[0001] Die Erfindung betrifft eine Tragvorrichtung für Skier nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Eine derartige, einen gesonderten Bauteil bildende und nur für den Transport und
das leichtere Tragen an den Skiern anbringbare Tragvorrichtung ist aus der AT-A 177
102 bekannt. Dabei ist das Zugglied aus Gummi hergestellt und die Spannbacken sind
U-förmig ausgeführt, so daß sie die Skiränder umgreifen. Der Handgriff ist unmittelbar
an der einen Spannbacke befestigt. Beim Tragen der Skier wirkt deren Gewicht dauernd
auf das die beiden Spannbacken verbindende Zugglied, so daß entweder ein sehr stark
vorgespanntes, kräftiges Zugglied verwendet werden muß, bei dem das Einlegen in die
Skier ein beträchtliches Geschick erfordert und mit einem großen Kraftaufwand unter
Einsatz beider Hände verbunden ist oder die Gefahr besteht, daß das Zugglied unter
den Erschütterungen beim Gehen teilweise nachgibt und mitschwingt, wobei die Skier
aus der oberen Backe ausspringen können.
[0003] Auch andere bekannte Tragvorrichtungen sind nur umständlich anzubringen bzw. abzunehmen
und haben einen relativ großen Platzbedarf, so daß sie nicht einfach in eine Tasche
einer Oberbekleidung eingesteckt werden können. Aus diesem Grund werden solche Tragvorrichtungen
bisher kaum verwendet.
[0004] Beispielsweise ist aus der US-A 33 66 297 eine Tragvorrichtung mit an den Skienden
anbringbaren, mit Federn ausgestatteten Halteklammern bekannt, die über einen eigenen,
mit einem Handgriff versehenen Tragstab verbunden werden können.
[0005] Aus der US-A 3 780 920 ist eine Tragvorrichtung aus zwei über ein Federauge verbundenen
Haltebacken mit je einem Handgriff bekannt, wobei die Haltebacken in die Skier so
eingeschnappt werden, daß das Federauge in den zueinander weisenden Führungsrillen
der Skilaufflächen zu liegen kommt. Die Handgriffe werden zusammengefaßt, so daß die
Skier mit ihrer Hilfe getragen werden können.
[0006] Eine ebenfalls sperrige und in der Oberbekleidung nicht verstaubare Tragvorrichtung
ist aus der US-A 4 461 506 bekannt. Diese Tragvorrichtung dient zum Transport der
beider Skier eines Skipaares sowie der Stöcke und Skischuhe, wobei für alle diese
Elemente gesonderte Befestigungsstellen vorgesehen sind. Der die Tragvorrichtung für
die Skier bildende Teil besitzt zwei Haltebacken, die mit Hilfe einer durch ein Handrad
betätigten Schraubspindel gegeneinander zum Festklemmen der Skier verstellt werden
können, wobei die Schraubspindel in der hohlen Führungsachse der einen Klemmbacke
untergebracht wird. Ein Handgriff ist als gesonderter, am Gesamtgehäuse der Vorrichtung
befestigter Bauteil ausgebildet.
[0007] Nach der AT-A 317 061 und der DE-A 23 07 807 ist mit dem Handgriff eine aus Gurten
oder Stellschrauben bestehende Klemmvorrichtung zum Festhalten der Skier verbunden.
Andere Tragvorrichtungen verwenden am Ski bleibend befestigte, aufklappbare Tragbügel,
bei denen sich aber das Problem ergibt, daß eine gesonderte Montage erforderlich wird,
und es wegen der Bindung häufig nicht oder nur schwer möglich ist, die Tragvorrichtung
im Schwerpunktsbereich der Skier anzubringen.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist demnach die Schaffung einer Tragvorrichtung der eingangs
genannten Art die selbst einen einfachen Aufbau besitzt, rasch angebracht und abgenommen
werden kann und die bei Nichtgebrauch einen so kleinen Stauraum benötigt, daß sie
ohne weiteres in eine Tasche eines Oberbekleidungsstückes, z.B. eine Außentasche eines
Anorakes eingesteckt werden kann.
[0009] Die gestellt Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Ausführung ist die Gesamtgröße der Tragvorrichtung im wesentlichen
durch die an die praktischen Erfordernisse anzupassende Größe des Handgriffes, den
notwendigen Spannhub und die Größe der Spannbacken bestimmt. Wegen der Kupplung des
Spannbackenantriebes mit dem Handgriff wird die notwendige Festklemmung der Skier
bei angesetzten Spannbacken schon durch das vollständige Aufklappen des Handgriffes
erreicht. Umgekehrt ist das Abnehmen der Tragvorrichtung einfach durch Anklappen des
Handgriffes an das Gehäuse möglich; dabei kann das Gehäuse an die Breite der Spannbacken
angepaßt und relativ klein ausgeführt werden.
