(19)
(11) EP 0 663 329 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.07.1995  Patentblatt  1995/29

(21) Anmeldenummer: 95100622.0

(22) Anmeldetag:  18.01.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B61C 13/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT

(30) Priorität: 18.01.1994 DE 4401210

(71) Anmelder: KOMEG SEIWERT, Fördertechnik und Anlagenbau GmbH
D-66763 Dillingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Seiwert, Willi
    D-66763 Dillingen (DE)
  • Heinrich, Harry
    D-50969 Köln (DE)

(74) Vertreter: Vièl, Christof 
Patentanwälte VIEL & VIEL Weinbergweg 15
D-66119 Saarbrücken
D-66119 Saarbrücken (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrohängebahn


    (57) Die Erfindung betrifft eine Elektrohängebahn zum Transportieren und Ziehen von Lasten mit einem angetriebenen Fahrwerk (1), bestehend aus einem auf einer Laufschiene (2) verfahrbaren Antriebsrad (7) und zwei Hilfsrädern.
    Der Kern der Erfindung besteht darin, daß die Hilfsräder gegen die Unterseite der Laufschiene (2) angeordnete Andruckrollen (7) sind, daß die Andruckrollen (7) den halben Durchmesser des Antriebsrades (3) aufweisen und daß eine die Andruckrollen (7) antreibende Verteilerwelle (6) die gleiche Drehzahl wie das Antriebsrad (3) aufweist.
    Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß das Fahrwerk einer Elektrohängebahn sich automatisch unter hohem Reibschluß mit der Laufschiene "verkrallt", so daß ohne weiteres damit auch Steigungen oder Gefällstrecken befahren werden können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Elektrohängebahn zum Transportieren von Lasten mit einem angetriebenen Fahrwerk, bestehend aus einem auf einer Laufschiene verfahrbaren Antriebsrad und zwei Hilfsrädern, wobei zur Erhöhung der Reibungskraft des Antriebsrades eine auf die Unterseite der Laufschiene wirkende, rollend mit Hilfe einer Feder aufgebrachte Zusatzkraft vorgesehen ist.

    [0002] Bekanntlich sind dem Transportieren von Lasten längs einer Laufschiene in Steigungs- und Gefällebereichen sowie im Ziehen von Lasten am Boden mittels einer Elektrohängebahn Grenzen gesetzt, da das Transportieren und Ziehen der Lasten über Reibschluß zwischen dem Antriebsrad und der Laufschiene erfolgt und der Reibschluß oft dafür nicht ausreicht. In der Literatur sind eine Reihe von Vorschlägen gemacht, um den Reibschluß zwischen Antriebsrad und Laufschiene zu erhöhen.

    [0003] So ist beispielsweise aus der Druckschrift DE 42 06 493 A 1 eine Elektrohängebahn zum Transportieren und Ziehen von Lasten bekannt, bei dem ein Antriebsrad vorhanden ist, dem zummindest zwei nicht angetriebene Hilfsräder zugeordnet sind, die mit einer parallel zur Laufschiene angeordneten Gegendruckschiene wechselwirken. Diese Elektrohängebahn ist für viele Fälle gut geeignet, sie setzt aber eben das Vorhandensein einer Gegendruckschiene voraus, was in manchen Fällen nicht realisierbar ist.

    [0004] Aus der Druckschrift DE 42 05 858 A1 sind verschiedene Systeme bekannt, um die Reibungskraft des Antriebsrades einer Elektrohängebahn zu erhöhen. So ist eine Anordnung beschrieben, wo eine Zusatzkraft mit Hilfe einer Druckrolle und einer Feder auf die Unterseite der Fahrschiene aufgebracht wird. Diese eine mit Hilfe einer Feder gegen die Fahrschiene gedrückte Druckrolle reicht für viele Einsatzzwecke nicht aus, um die notwendige Reibkraft zu erzeugen. Aus dieser Druckschrift ist weiterhin eine Anordnung bekannt, bei der zwei Hilfsräder auf die Unterseite der Fahrschiene wirken, wobei das Erhöhen der Reibungskraft durch Verkanten des Systems erzeugt wird. Bei Elektrohängebahnen mit diesem Verkanten rollen beispielsweise die Führungsrollen in Steigungs- und Gefällstrecken nicht normal ab.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Elektrohängebahnen der eingangs näher bezeichneten Art eine konstruktive Lösung vorzuschlagen, mit der ein Fahrwerk für Elektrohängebahnen geschaffen wird, das für alle vorkommenden Betriebsfälle einen großen Reibschluß zur Laufschiene aufweist.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hilfsräder gegen die Unterseite der Laufschiene angeordnete Andruckrollen sind, daß die Andruckrollen den halben Durchmesser des Antriebsrades aufweisen und daß eine die Andruckrollen antreibende Verteilerwelle die gleiche Drehzahl wie das Antriebsrad aufweist.

    [0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß eine Verteilerwelle mit Hilfe einer Kette von dem Antriebsrad angetrieben wird, daß die Verteilerwelle ein Zahnrad trägt, das in Zahnräder eingreift, die auf den Wellen der Andruckrollen befestigt sind.

    [0008] Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die Andruckrollen so in einer Vorrichtung angeordnet sind, daß ihr Schwenkmittelpunkt denjenigen der Verteilerwelle entspricht.

    [0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß das Fahrwerk einer Elektrohängebahn sich automatisch unter hohem Reibschluß mit der Laufschiene "verkrallt", so daß ohne weiteres damit auch Steigungen oder Gefällstrecken befahren werden können.

