[0001] Die Erfindung betrifft ein Kampffahrzeug mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 sowie ein Transportsystem zu seiner Verladung in Transportflugzeuge.
[0002] Bei derartigen Kampffahrzeugen besteht ein Problem darin, daß das Gesamtgewicht aus
dem Fahrzeug und der auf ihm angeordneten Abschußvorrichtung für Artillerieraketen
so groß ist, daß die Verladung in eines der üblichen, für derartige Zwecke verwendeten
Transportflugzeuge, um das Kampffahrzeug in ein weit entferntes Einsatzgebiet zu bringen,
aus Gewichtsgründen nicht möglich ist.
[0003] Es ist bereits versucht worden, zur Verringerung des Gewichtes den schwenkbaren Werferrahmen
vor dem Transport abzumontieren, um dann Fahrzeug und Werferrahmen in unterschiedliche
Transportflugzeuge zu verladen und zu transportieren. Dieses Transportsystem hat aber
zwei wesentliche Nachteile. Einmal ist die Aufteilung des Gewichts ungünstig, da der
Werferrahmen ein relativ geringes Gewicht gegenüber dem Restfahrzeug aufweist. Zum
anderen ist das Abmontieren des Werferrahmens nicht nur aufwendig, sondern da das
die Schwenkbewegung in Elevation bewirkende Hebesystem bei der Demontage aufgetrennt
werden muß, ist es notwendig, beim Wiederzusammenbau eine vollständige neue Justierung
des Gesamt-Systems und seiner Steuermittel durchzuführen, was am Einsatzort einen
beträchtlichen Aufwand darstellt und hohe Zeitverluste mit sich bringt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kampffahrzeug der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Bauart in besonderer Weise auszugestalten und ein an
diese Ausgestaltung angepaßtes Transportsystem zu schaffen, mit dem nicht nur eine
günstige Gewichtsaufteilung zwischen Fahrzeug und Abschußvorrichtung beim Verladen
erzielt wird, sondern mit dem auch eine besonders einfache Verladung der Abschußvorrichtung
möglich ist. Insgesamt soll durch die Ausgestaltung und das Transportsystem erreicht
werden, daß beim Wiederzusammenbau am Einsatzort keine Neujustierung des Gesamt-Systems
zur Schwenkung der Abschußvorrichtung notwendig ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe geschieht mit einem Kampffahrzeug, das die Merkmale aus
dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufweist zusammen mit einem Transportsystem,
gemäß den Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 2. Eine besonders
vorteilhafte Ausführungsform des Transportsystems arbeitet mit einem Transportgestell
gemäß Patentanspruch 3. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Transportgestells sind
Gegenstand der Patentansprüche 5 bis 8.
[0006] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht in der besonderen Anordnung der Schnittstelle
zwischen Kampffahrzeug und Abschußvorrichtung. Es wird nicht, wie bei bekannten Vorschlägen,
lediglich der Werferrahmen der Abschußvorrichtung abmontiert, sondern die gesamte
Abschußvorrichtung einschließlich Oberlafette, Zwischenrahmen mit Drehkranz, sowie
einschließlich des gesamten Hebesystems zur Verschwenkung der Abschußvorrichtung.
Diese Schnittstelle ist so gelegt, daß sie durch von der Fahrzeugaußenseite her bedienbare
Verriegelungsvorrichtungn aufgetrennt werden kann, so daß nur noch gegebenenfalls
die Auftrennung elektrischer Steckvorrichtungen hinzukommt und dann die gesamte Abschußvorrichtung
vom Fahrzeuguntergestell abgehoben werden kann. Angepaßt an diese Ausgestaltung des
Kampffahrzeugs ist das Transportsystem, dessen wesentlichstes Element ein fahrbares
Transportgestell ist, wie es beispielsweise zum Transport und zur Verladung von Containern
verwendet wird. Dieses Transportgestell ist aber gemäß der weiteren Erfindung so an
die speziellen Probleme beim Abheben der Abschußvorrichtung vom Fahrzeuguntergestell
sowie beim Transport der Abschußvorrichtung zu einem Transportflugzeug und beim Verladen
des Transportgestells zusammen mit der Abschußvorrichtung in das Transportflugzeug
angepaßt, daß der gesamte Verladevorgang erheblich vereinfacht wird.
[0007] Im folgenden wird anhand eines in den beigefügten Zeichnungen dargestellten Auführungsbeispiels
das erfindungsgemäße Kampffahrzeug sowie das Transportsystem zu seiner Verladung in
Transportflugzeuge näher erläutert.
[0008] In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein Kampffahrzeug mit einer Abschußvorrichtung für Artillerieraketen in Seitenansicht;
Fig. 1A in einer Darstellung analog Fig. 1 das Kampffahrzeug bei abgenommener Abschußvorrichtung;
Fig. 1B das Kampffahrzeug nach Fig. 1A in Aufsicht;
Fig. 1C in Einzeldarstellung eine Verriegelungseinrichtung am Kampffahrzeug nach Fig.
1A und 1B;
Fig. 1D in vergrößerter Darstellung einen Schnitt nach der Linie D-D in Fig. 1C;
Fig. 1E die vom Kampffahrzeug nach Fig. 1 abgenommene Abschußvorrichtung in Seitenansicht;
Fig. 1F die Abschußvorrichtung nach Fig. 1E in einer Vorderansicht;
Fig. 2 das Kampffahrzeug nach Fig. 1 in einer perspektivischen Darstellung schräg
von hinten;
Fig. 3 ein Transportgestell zur Verladung der Abschußvorrichtung des Kampffahrzeuges
nach Fig. 1 und 2 in einer prspektivischen Darstellung schräg von vorne;
Fig. 4 das Transportgestell nach Fig. 3 in einer perspektivischen Darstellung schräg
von hinten;
Fig. 5 das Transportgestell in einer Darstellung analog Fig. 3 mit einer daran aufgehängten
Abschußvorrichtung;
Fig. 6 das Transportgestell mit Abschußvorrichtung nach Fig. 5 in Seitenansicht;
Fig. 7 das Transportgestell mit Abschußvorrichtung nach Fig. 5 in einer Aufsicht;
Fig. 8 das Transportgestell mit Abschußvorrichtung nach Fig. 5 in einer Ansicht von
vorne;
Fig. 9 das Transportgestell in einer Darstellung analog Fig. 3 in Überfahrposition
zu Beginn des Verladevorgangs.
[0009] Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Kampffahrzeug mit einem Fahrzeugzeuguntergestell 1, auf
dem ein Fahrerhaus 2 angeordnet ist sowie eine Abschußvorrichtung für Artillerieraketen,
die einen Werferrahmen 3 zur Aufnahme der Raketen aufweist. Der Werferrahmen 3 ist
in Elevation schwenkbar auf einer Oberlafette 4 angeordnet, die über einen Zwischenrahmen
6 (in Fig. 6 sichtbar) und einen Drehkranz 7 in Azimut schwenkbar auf dem Fahrzeuguntergestell
1 gelagert ist. Die Schwenkbewegung in Elevation wird durch zwischen Oberlafette 4
und Werferrahmen 3 angeordnete elektrisch angetriebene Hubspindeln 5 bewirkt.
[0010] Bei dem dargestellten Kampffahrzeug ist die Abschußvorrichtung mit dem Werferrahmen
3 sowie einschließlich der Oberlafette 4, des Zwischenrahmens 6 und des Drehkranzes
7 als selbständige Einheit ausgebildet, die lediglich über von der Fahrzeugaußenseite
her bedienbare Verriegelungseinrichtungen und gegebenenfalls über elektrische Steckvorrichtungen
mit dem Fahrzeuguntergestell 1 gekoppelt ist. Es ist also möglich, nach Lösung der
Verriegelungsvorrichtungen und gegebenenfalls der Steckvorrichtungen mit geeigneten
Mitteln die gesamte Abschußvorrichtung vom Fahrzeuguntergestell 1 abzuheben und einzeln
in ein Transportflugzeug zu verladen. Nach dem Abheben der Abschußvorrichtung kann
das restliche Kampffahrzeug ebenfalls in ein anderes Transportflugzeug verladen werden.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel für eine Verriegelungseinrichtung zur Koppelung der Abschußvorrichtung
an das Fahrzeuguntergestell wird im folgenden anhand der Fig. 1A bis 1F erläutert.
[0012] Wie den Fig. 1A und 1B zu entnehmen, ist am Fahrzeuguntergestell 1 eine in Fig. 1B
insgesamt mit Bezugsziffer 20 bezeichnete Verriegelungseinrichtung angeordnet, die
über eine Handkurbel 20.11 von der Fahrzeugaußenseite her bedienbar ist. Diese Verriegelungseinrichtung
20 ist in den Fig. 1C und 1D genauer dargestellt. Sie besitzt insgesamt 4 als Kreisringabschnitte
ausgebildete Klauen 20.1, 20.2, 20.3 und 20.4. Die Klauen 20.1 und 20.3 sowie die
Klauen 20.2 und 20.4 sind jeweils über ein Verbindungsstück 20.5 miteinander verbunden.
Die Verbindungsstücke 20.5 sind über Bolzenführungen 20.51 in Langlöchern in Richtung
des Doppelpfeils R, welcher der Fahrzeugslängsrichtung entspricht, jeweils aufeinander
zu und voneinander weg bewegbar geführt. Diese Aufeinanderzu-, bzw. Voneinanderwegbewegung
erfolgt, indem die Klauen 20.1 und 20.2 über eine Schraubspindel 20.6 und die Klauen
20.3 und 20.4 über eine Schraubspindel 20.7 miteinander verbunden sind. Die Schraubspindeln
20.6 und 20.7 werden über Koppelgestänge 20.8 bzw. 20.9 angetrieben, die an ein Untersetzungsgetriebe
20.10 angeschlossen sind, welches über die bereits erwähnte Handkurbel 20.11 antreibbar
ist. Wie leicht zu erkennen, bewegen sich die Klauenpaare 20.1 und 20.3 bzw. 20.2
und 20.4 beim Drehen der Handkurbel 20.11 jeweils aufeinander zu oder voneinander
weg. Wie Fig. 1D zu entnehmen, geschieht die Verriegelung zwischen Abschußvorrichtung
und Fahrzeuguntergestell in der Weise, daß die Klauen 20.1 bis 20.4 bei auf einen
mit dem Fahrzeuguntergestell 1 verbundenen Stützring 21 mit dem Drehkranz 7 aufgesetzter
Abschußvorrichtung 3 einerseits einen Ringflansch 7.1 an der Unterseite des Drehkranzes
7 und andererseits einen Ringflansch 21.1 an der Oberseite des Stützrings 21 umfassen.
In Fig. 1D ist die verriegelte Stellung dargestellt. Bewegt sich die in Fig. 1D dargestellte
Klaue 20.4 aus der dargestellten Stellung in Richtung des Pfeiles R' und entsprechend
mit ihr die übrigen Klauen 20.1, 20.2 und 20.3, so wird die Verriegelung gelöst und
die Abschußvorrichtung 3 kann nach oben abgehoben werden.
[0013] Im folgenden werden anhand der Fig. 3 bis 9 die Mittel zum Verladen der Abschußvorrichtung
sowie das Verfahren zur Verladung ausführlicher beschrieben.
[0014] Das Abheben der Abschußvorrichtung vom Fahrzeuguntergestell 1 sowie dessen Verladung
in das Transportflugzeug erfolgen mittels eines Transportgestells 8, das im unbeladenen
Zustand in den Fig. 3, 4 und 9 und im beladenen Zustand in den Fig. 5 bis 8 dargestellt
ist.
[0015] Das Transportgestell 8 ist als statisch bestimmtes räumliches Tragwerk ausgebildet
und besitzt einen Oberrahmen mit einem am Heck angeordneten Querträger 9.1 und einem
in der Mitte des Querträgers 9.1 angelenkten Längsträger 9.2 mit einer Längsträgerverlängerung
9.3. Der Querträger 9.1 stützt sich über vertikale Stützen 9.4 und 9.5 auf zwei Tragarmen
13.1 und 13.2 ab, die jeweils an einer von zwei Hub- Fahrstützen 10.1 und 10.2 anheb-
und absenkbar geführt sind, was weiter unten näher beschrieben wird. Das vordere Ende
des Längsträgers 9.2 bzw. der Längsträgerverlängerung 9.3 stützt sich über eine vertikale
Stütze 9.6 auf einen Tragarm 13.3 ab, der an einer dritten Hub-Fahrstütze 10.3 anheb-
und absenkbar geführt ist. Das Transportgestell besitzt weiterhin einen an den vertikalen
Stützen 9.4, 9.5 und 9.6 aufgehängten Unterrahmen mit zwei Längsträgern 9.7 und 9.8,
zwei Querträgern 9.9 und 9.10, wobei über den Querträger 9.9 das hintere Ende des
Unterrahmens aufgehängt ist, während sein vorderes Ende über Verbindungsträger 9.11
und 9.12 mit der an der Bugmitte angeordneten vertikalen Stütze 9.6 verbunden ist.
