(19)
(11) EP 0 663 274 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.07.1995  Patentblatt  1995/29

(21) Anmeldenummer: 94119207.2

(22) Anmeldetag:  06.12.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B28B 17/00, B26D 7/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR IT NL

(30) Priorität: 31.12.1993 DE 4345042

(71) Anmelder: Hebel Aktiengesellschaft
D-82275 Emmering (DE)

(72) Erfinder:
  • Hartmann, Wilfried
    D-82275 Emmering (DE)
  • Ansorge, Eberhard
    D-82223 Eichenau (DE)

(74) Vertreter: Liebau, Gerhard, Dipl.-Ing. 
Patentanwaltsbüro Liebau & Liebau Postfach 22 02 29
D-86182 Augsburg
D-86182 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Entfernen der beim Schneiden von Porenbetonblöcken od. dgl. entstehenden, oberen Abfallschicht


    (57) Die Vorrichtung zum Entfernen der beim Schneiden von plastischen Porenbetonblöcken entstehenden, oberen Abfallschicht umfaßt eine sich oberhalb des Porenbetonblockes in dessen Längsrichtung erstreckende heb- und senkbare Traverse (1), und mindestens zwei daran höhenbeweglich gelagerte horizontale Tragrahmen (2, 2'), die paarweise einander gegenüberstehend zu beiden Seiten einer vertikalen Längsmittelebene (M) der Traverse (1) unterhalb derselben angeordnet sind. An der Unterseite jedes Tragrahmens (2, 2') sind eine Vielzahl von in die Abfallschicht einsteckbaren Nägeln (5, 5') vorgesehen, die mit ihren Spitzen schräg nach unten gerichtet sind. Hierbei sind alle Nägel (5) des ersten Tragrahmens (2) jedes Rahmenpaares (P) zueinander parallel und in einem spitzen Winkel (µ) gegenüber der Längsmittelebene (M) geneigt und alle Nägel (5') des gegenüberliegenden zweiten Tragrahmens (2') sind zueinander parallel und in einem entgegengesetzten spitzen Winkel (µ1) gegenüber der Längsmittelebene (M) geneigt. Jeder Tragrahmen (2, 2') ist in Richtung (B bzw. C) seiner Nägel (5, 5') gegenüber der Traverse verschiebbar.




    Beschreibung


    [0001] Porenbetonblöcke werden in Formen gegossen und nach dem Erreichen der Grünstandsfestigkeit entschalt. Der noch plastische (grüne) Porenbetonblock, der eine Länge von etwa 6 - 7,5 m, eine Breite von etwa 2m und eine Höhe von etwa 65 - 75 cm hat, wird zu einer Schneidmaschine gebracht und dort mittels gespannter Stahldrähte in Längs- und Querrichtung geschnitten, so daß quaderförmige Porenbetonsteine, -blöcke oder auch -platten entstehen. Diese werden dann in einem Autoklaven dampfdruckgehärtet. Beim Schneiden des noch plastischen Porenbetonblockes wird an dessen Oberseite eine etwa 3 - 12 cm dicke Schicht abgetrennt, die vor dem Härten entfernt werden muß. Wenn der Porenbetonblock horizontal liegend geschnitten wird, handelt es sich bei dieser Abfallschicht um eine Schicht, die in ungleichmäßiger Höhe beim Treiben der Porenbetonmasse entsteht. Porenbetonblöcke werden jedoch auch gemäß der DE-PS 958 639 nach dem Entschalen um 90° gekippt, so daß sie dann auf ihrer langen Schmalseite stehen und in dieser Stellung exakter geschnitten werden können. Nach dem Schneiden wird dann der Porenbetonblock vor dem Einbringen in den Autoklaven vorzugsweise wieder um 90° auf seine größte Breitseite gekippt (vgl. DE-PS 21 08 300). Auch beim Schneiden eines hochkant stehenden Blockes wird oben eine bis zu 12 cm dicke Abfallschicht abgetrennt, weil die Schmalseite des plastischen Porenbetonblockes durch Schalöl verunreinigt sein kann, die seitliche Formwand nicht exakt eben ist oder auch meist in einem kleinen Winkel geneigt zur Breitseite des Porenbetonblockes verläuft und weil außerdem je nach dem Format der zu schneidenden Steine oder Platten ein Rest entsteht, der der oberen Schicht hinzugerechnet wird.