    [0010] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher beschrieben.

    [0011] Es zeigt
    Fig. 1 und Fig. 2
    schematisch die wesentlichen Teile der neuen Elektrohängebahn in zwei Ansichten,
    Fig. 3 und Fig. 4
    prinzipiell dieselbe Elektrohängebahn wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, aber für andere Aufgaben geeignet.


    [0012] Die Fig. 1 zeigt eine Elektrohängebahn in Vorderansicht und Fig. 2 diese Elektrohängebahn in Seitenansicht. Das Fahrwerk 1 der Elektrohängebahn ist entlang der Laufschiene 2 bewegbar, wobei das Antriebsrad 3 des Fahrwerks 1 sich auf der Laufschiene 2 abstützt. Mit 4 sind Führungsrollen bezeichnet, die zur seitlichen Führung des Fahrwerks 1 an der Laufschiene 2, wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, dienen. Mit Hilfe einer Verteilerwelle 6 werden auf der Unterseite 5 der Laufschiene 2 angeordnete Andruckrollen 7 angetrieben. Die Verteilerwelle 6 selbst wird mit Hilfe einer Kette 8 angetrieben, die die Verteilerwelle 6 und das Antriebsrad 3 miteinander verbinden. Das Antriebsrad 3 wiederum wird über die Welle 9 angetrieben. Die Andruckrollen 7 sind in einer Vorrichtung 10 drehbar angeordnet, die Druckfedern 11 aufweist, mit deren Hilfe die Andruckrollen 7 ständig in gutem Reibschluß zu der Unterseite 5 der Laufschiene 2 gehalten werden. So ergibt sich ein Fahrwerk 1, das ständig, also auch bei Steigungen oder Gefälle, in optimalem Reibschluß zur Ober- und Unterseite der Laufschiene 2 ist.

    [0013] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist es wichtig, daß die Andruckrollen 7 den halben Durchmesser des Antriebsrads 3 aufweisen, weil die über die Kette 8 angetriebene Verteilerwelle 6 die gleiche Drehzahl wie das Antriebsrad 3 hat. Durch diese Ausbildung ergibt sich, daß die Andruckrollen 7 die doppelte Drehzahl wie das Antriebsrad 3 haben, so daß das Fahrwerk 1 auf der Ober- und Unterseite der Laufschiene 2 den richtigen Antrieb mit der richtigen Drehzahl aufweist.

    [0014] Wie aus den Fig. 1 und 2 schematisch ersichtlich ist, sitzt aufder Verteilerwelle 6 ein Zahnrad 12, welches in Zahnräder 13 eingreift, die aufden Achsen der Andruckrollen 7 befestigt sind. Das bedeutet, daß der Antrieb der Andruckrollen so verläuft, daß von dem Antriebsrad 3 über die Kette 8 die Verteilerwelle 6 und damit das Zahnrad 12 angetrieben werden und letzteres, wie gesagt, die Zahnräder 13 antreibt und damit die Andruckrollen 7. Mit den Pfeilen 14 in Fig. 1 ist angedeutet, daß die Andruckrollen 7 so in der Vorrichtung 10 angeordnet sind, daß ihr Schwenkmittelpunkt demjenigen der Verteilerwelle 6 entspricht. Dadurch ist der Achsabstand der Zahnräder 13 bei jedem Schwenkwinkel gleich.

    [0015] Mit den Pfeilen 15 ist angedeutet, wie eine Last an dem Fahrwerk 1 wirken kann. Mit 17 sind schematisch die Stromabnehmer für den elektromotorischen Antrieb und die Steuerung des Fahrwerks 1 angedeutet.

    [0016] In den Fig. 3 und 4 ist in Vorder- und Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Fahrwerk 1 dargestellt, es unterscheidet sich von der Ausführung gemäß den Fig. 1 und 2 dadurch, daß die Last von dem Fahrwerk getragen wird, wie das durch den Pfeil 18 angedeutet ist. Eine solche Anordnung mit Arbeitsplattformen 19 ist quasi eine Elektroständerbahn, die auch Steigungen bzw. Gefälle befahren kann.


    Ansprüche

    1. Elektrohängebahn zum Transportieren und Ziehen von Lasten mit einem angetriebenen Fahrwerk (1), bestehend aus einem aufeiner Laufschiene (2) verfahrbahren Antriebsrad (3) und zwei Hilfsrädern, wobei zur Erhöhung der Reibungskraft des Antriebsrades (3) eine auf die Unterseite der Laufschiene (2) wirkende, rollend mit Hilfe einer Feder aufgebrachte Zusatzkraft vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsräder gegen die Unterseite (5) der Laufschiene (2) angeordnete Andruckrollen (7) sind, daß die Andruckrollen (7) den halben Durchmesser des Antriebsrades (3) aufweisen und daß eine die Andruckrollen (7) antreibende Verteilerwelle (6) die gleiche Drehzahl wie das Antriebsrad (3) aufweist.
     
    2. Elektrohängebahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verteilerwelle (6) mit Hilfe einer Kette (8) von dem Antriebsrad (3) angetrieben wird, daß die Verteilerwelle (6) ein Zahnrad (12) trägt, das in Zahnräder (13) eingreift, die auf den Wellen der Andruckrollen (7) befestigt sind.
     
    3. Elektrohängebahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckrollen (7) so in einer Vorrichtung (10) angeordnet sind, daß ihr Schwenkmittelpunkt demjenigen der Verteilerwelle (6) entspricht.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht