über eine Druckluftleitung
53 in Verbindung mit einer Druckluftquelle 54. Von dem Ventil 52 geht eine Speiseleitung
55 zu einem Verteiler 56 aus, der sowohl mit den Zuleitungen 47, 51 als auch mit der
Zuleitung 57 in Verbindung steht, welche zum Druckluftzylinder 22 führt. Das Ventil
52 ist mittels einer Handhabe 58 steuerbar. Durch Einwärtsverlagerung derselben werden
über die Druckluftleitung 53 und Speiseleitung 55 über den Verteiler 56 sowohl die
Saugblasdüsen 19, 32 als auch der Druckluftzylinder 22 gespeist, welcher den Bremsring
26 in axialer Richtung verlagert derart, daß seine Borsten in eine Spaltstellung zur
Trommelmantelfläche treten, siehe Spalt 60 in Fig. 3.
[0016] Die vorgenannte Handhabe 58 befindet sich vorteilhafterweise an einem mit dem Gehäuse
1 verbundenen Kasten 59, in dem das Ventil 52 als auch der Verteiler 56 und die entsprechenden
Anschlüsse untergebracht sind.
[0017] Die die Saugblasdüse 19 aufnehmende Prallwand 20 entspricht in ihrer Breite etwa
einem Drittel des Durchmessers der Speichertrommel 11.
[0018] Vor dem Einfädeln eines Fadens F wird die Rotorwelle 5 in einer solchen Stellung
stillgesetzt, daß das vom Bund 8 ausgehende Fadenführungsrohr 9 bzw. dessen Mündungsende
10 in einer Ebene vertikal oberhalb der Fadenabzugsöse 19 liegt. Danach ist die Handhabe
58 zu betätigen, wobei gleichzeitig die Saugblasdüsen 19, 32 Druckluftzufuhr erhalten.
Dies trifft auch zu auf den Druckluftzylinder 22, welcher über seine Kolbenstange
23 und Verschiebeschlitten 24 den Bremsring 26 verlagert, so daß dessen Borsten in
eine spaltbildende Freigabestellung gelangen, vgl. Fig. 3. Es ist nun das Fadenende
in den Bereich der Einfädelungsöse 48 zu bringen. Zufolge der in die Ringkammer 44
eintretenden Druckluft, welche die Luftdurchtrittslöcher 46 durchwandert und von dort
aus den Ringspalt 43 verläßt, um in den Fadenkanal 31 einzuströmen, entsteht im Fadendurchgangskanal
41 ein Unterdruck, durch welchen der Faden F angesogen wird. Sobald der Faden F in
den Durchströmkanal 37 gelangt, wird er durch die dort mit Druck austretende Luft
mitgenommmen und durch das Fadenführungsrohr 9 weitergefördert. Druckluftbeaufschlagt
verläßt das Fadenende das Mündungsende 10 des Fadenführungsrohres 9, verläuft etwa
parallel oberhalb der Speichertrommel 11 und durchsetzt den Spalt 60 zwischen Speichertrommel
11 und Borsten 30 des Bremsringes 26. Die radial einwärts auf die Fadenabzugsöse 19
gerichtete Umlenkung erfolgt dann mittels des auf der Mantelfläche des Kopfkegels
16 liegenden Saugluftstromes, welche Umlenkung unterstützt wird durch die Schwerkraft
des Fadenendes. Die Prallwand 20 stellt dabei eine Begrenzung der Flugbahn dar, so
daß das Fadenende nicht über die Prallwand hinausgeht, sondern mit Sicherheit zur
als Saugblasdüse gestalteten Abzugsöse 19 gelangt und von dort ebenfalls nach dem
Venturi-Prinzip aus dieser austritt. Nach erfolgter Einfädelung des Fadens F kann
die Handhabe 58 in ihre Ausgangsstellung zurückkehren unter Unterbrechung der Druckluftzufuhr.
Eine im Druckluftzylinder 22 untergebrachte, nicht veranschaulichte Feder stellt dann
den Bremsring 26 wieder in seine Ausgangsstellung zurück.
[0019] Bei der in den Fig. 7 und 8 veranschaulichten zweiten Ausführungsform tragen gleiche
Bauteile gleiche Bezugsziffern. Abweichend von der ersten Ausführungsform fehlt beim
Fadenführungsrohr 9 das abgebogene Mündungsende 10. Das sich bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel
in gleicher Richtung zum Fadenführungsrohr erstreckende Mündungsende 61 ist in einen
parallel zur Speichertrommel-Achsrichtung verlaufenden Umlenkkanal 62 gerichtet. Dieser
befindet sich in einem in den Ausleger 21 eingesetzten, sich unterhalb des Druckluftzylinders
22 erstreckenden Block 63. Der Umlenkkanal 62 besitzt drei sich anschließende Bodenabschnitte
62', 62'', 62'''. Diese sind so angeordnet, daß der erste Bodenabschnitt 62' spitzwinklig
ansteigend in Fadendurchlaufrichtung verläuft und das Fadenende zum parallel zur Trommelachse
gerichteten Bodenabschnitt 62'' lenkt. Der dritte Bodenabschnitt 62''' verläuft entgegengesetzt
spitzwinklig zur Trommelachse und lenkt das Fadenende in den Spalt 60 zwischen Borsten
30 und Speichertrommel in Richtung des Kopfkegels 16, Prallwand 20 und Saugblasdüse
19. Der Einfädelvorgang wird ebenfalls bei gedrückter Handhabe 58 vorgenommen. Die
Umlenkung des Fadens geschieht nun im Übergangsbereich zwischen Mündungsende 61 und
Saugblasdüse 19 durch den Umlenkkanal 62, so daß auch bei dieser Version zusätzliche
Umlenkdüsen entfallen können. Erleichternd wirkt sich beim Einfädelungsvorgang die
eingangsseitige trichterförmige Erweiterung 64 des Umlenkkanales 62 aus.
[0020] Ferner erfolgt bei dieser Version die Einfädelung des Fadens stets in der Stellung,
in welcher sich das Mündungsende 51 des Fadenführungsrohres 9 in einer Ebene vertikal
oberhalb der Fadenabzugsöse befindet. Dann kann sowohl die Schwerkraft als auch die
entsprechende in der gleichen Ebene befindliche Mantelfläche des Kopfkegels zur Fadenführung
herangezogen werden.
[0021] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein. Alle offenbarten Merkmale sind
erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich
mit einbezogen.
1. Liefervorrichtung für laufende Fäden, insbesondere zum Einsatz an Textilmaschinen,
wie Webstühle oder dergleichen, mit einer Speichertrommel (11), welcher der Faden
(F) in rückwärtigem Bereich mittels eines die Speichertrommel umkreisenden Fadenführungsrohres
(9) zugeführt und von welcher der Faden (F) durch eine Fadenabzugsöse (19) über Kopf
abgezogen wird und bei welcher ein automatisches Einfädeln des Fadens (F) mittels
Druckluft erfolgt derart, daß der Faden (F) zunächst durch das Fadenführungsrohr (9)
geblasen, mündungsseitig desselben, parallel zur Trommelmantelfläche umgelenkt und
endseitig derselben unter den Borsten eines einen Spalt zur Trommelmantelfläche belassenden
Bremsringes (26) her radial einwärts bis in den Bereich der als axiale Saugblasdüse
gestalteten Fadenabzugsöse (19) geleitet ist, gekennzeichnet durch ein parallel zur
Saugblasdüsen-Versorgung gesteuertes Zu- und Abstellen des Bremsringes (26) zur Ausbildung
des Spaltes.
2. Liefervorrichtung, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsring (26)
mittels eines Druckluftzylinders (22) abgestellt und durch Federkraft wieder zurückgestellt
ist.
3. Liefervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bremsring einem Verschiebeschlitten (24) zugeordnet ist, welcher an einem
oberen Ausleger (21) sitzt.
4. Liefervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Druckluftzylinder
(22) über seine Kolbenstange (23) den Verschiebeschlitten (24) und den Bremsring (26)
verlagert, so daß dessen Borsten in eine spaltbildende Freigabestellung gelangen.
5. Liefervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die radial einwärts auf die Fadenabzugsöse (19) gerichtete Umlenkung des in einer
Ebene vertikal oberhalb der Fadenabzugsöse freifliegenden Fadenendes ausschließlich
mittels eines auf der Mantelfläche eine trommelseitigen Kopfkegels (16) liegenden
Luftstromes erzielt ist, wobei die Spitze des trommelseitigen Kopfkegels (16) auf
den freien Querschnitt der Fadenabzugsöse gerichtet ist.
6. Liefervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch Verschieben in Achsrichtung der Speichertrommel (11) in die Spaltstellung
zu dieser bringbare Bremsring (26) einstellbar auf dem Verschiebeschlitten (24) sitzt.
7. Liefervorrichtung nacvh einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Borsten (30) entsprechend der Mantelfläche (M) des Kopfkegels
(16) ausgerichtet sind.
8. Liefervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellbarkeit des Bremsringes (26) zum Verschiebeschlitten (24) aus einer
vom Kopfende her zugänglichen Stellschraube (27) besteht.