[0001] Die Erfindung betrifft einen Dreizug-Heizkessel gemäß Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Derartige Dreizug-Heizkessel sind bspw. nach der CH-A-485 182 bekannt. Unter "parallel
erstreckt" bezgl. des dritten Zuges ist dabei zu verstehen, daß sich die Kanäle des
dritten Zuges zwischen den Kanälen des zweiten Zuges erstrecken, d.h., die Heizgase
durchströmen die Brennkammer und die beiden Folgezüge jeweils im Gegenstrom. Der Gegebenheit,
daß sich die Heizgase auf ihrem Weg zum Heizgasabzug abkühlen, also ihr Volumen reduzieren,
ist bislang nur durch Heizgaszugeinsätze entsprochen worden, deren Dichteanordnung
zur Abzugsseite hin zunimmt, daß man den Querschnitt bspw. des dritten Zuges kleiner
bemißt als den des zweiten Zuges oder daß man gemäß DE-A-35 35 341 den Längsrippenbesatz
zur Abzugsseite hin enger anlegt. Eine solche Anpassung kann auch dadurch erreicht
werden, daß man für den dritten Zug mehrere, entsprechend querschnittskleinere Rohre
im wasserführenden Gehäuse einbaut.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dreizug-Heizkessel der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern und auszubilden, daß der gesamte Strömungsweg hinter
der Brennkammer kontinuierlich dem abnehmenden Heizgasvolumen und der sich damit mindernden
Strömungsgeschwindigkeit der Heizgase angepaßt ist, d.h., es soll eine weitgehend
gleiche Strömungsgeschwindigkeit auf der ganzen Weglänge erreichbar sein.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Dreizug-Heizkessel der gattungsgemäßen Art nach der Erfindung
durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angeführten Merkmale gelöst.
[0005] Bei dieser erfindungsgemäßen Ausbildung wird also die in Draufsicht und im Längsquerschnitt
konische Form der Kanäle des zweiten Zuges ausgenutzt, um mit den umgekehrt konischen
Zwischenräumen zwischen diesen konischen Kanälen des zweiten Zuges die konischen Kanäle
des dritten Zuges zu bilden. Da die Abströmquerschnitte der den zweiten Zug bildenden
Kanäle den Zuströmquerschnitten der Kanäle des dritten Zuges entsprechen, ergibt sich
also ein sich insgesamt kontinuierlich verengender Strömungsweg für die Heizgase,
d.h., diese passieren die Wärmeübergangsflächen mit weitestgehend gleicher Strömungsgeschwindigkeit,
was auch insgesamt mit einem verbesserten Wärmeübergang verbunden ist und damit eine
kompakte Bauweise derartiger Kessel ermöglicht.
[0006] Bezüglich des Grundprinzips der Heizgaszuganpassung an das sich durch zunehmende
Abkühlung reduzierende Abgasvolumen wird auf die DE-A-29 52 564 und die DE-A-16 79
396 verwiesen, bei deren Gegenständen es sich um Zweizugkessel handelt, wobei lediglich
die sich an die Umkehrbrennkammer anschließenden, den zweiten Zug bildenden Heizgaszüge
zur Abzugsseite hin verengen.
[0007] Der erfindungsgemäße Dreizug-Heizkessel und dessen vorteilhaften und praktischen
Ausführungsformen werden nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0008] Es zeigen
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen Dreizug-Heizkessel längs Linie I-I in Fig. 3;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die in "Abwicklung" dargestellten, den zweiten und dritten Zug
bildenden Kanäle;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch den Dreizug-Heizkessel längs Linie III-III in Fig. 1;
- Fig.4A-C
- Schnitte unterschiedlicher Ausführungsformen der zweiten und dritten Züge aus Stahlblech;
- Fig. 5
- einen Schnitt durch eine Guß-Ausführungsform der heizgasführenden Räume;
- Fig. 6
- einen Längsschnitt durch eine besondere Guß-Ausführungsform und
- Fig.7A,B
- weitere Schnitte durch Guß-Ausführungsformen.
[0009] Der Dreizug-Heizkessel besteht gemäß Fig. 1 aus einem wasserführenden Gehäuse 1 mit
einer den ersten Zug 2 bildenden Brennkammer 3 mit brennerfernen, zum zweiten in Kanäle
4' gegliederten, die Brennkammer 3 umfassenden Zug 4 führenden Abzugsöffnungen 5,
zu welchem zweiten Zug 4 der dritte, ebenfalls in Kanäle 6' gegliederte und ebenfalls
die Brennkammer 3 umfassende Zug 6 parallel erstreckt ist. Nicht dargestellt ist der
Brennkammerverschluß mit dem Brenner.