    [0002] Eine bekannte Vorrichtung zum Entfernen der beim Beschneiden der Oberseite von plastischen Porenbetonblöcken od. dgl. entstehenden Abfallschicht (DE-PS 1 683 837) weist einen von oben über den Block absenkbaren Saugkasten auf, der an seiner Unterseite eine Vielzahl von Durchbrechungen hat. Unterhalb dieser Durchbrechungen ist eine Abdeckvorrichtung in Form einer flexiblen Folie vorgesehen, die jalousieartig über einen Teil der Durchbrechungen gezogen werden kann, um diese abzudecken. Auf diese Weise kann die Vorrichtung zum Abheben verschieden großer Abfallschichten verwendet werden. Die vorbekannte Vorrichtung ist jedoch teuer in der Herstellung und im Betrieb. Da sie mit Vakuum arbeitet und beim Ansaugen der Abfallschicht Staub und Porenbetonteilchen in die Saugluft gelangen, sind Filter zum Entstauben dieser Luft notwendig, die regelmäßig gereinigt werden müssen. Wenn durch Stromausfall oder eine sonstige Betriebsstörung das Vakuum plötzlich ausfällt, kann sich außerdem die von der Vorrichtung angehobene Abfallschicht von dem Saugkasten lösen und auf den darunter befindlichen, bereits geschnittenen Porenbetonblock herunterfallen. Bereits hierbei, spätestens jedoch beim Entfernen der dann zerbrochenen Abfallschicht von Hand, werden die obersten Porenbetonsteine bzw. -platten beschädigt und sind dann ebenfalls Abfall.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Entfernen der beim Schneiden von plastischen Porenbetonblöcken, insbesondere hochkant stehenden Porenbetonblöcken oder dgl., entstehenden oberen Abfallschicht zu schaffen, die kostengünstig herstellbar ist, geringe Betriebskosten verursacht und auch eine hohe Lebensdauer aufweist.

    [0004] Eine solche Vorrichtung ist nach der Erfindung gekennzeichnet durch
    eine sich oberhalb des Porenbetonblockes in dessen Längsrichtung erstreckende heb- und senkbare Traverse,
    mindestens zwei daran motorisch höhenbeweglich gelagerte horizontale Tragrahmen, die paarweise einander gegenüberstehend zu beiden Seiten einer vertikalen Längsmittelebene der Traverse unterhalb derselben angeordnet sind,
    und eine Vielzahl von in die Abfallschicht einstechbaren Nägeln, die an der Unterseite jedes Tragrahmens vorgesehen und die mit ihren Spitzen schräg nach unten gerichtet sind, wobei alle Nägel des ersten Tragrahmens jedes Rahmenpaares zueinander parallel und in einem spitzen Winkel gegenüber der Längsmittelebene geneigt sind und alle Nägel des gegenüberliegenden zweiten Tragrahmens zueinander parallel und in einem entgegengesetzten spitzen Winkel gegenüber der Längsmittelebene geneigt sind, und wobei jeder Tragrahmen in Richtung seiner Nägel gegenüber der Traverse verschiebbar ist.

    [0005] Die Erfindung geht also von dem Gedanken aus, die Abfallschicht mittels einer Vielzahl von Nägeln, die von zwei entgegengesetzten Seiten her schräg von oben nach unten in die Abfallschicht eingestochen werden und dann mittels der Tragrahmen synchron angehoben werden, rein mechanisch, d.h. ohne Saugluft, zu erfassen und nach oben von dem übrigen Porenbetonblock abzuheben. Da hierbei keine mit Staub und Porenbetonteilchen verunreinigte Saugluft entsteht, können jegliche Luftfilter und deren Wartung entfallen. Die Vorrichtung selbst besteht aus relativ einfachen mechanischen Bauteilen und benötigt nur eine verhältnismäßig geringe Antriebsleistung, wodurch sie kostengünstig herstellbar ist und auch im Betrieb nur geringe Betriebskosten verursacht. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden ferner die Nägel, sobald sie in die Abfallschicht eingestochen sind, durch das Gewicht derselben und das Gewicht der beweglichen Teile der Vorrichtung in "Greifstellung" gehalten, so daß bei plötzlicher Unterbrechung der Energiezufuhr, z.B. bei Stromausfall, die von den Nägeln erfaßte Abfallschicht nicht abstürzen kann.

