(19)
(11) EP 0 661 217 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.07.1995  Patentblatt  1995/27

(21) Anmeldenummer: 94120508.0

(22) Anmeldetag:  23.12.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 43/16, B65D 6/02, B65D 6/18, B29C 51/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR LI NL

(30) Priorität: 28.12.1993 DE 4344823

(71) Anmelder: Bekhiet, Fauzi
D-74523 Schwäbisch Hall (DE)

(72) Erfinder:
  • Bekhiet, Fauzi
    D-74523 Schwäbisch Hall (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wiederverschliessbare Rundumverpackung


    (57) Zur Schaffung kostengünstig herstellbarer großer Normgrößen von wiederverschließbaren Rundumverpackungen (1) aus formbeständigem Kunststoff mit zwei Klappteilen (2,3), die im geöffnetem Zustand in einem Biegebereich beweglich sind und deren Randteile (2,3) in geschlossenem Zustand flächig ineinandergepaßt sind, sind die Klappteile (2,3) einzeln hergestellt und greifen im Biegebereich mittels einer verrastenden flächigen Passung ineinander. Dadurch können mit einer an sich für kleinere Normgrößen ausgelegten Tiefziehmaschine die größeren Normgrößen hergestellt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine wiederverschließbare Rundumverpackung aus zwei Formteilen aus formbeständigem Kunststoff mit im wesentlichen rechteckiger Längs- und Quererstreckung und an den Längs- und Querrändern vorgesehenen, ineinandergreifenden Verbindungselementen sowie ein Werkzeug zur Herstellung derartiger Verpackungen.

    [0002] In der eigenen DE-A 36 38 373 ist eine wiederverschließbare, Rundum-Klarsichtverpackung aus formbeständigem Kunststoff mit zwei Klappteilen beschrieben,
    • die zusammenhängend in einem Arbeitsschritt, z.B. durch Tiefziehen in eine entsprechende Form hinein, hergestellt sind,
    • die in geöffnetem Zustand in einem Biegebereich beweglich sind und
    • deren Randteile in geschlossenem Zustand flächig ineinandergepaßt sind.


    [0003] Durch DIN 55 512 sind die Abmessungen solcher Rundum-Klarsichtverpackungen nach Art eines ganzes Satzes vorgegeben, so daß jeweils eine an die Abmessungen der zu verpackenden Gegenstände angepaßte Packungsgröße auswählbar ist.

    [0004] Weiterhin ist aus der DE 39 43 301 A1 eine Schüssel mit integriertem Deckel für Flüssigkeiten enthaltende Lebensmittel bekannt, die aus thermoplastischer Kunststoffolie durch Verformung unter Druck und Wärme hergestellt ist. Diese Schüssel weist sowohl am Schüsselrand als auch am Deckel einen umlaufenden seitlich vorstehenden Randstreifen auf. Der Schüsselrand ist mit einem nach oben vorstehenden Federsteg mit rechteckigem Querschnitt und in geschlossener, dem Verlauf der Schüsselwände folgender hexagonaler Form angeformt, der in komplementäre Nuten in dem Randstreifen des Deckels klemmend eingreift. Die Nutbreite ist dabei etwas kleiner gewählt als die Stegbreite des Federsteges an der Schüssel mit hexagonalem Querschnitt. Die Schüssel und der Deckel sind längs einer der Seitenwände im Bereich der beiden Randstreifen über einen im Querschnitt u-förmig verlaufenden Steg, der einen Faltbereich bildet, miteinander verbunden.

    [0005] Aus der DE-OS 23 63 989 ist ferner eine einteilige, tiefgezogene Packform mit Boden und Deckel für das Verpacken von Mustern, insbesondere aus Laboratorien, bekannt, die im wesentlichen in der geöffneten Draufsicht rechteckig ausgebildet ist. Der Boden und der Deckel weisen in den Randbereichen eine in sich geschlossene Dichtungsnut und Feder auf, die so ausgebildet sind, daß beide Teile verrastend ineinandergefügt werden können. Der dichtende Verschluß kann aber auch durch Vertiefungen im Boden und Deckel sowie in diese eingreifende Längssicken hergestellt sein. Beide Teile sind einteilig aus Kunststoffolie aus thermoplastisch verformbarem Kunststoff im Tiefziehverfahren in einem Werkzeug gefertigt und über ein nachgiebiges Scharnier miteinander verbunden, das einen Faltbereich bildet. Zum Verschließen wird der Deckel um das Faltscharnier verschwenkt und auf die Oberseite des Bodenteils in die paßgenauen Verbindungselemente gedrückt, wodurch der Behälter verschlossen ist.

