[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Reinigung der Schotterbettung eines Gleises
mit einem auf Schienenfahrwerken abgestützten Maschinenrahmen und einer Siebanlage,
die durch eine Räumvorrichtung mit einer rotierbaren Räumkette beschickbar ist, sowie
mit einer Fördereinrichtung zum Abwurf des gereinigten Schotters auf das Gleis.
[0002] Derartige Maschinen sind bereits aus einer Vielzahl von Publikationen bekannt. So
beschreibt z.B. die AT 398 096 B eine gleisverfahrbare Maschine, an deren langgestrecktem
Maschinenrahmen eine Räumvorrichtung höhenverstellbar befestigt ist. Diese weist eine
im Arbeitseinsatz unterhalb des Gleises hindurchgeführte, endlose Räumkette auf, mittels
derer Schotter aus der Gleisbettung aufgenommen und zu einer Siebanlage transportiert
wird. Darin wird der Abraum vom Schotter getrennt und zwecks Entsorgung zum in Arbeitsrichtung
vorderen Ende der Maschine befördert. Der gereinigte Schotter kann über eine Fördereinrichtung
wieder auf das - mittels einer Hebevorrichtung hochgehaltene - Gleis abgeworfen werden.
Zusätzlich bzw. auch statt dessen kann vom hinteren Ende dieser Maschine her neuer
Schotter (oder anderes, zur Gleissanierung benötigtes Bettungsmaterial) herangebracht
und auf das freigelegte Planum abgegeben sowie planiert werden. Am Beginn des Arbeitseinsatzes
dieser Art von Reinigungsmaschine muß zuerst unter dem Gleis eine Lücke in der Schotterbettung
geschaffen werden, um das Einfädeln der Räumkette zu ermöglichen.
[0003] In der DE 22 26 612 A ist eine Schotterbett-Reinigungsmaschine geoffenbart, die zwei
jeweils an einer Längsseite eines Maschinenrahmens befestigte, als Räumbalken mit
einer umlaufenden endlosen Räumkette ausgebildete Räumvorrichtungen aufweist. Diese
Räumbalken sind um eine an ihrem einen Längsende vorgesehene, vertikale Schwenkachse
rotierbar sowie höhenverstellbar und werden zur Schotterräumung in die Gleisbettungsflanken
abgesenkt und sodann von beiden Seiten unter den Gleisrost eingeschwenkt. Nun wird
der unterhalb des Gleisrostes befindliche Schotter zu den Gleisflanken hin befördert
und über eine schräg nach oben führende Förderanordnung einer Siebanlage zur Reinigung
zugeführt.
[0004] Es ist ferner bekannt, Schotter aus einer Gleisbettung durch Absaugung zu entfernen.
Eine derartige Saugmaschine ist beispielsweise in der AT 384 446 B beschrieben und
ist mit einer aus drei in Maschinenquerrichtung nebeneinander angeordneten Saugrüsseln
gebildeten Sauganordnung ausgestattet. Am unteren, mit einer Ansaugöffnung versehenen
Ende eines jeden Saugrüssels befindet sich ein rotierbares Räumorgan, um verkrusteten
Schotter unmittelbar vor der Absaugung aufzulockern. Der in einer Siebanlage gereinigte
Schotter wird wieder ins Gleis retourniert.
[0005] Weitere Saugmaschinen sind etwa durch die DE 82 36 650 U oder die DE 21 36 306 A
bekannt.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun in der Schaffung einer Reinigungsmaschine
der eingangs genannten Art, die unter Beibehaltung von bereits bewährten konstruktiven
Grundelementen rationeller und vielseitiger einsetzbar ist.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Maschine der oben genannten Art mit einem über
Antriebe höhen- und seitenverstellbaren Saugrohr mit einer Ansaugöffnung zur Aufnahme
von Schotter und einer über das Saugrohr mit der Ansaugöffnung in Verbindung stehenden
Unterdruckanlage.
[0008] Mit einer derart ausgebildeten Maschine ist eine erhebliche Beschleunigung der zu
Arbeitsbeginn erforderlichen Maßnahmen, insbesondere der Aushebung eines sogenannten
Kofferloches, erzielbar. Diese für das Instellungbringen der Räumkette notwendige
Ausnehmung in der Schotterbettung kann nun, unter Vermeidung jeglicher manueller Arbeit,
überaus rasch und völlig problemlos mit dem Saugrohr geschaffen werden, wobei der
ausgeräumte Schotter nicht neben dem Gleis gelagert oder gesondert abtransportiert
werden muß. Ein weiterer Vorteil liegt in der ergonomisch günstigen Fernbedienungsmöglichkeit
anhand der Antriebe, wodurch - insbesondere in Verbindung mit der Weiterbildung gemäß
Anspruch 2 - die Gefährdung des Bedienungspersonals durch ein nicht gesperrtes Nachbargleis
ausgeschlossen werden kann. Auch eine Nachrüstung von bereits im Einsatz befindlichen
Schotterbett-Reinigungsmaschinen mit einem erfindungsgemäßen Saugrohr ist konstruktiv
problemlos zu verwirklichen.
[0009] Die Ausbildung nach Anspruch 3 ermöglicht eine besonders rationelle und zeitsparende
Abwicklung der Vorarbeiten zu Einsatzbeginn der Reinigunsmaschine. Durch die Anordnung
des Saugrohres direkt beim Querkettentrum kann dieses gleich nach der Aushebung des
Kofferloches unterhalb des Gleises montiert werden, ohne daß dazu die Maschine erst
neu positioniert werden müßte. Eine zusätzliche, sich durch diese Anordnung ergebende
Verwendungsmöglichkeit wäre weiters das umweltfreundliche Absaugen des beim Schotterräumen
entstehenden Staubes anhand des Saugrohres.
[0010] Die vorteilhaften Weiterbildungen gemäß den Ansprüchen 4 und 5 erleichtern nicht
nur die Schaffung des besagten Kofferloches, sondern bieten überdies die Möglichkeit
des Einsatzes der Maschine in Gleisbereichen, in denen die Räumkette auf Grund diverser
Gleishindernisse nicht zur Schotterräumung verwendbar ist, so wie etwa in Weichen.
Ein weiteres Beispiel wären Bahnsteigbereiche, wo mit dem Saugrohr problemlos der
im engen Raum zwischen Gleis und Bahnsteigkante befindliche Schotter entfernt werden
kann.
[0011] Die Ansprüche 6 und 7 beschreiben bevorzugte Ausbildungen des Saugrohres, wobei mit
dem Merkmalen gemäß Anspruch 8 und 9 mit einfachen konstruktiven Mitteln eine Verdoppelung
der Arbeitsleistung erzielt werden kann.
[0012] Die Weiterbildung nach Anspruch 10 hat zur Folge, daß der angesaugte und durch den
Saugluftstrom gereinigte Schotter aus dem Schotterspeicher bedarfsweise auf einfachste
Art wieder ins Gleis rückführbar ist.
[0013] Die Variante gemäß Anspruch 11 ermöglicht es schließlich, den Schotterspeicher fallweise
in die Siebanlage zu entleeren, um dadurch den Schotter einer vollständigeren Reinigung
zuzuführen oder ihn aber auch über das vordere Maschinenende - zusammen mit dem Abraum
aus der Siebanlage - abzutransportieren.
[0014] Die Erfindung wird nun unter Zuhilfenahme der Zeichnungen näher beschrieben.
[0015] Es zeigen:
Fig. 1 und 2 eine Seitenansicht einer - aus Platzgründen in zwei Teilen dargestellten
- Maschine zur Reinigung der Schotterbettung eines Gleises mit einem erfindungsgemäßen
Saugrohr,
Fig. 3 eine Ansicht des Saugrohres in Maschinenlängsrichtung gemäß Pfeil III in Fig.
1, und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der Maschine mit zwei Saugrohren.