[0010] Für einen solchen Dreizug-Heizkessel ist nun wesentlich, und dies gilt für alle nachfolgend
beschriebenen Ausführungsformen, daß gemäß Abwicklungsdarstellung in Fig. 2 die Kanäle
4' des zweiten Zuges 4 zur Brennerseite hin mit abnehmenden Querschnitten Q und zwischen
diesen Kanälen 4' die Kanäle 6' des dritten Zuges 6 zur Abzugsseite hin mit abnehmenden
Querschnitten Q bemessen sind, wobei die Abströmquerschnitte 7 des zweiten Zuges 4
den Zuströmquerschnitten 8 des dritten Zuges 6 entsprechen. Abgesehen von den Überströmbereichen
zwischen den Abström- und Zuströmquerschnitten 7, 8 ergibt sich durch diese Ausbildung
der Kanäle 4', 6' eine kontinuierliche Verengung des gesamten Strömungsweges von den
Abzugsöffnungen 5 am Ende der Brennkammer 3 bis zu den Ausmündungen 8' des dritten
Zuges, von denen aus die Heiz- bzw. Abgase in den Abzugsstutzen 20 des Gehäuses 1
gelangen. Dieser gesamte Strömungsweg wird mit im wesentlichen gleicher Strömungsgeschwindigkeit
von den Heizgasen passiert.
[0011] In den Fig. 2 bis 7 sind unterschiedliche Ausführungsformen dargestellt.
[0012] Gemäß Fig. 4A, B sind die Kanäle 4', 6' der Züge 4, 6 durch auf die Brennkammerwand
3' oder auf einen die Kanäle 4', 6' zur Wasserseite begrenzenden Außenmantel 9 wärmeleitend
aufgesetzte Stege 10 begrenzt, und die freien Enden 10' der Stege 10 stehen in Wärmeleitkontakt
mit dem Außenmantel 9 oder der Brennkammerwand 3'. Dabei können, wie ebenfalls dargestellt,
die freien Enden 10' der Stege 10 als abgekröpfte Anlagestreifen 10'' zum Außenmantel
9 oder zur Brennkammerwand 3' ausgebildet sein. Beim Zuschnitt der Stege 10 ist zu
berücksichtigen, daß sich diese nicht auf geraden Zylindermantellinien, sondern längs
sehr steiler Schraubenlinien erstrecken. Wie in Fig. 4C dargestellt, können die kanäle
4', 6' der Züge 4, 6 durch im Querschnitt u-förmige Faltungen 11 der die Brennkammer
3 konzentrisch umgebenden Wand 12 gebildet, die Freiflächen 13 zwischen den Faltungen
11 mit Abdeckstreifen 14 verschlossen und alle Kanäle 4', 6' mit einem Außenmantel
9' umschlossen sein. Diese Faltungen 11 werden an einem entsprechend bemessenen Blechzuschnitt
mit geeigneten Falteinrichtungen angebracht, wonach dann dieser gefaltete Blechzuschnitt
gerundet und mit einer Längsschweißnaht endlos gemacht wird. Erst dann werden die
entsprechend zugeschnittenen Abdeckstreifen 14 eingeschweißt, wofür punktuelle Anschweißungen
genügen, da sich diese Abdeckstreifen 14 nur auf der Gasseite befinden. Außerdem ist
es unter Verweis auf Fig. 3 auch möglich, die Kanäle 4', 6' durch auf die Brennkammerwand
3' oder durch auf einen Außenmantel 9 aufgesetzte, im Querschnitt u-förmige Profile
15 zu bilden und die Freiflächen 13 zwischen den Profilen 15 durch Abdeckstreifen
16 oder durch eine brennkammerseitige oder wasserseitige Begrenzungswand 17 zu verschließen.
Dargestellt ist in Fig. 3 nur die Ausführungsform, bei der die Profile 15 auf den
Außenmantel 9 aufgesetzt sind.
[0013] Die Kanäle 4', 6' können aber auch gemäß Fig. 5 in einen Gußkörper 18 eingeformt
sein, der in geeigneter Weise und entsprechend abgedichtet in das Gehäuse 1 aus Stahlblech
oder ebenfalls aus Guß eingebaut wird. Vorteilhafter wird jedoch gemäß Fig. 6 der
Gußkörper 18 aus mindestens zwei axial hintereinander angeordneten Teilen T gebildet,
und diese Teile T sind in einem Stahlblechmantel 19 wärmeleitend angeordnet, und zwar
vorzugsweise eingeschrumpft.