    [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0007] Die Erfindung ist in folgendem anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
    Figur 1
    einen vertikalen Querschnitt der Vorrichtung in Freigabestellung nach der Linie I-I der Figur 4,
    Figur 2
    einen teilweisen Vertikalschnitt in Greif- oder Haltestellung nach der Linie II-II der Fig. 4,
    Figur 3
    eine Draufsicht auf die Tragrahmen mit den Tragschienen in Richtung III der Figur 1,
    Figur 4
    eine Teil-Seitenansicht der Vorrichtung,
    Figur 5
    einen Querschnitt durch eine Tragschiene und eine Nagelleiste nach der Linie V-V der Figur 3.


    [0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist Bestandteil einer Schneidemaschine zum Schneiden eines auf seiner langen Schmalseite stehenden plastischen Porenbetonblockes. Die Vorrichtung ist in dieser Schneidmaschine oberhalb der langen oberen Schmalseite des Porenbetonblockes angeordnet und weist eine in einem nicht dargestellten Gestell heb- und senkbare Traverse 1 auf, die sich parallel zur langen Schmalseite des Porenbetonblockes erstreckt. Unterhalb der Traverse 1 sind an dieser mehrere Paare P von Tragrahmen 2, 2' angeordnet. Die Tragrahmen 2, 2' sind paarweise einander gegenüberstehend zu beiden Seiten einer vertikalen Längsmittelebene M angeordnet. An der Unterseite dieser horizontalen Tragrahmen 2, 2' sind jeweils mehrere Tragschienen 3, 3' angeschweißt, die ebenfalls horizontal angeordnet sind und sich senkrecht zur Längsmittelebene M erstrecken. Die Tragschienen sind in gegenseitigem Abstand a voneinander nach der Art der Zinken eines Rechens angeordnet, wobei sie an den einander zugewandten Längsseiten 2a, 2'a jedes Rahmenpaares P überkragen. Wie man aus Figur 3 erkennen kann, greifen die Tragschienen 3 des ersten Tragrahmens 2 in die Lücken zwischen den Tragschienen 3' des zweiten Tragrahmens 2' ein und umgekehrt.

    [0009] Die Tragschienen 3, 3' sind, wie insbesondere aus Figur 5 hervorgeht, jeweils als ein nach unten offenes C-Profil ausgebildet. In dieses C-Profil ist von der Stirnseite jeder Tragschiene 3, 3' her eine beispielsweise aus einer Aluminiumlegierung bestehende Nagelleiste 4 einschiebbar.

    [0010] An jeder Nagelleiste 4 sind mehrere, z.B. sechs, lange Nägel 5 schräg geneigt, in gleichen Abständen voneinanander und parallel zueinander angeordnet, so daß sie schräg nach unten von der Nagelleiste 4 vorstehen. Die Nägel 5 des ersten Tragrahmens 2 sind dabei in einem spitzen Winkel µ von etwa 25 - 35°, vorzugsweise 30°, gegenüber der Längsmittelebene M geneigt. Alle Nägel 5, die dem ersten Tragrahmen 2 zugeordnet sind, verlaufen parallel zueinander und sind unter dem gleichen Winkel µ gegenüber der Längsmittelebene geneigt. Der erste Tragrahmen 2 ist in Richtung B, die parallel zu der Längsrichtung der Nägel 5 verläuft, gegenüber der Traverse 1 verschiebbar. Die Nägel 5' des zweiten Tragrahmens 2' sind in gleicher Weise jeweils in Nagelleisten angeordnet, welche in die Tragschienen 3' eingeschoben sind, wobei alle Nägel, die dem zweiten Tragrahmen 2' zugeordnet sind, parallel zueinander angeordnet, jedoch in einem spitzen Winkel µ1, der entgegengesetzt zum spitzen Winkel µ ist, gegenüber der Längsmittelebene M geneigt sind. Der Winkel µ1 kann gleich groß sein wie der Winkel µ. Ein Winkel von 25 - 35°, vorzugsweise 30°, hat sich überraschenderweise als besonders vorteilhaft erwiesen, da hiermit die grüßten Haltekräfte in dem relativ weichen, plastischen Porenbeton erzielt werden und die geringste Gefahr eines Ausbrechens dieses Porenbetons besteht. Der zweite Tragrahmen 2' ist in Längsrichtung seiner Nägel 5' in Richtung C gegenüber der Traverse 1 verschiebbar.