[0016] In Fig. 1 und 2 ist eine Maschine 1 zur Reinigung der Schotterbettung 2 eines Gleises
3 zu sehen, die einen langgestreckten, endseitig auf Schienenfahrwerken 4 abgestützten
Maschinenrahmen 5 aufweist. Eine etwa in dessen Längsmitte angeordnete Räumvorrichtung
6 ist mit einer rotierbaren endlosen Räumkette 7 ausgestattet und anhand von Antrieben
8 höhen- und querverstellbar ausgebildet. Das - in bezug auf eine Arbeitsrichtung
9 der Maschine 1 - vordere Ende der Räumvorrichtung 6 ist mit einem lösbar befestigten,
senkrecht zur Maschinenlängsrichtung sowie parallel zur Gleisebene verlaufenden Querkettentrum
10 zur Aufnahme und Führung der Räumkette 7 versehen, welches sich während des Arbeitseinsatzes
unterhalb des Gleises 3 befindet; dieses wird dabei mittels einer höhenverstellbaren
Hebevorrichtung 24 in seiner Position festgehalten. Das entgegengesetzte, hintere
Ende der Räumvorrichtung 6 ist oberhalb einer Siebanlage 11 zwecks deren Beschickung
mit ausgehobenem Schotter positioniert. Zum Abtransport des darin anfallenden Abraums
ist ein - von unterhalb der Siebanlage 11 zum vorderen Ende der Maschine 1 verlaufendes
- Förderband 12 vorgesehen, während eine Fördereinrichtung 13 zum Abwurf des gereinigten
Schotters auf das Gleis 3 dient, der anschließend anhand einer höhenverstellbaren
Planiervorrichtung 14 eingeebnet werden kann.
[0017] Die Maschine 1 ist weiters mit zwei endseitig angeordneten Fahrkabinen 15 sowie einer
im Bereich des Querkettentrums 10 in Maschinenlängsrichtung von diesem distanzierten
Arbeitskabine 16 ausgerüstet. Zwischen dieser und der Räumkette 7 bzw. dem Querkettentrum
10 ist das - eine Ansaugöffnung 17 aufweisende - Ende eines Saugrohres 18 angeordnet,
das mit einer am Maschinenrahmen 5 gelagerten Unterdruckanlage 19 in Verbindung steht
und zur Aufnahme von Schotter aus der Schotterbettung 2 vorgesehen ist. Der Unterdruckanlage
19 ist ein Schotterspeicher 20 mit einer über dem Gleis 3 befindlichen verschließbaren
Öffnung 21 zugeordnet. An den Schotterspeicher 20 ist außerdem eine Luftkompressor-Einrichtung
22 angeschlossen, wobei eine Blasleitung 23 zum Transport des Schotters vom Schotterspeicher
20 zur Siebanlage 11 führt.
[0018] An das vordere Ende der Maschine 1 ist ein auf Schienenfahrwerken verfahrbarer Antriebswagen
25 gekoppelt, der eine Fahrkabine 26, einen Motor 27 und einen höhen- und seitenverstellbaren
Flankenpflug 30 aufweist. Ein Förderband 28 ist auf dem Antriebswagen 25 derart angeordnet,
daß es endseitig das Förderband 12 der Maschine 1 überlappt und so dessen Fortsetzung
bildet, wobei der in Arbeitsrichtung 9 vordere Abschnitt 29 des Förderbandes 28 in
Wagenlängsrichtung teleskopisch ausfahrbar bzw. zur Überstellfahrt einziehbar ausgebildet
ist. Am hinteren Ende der Maschine 1 ist ein Schüttgut-Transportwagen 31 zu sehen,
dessen Übergabeförderband 32 ein an der Siebanlage 11 angeordneter Trichter 33 zugeordnet
ist. Dieser weist eine zur Fördereinrichtung 13 gerichtete Auslaßöffnung 34 auf.
[0019] Wie in Fig. 3 im Detail ersichtlich, ist das Saugrohr 18 höhen- und seitenverstellbar
ausgebildet und zu diesem Zweck oberhalb der Ansaugöffnung 17 mit einem Tragrahmen
35 verbunden. Dieser ist durch einen Antrieb 36 teleskopförmig höhenverstellbar und
mitsamt dem Antrieb 36 auf einer senkrecht zur Maschinenlängsrichtung verlaufenden
horizontalen Führung 37 mittels eines weiteren Antriebes 43 querverschiebbar am Maschinenrahmen
5 gelagert. Zudem ist ein die Ansaugöffnung 17 aufweisender unterer Endabschnitt 38
des Saugrohres 18 um eine vertikale Achse verdrehbar gelagert und durch einen Drehantrieb
39 in Rotation versetzbar. Rund um die Ansaugöffnung 17 sind fingerförmige Aufreißorgane
40 angeordnet, die über das Ende des Saugrohres 18 nach unten abstehen.