[0016] Ober- und Unterrahmen sind von zwei Bedienern handhabbar in Einzelteile zerlegbar
ausgebildet, indem sie, wie in den Zeichnungen angedeutet, aus lösbar miteinander
verbundenen Längs- und Querträgern bzw. Verbindungsträgern aufgebaut sind.
[0017] Jede der Hub- Fahrstützen 10.1, 10.2 und 10.3 besitzt ein um eine vertikale Achse
schwenkbares und bremsbares Räderpaar 11 und eine vertikale Säule 12, an deren unterem
Ende die Räderpaare 11 angeordnet sind. An der Säule 12 ist eine Zahnstange 12.1 befestigt,
in welche in nicht dargestellter Weise mindestens ein Ritzel eingreift, das Teil eines
am oder im Tragarm 13.1, 13.2 und 13.3 angeordneten Untersetzungsgetriebes 14.1, 14.2,
14.3 ist. Die Eingangselemente der Untersetzungsgetriebe sind mit einer Antriebsvorrichtung
verbunden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Antriebsvorrichtungen als
Handkurbel 15.1, 15.2 und 15.3 dargestellt. Dabei sind die Untersetzungsgetriebe 14.1
und 14.2 am hinteren Ende des Transportgestells über eine flexible Welle 16 so miteinander
verbunden, daß sie jeweils synchron von einer der beiden Handkurbeln 15.1 oder 15.2
aus angetrieben werden können. Selbstverständlich kann auch das am vorderen Ende des
Transportgestells am Tragarm 13.3 angeordnete Untersetzungsgetriebe 14.3 über eine
nicht dargestellte flexible Welle mit einem der hinteren Untersetzungsgetriebe 14.1
bzw. 14.2 so verbunden sein, daß alle drei Getriebe synchron jeweils von einer Handkurbel
aus angetrieben werden können. Weiterhin ist es natürlich möglich, anstelle der Handkurbeln
zum Antrieb elektrische Stellmotoren zu verwenden.
[0018] Im folgenden wird anhand der Fig. 5 bis 9 der Einsatz des oben beschriebenen Transportgestells
beim Abheben und Verladen der Abschußvorrichtung des Kampffahrzeugs nach Fig. 1 und
2 beschrieben.
[0019] Ausgangspunkt des Verladevorgangs ist eine Einstellung des Transportgestells 8 wie
sie in Fig. 9 dargestellt ist. In dieser Stellung sind die Räderpaare 11, die über
ein Drehlager 11.1 jeweils am unteren Ende der vertikalen Säulen 12 der Hub- Fahrstützen
10.1, 10.2 und 10.3 angeordnet sind, um 90° verdreht, so daß das Transportgestell
quer zu seiner Längsrichtung bewegbar ist. Weiterhin ist der eine Längsträger 9.7
des Unterrahmens entfernt. In dieser Ausbildung und Stellung kann das Transportgestell
8, wie aus Fig. 1 und 9 ohne weiteres ersichtlich, in Querrichtung von hinten an das
Kampffahrzeug herangefahren werden und kann dieses im Bereich des Werferrahmens 3
überfahren, wenn vorher der Werferrahmen 3 der Abschußvorrichtung bei Elevation 0°
in Azimut in eine Stellung von 90° zwischen Fahrzeuglängsrichtung und Abschußrichtung
verschwenkt ist. Diese Stellung ist in Fig. 1 dargestellt und entsteht aus der Stellung
gemäß Fig. 2 durch Absenken des Werferrahmens 3. Nach dem Überfahren durch das Transportgestell
8 wird der Werferrahmen 3 der Abschußvorrichtung an seiner Oberseite über Befestigungselemente
18.1, 18.2 und 18.3 in einer Dreipunktaufhängung am Oberrahmen des Transportgestells
8 befestigt. Dann wird die gesamte Abschußvorrichtung vom Fahrzeuguntergestell 1 abgetrennt
durch Entriegeln der Verriegelungseinrichtung 20 wie oben beschrieben und gegebenenfalls
Lösen elektrischer Steckverbindungen. Es wird nunmehr der Längsträger 9.7 wieder in
den Unterrahmen des Transportgestells 8 eingefügt. Der Unterrahmen dient zur Abstützung
der unterhalb des Werferrahmens 3 angeordneten Teile der Abschußvorrichtung, indem
die Oberlafette 4 an den Längsträgern 9.7 und 9.8 des Unterrahmens über Bolzen 19
befestigt wird.
[0020] Nun wird durch Anheben des Transportgestells 8 mittels der an den Hub- Fahrstützen
10.1, 10.2 und 10.3 angeordneten Antriebsvorrichtungen mit den Untersetzungsgetrieben
14.1, 14.2 und 14.3 der Werferrahmen 3 mit den übrigen Teilen der Abschußvorrichtung
vom Fahrzeuguntergestell 1 abgehoben bis zur vollständigen Trennung. Dann kann das
Fahrzeuguntergestell 1 entfernt werden, indem das Kampffahrzeug nach vorne wegfährt.
Mittels der Antriebsvorrichtungen mit Untersetzungsgetrieben 14.1 bis 14.3 an den
Hub- Fahrstützen 10.1 bis 10.3 wird das Transportgestell 8 und mit ihm die Abschußvorrichtung
abgesenkt in eine Fahrposition, wobei auch die Räderpaare 11 wieder in eine Stellung
verschwenkt werden, in welcher das Transportgestell in Längsrichtung bewegt werden
kann und in dieser Stellung verriegelt werden. Das Wegfahren und Lenken des Transportgestells
geschieht dann in der Art eines Dreirades über eine am vorderen Ende angeordnete Deichsel
17.
[0021] In dem in den Fig. 5 bis 8 dargestellten beladenen Zustand kann das Transportgestell
8 zusammen mit der Abschußvorrichtung an ein nicht dargestelltes Transportflugzeug
herangefahren und über eine an sich bekannte, entsprechend ausgebildete Auffahrrampe
in das Transportflugzeug verladen, abgesetzt und dort verzurrt werden. Das Fahrzeuguntergestell
1 des Kampffahrzeugs wird dann in nicht näher beschriebener und an sich bekannter
Weise in ein anderes Transportflugzeug verladen.
[0022] Nach der Ankunft am Zielort erfolgt der Entladevorgang, sowie die Zusammenführung
von Kampffahrzeug und Abschußvorrichtung und die Montage der Abschußvorrichtung auf
dem Fahrzeuguntergestell, indem die oben beschriebenen Vorgänge in umgekehrter Richtung
ablaufen.
1. Kampffahrzeug mit einem Fahrzeuguntergestell, auf dem ein Fahrerhaus angeordnet ist,
sowie eine Abschußvorrichtung für Artillerieraketen, die einen Werferrahmen zur Aufnahme
der Raketen aufweist, der in Elevation schwenkbar auf einer Oberlafette angeordnet
ist, die über einen Zwischenrahmen und einen Drehkranz in Azimut schwenkbar auf dem
Fahrzeuguntergestell gelagert ist, wobei die Schwenkbewegung in Elevation durch zwischen
Oberlafette und Werferrahmen angeordnete elektromechanische Hebeeinrichtungen bewirkt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschußvorrichtung einschließlich dem Werferrahmen
(3), der Oberlafette (4), dem Zwischenrahmen (6) und dem Drehkranz (7) als selbständige
Einheit ausgebildet ist, die lediglich über von der Fahrzeugaußenseite her bedienbare
Verriegelungsvorrichtungen und gegebenenfalls elektrische Steckvorrichtungen mit dem
Fahrzeuguntergestell (1) gekoppelt ist.