    [0011] Die Nägel 5, 5', die vorteilhaft eine Länge von etwa 200 mm und einen Durchmesser von 2,5 - 5 mm, vorzugsweise etwa 3 mm, aufweisen, sind jeweils von oben her in schräge Bohrungen 7 der Nagelleisten 4 eingeschoben, so daß ihre Spitzen nach unten gerichtet sind und sich ihr Kopf in einer Absenkung an der Oberseite der Nagelleiste befindet. Wenn die Nagelleiste 4 in die Tragschiene 3 bzw. 3' eingeschoben ist, dann können sich die Köpfe der Nägel an der Innenseite der Tragschiene 3 abstützen und sind somit sicher gehalten. Sollte es zu einem Bruch oder einem Verbiegen eines Nagels kommen, so kann die zugehörige Nagelleiste 4 leicht aus der Tragschiene 3 herausgezogen und der beschädigte Nagel durch einen neuen ersetzt werden. Damit die Nagelleisten 4 in der zugehörigen Tragschiene 3 gehalten sind, weist jede Tragschiene 3 an ihrem einen Ende eine Federklammer 8 auf, die die stirnseitige Öffnung der Tragschiene 3 teilweise überdeckt, und an ihrem anderen Ende einen stationären Lappen 9, der als Anschlag für die Nagelleiste dient.

    [0012] Zur höhenbeweglichen, verschiebbaren Lagerung der Tragrahmen 2, 2' weist jeder derselben zwei Führungsstangen 10, 10' auf, die im gleichen spitzen Winkel µ, µ1 gegenüber der Längsmittelebene M geneigt sind, wie die zugehörigen Nägel 5 bzw. 5'. Für jede Führungsstange 10, 10' ist an der Traverse 1 eine entsprechend geneigte Führungsbüchse 11, 11' vorgesehen, in welcher die zugehörige Führungsstange 10, 10' verschiebbar ist.

    [0013] An jeder Seite der Längsmittelebene M der Traverse 1 sind sechs gleichartig ausgestaltete Tragrahmen 2 bzw. 2' angeordnet. Damit diese synchron auf- und abbewegt werden können, ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel für jede Traversenseite ein gemeinsamer Stellmotor 13 vorgesehen, der als Schrittmotor ausgebildet ist. Der Stellmotor 13 treibt über ein Winkelgetriebe 14 und mehrere Wellenstücke 15 je ein Stellgetriebe 16 für jeden Tragrahmen 2 bzw. 2' an. Das Stellgetriebe 16 enthält eine über ein Winkelgetriebe angetriebene Spindelmutter, die eine parallel zu den Führungsstangen 10 bzw. 10' verlaufende Gewindespindel 17 umgibt. Bei Drehung der Spindelmutter wird die Gewindespindel gegenüber dem Stellgetriebe 16 verschoben und bewegt somit den zugeordneten Tragrahmen 2 bzw. 2' in Richtung B bzw. C (Figur 1). Auf diese Weise können alle Tragrahmen 2 bzw. 2' an einer Seite der Traverse 1 synchron auf- und abbewegt werden. Die beiden Stellmotoren zu jeder Seite der Traverse 1 können über eine sogenannte elektrische Welle gekuppelt sein, wodurch man alle Tragrahmen 2 und 2' an beiden Seiten der Traverse synchron auf- und abbewegen kann. Es wäre auch denkbar, für jeden Tragrahmen einen eigenen Stellmotor vorzusehen und die Stellmotoren untereinander durch elektrische Wellen zu synchronisieren. Auch hydraulische oder pneumatische Stellmotoren wären denkbar.

