[0001] Die Erfindung betrifft eine Schußfadenbremse für eine Webmaschine, die zwischen einem
Fadenspeicher und einem Eintragsmittel anbringbar ist und die wenigstens ein mittels
eines Antriebsmittels verstellbares, einen Schußfaden umlenkendes Fadenführungselement
enthält.
[0002] Fadenbremsen werden insbesondere bei Luftdüsenwebmaschinen eingesetzt, um einen Schußfaden
gegen Ende seines Eintrages abzubremsen. Sie werden üblicherweise zwischen einem Vorabwickler
und einer auf einer Kammlade befestigten Hauptblasdüse angeordnet. Bei einer bekannten
Schußfadenbremse (EP-A 0 527 510) sind stationäre und bewegliche Fadenführungselemente
vorgesehen. Die beweglichen Fadenführungselemente sind auf einem Halter angeordnet,
der mittels eines steuerbaren, elektrischen Antriebsmittels bewegbar ist. Als Antriebsmittel
dient beispielsweise ein Antriebsmotor, der von einer Steuereinheit zu einem bestimmten
Zeitpunkt während des Eintragens eines Schußfadens gesteuert wird. Die dabei auftretende
Bremskraft wird durch den Umlenkwinkel bestimmt, der von den Führungselementen erzielt
wird. Da bei Webmaschinen, insbesondere bei Luftdüsenwebmaschinen, ein Schußeintrag
nur wenige Millisekunden dauert, müssen derartige Fadenbremseinrichtungen sehr schnell
eingeschaltet werden. Dies führt dazu, daß die Fadenbremse den mit hoher Geschwindigkeit
eingetragenen Schußfaden sehr plötzlich abbremst, so daß eine kurzzeitige Spannungsspitze
in dem Schußfaden entsteht, die zu einem Fadenbruch führen kann. Derartige Spannungsspitzen
sind auch für die Fadenbremse selbst nachteilig.
[0003] Es ist auch eine Fadenbremse bekannt (EP-A 0 356 380), bei der mittels mehrerer Fadenführungselemente
zum Bremsen eine Fadenumlenkung bewirkt wird, wobei diese Umlenkung nach dem Auftreten
von Spannungsspitzen wieder teilweise rückgängig gemacht wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schußfadenbremse der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß kurzzeitige Spannungsspitzen möglichst vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen dem Antriebsmittel und dem wenigstens
einen Fadenführungselement ein die Bewegung des Antriebsmittels übertragendes Übertragungsmittel
vorgesehen ist, das eine Relativbewegung zwischen dem Antriebsmittel und dem Fadenführungselement
ermöglicht.
[0006] Die erfindungsgemäße Schußfadenbremse hat den Vorteil, daß eine schnelle Bewegung
des Antriebsmittels nicht unmittelbar zu einer schnellen Bewegung der Fadenführungselemente
führt, so daß der Schußfaden ohne kurzzeitige Spannungsspitzen gebremst wird. Die
Bewegung der Fadenführungselemente ist im wesentlichen von der Spannung des Schußfadens
abhängig, was darüber hinaus dazu führt, daß die Umlenkung und damit die Abbremsung
geringer ist, wenn die Spannung in dem Schußfaden hoch ist. Dadurch wird die Spannungserhöhung
des Schußfadens infolge des Bremsens beschränkt. Darüber hinaus hat die erfindungsgemäße
Fadenbremse den Vorteil, daß auch bei einem eventuellen Nachlassen der Spannung des
Schußfadens dieser noch gespannt gehalten wird. Das steuerbare Antriebsmittel in Verbindung
mit dem eine Relativbewegung zulassenden Übertragungsmittel erlaubt nicht nur, die
Spannung während des Eintragens des Schußfadens auf einen bestimmten Wert zu bringen
und zu halten. Es ist darüber hinaus auch möglich, die Spannung des Schußfadens nach
dem Eintragen, beispielsweise für ein Schneiden, auf eine erhöhte Spannung zu bringen,
die einer bestimmten Schußfadenart angepaßt sein kann.
