[0001] Die Erfindung betrifft ein Bodenpflegegerät gemäß dem Oberbegriff des ersten Anspruchs.
[0002] Ein bekanntes Bodenpflegegerät dieser Art (DE-GM 76 36 603) ist an seiner dem zu
reinigenden Teppich zugewandten Bodenwand mit einer Auftragsvorrichtung für Reinigungsmittel
ausgestattet, das mittels einer Gummilippe auf den Teppich aufgetragen wird. In der
Hauptfahrtrichtung des Gerätes folgt nach dieser Auftragsvorrichtung eine in den Teppichflor
eingreifende angetriebene Scheibenwalze, welche das aufgetragene Reinigungsmittel
in den Teppichflor einarbeitet. Danach folgt eine Aufnahmevorrichtung, welche die
mit abgelösten Schmutzpartikeln vermischte Reinigungsflüssigkeit von der Teppichoberfläche
durch einen Luftstrom abträgt. Von Nachteil ist bei diesem Aufbau, daß mit einer derart
ausgebildeten Auftragsvorrichtung erfahrungsgemäß Reinigungsflüssigkeit in solcher
Menge aufgetragen wird, daß eine starke Durchnässung des Teppichs eintritt und eine
entsprechende hohe Flüssigkeitsmenge trotz sofortier Absaugung im Teppich verbleibt.
Hierdurch ergibt sich eine sehr lange Wartezeit zwischen dem Reinigungsvorgang des
Teppichs und der zumindest weitgehenden Abtrocknung des Teppichs. Eine entsprechend
lange Zeit ist dann der betreffende Raum nicht zu begehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Bodenpflegegerät gemäß dem Oberbegriff
des ersten Anspruchs Maßnahmen zu treffen, durch welche eine Verminderung der Durchfeuchtung
der zu reinigenden Fußbodenfläche erzielt wird.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale
des ersten Anspruchs.
[0005] Bei einer Ausgestaltung eines Bodenpflegegerätes gemäß der Erfindung wird eine für
den Reinigungsvorgang gerade ausreichende Menge des Reinigungsfluids in mikrofein
zerstäubter Tröpchenform auf die zu reinigende Fußbodenfläche aufgesprüht, die lediglich
zu einer Benetzung dieser Fußbodenfläche und bei einem Teppich zu dessen Benetzung
an seiner Oberseite ausreicht. Dabei dringt das Reinigungsfluid durch seine nebelartige
Form praktisch nicht in den Teppichflor ein und wird bei einem entsprechend ausgebildeten
Bodenpflegegerät erst durch eine nachfolgende Bürstwalze in den Teppichflor eingebürstet
bzw. auf einen glatten Boden aufgerieben, um durch diese mechanische Einwirkung eine
erhöhte Schmutzablösung zu erreichen. Bei einem Teppich wird somit das Reinigungsfluid
aufgrund der geringen Auftragsmenge in feinstverteilter Form nicht in den Teppichgrund
eingeschwemmt und erst durch die Bürstwalze in geringster Menge in den Flor eingearbeitet,
so daß nur die einzelnen Teppichfäden benetzt werden. Der hierfür verwendete Aerosolzerstäuber
erzeugt Tröpchen in der Größe zwischen 15 Mikrometer bis 150 Mikrometer Durchmesser.
Das Reinigungsfluid ist dabei vorzugsweise eine Flüssigkeit, die schmutzablösende
Tenside enthält. Die dabei je Quadratmeter auf die Fußbodenfläche aufzubringende Menge
des Reinigungsfluids beträgt insbesondere etwa 0,1 Liter je Quadratmeter und kann
zwischen 50 Kubikzentimetern und 120 Kubikzentimetern im Bereich zwischen niedrigem
und hohem Flor liegen. Die am Gerätegehäuse festgesetzte Auftragsvorrichtung wird
dabei mit einer Geschwindigkeit zwischen 0,1 Meter und 0,2 Meter je Sekunde über die
Fußbodenfläche geführt, um einen alle Flächenteile erreichenden Fluidauftrag zu erreichen.
