[0001] Die Erfindung betrifft eine Elektrohängebahn zum Transportieren von Lasten mit einem
angetriebenen Fahrwerk, bestehend aus einem auf einer Laufschiene verfahrbaren Antriebsrad
und zwei Hilfsrädern, wobei zur Erhöhung der Reibungskraft des Antriebsrades eine
auf die Unterseite der Laufschiene wirkende, rollend mit Hilfe einer Feder aufgebrachte
Zusatzkraft vorgesehen ist.
[0002] Bekanntlich sind dem Transportieren von Lasten längs einer Laufschiene in Steigungs-
und Gefällebereichen sowie im Ziehen von Lasten am Boden mittels einer Elektrohängebahn
Grenzen gesetzt, da das Transportieren und Ziehen der Lasten über Reibschluß zwischen
dem Antriebsrad und der Laufschiene erfolgt und der Reibschluß oft dafür nicht ausreicht.
In der Literatur sind eine Reihe von Vorschlägen gemacht, um den Reibschluß zwischen
Antriebsrad und Laufschiene zu erhöhen.
[0003] So ist beispielsweise aus der Druckschrift DE 42 06 493 A 1 eine Elektrohängebahn
zum Transportieren und Ziehen von Lasten bekannt, bei dem ein Antriebsrad vorhanden
ist, dem zummindest zwei nicht angetriebene Hilfsräder zugeordnet sind, die mit einer
parallel zur Laufschiene angeordneten Gegendruckschiene wechselwirken. Diese Elektrohängebahn
ist für viele Fälle gut geeignet, sie setzt aber eben das Vorhandensein einer Gegendruckschiene
voraus, was in manchen Fällen nicht realisierbar ist.
[0004] Aus der Druckschrift DE 42 05 858 A1 sind verschiedene Systeme bekannt, um die Reibungskraft
des Antriebsrades einer Elektrohängebahn zu erhöhen. So ist eine Anordnung beschrieben,
wo eine Zusatzkraft mit Hilfe einer Druckrolle und einer Feder auf die Unterseite
der Fahrschiene aufgebracht wird. Diese eine mit Hilfe einer Feder gegen die Fahrschiene
gedrückte Druckrolle reicht für viele Einsatzzwecke nicht aus, um die notwendige Reibkraft
zu erzeugen. Aus dieser Druckschrift ist weiterhin eine Anordnung bekannt, bei der
zwei Hilfsräder auf die Unterseite der Fahrschiene wirken, wobei das Erhöhen der Reibungskraft
durch Verkanten des Systems erzeugt wird. Bei Elektrohängebahnen mit diesem Verkanten
rollen beispielsweise die Führungsrollen in Steigungs- und Gefällstrecken nicht normal
ab.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Elektrohängebahnen der eingangs näher
bezeichneten Art eine konstruktive Lösung vorzuschlagen, mit der ein Fahrwerk für
Elektrohängebahnen geschaffen wird, das für alle vorkommenden Betriebsfälle einen
großen Reibschluß zur Laufschiene aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hilfsräder gegen die Unterseite
der Laufschiene angeordnete Andruckrollen sind, daß die Andruckrollen den halben Durchmesser
des Antriebsrades aufweisen und daß eine die Andruckrollen antreibende Verteilerwelle
die gleiche Drehzahl wie das Antriebsrad aufweist.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß eine Verteilerwelle
mit Hilfe einer Kette von dem Antriebsrad angetrieben wird, daß die Verteilerwelle
ein Zahnrad trägt, das in Zahnräder eingreift, die auf den Wellen der Andruckrollen
befestigt sind.
[0008] Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die Andruckrollen so in
einer Vorrichtung angeordnet sind, daß ihr Schwenkmittelpunkt denjenigen der Verteilerwelle
entspricht.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß das Fahrwerk
einer Elektrohängebahn sich automatisch unter hohem Reibschluß mit der Laufschiene
"verkrallt", so daß ohne weiteres damit auch Steigungen oder Gefällstrecken befahren
werden können.
[0010] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
[0011] Es zeigt
- Fig. 1 und Fig. 2
- schematisch die wesentlichen Teile der neuen Elektrohängebahn in zwei Ansichten,
- Fig. 3 und Fig. 4
- prinzipiell dieselbe Elektrohängebahn wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, aber für
andere Aufgaben geeignet.
[0012] Die Fig. 1 zeigt eine Elektrohängebahn in Vorderansicht und Fig. 2 diese Elektrohängebahn
in Seitenansicht. Das Fahrwerk 1 der Elektrohängebahn ist entlang der Laufschiene
2 bewegbar, wobei das Antriebsrad 3 des Fahrwerks 1 sich auf der Laufschiene 2 abstützt.