    [0006] Bei dem bekannten Stand der Technik bestehen die wiederverschließbaren Rundumverpackungen ausschließlich aus zwei Formteilen, die über ein Filmscharnier bzw. einen zwischen diesen angeformten Faltbereich miteinander verbunden sind. Um diesen Faltbereich kann das eine Formteil gegenüber dem anderen verschwenkt werden. Die vorgesehenen Verbindungselemente, gleich ob es Nut-Federverbindungen oder andere Verbindungsarten sind, sind in den Randbereichen vorgesehen und lassen sich klemmend oder rastend zusammenfügen. Im Bedarfsfall sind Unterbrechungen in den Verbindungselementen vorgesehen, um beispielsweise eine Belüftung des Hohlraumes sicherzustellen.

    [0007] Für die Herstellung einer Verpackungsgröße ist jeweils ein Doppeltiefziehwerkzeug erforderlich, das in einem Preßvorgang die Ausformung beider Formteile aus z.B. mittels Infrarotlicht erwärmter Folie aus thermoplastischem Kunststoff gestattet, wobei die beiden Teile über das Filmscharnier miteinander verbunden sind. Die Kosten der Maschinen und der Tiefziehformen steigen mit zunehmender Verpackungsgröße, z.B. der in der vorzitierten DIN-Norm angegebenen Normverpackungsgrößen, überproportional an. Bis zu einer Länge bzw. Breite von ca. 250 mm können die Formteile gemeinsam in einer Tiefziehmaschine mit eingesetztem Tiefziehwerkzeug kostenoptimiert hergestellt werden. Bei der Herstellung von größeren Verpackungen, beispielsweise mit einer Länge oder Breite von mehr als ca. 250 mm, ist eine größere Maschinenanlage notwendig, um das benötigte Doppelwerkzeug aufnehmen und in einem Tiefziehgang die Verpackung herstellen zu können. Es ist ersichtlich, daß besonders im oberen Bereich der Normverpackungsgrößen nur sehr aufwendige große Maschinen und Tiefziehformen zum Einsatz kommen können. Die hohen Anschaffungskosten der Maschinen und der Tiefziehformen lassen dabei die Kalkulationen der Verpackungen, die in hohen Stückzahlen benötigt werden, immer enger werden. Dies gilt sowohl für Klarsichtverpackungen als auch für undurchsichtige Verpackungen aus Kunststoff gleichermaßen.

    [0008] Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Bauform der Rundumverpackung anzugeben, die die Maschinenkosten reduziert und es gestattet, daß mit einer solchen Maschine Verpackungen in verschiedensten Größen hergestellt werden können, gleich ob diese Größen genormt sind oder abweichende Größen hiervon gewählt werden. Darüber hinaus soll die Bauform in rationell herstellbaren Werkzeugen gefertigt werden können.

    [0009] Die Aufgabe löst die Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebene Bauform sowie unter Verwendung eines Werkzeugsystems mit den im Anspruch 15 angegebenen Merkmalen, das in Form eines Baukastensystems die Herstellung jeder gewünschten Größe einer Verpackung innerhalb eines sehr breiten Bereichens auf einfache Weise durch nach dem Baukastensystem zusammenfügbare Teile zu einem Werkzeug gestattet. Es versteht sich dabei von selbst, daß das angegebene Werkzeugsystem in gleicher Weise für beide Formteile der Rundum-Verpackung einsetzbar ist, gleich ob diese einteilig oder bei größeren Verpackungen gemäß der Lehre des Anspruches 1 zweiteilig hergestellt werden.

    [0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Bauform sowie der verwendbaren Materialien sind in den Unteransprüchen 2 bis 14 angegeben.

    [0011] Im Herstellungsverfahren beschränkt sich die Erfindung aber nicht nur auf ein Tiefziehverfahren. Vielmehr können die Formteile auch im Spritzgießverfahren oder in Blastechnologie oder in Preßtechnologie aus Kunststoff gefertigt werden. Vorteilhafte Ausbildungen des Werkzeugsystems sind in den Ansprüchen 16 bis 18 angegeben.

    [0012] Die im Anspruch 1 angegebene Bauform zeichnet sich dadurch aus, daß die wiederverschließbare Rundumverpackung, z.B. eine Klarsichtverpackung aus formbeständigem Kunststoff, aus zwei Klappteilen besteht, die
    • im geöffneten Zustand in einem Biegebereich beweglich sind und
    • deren Randteile im geschlossenen Zustand flächig ineinandergepreßt sind,
    • wobei die einzelnen hergestellten Klappteile im Biegebereich bzw. Fügebereich mittels einer verrastenden flächigen Passung ineinandergreifen, wodurch beide Teile miteinander verbunden sind.


    [0013] Bis zu einer bestimmten Längs- oder Quererstreckung werden dabei die Teile einteilig ausgeformt und sind über den Faltbereich miteinander verbunden. Unter Verwendung des gleichen Maschinentyps läßt sich auch eine gleich aufgebaute Verpackung im oberen Bereich der Verpackungsgrößen herstellen, indem anstelle der einteiligen Ausführung zwei Teile getrennt in Werkzeugen hergestellt werden, die einen Fügebereich zur gegeneinander zu erfolgenden verschwenkbaren Verbindung aufweisen, der im wesentlichen dem Faltbereich entspricht und sich beispielsweise vom Faltbereich lediglich dadurch unterscheidet, daß beide Teile an der Faltkante voneinander getrennt sind. Im übrigen können im Fügebereich die gleichen Verbindungselemente zur verrastenden Verbindung verwendet werden, wie sie auch bei der Faltung bzw. Biegung um ein Filmscharnier im Faltbereich vorgesehen sind. Daß bei Verwendung von männlichen und weiblichen Verbindungselementen diese korrespondierend in den Randbereichen vorgesehen sein müssen, versteht sich von selbst, um eine feste Verbindung zwischen den beiden Formteilen herzustellen.

    [0014] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen den Verbindungselementen am Fügebereich und der eigentlichen Hohlschale, die das zu verpackende Gut aufnehmen soll, ein Faltbereich in Form eines Filmscharniers vorgesehen ist, so daß nach dem Zusammenfügen im Fügebereich das eine Formteil gegenüber dem anderen Formteil abschwenkbar ist, wodurch sich die Verpackung öffnen und schließen läßt, und zwar in gleicher Weise, als wenn beide Teile über einen Faltbereich bzw. ein Filmscharnier miteinander verbunden sind. Diese Ausgestaltungsform läßt sich selbstverständlich auch bei einer Verpackung einsetzen, deren beiden Formteile einteilig ausgeformt sind. Im Bereich des zusätzlichen Filmscharniers kann allerdings keine Nut-Feder-Verbindung senkrecht zur Faltkante verlaufend vorgesehen sein, da sonst ein Abbiegen bzw. Verschwenken des einen Formteils gegenüber dem anderen nicht möglich wäre. Anstelle von Nut-Feder-Verbindungen als Verbindungselemente zwischen den beiden Einzelteilen, aber auch zwischen den beiden zusammengefalteten Formteilen, können auch andere Verbindungsarten, wie Druckknopf-Verbindungen, ausgeformt aus den Stegen des Faltbereiches, zum Einsatz gelangen. Ebenso ist ein Verschweißen möglich, insbesondere dann, wenn eine zweite parallele Faltkante bzw. nur diese vorgesehen ist.

    [0015] Die Bauform läßt sich aber auch in weiterer Ausgestaltung der Erfindung im Baukastensystem vergrößern. Hierzu wird in Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß Fügeteile in eine Quer- oder längsgeteilte Verpackung eingefügt werden. Diese können mittels rastender oder dichtend verrastender Verbindungselemente miteinander verbunden sein. In weiterer Ausgestaltung sollten diese Fügeteile jedoch einteilig im Tiefziehverfahren als Bestandteil der Rundumverpackung ausgeformt sein. Zu diesem Zweck ist ein Werkzeugsystem angegeben, das im Baukastensystem aus Randteilen und Zwischenfügeteilen die Zusammenstellung verschiedener Formgrößen auf einfache Weise ermöglicht. Dieses Baukastensystem kann auch angewendet werden, wenn in Verlängerung der das Verpackungsgut aufnehmenden Hohlform ein Werbeträger in Form einer Werbefläche vorgesehen ist. Die Werbefläche kann dabei unter Verwendung ebenfalls im Baukastensystem vorgesehener Segmente und Fügeteile, die in der Form zusammengesetzt werden und durch Spannvorrichtungen miteinander zu einer einheitlichen Form verbunden sind, in der Größe einer gewünschten angepaßt werden. Darüber hinaus kann in Verlängerung des Werbefeldes oder aber auch direkt an dem Rahmen der Verpackung ohne Werbefeld ein Befestigungsabschnitt bzw. -streifen vorgesehen sein, der an beiden Teilen oder nur an einem Formteil vorgesehen ist und gleich groß der Verpackung ist und die gleiche Breite in Bezug auf die Verpackung bzw. die gleiche Dimensionierung in beiden Richtungen aufweist. Da dieses Werkzeugteil stets gleich ist, ist vorgesehen, daß zur Verbreiterung der Verpackung die Fügeteile seitlich sich dem Befestigungsabschnitt anschließen, wobei der symmetrischen seitlichen Ausbildung der Vorzug zu geben ist, sofern keine zweiten Befestigungsstreifen über die Breite verteilt vorgesehen sind.

    [0016] Die Erfindung wird ergänzend anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Gleiche Teile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.

    [0017] In den Zeichnungen zeigen:
    Fig. 1
    einen Grundriß und eine Seitenansicht einer Rundumverpackung und
    Fig. 2
    im Grundriß und in der Seitenansicht ein Detail der Rundumverpackung gemäß Fig. 1.


    [0018] Im Grundriß der Fig. la ist im geöffneten Zustand eine Rundumverpackung 1 aus formbeständigem Kunststoff mit zwei Klappteilen 2, 3 zu sehen. Diese sind in einem Biegebereich 4 beweglich, so daß das eine auf das andere geklappt werden kann und damit die verschlossene Klarsichtverpackung gebildet wird. Die Randteile 5, 6 der Klappteile 2, 3 sind im geschlossenen Zustand flächig ineinandergepaßt. Die Klappteile 2, 3 werden nach einem Teilaspekt der Erfindung einzeln hergestellt. Im oberen Bereich weist das Formteil 2 ein Werbefeld 11 auf, dem sich ein Befestigungsstreifen 12 mit einer Aufhängeausnehmung 13 anschließt. Eine konturenangepaßte Ausbildung weist auch das zweite Formteil 3 auf, so daß im zusammengeklappten Zustand beidseitig eine Werbefläche für Beschriftungen usw. zur Verfügung steht und die Verpackung mit Inhalt beispielsweise in einem Regalfach aufgehängt werden kann. Die beiden Befestigungsstreifen 12 am Teil 2 und am Teil 3 sind so ausgeformt, daß durch Verschränkungen der Seitenflügel des Streifens 12 diese in die unten sichtbaren schrägverlaufenden Ausnehmungen 14 eingesetzt werden können.

    [0019] In Fig. 1b ist gezeigt, daß in Weiterbildung der Erfindung die Randteile 5, 6 mit Rastnoppen 10 versehen sein können. Deren beide Teile 10a, 10b sind komplementär zueinander ausgebildet. Wie in Fig. 1b ferner zu sehen ist, haben sie vorzugsweise Schwalbenschwanzform.

    [0020] Die Formgebung und Ausgestaltung der übrigen Teile der Klarsichtverpackung kann den in der eingangs genannten DE-A 36 38 373 erläuterten Formen entsprechen und ist dem Fachmann überlassen.

    [0021] In Fig. 2 ist gegenüber Fig. 1 vergrößert dargestellt, daß und wie die Klappteile 2, 3 im Biegebereich 4 mittels einer verrastenden flächigen Passung 7 ineinandergreifen. Dabei ist die parallel zur Biegekante 8 verlaufende Passung 7 aus einer rinnenartigen Vertiefung 7a am Klappteil 3 und einer etwas schmaleren inversen Vertiefung bzw. Erhebung 7b am Klappteil 2 gebildet. Nach der Einzelherstellung der beiden Klappteile 2, 3 werden Vertiefung 7a und Erhebung 7b ineinandergedrückt oder -gesteckt. Danach kann ggf. noch mindestens eine Verschweißungsstelle 9 angebracht werden.

    [0022] Verwendungsvorteile sind gegeben, wenn sich das eine Randteil 5 direkt in das entsprechende Teil 7a der Passung 7 fortsetzt, so daß der Hohlraum für das Verpackungsgut rings herum dicht verschließbar ist.

    [0023] Die in Fig. 1 dargestellte Verpackung läßt sich auf einfache Weise vergrößern und verkleinern, wenn das Werkzeug gemäß dem weiteren Aspekt der Erfindung ausgebildet und aus einzelnen Elementen bzw. Segmenten zusammengefügt ist, wobei diese planparallele Fügeseiten aufweisen. Wie ersichtlich, sind die Randbereiche spiegelbildlich gleich aufgebaut und über größere Abschnitte im Querschnitt gleichförmig. Die Fügeteile bzw. Segmente weisen eine gleiche Querschnittsform auf und können zur Verlängerung eingesetzt oder zur Verkürzung herausgenommen werden. Dasselbe gilt auch für den Faltbereich 4, der unter Ausnutzung der Maschinengröße als Trennbereich ausgebildet ist, d.h., daß dann, wenn beide Formteile nicht mehr in der Maschine in einem Werkzeug ausgeformt werden können, die beiden Formteile gesondert in der gleichen Maschine mittels eigener Werkzeuge hergestellt werden. Der Faltbereich ist dann als Fügebereich ausgebildet und weist Verbindungselemente an beiden Teilen auf, die zusammengedrückt die beiden schalenförmigen Formteile zu einer geschlossen Verpackung bringen. Der Wechsel ab einer bestimmten Verpackungsgröße von einer Faltverpackung zu einer zweiteiligen Verpackung hat zudem auch für den Abpackprozeß Vorteile, da der Abpacktisch sowohl für die Faltverpackung als auch für größere einteilige Packschalen verwendet werden kann, die dann mittels der zweiten Gegenschale verschlossen werden.

    [0024] Aus Fig. 1 ist auch ersichtlich, daß die Verpackung sowohl in Längs- als auch Quererstreckung auf einfache Weise vergrößert bzw. verkleinert werden kann, wenn das Formwerkzeug segmentierte Randformteile aufweist, die herausgenommen oder eingefügt werden können. Um die Verpackung zu verbreitern müssen diese Randteile in Quererstreckung vorgesehen sein, also der Faltbereich verlängert werden bzw. bei der größeren Verpackung die Einzelschale durch die aneinanderzufügenden Randsegmente verlängert werden. Die innere Hohlschale kann durch Fügeteile der neuen Größe angepaßt werden, ebenso durch Fügeteile mit besonders eingearbeiteter Form, um den Hohlraum dem Verpackungsgut beispielsweise anpassen zu können.

    [0025] Das Baukastensystem hat sich bewährt und trägt zur wesentlichen Kostenreduzierung von Werkzeugsätzen bei, da für die Erstellung verschiedener Werkzeuggrößen immer gleiche Segmente des Werkzeugkastensystems verwendet werden können. Dies trifft selbst dann zu, wenn das Werbefenster 11 vergrößert werden soll. Für diesen Fall ist z.B. ein Verlängerungssegment enthalten, das sich seitlich an dem Befestigungsstreifen 12 anschließt, z.B. an der gestrichelt eingezeichneten Linie 15 eingesetzt ist. Dies ist spiegelbildlich auf der anderen Seite ebenfalls vorzusehen, damit eine symmetrische Aufhängung der Verpackung möglich ist. Durch die Verwendung eines Baukastensystems werden nicht nur die Werkzeugkosten gesenkt, sondern auch ein schneller Umbau und damit geringere Rüstzeiten benötigt.


    Ansprüche

    1. Wiederverschließbare Rundumverpackung (1) mit zwei Formteilen (2, 3) aus formbeständigem Kunststoff mit im wesentlichen rechteckiger Längs- und Quererstreckung und an den Längs- und Querrändern vorgesehenen, ineinandergreifenden Verbindungselementen (7, 7a),
    welche Formteile im geöffneten Zustand als Klappteile bis zu einer bestimmten Längs- und/oder Quererstreckung einteilig mit einem Faltbereich (4) ausgebildet sind und ab einer bestimmten Längs- und/oder Quererstreckung aus zwei einzelnen Klappteilen (2, 3) bestehen, die anstelle des Faltbereiches (4) einen Fügebereich (4) aufweisen und mindestens im Fügebereich mittels verrastender Verbindungselemente miteinander verbunden sind.
     
    2. Rundumverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente im Falt- bzw. Fügebereich (4) Nut-Feder-Verbindungen (7, 7a) sind, daß parallel zur Faltkante (8) oder den Endkanten der einzelnen Klappteile (2, 3) in diesem Bereich, parallel zu den Verbindungselementen (7, 7a) und vor diesen an der Verpackungshohlraumseite, mindestens an einem Formteil, eine Biegekante vorgesehen ist, und daß bei hergestellter verrasteter Verbindung im Faltbereich bzw. Fügebereich das eine Formteil gegenüber dem anderen um die Biegekante schwenkbeweglich ist.
     
    3. Rundumverpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltbereich bzw. der Fügebereich quer oder in Längsrichtung der Verpackung vorgesehen ist.
     
    4. Rundumverpackung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (2, 3) in Längs- und/oder Quererstreckung teilbar und durch Fügeteile verlängerbar oder verbreiterbar bzw. durch Wegnahme von Teilen verkürzbar oder verringerbar sind.
     
    5. Rundumverpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerungen oder Verkürzungen einteilig ausgeformt sind.
     
    6. Rundumverpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Verlängerung der Formteile (2, 3) an der dem Falt- oder Fügebereich (4) abgewandten Seite ein Beschriftungsfeld (11) bzw. ein Werbefeld vorgesehen ist, das gemeinsam oder unabhängig von dem Schalenbereich der Verpackung durch Fügeteile vergrößerbar oder verkleinerbar ist.
     
    7. Rundumverpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in Verlängerung zum Werbefeld (11) mindestens über einen mittigen Teilabschnitt der Verpackung ein Befestigungsstreifen (12) mit Befestigungsausnehmungen (13) vorgesehen ist.
     
    8. Rundumverpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Randteile (5, 6) im geschlossenen Zustand flächig ineinandergepaßt sind.
     
    9. Rundumverpackung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Nut-Feder-Verbindungen (7, 7a) vorgesehen sind.
     
    10. Rundumverpackung nach Anspruch 1, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der flächigen Passung mindestens eine Verschweißstelle angebracht ist.
     
    11. Rundumverpackung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Rastnoppen (10a, 10b) in flächig ineinandergepaßten Randteilen (2, 3) vorgesehen sind.
     
    12. Rundumverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackung eine Klarsichtverpackung ist.
     
    13. Rundumverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackung aus einer Folie tiefgezogen ist.
     
    14. Rundumverpackung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie eine aus Recyclat gefertigte Folie ist.
     
    15. Werkzeugsystem zur Herstellung einer Rundumverpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug, in Längserstreckung und/oder Quererstreckung der Formteile verlaufend, mindestens im Randbereich aus Segmenten gleicher oder unterschiedlicher Länge zusammengesetzt ist, und daß die Schalenform durch Einfügungsteile entsprechend der durch die Randsegmente gewählten Länge und gewünschten Form ergänzt ist.
     
    16. Werkzeugsystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbreiterung des Werbefeldes (11) die Segmente sich über die Höhe des Werbefeldes erstrecken.
     
    17. Werkzeugsystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Befestigungsbereiches schmaler ist als die Quererstreckung der Verpackung bzw. des Werbefeldes (11), und daß die Anfügungsteile oder Segmente sich diesem Bereich seitlich anschließen.
     
    18. Werkzeugsystem nach einem der Ansprüche 15 bis 17 in Verbindung mit Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug ein Tiefziehwerkzeug ist.
     




    Zeichnung