[0007] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung
von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
- Fig. 1
- zeigt in einer schematischen Darstellung eine Luftdüsenwebmaschine, die mit einer
erfindungsgemäßen Fadenbremse ausgerüstet ist,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht (in Explosionsdarstellung) einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Fadenbremse,
- Fig. 3
- eine Axialansicht des Ausschnittes F3 der Fig. 2,
- Fig. 4 bis 6
- Ansichten auf den Verlauf des Schußfadens im Bereich der Fadenbremse in verschiedenen
Positionen der Fadenbremse und des Eintragsmittels für den Schußfaden,
- Fig. 7
- eine Ansicht des Fadenverlaufs bei einer gegenüber Fig. 6 abgewandelten Position der
Fadenbremse,
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht einer abgewandelten Ausführungsform einer Fadenbremse,
- Fig. 9
- einen Schnitt durch eine Fadenbremse ähnlich Fig. 3,
- Fig. 10
- einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Fadenbremse,
- Fig. 11
- einen Schnitt entlang der Linie XI-XI der Fig. 10,
- Fig. 12
- einen Schnitt durch eine vereinfachte Ausführungsform einer Fadenbremse,
- Fig. 13
- einen Schnitt durch eine Fadenbremse mit einem linear verstellbaren Fadenführungselement
und
- Fig. 14
- eine erfindungsgemäße Fadenbremse mit magnetischen Übertragungsmitteln zwischen Antrieb
und Fadenführungselement.
[0008] Die in Fig. 1 dargestelle Luftdüsenwebmaschine (1) enthält eine Fadenbremse (2),
die zwischen einem Fadenspeicher (3) für den Schußfaden (30) und einem Eintragsmittel
(4) für diesen Schußfaden angeordnet ist. Der Fadenspeicher (3) besteht aus einem
Vorspulgerät, das einen von einem Antriebsmotor (6) angetriebenen Wickelarm (5) aufweist,
der den Schußfaden (30) in Wicklungen (17) auf eine Wickeltrommel (7) wickelt. Das
Vorspulgerät enthält einen der Wickeltrommel (7) zustellbaren, magnetisch betätigbaren
Stift (9), um das Abziehen von Wicklungen (17) von der Wickeltrommel zu verhindern
oder freizugeben. Der Wickeltrommel (7) ist ferner ein Wicklungsdetektor (10) zugeordnet,
der die Anzahl der von der Wickeltrommel (7) abgezogenen Wicklungen (17) erfaßt. Nach
dem Fadenspeicher (3) ist zur Führung des Schußfadens (30) eine stationäre Fadenöse
(8) angeordnet.
[0009] Als Eintragsmittel dient eine Hauptblasdüse (4), die auf einer Kammlade (11) der
Luftdüsenwebmaschine (1) angeordnet ist und deshalb die Bewegung der Kammlade (11)
mit ausführt. Auf der Kammlade (11) befinden sich ein profiliertes Webblatt (12) und
Hilfsblasdüsen (13), die das Einbringen eines Schußfadens in ein Webfach mitbewirken.
[0010] Vor dem Fadenspeicher (3) ist ein Spulenträger (14) für eine Spule (15) mit Schußfaden
angeordnet, der durch eine Fadenöse (16) hindurch dem Wickelarm (5) zuläuft. Fig.
1 zeigt weiter eine Steuereinheit (18), deren Funktion, soweit sie für die vorliegende
Erfindung von Bedeutung ist, noch erläutert werden wird.
[0011] Die Fadenbremse (2) ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach der Fadenöse
(8) angeordnet. Sie ist beispielsweise auf einem Rahmen (48) des Fadenspeichers (3)
befestigt. Dieser Rahmen (48) besitzt nach der Fadenbremse (2) noch eine zweite Fadenöse
(19). Die Fadenbremse (2) weist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei stiftförmige
Fadenführungselemente (20, 21) auf, mittels derer der Schußfaden (30) zwischen den
stationären Fadenösen (8, 19) umgelenkt werden kann. Zwischen der Hauptblasdüse (4)
und dem Webblatt (12) ist eine Schere (31) für den Schußfaden (30) auf dem Webmaschinenrahmen
angeordnet.
[0012] Ergänzend sei erwähnt, daß die Fadenösen (8, 19) auch Bestandteil der Fadenbremse
(2) sein können. Ferner sei erwähnt, daß beispielsweise auf dem Rahmen (48) nach der
Fadenöse (19) noch eine Hilfshauptblasdüse fest angeordnet sein kann.
[0013] Eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fadenbremse (2) ist in Fig. 2
und 3 dargestellt. Aus Gründen der Deutlichkeit sind in Fig. 2 die Bestandteile in
einer explosionsartigen Darstellung weit auseinander dargestellt. Die Fadenbremse
(2) weist zwei stiftartige Fadenführungselemente (20, 21) auf, die einander diametral
gegenüberliegend auf einem scheibenförmigen, drehbar gelagerten Halter (22) angeordnet
sind. Die Position der Fadenführungselemente (20, 21) wird mittels eines von der Steuereinheit
(18) ansteuerbaren Antriebes vorgegeben. Der Antrieb besteht aus einem Antriebsmotor
(23), auf dessen Antriebswelle (25) der Halter (22) mittels eines Wälzlagers (26)
gelagert ist. Zwischen der Antriebswelle (25) und dem Halter (22) der Fadenführungselemente
(20, 21) ist ein die Bewegung der Antriebswelle übertragendes Übertragungsmittel in
Form einer zu einer Spirale gewickelten Feder (24) vorgesehen. Das äußere Ende (27)
der Spiralfeder, das abgewinkelt ist, ist in eine Bohrung (29) des Halters (22) eingesteckt.
Das innere Ende (28) der Spiralfeder (24) ist, wie Fig. 3 zeigt, in einer Bohrung
(32) der Antriebswelle (25) gehalten.
[0014] Ein Schußeintrag und die dabei von der Steuereinheit (18) gesteuerte Funktion der
Fadenbremse (2) werden nun anhand von Fig. 4 bis 6 erläutert. Zu Beginn des Schußeintrages
befindet sich die Kammlade (11) mit der Hauptblasdüse (4) in der in Fig. 4 dargestellten
Position, in welcher der Schußfaden (30) geradlinig durch die Fadenösen (8, 19) und
die Hauptblasdüse (4) verläuft. Dies ist eine vorteilhafte Position, um bei einer
Luftdüsenwebmaschine einen Schußeintrag zu beginnen, weil in diesem Fall die Reibung
des Schußfadens (30) an den Fadenösen (8, 19) und an der Hauptblasdüse (4) minimal
ist. In dieser Position wird der Stift (9) von der Wickeltrommel (7) derart zurückgezogen,
daß Wicklungen (17) von der Wickeltrommel (7) abgezogen und somit der Schußfaden mittels
der Hauptblasdüse (4) in ein Webfach eingebracht werden kann. In dieser Position sind
die Fadenführungselemente (20, 21) frei von dem Schußfaden (30). Die Stellung der
Antriebswelle (25) ist mittels eines dicken Striches (40) dargestellt, der in der
Verbindungslinie der beiden Fadenführungselemente (20, 21) liegt. Danach wird die
Kammlade (11) mit der Hauptblasdüse (4) in Richtung des Pfeiles (P1) zurückbewegt,
bis sich die Hauptblasdüse (4) in der hinteren Position (4A) befindet. Danach bewegt
sich die Kammlade (11) mit der Hauptblasdüse (4) entsprechend dem Pfeil (P2) nach
vorne, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist.
[0015] Der Wicklungsdetektor (10) detektiert jede von der Wickeltrommel (7) abgezogene Wicklung
(17) und gibt ein entsprechendes Signal an die Steuereinheit (18). Entspricht die
Länge eines einzutragenden Schußfadens (30) beispielsweise fünf Wicklungen, so kann
die Steuereinheit (18) nach dem Detektieren der dritten abgezogenen Wicklung die Funktion
der Fadenbremse (2) starten. In der Position nach Fig. 5 löst die Steuereinheit über
den Antriebsmotor (23) und ein Verdrehen der Antriebswelle (25) in Richtung des Pfeiles
(R1) aus, so daß diese die mit dem Strich (40) in Fig. 5 dargestellte Position einnimmt.
