[0001] Die Erfindung betrifft einen steuerbaren hydrostatischen Antrieb, vorzugsweise einen
Kranantrieb, bestehend aus einer durch einen Asynchronmotor mit Kurzschlußläufer angetriebenen
Hydropumpe, die in einem geschlossenen Kreislauf einen Hydromotor oder einen Hydrozylinder
speist.
[0002] Hydrostatische Antriebe dieser Art werden üblicherweise dadurch in ihrer Drehzahl
gesteuert, daß entweder die Hydropumpe oder der Hydromotor, wenn der Antrieb keinen
Hydrozylinder enthält, eine Verstellpumpe und/oder ein Verstellmotor ist. Bei derartigen
Verstellpumpen und Verstellmotoren handelt es sich üblicherweise um Schrägscheiben-Axialkolbenpumpen
und -motoren, wobei die Verstellung durch Einstellung des Schrägungswinkels erfolgt.
[0003] Die Einstellung der Drehzahl hydrostatischer Antriebe durch Verstellpumpen und/oder
Verstellmotoren ist wegen deren Kosten relativ aufwendig. Weiterhin sind besondere
hydraulische Kreisläufe notwendig, um zuviel geförderte Hydraulikflüssigkeit abführen
zu können. Erfolgt die Steuerung durch einen verstellbaren Schrägscheiben-Axialkolbenmotor,
verschlechtert sich weiterhin mit zunehmender Drehzahl das Drehmoment.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen steuerbaren hydrostatischen Antrieb der
eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei dem sich die Drehzahl des Hydromotors oder
die Ausfahrgeschwindigkeit des Kolbens des Hydrozylinders in einfacher Weise bei einfacher
maschineller Ausrüstung steuern läßt.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Asynchronmotor von einem
steuerbaren Frequenzumrichter gesteuert ist. Mit dem Frequenzumrichter läßt sich die
Drehzahl des Asynchronmotors über einen großen Drehzahlbereich steuern, so daß die
Steuerung des hydrostatischen Antriebs nur über den die Hydropumpe antreibenden Asynchronmotor
erfolgt.
[0006] Mit besonderem Vorteil läßt sich der erfindungsgemäße steuerbare hydrostatische Antrieb
in Verbindung mit einem Kranantrieb verwirklichen. Turmdrehkrane und insbesondere
unten drehende Turmdrehkrane besitzen zahlreiche Antriebe für einzelne Komponenten,
die sowohl für den Betrieb als auch die Montage genutzt werden. Um die einzelnen Antriebe
entsprechend den jeweiligen Anforderungen steuern zu können, sind die zugehörigen
Asynchronmotoren durch Frequenzumrichter steuerbar. Diese Art der Steuerung ist jedoch
verhältnismäßig aufwendig, weil für jeden einzelnen Asynchronmotor zu dessen Regelung
ein Frequenzumrichter vorgesehen wird. Nach einer erfinderischen Weiterbildung ist
daher bei einem Antrieb für einen Turmdrehkran mit Katzfahrantrieb, Hubwinde, Drehwerk,
Schienenfahrwerk und/oder Hilfswinde, die sämtlich jeweils direkt oder über einen
hydrostatischen Antrieb von einem Asynchronmotor angetrieben sind, und mit hydrostatischen
Antrieben, deren Pumpe von einem Asynchronmotor angetrieben ist, zur Lösung der Aufgabe
vorgesehen, daß nur ein steuerbarer Frequenzumrichter vorgesehen ist, der zur Steuerung
jeweils nur eines Asynchronmotors durch eine Umschalteinrichtung auf diesen umschaltbar
ist. Der erfindungsgemäße Kranantrieb geht von der Erkenntnis aus, daß sowohl bei
der Montage als auch im Kranbetrieb grundsätzlich jeweils nur ein Antrieb in Betrieb
gesetzt werden muß. Zur Steuerung dieses Antriebes wird erfindungsgemäß daher nur
ein einziger steuerbarer Frequenzumrichter vorgesehen, der jeweils durch eine Umschalteinrichtung
auf den Asynchronmotor des Antriebs umgeschaltet wird, der gerade in Betrieb genommen
und bedarfsweise gesteuert werden soll.
