[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Eisenschmelzen, insbesondere
von Stahlschmelzen, durch chargenweises Einschmelzen von Eisenträgern in einem metallurgischen
Gefäß mit Hilfe von zumindest zum Teil durch mindestens einen Lichtbogen eingebrachter
Energie, sowie eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Aus der DE-C 3 609 923 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum fortlaufenden Schmelzen
von Schrott zu Rohstahl bekannt, wobei die Wärme des Ofengases zum Erhitzen des Schrottes
genutzt wird. Der Schrott wird in einem zentrisch auf dem Herdofen aufgesetzten Schacht
vorgewärmt und zentral in den Herdofen eingebracht. Um den Schacht sind im Kreis Elektroden
angeordnet, mit deren Hilfe der Schrott eingeschmolzen wird. Hierbei ist die Seitenwand
des Herdofens einer sehr hohen Wärmebelastung ausgesetzt, da die Lichtbögen zwischen
der zentrisch eingebrachten Schrottsäule und den Wänden des Herdofens brennen. Es
kommt zu einem erhöhten Verschleiß der feuerfesten Auskleidung, woraus eine relativ
kurze Lebensdauer des Herdofens resultiert. Weiters geht ein großer Teil der eingebrachten
Energie durch Abstrahlung an die Ofenwände verloren.
[0003] Eine ähnliche Vorrichtung, bei der eine Schmelze chargenweise hergestellt wird, ist
aus der US-A 2 382 534 bekannt.
[0004] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der oben genannten Nachteile und Schwierigkeiten
und stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren sowie eine Anlage zur Durchführung des
Verfahrens zu schaffen, welche eine besonders günstige Ausnützung der eingebrachten
Energie unter weitgehender Schonung des metallurgischen Gefäßes ermöglichen. Insbesondere
sollen die spezifischen Betriebs- und Investitionskosten (auch Umbaukosten) bei der
Elektrostahlerzeugung vor allem durch geringeren Elektroenergieverbrauch und Verkürzung
der Schmelz- bzw. Schmelzenfolgezeit im Vergleich zum konventionellen Lichtbogenschmelzverfahren
niedrig sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination folgender Merkmale gelöst:
- Chargieren einer ersten Teilmenge des Gesamteinsatzes der Eisenträger unter Bildung
eines Schüttkegels im Zentrumsbereich,
- Schmelzen eines zentralen Kraters in den von der ersten Teilmenge gebildeten Schüttkegel
mit Hilfe zentrumsnahe eingebrachter Lichtbogenenergie,
- Chargieren mindestens einer weiteren Teilmenge in den zentralen Krater mit anschließendem
abermaligen Schmelzen eines zentralen Kraters und
- vollständiges Einschmelzen der noch festen Eisenträger mit Hilfe zentrumsentfernter
und wandnäher eingebrachter Lichtbogenenergie,
- worauf der Abstich gegebenenfalls nach einem Frischen und/oder Feinen erfolgt.
[0006] Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist das Chargieren in Teilmengen, die
es ermöglichen, die über den Lichtbogen eingebrachte Energie während nahezu des gesamten
Schmelzprozesses unter Abschirmung der Gefäßwände aufzunehmen. Hierdurch ergibt sich
eine beträchtliche Verminderung des Verschleißes der feuerfesten Auskleidung des metallurgischen
Gefäßes sowie eine beträchtliche Verminderung der Wärmeverluste. In Kombination mit
einer möglichst frühzeitigen Bildung einer Schaumschlacke werden diese Effekte noch
verstärkt. Bei der erst gegen Ende des Schmelzprozesses erfolgenden Randzonenaufschmelzung
kommt es infolge der Schaumschlacke ebenfalls zu keiner unmittelbaren Belastung der
Gefäßwände durch die eingebrachte Lichtbogenenergie.
[0007] Zweckmäßig werden zur Ausnützung des Wärmeinhalts der Prozeßgase die Eisenträger
vor dem Chargieren in das metallurgische Gefäß in einen Vorwärmschacht eingebracht,
von aus dem metallurgischen Gefäß abgezogenen heißen Prozeßgasen umströmt bzw. vorgewärmt
und anschließend in das metallurgische Gefäß heiß chargiert.
[0008] Zur Herstellung von Stahl werden vorteilhaft zur Herstellung von Stahl Schlackenbildner
und gegebenenfalls Kohlenstoffträger chargiert, vorzugsweise in Teilmengen.
[0009] Vorteilhaft wird eine Teilmenge der Schlackenbildner bereits mit der ersten Teimenge
der Eisenträger unter möglichst frühzeitiger Bildung einer Schaumschlacke chargiert.
[0010] Eine optimale Ausnutzung des Energieinhaltes entstehender Prozeßgase ist gegeben,
wenn Prozeßgase durch Zuführen eines sauerstoffhältigen Gases in die und/oder auf
die Schaumschlacke und/oder oberhalb derselben in das metallurgische Gefäß und/oder
in den Vorwärmschacht nachverbrannt werden.
[0011] Eine weitere Einsparung an elektrischer Energie läßt sich dadurch erzielen, daß das
Schmelzen der ersten Teilmenge durch Einblasen eines sauerstoffhältigen Gases unterstützt
wird.
[0012] Bevorzugt wird auch das Schmelzen der der ersten Teilmenge nachfolgend chargierten
Teilmenge(n) durch Einblasen eines sauerstoffhältigen Gases unterstützt.