Dabei wird die Antriebswelle (25) um einen von der Steuereinheit (18) vorgegebenen
Winkel verdreht. Die Fadenführungselemente (20, 21) führen zumindest zunächst nicht
die gleiche Drehwinkelbewegung aus, sondern bleiben vielmehr aufgrund der von dem
Schußfaden (30) auf sie ausgeübten Kräfte zurück. Es erfolgt ein Ausgleich zwischen
dem Drehmoment, das die Feder (24) auf den Halter ausübt, und dem Drehmoment, das
der Schußfaden (30) über die Fadenführungselemente (20, 21) auf den Halter (22) ausübt.
[0016] Anschließend bewegt sich die Kammlade (11) zusammen mit der Hauptblasdüse (4) in
Richtung des Pfeiles (P3) weiter nach vorne, bis die Anschlagposition (4B) erreicht
ist. Danach bewegt sich die Kammlade (11) mit der Hauptblasdüse (4) zurück in die
in Fig. 6 dargestellte Position. In dieser Position wird üblicherweise der Schußfaden
mit Hilfe der Schere (31) durchgeschnitten. Da sich dabei der Abstand zwischen der
Fadenöse (19) und der Hauptblasdüse (4) verringert, wenn die Hauptblasdüse (4) sich
von der Anschlagposition in die in Fig. 6 dargestellte Position zurückbewegt, wird
die Spannung in dem Schußfaden (30) geringer oder wird sogar völlig aufgehoben. Dies
kann das Schneiden des Schußfadens (30) erschweren. Bei der erfindungsgemäßen Fadenbremse
(2) wird diese Gefahr jedoch verringert oder ausgeschlossen, da die Fadenführungselemente
(20, 21) mittels der Feder (24) weiterbewegt werden und der Antriebswelle nachlaufen,
so daß der Schußfaden (30) unter Spannung gehalten wird.
[0017] Um die Spannung des Schußfadens (30) während des Durchschneidens auf einen höheren
Wert zu bringen, wird gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 vorgesehen, daß die
Steuereinheit (18) veranlaßt, daß die Antriebswelle (25) vor dem Durchschneiden weiter
in Richtung des Pfeiles (R2) gedreht wird, bis sich die Antriebswelle (25) in der
in Fig. 7 dargestellten Position befindet (siehe Strich (40)).
[0018] Wenn sich die Kammlade (11) mit der Hauptblasdüse (4) von der in Fig. 6 dargestellten
Position nach dem Schneiden des Schußfadens (30) in die in Fig. 4 dargestellte Position
zurückbewegt wird, bleibt die Hauptblasdüse (4) weiterhin mit Druckluft (mit einem
geringeren Druck und/oder geringerem Luftdurchsatz) beaufschlagt. Da sich dabei der
Abstand zwischen der Führungsöse (19) und er Hauptblasdüse (4) verkürzt, ragt der
Schußfaden (30) in der Position nach Fig. 4 mit einer größeren Länge aus der Hauptblasdüse
(4) heraus als in der Position nach Fig. 6. Wenn mit mehreren Schußfadenzuführungen
und damit mit mehreren Hauptblasdüsen (4) gewoben wird, so kann diese zusätzliche
Länge an Schußfaden (30) eine Behinderung für das Eintragen eines Schußfadens von
einer anderen Hauptblasdüse darstellen. Um dies zu verhindern, kann die Antriebswelle
(25) mittels der Steuereinrichtung (18) weiter verdreht werden (Pfeil (R2) der Fig.
7), um den Schußfaden (30) in die Hauptblasdüse (4) zurückzuziehen.
[0019] Es ist selbstverständlich auch möglich, den Verlauf der Bremskraft der Fadenbremse
(2) während eines Schußeintrages zu verändern. Beispielsweise kann der Antriebsmotor
(23) ab einem bestimmten Zeitpunkt des Eintrags, z.B. wenn sich die Hauptblasdüse
in der in Fig. 5 dargestellten Position befindet, die Antriebswelle (25) mit einem
bestimmten Verlauf verdrehen, so daß der Schußfaden (30) mit zunehmender Stärke abgebremst
wird. Die Steuerung der Winkelposition der Antriebswelle (25) kann dabei auch in Funktion
des Zeitpunktes erfolgen, in welchem der Wicklungsdetektor (10) Wicklungen (17) detektiert.