[0007] Mit besonderem Vorteil läßt sich bei dem erfindungsgemäßen Kranantrieb der steuerbare
Frequenzumrichter auf die Hydropumpe des oder der hydrostatischen Antriebe umschalten,
weil hier teuere, verstellbare, hydraulische Pumpen und/oder Motoren vermieden werden
können. Als hydraulische Verstellpumpen und/oder Verstellmotoren können beispielsweise
einfache Zahnradpumpen und/oder Motoren verwendet werden.
[0008] Der erfindungsgemäße Kranantrieb läßt sich vorteilhaft beispielsweise bei Kranen
einsetzen, deren Zylinder sowohl der Bewegung von Ausleger und/oder Turm dienen, als
auch zur Ballastierung oder anderen Zwecken eingesetzt werden können.
[0009] Zweckmäßigerweise ist der Frequenzumrichter zwischen Frequenzen von 5 - 100 Hz steuerbar.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert, in deren einziger Figur ein Kranantrieb mit Frequenzumrichter-Steuerung
schematisch dargestellt ist.
[0011] Der in der Zeichnung dargestellte Kranantrieb besitzt einen Antrieb 1 zum Antrieb
der Laufkatze, einen Antrieb 2 zum Antrieb einer Hilfswinde, beispielsweise für Montagezwecke
oder zum Verschwenken des Auslegers, einen Antrieb 3 für das Fahrwerk und einen Antrieb
4 für hydrostatische Antriebe. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die
Motoren der Antriebe 1 bis 3 aus Asynchronmotoren, die die jeweiligen unmittelbaren
Antriebe bilden. Weiterhin ist ein Asynchronmotor für den Antrieb 4 vorgesehen, der
die Hydraulikpumpe des oder der hydrostatischen Antriebe antreibt. Sämtliche Asynchronmotoren
der Antriebe 1 bis 4 sind durch einen Frequenzumrichter 5 steuerbar. Der Ausgang dieses
Frequenzumrichters ist durch eine Umschalteinrichtung 6 mit einem Umschalter 7 mit
den Schaltstellungen 1', 2', 3' und 4' auf die jeweiligen Asynchronmotoren der Antriebe
1 bis 4 umschaltbar. Durch entsprechende Umschaltung lassen sich also die Drehzahlen
bzw. Geschwindigkeiten des Katzfahrantriebes, der Hilfswinde und des Fahrwerks steuern.
Weiterhin läßt sich auch über den Asynchronmotor des Antriebs 4 die Drehzahl der Hydropumpe
steuern, so daß über die Hydropumpe auch die Drehzahl des zugehörigen Motors nach
dem in der Zeichnung dargestellten Drehzahl-Volumen-Diagramm steuerbar ist.
[0012] Die Hydropumpe des hydrostatischen Antriebs läßt sich durch entsprechende Ventilsteuerungen
auf unterschiedliche hydraulische Komponenten umstellen, also auf verschiedene Hydromotoren
und/oder Hydrozylinder. Die Drehzahl der Hydromotoren bzw. die Aus-und Einfahrgeschwindigkeit
des Kolbens der Hydrozylinder läßt sich somit durch den erfindungsgemäßen Antrieb
in einfacher Weise steuern.
[0013] Durch den beschriebenen Kranantrieb läßt sich eine beliebige Anzahl von Antriebskomponenten
des Krans steuern.
1. Steuerbarer hydrostatischer Antrieb, vorzugsweise Kranantrieb, bestehend aus einer
durch einen Asynchronmotor mit Kurzschlußläufer angetriebenen Hydropumpe, die in einem
geschlossenen Kreislauf einen Hydromotor oder einen Hydrozylinder speist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Asynchronmotor von einem steuerbaren Frequenzumrichter gesteuert ist.
2. Antrieb nach Anspruch 1 für einen Turmdrehkran mit Katzfahrantrieb, Hubwinde, Drehwerk,
Schienenfahrwerk und/oder Hilfswinde, die sämtlich jeweils direkt oder über einen
hydrostatischen Antrieb von einem Antriebsmotor angetrieben sind, und mit mindestens
einem hydrostatischen Antrieb, dessen Pumpe von einem Asynchronmotor angetrieben ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur ein steuerbarer Frequenzumrichter vorgesehen ist, der zur Steuerung jeweils
nur eines Asynchronmotors durch eine Umschalteinrichtung auf diesen umschaltbar ist.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzumrichter
zwischen Frequenzen von 5 - 100 Hz steuerbar ist.