[0001] Die Erfindung betrifft ein Bad zum galvanischen Abscheiden von Silber-Zinn-Legierungen,
das Silber als lösliche Silberverbindung, Zinn als lösliche Zinnverbindung und einen
Komplexbildner enthält.
[0002] Die deutsche Patentschrift 718 252 betrifft ein Verfahren zur Erzeugung galvanischer
Überzüge aus Silber-Zinn-Legierungen mit einem Zinn-Gehalt von 5 - 20 %, das Zinn
als Stannat oder Tetrachlorid enthaltende alkalische Cyanid-Bäder und Stromdichten
von 0,1 - 1 A/dm² benutzt. Die Bäder können zusätzlich noch Kaliumgoldcyanid und/oder
Palladiumchlorid enthalten; dann werden Silber-Zinn-Legierungen mit 2 - 20 % Gold
und/oder Palladium abgeschieden.
[0003] In der deutschen Patentschrift 849 787 werden als für die galvanische Abscheidung
von Legierungen des Silbers mit Germanium, Zinn, Arsen oder Antimon aus cyanidischen
Elektrolyten geeignete Komplexbildner Oxysäuren, Aminosäuren oder Salze dieser Säuren
vorgeschlagen. Die abgeschiedenen Überzüge sind hart und zeichnen sich durch einen
hohen Glanz aus, wodurch selbst bei starken Niederschlägen das nachträgliche Polieren
erleichtert wird. Allgemeingültige Grenzwerte für die Zusätze aus Germanium, Zinn,
Arsen oder Antimon anzugeben, ist nicht möglich, da sie mit der Zusammensetzung der
Bäder und den Arbeitsbedingungen starken Schwankungen unterliegen. Den Bädern können
noch Glanzzusätze zugegeben werden; die Wirkung bleibt jedoch im allgemeinen gering.
[0004] Aus der deutschen Auslegeschrift 1 153 587 ist ein cyanidisches Bad zum galvanischen
Abscheiden von Legierungen des in dem Bad als Kaliumsilbercyanid vorliegenden Silbers
bekannt, das die Legierungspartner - vor allem Zinn, Blei, Antimon und Wismut - als
Komplexe mit einer aromatischen Dihydroxyverbindung enthält. Das Bad wird bei einer
Stromdichte von 0,5 - 1,5 A/dm² und bei Raumtemperatur betrieben. Durch den Zusatz
von Glanzbildnern kann die Stromdichte auf über 2 A/dm² erhöht werden. Weiter geht
aus der Auslegeschrift hervor, daß für die Abscheidung von Legierungen aus cyanidischen
Silber-Bädern als Komplexbildner schon aliphatische Oxycarbonsäuren, wie Oxalsäure
oder Weinsäure, und aliphatische geradkettige Polyoxyverbindungen, wie Sorbit, Dulcit
oder Glycerin, angewandt worden sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bad der eingangs charakterisierten
Art zum galvanischen Abscheiden von Silber-Zinn-Legierungen zu finden, das cyanidfrei
und über einen weiten pH-Bereich stabil ist und sowohl bei Raumtemperatur als auch
bei erhöhter Temperatur betrieben werden kann. Aus dem Bad sollen sich gleichmäßige
und haftfeste Schichten aus Silber-Zinn-Legierungen mit einem Zinn-Gehalt von bis
zu etwa 80 Gewichts-% abscheiden lassen, wobei deren Zusammensetzung bei gegebener
Silber- und Zinn-Konzentration des Bades relativ unabhängig von der Stromdichte und
der Temperatur sein soll.
[0006] Das die Lösung der Aufgabe darstellende Bad ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß es eine Zubereitung aus Wasser und
1 - 120 g/l Silber als Silberverbindung,
1 - 100 g/l Zinn als Zinnverbindung,
5 - 450 g/l Mercaptoalkancarbonsäure und/oder Mercaptoalkansulfonsäure und/oder
deren Salz und
0 - 200 g/l Leitsalz
enthält und einen pH-Wert von 0 - 14 aufweist.
[0007] Besonders bewährt hat sich das Bad, das eine Zubereitung aus Wasser und
5 - 60 g/l Silber als Silberverbindung,
5 - 20 g/l Zinn als Zinnverbindung,
5 - 200 g/l Mercaptoalkancarbonsäure und/oder Mercaptoalkansulfonsäure und/oder
deren Salz und
0 - 150 g/l Leitsalz
enthält und einen pH-Wert von 0 - 11 aufweist.
[0008] Für das Bad werden als Silberverbindungen Silbernitrat und Silberdiammin-Komplexe
bevorzugt. Als Zinnverbindungen eignen sich Zinn(II)- und Zinn(IV)-Verbindungen, besonders
Zinn(II)-halogenide, wie Zinn(II)-chlorid, und Zinn(II)-sulfat, Zinn(IV)-halogenide,
wie Zinn(IV)-chlorid, und Stannate, wie Alkalimetall- und Ammoniumstannat.
[0009] Besonders bewährt haben sich als Mercaptoalkancarbonsäure Thioglykolsäure (2-Mercaptoessigsäure),
Thioäpfelsäure (Mercaptobernsteinsäure), Thiomilchsäure (2-Mercaptopropionsäure) und
Thiohydracrylsäure (3-Mercaptopropionsäure), als Mercaptoalkansulfonsäure 2-Mercaptoäthansulfonsäure
und 3-Mercaptopropansulfonsäure. Die Mercaptosäuren können einzeln oder im Gemisch
miteinander und als freie Säuren oder/und in Form ihrer Salze, speziell der Alkalimetall-
und Ammoniumsalze, für die Zubereitung des Bades eingesetzt werden.
[0010] Für das Bad besonders geeignete Leitsalze sind Borsäure, Carbonsäuren, Hydroxysäuren
und Salze dieser Säuren, soweit sie wasserlöslich sind. Bevorzugt werden Ameisensäure,
Essigsäure, Oxalsäure, Citronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Gluconsäure, Glucarsäure,
Glucuronsäure und Salze dieser Säuren, da diese Verbindungen auch eine stabilisierende
Wirkung besitzen. Die Mitverwendung anderer Leitsalze, wie zum Beispiel Ammoniumnitrat,
ist möglich.
[0011] Das Bad kann mit Temperaturen von 20 - 70° C und bei Stromdichten von 0,1 - 10 A/dm²,
vorzugsweise von 1 - 6 A/dm², betrieben werden.
[0012] Eine schnellere Abscheidung der Legierungen läßt sich durch die Erhöhung der Stromdichte
und der Bad-Temperatur erreichen, ohne daß - bei gegebenem Silber- und Zinn-Gehalt
des Bades - größere Schwankungen in der Zusammensetzung der abgeschiedenen Legierungen
auftreten.
[0013] Überraschenderweise ist das Bad gemäß der Erfindung sehr stabil, auch wenn es bei
Temperaturen oberhalb der Raumtemperatur gehalten wird, so daß lange Betriebszeiten
möglich sind. Die aus dem Bad abgeschiedenen Silber-Zinn-Legierungen zeichnen sich
durch eine gleichmäßige Oberfläche und gute Haftfestigkeit aus.
[0014] Sind glänzende Überzüge erwünscht, so ist die zusätzliche Verwendung von Glanzbildnern
möglich. Als Glanzbildner sind dann zum Beispiel Aldehyde, Ketone, Carbonsäuren, Carbonsäure-Derivate,
Amine und deren Gemische, wie aus der deutschen Patentschrift 32 28 911 und der US-Patentschrift
4 582 576 für galvanische Zinn-Bäder bekannt, geeignet. Metallische Glanzbildner,
wie zum Beispiel aus der deutschen Patentschrift 1 960 047 und der US-Patentschrift
4 246 077 bekannt, sind ebenfalls geeignet und können dem Bad in einer Menge von 50
mg/l - 5 g/l, vorzugsweise von 100 - 250 mg/l, zugesetzt werden. Für das erfindungsgemäße
Bad haben sich Verbindungen von Eisen, Kobalt, Nickel, Zink, Gallium, Arsen, Selen,
Palladium, Cadmium, Indium, Antimon, Tellur, Thallium, Blei und Wismut besonders bewährt.
Wirkungsvolle Glanzbildner sind auch Polyethylenglykole und ihre Derivate, vorzugsweise
die Polyethylenglykolether, soweit sie in Wasser löslich sind. Sie können als alleinige
Glanzbildner oder auch im Gemisch mit den genannten Metallverbindungen eingesetzt
werden.
[0015] Das Bad läßt sich für das Galvanisieren sowohl von Kleinteilen als auch von Bändern
und Drähten einsetzen und ermöglicht die Abscheidung von Silber-Legierungen mit einem
Zinn-Gehalt von bis zu etwa 80 Gewichts-%.
[0016] Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden in den folgenden Beispielen Bäder gemäß
der Erfindung und die Abscheidung von Überzügen aus Silber-Zinn-Legierungen daraus
beschrieben.
Beispiel 1
[0017] Es wird eine Lösung aus Wasser und
10 g/l Silber als Silbernitrat,
10 g/l Zinn als Zinn(IV)-chlorid-Pentahydrat,
45 g/l Thioäpfelsäure und
60 g/l Kaliumsalz der D-Gluconsäure
zubereitet; der pH-Wert der Lösung wird mit einem Gemisch aus Kaliumhydroxid und Ammoniumhydroxid
(Gewichtsverhältnis 1:1) auf 1 eingestellt.