2. Transportsystem zur Verladung des Kampffahrzeugs nach Anspruch 1 in Transportflugzeuge,
dadurch gekennzeichnet, daß Abschußvorrichtung (3, 4, 6, 7) und Fahrzeuguntergestell
(1) in unterschiedliche Transportflugzeuge verladen werden, wobei folgende Verfahrensschritte
ablaufen:
- Verschwenken der Abschußvorrichtung (3) bei Elevation 0° in Azimut in eine Stellung
von 90° zwischen Fahrzeuglängsrichtung und Abschußrichtung;
- Überfahren des Fahrzeugs im Bereich der Abschußvorrichtung (3) mit einem fahrbaren
Transportgestell (8), das mindestens drei Hub-Fahrstützen (10.1, 10,2, 10.3) aufweist;
- Befestigung der Abschußvorrichtung (3, 4, 6, 7) am Transportgestell;
- Trennung der Abschußvorrichtung (3, 4, 6, 7) vom Fahrzeuguntergestell (1) durch
Entriegeln der Verriegelungsvorrichtungen und gegebenenfalls Lösen der elektrischen
Steckverbindungen;
- Anheben des Transportgestells (8) mit der Abschußvorrichtung (3, 4, 6, 7) mittels
der Hub- und Fahrstützen (10.1, 10.2, 10.3);
- Entfernen des Fahrzeuguntergestells (1);
- Absenken des Transportgestells (8) mit der Abschußvorrichtung (3, 4, 6, 7) mittels
der Hub- und Fahrstützen (10.1, 10.2, 10.3) in eine Fahrposition;
- Verladen der Abschußvorrichtung (3, 4, 6, 7) mittels des Transportgestells (8) zusammen
mit dem Transportgestell (8) in ein Transportflugzeug;
- Verladen des Fahrzeuguntergestells (1) in ein Transportflugzeug.
3. Transportsystem nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein Transportgestell (8) mit
einem aus mindestens einem Längsträger (9.2) und einem Querträger (9.1) aufgebauten
Oberrahmen zur Aufhängung des Werferrahmens (3) der Abschußvorrichtung über Befestigungselemente
(18.1, 18.2, 18.3) und einem aus mindestens zwei Längsträgern (9.7, 9.8) und zwei
Querträgern (9.9, 9.10) aufgebauten mit dem Oberrahmen verbundenen Unterrahmen zur
Abstützung der Oberlafette (4) der Abschußvorrichtung, sowie mit mindestens drei Hub-
Fahrstützen (10.1, 10.2, 10.3), an denen der Oberrahmen und der Unterrahmen anheb-
und absenkbar befestigt ist und die mit um jeweils eine vertikale Achse schwenkbaren
Räderpaaren (11) ausgerüstet sind.
4. Transportsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Ober- und/oder Unterrahmen
zerlegbar ausgebildet sind, indem sie aus lösbar miteinander verbundenen Längs- und
Querträgern (9.1- 9.12) aufgebaut sind.
5. Transportsystem nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch einen Oberrahmen mit
einem Querträger (9.1) am Heck des Transportgestells (8) und einem in der Mitte des
Querträgers (9.1) angelenkten Längsträger (9.2), wobei sich der Querträger (9.1) über
vertikale Stützen (9.4, 9.5) auf zwei Tragarmen (13.1, 13.2) abstützt, die jeweils
an einer von zwei Hub-Fahrstützen (10.1, 10.2) anheb- und absenkbar geführt sind,
während sich das vordere Ende des Längsträgers (9.2-9.3) an der Bugmitte über eine
vertikale Stütze (9.6) auf einem Tragarm (13.3) abstützt, der an einer dritten Hub-
Fahrstütze (10.3) anheb- und absenkbar geführt ist.
6. Transportsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterrahmen am Heck
des Transportgestells (8) an den vertikalen Stützen (9.4, 9.5) aufgehängt ist, während
die vorderen Enden seiner beiden Längsträger (9.7, 9.8) über Verbindungsträger (9.11,
9.12) mit der an der Bugmitte angeordneten vertikalen Stütze (9.6) verbunden sind.
7. Transportsystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente
(18.1, 18.2, 18.3) zur Aufhängung des Werferrahmens (3) an den beiden Enden des Querträgers
(9.1) sowie am vorderen Ende des Längsträgers (9.3) des Oberrahmens angeordnet sind.
8. Transportsystem nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Hub- Fahrstütze (10.1, 10.2, 10.3) eine vertikale Säule (12) aufweist, an deren unterem
Ende die Räderpaare (11) angeordnet sind und an der eine Zahnstange (12.1) befestigt
ist, in welche mindestens ein Ritzel eingreift, das Teil eines am Tragarm (13.1, 13.2,
13.3) angeordneten Untersetzungsgetriebe (14.1, 14.2, 14.3) ist, dessen Eingangselement
mit einer Antriebsvorrichtung (15.1, 15.2, 15.3) verbunden ist.