    [0014] Wie bereits oben erläutert wurde, können die abzuhebenden Abfallschichten unterschiedliche Dicken aufweisen. In Figur 2 ist mit einer strichpunktierten Linie eine Abfallschicht A mit der größten zu erwartenden Dicke D angedeutet. Die Dicke der Abfallschicht ist infolge der schräg geneigten Seitenwand der Gießform über die Breite der Abfallschicht bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zunehmend. Es gibt jedoch auch Formen mit Seitenwänden, die genau senkrecht zum Boden verlaufen, so daß dann die Abfallschicht über ihre Breite eine gleichbleibende Dicke aufweist. Damit die Abfallschicht von den Nägeln 5, 5' sicher getragen wird, ist es erforderlich, daß die Nägel annähernd über die volle Dicke D in die Abfallschicht eindringen. Sie dürfen die Abfallschicht jedoch nicht vollständig durchdringen, da sonst die Oberseiten der unterhalb der Abfallschicht liegenden Porenbetonkörper beschädigt würden. Aus diesem Grund ist es zweckmäßig, wenn die Einstechtiefe so eingestellt wird, daß zwischen der unteren Begrenzungsfläche der Abfallschicht und den Spitzen der Nägel 5, 5' ein Sicherheitsabstand von beispielsweise 5 mm verbleibt. Damit nun auch Abfallschichten abgehoben werden können, deren Dicke geringer ist als die in Figur 2 dargestellte Dicke D, ist der Hub der Tragrahmen 2, 2' in Richtung der zugehörigen Nägel 5, 5' einstellbar. Die Einstellung dieses Hubes erfolgt mit Hilfe des als Schrittmotor ausgebildeten Stellmotors 13.

    [0015] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist ferner mit Abstand unterhalb der Tragrahmen 2, 2' eine Blechplatte 18 angeordnet, die über vertikale Stützen 19 fest mit der Traverse 1 verbunden ist. Die Blechplatte 18 ist im wesentlichen horizontal angeordnet, worunter hier auch eine geringfügige Neigung gegenüber der Horizontalen verstanden wird, wobei der Neigungswinkel gegenüber der Horizontalen dem Neigungswinkel der Formseitenwände gegenüber der Vertikalen entspricht. An der Unterseite der Blechplatte 18 ist eine Moosgummiplatte 20 vorgesehen. Die Blechplatte 18 mit der Moosgummiplatte 20 dient in erster Linie dazu, den Porenbetonblock beim Querschneiden abzustützen. Das Querschneiden erfolgt dadurch, daß mehrere in einem Rahmen gespannte Drähte durch Bewegung des Rahmens von unten nach oben durch den Porenbetonblock bewegt werden. Damit das plastische Material des Porenbetonblockes an dessen oberer Schmalseite nicht ausbricht, wenn die Drähte in die Nähe der oberen Schmalseite gelangen, wird die obere Schmalseite durch die Blechplatte 15 und die Moosgummiplatte 20 abgestützt. Die Schneiddrähte liegen an der Moosgummiplatte 20 an, wenn der Querschneidvorgang beendet ist.

    [0016] Damit nun die Nägel 5, 5' durch die Blechplatte 18 hindurchtreten können, ist diese im Bewegungsbereich jedes Nagels 5, 5' mit einer ausreichend großen Durchbrechung 21, z.B. einer Bohrung, versehen. Die Moosgummiplatte 20 braucht keine Durchbrechungen aufzuweisen, denn sie wird von den spitzen Nägeln 5, 5' einfach durchstochen. Wenn die Nägel 5, 5' beim Anheben der Tragrahmen 2, 2' nach oben aus der Moosgummiplatte 20 herausgezogen werden, dann dient die Moosgummiplatte 20 zusammen mit der Blechplatte 18 als Abstreifer, der etwaige an den Nägeln 5, 5' anhaftende Porenbetonreste abstreift. Da sich die abgestreiften Reste an der Unterseite der Moosgummiplatte 20 befinden, fallen sie einfach herunter.

