[0001] Bei den derzeit eingesetzten Steuerungsverfahren beim Strangpressen von Metall- insb.
Aluminiumprofilen kommt es zu Schwankungen des aktuellen Preßrestes um den Sollwert,
da hierbei u.a. die Änderungen des Rohmaterialstangengewichtes und Normieruungen des
alten Preßrestes auf die alte Blocklänge nicht beachtet werden. Diese Schwankungen,
die eine Folge des durch die Steuerung vorgegebenen Bestrebens der Presse sind, die
Soll-Ausziehlänge zu erreichen, führen einerseits zu erhöhten Abfällen und zum anderen
durch Unterschreiten des optimalen Preßrestes zu Lunkerbildungen und ähnlichen Qualitätsverschlechterungen.
Da beim Strangpressen häufig mit verschiedenen Rohmaterialchargen gearbeitet wird,
macht sich dieser Zustand in der Praxis noch stärker bemerkbar.
[0002] Die Hauptschwierigkeiten der bisherigen Verfahren liegen in der hohen Toleranz der
Rohmaterialbarren und in der Nichtberücksichtigung aktueller Bezugswerte.
[0003] Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden und Schwingungen des aktuellen Preßrestes um
den Sollwert möglichst auszuschalten, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß zur Erzielung
einer möglichst gleichmäßigen Ausziehlänge bei möglichst gleichem opitmalem Wert des
Preßrestes eine ständige Anpassung der Soll-Blocklänge unter Berücksichtigung des
aktuellen Rohmaterialstangengewichtes als Verhältnis der aktuellen Blocklänge BLL
zum aktuellen Blockgewicht BGL sowie der Verpreßdaten des letzten verpreßten Blocks
vorgenommen wird. Dabei kann das aktuelle Rohmaterialstangengewicht BGL durch Wiegen
des vorherigen abgescherten oder abgesägten Blockes erfolgen oder aber ggf. auch durch
Erfassung des Gesamtrohmaterialbarrengewichts sowie der Gesamtrohmaterialbarrenlänge,
wobei letztere Erfassung aber wegen der möglichen Änderungen des Durchmessers eines
Rohmaterialbarrens ungenauere Ergebnisse liefert.
[0004] In Weiterbildung der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß vor der Berechnung der neuen
Soll-Blocklänge ein Preßrestgewichtsverhältnis vom neuen Soll-Preßrest zum Preßrest
des zuletzt verpreßten Blockes mit einer Ausziehlänge >= PLMIN bestimmt wird. Dabei
ist PLMIN die minimale zur Optierung zu verwendende Ausziehlänge in Metern, die in
der Praxis bei ca. 5 m liegt. Sinnvoll ist die Berechnung des neuen Produktionsblockes
nach der erfindungsgemäßen Blockoptimierung nämlich nur bei Erreichen dieser minimalen
Ausziehlänge PLMIN, da ansonsten die unvermeidlichen Fehler zu groß werden.
[0005] Gemäß der vorliegenden Erfindung ergibt sich die optimale Soll-Blocklänge BLS in
Millimetern gemäß der folgenden Formel:

wobei die einzelnen Abkürzungen wie folgt definiert sind:
- BLS
- = neue Soll-Blocklänge in mm
- PLS
- = Soll-Ausziehlänge in m
- PRS
- = Soll-Preßrest in mm
- BLL
- = Ist-Blocklänge des letzten gewogenen Blockes von der Blockwaage in mm
- BGL
- = Ist-Blockgewicht des letzten gewogenen Blockes von der Blockwaage in kg
- BGVL
- = Ist-Blockgewicht des letzten verpreßten Blockes, mit einer Ausziehlänge Ist >= PLMIN
in kg
- PLVL
- = Ist-Ausziehlänge des letzten verpreßten Blockes, mit einer Ausziehlänge Ist >= PLMIN
m in m
- PRVL
- = Ist-Preßrest des letzten verpreßten Blockes, mit einer Ausziehlänge Ist >= PLMIN
m in mm
- RHO
- = Dichte der eingesetzten Legierung/Festigkeit des Rohmaterials in kg/cdm
- AA*
- = Aufnehmerfläche senkrecht zum Durchmesser des eingesetzten Aufnehmers in qdm
- PLMIN
- = Minimal zur Optimierung zu verwendende Ausziehlänge in m (sinnvoller Wert bei ca.
5,00 m)
1. Verfahren zur Verringerung des Ausschusses und zur Verbesserung der Qualität beim
Strangpressen von Metall- insb. Aluminiumprofilen, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzielung einer möglichst gleichmäßigen Ausziehlänge bei möglichst gleichem optimalem
Wert des Preßrestes eine ständige Anpassung der Soll-Blocklänge unter Berücksichtigung
des aktuellen Rohmaterialstangengewichtes als Verhältnis der aktuellen Blocklänge
BLL zum aktuellen Blockgewicht BGL sowie der Verpreßdaten des letzten verpreßten Blocks
vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aktuelle Rohmaterialstangenmetergewicht
durch Wiegen des vorherigen abgescherten oder abgesägten Blockes erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Berechnung
der neuen Soll-Blocklänge ein Preßrestgewichtsverhältnis vom neuen Soll-Preßrest zum
Preßrest des zuletzt verpreßten Blockes mit einer Ausziehlänge >= PLMIN bestimmt wird,
wobei PLMIN die minimale zur Optimierung zu verwendende Ausziehlänge in m ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
des neuen Soll-Blockes nach der Formel:

erfolgt, wobei die einzelnen Abkürzungen wie folgt definiert sind:
BLS = neue Soll-Blocklänge in mm
PLS = Soll-Ausziehlänge in m
PRS = Soll-Preßrest in mm
BLL = Ist-Blocklänge des letzten gewogenen Blockes von der Blockwaage in mm
BGL = Ist-Blockgewicht des letzten gewogenen Blockes von der Blockwaage in kg
BGVL = Ist-Blockgewicht des letzten verpreßten Blockes, mit einer Ausziehlänge Ist
>= PLMIN in kg
PLVL = Ist-Ausziehlänge des letzten verpreßten Blockes, mit einer Ausziehlänge Ist
>= PLMIN m in m
PRVL = Ist-Preßrest des letzten verpreßten Blockes, mit einer Ausziehlänge Ist >=
PLMIN m in mm
RHO = Dichte der eingesetzten Legierung/Festigkeit des Rohmaterials in kg/cdm
AA* = Aufnehmerfläche senkrecht zum Durchmesser des eingesetzten Aufnehmers in qdm