[0001] Die Erfindung betrifft einen Büro- oder Arbeitstisch mit Tischgestell und Arbeitsplatte,
bei dem die Arbeitsplatte von zwei Tragarmpaaren getragen und in der Höhe und/oder
Neigung durch Verschwenken der Tragarmpaare zwischen einer Absenkendstellung und einer
Hochschwenkendstellung veränderbar ist und bei dem die Arbeitsplatte an zwei parallel
zueinander angeordneten und auf den Abstand der Tragarme in den Tragarmpaaren angepaßten
Führungsschienen angebracht ist.
[0002] Ein Büro- oder Arbeitstisch dieser Art ist durch die DE 39 33 237 C2 bekannt.
[0003] Da das Tischgestell mit den vier schwenkbaren Tragarmen bezüglich der Höhe und/oder
Neigung der Arbeitsplatte eine Vielzahl von Stellungen einnehmen kann, ist nicht immer
zu gewährleisten, daß die vier Verbindungspunkte zwischen den Tragarmen und der Arbeitsplatte
richtig aufeinander ausgerichtet sind. Dies ist durch die Toleranzen der Bauteile
und die daraus resultierenden unterschiedlichen Stellungen der Tragarme bedingt. Die
Arbeitsplatte kann daher in der nicht gewünschten Richtung geneigt und nicht richtig
ausgerichtet sein.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einem Büro- oder Arbeitstisch der eingangs erwähnten
Art eine Möglichkeit zu schaffen, in jeder beliebigen Stellung der Arbeitsplatte auf
einfache Art und Weise die Arbeitsplatte ausrichten zu können.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die freien Enden der Tragarme
eine Lageraufnahme für eine Lagerwelle aufweisen, die senkrecht zum Tragarm steht,
daß mit der Lagerwelle mindestens ein Exzenterteil unverdrehbar verbunden ist, daß
das Exzenterteil mit einem Außenverzahnungsteil versehen ist, das in unterschiedlichen
Stellungen in eine kreisförmige Innenverzahnung eines Halteteils einführbar und jeweils
unverdrehbar festlegbar ist, und daß das Halteteil mittels eines Führungsstiftes in
einem Langloch der zugeordneten Führungsschiene verstellbar geführt ist, wobei die
Länge des Langloches an den Verstellweg des Führungsstiftes bei der Verschwenkung
des zugeordneten Tragarmes von der Absenkendstellung in die Hochschwenkendstellung
angepaßt ist.
[0006] Durch diese Ausbildung der Drehlagerung zwischen den Tragarmenden und den Führungsschienen
der Arbeitsplatte wird je nach Einstellung der Exzenterteile und Außenverzahnungsteile
ein mehr oder weniger großes Anheben bzw. Absenken der Führungsschiene gegenüber der
Lagerwelle im Tragarm erreicht. Dabei bestimmt die exzentrische Lagerung der Lagerwelle
in dem mit rundem Querschnitt ausgebildeten Exzenterteil und dessen Durchmesser den
möglichen Einstellbereich. Mit dem Halteteil wird die Einstellung des Exzenterteiles
arretiert, da sich das mit Außenverzahnung versehene Außenverzahnungsteil in der geschlossenen,
kreisförmigen Innenverzahnung des Halteteiles nicht verdrehen kann und das Halteteil
selbst durch den Führungsstift unverdrehbar festgehalten ist. Der Führungsstift ist
in dem Langloch der Führungsschiene geführt und gehalten. Das Langloch muß lang genug
sein, damit der Führungsstift dem Verstellweg des Tragarmes folgen kann. Das Außenverzahnungsteil
ist in verschiedenen Stellungen in die Innenverzahnung des Halteteiles einführbar,
so daß die Zahnteilung von Außen- und Innenverzahnung die Stufen der Verstellbarkeit,
d.h. des Ausrichtens, festlegen.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Tragarme aus zwei Tragarmhälften
zusammengesetzt sind, wobei jede Tragarmhälfte einen Teil der Lageraufnahme bildet,
daß die Lagerwelle an bei den Enden aus der Lageraufnahme vorsteht und unverdrehbar
ein gleich ausgerichtetes Exzenterteil trägt, und daß jedem Exzenterteil ein Außenverzahnungsteil,
ein Halteteil mit Innenverzahnung und Führungsstift sowie ein Langloch in der Führungsschiene
zugeordnet ist. Mit dieser Anordnung wird eine eindeutige, unverkantete Verstellung
der Führungsschiene erreicht, da diese beidseitig abgestützt und gehalten wird.
[0008] Damit die volle Exzentrizität zwischen der Lagerwelle und den Exzenterteilen ausnützbar
ist, sieht eine Ausgestaltung vor, daß die Außenverzahnungsteile einstückig mit den
zugeordneten Exzenterteilen verbunden und als quaderförmige Blöcke ausgebildet sind,
die mit ihrer Längsachse auf die große Exzenterabmessung ausgerichtet und an ihren
Schmalseiten mit kreisbogenförmigen Außenverzahnungen versehen sind, welche auf die
kreisförmigen Innenverzahnungen der Halteteile abgestimmt sind.
[0009] Die unverdrehbare Festlegung der Exzenterteile auf der Lagerwelle wird auf einfache
Weise dadurch erreicht, daß die Lagerwelle als Mehrkantwelle ausgebildet ist, auf
deren Ende die mit entsprechenden Steckaufnahmen versehenen Exzenterteile aufsteckbar
und unverdrehbar auf dieser gehalten sind.
[0010] Die Auslegung der Halteteile ist nach einer Ausgestaltung so gewählt, daß die Innenverzahnung
der Halteteile als einseitig geschlossener Ring ausgebildet ist, an den sich seitlich
eine Lasche mit Führungsstift anschließt.
[0011] Damit die Führungsstifte der Halteteile möglichst ohne Spiel geführt sind, ist vorgesehen,
daß die Breite der Langlöcher in den Führungsschienen an den Durchmesser der Führungsstifte
der Halteteile angepaßt ist.
[0012] Ist nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, daß die Führungsschienen mit feststehenden
Schienen von Teleskopauszügen verbunden sind und daß die Arbeitsplatte mit den ausziehbaren
Schienen der Teleskopauszüge verbunden oder verbindbar ist, dann kann die eingestellte
Arbeitsplatte am Tischgestell ausgezogen werden, wobei zudem vorgesehen werden kann,
daß die Teleskopauszüge in jeder Auszugstellung arretierbar sind.
[0013] Die ausziehbaren Schienen der Teleskopauszüge sind mit Befestigungsplatten zum Anbringen
der Arbeitsplatte versehen.
[0014] Die Erfindung wird anhand einer Verbindungsstelle zwischen einem Tragarm und der
Führungsschiene der Arbeitsplatte näher erläutert.
[0015] Von dem Tischgestell des Büro- oder Arbeitstisches ist in der Zeichnung nur das freie
Ende eines Tragarmes 10 gezeigt, der aus zwei Tragarmhälften 11 und 12 zusammengesetzt
ist. Der Arbeitsplatte mit der Führungsschiene 30 zugekehrt sind an den Tragarmhälften
11 und 12 Teile 13 und 14 einer Lageraufnahme für eine Lagerwelle 16 angeformt. Die
Lagerbohrung 15 ist dabei so angebracht, daß die Lagerwelle 16 senkrecht zum Tragarm
10 und zur Führungsschiene 30 steht. Die Lagerwelle 16 ist in die Lagerbohrung 15
eingeführt und läßt sich darin drehen. Sie steht an beiden Enden aus der Lagerbohrung
15 vor und nimmt ein Exzenterteil 17 bzw. 21 auf. Diese Exzenterteile 17 und 21 sind
identisch ausgebildet und weisen eine exzentrisch Steckaufnahme 18 auf, so daß die
Exzenterteile 17 und 21 gleich ausgerichtet und unverdrehbar auf der Lagerwelle 16
festgelegt werden können. Dabei kann ein Paß- und Preßsitz gewählt werden, so daß
die Lagerwelle 16 mit den beiden Exzenterteilen 17 und 21 eine Einheit bildet, die
in der zusammengesetzten Lageraufnahme 13,14 frei drehbar gelagert ist. Die Exzenterteile
17 und 21 sind walzenförmig mit rundem Querschnitt, ihre Exzentrizität wird durch
die Lagerung der Lagerwelle 16 in den Steckaufnahmen 18 erhalten. An die Exzenterteile
17 und 21 sind Außenverzahnungsteile 19 und 22 einstückig angeformt, die quaderförmig
ausgebildet und mit ihrer Längsabmessung auf die große Exzenterabmessung ausgerichtet
sind. An den Schmalseiten tragen die Außenverzahnungsteile 19 und 22 kreisbogenförmige
Außenverzahnungen 20 und 23, die in ihrer Teilung und in ihrem Durchmesser auf die
kreisförmige Innenverzahnung 26 und 29 von Halteteilen 24 und 27 abgestimmt sind.
Diese Halteteile 24 und 27 dienen zur Arretierung der Exzentereinstellung. Die Außenverzahnungsteile
19 und 22 können in verschiedenen Winkelstellungen, d.h. Drehstellungen, der Exzenterteile
17 und 21 in die Innenverzahnungen 26 und 29 der Halteteile 24 und 27 eingeführt werden,
wodurch die Halteteile 24 und 27 in mehr oder weniger Abstand zur Lagerwelle 16 zu
stehen kommen. Damit sich die Halteteile 24 und 27 nicht verdrehen können, sind sie
mit einem Führungsstift 25 bzw. 28 versehen, der in einem Langloch 31 der Führungsschiene
30 verstellbar geführt ist. Die Innenverzahnung 26 bzw. 29 der Halteteile 24 und 27
bildet einen einseitig geschlossenen Ring, an den seitlich eine Lasche mit dem Führungsstift
25 bzw. 28 angeformt ist. Die im Querschnitt U-förmige Führungsschiene 30 hat in jedem
Seitenschenkel ein Langloch 31, so daß beide Halteteile 24 und 27 unverdrehbar gehalten
und verstellbar geführt sind. Die Länge der Langlöcher 31 ist an den Verstellweg des
Tragarmes 10 bei seiner Verschwenkung von der Absenkendstellung zur Hochschwenkendstellung
anzupassen. Die Langlöcher 31 können aber auch die beiden Endstellungen des Tragarmes
10 festlegen.
[0016] Die Führungsschiene 30 trägt im Ausführungsbeispiel die feststehende Schiene 32 eines
Teleskopauszuges. Die ausziehbare Schiene 33 ist mit einer Befestigungsplatte 34 versehen,
an der die Arbeitsplatte befestigt wird.
[0017] Das Ende jeden Tragarmes 10 ist in gleicher Weise mit der zugeordneten Führungsschiene
gekoppelt, so daß alle vier Abstütz- und Verbindungsstellen begrenzt vertikal einstellbar
sind, um die Arbeitsplatte auszurichten. Die Einstellung kann nach Abnehmen der Halteteile
und Verdrehen der Exzenterteile auch leicht wieder verändert werden. Nach der Neueinstellung
sind die Halteteile wieder anzubringen und die neue Einstellung zu arretieren.
[0018] Es ist leicht einzusehen, daß die Ausrichtung der Arbeitsplatte auch dann erreicht
wird, wenn die Lagerwelle 16 nur ein Exzenterteil, z.B. 17, trägt, das mit einem Halteteil,
z.B. 24, zusammenarbeitet. Die symmetrische Anordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel
bringt jedoch eine eindeutige, unverkantete Ausrichtung der Führungsschiene 30 und
der damit verbundenen Arbeitsplatte.
1. Büro- oder Arbeitstisch mit Tischgestell und Arbeitsplatte, bei dem die Arbeitsplatte
von zwei Tragarmpaaren getragen und in der Höhe und/oder Neigung durch Verschwenken
der Tragarmpaare zwischen einer Absenkendstellung und einer Hochschwenkendstellung
veränderbar ist und bei dem die Arbeitsplatte an zwei parallel zueinander angeordneten
und auf den Abstand der Tragarme in den Tragarmpaaren angepaßten Führungsschienen
angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freien Enden der Tragarme (10) eine Lageraufnahme (13,14) für eine Lagerwelle
(16) aufweisen, die senkrecht zum Tragarm (10) steht,
daß mit der Lagerwelle (16) mindestens ein Exzenterteil (17,21) unverdrehbar verbunden
ist,
daß das Exzenterteil (17,21) mit einem Außenverzahnungsteil (19,22) versehen ist,
das in unterschiedlichen Stellungen in eine kreisförmige Innenverzahnung (26,29) eines
Halteteils (24,27) einführbar und jeweils unverdrehbar festlegbar ist, und
daß das Halteteil (24,27) mittels eines Führungsstiftes (25,28) in einem Langloch
(31) der zugeordneten Führungsschiene (30) verstellbar geführt ist, wobei die Länge
des Langloches (31) an den Verstellweg des Führungsstiftes (25,28) bei der Verschwenkung
des zugeordneten Tragarmes (10) von der Absenkendstellung in die Hochschwenkendstellung
angepaßt ist.
2. Büro- oder Arbeitstisch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragarme (10) aus zwei Tragarmhälften (11,12) zusammengesetzt sind, wobei
jede Tragarmhälfte (11,12) einen Teil der Lageraufnahme (13,14) bildet,
daß die Lagerwelle (16) an beiden Enden aus der Lageraufnahme (13,14) vorsteht und
unverdrehbar ein gleich ausgerichtetes Exzenterteil (17,21) trägt, und
daß jedem Exzenterteil (17,21) ein Außenverzahnungsteil (19,22), ein Halteteil (24,27)
mit Innenverzahnung (26,29) und Führungsstift (25,28) sowie ein Langloch (31) in der
Führungsschiene (30) zugeordnet ist.
3. Büro- oder Arbeitstisch nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenverzahnungsteile (19,22) einstückig mit den zugeordneten Exzenterteilen
(17,21) verbunden und als quaderförmige Blöcke ausgebildet sind, die mit ihrer Längsachse
auf die große Exzenterabmessung ausgerichtet und an ihren Schmalseiten mit kreisbogenförmigen
Außenverzahnungen (20,23) versehen sind, welche auf die kreisförmigen Innenverzahnungen
(26,29) der Halteteile (24,27) abgestimmt sind.
4. Büro- oder Arbeitstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Außenverzahnung (20,23) des Außenverzahnungsteils (19,22) und die Innenverzahnung
(26,29) der Halteteile (24,27) die Stufen der Exzenterstellung vorgegeben sind.
5. Büro- oder Arbeitstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerwelle (16) als Mehrkantwelle ausgebildet ist, auf deren Ende die mit
entsprechenden Steckaufnahmen (18) versehenen Exzenterteile (17,21) aufsteckbar und
unverdrehbar auf dieser gehalten sind.
6. Büro- oder Arbeitstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenverzahnung (26,29) der Halteteile (24,27) als einseitig geschlossener
Ring ausgebildet ist, an den sich seitlich eine Lasche mit Führungsstift (25,28) anschließt.
7. Büro- oder Arbeitstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Langlöcher (31) in den Führungsschienen (30) an den Durchmesser
der Führungsstifte (25,28) der Halteteile (24,27) angepaßt ist.
8. Büro- oder Arbeitstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsschienen (30) mit feststehenden Schienen (32) von Teleskopauszügen
verbunden sind und daß die Arbeitsplatte mit den ausziehbaren Schienen (33) der Teleskopauszüge
verbunden oder verbindbar ist.
9. Büro- oder Arbeitstisch nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ausziehbaren Schienen (33) der Teleskopauszüge mit Befestigungsplatten (34)
für die Arbeitsplatte versehen sind.