    [0017] Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist folgende:
    Der auf seiner langen Schmalseite stehende plastische Porenbetonblock wird zunächst durch horizontale Schneiddrähte in Längsrichtung geschnitten, wobei durch einen an oberster Stelle angeordneten Schneiddraht eine obere Abfallschicht abgetrennt wird. Die Traverse 1 befindet sich mit den daran angeordneten Tragrahmen 2, 2' und der Blechplatte 18 in ihrer oberen Stellung, damit die Bewegung des Längsschneidrahmens nicht behindert wird. Nach Beendigung des Längsschneidens wird die Traverse 1 vertikal nach unten abgesenkt, wobei sich die Tragrahmen 2, 2' in der in Figur 1 dargestellten Freigabestellung befinden. Das Absenken der Traverse 1 erfolgt so weit, bis die Moosgummiplatte 20 an der oberen Schmalseite des Porenbetonblockes anliegt. Es erfolgt dann das Querschneiden von unten nach oben, bis die Schneiddrähte an der Moosgummiplatte 20 anliegen. Durch Betätigung der Stellmotoren 13 werden nunmehr die Tragrahmen 2, 2' schräg nach unten verschoben, wobei die Nägel 5, 5' von zwei entgegengesetzten Seiten her schräg von oben nach unten in die Abfallschicht eingestochen werden, bis sich ihre Spitzen in einem Sicherheitsabstand von 5 mm oberhalb der unteren Begrenzungsfläche der Abfallschicht befinden. Diese Greif- oder Haltestellung der Tragrahmen 2, 2' und ihrer Nägel 5, 5' ist in Figur 2 dargestellt. In dieser Stellung der Tragrahmen 2, 2' wird die Traverse 1 wieder angehoben, wobei die in die Abfallschicht eingestochenen Nägel 5, 5' diese mit anheben. Da die Nägel jeder Nagelleiste 4 in einem gegenseitigen horizontalen Abstand von etwa 90 mm angeordnet sind und der horizontale Abstand einer Reihe von Nägeln 5 gegenüber der nächsten Reihe von Nägeln 5' nur etwa 40 mm beträgt, ist die Abfallschicht durch eine Vielzahl von Nägeln in verhältnismäßig geringen Abständen gehalten. Nachdem die Abfallschicht in der beschriebenen Weise angehoben wurde, wird der in Längs- und Querrichtung geschnittene Porenbetonblock um 90° auf seine Breitseite zurückgekippt und anschließend in einen Autoklaven gebracht. Sobald der Porenbetonblock aus dem Bereich unterhalb der Traverse entfernt ist, werden die Tragrahmen 2, 2' mittels der Stellmotoren 13 aus ihrer unteren Greif- oder Haltestellung schräg nach oben bewegt, wobei die Nägel 5, 5' aus der Abfallschicht herausgezogen werden. Diese verliert hierdurch ihren Halt und fällt nach unten auf ein am Boden der Schneidmaschine vorgesehenes Transportband, durch welches die beim Herunterfallen zerbrechende Abfallschicht abtransportiert wird. Die noch plastische Porenbetonmasse der Abfallschicht wird als sogenannter Frischabfall der Porenbetonmasse einer weiteren Charge hinzugemischt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Entfernen der beim Schneiden von plastischen Porenbetonblöcken, insbesondere hochkant stehenden Porenbetonblöcken od. dgl., entstehenden oberen Abfallschicht, gekennzeichnet durch
    eine sich oberhalb des Porenbetonblockes in dessen Längsrichtung erstreckende heb- und senkbare Traverse (1),
    mindestens zwei daran motorisch höhenbeweglich gelagerte horizontale Tragrahmen (2, 2'), die paarweise einander gegenüberstehend zu beiden Seiten einer vertikalen Längsmittelebene (M) der Traverse (1) unterhalb derselben angeordnet sind,