[0020] Fig. 4 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer ähnlichen Ansicht
wie Fig. 3, wobei für funktionsgleiche Teile dieselben Bezugszeichen wie bei der bereits
beschriebenen Variante beibehalten wurden. Hier sind nun am Maschinenrahmen 5 der
Maschine 1 zwei in Maschinenquerrichtung voneinander distanzierte Saugrohre 18 angeordnet,
die jeweils an einem eigenen Tragrahmen 35 befestigt sind. Die Tragrahmen 35 sind
anhand von Antrieben 36 höhenverstellbar ausgebildet und über diese am Maschinenrahmen
5 angelenkt, und zwar derart, daß die oberen Enden der Antriebe 36 jeweils um eine
in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse 41 verschwenkbar bzw. pendelnd aufgehängt
sind. Der Abstand der beiden Achsen 41 in Maschinenquerrichtung entspricht in etwa
der Spurweite des Gleises 3. Jeder Tragrahmen 35 bzw. jede Ansaugöffnung 17 ist anhand
eines weiteren, zwischen Maschinenrahmen 5 und Antrieb 36 angeordneten Antriebes 42
in Maschinenquerrichtung verschwenkbar ausgebildet.
1. Maschine zur Reinigung der Schotterbettung eines Gleises mit einem auf Schienenfahrwerken
(4) abgestützten Maschinenrahmen (5) und einer Siebanlage (11), die durch eine Räumvorrichtung
(6) mit einer rotierbaren Räumkette (7) beschickbar ist, sowie mit einer Fördereinrichtung
(13) zum Abwurf des gereinigten Schotters auf das Gleis (3), gekennzeichnet durch
ein über Antriebe (36,43;42) höhen- und seitenverstellbares Saugrohr (18) mit einer
Ansaugöffnung (17) zur Aufnahme von Schotter und einer über das Saugrohr (18) mit
der Ansaugöffnung (17) in Verbindung stehenden Unterdruckanlage (19).
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugrohr (18) mit seinem
die Ansaugöffnung (17) aufweisenden Ende zwischen der Räumkette (7) und einer in Maschinenlängsrichtung
von dieser distanzierten Arbeitskabine (16) angeordnet ist.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Räumvorrichtung (6) zur
Aufnahme und Führung der Räumkette (7) am der Ansaugöffnung (17) benachbarten Ende
ein senkrecht zur Maschinenlängsrichtung verlaufendes, im Arbeitseinsatz unterhalb
des Gleises (3) befindliches, lösbar befestigtes Querkettentrum (10) aufweist.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugrohr
(18) oberhalb der Ansaugöffnung (17) mit einem Tragrahmen (35) verbunden ist, der
auf einer senkrecht zur Maschinenlängsrichtung und horizontal verlaufenden Führung
(37) querverschiebbar gelagert ist.
5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen (35) durch einen
Antrieb (36) teleskopförmig höhenverstellbar ausgebildet ist.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Ansaugöffnung
(17) aufweisender unterer Endabschnitt (38) des Saugrohres (18) um eine vertikale
Achse verdrehbar gelagert und durch einen Drehantrieb (39) in Rotation versetzbar
ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansaugöffnung
(17) über das Ende des Saugrohres (18) nach unten abstehende, fingerförmige Aufreißorgane
(40) zugeordnet sind.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in Maschinenquerrichtung
voneinander distanzierte Saugrohre (18) vorgesehen sind, die jeweils mit einem eigenen
höhenverstellbaren Tragrahmen (35) verbunden sind.
9. Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet daß die beiden Tragrahmen (35) in
einem etwa der Spurweite des Gleises (3) entsprechenden Abstand voneinander am Maschinenrahmen
(5) jeweils um eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse (41) pendelnd gelagert
und mittels eines Antriebes (42) in Maschinenquerrichtung verschwenkbar ausgebildet
sind.
10. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruckanlage
(19) ein Schotterspeicher (20) mit einer über dem Gleis befindlichen und verschließbaren
Öffnung (21) zugeordnet ist.
11. Maschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Siebanlage (11) und
Schotterspeicher (20) eine Blasleitung (23) zum Transport des Schotters vom Schotterspeicher
(20) zur Siebanlage (11) vorgesehen ist und der Schotterspeicher (20) mit einer Luftkompressor-Einrichtung
(22) in Verbindung steht.