Mit 4 sind Führungsrollen bezeichnet, die zur seitlichen Führung des Fahrwerks 1 an
der Laufschiene 2, wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, dienen. Mit Hilfe einer Verteilerwelle
6 werden auf der Unterseite 5 der Laufschiene 2 angeordnete Andruckrollen 7 angetrieben.
Die Verteilerwelle 6 selbst wird mit Hilfe einer Kette 8 angetrieben, die die Verteilerwelle
6 und das Antriebsrad 3 miteinander verbinden. Das Antriebsrad 3 wiederum wird über
die Welle 9 angetrieben. Die Andruckrollen 7 sind in einer Vorrichtung 10 drehbar
angeordnet, die Druckfedern 11 aufweist, mit deren Hilfe die Andruckrollen 7 ständig
in gutem Reibschluß zu der Unterseite 5 der Laufschiene 2 gehalten werden. So ergibt
sich ein Fahrwerk 1, das ständig, also auch bei Steigungen oder Gefälle, in optimalem
Reibschluß zur Ober- und Unterseite der Laufschiene 2 ist.
[0013] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist es wichtig, daß die Andruckrollen 7 den halben
Durchmesser des Antriebsrads 3 aufweisen, weil die über die Kette 8 angetriebene Verteilerwelle
6 die gleiche Drehzahl wie das Antriebsrad 3 hat. Durch diese Ausbildung ergibt sich,
daß die Andruckrollen 7 die doppelte Drehzahl wie das Antriebsrad 3 haben, so daß
das Fahrwerk 1 auf der Ober- und Unterseite der Laufschiene 2 den richtigen Antrieb
mit der richtigen Drehzahl aufweist.
[0014] Wie aus den Fig. 1 und 2 schematisch ersichtlich ist, sitzt aufder Verteilerwelle
6 ein Zahnrad 12, welches in Zahnräder 13 eingreift, die aufden Achsen der Andruckrollen
7 befestigt sind. Das bedeutet, daß der Antrieb der Andruckrollen so verläuft, daß
von dem Antriebsrad 3 über die Kette 8 die Verteilerwelle 6 und damit das Zahnrad
12 angetrieben werden und letzteres, wie gesagt, die Zahnräder 13 antreibt und damit
die Andruckrollen 7. Mit den Pfeilen 14 in Fig. 1 ist angedeutet, daß die Andruckrollen
7 so in der Vorrichtung 10 angeordnet sind, daß ihr Schwenkmittelpunkt demjenigen
der Verteilerwelle 6 entspricht. Dadurch ist der Achsabstand der Zahnräder 13 bei
jedem Schwenkwinkel gleich.
[0015] Mit den Pfeilen 15 ist angedeutet, wie eine Last an dem Fahrwerk 1 wirken kann. Mit
17 sind schematisch die Stromabnehmer für den elektromotorischen Antrieb und die Steuerung
des Fahrwerks 1 angedeutet.
[0016] In den Fig. 3 und 4 ist in Vorder- und Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Fahrwerk
1 dargestellt, es unterscheidet sich von der Ausführung gemäß den Fig. 1 und 2 dadurch,
daß die Last von dem Fahrwerk getragen wird, wie das durch den Pfeil 18 angedeutet
ist. Eine solche Anordnung mit Arbeitsplattformen 19 ist quasi eine Elektroständerbahn,
die auch Steigungen bzw. Gefälle befahren kann.
1. Elektrohängebahn zum Transportieren und Ziehen von Lasten mit einem angetriebenen
Fahrwerk (1), bestehend aus einem aufeiner Laufschiene (2) verfahrbahren Antriebsrad
(3) und zwei Hilfsrädern, wobei zur Erhöhung der Reibungskraft des Antriebsrades (3)
eine auf die Unterseite der Laufschiene (2) wirkende, rollend mit Hilfe einer Feder
aufgebrachte Zusatzkraft vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsräder gegen die Unterseite (5) der Laufschiene (2) angeordnete Andruckrollen
(7) sind, daß die Andruckrollen (7) den halben Durchmesser des Antriebsrades (3) aufweisen
und daß eine die Andruckrollen (7) antreibende Verteilerwelle (6) die gleiche Drehzahl
wie das Antriebsrad (3) aufweist.
2. Elektrohängebahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verteilerwelle (6) mit Hilfe einer Kette (8) von dem Antriebsrad (3) angetrieben
wird, daß die Verteilerwelle (6) ein Zahnrad (12) trägt, das in Zahnräder (13) eingreift,
die auf den Wellen der Andruckrollen (7) befestigt sind.
3. Elektrohängebahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckrollen (7) so in einer Vorrichtung (10) angeordnet sind, daß ihr Schwenkmittelpunkt
demjenigen der Verteilerwelle (6) entspricht.