Die Auftragsvorrichtung kann dabei vorzugsweise einen durch Schwingungen angetriebenen
Zerstäuber aufweisen, der insbesondere einen in Schwingungen versetzten Piezokristall
als Zerstäubungselement besitzt.
[0006] Im Praktischen Betrieb des Bodenpflegegeräts wird mittels der Auftragsvorrichtung
das Reinigungsfluid in mikrozerstäubter Form auf die zu reinigende Fußbodenfläche
unter Verschieben des Gerätes aufgetragen und nachfolgend durch die Bürstenwalze in
innigen Kontakt mit der Fußbodenfläche und ggf. den Florhaaren eines Teppich in innigen
Kontakt gebracht, wonach eine nachfolgende Aufsaugvorrichtung einen Teil des Reinigungsfluids
zusammen mit dem gelösten Schmutz aufnimmt. Infolge der geringen auf die Fußbodenfläche
aufgebrachten Reinigungsmittelmenge wird insbesondere die Durchfeuchtung eines Teppichs
auf ein Minimum reduziert und damit auch die Zeit bis zur Wiederbegehbarkeit wesentlich
verkürzt. Dabei ist es zweckmäßig, paarweise die Auftragsvorrichtung und die Bürstenwalze
und zeitverzögert danach die Bürstenwalze und die Absaugvorrichtung zu aktivieren,
so daß die aufgetragene Reinigungsflüssigkeit über einen Zeitraum ihre schmutzlösende
Wirkung entfalten kann und erst in einem späteren Arbeitsgang aufgenommen wird. Dabei
ist es zweckmäßig, die Absaugvorrichtung als Schlitzdüse eng benachbart nach der Bürstenwalze
vorzusehen, um die von der Bürstenwalze hochgeschleuderten Schmutz- und Flüssigkeitspartikel
vor einer erneuten Ablagerung auf der Fußbodenfläche durch den Absaugluftstrom abzuführen.
1. Bodenpflegegerät mit einer Auftragsvorrichtung zum Aufbringen eines Reinigungsfluids
auf die zu reinigende Fußbodenfläche, insbesondere für Teppiche, Fliesen, Parkett
und dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragsvorrichtung einen Aerosolzerstäuber
aufweist, der das Reinigungsfluid in feinstzerstäubter Tröpfchenform auf die Fußbodenfläche
aufsprüht.
2. Bodenpflegegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tröpfchengröße zwischen
15 Mikrometer bis 150 Mikrometer beträgt.
3. Bodenpflegegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsfluid
eine Flüssigkeit ist, die Tenside enthält.
4. Bodenpflegegerät nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf die Bodenfläche aufzubringende Menge des Reinigungsfluids etwa 0,05 bis
0,12, insbesondere 0,1 Liter je Quadratmeter beträgt.
5. Bodenpflegegerät nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß eine am Gerätegehäuse festgesetzte Auftragsvorrichtung mit einer Geschwindigkeit
zwischen 0,1 Meter und 0,2 Meter je Sekunde über die Fußbodenfläche geführt wird.
6. Bodenpflegegerät nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragsvorrichtung einen durch Schwingungen angetriebenen Zerstäuber aufweist.
7. Bodenpflegegerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragsvorrichtung
einen Piezo-Zerstäuber aufweist.
8. Bodenpflegegerät nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Bodenwand des Gerätegehäuses außer der Auftragsvorrichtung in der
Hauptbewegungsrichtung danach eine Bürstenwalze und nachfolgend eine Aufsaugvorrichtung
angeordnet sind.
9. Bodenpflegegerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schaltvorrichtung
vorgesehen ist, die paarweise die Auftragsvorrichtung und die Bürstenwalze oder die
Bürstenwalze und die Absaugvorrichtung aktiviert.