[0001] Die Erfindung betrifft ein Kupplungskopfgehäuse einer Mittelpufferkupplung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Kupplungskopfgehäuse ist durch die DE PS 662 874 und die DE PS 29
26 301 bekannt.
[0003] Die genaue axiale Ausrichtung zwischen zwei Mittelpufferkupplungen zweier gegeneinander
fahrender Schienenfahrzeuge ist im Betriebseinsatz vor dem Ineinandergreifen praktisch
nicht gegeben. Ursache sind einerseits die Fahrweg- und andererseits die Fahrzeuggegebenheiten.
Es sind somit Höhen- und Seitenversatz, aber auch Winkelversatz vor dem Kuppelvorgang
auszugleichen. Um anzugeben, welcher von der exakten axialen Ausrichtung abweichende
Versatz von zwei zu kuppelnden Mittelpufferkupplungen für ein ordnungsgemäßes Kuppeln
nicht überschritten werden darf, wird ein sogenannter Greifbereich angegeben, innerhalb
dessen ein Kuppelvorgang noch bestimmungsgemäß eingeleitet und nach der Einstellung
zueinander abgeschlossen werden kann.
[0004] In der DE PS 662 874 wird zur Vergrößerung des Greifbereichs z. B. vorgeschlagen,
ein Führungshorn als Führung auf der Trichterseite und eine innere Leiste als zweite
Führung am vorstehenden Zentriervorsprung anzuordnen. Für bestimmte Fahrzeuge, wie
z. B. Straßenbahnen, wird jedoch das Gefährdungspotential eines vorstehenden Führungshornes
als zu groß angesehen, da auch im fließenden Straßenverkehr gefahren wird.
[0005] Die in der DE PS 29 26 301 angegebene Mittelpufferkupplung weist kein Führungshorn
am Kupplungsgehäuse auf und verfügt zur Greifbereichserweiterung über eine innere
Führungsfläche am Zentriervorsprung. Von ihrer Bauart her ist diese Kupplung auf Eisenbahnfahrzeuge
zugeschnitten ohne Auflagen für die Größe der Abmessungen.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Kupplungskopfgehäuse für Mittelpufferkupplungen
vorzuschlagen, bei dem für den Einsatz bei einer von den Abmessungen her beschränkten
Bauweise, insbesondere kleinen Höhenabmessungen, wie sie bei Niederflur-Fahrzeugen
vorkommen, ein möglichst großer Greifbereich erreicht wird unter günstiger Einbeziehung
der Vorteile bekannter Kupplungen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
[0008] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Durch die Anordnung der Kegelspitze und der entsprechenden Vertiefung des Trichters
dicht zur Mitte des Kupplungskopfes wird der Schwerpunkt der Kupplungsverbindung in
die Fahrzeuglängsachse gelegt. Die Bauweise ist kompakt und zu den Seiten hin nicht
ausladend. Die angegebenen Maße garantieren ein gleichmäßiges horizontales und vertikales
Eingleiten des Kegels in den Trichter.
[0010] Die Leitflächen an der inneren Führungsfläche des Zentrierkegels werden beispielsweise
für Kabelkupplungen benötigt, damit die Zentrierung der Kabelkupplungen nach der Zentrierung
der Kupplung erfolgen kann und nicht umgekehrt.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Die Figuren der Zeichnungen zeigen vereinfacht schematische
Darstellungen, die nicht maßstabsgetreu sind.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Schrägansicht eines Kupplungskopfes mit nach vorn liegenden Stirnfläche
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines Zentriervorsprungs bei einem Schnitt in der vertikalen Längsmittelebene
a,
- Fig. 3
- den Greifbereich eines erfindungsgemäßen Kupplungskopfes einer Mittelpufferkupplung.
[0013] Wie in Fig. 1 dargestellt,trägt ein Kupplungskopfgehäuse 1 an seiner Stirnfläche
2 einen Zentriervorsprung 3 und beweist im gleichen Abstand zur vertikalen Längsmittelebene
a wie der Zentriervorsprung 3 auf der anderen Hälfte der Stirnfläche 2 einen Trichter
4 zur Aufnahme des Zentriervorsprungs eines Gegenkupplungskopfgehäuses auf.
[0014] Ausgehend von der Stirnfläche 2 beweist der Zentriervorsprung 3 eine etwa quadratische,
teilweise oval geformte Zentrierfläche 5 mit der inneren Leiste 5a auf, an die sich
der nach vorn verjüngende Teil des Zentriervorsprugnes 3 mit der Kegelspitze 6 anschließt.
In der Kegelspitze 6 befindet sich eine Ausnehmung 7, die in bekannter Weise eine
Kuppelöse (nicht dargestellt) enthält, die zurückgezogen im Inneren des Zentriervorsprungs
3 liegt. Oberhalb und unterhalb der Ausnehmung 7 befinden sich symmetrisch zur horizontalen
Quermittelebene
b an der zur Kupplungsmitte hin gelegenen inneren Führungsfläche 8 des Zentriervorsprunges
3 Leitflächen 9 zur Feinzentrierung des Zentriervorsprunges 3 in einem Gegenkupplungstrichter.
Der Trichter 4 weist an seinem Rand Einlaufschrägen 10 auf.
[0015] An dem Kupplungskopfgehäuse 1 ferner dargestellt ist der hinter der Stirnfläche 2
in der Längsmittelebene
a liegende obere Lagerpunkt des Bolzens 11 im Gehäuse 1, der den Drehpunkt 12 des Kupplungsverschlusses
bildet.
[0016] Im erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel hat die Kegelspitze 6 den Abstand A, der
2/5 von B beträgt, wobei B das Maß vor der Längsmittelebene
a bis zum äußeren Rand des Trichters 4 bzw. des Zentriervorsprungs 3 ist, von der Längsmittelebene
a, so daß der Schwerpunkt des Zentriervorsprunges 3 dicht an der Kupplungsmitte liegt.
Der Abstand B von der Kupplungsmitte bzw. der Längsmittelebene
a zur jeweils gegenüberliegenden Seite des Zentriervorsprunges 3 bzw. des Trichters
4 weist ein Maß zwischen 170 und 180 mm auf. Entsprechend kann C, die Höhe des Zentriervorsprunges
3 bzw. die senkrechte maximale Öffnungsweite des Trichters 4, größer als 160 mm und
kleiner als 180 mm und der Abstand E im Bereich zwischen 75 mm und 85 mm sein.
[0017] In Fig. 2 sind Ausgestaltung und Maße des Zentriervorsprunges 3 dargestellt, der
von der Quermittelebene
b symmetrisch in einen oberen und einen unteren Abschnitt geteilt wird, wobei
b mitten durch die Ausnehmung 7 verläuft. Die größte Öffnungsweite G der Ausnehmung
7 befindet sich an der Kegelspitze 6 und hat etwa ein Maß von 40 bis 50 mm. Demgemäß
beträgt die Ausdehnung bzw. Länge F der beiden Leitflächen 9 an der inneren Führungsfläche
8 80 mm bis 100 mm und der Abstand H zur Stirnfläche 2 ist kleiner bzw. gleich 25
mm.
[0018] Die Schrägwinkel an der Kegelspitze 6 sind mit L, die an der Ober- und Seiteseite
des Zentriervorsprunges 3 mit K gekennzeichnet.
[0019] Der Vorstand D der Kegelspitze 6 vor die Stirnfläche 2 liegt zwischen 104 mm und
117 mm. Der Zentriervorsprung 3 weist an seinem Ansatz an der Stirnfläche 2 die Zentrierfläche
5 mit der inneren Leiste 5a auf, in die die Ausnehmung 7 teilweise hineinragt.
[0020] Mit den angegebenen Maßen wird der in Fig. 3 abgegbildete Greifbereich einer Mittelpufferkupplung
mit mindestens 100 mm zu beiden Seite und 60 mm nach oben und unten erreicht. Man
erkennt, daß mindestens für 100 mm Auslenkung zur Seite ein rechteckiges Greifbereich
gegeben ist. Oberhalb und unterhalb der Mittelebene
b ist der Greifbereich gleichmäßig, was durch die in diesen Ausbreitungsrichtungen
völlig symmetrische Gestaltung der Stirnfläche 2 des Kupplungskopfes 1 erreicht wird.
[0021] Für Auslenkungen nach links ist ein Kuppeln sogar noch bei 130 mm Seitenversatz möglich.
Falls der Höhenversatz nicht die maximal möglichen 60 mm erreicht, sondern sich im
Bereich von bis zu 20 mm bewegt, ist bei einem Seitenversatz von 110 mm nach rechts
ebenfalls noch ein Kuppeln möglich.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Kupplungskopfgehäuse
- 2
- Stirnfläche
- 3
- Zentriervorsprung
- 4
- Trichter
- 5
- Zentrierfläche
- 5a
- Innere Leiste
- 6
- Kegelsplitze
- 7
- Ausnehmung
- 8
- Innere Führungsfläche
- 9
- Leitfläche
- 10
- Einlaufschräge
- 11
- Bolzen
- 12
- Drehpunkt Kupplungsverschluß
- a
- Vertikale Längsmittelebene
- b
- Horizontale Quermittelebene
- A
- Horizontaler Abstand Kegelspitze 6 zur Längsmittelebene a
- B
- Horizontaler Abstand von der Längsmittelebene a zu den jeweils gegenüberliegenden Seiten von Zentriervorsprung 3 und Trichter 4
- C
- Höhe des Zentriervorsprunges 3
- D
- Vorstand des Zentriervorsprunges 3 vor die Stirnfläche 2
- E
- Abstand des Drehpunktes 12 des Kupplungsverschlusses von der Stirnfläche 2
- F
- Länge der Leitfläche 9
- G
- Öffnungsweite der Ausnehmung 7 zum Durchtritt der Kuppelöse an der Kegelspitze 6 des
Zentriervorsprunges
- H
- Abstand der Leitflächen 9 zur Stirnfläche 2
- K
- Schrägenwinkel zur Senkrechten an der Kegelspitze 6
- L
- Winkel der Einlaufschräge zur Horizontalen an der Ober- und Unterseite des Zentriervorsprunges
3
1. Kupplungskopfgehäuse einer Mittelpufferkupplung für Schienenfahrzeuge, insbesondere
Kupplungskopfgehäuse mit kleinen Abmessungen, wie z. B. für Niederflurfahrzeuge, das
eine vertikale Stirnfläche aufweist, einen drehbaren Scheibenhakenverschluß und eine
angelenkte Kuppelöse enthält, die bei unbenutzter Kupplung zurückgezogen im Inneren
eines Zentriervorsprunges liegt, der auf der einen Hälfte der Stirnfläche befindlich
eine der vertikalen Längsmittelebene des Kupplungskopfgehäuses zugewandte innere Seitenfläche
als schräge innere Führungsfläche aufweist, bei dem diese innere Führungsfläche sowie
die äußere Seitenfläche sich zu einer länglichen senkrechten verlaufenden kammartigen
Kegelspitze verjüngen, wobei auf der anderen Hälfte der Stirnfläche ein sich in das
Innere des Kupplungskopfgehäuses erstreckender symmetrisch zum Zentriervorsprung gelegener
Trichter vorhanden ist zur Aufnahme des Zentriervorsprungs eines gleich ausgebildeten
Gegenkupplungskopfes, so daß für das Kuppeln eines Gegenkupplungskopfes zwei Führungen
durch die innere Führungsfläche und die innere Leiste des vorstehenden zentriervorsprungs
gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kegelspitze (6) und die entsprechende Vertiefung des Trichters (4) zur vertikalen
Längsmittelebene a des Kupplungskopfgehäuses (1) hin verschoben sind, so daß ihr jeweiliger Abstand
A davon etwa 2/5 des horizontalen Abstandes B von der vertikalen Längsmittelebene
a zur jeweils gegenüberliegenden Seite des Zentriervorsprungs (3) bzw. des Trichters
(4) beträgt, daß die Höhe C des Zentriervorsprungs (3) und die dieser entsprechende
senkrechte maximale Öffnungsweite des Trichters (4) weniger als 1 cm kleiner sind
als der horizontale Abstand B, daß der Vorstand D des Zentriervorsprunges (3) vor
die Stirnfläche (2) etwa das 0,65fache der Höhe C ausmacht und der Drehpunkt (12)
des Kupplungsverschlusses etwa mit einem Abstand E, der etwa das 0,47fache der Höhe
C beträgt, von der Stirnfläche (2) entfernt in der vertikalen Längsmittelebene a des Kupplungskopfes (1) liegt und daß der Zentriervorsprung (3) und der Trichters
(4) in der Ausdehnung ihrer größten Breite und Höhe jeweils übereinstimmen.
2. Kupplungskopfgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der inneren Führungsfläche (8) des Zentriervorsprunges (3) zwei Leitflächen
(9) angeschlossen sind, die sich symmetrisch zur horizontalen Quermittelebene b des Kupplungskopfgehäuses (1) oberhalb und unterhalb der Ausnehmung (7) für den Durchtritt
der Kuppelöse jeweils in einer Länge F erstrecken, die mindestens etwa der Öffnungsweite
G der Ausnehmung (7) zum Durchtritt der Kuppelöse an der Kegelspitze (6) des Zentriervorsprunges
(3) entspricht und in einem Abstnd H zur Stirnflkäche (2) beginnen, der kleine bzw.
gleich der halben Länge F ist.
3. Kupplungskopfgehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kegelspitze (6) des Zentriervorsprungs (3), die einen Radius zwischen 20
mm und 30 mm aufweist, nach oben und unten in einer Schräge mit einem Winkel K von
5 - 25° zur Senkrechten abfällt und daß die Einlaufschräge an der Ober- und Unterseite
des Zentriervorsprunges (3) jeweils einen Winkel L hat, der vorzugsweise deutlich
innerhalb der Grenzen für die Schräge der Kegelspitze (6) liegt.
4. Kupplungskopfgehäuse nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Trichter (4) eine Einlaufschräge von mindestens 1 mm hat.