[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steueranordnung für ein durch Unterdruck betätigbares
Absperrventil, bestimmt für ein Unterdruck-Abwassersystem, umfassend ein von einem
durch angesammeltes Wasser hervorgerufenen Staudruck betätigbares, eine Unterdruck
führende Verbindung schließendes bzw. öffnendes erstes Ventil, eine über das erste
Ventil druckeinstellbare Kammer, in der oder angrenzend an dieser ein vorzugsweise
von einer Feder beaufschlagter Hauptkolben verschiebbar angeordnet ist, über den in
Abhängigkeit von dem in der Kammer herrschenden Druck eine Unterdruckverbindung zu
zumindest dem Absperrventil steuerbar ist, wobei zumindest ein von dem Hauptkolben
unabhängiges, jedoch mit diesem vorzugsweise über einen Mitnehmer zwangskoppelbares
zweites Ventil vorgesehen ist, über das das Absperrventil mit Unterdruck beaufschlagbar
ist.
[0002] Um Gewässer rein zu halten, ist es erforderlich, daß das Abwasser in Kläranlagen
gelangt. Häufig ist dies jedoch aufgrund unverhältnismäßig hoher Kosten für konventionelle
Kanalisationssysteme oder wegen schwieriger örtlicher Verhältnisse wie mangelndes
natürliches Gefälle, geringe Siedlungsdichte, ungünstiger Untergrund und der Durchquerung
eines Wasserschutzgebietes nicht möglich. Aber auch für solche Problemfälle besteht
die Möglichkeit, eine Kläranlagenentsorgung dann vorzunehmen, wenn eine Unterdruckentwässerung
oder "Vakuum-Kanalisation" zur Anwendung gelangt.
[0003] Eine entsprechende Vakuum-Kanalisation umfaßt als wesentliche Bestandteile Haus-Anschlußschächte
mit einer stromlos arbeitenden Steueranordnung und Absperr- oder Absaugventile, ein
sich anschließendes Leitungssystem mit systematisch angeordneten Hoch- und Tiefpunkten
sowie eine Vakuum-Station mit Abwassersammeltanks, Abwasserpumpen, Vakuumpumpen, Meß-
und Regeltechnik.
[0004] Das Awasser fließt zunächst aus Gebäuden über übliche Freigefälle-Hausanschlußleitungen
zu einem z.B. an einer Grundstücksgrenze gelegenen Schacht, in dem die ausschließlich
pneumatisch gesteuerten Absperrventile und die zugehörige Steueranordnung untergebracht
sind.
[0005] Durch den in der Steueranordnung vorhandenen Mechanismus wird beim Vorliegen eines
festgelegten Staudrucks das Absperrventil geöffnet und das Abwasser in die Vakuumleitung
abgesaugt. Das Ventil schließt zeitabhängig nach einigen Sekunden über Federkraft
und Vakuum.
[0006] Das Abwasser selbst sammelt sich an den Tiefpunkten im Leitungssystem und wird von
nachschießender Luft nach und nach über die folgenden Hochpunkte in Richtung der Vakuum-Station
geschoben. Aus dem Sammeltank der Vakuum-Station wird sodann das Abwasser mit üblichen
Abwasserpumpen über eine Druck- oder Freigefälleleitung zur Kläranlage gefördert.
[0007] Die dem Absperrventil zugeordnete Steueranordnung sollte dabei ein automatisches
Anpassen an die abzusaugenden Abwasserportionen und an die Betriebsbedingungen im
Ableitungssystem ermöglichen.
[0008] Um bei einer unter der Bezeichnung "AIRVAC" bekannten Steueranordnung eine Zeitsteuerung
über die druckeinstellbare Kammer zu ermöglichen, sind Bohrungen Kleinen Durchmessers
erforderlich, die sich leicht zusetzen können, so daß eine Funktionstüchtigkeit nicht
mehr gewährleistet ist. Auch ist eine eindeutige Auf-/Zu-Stellung des den Unterdruck
zu dem Abspertventil leitenden zweiten Ventils nicht gegeben. Dies bedeutet, daß die
Menge des Abwassers bzw. Abwasser-Luftgemisches pro Öffnungstakt des Absperrventils
nicht eindeutig definiert ist. Dies kann insbesondere bei großem Abwasseranfall zu
Funktionsstörungen führen. Ferner ist es von Nachteil, daß die Absaugzeit vom vorhandenen
Unterdruck in einer für das gesamte System ungünstigen Weise abhängig ist, da die
Öffnungszeiten ihrerseits von dem herrschenden Unterdruck abhängig sind. So ist die
Öffnungszeit bei großem Unterdruck länger als bei niedrigem Unterdruck. Dadurch wird
in ungünstiger Weise bei schwachem Unterdruck weniger Luft nachgesaugt als bei strakem
Unterdruck, obwohl das Gegenteil erwünscht wäre.
[0009] Nachteilig ist des weiteren, daß ein Öffnen des den Unterdruck zum Abspertventil
freigebenden zweiten Ventils bei schon geringem Unterdruck erfolgen kann, der jedoch
nicht zum Absaugen ausreicht. Hierdurch erwächst die Gefahr, daß Abwasser in den Frostbereich
der Leitung angehoben und dort ausfrieren kann.
[0010] Um größere Wassermengen zu übernehmen bzw. ein Wiederanfahren von Anlagen, deren
Betrieb über einen größeren Zeitraum unterbrochen war, zu ermöglichen, ist es von
großem Vorteil, wenn das Abwasser in Portionen abgesaugt wird und nach jeder Portion
Luft über ein Ventil in das Unterdruck-Abwassersystem eingesaugt wird. Hierdurch ergibt
sich der Vorteil, daß bei hohem Wasseranfall oder übermäßig gefüllten Stauräumen keine
großen Wassersäulen im Rohrsystem erzeugt werden, wodurch andernfalls der Wassertransport
behindert werden könnte.
[0011] Eine Steueranordnung der eingangs genannten Art ist der DE 37 27 661 A1 zu entnehmen.
Um eine genaue Einstellung und zuverlässige Funktion der Steuervorrichtung zu gewährleisten,
ist neben einem von einem Staudruck betätigten ersten Ventil und einer konstruktiv
aufwendigen über Volumenänderung und nicht über Druckänderung wirken Zeitsteuerung
zumindest ein Steuerventil und gegebenenfalls ein Mindestunterdruckventil notwendig.
Durch den komplexen mechanischen Aufbau insbesondere der Zeitsteuereinrichtung, die
unter anderem einen Membrankolben mit Hohlzapfen, der in einer Führungsbuchse geführt
ist, sowie einen Bügel umfaßt, der seinerseits auf einen schwenkbaren Betätigungshebel
einwirkt, um das gewichtsbelastete Steuerventil zu öffnen oder zu schließen, ist nicht
immer gewährleistet, daß die Steueranordnung mit der erforderlichen Zuverlässigkeit
arbeitet. Durch die bekannte Steueranordnung kann entweder ein Steuerventil oder ein
demselben nachgeordnetes zweites Steuerventil betätigt werden, die gemeinsam ein einziges
Absperrventil ansteuern.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Steueranordnung der eingangs
beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß bei kompaktem und konstruktiv einfachem
Aufbau eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet ist, wobei über den Hauptkolben
eine Unterdruckverbindung nicht nur zu einem Absperrventil steuerbar ist. Auch soll
die Möglichkeit gegeben sein, sofern zumindest zwei Ventile, vorzugsweise eines für
Abwasser und eines für Luft ansteuerbar sind, daß diese gleichzeitig, zeitlich überschneidend
oder nacheinander mit dem zum Betätigen erforderlichen Unterdruck beaufschlagt werden.
[0013] Das Problem wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Steueranordnung ein drittes,
eine Verbindung zu einem weiteren Absperrventil oder einem Luft in das Unterdruck-Abwassersystem
zuführenden Belüftungsventil steuerndes Ventil umfaßt, das mit dem Hauptkolben zwangskoppelbar
ist.
[0014] Die erfindungsgemäße Steueranordnung ist universell einsetzbar, d.h., daß in Abhängigkeit
von den von den Hauptkolben betätigten weiteren Ventilen ein gewünschter Einsatz erfolgen
kann. Dabei weist die Steueranordnung grundsätzlich mindestens zwei weitere Ventile
auf, die verschiedene weitere Ventile, also z.B. Absperrventile für Abwasser und Belüftungsventile
unabhängig voneinander ansteuern können.
[0015] Das zweite und das dritte Ventil sind voneinander unabhängig, jedoch parallel geschaltet.
[0016] Nach einem weiteren hervorzuhebenden Vorschlag der Erfindung geht von dem Hauptkolben
ein vorzugsweise entlang dessen Längsachse verschiebbares weiteres (viertes) Ventil
aus, das in Abhängigkeit von der Stellung des Hauptkolbens die zu der Kammer Unterdruck
führende Verbindung verschließt oder freigibt. Dabei verschließt das weitere Ventil
die Kammer gegenüber der Verbindung dann, wenn der Hauptkolben durch angestiegenen
Unterdruck in der Kammer verschoben worden ist, insbesondere wenn ein in der Kammer
herrschender Underdruck ein Verschieben des Hauptkolbens in Richtung des ersten Ventils
bewirkt hat. Das weitere Ventil gibt die Verbindung dann wieder frei, wenn sich der
Hauptkolben in die Grundstellung zurückbewegt hat, wenn also in der Kammer ein Druckausgleich
mit der Umgebung erfolgt.
[0017] Das weitere (vierte) Ventil ist dabei vorzugsweise quasi teleskopartig zu dem Hauptkolben
verschiebbar, wobei das weitere Ventil mit seinem Kolben geführt in dem Hauptkolben
angeordnet ist.
[0018] Zur Erzielung eines konstruktiv einfachen und kompakten Aufbaus der Steueranordnung
weisen das zweite und das dritte Ventil parallel zueinander und parallel zu dem Hauptkolben
verlaufende zweite und dritte Ventilkolben auf, die vorzugsweise voneinander abweichende
Längen besitzen bzw. längenverstellbar ausgebildet sind.
[0019] Auf den zweiten bzw. dritten Ventilkolben wirkt sodann der Hauptkolben über zumindest
einen Mitnehmer derart ein, daß dann, wenn der Hauptkolben von seiner durch in der
Kammer wirkenden Unterdruck verschobenen Stellung in seine Grundstellung zurückgelangt,
in Abhängigkeit von den Längen der zweiten und dritten Ventilkolben bzw. in Abhängigkeit
von Positionen von von den zweiten bzw. dritten Ventilkolben ausgehenden und mit dem
Mitnehmer zusammenwirkenden Elementen das zweite bzw. dritte Ventil geöffnet wird,
um den erforderlichen Unterdruck zu dem Absaug- bzw. Belüftungsventil zu leiten. Das
zweite und dritte Ventil schließt jedoch dann wieder, wenn beim Zurückgleiten des
Hauptkolbens dessen Mitnehmer mit dem zweiten bzw. dritten Ventilkolben in Ausgriff
gelangt.
[0020] Das von dem jeweiligen zweiten bzw. dritten Ventilkolben ausgehende Element ist vorzugsweise
ein endseitig an dem Ventilkolben und zumindest peripher flexibel ausgebildetes Element
wie Scheibenelement, dem Aussparungen oder Vorsprünge in dem Mitnehmer des Hauptkolbens
zugeordnet sind.
[0021] Anstelle des von dem Hauptkolben ausgehenden Mitnehmers und der von dem zweiten bzw.
dritten Ventilkolben ausgehenden und mit dem Mitnehmer wechselwirkenden Elemente kann
zwischen dem Hauptkolben und dem zweiten bzw. dritten Ventilkolben auch eine Zwangskopplung
über Zug- oder Federelemente erfolgen, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
[0022] Unabhängig von der Art der Zwangskopplung, die erwähntermaßen nur zeitweise erfolgen
kann, ist bevorzugterweise vorgesehen, daß die Zwangskopplung zwischen dem Hauptkolben
und dem zweiten und dem dritten Ventilkolben derart erfolgt, daß das zweite und das
dritte Ventil zu unterschiedlichen Zeitpunkten geöffnet bzw. geschlossen werden.
[0023] Der kompakte Aufbau der Steueranordnung ergibt sich insbesondere dadurch, daß diese
ein zylinderförmiges Gehäuse umfaßt, entlang dessen Mittelachse verschiebbar das erste
Ventil mit seinem Ventilkolben, der Hauptkolben und der weitere koaxial zum Hauptkolben
verschiebbare Ventilkolben angeordnet sind, daß der Hauptkolben in bekannter Weise
von einer Membran geführt gehalten ist, die die mit Unterdruck beaufschlagbare Kammer
an einer vorzugsweise der dem ersten Ventil gegenüberliegenden Seite druckdicht verschließt,
und daß z.B. radial auf den Hauptkolben oder das vierte Ventil zumindest ein Begrenzer
derart einwirkt, daß ein Verschieben des Hauptkolbens bei ansteigendem Unterdruck
bzw. ein Schließen des vierten Ventils nur bei einem vorgegebenen Unterdruck in der
Kammer erfolgt. Dabei kann der Begrenzer als federbeaufschlagte und radial auf den
Hauptkolben bzw. Kolben des vierten Ventils einwirkende Kugelelemente ausgebildet
sein, die zumindest in eine vorzugsweise umlaufende Vertiefung wie Nut dann einrastbar
sind, wenn sich der Hauptkolben in oder in der Nähe seiner bei Umgebungsdruck in der
Kammer eingenommenen Stellung befindet.
[0024] Sofern auf den Kolben des vierten Ventils ein Begrenzer einwirkt, ist ein definiertes
Öffnen und Schließen der Verbindung zur Kammer bei eindeutig bestimmten Drücken in
der Kammer und damit eine exakte Zeitsteuerung möglich.
[0025] Durch diese Maßnahmen ist sichergestellt, daß die Steueranordnung nur dann anspricht,
wenn in den, Unterdruckabwassersystem ein Unterdruck herrscht, der ausreicht, um Abwasser
im erforderlichen Umfang und in der notwendigen Menge zu fördern.
[0026] Der Begrenzer kann auch als Magnet ausgebildet sein, um im zuvor aufgezeigten Sinn
zu wirken.
[0027] Die von dem ersten Ventil bzw. dem weiteren (vierten) Ventil verschließbare Verbindung,
über die der Unterdruck zur Kammer geleitet wird, ist ferner vorzugsweise als eine
in einer Wandung des Gehäuses verlaufende Leitung ausgebildet.
[0028] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination
-, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0029] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung einer Steueranordnung mit einem Hauptkolben in seiner ersten
Endstellung bei fehlendem Staudruck,
- Fig. 2
- die Steueranordnung nach Fig. 1, jedoch nach Vorliegen eines Staudruckes,
- Fig. 3
- die Steueranordnung nach Fig. 2, jedoch bei in seiner zweiten Endstellung befindlichem
Hauptkolben,
- Fig. 4
- die Steueranordnung nach Fig. 3, bei der sich der Hauptkolben von seiner zweiten Endstellung
in Richtung der ersten Endstellung bewegt hat,
- Fig. 5
- die Steueranordnung nach Fig. 4, bei der sich der Hauptkolben weiter in Richtung der
ersten Endstellung bewegt hat,
- Fig. 6
- die Steueranordnung nach Fig. 6 mit dem Hauptkolben in einer noch näher an der ersten
Endstellung vorhandenen Position,
- Fig. 7
- die Steueranordnung nach Fig. 6, bei der sich der Hauptkolben kurz vor seiner ersten
Endstellung befindet,
- Fig. 8
- die Steueranordnung nach Fig. 7, bei der der Hauptkolben in seiner ersten Endstellung
vorliegt und ein Staudruck nicht ansteht und
- Fig. 9
- eine dem Zustand der Fig. 1 entsprechende Darstellung mit von der Fig. 1 abweichender
Anordnung eines Begrenzers.
[0030] Den Figuren ist rein prinzipiell der Aufbau und die Funktion einer erfindungsgemäßen
Steueranordnung (10) zu entnehmen, über die sowohl ein durch Unterdruck betätigbares
Abspertventil als auch ein Belüftungsventil bestimmt für ein Unterdruck-Abwassersystem
ansteuerbar sind.
[0031] Die stromlos, jedoch pneumatisch arbeitende Steueranordnung (10) umfaßt ein zylindrisches
Gehäuse (12), in dem ein erstes Ventil (14) oder Auslöseventil angeordnet ist, das
über eine Membran (16) von einem über eine Öffnung (18) in das Gehäuse (12) gelangenden
Staudruck beaufschlagbar ist.
[0032] Das Auslöseventil (14) erstreckt sich mit seinem Ventilkolben (20) entlang der Längsachse
des Gehäuses (12). Entlang der Längsachse ist ferner ein Hauptkolben (22) verschiebbar,
der mit einem über eine Schraubenfeder (24) beaufschlagbaren größeren Abschnitt (26)
in einer eine Zeitschalterfunktion ausübenden Kammer (28) verschiebbar ist. Die Kammer
(28) ist auf der dem Auslöseventil (14) gegenüberliegenden Seite über eine Membran
(30) abgedichtet, die mit dem Hauptkolben (22) verbunden ist.
[0033] Die Spiralfeder (24) erstreckt sich zwischen einem flanschartigen Abschnitt (32)
des Hauptkolbens (22) sowie einer Zwischenwandung (34) des Gehäuses (12), die eine
zentrale und konzentrisch zur Längsachse des Gehäuses (12) verlaufende Öffnung (37)
aufweist, die einerseits über einen Ventilteller (36) des Ventilkolbens (20) des Auslöseventils
(14) gegenüber einer mit Unterdruck beaufschlagbaren und innerhalb der Gehäusewandung
verlaufenden Leitung (38) und andererseits über einen Ventilteller (40) eines Verschlußventils
(42) verschließbar ist, dessen Kolben (44) koaxial zu dem Hauptkolben (26) verschiebbar
und von diesem geführt aufgenommen ist. Der Ventilkolben (44) des Verschlußventils
(42) und der Hauptkolben (22) bilden dabei eine Art Teleskopgestänge.
[0034] Von dem Abschnitt (26) des Hauptkolbens (22) erstreckt sich auf der in bezug auf
die Kammer (28) gegenüberliegenden Seite der Membran (30) ein stabförmiger Abschnitt
(46) des Hauptkolbens (22), der vorzugsweise aus Edelstahl besteht.
[0035] Der Abschnitt (46) wird innerhalb einer Bohrung (48) einer weiteren Zwischenwandung
(50) des Gehäuses (12) geführt. In diesem Bereich wirkt nach dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 auf den Kolbenabschnitt (46) ein Begrenzer (52) in Form von Kugelelementen
(54), die gleichmäßig über den Umfang des Abschnitts (46) verteilt radial auf diesen
einwirken. Dabei ist die auf den Abschnitt (46) über die Kugeln (54) einwirkende Kraft
über Federelemente (56) einstellbar, die ihrerseits über von außen zugängliche Stellelemente
(58) vorspannbar sind. Vorzugsweise sind drei Kugelelemente gleichmäßig über den Umfang
des Abschnitts (46) verteilt angeordnet.
[0036] Die Funktion des Begrenzers (52) tritt dann ein, wenn die Kugeln (54) in einer umlaufenden
Nut (60) in dem Abschnitt (46) eingerastet sind. Dies ist dann der Fall, wenn sich
der Hauptkolben (22) in einer ersten, unteren Endstellung befindet. Nur dann, wenn
in der Kammer (28) ein ausreichend starker Unterdruck herrscht, kann der Hauptkolben
(22) im Ausführungsbeispiel nach oben verschoben werden.
[0037] Der Kolbenabschnitt (46) des Hauptkolbens (22) erstreckt sich in einer unteren Kammer
(62) des Gehäuses (12) der Steueranordnung (10) und weist ein sich radial erstreckendes
als Mitnehmer wirkendes Scheibenelement (64) mit Durchbrechungen (66) und (68) auf.
[0038] In der Zwischenwandung (50) sind im Ausführungsbeispiel ferner zwei Schaltventile
(70) und (72) parallel zur Längsachse des Gehäuses (12) und damit zu dem Hauptkolben
(22) und den Ventilkolben (20) und (44) des Auslöseventils (14) bzw. des Verschlußventils
(42) verschiebbar angeordnet. Die Schaltventile (70) und (72) stellen in Abhängigkeit
von ihren Stellungen eine Verbindung zu einer mit Unterdruck beaufschlagbaren Leitung
(74) sowie Anschlüssen (76) und (78) her. Die Anschlüsse (76), (78) stehen mit durch
Unterdruck betätigbaren Ventilen vorzugsweise in Form eines Absaugventils (Anschluß
76) bzw. eines Belüftungsventils (Anschluß 78) eines Unterdruck-Abwassersystems in
Verbindung, um Abwasser mit der zum Transport erforderlichen Menge an Luft zu fördern.
[0039] Die Schaltventile (70) und (72) weisen Ventilkolben (80) und (82) auf, die an ihren
in der Kammer (72) sich erstreckenden Enden scheibenförmige Elemente (84) und (86)
aufweisen, die zumindest peripher elastisch ausgebildet sind. Die Erstreckung der
Elemente (84), (86) ist dabei an die Durchbrechungen (66) und (68) des Mitnehmers
(64) des Hauptkolbens (22) derart angepaßt, daß die Elemente (84), (86) einerseits
die Durchbrechungen (66) und (68) bei vollständig geschlossenen bzw. vollständig geöffneten
Schaltventilen (70) und (72) durchsetzen, jedoch von dem Mitnehmer (64) dann erfaßt
und mitgenommen werden, wenn sich der Hauptkolben (22) in nachstehend beschriebener
Art von einer zweiten (oberen) in der Fig. 3 gezeigten Endstellung in seine erste
und der Fig. 1 zu entnehmende Endstellung bewegt.
[0040] Ferner verdeutlicht die Zeichnung, daß sich zwischen der Zwischenwandung (34) des
Gehäuses (12) und der von dem Staudruck beaufschlagbaren Membran (16) eine weitere
Zwischenkammer (88) erstreckt, die über eine im Querschnitt über ein Stellelement
(90) veränderbare Leitung (93) mit der als Zeitschalter bezeichneten Kammer (28) verbunden
ist. Die Kammer (88) steht des weiteren über eine durch ein Luftfilter ausgefüllte
Öffnung (92) in der Gehäusewandung mit der Umgebung der Steueranordnung (10) in Verbindung.
[0041] In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Steueranordnung in einer Position dargestellt,
in der sich der Hauptkolben (22) in seiner unteren (ersten) Endstellung befindet.
Ferner steht an der Membran (16) über die Öffnung (18) ein Staudruck nicht an. Bei
über den Anschluß (74) anstehendem Unterdruck sind sowohl das Auslöseventil (20) als
auch die Schaltventile (70) und (72) geschlossen. Folglich herrscht in der Kammer
(28) wie an den Anschlüssen (76) und (78) zu dem Absaugventil bzw. Belüftungsventil
Umgebungsdruck, so daß letztere geschlossen sind; denn einerseits ist die untere Kammer
(62) des Gehäuses (12) über eine Öffnung (94) mit der Umgebung verbunden und andererseits
durchsetzen die Ventilkolben (80) und (82) der Schaltventile (70) und (72) die diese
aufnehmenden Führungen in der Zwischenwandung (50) mit Spiel. Zusätzlich können die
Ventilkolben (80) und (82) jeweils einen nicht näher bezeichneten Schlitz aufweisen,
dessen Länge derart ist, daß bei geschlossenen Ventilen (70) und (72) eine Verbindung
zwischen der Kammer (62) zu den Anschlüssen (76) und (78) hergestellt ist.
[0042] Steht gemäß Fig. 2 über die Öffnung (18) ein Staudruck an, so wird die Membran (16)
in Richtung des Hauptkolbens (22) ausgelenkt, so daß infolgedessen das Auslöseventil
(14) verschoben und somit der Ventilteller (36) von dem Ventilsitz abgehoben wird,
so daß über den Anschluß (74) und die Leitung (38) in der Kammer (28) ein Unterdruck
ansteht. Ist der Unterdruck so groß, daß die von dem Begrenzer (52) auf dem Abschnitt
(46) des Hauptkolbens (22) einwirkende Kraft überwunden werden kann, so wird der Hauptkolben
(22) entgegen der von der Feder (24) hervorgerufenen Kraft von seiner ersten Endstellung
(Fig. 2) in seine zweite Endstellung (Fig. 3) verschoben. Dabei erfolgt eine rein
axiale Bewegung, da ein Verdrehen des Hauptkolbens (22) aufgrund der Lagerung in der
Membran (30) ausgeschlossen ist.
[0043] Sobald sich der Hauptkolben (22) in seiner oberen Endstellung befindet, wird die
in der Zwischenwandung (34) vorhandene und mit der Unterdruckleitung (38) in Verbindung
stehende Öffnung (37) über das Verschlußventil (42) verschlossen. D.h., daß der Ventilteller
(40) des Verschlußventils (42) die Öffnung (37) abdeckt. Folglich kann ein weiterer
Unterdruck über die Leitung (38) in der Kammer (28) nicht mehr ausgebildet werden.
Vielmehr erfolgt über die Öffnung (92) bzw. den Luftfilter, die Kammer (88) und die
im Querschnitt einstellbare Leitung (93) ein allmählicher Druckausgleich mit der Folge,
daß sich der Hauptkolben (22) von seiner zweiten Endstellung (Fig. 3) langsam in Richtung
seiner ersten Endstellung zurückbewegt.
[0044] Da sich jedoch das Verschlußventil (42) zu dem Hauptkolben (22) bewegen kann, verschließt
das Verschlußventil (42) weiterhin die Öffnung (37) da es von über die Leitung (38)
anstehenden Unterdruck in Schließstellung gehalten wird..
[0045] Wie die Fig. 1 bis 3 verdeutlichen, durchsetzen beim Verschieben des Hauptkolbens
(22) in seine obere Endstellung die tellerförmigen Elemente (84) und (86) der Schaltventile
(70) und (72) die Durchbrechungen (66) und (68) des Mitnehmers (64), ohne daß die
Schaltventile (70) und (72) eine Lageveränderung erfahren.
[0046] Beim Zurückbewegen des Hauptkolbens (22) wird jedoch das scheibenförmige Element
(84) des Schaltventils (70) von dem Mitnehmer (64) mit der Folge erfaßt, daß das Schaltventil
(70), das über den Anschluß (76) das Absaugventil ansteuert, geöffnet wird (Fig. 4).
An dem Absaugventil kann sodann der erforderliche Unterdruck zu dessen Öffnen anstehen,
so daß Abwasser abgesaugt werden kann.
[0047] Da der Ventilkolben (82) des Schaltventils (72), über das das Belüftungsventil angesteuert
wird, länger als der Ventilkolben (80) des Schaltventils (70) ist, bleibt das Schaltventil
(72) auch bei geöffnetem Schaltventil (70) zunächst noch verschlossen. Es wird ausschließlich
Abwasser gefördert.
[0048] Beim weiteren Zurückfahren des Hauptkolbens (22) (Fig. 5) wird das Element (86) des
Schaltventils (72) von dem Mitnehmer (64) erfaßt, so daß das Schaltventil (72) geöffnet
und über den Anschluß (78) Unterdruck zu dem Belüftungsventil gelangen kann.
[0049] Aufgrund der in den Figuren wiedergegebenen Abmessungen der Ventilkolben (80) und
(82) der Schaltventile (70) und (72) können diese gleichzeitig geöffnet sein, so daß
sich eine Überlappung von Abwasser und Luftförderung ergeben kann. Durch Längenveränderung
der Ventilkolben (80) und (82) kann jedoch auch ein zeitliches Nacheinander erreicht
werden.
[0050] Gemäß der Darstellung in Fig. 6 überspringt das scheibenförmige Element (84) des
Schaltventils (70) dann den Mitnehmer (64), wenn bei in seiner unteren Endstellung
befindlichem Schaltventil (70) der Hauptkolben (22) weiter in Richtung seiner ersten
Endstellung verschoben wird. Das Schaltventil (70) wird verschlossen, so daß über
die Kammer (62) und den in dem Ventilkolben (80) vorhandenen Schlitz ein Druckausgleich
über den Anschluß (76) zu dem Absaugventil hin erfolgen kann, so daß dieses geschlossen
wird.
[0051] Dagegen ist nach dem Ausführungsbeispiel das das Belüftungsventil ansteuernde Schaltventil
(72) weiterhin geöffnet. Erst wenn der Hauptkolben (22) noch weiter in Richtung seiner
ersten Endstellung verschoben wird (Fig. 7), überspringt auch das scheibenförmige
Element (86) den Mitnehmer (64), durchsetzt also dessen Öffnung (68), so daß das Schaltventil
(72) geschlossen wird. Somit steht am Anschluß (78) kein weiterer Unterdruck an. Gleichzeitig
erfolgt ein Druckausgleich über die Kammer (62) und den Schlitz in der Kolbenstange
(82). Allerdings ist zu erwähnen, daß ein Schlitz nicht notwendigerweise vorhanden
sein muß, da die Kolbenstange (82) mit Spiel geführt ist.
[0052] Kurz bevor sich der Hauptkolben (22) in seiner ersten (in der Zeichnung unteren)
Endstellung befindet, wird das Verschlußventil (42) von der Öffnung (37) abgerissen
und kann schwerkraftbedingt in eine den Ventilkolben (44) aufnehmende zylindrische
Öffnung (96) des Abschnitts (26) des Hauptkolbens (22) zurückfallen (Fig. 8).
[0053] Sofern über die Öffnung (18) an der Membran (16) kein weiterer Staudruck ansteht,
bleibt aufgrund des in der Leitung (38) herrschenden Unterdrucks das Auslöseventil
(14) geschlossen, so daß sich die Steueranordnung (10) in ihrer Grundstellung (Fig.
1) befindet.
[0054] Sollte jedoch die Membran (16) weiterhin mit Staudruck beaufschlagt sein, so läuft
der zuvor beschriebene Mechanismus erneut ab.
[0055] Sind im Ausführungsbeispiel dem Hauptkolben (22) zwei Schaltventile (70), (72) zugeordnet,
so besteht selbstverständlich die Möglichkeit, ein Schaltventil oder mehr als zwei
Schaltventile über den Hauptkolben (22) zu betätigen. Auch können bei Vorhandensein
mehrerer Schaltventile diese jeweils ein Absaugventil ansteuern.
[0056] Schließlich kann bei Vorhandensein von zwei oder mehr Schaltventilen auch nur eines
genutzt werden, indem die den anderen Schaltventilen zugeordneten Anschlüsse abgesperrt
werden.
[0057] Der Fig. 9 ist eine Variante der den Fig. 1 bis 8 zu entnehmenden Steueranordnung
insoweit zu entnehmen, als daß nicht auf den Hauptkolben (22) bzw. dessen Abschnitt
(46), sondern auf den Ventilkolben (44) des Verschlußventils (42) ein Begrenzer einwirkt.
Hierdurch soll eine eindeutige Auf-/Zu-Stellung des Verschlußventils (42) sichergestellt
sein.
[0058] Hierzu weist der Ventilkolben (44) zwei zueinander beabstandete Nuten (60) auf, in
die Kugelelemente (54) dann einrasten, wenn das Verschlußventil (42) in seiner geöffneten
bzw. geschlossenen Position vorliegt. Über die Kugelelemente (54) wirken auf den Ventilkolben
(44) radiale Kräfte, die dadurch hervorgerufen werden, daß die Kugelelemente (54)
umfangsseitig von einem Spannring (98) umgeben sind. Um ein Verrutschen der Kugelelemente
(54) und des Spannrings (58) auszuschließen sind diese in einer umlaufenden Ausnehmung
der Zwischenwandung (34) bzw. eines von dieser ausgehenden Abschnittes angordnet,
im dem seinerseits der Ventilsitz für den Ventilteller (40) des Verschlußventils (42)
verläuft.
[0059] Durch die der Fig. 9 zu entnehmende Ausbildung des Begrenzers (54) ist ein eindeutiges
Öffnen bzw. Schließen der Kammer (28) und somit deren Zeitschalterfunktion sichergestellt.
[0060] Selbstverständlich können die Begrenzer gemäß Fig. 1 und 9 auch parallel vorgesehen
werden. Auch können andere technisch gleichwirkende Begrenzer zum Einsatz gelangen.
1. Steueranordnung (10) für ein durch Unterdruck betätigbares Absperrventil, bestimmt
für ein Unterdruck-Abwassersystem, umfassend ein von einem durch angesammeltes Wasser
hervorgerufenen Staudruck betätigbares, eine Unterdruck führende Verbindung (38) schließendes
bzw. öffnendes erstes Ventil (14), eine über das erste Ventil druckeinstellbare Kammer
(28), in der oder angrenzend an dieser ein vorzugsweise von einer Feder (24) beaufschlagter
Hauptkolben (22) verschiebbar angeordnet ist, über den in Abhängigkeit von dem in
der Kammer herrschenden Druck eine Unterdruckverbindung (74) zu zumindest dem Absperrventil
steuerbar ist, wobei zumindest ein von dem Hauptkolben (22) unabhängiges, jedoch mit
diesem vorzugsweise über einen Mitnehmer (64) zwangskoppelbares zweites Ventil (70,
72) vorgesehen ist, über das das Absperrventil mit Unterdruck beaufschlagbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steueranordnung (10) ein drittes, eine Verbindung zu einem weiteren Absperrventil
oder einem Luft in das Unterdruck-Abwassersystem zuführenden Belüftungsventil steuerndes
Ventil (72) umfaßt, das mit dem Hauptkolben (22) zwangskoppelbar ist.
2. Steueranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß von dem Hauptkolben (22) ein vorzugsweise entlang dessen Längsachse verschiebbares
und von dem Hauptkolben geführt aufgenommenes weiteres (viertes) Ventil (42) ausgeht,
das in Abhängigkeit von der Stellung des Hauptkolbens die zu der Kammer (28) führende
Verbindung (38) verschließt oder freigibt.
3. Steueranordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite und das dritte Ventil (70, 72) parallel zueinander und parallel zu
dem Hauptkolben (22) verlaufende zweite und dritte Ventilkolben (80, 82) aufweisen,
die vorzugsweise voneinander abweichende Längen aufweisen bzw. von denen zumindest
ein Ventilkolben in seiner Länge einstellbar ist.
4. Steueranordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der von dem Hauptkolben (22) ausgehende Mitnehmer (64) zum Öffnen des zweiten
bzw. dritten (70, 72) Ventils auf deren Ventilkolben (80, 82) einwirkt, wobei der
Ventilkolben (80, 82) des zweiten bzw. dritten Ventils (70, 72) vorzugsweise endseitig
ein zumindest peripher flexibel ausgebildetes vorzugsweise scheibenförmiges Element
(84, 86) aufweist, das in Abhängigkeit von der Stellung des Hauptkolbens (22) während
dessen Verschiebens an einer dem Element angepaßte Aussparung oder Ausbuchtung des
Mitnehmers (64) vorbeigeleitet oder von dieser zum Öffnen des zweiten bzw. dritten
Ventils (70, 72) mitnehmbar ist.
5. Steueranordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer (64) des Hauptkolbens (22) eine Scheibe ist, die eine Anzahl von
Durchbrechungen (66, 68) aufweist, die der der zu erfassenden Scheibenelemente (84,
86) von zweiten und dritten Ventilen (70, 72) entspricht, wobei der Mitnehmer bei
Verschieben des Hauptkolbens beim Aufbau von Unterdruck in der Kammer (28) das Scheibenelement
(84, 86) des zweiten bzw. dritten Ventils (70, 72) überwindet und bei durch Abbau
von Unterdruck in der Kammer (28) bedingtes Verschieben des Hauptkolben in entgegengesetzter
Richtung das zweite bzw. dritte Ventil zu dessen Öffnen über einen vorgegebenen Verschiebeweg
mitnimmt.
6. Steueranordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zwangskoppelung zwischen dem Hauptkolben (22) und dem zweiten und dem dritten
Ventilkolben (80, 82) derart erfolgt, daß das eines der Ventile (72) erst nach erneutem
Schließen des anderen Ventils (70) zu öffnen ist oder daß die Ventile zeitlich überlappend
geöffnet sind.
7. Steueranordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steueranordnung (10) ein zylinderförmiges Gehäuse (12) umfaßt, entlang dessen
Mittelachse das erste Ventil (14) mit seinem Ventilkolben (20), der Hauptkolben (22)
und das von dem Hauptkolben aufgenommene vierte Ventil (42) vorzugsweise teleskopartig
geführt und verschiebbar angeordnet sind, daß der Hauptkolben von einer Membran (30)
geführt gehalten ist, die die mit Unterdruck beaufschlagbare Kammer (28) vorzugsweise
an dem ersten Ventil gegenüberliegender Seite druckdicht verschließt, und daß auf
den Hauptkolben oder das vierte Ventil (42) ein Begrenzer (52) derart einwirkt, daß
ein Verschieben des Hauptkolbens bei ansteigendem Unterdruck in der Kammer (28) bzw.
ein Schließen des vierten Ventils nur bei einem vorgegebenen Unterdruck in der Kammer
(28) erfolgt.
8. Steueranordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Begrenzer (52) als federbeaufschlagte und radial auf den Hauptkolben (22,
46) einwirkende Kugelelemente (54) ausgebildet ist, die in einer ersten Endstellung
des Hauptkolbens (22) in einer in diesem eingelassenen Vertiefung (60) einrastbar
sind.
9. Steueranordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Begrenzer (52) radial auf den Kolben (44) des vierten Ventils (42) einwirkende
Kugelelemente (54) umfaßt, die bei geöffnetem bzw. geschlossenem vierten Ventil in
umlaufende Vertiefungen wie Nuten einrasten, wobei auf die Kugelelemente ein diese
umgebendes Spannelement wie Spannring (98) einwirkt.
10. Steueranordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterdruck zu der Kammer (28) führende und von dem ersten bzw. vierten Ventil
(14, 42) verschließbare Verbindung vorzugsweise eine in eine Wandung des Gehäuses
(12) verlaufende Leitung (38) ist, wobei das vierte Ventil (42) die Kammer (28) gegenüber
der mit Unterdruck beaufschlagbaren Verbindung (38) während des Verschiebens des Hauptkolbens
(22) von seiner dem ersten Ventil (14) naheliegenden zweiten Endstellung bei starkem
Unterdruck in der Kammer (28) zu seiner ersten Endstellung oder Grundstellung bei
schwachem Unterdruck in der Kammer (28) verschließt, so daß die Kammer (28) mit die
Steueranordnung (10) umgebendem Druck ausgleichbar beaufschlagbar ist.
11. Steueranordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Hauptkolben (22) und dem zweiten bzw. dritten Ventil (70, 72) eine
Zwangskopplung über Zug- oder Federelemente erfolgt.
12. Steueranordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Begrenzer durch einen Magneten gebildet ist, der mit dem Hauptkolben (22)
verbunden ist und mit dem Gehäuse (12) oder einem Teil davon dann wechselwirkt, wenn
der Hauptkolben eine Stellung einnimmt, die der entspricht, wenn in der Kammer (28)
Umgebungsdruck herrscht.