    und eine Vielzahl von in die Abfallschicht (A) einstechbaren Nägeln (5, 5'), die an der Unterseite jedes Tragrahmens (2, 2') vorgesehen und die mit ihren Spitzen schräg nach unten gerichtet sind, wobei alle Nägel (5) des ersten Tragrahmens (2) jedes Rahmenpaares (P) zueinander parallel und in einem spitzen Winkel (µ) gegenüber der Längsmittelebene (M) geneigt sind und alle Nägel (5') des gegenüberliegenden zweiten Tragrahmens (2') zueinander parallel und in einem entgegengesetzten spitzen Winkel (µ1) gegenüber der Längsmittelebene (M) geneigt sind, und wobei jeder Tragrahmen (2, 2') in Richtung (B bzw. C) seiner Nägel (5, 5') gegenüber der Traverse verschiebbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite jedes Tragrahmens (2, 2') mehrere zur Halterung der Nägel (5, 5') dienende Tragschienen (3, 3') senkrecht zu der Längsmittelebene (M) verlaufend und in gegenseitigem Abstand (a) voneinander nach Art der Zinken eines Rechens angeordnet sind, wobei die Tragschienen (3) des ersten Tragrahmens (2) in die Lücken zwischen den Tragschienen (3') des zweiten Tragrahmens (2') eingreifen und umgekehrt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschienen (3, 3') an den einander zugewandten Längsseiten (2a, 2'a) der Tragrahmen (2, 2') jeden Rahmenpaares (P) überkragen.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Nägel (5, 5') schräg geneigt und in gleichen Abständen voneinander in einer Reihe an einer Nagelleiste (4) angeordnet sind, die lösbar mit der jeweiligen Tragschiene (3, 3') verbunden ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschiene (3, 3') als ein nach unten offenes C-Profil ausgebildet ist, in welches die Nagelleiste (4) von der Stirnseite her einschiebbar ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nägel (5, 5') mit der Längsmittelebene jeweils einen Winkel (µ, µ1) von 25 - 35°, vorzugsweise etwa 30°, einschließen.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nägel (5, 5') jeweils etwa 200 mm lang sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nägel (5, 5') jeweils einen Durchmesser von 2,5 bis 5 mm, vorzugsweise etwa 3 mm, aufweisen.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nägel (5, 5') von oben her in schräge Bohrungen (7) der Nagelleiste (4) eingesteckt sind und sich mit ihren Köpfen an der Innenseite der Tragschiene (3, 3') abstützen.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub jedes Tragrahmens (2, 2') in Richtung seiner Nägel (5, 5') eisntellbar ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß jeder Tragrahmen (2, 2') zwei Führungsstangen (10, 10') aufweist, die im gleichen spitzen Winkel (µ, µ1) gegenüber der Längsmittelebene (M) geneigt sind wie die zugehörigen Nägel (5, 5'), und daß für jede Führungsstange (10, 10') an der Traverse (1) eine entsprechend geneigte Führungsbüchse (11, 11') vorgesehen ist, in welcher die zugehörige Führungsstange (10, 10') verschiebbar ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß mit Abstand unterhalb der Tragrahmen (2, 2') ein Abstreifer (18, 20) vorgesehen ist, der zum Durchtritt der Nägel (5, 5') Durchbrechungen (21) aufweist, wobei die Nägel (5, 5') zum Abstreifen der Abfallschicht (A) vollständig nach oben aus den Durchbrechungen (21) herausziehbar sind.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer eine im wesentlichen horizontale Blechplatte (18) umfaßt.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechplatte (18) an ihrer Unterseite mit einer Moosgummiplatte (20) od. dgl. versehen ist.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13 oder 14 dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer (18, 20) über vertikale Stützen (19) mit der Traverse (1) verbunden ist.
     
    16. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Traverse (1) mehrere Rahmenpaare (P) in Längsrichtung derselben nebeneinander angeordnet sind.
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Tragrahmen (2, 2') an einer Seite der Längsmittelebene (M) synchron verschiebbar sind.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht