[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Schleifen von Schienen eines Gleises,
mit einem durch Stützrollen mit Drehachsen auf beiden Schienen abstützbaren Aggregatrahmen,
dem ein Schleifaggregat mit einem im Bereich einer Schiene verstellbar auf einem Tragrahmen
befestigten Schleiforgan zugeordnet ist, wobei der Tragrahmen mitsamt dem Schleiforgan
durch einen Schwenkantrieb um eine Schwenkachse verschwenkbar am Aggregatrahmen gelagert
ist, sowie mit einem vom Tragrahmen distanziert auf dem Aggregatrahmen befestigten
Antriebsmotor.
[0002] Derartige Einrichtungen dienen zum profilgerechten Abschleifen insbesondere der Laufflächen
und Fahrkanten von Eisenbahnschienen zur Beseitigung von Unebenheiten am Schienenkopf,
die als Folge von Verschleiß oder auch nach Schweißarbeiten auftreten.
[0003] In einem Inserat in der Zeitschrift "Progressive Railroading", April 1981, Seite
11, ist eine Einrichtung zum Schleifen von Schienen eines Gleises dargestellt, die
einen auf Stützrollen gleisverfahrbaren Aggregatrahmen aufweist. Dieser ist im Bereich
einer der Schienen mit einem Tragrahmen verbunden, an dem als Schleiforgan eine Schleifscheibe
angeordnet und anhand einer als Schwenkantrieb dienenden Hebelvorrichtung im Winkel
zur Schienenlängsrichtung verstellbar ausgebildet ist. Der Motor bzw. das Antriebsaggregat
für das Schleiforgan befindet sich auf der von diesem abgewandten Seite des Aggregatrahmens
und ist mittels einer flexiblen Welle mit dem Schleiforgan verbunden. Mit dieser Einrichtung
sind lediglich die Laufflächen der Schienen abschleifbar.
[0004] In der EP 0 110 246 B1 wird eine Einrichtung mit einem über Stützrollen auf den Schienen
verfahrbaren Aggregatrahmen beschrieben, an dem im Bereich einer der Schienen ein
Tragrahmen angeordnet ist, der um eine in Gleislängsrichtung ausgerichtete Schwenkachse
mittels eines auslegerartig am Aggregatrahmen angelenkten Spindelantriebes kippbar
ausgebildet ist.
[0005] Ein mitsamt seinem Motor am Tragrahmen befestigtes Bandschleifaggregat ist mit einer
höhenverstellbaren Anpreßrolle ausgestattet und ist zum Tragrahmen zusätzlich um eine
vertikale Achse verschwenkbar.
[0006] Weiters sind gemäß einem Inserat in der Zeitschrift "Railway Track and Structures",
April 1993, Seite 2, Einrichtungen zum Schleifen von Schienen bekannt, bei denen der
Tragrahmen auf einem Aggregatrahmen über in Gleisquerrichtung verlaufende Führungen
querverschiebbar montiert ist. Das Schleifaggregat ist mit dem Tragrahmen um eine
parallel zur Schiene verlaufende Schwenkachse verschwenkbar verbunden, wobei der Vorschub
des Schleiforganes senkrecht zur Schiene nach jeder Verschwenkung und Querverschiebung
neu eingestellt wird.
[0007] Andere bekannte Schienenschleifeinrichtungen sind zum Abrollen auf nur einer Schiene
des Gleises ausgebildet und weisen einen ein Schleifaggregat samt Motor lagernden
Tragrahmen auf, der über Stützrollen direkt auf der Schiene aufliegt und von einer
Bedienungsperson während des Einsatzes in Balance gehalten werden muß. Zum Schleifen
der seitlichen Schienenkopfkanten bzw. -flächen wird die Einrichtung in Gleisquerrichtung
geneigt, wobei Halte- oder Führungsrollen ein Abrutschen des Schleifaggregates vom
Schienenkopf verhindern.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun in der Schaffung einer gattungsgemäßen
Einrichtung zum Schleifen von Schienen, mit der problemlos sowohl die Laufflächen
als auch die innenliegenden Fahrkanten der Schienen mit einem Minimum an operativem
Arbeitsaufwand bearbeitet werden können.
[0009] Diese Aufgabe wird mit einer Einrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß der Abstand zwischen Tragrahmen bzw. der in Gleislängsrichtung verlaufenden Schwenkachse
und einer dem Schleifaggregat in Gleisquerrichtung gegenüberliegenden Stützrolle durch
eine Längenkompensationseinheit reduzierbar ausgebildet ist, wobei diese Längenkompensationseinheit
ein Druckorgan zur Erzeugung einer gegen die Abstandsreduktion wirksamen Anpreßkraft
des Schleifaggregates an eine Schienenkopfinnenflanke der zu schleifenden Schiene
aufweist.
[0010] Eine derart ausgebildete Einrichtung ermöglicht es nun erstmals, den zum Schleifen
der Innenflanken einer Schiene erforderlichen Anpreßdruck des Schleiforganes weitgehend
selbsttätig bzw. automatisch aufzubringen, wobei hierzu weder die Muskelkraft einer
Bedienungsperson noch etwaige aufwendige Steuerungsmechanismen erforderlich sind.
Im Rahmen der geoffenbarten Lösung kann auf konstruktiv einfachste Art erreicht werden,
daß eine Querverschwenkung des Schleiforganes gleichzeitig auch eine Verkürzung des
Aggregatrahmens in Gleisquerrichtung bewirkt, mit der in optimaler Weise ein Anspannen
des Druckorganes zur Erzeugung der Anpreßkraft einhergeht. Neben einer Erhöhung der
Arbeitsqualität wird dadurch auch eine wesentliche Vereinfachung des Bedienungsaufwandes
und eine Entlastung des Arbeitspersonales erzielt.
[0011] Die Anordnung gemäß Anspruch 2 gewährleistet die größtmögliche Querverstellung des
Tragrahmens bzw. Abstandsreduktion des Schleiforganes zur gegenüberliegenden Schiene.
Dies führt zu einem allmählichen Aufbau der erforderlichen Anpreßkraft im Rahmen der
Verlagerung der Schwenkachse in Richtung zur Schienenkopfinnenflanke.
[0012] Bei den Weiterbildungen gemäß den Ansprüchen 3, 4 und 5 werden in vorteilhafter Weise
die Stützrollen gleichzeitig als - das Schleiforgan im korrekten Abstand auf dem Schienenkopf
führende - Laufrollen verwendet, wobei dieser Abstand auch während der Verschwenkung
des Tragrahmens um die in Gleislängsrichtung verlaufende Schwenkachse beibehalten
wird. Dies hilft auch, um ein Kopieren bzw. Verstärken von kurzwelligen Schienenunebenheiten
mit dem Schleiforgan zu verhindern.
[0013] Die Merkmale der Ansprüche 6 bis 8 beschreiben eine bevorzugte Ausführungsform der
Längenkompensationseinheit, die sich durch konstruktive Einfachheit und Zuverlässigkeit
auszeichnet.
[0014] Die in Anspruch 9 bis 11 beschriebene Variante stellt sicher, daß es bei maximaler
Querverschwenkung des Schleiforganes und Tragrahmens zum Schleifen der Schienenkopfinnenflanken
zu keinem schwerkraftbedingten Abrutschen des Tragrahmens vom Schienenkopf kommen
kann.
[0015] Schließlich bewirken die Ausbildungsmerkmale gemäß den Ansprüchen 12 bis 14 eine
Erhöhung der Bedienerfreundlichkeit und eine wesentliche ergonomische Verbesserung
der Schienenschleifeinrichtung.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
[0017] Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht in Gleislängsrichtung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung
zum Schienenschleifen,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Einrichtung in Fig. 1,
Fig. 3 eine räumliche Darstellung der Einrichtung, bei der zur besseren Sichtbarkeit
Teile weggelassen wurden,
Fig. 4 eine stark vereinfachte Detailansicht der Einrichtung in Gleislängsrichtung,
Fig. 5 eine schematisierte Schrägansicht eines anderen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispieles,
Fig. 6 eine ebenfalls stark schematisierte Ansicht in Gleislängsrichtung einer weiteren
Variante der Erfindung, und
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Längenkompensationseinheit gemäß Pfeil VII in Fig.
6.
[0018] Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Einrichtung 1 zum Schleifen von Schienen 2,3
eines Gleises 4 weist einen sich in Gleisquerrichtung erstreckenden Aggregatrahmen
5 und einen in Gleislängsrichtung verlaufenden Tragrahmen 6 auf, der im Bereich der
einen, zu schleifenden Schiene 3 mit dem Aggregatrahmen verbunden ist. Der Aggregatrahmen
5 setzt sich aus zwei Rahmenteilen 7,8 zusammen, die jeweils einer Schiene 2 bzw.
3 zugeordnet sind. Der dem Tragrahmen 6 gegenüberliegende, von diesem distanzierte
Rahmenteil 7 besteht aus zwei parallel zur Schiene 2 ausgerichteten Winkelträgern
9 sowie zwei endseitig zwischen diesen befestigten und als Doppelspurkranzrollen mit
Drehachsen 11 ausgebildeten Stützrollen 10, die auf der Schiene 2 abrollbar sind.
Der Rahmenteil 8 weist zwei in Gleislängsrichtung voneinander distanzierte Querträger
12 auf, die an ihrem einen Ende mittels einer zwischen den Schienen 2,3 angeordneten
vertikalen Platte 13 stabil verbunden sind.
[0019] Die Verbindung der beiden Rahmenteile 7,8 miteinander erfolgt über eine Längenkompensationseinheit
14, die eine Verstellung der beiden Rahmenteile 7,8 zueinander in Gleisquerrichtung
erlaubt. Die Längenkompensationseinheit 14 ist aus zwei in Gleisquerrichtung verlaufenden
und an der Platte 13 befestigten Trägern 15 gebildet, die jeweils in einem mit den
Winkelträgern 9 verbundenen Führungsrohr 16 teleskopisch verschiebbar gelagert sind.
Ein auf jedem Träger 15 zwischen Führungsrohr 16 und Platte 13 angeordnetes Druckorgan
17 in Form einer Schraubenfeder 18 spreizt die beiden Rahmenteile 7,8 in Gleisquerrichtung
gegeneinander, wobei ein im Inneren der Führungsrohre 16 befindlicher Anschlag 48
(Fig. 3) diese Auseinanderbewegung begrenzt und ein Trennen der Rahmenteile 7,8 verhindert.
[0020] Der Tragrahmen 6 besteht im wesentlichen aus einem - in seiner Längsmitte einen von
der Schiene 3 distanzierten, gekröpften Abschnitt 19 aufweisenden - Längsträger 20,
der im Bereich seiner beiden Enden jeweils um eine in Gleislängsrichtung und parallel
zur Gleisebene verlaufende Schwenkachse 21 rotierbar in einem Lagerblock 22 gelagert
ist. Diese Lagerblöcke 22 sind wiederum jeweils endseitig an den Querträgern 12 des
Aggregatrahmens 5 bzw. Rahmenteiles 8 befestigt. An den äußersten Enden des jeweils
über den Querträger 12 vorragenden Längsträgers 20 des Tragrahmens 6 sind Stützrollen
23 montiert, die als - mit ihren Drehachsen 24 senkrecht zur Schwenkachse 21 verlaufende
- spurkranzlose Laufrollen 25 ausgebildet sind und zur Abstützung des Tragrahmens
6 und Aggregatrahmens 5 auf der Schiene 3 dienen.
[0021] Innerhalb des gekröpften Abschnittes 19 des Tragrahmens 6 ist ein Schleifaggregat
26 angeordnet, das mit einem Schleiforgan 31 in Form einer rotierenden Topfscheibe
61 ausgestattet und anhand einer Parallelogrammanlenkung 27 mit einer aus Stützplatten
28 gebildeten Halterung 29 verbunden ist, die auf dem Tragrahmen 6 befestigt ist.
Mittels eines Verstellantriebes 30, der in der Halterung 29 montiert und mit der Parallelogrammanlenkung
27 verbunden ist, kann das Schleifaggregat 26 bzw. das Schleiforgan 31 in seinem Abstand
zur Schiene 3 zwecks Regulierung der Abtragtiefe verstellt werden. Im Arbeitseinsatz
ist das, einen Hydromotor aufweisende Schleifaggregat 26 so positioniert, daß ein
Berührungspunkt 47 des Schleiforganes 31 mit der Schiene 3 auf einer Verbindungslinie
49 liegt, die durch zwei jeweils durch einen Kontakt der Laufrollen 25 mit der zu
bearbeitenden Schiene 3 gebildete Rollenaufstandspunkte 60 bestimmt ist, wobei die
Rotationsachse 62 der Topfscheibe 61 senkrecht zur Verbindungslinie 49 bzw. einer
Längsachse der Schiene 3 verläuft (Fig. 3).
[0022] Zur Verschwenkung des Tragrahmens 6 um die Schwenkachse 21 sind zwei hydraulische
Schwenkantriebe 32 vorgesehen, die jeweils an den Querträgern 12 des Aggregatrahmens
5 und am Längsträger 20 angelenkt sind. Ein zur Energieversorgung der Schwenkantriebe
32 und des Schleifaggregates 26 dienender Antriebsmotor 33 mit einer Hydraulikpumpe
34 ist - vom Tragrahmen 6 distanziert - auf einer mit der Platte 13 des Aggregatrahmens
5 verbundenen Konsole 35 angeordnet, während sich Bedienungselemente 36 für besagte
Schwenkantriebe 32 und ein Vorschubregler 37 für die Fernbedienung des Verstellantriebes
30 auf einem Bügel 38 des Aggregatrahmens 5 befinden. Die Energieversorgung erfolgt
durch Hydraulikschläuche 63.
[0023] Wie nun insbesondere auch anhand der Fig. 4 zu erkennen ist, bewirkt eine Betätigung
der (in Fig. 4 nicht gezeigten) Schwenkantriebe 32 eine Abrollbewegung des Schleiforganes
31 in Gleisquerrichtung um den Kopf 39 der Schiene 3 (siehe strichdoppelpunktierte
Umrißlinien), wobei die - während der gesamten Schwenkbewegung auf der genannten Verbindungslinie
49 befindlichen - Laufrollen 25 das Schleiforgan 31 immer im gleichen Abstand zum
Schienenkopf 39 halten. Um in der extremen Verschwenkstellung ein Abrutschen des Schleifaggregates
26 vom Schienenkopf 39 zu verhindern, ist am Tragrahmen 6 neben jeder Laufrolle 25
eine tellerradartige Führungsrolle 40 befestigt, die um eine etwa 45
o im Winkel zur Drehachse 24 der Laufrolle 25 geneigte, senkrecht zur Schwenkachse
21 verlaufende Achse 41 rotierbar ist. Die Führungsrolle 40 ist mit einem zur Anlage
an den Schienenkopf 39 bzw. eine äußere Schienenkopfkante 43 vorgesehenen Spurkranz
42 ausgestattet.
[0024] Die Schwenkachse 21 des Tragrahmens 6 ist derart angeordnet, daß sie, bei maximal
voneinander distanzierter Stellung der Rahmenteile 7,8 - wie in Fig. 1 bis 3 dargestellt
- an der Außenseite der Schiene 3 positioniert und sowohl vertikal als auch horizontal
von der oberen, äußeren Schienenkopfkante 44 distanziert ist. In dieser Stellung wird
die horizontale Lauffläche 45 der Schiene bearbeitet. Wird nun der Tragrahmen 6 mitsamt
dem Schleifaggregat 26 anhand der Schwenkantriebe 32 zur Bearbeitung der Schienenkopfinnenflanke
46 gekippt, kommt es zu einer zwangsläufigen Verlagerung der Schwenkachse 21 in Richtung
zu den gegenüberliegenden Stützrollen 10 und somit zu einer Kompression des Druckorganes
17 der Längenkompensationseinheit 14, die dieser Abstandsreduktion zwischen Schwenkachse
und Stützrollen entgegenwirkt und auf diese Art eine Anpreßkraft erzeugt, mit der
das Schleiforgan 31 an den Schienenkopf 39 seitlich angepreßt wird.
[0025] Zur Beschreibung der in Fig. 5 und 6, 7 gezeigten weiteren Ausführungsbeispiele werden
der Einfachheit halber für funktionsgleiche Teile die bereits beim obigen Beispiel
verwendeten Bezugszeichen beibehalten.
[0026] Die in Fig. 5 dargestellte Einrichtung 50 zum Schienenschleifen weist einen aus nur
einem Teil gebildeten Aggregatrahmen 5 auf, mit dem ein Tragrahmen 6 im Bereich der
Schiene 3 um eine in Gleislängsrichtung verlaufende Schwenkachse 21 rotierbar verbunden
ist. Der Aggregatrahmen ist auf der Schiene 2 über eine Doppelspurkranz-Stützrolle
10 und auf der Schiene 3 über zwei weitere, am Aggregatrahmen 5 befestigte und als
Laufrollen 25 ausgebildete Stützrollen 23 in Gleislängsrichtung verfahrbar gelagert,
wobei die Laufrollen 25 jeweils mit einem - zur Anlage an die Schienenkopfinnenflanke
46 der Schiene 3 vorgesehenen - Spurkranz 51 ausgestattet sind. Das dem Tragrahmen
6 gegenüberliegende Ende des Aggregatrahmens 5 ist als in Gleisquerrichtung verlaufender
Träger 15 geformt, auf dem die Stützrolle 10 koaxial montiert und gleichzeitig in
Längsrichtung des Trägers verschiebbar ist. Die solcherart gebildete Längenkompensationseinheit
14 weist eine als Druckorgan 17 dienende Schraubenfeder 18 auf, deren Anpreßkraft
so gerichtet ist, daß alle drei Stützrollen zur Ausschaltung des Spurspieles an die
Schienen 2,3 angedrückt werden.
[0027] Der mit einem gekröpften Abschnitt 19 ausgebildete Tragrahmen 6 ist über eine Parallelogrammanlenkung
27 mit einem Schleifaggregat 26 verbunden, dessen Schleiforgan 31 senkrecht zum Schienenkopf
39 verstellbar ist. Zur Verschwenkung des Tragrahmens 6 samt Schleifaggregat 26 um
die Schwenkachse 21 (siehe strichdoppelpunktiert gezeigte Stellung) dient ein Schwenkantrieb
32, der sowohl am Tragrahmen 6 als auch am Aggregatrahmen 5 angelenkt ist. Der Tragrahmen
6 ist außerdem mit einem Mitnehmerorgan 52 ausgestattet, das während der Querverschwenkung
des Schleifaggregates 26 mit dem Schienenkopf 39 in Eingriff steht und eine Querverschiebung
des Tragrahmens 6 und somit auch des Aggregatrahmens 5 in Richtung zur Schiene 2 bzw.
zur Stützrolle 10 bewirkt. Dadurch wird die Schraubenfeder 18 zusammengedrückt und
übt eine gegen die Schienenkopfinnenflanke 46 der Schiene 3 gerichtete Anpreßkraft
des Schleiforganes 31 aus.
[0028] Fig. 6 und 7 zeigen eine Schienenschleif-Einrichtung 53 mit einem Tragrahmen 6, der
mit einem Aggregatrahmen 5 um eine parallel zur Schiene 3 verlaufende Schwenkachse
21 drehbar verbunden ist. Der Aggregatrahmen 5 besteht aus zwei in einem Gelenk 54
über Zwischenglieder 55 miteinander verbundenen Rahmenteilen 56,57, von denen der
vom Tragrahmen 6 weiter distanzierte Rahmenteil 56 auf der Schiene 2 mittels Stützrollen
10 gelagert ist und zur Abstützung des Antriebsmotors 33 dient. Der Tragrahmen 6 ist
ähnlich wie beim in Fig. 1 bis 4 beschriebenen Beispiel gekröpft ausgebildet und mit
einem verstellbaren Schleifaggregat 26 ausgestattet sowie anhand von Laufrollen 25
auf der Schiene 3 abrollbar. Die den Laufrollen 25 zugeordneten Führungsrollen 40
sind hier jedoch - so wie die Laufrollen - walzenförmig ausgebildet und mit ihren
Achsen 41 so angeordnet, daß sie zusammen mit den Laufrollen 25 den Schienenkopf 39
spitzwinkelig umschließen.
[0029] Wie in Fig. 7 zu erkennen, ist das Gelenk 54 als Längenkompensationseinheit 14 ausgebildet,
die eine Querverstellung der Rahmenteile 56 und 57 des Aggregatrahmens 5 zueinander
erlaubt, wenn der Tragrahmen 6 mit dem Schleifaggregat 26 anhand des Schwenkantriebes
32 um die Schwenkachse 21 gedreht wird. Die vier - die Längenkompensationseinheit
14 bildenden - Zwischenglieder 55 sind in Form eines in einer waagrechten Ebene liegenden
Parallelogramms um senkrecht angeordnete Achsen 58 rotierbar gelenkig miteinander
verbunden und über eine in Gleislängsrichtung verlaufende Feder 59 mit einer Vorspannung
beaufschlagt. Infolge der Querverschiebung des Rahmenteiles 57 wird die Feder 59 auseinandergezogen
und fungiert sodann als Druckorgan, das über die Zwischenglieder 55 bzw. den Rahmenteil
57 eine gegen die Schienenkopfinnenflanke 46 der Schiene 3 gerichtete Anpreßkraft
des Schleifaggregates 26 ausübt.
[0030] Im Rahmen der Erfindung sind sowohl Schleifaggregate mit rotierenden Schleifscheiben
bzw. Schleifringen als auch Bandschleifaggregate gleichermaßen problemlos einsetzbar.
1. Einrichtung (1;50;53) zum Schleifen von Schienen eines Gleises (4), mit einem durch
Stützrollen (10,23) mit Drehachsen (11,24) auf beiden Schienen (2,3) abstützbaren
Aggregatrahmen (5), dem ein Schleifaggregat (26) mit einem im Bereich einer Schiene
(3) verstellbar auf einem Tragrahmen (6) befestigten Schleiforgan (31) zugeordnet
ist, wobei der Tragrahmen (6) mitsamt dem Schleiforgan (31) durch einen Schwenkantrieb
(32) um eine Schwenkachse (21) verschwenkbar am Aggregatrahmen (5) gelagert ist, sowie
mit einem vom Tragrahmen (6) distanziert auf dem Aggregatrahmen (5) befestigten Antriebsmotor
(33), dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen Tragrahmen (6) bzw. der in
Gleislängsrichtung verlaufenden Schwenkachse (21) und einer dem Schleifaggregat (26)
in Gleisquerrichtung gegenüberliegenden Stützrolle (10) durch eine Längenkompensationseinheit
(14) reduzierbar ausgebildet ist, wobei diese Längenkompensationseinheit (14) ein
Druckorgan (17) zur Erzeugung einer gegen die Abstandsreduktion wirksamen Anpreßkraft
des Schleifaggregates (26) an eine Schienenkopfinnenflanke (46) der zu schleifenden
Schiene (3) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß - bei maximaler Distanzierung
des Tragrahmens (6) von der gegenüberliegenden Stützrolle (10) - die Schwenkachse
(21) des Tragrahmens (6) von einer oberen äußeren Schienenkopfkante (44) der zu bearbeitenden
Schiene (3) sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung distanziert schienenaußenseitig
angeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der zu bearbeitenden
Schiene (3) abrollbaren Stützrollen (23) direkt am Tragrahmen (6) befestigt und als
mit ihren Drehachsen (24) senkrecht zur in Gleislängsrichtung und horizontal verlaufenden
Schwenkachse (21) positionierte Laufrollen (25) ausgebildet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Berührungspunkt (47)
des Schleiforganes (31) mit der Schiene (3) auf einer Verbindungslinie (49) liegt,
die durch zwei - jeweils durch einen Kontakt der Laufrollen (25) mit der zu bearbeitenden
Schiene (3) gebildete - Rollenaufstandspunkte (60) bestimmt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleiforgan (31) des
Schleifaggregates (26) als rotierende Topfscheibe (61) mit einer senkrecht zur Verbindungslinie
(49) verlaufenden Rotationsachse (62) ausgebildet ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aggregatrahmen
(5) aus zwei - jeweils auf einer der Schienen (2,3) gelagerten - Rahmenteilen (7,8;56,57)
besteht, die mittels der Längenkompensationseinheit (14) miteinander verbunden sowie
in Gleisquerrichtung zueinander verstellbar ausgebildet sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine den vom Tragrahmen (6)
distanzierten Rahmenteil (7;56) auf der Schiene (2) lagernde Stützrolle (10) als Doppelspurkranzrolle
ausgebildet ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Längenkompensationseinheit
(14) aus einem in Gleisquerrichtung verlaufenden Träger (15) gebildet ist, der an
dem einem Rahmenteil (8) befestigt und am anderen Rahmenteil (7) bezüglich seiner
Längsrichtung verschiebbar gelagert ist, wobei das Druckorgan (17) als durch die Abstandsreduktion
zusammendrückbare Schraubenfeder (18) ausgebildet und zwischen den beiden Rahmenteilen
(7,8) angeordnet ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Laufrolle
(25) eine am Tragrahmen (6) befestigte, um eine im Winkel zur Drehachse (24) der Laufrolle
(25) und senkrecht zur Schwenkachse (21) verlaufende Achse (41) rotierbare Führungsrolle
(40) zugeordnet ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrolle (40) einen
Spurkranz (42) zur Anlage an eine von der Laufrolle (25) distanzierte, äußere Schienenkopfkante
(43) aufweist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen
der Drehachse (24) der Laufrolle (25) und der Achse (41) der Führungsrolle (40) eingeschlossene
Winkel etwa 45o beträgt.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkantrieb
(32) als sowohl am Aggregatrahmen (5) als auch am Tragrahmen (6) angelenkter Hydraulikantrieb
ausgebildet ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifaggregat
(26) am Tragrahmen (6) mittels eines fernbedienbaren Verstellantriebes (30) in einer
zur Schwenkachse (21) senkrechten Richtung in bezug auf die zu bearbeitende Schiene
(3) verstellbar ausgebildet ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Aggregatrahmen
(5) einen nach oben abragenden Bügel (38) aufweist, an dem Bedienungselemente (36)
für den Antriebsmotor (33) und das Schleifaggregat (26) angeordnet sind.