[0011] Um zu gewährleisten, daß die Tragvorrichtung dann, wenn dies erwünscht ist, auch
beim Abstellen der Skier die Skier noch festhält, ist eine Weiterbildung gemäß Anspruch
2 vorgesehen.
[0012] Eine besonders vorteilhafte, betriebssichere und eine kleine Staugröße ergebende
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragvorrichtung ist in Anspruch 3 angegeben.
[0013] In der zweiten Raststellung wird auch der Handgriff in seiner an das Gehäuse angeklappten
Lage gehalten.
[0014] Zur weiteren Verringerung der Gesamtbaugröße und des erforderlichen Stauraumes dient
die Ausführung nach Anspruch 4.
[0015] Um eine Anpassung an verschieden breite Skier zu ermöglichen, wird eine Ausführung
nach Anspruch 5 verwendet.
[0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden
Zeichnungsbeschreibung.
[0017] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es
zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Tragvorrichtung in der Arbeitsstellung in Seitenansicht, wobei
der Umriß des einen festgehaltenen Skis strichpunktiert angedeutet wurde,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch die in einer Zwischenstellung befindliche Tragvorrichtung
und
- Fig. 3
- eine der Fig. 1 entsprechende teilweise im Schnitt gehaltene Seitenansicht der Tragvorrichtung
in der zusammengeklappten Ruhestellung.
[0018] Die Tragvorrichtung besitzt ein in der Grundform flach prismatisches Gehäuse 1 dessen
Unterseite eine Spannbacke 2 bildet und eine weitere Spannbacke 3 mit zum Gehäuse
1 gerichteten Spannflächen 4. Die Flächen 2 und 4 sind jeweils gegen ihre Mitte zu
vertieft um zu gewährleisten, daß eingelegte Skier 5 mit ihren Laufflächen so nahe
als möglich aneinander rücken.
[0019] Die Spannbacke 3 sitzt an einer Stange 6 die über eine mittels einer Handhabe 7 verdrehbare
Doppelschraube 8 mit einer weiteren Stange 9 verbunden ist. Durch Verdrehen der Schraube
8 kann die Ausziehlänge der aus den Teilen 6, 8, 9 bestehenden Stange auf die Skibreite
eingestellt werden.
[0020] Mit ihrem inneren Ende greift die Stange 9 in eine Bohrung eines im Gehäuse 1 längsverschiebbar
gelagerten Kolbens 10 ein, wobei ein Querstift 11 der Stange 9 in einem Langloch 12
dieses Kolbens geführt ist. Ein Oberteil 13 des Kolbens ist gegenüber dem Unterteil
10 im Durchmesser vergrößert abgesetzt und in einer entsprechend größeren Gehäusebohrung
14 geführt, wobei zwischen dem Absatz des Kolbens 13 und dem Unterende der Bohrung
14 eine Druckfeder 15 eingelegt ist. In der in Fig. 2 dargestellten Lage liegt der
Querstift 11 am unteren Ende des Langloches 12. Es ist also möglich, die Stange 6,
8, 9 dann, wenn keine Skier einzuspannen sind ,bis zur Anlage der Flächen 2, 4 aneinander
teleskopisch einzuschieben.
[0021] In seinem unteren Bereich 10 besitzt der Kolben an einer Seite einen Rastvorsprung
16, bei dem Ober- und Unterseite Gegenrasten für einen mit den Rasten ein Gesperre
bildenden Schwenkhebel 17 darstellen. In der Stellung nach Fig. 2 hält der durch eine
Drehfeder 18 in Eingriffssinn vorbelastete Schwenkhebel 17 und damit das Gesperre,
den Kolben 10, 13 in einer Lage fest, die der Ruhestellung entspricht wie sie vor
der Anbringung der Skier gegeben ist. Es wurde nur der besseren Übersichtlichkeit
halber die Stange 6, 8, 9 in der ausgezogenen Lage dargestellt. Wird der Hebel 17
über eine äußere Schwenkhandhabe 19 ,die in einer Gehäusevertiefung lagert, in eine
Freigabestellung verschwenkt, dann drückt die Druckfeder 15 den Kolben 10, 13 nach
oben. In seinem oberen Bereich trägt der Kolben 13 ein Lagerauge 20, von dem eine
Pleuellasche 21 zu einem Kurbelzapfen 22 auf einer Kurbelscheibe 23 führt, die Bestandteil
eines Lagerkopfes 24 eines als Schwenkhebel ausgebildeten Handgriffes 25 ist, welcher
seinerseits mit Lagerzapfen 26 in entsprechenden Gehäusebohrungen lagert. Der Handgriff
wird aus der Stellung nach Fig. 3 durch die Wirkung der Feder 15 um etwa 45° aufgeschwenkt.
Es können Skier zwischen die Flächen 2, 4 eingelegt werden. Wird nun der Handgriff
25 wieder erfaßt und in die Tragstellung nach Fig. 1 aufgeschwenkt, dann greift der
Rasthebel 17 an der Unterseite der durch den Bund 16 bestimmte Gegenrast an und sichert
dadurch Kolben 10, 13 und Stange 6 - 9 in einer Einspannstellung für die Skier. Diese
können nur mittels des Handgriffes 25 getragen werden. Für die Freigabe der Skier
ist es nur notwendig, über die Handhabe 19 die Verrastung 17, 16 zu lösen, so daß
die Stange 6 - 9 und der Kolben 10, 13 gegen die Feder 15 herausgezogen und dadurch
die Klemmung der Skier zwischen 2, 4 aufgehoben werden kann. Anschließend wird die
Stange 6 - 9 bis zur Anlage der Flächen 2 und 4 aneinander eingeschoben und der Handgriff
25 wird in die Lage nach Fig. 3 abgeklappt, so daß die Verrastung 16, 17 gemäß Fig.
2 erfolgt und der Kolben 10, 13 in der eingeschobenen Stellung bei vorgespannter Feder
15 gesichert ist.
1. Tragvorrichtung für Skier (5), bestehend aus einem Handgriff (25) und einer mit ihm
verbundenen, die beiden Skier eines Skipaares festhaltenden Klemmvorrichtung (2, 3),
die zwei in Gegenüberstellung gegen die beiden Außenseiten der mit zueinander gerichteten
Laufflächen anzuordnenden Skier anstellbare, über ein zwischen den Laufflächen der
Skier hindurchgreifendes Zugglied (6 - 9) verbundene Spannbacken (2, 3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (25) an einem Gehäuse (1) der einen Spannbacke
(2) aus einer an das Gehäuse angeklappten Ruhestellung in eine zur Skiseite etwa parallele
Tragstellung aufschwenkbar gelagert und mit einem Stelltrieb (10, 14, 20 - 23) gekuppelt
ist, der beim Aufschwenken des Handgriffes (25) über das als zwischen den Laufflächen
der Skier hindurchgreifende Stange (6 - 9) ausgebildete Zugglied die zweite, äußere
Spannbacke (3) mit den Skiern gegen die Spannbacke (2) des Gehäuses (1) festspannt.
2. Tragvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Stelltrieb (10,
14, 20 - 23) eine in der Spannstellung der Stange (6 - 9) einrastende und über eine
Handhabe (19) in eine Freigabestellung verstellbare Sperreinrichtung (16 - 19) vorgesehen
ist.
3. Tragvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der am Gehäuse
(1) schwenkbar gelagerte Handgriff (25) über einen Kurbeltrieb (21 - 23) mit einem
im Gehäuse (1) verschiebbar gelagerten Spannkolben (10, 13) verbunden ist, der über
einen Mitnehmer (11) mit der zur zweiten äußeren Spannbacke (3) führenden Stange (6
- 9) verbunden und beim Anklappen des Handgriffes (25) an das Gehäuse (1) gegen die
Kraft einer Rückstellfeder (15) im Sinne der Entspannungsrichtung der Spannbacken
(2, 3) verschiebbar ist, wobei die Sperreinrichtung einerseits den Kolben (10, 13)
in der der Spannstellung entsprechenden Lage festhält und anderseits in einer zweiten
Raststellung auch den eingeschobenen Kolben fixiert und die Rückstellfeder (15) den
Handgriff (25) bei Freigabe des Kolbens aus der zweiten Raststellung teilweise aufschwenkt.
4. Tragvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stange (6 - 9) bis zur Anlage der Spannbacken (2, 3,) aneinander teleskopisch in eine
Öffnung des Kolbens (10, 13) einschiebbar angeordnet ist.
5. Tragvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausziehlänge der Stange (6 - 9) aus dem Kolben (10, 13) über den dann verstellbar
ausgebildeten Mitnehmer (11) für die Stange oder durch händische Längeneinstellung
der dann wenigstens zweiteilig ausgebildeten Stange selbst einstellbar ist.