[0014] Schließlich ist die Ausbildung sich zur Abzugsseite hin kontinuierlich verengender
Kanäle 4', 6' auch gemäß Fig. 7A, B zu verwirklichen, wobei die Kanäle 4', 6' von
Gußrippen 21 be grenzt werden und durch Stahlblechmäntel 22 zur Brennkammer 3 (Fig.
7A) oder zur Wasserseite hin (Fig. 7B) verschlossen sind.
[0015] Die Ausbildung des Dreizug-Heizkessels nach Fig. 4C ist insofern besonders vorteilhaft,
weil damit der Gefahr von Kondensatbildung entgegengewirkt werden kann, nämlich dadurch,
daß der dritte Zug 6 in den Faltungsbereichen der u-förmigen Faltungen 11 angeordnet
wird, wo die Basisstege 11' dieser Faltungen mit dem Außenmantel 9' in Wärmeleitkontakt
stehen, d.h., es ergibt sich dadurch Doppelschaligkeit mit "gebremstem" Wärmeübergang
im kondensatkritischen Bereich des dritten Zuges 6.
[0016] Im übrigen bestünde bei den Gußausführungen gemäß Fig. 5, 6 die Möglichkeit, die
dortigen Basisstege 11' dicker auszubilden als die im Bereich der den zweiten Zug
4 bildenden Kanäle 4', und zwar unabhängig davon, ob der Gußkörper oder die Gußkörperteile
T von einem Stahlblechmantel 19 umgeben sind (Doppelschaligkeit) oder nicht.
1. Dreizug-Heizkessel, bestehend aus einem wasserführenden Gehäuse (1) mit einer den
ersten Zug (2) bildenden Brennkammer (3) mit brennerfernen, zum zweiten in Kanäle
(4') gegliederten, die Brennkammer (3) umfassenden Zug (4) führenden Abzugsöffnungen
(5), zu welchem zweiten Zug (4) der dritte, ebenfalls in Kanäle (6') gegliederten
und ebenfalls die Brennkammer (3) umfassenden Zug (6) parallel erstreckt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (4') des zweiten Zuges (4) zur Brennerseite hin mit abnehmenden Querschnitten
(Q) und zwischen diesen Kanälen (4') die Kanäle (6') des dritten Zuges (6) zur Abzugsseite
hin mit abnehmenden Querschnitten (Q) bemessen sind, wobei die Abströmquerschnitte
(7) des zweiten Zuges (4) den Zuströmquerschnitten (8) des dritten Zuges (6) entsprechen.
2. Dreizug-Heizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (4', 6') der Züge (4, 6) durch auf die Brennkammerwand (3') oder auf
die Kanäle (4', 6') zur Wasserseite begrenzenden Außenmantel (9) wärmeleitend aufgesetzte
Steg (10) begrenzt sind und die freien Enden (10') der Stege (10) in Wärmeleitkontakt
mit dem Außenmantel (9) oder der Brennkammerwand (3') stehen.
3. Dreizug-Heizkessel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freien Enden (10') der Stege (10) als abgekröpfte Anlagestreifen (10'') zum
Außenmantel (9) oder zur Brennkammerwand (3') ausgebildet sind.
4. Dreizug-Heizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (4', 6') der Züge (4, 6) durch im Querschnitt u-förmige Faltungen (11)
der Brennkammerwand (3') oder durch Faltungen (11) einer die Brennkammer (3) konzentrisch
umgebenden Wand (12) gebildet, die Freiflächen (13) zwischen den Faltungen (11) mit
Abdeckstreifen (14) verschlossen und alle Kanäle (4', 6') mit einem Außenmantel (9')
umschlossen sind.
5. Dreizug-Heizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (4', 6') durch auf die Brennkammerwand (3') oder durch auf einen Außenmantel
(9) aufgesetzte, im Querschnitt u-förmige Profile (15) gebildet und die Freiflächen
(13) zwischen den Profilen (15) durch Abdeckstreifen (16) oder durch eine brennkammerseitige
oder wasserseitige Begrenzungswand (17) verschlossen sind.
6. Dreizug-Heizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (4', 6') in einem Gußkörper (18) eingeformt sind.
7. Dreizug-Heizkessel nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gußkörper (18) aus mindestens zwei axial hintereinander angeordneten Teilen
(T) gebildet ist und diese Teile (T) in einem Stahlblechmantel (19) wärmeleitend angeordnet
sind.
8. Dreizug-Heizkessel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (6') des dritten Zuges (6) dort angeordnet sind, wo die u-förmigen
Faltungen (11) mit ihren Basisstegen (11') am Außenmantel (9') in Kontakt stehen.