[0013] Vorzugsweise wird eine Restschmelze in dem metallurgischen Gefäß belassen, und die
erste Teilmenge in die Restschmelze chargiert.
[0014] Zweckmäßig werden als Eisenträger Mischschrott und/oder Feinschrott und/oder Schrederschrott
eingesetzt, wobei die Eisenträger nur gering mit organischen Anteilen verunreinigt
sind, wodurch die Prozeßgase weitestgehend frei von Dioxinen und anderen Schadstoffen
sind und mit relativ wenig Aufwand entsorgt werden können.
[0015] Eine bevorzugte Variante ist dadurch gekennzeichnet, daß als Eisenträger Mischschrott
und/oder Feinschrott und/oder Schrederschrott (Eisenträger I) einerseits und Eisenschwamm
(Eisenträger II) andererseits getrennt und unabhängig voneinander eingesetzt werden,
wobei die erste Teilmenge von Eisenträgern I sowie gegebenenfalls von Eisenträgern
II und die weitere(n) Teilmenge(n) zumindest teilweise von Eisenträgern II gebildet
wird bzw. werden, wobei vorteilhaft nur die Eisenträger I von aus dem metallurgischen
Gefäß abgezogenen heißen Abgasen umströmt und anschließend in dieses heiß chargiert
werden, wogegen die Eisenträger II, welche z.B. nicht reoxidiert werden dürfen, ohne
Vorwärmung durch die Prozeßgase - bei Raumtemperatur oder auch heiß, z.B. beim Heißeinsatz
von Eisenschwamm aus einer vorgeschalteten Direktreduktionsanlage - chargiert werden.
[0016] Zweckmäßig wird eine Bodenspülung mit Inertgas durchgeführt.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Variante wird ein sauerstoffhältiges Gas über mindestens
eine Ein-/Aufblaslanze und/oder Düse bzw. Unterbaddüse in die Schmelze eingeblasen.
[0018] Vorzugsweise werden feinkörnige Materialien, wie Eisenträger, Kohlenstoffträger und/oder
Schlackenbildner, durch mindestens eine Ein-/Aufblaslanze und/oder Düse bzw. Unterbaddüse
und/oder Hohlelektrode unter Verwendung eines Trägergases in das Metallbad eingeblasen.
[0019] Als feinkörnige Eisenträger kommen z.B. Eisenkarbid, Eisenschwamm-Unterkorn, Hüttenstaub
und gegebenenfalls Erz in Betracht, als feinkörnige Kohlenstoffträger z.B. Feinkohle,
Feinkoks und aufbereitete organische Leichtfraktionen.
[0020] Vorzugsweise wird die Vorwärmtemperatur der Eisenträger (Eisenträger I) durch Wahl
der Länge der Verweilzeit der Eisenträger (Eisenträger I) im Vorwärmschacht eingestellt.
Hierdurch gelingt es in einfacher Weise, unerwünschte Erscheinungen, wie Verzunderung,
Ankleben bzw. Hängen des Schrottes im Schacht, zu vermeiden.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Variante wird die Vorwärmtemperatur der Eisenträger (Eisenträger
I) durch Wahl von Menge, Zusammensetzung und Temperatur der aus dem metallurgischen
Gefäß abgezogenen Prozeßgase eingestellt.
[0022] Eine Anlage zum Herstellen von Eisenschmelzen, insbesondere von Stahlschmelzen, ist
durch die folgende Kombination von Merkmalen gekennzeichnet:
- ein eine Eisenschmelze aufnehmendes metallurgisches Gefäß,
- mindestens einen ortsfesten, Eisenträger aufnehmenden Schacht, der in das metallurgische
Gefäß über dessen Deckel mittels einer Absperreinrichtung mündet und
- in das metallurgische Gefäß von oben ragende Elektroden, die von einer in Richtung
zum Gefäßzentrum gerichteten Position in eine näher zur Wand des metallurgischen Gefäßes
gerichteten Position schwenkbar sind.
[0023] Hierbei ist vorzugsweise das metallurgische Gefäß kippbar.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das metallurgische Gefäß heb-, senk-
und verfahrbar.
[0025] Eine Anlage, mit der eine besonders kurze Schmelzenfolgezeit erzielbar ist, ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Schacht über eine im Zentrumsbereich des Deckels angeordnete
Öffnung in das metallurgische Gefäß mündet und daß mehrere Elektroden den Schacht
umgeben, vorzugsweise in radialsymmetrischer Anordnung, und durch den Deckel in das
Innere des metallurgischen Gefäßes ragen.
[0026] Hierbei sind zweckmäßig die Elektroden in einer zum metallurgischen Gefäß radialgerichteten
Vertikalebene schwenkbar, vorzugsweise über einen Bereich, von der Vertikalen ausgehend
in eine in Richtung zum Zentrum des metallurgischen Gefäßes unter 30 ° zur Vertikalen
gerichteten Position A bis in eine um max. 10 ° von der Vertikalen abweichende, nach
außen gerichtete Position C.
[0027] Zur Erzielung einer effizienten Vorwärmung der Eisenträger (Eisenträger I) ist vorteilhaft
die an der Schachtmündung angeordnete Absperrvorrichtung gasdurchlässig und eine Gasableitung
am oberen Schachtende vorgesehen.
[0028] Um z.B. Eisenschwamm, Kalk und/oder Kohle getrennt von vorgewärmtem Schrott in das
metallurgische Gefäß chargieren zu können, ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
zu einem zentralen Schacht, der mit der gasdurchlässigen Absperrvorrichtung versehen
ist, mindestens ein seitlich benachbarter Chargierschacht vorgesehen, der über den
Deckel des metallurgischen Gefäßes mittels einer vorzugsweise gasdichten Absperreinrichtung
in das metallurgische Gefäß mündet, wobei zweckmäßig der untere Teil des Chargierschachtes
mit einer schrägen, zum Zentrum des metallurgischen Gefäßes gerichteten Auslaufschurre
versehen ist.
[0029] Vorzugsweise sind von der Seite und/oder durch den Deckel in das metallurgische Gefäß
einbringbare Blaslanzen und/oder Düsen für ein sauerstoffhältiges Gas vorgesehen.
[0030] Zur Einstellung einer gewünschten Vorwärmtemperatur der Eisenträger (Eisenträger
I) ist vorteilhaft im die Eisenträger I aufnehmenden Schacht mindestens eine Düse
für die Zuführung von sauerstoffhältigem und/oder stickstoffhältigem Gas vorgesehen.
[0031] Eine einfache Betriebsweise der erfindungsgemäßen Anlage ist dann gegeben, wenn das
metallurgische Gefäß auf Hubzylindern gegenüber dem Fundament abgestützt ist, vorzugsweise
auf drei Hubzylindern. Hierbei ist vorteilhaft das metallurgische Gefäß in Schmelzposition
mittels seitlich in dessen Wand einsetzbarer Verriegelungsbolzen fixierbar, wobei
mindestens zwei Verriegelungsbolzen unter Bildung einer Schwenkachse für das metallurgische
Gefäß (z.B. zum Abstich) zueinander fluchtend angeordnet sind, und die Verriegelungsbolzen
mittels einer Stelleinrichtung aus einer in die Wand des metallurgischen Gefäßes eingreifenden
Verriegelungsposition in eine zurückgezogene, das metallurgische Gefäß freigebende
Position und umgekehrt bringbar sind.
[0032] Vorteilhaft ist die Anlage zur Erzielung einer hohen Verfügbarkeit bei möglichst
geringen Investitionskosten gekennzeichnet durch einen bis unterhalb des metallurgischen
Gefäßes fahrbaren Wagen, auf dem wahlweise eine Pfanne oder das metallurgische Gefäß
selbst absetzbar und mittels des Wagens verfahrbar sind.
[0033] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, wobei Fig. 1
einen Vertikal-Achsschnitt durch eine erfindungsgemäße Anlage und Fig. 2 einen gemäß
der Linie II-II der Fig. 1 geführten Schnitt in schematischer Darstellung veranschaulichen.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Anlage. Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen
die Abstützung des metallurgischen Gefäßes gegenüber dem Fundament, wobei Fig. 4 einen
Vertikal-Achsschnitt durch das metallurgische Gefäß und Fig. 5 einen gemäß der Linie
V-V der Fig. 4 geführten Schnitt zeigen. Die Figurenreihe 6 a bis 6g veranschaulicht
schematisch das erfindungsgemäße Verfahren.
[0034] Mit 1 ist ein mit einer feuerfesten Auskleidung 2 versehenes Ofengefäß eines Elektrolichtbogenofens
3 bezeichnet, das mit einem Erkerabstich 4 versehen ist. Der Boden 5 des Elektrolichtbogenofens
3 ist zur Aufnahme der Schmelze 6 gewölbt ausgebildet. Er weist gegebenenfalls eine
Bodenanode 7 auf.
[0035] Wie aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich ist, ist das Ofengefäß 1 über seinen Boden 5
mittels dreier Druckmittelzylinder 8, 9 gegenüber dem Fundament 10 abgestützt. Es
kann mit Hilfe der Druckmittelzylinder 8, 9 gehoben und gesenkt werden, beispielsweise
auf einen unterhalb des Ofengefäßes 1 verfahrbaren Wagen 11, auf dem auch eine Pfanne
12 absetzbar ist, aufgesetzt und mit Hilfe des Wagens 11 entlang von Schienen 13 horizontal
verfahren werden. Hierdurch wird die teilweise Befüllung des Ofengefäßes 1 des Elektrolichtbogenofens
3 über einen Schrottkorb ermöglicht, was insbesondere bei schwerem und sperrigem Schrott,
wie Brammen- und/oder Knüppelresten, Paketschrott etc. von Vorteil ist. Weiters lassen
sich hierdurch Reparaturen in einfacher Weise durchführen, und es kann auch das Ofengefäß
1 bei Auftreten eines Schadens besonders schnell ausgewechselt werden.
[0036] Der Wagen 11 ist so gestaltet, daß er entweder die Pfanne 12 unterhalb des Abstiches
4 bringen oder das Ofengefäß 1 aufnehmen kann. Der Wagen 11 ist im Grundriß U-förmig
ausgebildet. Dadurch ist es möglich, den Wagen 11 - ohne Pfanne 12 - vollständig unter
das Ofengefäß 1 zu bewegen. Der Elektrolichtbogenofen, d. h. sein Ofengefäß 1, ist
mittels vier Verriegelungsbolzen 14, die in an seiner Seitenwand 15 vorgesehene Tragkonsolen
16 einsetzbar sind, in angehobener Lage - der Betriebsposition - fixierbar. Diese
Verriegelungsbolzen 14 sind mittels Betätigungseinrichtungen 17, wie beispielsweise
Druckmittelzylindern, in Ausnehmungen der Tragkonsolen 16 einrückbar bzw. aus diesen
rückziehbar. Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, fluchten jeweils zwei der Verriegelungsbolzen
14, wodurch diese Bolzen Schwenkachsen 18 bilden, um die das Ofengefäß 1 schwenkbar
ist, soferne jeweils zwei fluchtende Verriegelungsbolzen 14 in die Ausnehmungen der
korrespondierenden Tragkonsolen 16 eingesetzt sind. Die Schwenkbewegung selbst kann
durch Beaufschlagen der entsprechenden Druckmittelzylinder 8 durchgeführt werden.
[0037] Der Elektrolichtbogenofen 3 weist einen heb- und senkbaren Deckel 19 auf, der auf
dem Ofengefäß 1 ruht. Der Deckel 19 ist mit einer zentralen Öffnung 20 versehen, oberhalb
der ein Schrottvorwärmschacht 21 für Mischschrott 22 vorgesehen ist. Dieser Schrottvorwärmschacht
21 ist am oberen Ende an eine Gasabzugsleitung 23 angeschlossen. Eine Chargieröffnung
24 zum Einbringen des Mischschrottes 22 in den Schrottvorwärmschacht 21 befindet sich
knapp darunter. Am unteren Ende des Schrottvorwärmschachtes 21 ist eine gasdurchlässige
und zweckmäßig wassergekühlte Absperrvorrichtung 25 vorgesehen, die beispielsweise
von schwenkbaren oder verschiebbaren Roststäben gebildet ist und die Öffnung 20 überdeckt.
[0038] Mit Hilfe dieser Absperrvorrichtung 25 kann der im Schrottvorwärmschacht 21 eingebrachte
Mischschrott 22 zurückgehalten oder in das Ofengefäß 1 chargiert werden. Der ortsfeste
Schrottvorwärmschacht 21 ist von einer Stahlkonstruktion, die nicht näher veranschaulicht
ist, getragen. An dieser Stahlkonstruktion kann auch der Deckel 19 heb- und senkbar
gelagert sein.
[0039] Wie insbesondere aus Fig. 2 zu erkennen ist, sind seitlich direkt benachbart zum
Schrottvorwärmschacht 21 Chargierschächte 26, 27 einerseits zum Einbringen von Zuschlagstoffen
28 und/oder Kohlenstoffträgern und andererseits zum Einbringen von Eisenschwamm 29
in heißem oder kaltem Zustand vorgesehen. Diese Chargierschächte 26, 27 sind ebenfalls
mit wassergekühlten Absperrorganen 30 an ihren Einmündungen in das Ofengefäß 1 versehen,
wobei die Absperreinrichtungen 30 der Chargierschächte 26, 27 gasundurchlässig sind.
Der Eisenschwamm 29 wird über Fördereinrichtungen, wie Rutschen oder Förderbänder
31, angeliefert. Die Zuschläge bzw. Kohle, Koks etc. gelangen von Vorratsbunkern 32
über Rutschen etc. zu den Chargierschächten 26. Die Auslegung der Chargierschächte
26, 27, d. h. deren Anzahl, Dimensionierung und Anordnung erfolgt in Abhängigkeit
von der Art des Chargierguts. Die Chargierschächte 26, 27 sind an ihren unteren Enden
jeweils mit einer gegen das Zentrum des Ofengefäßes 1 gerichteten Auslaufschurre 27'
versehen.
[0040] In der Ausbildung der Schächte 21, 26, 27 bestehen große Variationsmöglichkeiten.
Die Schächte können als "Rohr in Rohr"-Konstruktion (mit beliebigen Rohrquerschnitten)
ausgebildet sein, wobei das Innenrohr den Vorwärmschacht 21 bildet und der Ringraum
um das Innenrohr zur Bildung mehrerer Chargierschächte unterteilt ist, z.B. durch
radial ausgebildete Trennwände. Diese Trennwände können ortsfest oder beweglich, gasdicht
oder gasdurchlässig sein. Gemäß einer anderen Variante könnten die Schächte von einem
einzigen Rohr mit entsprechenden Innen-Trennwänden (z.B. kreuzförmig angeordneten
Trennwänden) gebildet sein.
[0041] Erfindungsgemäß sind von oben durch Deckelöffnungen 33 in das Innere des Ofengefäßes
1 ragende, selbstverzehrende Elektroden 34 vorgesehen, die vorzugsweise radialsymmetrisch
angeordnet sind. Die Elektroden 34 sind über Hubmaste 35 und Tragarme 36 am Fundament
10 abgestützt. Sie sind mittels der Hubmaste 35 heb- und senkbar und in jeweils einer
Vertikalebene, die vorzugsweise radial ausgerichtet ist, mindestens innerhalb eines
Neigungswinkels von 0 bis 30°, gegenüber der Vertikalen schwenkbar, und zwar in Richtung
zum Zentrum des Ofengefäßes 1 hin. Beim Schmelzen der eingebrachten Eisenträger ist
der Neigungswinkel der Elektroden 34 meist auf etwa 20 ° eingestellt; er kann für
jede einzelne Elektrode 34 unterschiedlich eingestellt bzw. geregelt werden. Die Elektroden
34 können vorzugsweise auch über die Vertikale hinaus nach außen gegen die Wand 15
des Ofengefäßes 1 hin geschwenkt werden, und zwar um etwa 5 bis 10 ° gegenüber der
Vertikalen.
[0042] Der Elektrodenwechsel wird bevorzugt in der Senkrechtstellung der Elektroden 34 mit
Hilfe eines Kranes durchgeführt Eine Elektrodennachnippelung erfolgt an einem Nippelstand
oder direkt beim Elektrolichtbogenofen 3. Die Anzahl der vewendeten Graphitelektroden
34 beträgt vorzugsweise zwei bis vier oder mehr; mindestens ist jedoch eine Graphitelektrode
vorgesehen.
[0043] Zur Optimierung der Schmelzenführung sind erfindungsgemäß zum Ein- und/oder Aufblasen
eines sauerstoffhältigen Gases (O₂, Luft, CO₂, H₂O etc.) oder deren Gemischen seitlich
in das Ofengefäß 1 einbringbare Lanzen 38 und/oder (hier nicht dargestellte) Düsen,
gegebenenfalls auch Unterbaddüsen, vorgesehen.
[0044] Zum Ein- und/oder Aufblasen von feinkörnigen Materialien (z B. Kohlenstoff und/oder
Eisenträgern und/oder Schlackenbildnern) sind vorzugsweise weitere Einblaslanzen 39
unterschiedlicher Anordnung vorgesehen. Diese feinkörnigen Materialien können auch
über eine oder mehrere Elektrode(n) 34, die dann als Hohlelektrode(n) ausgebildet
ist (sind), eingebracht werden. Mit Hilfe dieser feinkörnigen Materialien wird auch
eine frühzeitige Bildung einer Schaumschlacke ermöglicht. Weiters können erfindungsgemäß
noch Hilfsbrenner (gegebenenfalls als kombinierte Jet-Brenner bzw. Lanzen) sowie Nachverbrennungslanzen/Düsen
für Sauerstoff, Luft und andere oxidierende Gase bzw. Gasgemische an mehreren Stellen,
die in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sein können, vorgesehen sein, gegebenenfalls
auch im Schrottvorwärmschacht 21. Der Boden 5 des Ofengefäßes 1 ist zweckmäßig weiters
mit Bodendüsen und/oder -steinen 40 für eine Inertgasspülung (N₂, Ar) ausgestattet.
[0045] Ein erfindungsgemäßer Prozeßablauf beim Einsatz von Mischschrott 22 und Eisenschwamm
29 geht z.B. wie folgt vor sich:
[0046] Der Einsatz besteht aus 50 % Mischschrott 22 (Eisenträger I) und 50 % Eisenschwamm
29 (Eisenträger II). Die chemische Zusammensetzung dieser Einsatzstoffe ist aus Tafel
1 ersichtlich.
[0047] Zur Durchführung des Verfahrens dient ein 100 t-DC-Elektro-Lichtbogenofen 3 (ca.
100 t Abstichgewicht, ca. 10 bis 15 t Restsumpf), der folgenderweise ausgestattet
ist:
- Trafoleistung: 85 MVA;
- 4 Stk. Graphitelektroden 34 (⌀ = 400 mm, innerhalb eines Neigungswinkels von 0 bis
max. 30 ° in der jeweiligen Vertikalebene ausschwenkbar), und eine Bodenanode 7.
- Ein Schrottvorwärmschacht 21 zur Vorwärmung und zum Chargieren des Mischschrottes
22; bei einer nutzbaren Schachthöhe von 5 m und einem, bezüglich dieser konstanten,
oktogonalen Schachtquerschnitt (2,9 - 3,0 m lichte Weite) beträgt das gesamte Nutzvolumen
des Schrottvorwärmschachtes 21 etwa 40 m³ bzw. sein Fassungsvermögen ca. 30 t Mischschrott
22.
- 4 Stk. kombinierte Chargierschächte 26, 27 mit einer, bezüglich Schrottvorwärmschacht
21, Elektroden 34 und Ofengefäß 1 symmetrischen Anordnung; Ausführung der Chargierschächte
26, 27 als Doppelschächte für die voneinander getrennte/unabhängige Zuführung von
Eisenschwamm 29 sowie Zuschlägen 28 und/oder Kohlenstoffträgern (z. B. Kalk und/oder
Kohle-/Koksgruß); bei einer Höhe der Chargierschächte 26, 27 von 4 m beträgt der Querschnitt
der Eisenschwamm-Chargierschächte 27 700 x 700 mm bzw. der Kalk/Kohle-Chargierschächte
26 700 x 300 mm (Fassungsvermögen der vier Chargierschächte 27 ca. 15 t Eisenschwamm
29).
- 2 Stk. Sauerstofflanzen 38 aus selbstverzehrenden Stahlrohren durch die Seitenwände
15 des Ofengefäßes 1.
- 1 Stk. Manipulator für O₂/Kohle-Einblasen durch die Schlackentür 43.
[0048] Der erfindungsgemäße Schmelzablauf unter den oben angegebenen Einsatzverhältnissen
erfolgt folgendermaßen:
[0049] Nach Abstich des Stahles der vorhergehenden Charge (Fig. 6a) werden unter Belassung
einer Restschmelze 6 zunächst ca 27 t Mischschrott 22, ca. 10 t Eisenschwamm 29, 800
kg Kalk 28 und 250 kg Kohle in das Ofengefäß 1 des Elektrolichtbogenofens 3, und zwar
auf den bestehenden Stahlsumpf 6, zugegeben (Fig. 6b). Das Chargieren des Mischschrottes
22 erfolgt durch den Schrottvorwärmschacht 21, wobei der Mischschrott 22 bereits während
der letzten Schmelze vorgewärmt wurde. Anschließend wird der Schrottvorwärmschacht
21 wieder mit der gleichen Menge (ca. 27 t) Mischschrott 22 befüllt. Eisenschwamm
29, Kohle und Kalk werden durch die Chargierschächte 26 und 27 chargiert. Fallweise
(z. B. beim Ofenstart) kann auch Mischschrott 22, gegebenenfalls mit Eisenschwamm
29. in das seitlich, außerhalb des Deckels 19 ausgefahrene Ofengefäß 1 über einen
Schrottkorb oder eine Schrottmulde chargiert werden.
[0050] Danach wird mit Hilfe der Elektroden 34 etwa die Hälfte des Schüttkegels (ca 20 t)
angefangen von der Haufenmitte (Elektrodenposition A, Neigungswinkel der Elektroden
34 15 bis 25° ) unter Einblasen von ca. 250 Nm³ O₂ und gegebenenfalls leichtem Schmelzen
der Elektroden 34 niedergeschmolzen, und zwar so, daß ein ca. 3,5 - 4,0 m breiter
und etwa 1,0 m tiefer Schmelzkrater 41 im Schüttkegel entsteht (Fig. 6c).
[0051] Das Erschmelzen des Schmelzkraters 41 ist nach etwa 8 min abgeschlossen (bei ca.
1 min mit 25 MW und ca. 7 min mit 65 MW für die Zuführung der erforderlichen Schmelzenergie
von ca. 7500 bis 8000 kWh).
[0052] Die erfindungsgemäß bevorzugten Abmessungen des Schmelzkraters 41 sind:
- Kraterdurchmesser - etwa 60 - 80 % des Innendurchmessers des Ofengefäßes 1, so daß
im wandnahen Bereich eine ungeschmolzene, wallartige Schicht 42 als Wärme-(Strahlungs-)schutz
für die Ausmauerung 2 der Wand 15 verbleibt.
- Kratertiefe - in Abhängigkeit von der Ofenauslegung (Größe und Geometrie) zwischen
1000 und 1500 mm, unter der Zielsetzung, daß am Boden des Kraters 41 ein flüssiges
Bad (Metall und Schlacke) vorliegt.
[0053] In den so ausgebildeten Schmelzkrater 41 werden innerhalb der nächsten 11 min unter
Stromzuführung (ca. 65 MW) (Elektrodenposition A) ca. 17 t Eisenschwamm 29 und ca.
1000 kg Kalk über die Chargierschächte 26, 27 kontinuierlich zugeführt (Fig. 6d) (die
vier Chargierschächte 27 für Eisenschwamm 29 werden abwechselnd dosiert, z.B. über
eine Zellradschleuse, - jeweils zu zweit - entleert und anschließend ebenso befüllt/entleert).
Das Schmelzen/Frischen des Eisenschwammes 29 in dem Schmelzkrater 41 erfolgt unter
Schaumschlacke und bei Inertgasbodenspülung ebenfalls kontinuierlich durch Einblasen
von insgesamt ca. 650 Nm³ O₂ und ca. 100 kg Feinkohle zur Bildung von Schaumschlacke
(mittels zweier O₂-Frischlanzen 38 und O₂/Kohle mittels eines Manipulators, der durch
die Schlackentür 43 zugeführt ist).
[0054] Ein Teil der entstehenden Schlacke fließt durch die Schlackentür 43 aus. Die Abgase
werden durch den Schrottvorwärmschacht 21 geleitet und für die Vorwärmung des dort
inzwischen wieder eingefüllten Mischschrottes 22 verwendet (Fig. 6d). Die durchschnittliche
Vorwärmtemperatur des Mischschrottes 22 beträgt ca. 400°C.
[0055] Nach der ersten kontinuierlichen Zugabe von Eisenschwamm (2. Eisenschwamm-Teilmenge)
werden die Elektroden 34 in die Elektrodenposition B hochgefahren (power-off). Danach
werden in den Schmelzkrater 41 erneut ca. 27 t Mischschrott 22 (2. Mischschrott-Portion
durch den Schrottvorwärmschacht 21), ca. 10 t Eisenschwamm 29 (3. Eisenschwamm-Teilmenge
durch die Chargierschächte 27) sowie 800 kg Kalk und 250 kg Kohle (über die Chargierschächte
26) zugegeben (Wiederholung der in den Fig. 6b bis 6e dargestellten Verfahrensschritte).
[0056] Innerhalb der nächsten 8 min wird in dem Schüttkegel unter Stromzuführung (von der
Spitze des Schüttkegels angefangen) und O₂-Einblasen (ca. 250 Nm³ O₂) erneut ein Schmelzkrater
41 erzeugt (Fig. 6c), in den anschließend, wie bereits beschrieben, die vierte Eisenschwamm-Teilmenge
aus ca. 17 t unter Zuführung von 1000 kg Kalk über die Chargierschächte 26, 27 innerhalb
von 11 min kontinuierlich chargiert wird. Dabei werden zum Frischen und für die Schaumschlackenfahrweise
bei gleichzeitiger Inertgasspülung in den Schmelzkrater 41 ca. 650 Nm³ O₂ sowie ca.
100 kg Feinkohle über zwei Frischlanzen 39 und einen Manipulator kontinuierlich zugeführt
(Fig. 6d). Ein Teil der Schlacke fließt aus.
[0057] Während einer anschließenden Flachbadperiode von ca. 8 min (Fig. 6f und 6g) (auch
Fertigschmelzen des Schmelzkraters, d.h. Niederschmelzen des von den Eisenträgern
gebildeten Walles 42 im wandnahen Bereich des Ofengefäßes 1) wird das Metallbad 6
unter Stromzuführung und Inertgasspülung und unter Zugabe von 400 kg Kalk über die
Chargierschächte 26 und Einblasen von ca. 400 Nm³ O₂ und ca. 100 kg Kohle über die
Frischlanzen 38 und Manipulator (auch zur Bildung von Schaumschlacke) bis zum Abstich
fertig gefrischt und zugleich aufgeheizt (Abstich bei 0,10 % C und 1640°C).
[0058] Die beim Schmelzen/Frischen der zweiten Eisenschwamm-Teilmenge sowie während der
anschließenden Flachbadperiode entstandenen Abgase werden zur Vorwärmung der ersten
Mischschrott-Teilmenge für die nächste Schmelze genutzt.
[0059] Eine Zusammenfassung wichtiger Betriebsparameter ist aus Tafel 2 ersichtlich.
[0060] Erfindungsgemäß kann das Mengenverhältnis Schrott : Eisenschwamm im Einsatz in weiten
Bereichen variieren; es kann auch nur mit Schrott (100 % im Einsatz) gearbeitet werden.

[0061] Prinzipiell können vor dem Chargieren der Eisenträger II Eisenträger I auch in mehr
als einer einzigen Teilmenge chargiert werden; ebenso ist es möglich, zwischendurch
eine lediglich Eisenträger I enthaltende Teilmenge zu chargieren. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht diesbezüglich verschiedene Variationen, die in Abhängigkeit der
zur Verfügung stehenden Mengen an Eisenträger I und II wählbar sind.
1. Verfahren zum Herstellen von Eisenschmelzen, insbesondere von Stahlschmelzen, durch
chargenweises Einschmelzen von Eisenträgern (22, 29) in einem metallurgischen Gefäß
(1) mit Hilfe von zumindest zum Teil durch mindestens einen Lichtbogen eingebrachter
Energie, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
- Chargieren einer ersten Teilmenge des Gesamteinsatzes der Eisenträger (22) unter
Bildung eines Schüttkegels im Zentrumsbereich,
- Schmelzen eines zentralen Kraters (41) in den von der ersten Teilmenge gebildeten
Schüttkegel mit Hilfe zentrumsnahe eingebrachter Lichtbogenenergie,
- Chargieren mindestens einer weiteren Teilmenge in den zentralen Krater (41) mit
anschließendem abermaligen Schmelzen eines zentralen Kraters (41) und
- vollständiges Einschmelzen der noch festen Eisenträger (22, 29) mit Hilfe zentrumsentfernter
und wandnäher eingebrachter Lichtbogenenergie,
- worauf der Abstich gegebenenfalls nach einem Frischen und/oder Feinen erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenträger vor dem Chargieren
in das metallurgische Gefäß (1) in einen Vorwärmschacht (21) eingebracht, von aus
dem metallurgischen Gefäß (1) abgezogenen heißen Prozeßgasen umströmt und anschließend
in das metallurgische Gefäß (1) heiß chargiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von
Stahl Schlackenbildner (28) und gegebenenfalls Kohlenstoffträger chargiert werden,
vorzugsweise in Teilmengen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Teilmenge der Schlackenbildner
(28) bereits mit der ersten Teimenge der Eisenträger (22) unter möglichst frühzeitiger
Bildung einer Schaumschlacke chargiert wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Prozeßgase durch Zuführen eines sauerstoffhältigen Gases in die und/oder auf die
Schaumschlacke und/oder oberhalb derselben in das metallurgische Gefäß (1) und/oder
in den Vorwärmschacht (21) nachverbrannt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schmelzen der ersten Teilmenge durch Einblasen eines sauerstoffhältigen Gases
unterstützt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schmelzen der der ersten Teilmenge nachfolgend chargierten Teilmenge(n) durch
Einblasen eines sauerstoffhältigen Gases zumindest unterstützt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Restschmelze (6) in dem metallurgischen Gefäß (1) belassen wird, und die
erste Teilmenge in die Restschmelze (6) chargiert wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als Eisenträger Mischschrott (22) und/oder Feinschrott und/oder Schrederschrott
eingesetzt wird, wobei die Eisenträger nur gering mit organischen Anteilen verunreinigt
sind.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Eisenträger Mischschrott (22) und/oder Feinschrott und/oder Schrederschrott
mit nur geringen organischen Anteilen (Eisenträger I) einerseits und Eisenschwamm
(Eisenträger II) andererseits eingesetzt werden, wobei die erste Teilmenge von Eisenträgern
I sowie gegebenenfalls Eisenschwamm und die weitere(n) Teilmenge(n) zumindest teilweise
von Eisenträgern II gebildet wird bzw. werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß nur die Eisenträger I von
aus dem metallurgischen Gefäß (1) abgezogenen heißen Prozeßgasen umströmt und anschließend
in das metallurgische Gefäß (1) heiß chargiert werden, wogegen Eisenträger II ohne
Vorwärmung durch die heißen Prozeßgase chargiert werden.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bodenspülung mit Inertgas durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß ein sauerstoffhältiges Gas über mindestens eine Ein-/Aufblaslanze und/oder Düse
bzw. Unterbaddüse in die Schmelze eingeblasen wird.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß feinkörnige Materialien, wie Eisenträger, Kohlenstoffträger (z.B. aufbereitete
organische Leichtfraktion) und/oder Schlackenbildner durch mindestens eine Ein-/Aufblaslanze
und/oder Düse bzw. Unterbaddüse und/oder Hohlelektrode unter Verwendung eines Trägergases
in das Metallbad eingeblasen werden.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorwärmtemperatur der Eisenträger (Eisenträger I) durch Wahl der Länge der
Verweilzeit der Eisenträger (Eisenträger I) im Vorwärmschacht (21) eingestellt wird.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorwärmtemperatur der Eisenträger (Eisenträger I) durch Wahl von Menge, Zusammensetzung
und Temperatur der aus dem metallurgischen Gefäß (1) abgezogenen Prozeßgase eingestellt
wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwärmtemperatur der
Eisenträger (Eisenträger I) durch eine Nachverbrennung der Prozeßgase eingestellt
wird.
18. Anlage zum Herstellen von Eisenschmelzen, insbesondere von Stahlschmelzen, gekennzeichnet
durch die Kombination folgender Merkmale:
- ein eine Eisenschmelze (6) aufnehmendes metallurgisches Gefäß (1),
- mindestens einen ortsfesten, Eisenträger (22, 29) aufnehmenden Schacht (21, 27),
der in das metallurgische Gefäß (1) über dessen Deckel (19) mittels einer Absperreinrichtung
(25) mündet und
- in das metallurgische Gefäß (1) von oben ragende Elektroden (34), die von einer
in Richtung zum Gefäßzentrum gerichteten Position A in eine näher zur Wand (15) des
metallurgischen Gefäßes (1) gerichteten Position C schwenkbar sind.
19. Anlage nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das metallurgische Gefäß (1)
kippbar ist.
20. Anlage nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß das metallurgische Gefäß
(1) heb-, senk- und verfahrbar ist.
21. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schacht (21) über eine im Zentrumsbereich des Deckels (19) angeordnete Öffnung
(20) in das metallurgische Gefäß (1) mündet und daß mehrere Elektroden (34) den Schacht
(21) umgeben, vorzugsweise in radialsymmetrischer Anordnung, und durch den Deckel
(19) in das Innere des metallurgischen Gefäßes (1) ragen.
22. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektroden (34) in einer zum metallurgischen Gefäß (1) radialgerichteten Vertikalebene
schwenkbar sind, vorzugsweise über einen Bereich, von der Vertikalen ausgehend in
eine in Richtung zum Zentrum des metallurgischen Gefäßes (1) unter 30 ° zur Vertikalen
gerichteten Position A bis in eine um max. 10 ° von der Vertikalen abweichende nach
außen gerichtete Position C.
23. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die an der Öffnung (20) des Schachtes (21) angeordnete Absperrvorrichtung (25) gasdurchlässig
ist und eine Gasableitung (23) am oberen Schachtende vorgesehen ist.
24. Anlage nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß zu einem zentralen Schacht (21),
der mit der gasdurchlässigen Absperrvorrichtung (25) versehen ist, mindestens ein
seitlich benachbarter Chargierschacht (26, 27) vorgesehen ist, der über den Deckel
(19) des metallurgischen Gefäßes (1) mittels einer gasdichten Absperreinrichtung (30)
in das metallurgische Gefäß (1) mündet.
25. Anlage nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil des Chargierschachtes
(27) mit einer schrägen, zum Zentrum des metallurgischen Gefäßes gerichteten Auslaufschurre
(27') versehen ist.
26. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß
von der Seite und/oder durch den Deckel (19) in das metallurgische Gefäß (1) einbringbare
Blaslanzen (38) und/oder Düsen für ein sauerstoffhältiges Gas vorgesehen sind.
27. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß
im die Eisenträger I aufnehmenden Schacht (21) mindestens eine Düse für die Zuführung
von sauerstoffhältigem und/oder stickstoffhäitigem Gas vorgesehen ist
28. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß
das metallurgische Gefäß (1) mit Bodendüsen (40) für Inertgas und/oder mit Unterbaddüsen
für sauerstoffhältiges Gas ausgestattet ist.
29. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß
das metallurgische Gefäß mit mindestens einer Ein-/Aufblaslanze (39) bzw. Düse und/oder
Unterbaddüse und/oder Hohlelektrode für die Zuführung von feinkörnigen Materialien
(Eisenträger, Kohlenstoffträger und/oder Schlackenbildner) ausgestattet ist.
30. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß
das metallurgische Gefäß (1) auf Hubzylindern (8, 9) gegenüber dem Fundament (10)
abgestützt ist, vorzugsweise auf drei Hubzylindern (8, 9).
31. Anlage nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß das metallurgische Gefäß (1)
in Schmelzposition mittels seitlich in dessen Wand (15) einsetztbarer Verriegelungsbolzen
(14) fixierbar ist, wobei mindestens zwei Verriegelungsbolzen (14) unter Bildung einer
Schwenkachse (18) für das metallurgische Gefäß (1) zueinander fluchtend angeordnet
sind, und daß die Verriegelungsbolzen mittels einer Stelleinrichtung (17) aus einer
in die Wand (15) des metallurgischen Gefäßes (1) eingreifenden Verriegelungsposition
in eine zurückgezogene, das metallurgische Gefäß (1) freigebende Position und umgekehrt
bringbar sind.
32. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 31, gekennzeichnet durch einen
bis unterhalb des metallurgischen Gefäßes (1) fahrbaren Wagen (11), auf dem wahlweise
eine Pfanne (12) oder das metallurgische Gefäß (1) selbst absetzbar und mittels des
Wagens (11) verfahrbar sind.