Wenn beispielsweise die dritte Wicklung früher als zu dem erwartenden Zeitpunkt detektiert
wird, so kann die Fadenbremse (2) früher und auch mit einer größeren Winkelverdrehung
der Antriebswelle (25) eingeschaltet werden.
[0020] Selbstverständlich ist es auch möglich, die Fadenbremse (2) zu anderen Zeitpunkten
im Verlauf eines Schußeintrages zu steuern, um eine bestimmte Fadenumlenkung und damit
eine gewünschte Bremsung zu erzielen. Dieser Zeitpunkt kann sowohl am Anfang als auch
in der Mitte eines Schußeintrages liegen.
[0021] Zur Ergänzung sei noch angemerkt, daß die Steuereinheit auch das Vorspulgerät steuert.
Beispielsweise kann vorgesehen werden, daß der Antriebsmotor (6) des Vorspulgerätes
von der Steuereinheit (18) mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit derart gesteuert
wird, daß der Wickelarm (5) durchschnittlich eine Umdrehung ausführt, wenn der Wicklungsdetektor
(10) den Abzug einer Wicklung (17) detektiert. Beim Detektieren der vierten abgezogenen
Wicklung (17) wird dann beispielsweise wieder der Stift (9) zurück zur Wickeltrommel
(7) gebracht, um zu verhindern, daß mehr Schußfaden (30) von der Wickeltrommel (7)
abgezogen wird, als benötigt wird.
[0022] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 entspricht im Prinzip dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2. Auf der Antriebswelle (25) ist jedoch ein scheibenförmiger Halter (33)
drehfest angeordnet, der mit einer Öffnung (24) versehen ist, in die das innere Ende
(28) der spiralförmig gewickelten Feder (24) eingesteckt ist.
[0023] Auch das Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 entspricht im wesentlichen dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2. Zusätzlich ist ein zweiter, topfförmiger Halter (35) drehbar auf der
Antriebswelle gelagert. Dieser Halter ist mit einem Kragen (36) versehen, der den
Halter (22) aufnimmt, so daß der Bereich der Feder (24) staubdicht abgeschirmt ist.
Das äußere Ende (27) der Feder (24) ist mit dem Rahmen (22) und das innere Ende (28)
mit der Antriebswelle (25) entsprechend Fig. 2 verbunden.
[0024] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 und 11 sind die Fadenführungselemente (20,
21) des drehbar auf der Antriebswelle (25) des Antriebsmotors (23) gelagerten Halters
(22) in Richtung zu dem Antriebsmotor (23) verlängert und mittels einer Blattfeder
(37) mit der Antriebswelle (25) verbunden. Die Blattfeder (37) ist in einer Nut (32)
fest mit der Antriebswelle (25) verbunden und greift in Nuten (38) der Fadenführungselemente
(20, 21) ein. Die Blattfeder (37) kann sich somit in den Nuten (38) verschieben, so
daß eine Relativbewegung zwischen den Fadenführungselementen (20, 21) und der Antriebswelle
(25) möglich ist.
[0025] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 12 ist vorgesehen, daß die Fadenführungselemente
(20, 21) unmittelbar mittels elastischen Mitteln, insbesondere einer Blattfeder (39),
mit der Antriebswelle (25) verbunden sind. Ein Halter (22) kann somit entfallen. Aufgrund
einer elastischen Verformung der Blattfeder (39) können die Fadenführungselemente
(20, 21) eine Relativbewegung in Form einer Verdrehung zur Antriebswelle (25) ausführen.
[0026] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 13 ist ein linear bewegliches Fadenführungselement
(41) vorgesehen, das zwischen zwei Fadenösen (8, 19) eintaucht und somit den Schußfaden
(30) umlenkt. Als Antriebsmittel dient ein Elektromagnet (42), dem ein als Tauchanker
ausgebildetes Antriebselement (43) zugeordnet ist, das durch Einschalten des Elektromagneten
(42) in Richtung des Pfeiles (B) bewegbar ist, d.h. in Richtung einer Fadenumlenkung.
An eine fest mit dem Antriebselement (43) verbundene Abstützung (45) greift eine Rückstellfeder
(44) an, die das Antriebselement (43) entgegen der Pfeilrichtung (B) wieder zurückstellt.
Zwischen dem Antriebselement (43) und dem Fadenführungselement (41) sind elastische
Übertragungsmittel (46) vorgesehen, die eine Relativbewegung zwischen dem Fadenführungselement
(41) und dem Antriebselement (43) entgegen der Pfeilrichtung (B) ermöglichen. Das
elastische Mittel kann beispielsweise eine Feder (46) sein, die in einer Aussparung
des Antriebselementes (43) angeordnet ist, in der eine Art Kolbenstange (47) des Fadenführungselementes
(41) geführt ist. Bei abgewandelten Ausführungsformen werden als elastische Mittel
anstelle der Feder (46) gummielastische Körper oder ein Luftkissen o.dgl. vorgesehen.
[0027] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 14 sind zwischen der Antriebswelle (25) des
Antriebsmotors (23) und den Fadenführungselementen (20, 21) magnetische Übertragungsmittel
(49) vorgesehen. Diese magnetischen Übertragungsmittel (49) bestehen aus zwei Permanentmagnetsätzen,
die sich mit gegensinnigen Polen gegenüberliegen. Ein Satz von Permanentmagneten (50,
51) ist an einem Halter (33) angeordnet, der drehfest mit der Antriebswelle (25) verbunden
ist. Der zweite Satz der Permanentmagneten (52, 53) ist an dem scheibenförmigen Halter
(22) angebracht, der die Führungselemente (21, 22) trägt und der mittels eines Wälzlagers
(26) auf der Antriebswelle (25) gelagert ist. Beispielsweise sind die Permanentmagneten
(50, 53) mit ihrem Nordpol den Südpolen der Permanentmagneten (51, 52) zugeordnet.
Abweichend von der aus Gründen der Übersichtlichkeit vorgenommenen Darstellung liegen
sich die Halter (22, 23) in geringem Abstand gegenüber, so daß die Permanentmagneten
(50, 52) und die Permanentmagneten (51, 53) sich gegenseitig anziehen. Ohne äußere
Belastung sorgen die Permanentmagneten (50, 52) sowie (51, 53) dafür, daß diese sich
jeweils genau gegenüberliegen. Die magnetischen Übertragungsmittel (49) erlauben es
jedoch, daß sich der Halter (22) mit den Fadenführungselementen (20, 21) aufgrund
von äußeren Kräften relativ zu der Antriebswelle (25) verdreht. Die magnetischen Übertragungsmittel
erfüllen die gleiche Funktion, wie sie in Verbindung mit den elastischen Übertragungsmitteln
(24, 37, 39, 46) anhand der Ausführungsbeispiele nach Fig. 1 bis 13 beschrieben wurden.
Die magnetischen Übertragungsmittel (49) enthalten selbst keine beweglichen Teile,
die Trägheitskräfte aufweisen, so daß schnelle Reaktionszeiten möglich sind. Die Permanentmagnete
(50, 51 und 52, 53) sind gegenseitig magnetisch isoliert. Selbstverständlich ist es
ohne weiteres möglich, mehr als zwei Permanentmagnetsätze (50, 52; 51, 53) vorzusehen.
[0028] Die erfindungsgemäße Fadenbremse (2) ermöglicht es, die Spannungen im Schußfaden
(30) zu beschränken und deshalb die Anzahl von Schußfadenbrüchen zu reduzieren. Eine
Spannungsspitze beim Start eines Schußeintrags wird durch die Ausrichtung der Fadenbremse
(2) und der Fadenösen (8, 9) zur Hauptblasdüse beschränkt. Spannungsspitzen bei plötzlicher
Inbetriebnahme der Fadenbremse (2) werden durch die eine Relativbewegung zwischen
dem Antriebsmittel und den Fadenführungselementen gestattenden Elemente (24, 37, 39,
46, 49) beschränkt. Die Spannungsspitze am Ende eines Schußeintrages, nämlich wenn
der Schußfaden (30) durch den zur Wickeltrommel (7) zurückkehrenden Stift (9) blockiert
wird, wird dadurch reduziert, daß die Fadenbremse (2) den Schußfaden (30) bereits
vorher teilweise gebremst hat.
[0029] Es ist selbstverständlich möglich, die gewünschte Spannung in den Schußfäden (30)
dadurch einzustellen, daß die Übertragungsmittel (24, 37, 39, 46, 49) gegen andere
ausgetauscht werden, die eine andere Spannung erzeugen. Beispielsweise können Federn
durch Federn mit anderen Federkonstanten ersetzt werden. Bei einer spiralig gewickelten
Feder (24) ist es möglich, einige Wicklungen miteinander zu verbinden, so daß dadurch
die Federkonstante verändert wird. Es können auch Permanentmagneten gegen Permanentmagnete
mit anderen magnetischen Kräften ausgetauscht werden. Ebenso ist es möglich, die Anzahl
von Permanentmagnetsätzen zu variieren.
[0030] Selbstverständlich ist es auch möglich, mehr als zwei Fadenführungselemente (20,
21) vorzusehen. Beispielsweise können vier Fadenführungselemente vorgesehen werden,
die jeweils paarweise symmetrisch zur Antriebswelle (25) und in unterschiedlicher
Entfernung zu dieser Antriebswelle (25) angeordnet sind. Darüber hinaus ist es auch
möglich, zwischen derartigen Sätzen von Fadenführungselementen zusätzliche, stationäre
Fadenösen vorzusehen.
1. Schußfadenbremse (2) für eine Webmaschine, die zwischen einem Fadenspeicher (3) und
einem Eintragsmittel (4) anbringbar ist und die wenigstens ein mittels eines Antriebsmittels
(23, 25; 42, 43) verstellbares, einen Schußfaden (30) umlenkendes Fadenführungselement
(20, 21; 41) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Antriebsmittel (23,
25; 42, 43) und dem wenigstens einen Fadenführungselement (20, 21; 41) ein die Bewegung
des Antriebsmittels übertragendes Übertragungsmittel (24, 37, 39, 46, 49) vorgesehen
ist, das eine Relativbewegung zwischen dem Antriebsmittel und dem Fadenführungselement
ermöglicht.
2. Schußfadenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Antriebsmittel ein
Drehantrieb (23) mit einer Antriebswelle (25) vorgesehen ist, die mittels des Übertragungsmittels
(24, 37, 39, 49) mit dem wenigstens einen koaxial zur Antriebswelle (25) beweglich
angeordneten Fadenführungselement (20, 21) verbunden ist.
3. Schußfadenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für das wenigstens
eine Fadenführungselement (20, 21) ein Halter (22) vorgesehen ist, der drehbar auf
der Antriebswelle (25) gelagert und mit dieser mittels eines eine Relativbewegung
in Umfangsrichtung zwischen Antriebswelle und Halter zulassenden Übertragungsmittels
(24, 37, 49) verbunden ist.
4. Schußfadenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Antriebsmittel (23, 25; 42, 43) und dem wenigstens einen Fadenführungselement
(20, 21; 41) ein federelastisches Übertragungsmittel (24, 37, 39, 46) vorgesehen ist.
5. Schußfadenbremse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Antriebswelle
(25) und dem wenigstens einen Fadenführungselement (20, 21) eine als Spirale gewickelte
Feder (24) angeordnet ist.
6. Schußfadenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Antriebsmittel (23, 25) und dem wenigstens einen Fadenführungselement (20, 21)
magnetische Übertragungsmittel (49) angeordnet sind.
7. Schußfadenbremse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein drehfest mit der
Antriebswelle (25) verbundener Halter (33) und ein das wenigstens eine Fadenführungselement
(20, 21) tragender, drehbar auf der Antriebswelle (25) gelagerter Halter (22) vorgesehen
sind, die mit einander gegenüberliegenden Permanentmagneten (50, 51, 52, 53) versehen
sind.