[0001] Das Walzen von hochfesten Werkstoffen an kleinste Enddicken erfordert aus umformtechnischen
und wirtschaftlichen Gründen möglichst kleine Arbeitswalzendurchmesser. Für diese
Anwendungsfälle haben sich die bekannten Vielwalzengerüste durchgesetzt. Die vorhandene
und sich verstärkende Nachfrage nach Bändern kleinster Enddicken war unter anderem
Anlaß, schnelllaufende 12- und 20-Walzengerüste zu entwickeln. Wesentliches Merkmal
dieser Vielwalzengerüste ist außer der Zahl der Walzen die direkte hydraulische Anstellung,
mit der engste Banddickentoleranzen gewährleistet werden können. Qualitativ unterschiedlich
auf die Walzspaltkontur wirkende Stellmechanismen sind zur Steuerung bzw. Regelung
der Bandplanheit gegeben. Walzen und Stützachsen mit Stützrollen sind in zwei voneinander
vertikal unabhängig beweglichen Lagergehäusen angeordnet. Durch deren Verfahren lassen
sich große Walzenabschliffe und auch in engen Grenzen wahlweise anwendbare unterschiedliche
Arbeitswalzendurchmesser ausgleichen. Die zuletzt genannte Möglichkeit, unterschiedliche
Arbeitswalzendurchmesser einzusetzen, sowie die vergleichsweise hohen Walzgeschwindigkeiten
machen die Vielwalzengerüste auch für große Banddickenbereiche attraktiv. 20-Walzengerüste
bieten aufgrund ihrer zur Ballenlänge relativ kleinen Arbeitswalzendurchmesser Vorteile
beim Walzen von dünnen, harten Werkstoffen.
[0002] Sowohl 12-Walzengerüste als auch 20-Walzengerüste weisen zwei Walzensätze mit Arbeitswalzen
an den einander zugekehrten Enden der beiden Walzensätze auf, die den Walzspalt begrenzen
und von zwei Seiten auf das Walzmaterial einwirken. Außer der Arbeitswalze weist jeder
Walzensatz eine Anzahl innerer Zwischenwalzen und äußerer Stützrollen auf, an denen
die Arbeitswalze sich abstützt. Die direkte Anstellung bei 20-Walzengerüsten macht
es möglich, bei diesen ohne zusätzliche Umbaumaßnahmen und insbesondere ohne Veränderung
der Anzahl der Walzen wahlweise Arbeitswalzen mit Durchmessern im Verhältnis von bis
zu ca. 2,5, beispielsweise zwischen 30 und 70 mm, einzubauen.
[0003] Entsprechend der Walzaufgabe, d.h. in Abhängigkeit von Bandbreite, minimaler und
maximaler Banddicke, Bandwerkstoff usw., ist der Walzgerüsttyp zu wählen, z.B. Zwei-,
Vier- oder 20-Walzengerüst.
[0004] Beim Walzen an kleinste Enddicken ist es auch bekannt, in mehrstufigen Walzverfahren
verschiedene Gerüsttypen einzusetzen, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen. So ist
es beispielsweise bekannt, Vielwalzengerüste mit 12- oder 20-Walzen und Arbeitswalzen
mit kleinem Durchmesser einzusetzen, um wirtschaftlich, d.h. mit möglichst wenigen
Durchgängen, von einer relativ großen Ausgangsdicke auf eine kleinste Enddicke von
beispielsweise 0,01 mm oder 0,05 mm zu kommen und danach die Oberfläche des Walzgutes
einer Nachwalzung zu unterziehen, indem das Walzgut ohne wesentliche weitere Veränderung
der mit dem Vielwalzengerüst erreichten Enddicke durch ein Walzengerüst mit relativ
großem Walzendurchmesser hindurchgeführt wird.
[0005] Die Beziehung zwischen Walzenanzahl und Walzendurchmesser läßt sich am einfachsten
damit erklären, daß schlankere Arbeitswalzen, d.h. Arbeitswalzen mit geringerem Durchmesser
mehr als dickere Walzen dazu neigen, sich durchzubiegen und deshalb, d.h. um das Durchbiegen
zu vermeiden, eine bessere Abstützung der Arbeitswalzen erforderlich ist, was den
Einsatz einer größeren Anzahl von Stütz- und Zwischenwalzen erfordert. Das heißt,
für den Nachwalzvorgang mit den dickeren Walzen werden Zwei- und Vierwalzengerüste
eingesetzt.
[0006] Die bisher verwendeten Typen der Vielwalzengerüste haben nun jeweils eine einmal
festgelegte Walzenzahl. Ein 12-Walzengerüst arbeitet stets mit 12 Walzen, ein 20-Walzengerüst
arbeitet stets mit 20 Walzen. Das bedeutet, daß bei einem ersten Walzvorgang mit Erreichen
einer sehr geringen Enddicke aus einem relativ dicken Ausgangsmaterial in einem Durchgang
allenfalls einigen wenigen Walzdurchgängen und der Notwendigkeit der Oberflächennachbearbeitung
zwei verschiedene Walzengerüste zum Einsatz kommen müssen. Zunächst ein Vielwalzengerüst
mit beispielsweise 20 Walzen, von denen die Arbeitswalzen sehr schlank sind für die
Reduktion der Dicke des Walzgerüstes und daran anschließend ein Walzengerüst mit weniger
Walzen, wobei die Arbeitswalzen einen relativ großen Durchmesser haben.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Vielwalzengerüst so auszubilden, daß mit ihm
Arbeiten ausgeführt werden können, wie sie bisher auf einem 20-Walzengerüst ausgeführt
werden, aber auch Arbeiten, die einen größeren Arbeitswalzendurchmesser als bei einem
20-Walzengerüst möglich erfordern. Aufgabe der Erfindung ist es mit anderen Worten,
ein Vielwalzengerüst aufzuzeigen, das die Vorteile eines Vielwalzengerüstes, beispielsweise
eines 20-Walzengerüstes aufweist, mit einfachen Mitteln jedoch so umgestellt werden
kann, daß auch ein wirtschaftlicher Einsatz beim Walzen von dickeren Bändern oder
sogar der Einsatz als Dressiergerüst möglich ist.
[0008] Die Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst, deren Merkmale sich aus dem Anspruch
1 ergeben und die durch die Merkmale der Unteransprüche in zweckmäßiger Weise ausgestaltet
wird.
[0009] Im Ergebnis liegt also mit der Erfindung ein Walzengerüst vor, das ein 20-Walzengerüst
ist und gleichwertig für alle Arbeiten eingesetzt werden kann, für die 20-Walzengerüste
vorgesehen sind; mit dem also Walzmaterial auf eine Enddicke gebracht werden kann,
die beispielsweise zumindest im Bereich von 0,10 mm liegt. Nach relativ einfachem
Umbau sind aber mit dem Walzengerüst nahezu in gleicher Effizienz auch Arbeiten durchführbar,
für die bisher andere Walzengerüste zum Einsatz kommen. Dabei bietet die Ausbildung
als 20-Walzengerüst mit der größeren Anzahl von Walzen gute Voraussetzungen dafür,
daß bei der Umrüstung auf Rollensätze mit Arbeitswalzen, die größere Durchmesser haben,
eine solche Anzahl von Abstützwalzen im Gerüst verbleibt, daß die verbleibende Walzenanzahl
noch ausreichend die Arbeitswalzen mit größerem Durchmesser, also geringeren Anforderungen
an die Abstützung, abstützen, andererseits aber so viele Abstützwalzen ausgebaut werden
können, daß Arbeitswalzen mit größeren Durchmessern eingebaut werden können.
[0010] Andererseits ist aber ein Walzengerüst mit einem wesentlich größeren Einsatzgebiet
geschaffen. Ist das Walzengerüst als 20-Walzengerüst ausgerüstet, so können mit ihm
in optimaler Weise Walzvorgänge durchgeführt werden, wie sie den Einsatz heutiger
20-Walzengerüste erfordern, es kann also insbesondere Walzmaterial in optimaler Weise
auf kleinste Enddicken gewalzt werden. Es müssen keine Abstriche gegenüber einem 20-Walzengerüst
in Standardbauweise gemacht werden. Ist dasselbe Walzengerüst mit geringerem Aufwand
auf ein 14-Walzengerüst umgerüstet, was sich angesichts der oben geschilderten Situation
als unschwer machbar erweist, so sind nahezu die Verhältnisse erreicht, wie sie zum
Nachwalzen notwendig sind. Das bedeutet, daß kaum Abstriche gegenüber einem speziellen
Nachwalzgerüst gemacht werden müssen. Darüber hinaus kann aber das Einsatzgebiet des
erfindungsgemäßen Walzengerüstes nochmals als erweitert angesehen werden, indem in
der Ausrüstung als 20-Walzengerüst Enddicken im Bereich von 0,10 mm erreicht werden
können, dann das Walzengerüst zum 14-Walzengerüst umgerüstet wird und das vorher mit
den sehr schlanken Arbeitswalzen auf die gewollte und mit dem 20-Walzengerüst gut
mögliche Enddicke gebrachte Walzmaterial durch Einsatz der weit weniger schlanken
Arbeitswalzen des 14-Walzengerüstes ohne zusätzliche Dickenreduktion eine Oberflächenvergütung
erfährt, die für eine ganze Reihe von Anwendungsfällen ausreicht. Ein Walzwerk muß
also mit der Anschaffung eines erfindungsgemäßen Walzengerüstes etwas mehr investieren,
als wenn nur ein 20-Walzengerüst angeschafft würde, kann aber mit einer Maschine den
Arbeitsbereich von zwei Walzengerüsttypen abdecken, so daß die erfindungsgemäße Lösung
letztlich doch die wirtschaftlichere Lösung darstellen wird. Erfolgt aber ein optimales
Nachwalzen mit einem üblichen Walzengerüst mit beispielsweise mit zwei oder mit vier
Walzen und schafft der Walzwerkbetreiber hierzu eine spezielle Maschine an, so kann
mit ihr Walzmaterial bearbeitet werden, das von nur einer erfindungsgemäßen Maschine
kommt, wo es nach der derzeit üblichen Technik von zwei verschiedenen Walzengerüsten
kommt. Es ist also mit der Erfindung eine unter einer Reihe von Gesichtspunkten wirtschaftlichere
Problemlösung möglich.
[0011] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert, wobei in Fig. 1 ein
Walzengerüst als 20-Walzengerüst ausgerüstet dargestellt ist und in Fig. 2 dasselbe
Walzengerüst nach der Umrüstung auf ein 14-Walzengerüst dargestellt ist; das Walzengerüst
ist in beiden Fällen schematisch mit Blickrichtung in Richtung der Walzendrehachsen
dargestellt. In Fig. 3,4 ist eine Seitenansicht (teilweise im Schnitt) einer Ausführungsform
des Oberteils eines Walzengerüstes (Fig. 3) bzw. einer Querschnittsansicht dieses
Oberteils (Fig. 4) dargestellt.
[0012] Bei dem Walzengerüst handelt es sich um ein solches in Ständerbauweise mit direkter
hydraulischer Anstellung. Die hydraulische Anstellung ist mit 1 bezeichnet. Die Anstellung
1 bietet den Vorteil, daß aufgrund des in großen Bereichen frei wählbaren Anstellhubes
innerhalb einer bestimmten Grenze ein minimal/maximal einsetzbarer Arbeitswalzendurchmesser
gewählt werden kann. Die Grenze wird durch die Geometrie der beiden Walzensätze 2,3
bestimmt. Realisierbar ist eine Ausführung als 20-Walzengerüst mit Arbeitswalzendurchmesserverhältnissen
von bis zu 2,8, wie es bei bekannten Walzengerüsten bereits realisiert ist, die ausschließlich
als 20-Walzengerüst konzipiert sind und wobei Arbeitswalzen 5, 5' einsetzbar sind,
deren Durchmesser beispielsweise zwischen 30 und 70 mm liegen kann.
[0013] Als 20-Walzengerüst ist das erfindungsgemäße Vielwalzengerüst in der Ausstattung
gemäß Fig. 1 konzipiert. Im Walzengerüstständer 4 ist oben die hydraulische Anstellung
1 angeordnet, die direkt auf das obere Lagergehäuse 15 mit dem oberen Walzensatz 2
einwirkt, der seinerseits mit der Arbeitswalze 5 auf die Oberseite des Walzmaterials
14 einwirkt bzw. den Walzspalt 14' von oben her begrenzt, sowie eine Arbeitswalze
5' eines unteren Walzensatzes 3 auf die Unterseite des Walzmaterials 14 einwirkt bzw.
den Walzspalt 14' von unten her begrenzt. Die Arbeitswalzen 5, 5', innere Zwischenwalzen
6, 7 bzw. 6', 7', äußere Zwischenwalzen 8, 9, 10 bzw. 8', 9', 10' und Stützrollen
11 bzw. 11' des oberen Walzensatzes 2 bzw. des unteren Walzensatzes 3 entsprechen
an sich dem Stand der Technik, so daß hierauf im einzelnen nur wie es im Zusammenhang
mit Fig. 3, 4 geschieht, eingegangen werden muß. Die Lagergehäuse 15, 15' beider Walzensätze
2 bzw. 3 sind relativ zueinander verstellbar in dem Walzengerüst angeordnet, um einerseits
den unteren Stützrollensatz 3 auf Pass-line Höhe zu bringen, andererseits den Walzspalt
14' unterschiedlich weit öffnen zu können. Entsprechend ist die Anstellung 1 bzw.
sind Antriebe ausgelegt; die Drehbewegung der Walzen bzw. Rollen wird durch einen
Antrieb bewirkt, der wie die Anstellung an sich üblich und deshalb nicht dargestellt
ist.
[0014] Bezüglich der Walzen 5 bis 10 bzw. 5' bis 10' einerseits und der Rollen 11, 11' andererseits
sei darauf hingewiesen, daß alle Walzen 5 bis 10 bzw. 5' bis 10' einstückig von ihrem
einen zu ihrem anderen Ende durchgehend ausgebildet sind, um Arbeitswalzen bzw. Zwischenwalzen
zu bilden, während mit 11 bzw. 11' Stützwalzen bezeichnet sind, die jedoch nicht einstückig
von ihrem einen zu ihrem anderen Ende durchgehend ausgebildet sind, obwohl sie eine
den Arbeits- und Zwischenwalzen entsprechende Länge haben, sondern die aus einzelnen
Rollen bestehen, die mit relativ geringen Abständen nebeneinander drehfest einer Welle
16 zugeordnet sind, so daß die Stützwalzen 11, 11' in der Praxis als Rollensätze bzw.
Stützrollensätze bezeichnet werden.
[0015] Erfindungsgemäß ist nun das Walzengerüst vom 20-Walzengerüst gemäß Fig. 1 auf ein
14-Walzengerüst gemäß Fig. 2 umrüstbar. Hierzu wird die Walzengruppe 5 bis 8 bzw.
5' bis 8' jedes Walzensatzes 2 bzw. 3 ausgebaut und an deren Stelle wird je eine einzelne
Arbeitswalze 13 bzw. 13' mit entsprechend größerem Durchmesser im jeweiligen Lagergehäuse
15 bzw. 15' gelagert. In jedem Walzensatz 2 bzw. 3 stützt sich die Arbeitswalze 13
bzw. 13' an den Walzen 9, 10 bzw. 9', 10' ab. Wesentlich bei der Erfindung ist also
die Abstimmung zwischen den Walzengruppen 5 bis 8 bzw. 5' bis 8' einerseits und der
Arbeitswalze 13 bzw. 13' andererseits im jeweiligen Walzensatz 2 bzw. 3 und die Möglichkeit
deren Lagerung in seitlichen Lagen bzw. Lagergehäusen des Walzengerüstes derart, daß
in jedem der beiden Fälle die Arbeitswalzen auf das Walzgut 14' im Walzspalt 14 einwirken
und ihre ordnungsgemäße Abstützung möglich bzw. gewährleistet sind. Es sind also aus
dem 20-Walzengerüst so viele Walzen ausbaubar, daß Platz geschaffen wird für zwei
Walzen großen Durchmessers.
[0016] Es sind also aus dem erfindungsgemäßen Walzengerüst bei dessen anfänglicher Ausrüstung
als 20-Walzengerüst so viele Walzen einschließlich der Arbeitswalzen 5, 5' ausbaubar,
daß Platz geschaffen ist für zwei Arbeitswalzen 13, 13' entsprechend größerer Durchmesser.
Trotzdem verbleiben dabei in beiden Walzensätzen 2, 3 so viele Walzen, daß es für
die dickeren und demzufolge weniger zum Durchbiegen neigenden Arbeitswalzen 13, 13'
ausreichend ist.
[0017] In Fig. 3, 4 ist mit 15 das Oberteil bzw. das obere Gehäuse eines erfindungsgemäßen
Vielwalzengerüstes bezeichnet, so daß es sich bei dem dargestellten Walzensatz um
den oberen Walzensatz 2 gemäß Fig. 1, 2 handelt, wobei unterstellt wird, daß das Vielwalzengerüst
als 20-Walzengerüst entsprechend Fig. 1 eingerichtet ist. Der untere Walzensatz 3
ist also entsprechend ausgebildet.
[0018] Der Stützrollensatz aus den Rollen 11 und den Stützachsen 16 ist am Lagergehäuse
15 mittels Sattelstücken 17 abgestützt, wobei die Sattelstücke 17 unabhängig voneinander
mittels Verstelleinrichtungen einstellbar sind, die beispielsweise aus je einem Paar
Keilen 22, 23 bestehen, auf den deren am Gehäuse 15 abgestützten Stellteil 23 eine
Kolben-Zylindereinheit 24, 25 einwirkt, wobei der andere Stellteil 22 dem jeweiligen
Sattelstück 17 zugeordnet ist. Jedem Sattelstück ist eine solche Stelleinrichtung
zugeordnet, die unabhängig von den Stelleinrichtungen der anderen Stellstücke arbeitet.
[0019] Die seitlichen der äußeren Zwischenwalzen 9, 10 sind am Lagergehäuse 15 durch Kolben-Zylindereinheiten
18, 19 einstellbar gelagert, wobei nur die beiden Einheiten 18, 19 für die seitliche
äußere Zwischenwalze 9 gezeigt sind, die andere seitliche äußere Zwischenwalze 10
aber entsprechend gelagert ist. Entsprechend ist die mittlere äußere Zwischenwalze
8 an einer Kolben-Zylindereinheit 20 gelagert.
[0020] Die Kolben-Zylindereinheiten 18, 19 und 24, 25 sowie 20 sind gelenkig am Lagergehäuse
15 gelagert. Die inneren Zwischenwalzen 6, 7 sind ebenfalls gelenkig am Lagergehäuse
15 gelagert (in Fig. 3 nicht gezeigt); die Arbeitswalze 5 ist zwischen Walzgut 14
und den Zwischenwalzen 6,7 lose eingelegt. Die Aufhängung der Arbeitswalze 13 kann
mittels einer Kolben-Zylindereinheit, ähnlich der Kolben-Zylindereinheit 20, erfolgen.
[0021] Abschließend soll noch darauf hingewiesen werden, daß Abwandlungen möglich sind,
ohne den Kern der Erfindung zu verändern. Dazu gehört insbesondere, daß die hydraulische
Anstellung 1 statt auf das obere Lagerhäuse 15 auch auf das untere Lagergehäuse 15'
einwirken kann.
1. Vielwalzengerüst in Ständerbauweise mit einem Walzensatz über dem Walzspalt und einem
entsprechenden Walzensatz unter dem Walzspalt sowie vorzugsweise direkter hydraulischer
Anstellung, gekennzeichnet durch die Umrüstbarkeit zwischen zwei Walzensätzen mit einer höheren Anzahl von Walzen,
in die jeweils eine Arbeitswalze (5, 5') mit relativ kleineren Durchmessern eingeschlossen
ist und zwei Walzensätzen mit einer geringeren Anzahl von Walzen, in die jeweils eine
Arbeitswalze (13, 13') mit relativ größeren Durchmessern eingeschlossen ist, wobei
in beiden Fällen jeder Walzensatz (2, 3) eine Anzahl unverändert beizubehaltender
Walzen (9, 10, 11; 9', 10', 11') und eine Anzahl auswechselbarer Walzen (5, 6, 7;
5', 6', 7') aufweist.
2. Vielwalzengerüst nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Umrüstbarkeit zwischen einem 20- und einem 14-Walzengerüst.
3. Vielwalzengerüst nach Anspruch 2 mit eine Anzahl äußerer, d.h. dem Walzspalt (14)
am weitesten entfernter Stützwalzen (11, 11'), einer den Walzspalt definierenden Arbeitswalze
(5 bzw. 13; 5' bzw. 13') und mehreren Zwischenwalzen (6 bis 10 bzw. 6' bis 10'; 9,
10 bzw. 9', 10') zwischen Stützwalzen (11, 11') und Arbeitswalze (5, 13 bzw. 5', 13'),
wobei jeder der beiden Walzensätze (2, 3) solche gleichartigen Walzen einschließt,
dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Walzensatz (2, 3) die Stützwalzen (11, 11') bezüglich Ausbildung, Anordnung
und Anzahl sowohl bei der Bestückung als Vierzehnwalzengerüst als auch bei der Bestückung
als Zwanzigwalzengerüst gleich sind.
4. Vielwalzengerüst nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Reihe der äußeren Stützwalzen (11, 11') eines jeden Walzensatzes (2, 3) in
der Richtung auf den Walzspalt (14) eine Reihe von Zwischenwalzen (6 bis 10 bzw. 6'
bis 10') folgt, die so ausgelegt ist, daß zwei in der Reihe außen liegende Zwischenwalzen
(9, 10 bis 9', 10') sowohl bei der Bestückung als 14-Walzengerüst als auch bei der
Bestückung als 20-Walzengerüst eingebaut sind, während eine in der Reihe dieser Zwischenwalzen
(8 bis 10 bzw. 8' bis 10') innen liegende bzw. mittlere dritte Zwischenwalze (8 bzw.
8') bei der Bestükkung als 20-Walzengerüst eingebaut ist, bei der Bestückung als 14-Walzengerüst
dagegen ausgebaut bleibt.
5. Vielwalzengerüst nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Bestückung als 14-Walzengerüst in jedem Walzensatz (2, 3) die beiden in der
Reihe der Zwischenwalzen (8 bis 10 bzw. 8' bis 10') außen liegenden Zwischenwalzen
(9, 10 bzw. 9', 10') sowohl mit den Stützwalzen der äußeren Stützwalzenreihe (11 bis
11') als auch mit der einzigen Arbeitswalze (13 bis 13') relativ großen Durchmessers
zusammenarbeitet.
6. Vielwalzengerüst nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Bestückung als 20-Walzengerüst in jedem Walzensatz die beiden in der Reihe
der Zwischenwalzen (8 bis 10 bzw. 8' bis 10') die beiden außen liegenden Zwischenwalzen
(9, 10 bzw. 9', 10') und die mittlere, dritte Zwischenwalze (8 bis 8') dieser Zwischenwalzenreihe
sowohl untereinander, als auch mit den Stützwalzen (11 bis 11') der äußeren Stützwalzenreihe,
als auch mit Zwischenwalzen (6, 7 bzw. 6', 7') einer inneren Zwischenwalzenreihe zusammenwirken,
wobei die Zwischenwalzen der inneren Zwischenwalzenreihe auch mit der einen Arbeitswalze
(5 bzw. 5') relativ kleinen Durchmessers zusammenwirken.