[0018] Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 30°C und bei einer
Stromdichte von 1 A/dm² gleichmäßige, haftfeste Schichten aus einer Silber-Zinn-Legierung
aus 55 Gewichts-% Silber und 45 Gewichts-% Zinn abgeschieden. Das Bad ist stabil;
Niederschläge treten nicht auf.
Beispiel 2
[0019] Es wird eine Lösung aus Wasser und
40 g/l Silber als Silbernitrat,
10 g/l Zinn als Zinn(IV)-chlorid-Pentahydrat,
45 g/l Thioäpfelsäure,
40 ml/l Thiomilchsäure und
150 g/l Kaliumsalz der D-Gluconsäure
zubereitet; der pH-Wert der Lösung wird mit einem Gemisch aus Kaliumhydroxid und Ammoniumhydroxid
(Gewichtsverhältnis 1:1) auf 1,9 eingestellt.
[0020] Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 60°C und bei einer
Stromdichte von 5 A/dm² gleichmäßige, haftfeste Schichten aus einer Silber-Zinn-Legierung
aus 75 Gewichts-% Silber und 25 Gewichts-% Zinn abgeschieden. Das Bad ist stabil;
Niederschläge treten nicht auf.
Beispiel 3
[0021] Es wird eine Lösung aus Wasser und
40 g/l Silber als Silbernitrat,
10 g/l Zinn als Zinn(IV)-chlorid-Pentahydrat,
90 g/l Thioäpfelsäure,
26 g/l Kaliumcitrat und
240 mg/l Arsentrioxid
zubereitet; der pH-Wert der Lösung wird mit einem Gemisch aus Kaliumhydroxid und Ammoniumhydroxid
(Gewichtsverhältnis 1:1) auf 3,2 eingestellt.
[0022] Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 60° C und bei einer
Stromdichte von 1 A/dm² gleichmäßige, haftfeste und glänzende Schichten aus einer
arsenhaltigen Silber-Zinn-Legierung mit 66 Gewichts-% Silber abgeschieden. Das Bad
ist stabil; Niederschläge treten nicht auf.
Beispiel 4
[0023] Es wird eine Lösung aus Wasser und
40 g/l Silber als Silbernitrat,
10 g/l Zinn als Kaliumstannat,
90 g/l Thioäpfelsäure,
26 g/l Kaliumcitrat,
40 ml/l D-Gluconsäure als 50 %ige wässerige Lösung und
240 mg/l Arsentrioxid
zubereitet; der pH-Wert der Lösung wird mit einem Gemisch aus Kaliumhydroxid und Ammoniumhydroxid
(Gewichtsverhältnis 1:1) auf 3,2 eingestellt.
[0024] Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 60° C und bei einer
Stromdichte von 5 A/dm² gleichmäßige, haftfeste und glänzende Schichten aus einer
arsenhaltigen Silber-Zinn-Legierung mit 67 Gewichts-% Silber abgeschieden. Das Bad
ist stabil; Niederschläge treten nicht auf.
Beispiel 5
[0025] Es wird eine Lösung aus Wasser und
10 g/l Silber als Silbernitrat,
30 g/l Zinn als Kaliumstannat,
14 g/l Thioäpfelsäure,
60 g/l Kaliumsalz der D-Gluconsäure,
60 g/l Ammoniumnitrat,
10 g/l Borsäure und
200 mg/l Palladium als Palladiumdiammindinitrat
zubereitet; der pH-Wert der Lösung wird mit Kaliumhydroxid auf 10,3 eingestellt.
[0026] Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von a) 20° C und b) 45°
C mit einer Stromdichte von 5 A/dm² gleichmäßige, haftfeste und glänzende Schichten
aus einer palladiumhaltigen Silber-Zinn-Legierung mit 81 Gewichts-% Silber abgeschieden.
Das Bad ist stabil; Niederschläge treten nicht auf.
Beispiel 6
[0027] Es wird eine Lösung aus Wasser und
40 g/l Silber als Diamminsilbernitrat,
10 g/l Zinn als Zinn(IV)-chlorid-Pentahydrat,
50 ml/l Thiomilchsäure,
80 ml/l D-Gluconsäure als 50 %ige wässerige Lösung,
100 mg/l Arsentrioxid und
1 g/l Nickel als Nickel(II)-chlorid
zubereitet und der pH-Wert der Lösung mit Kaliumhydroxid auf 4,0 eingestellt.
[0028] Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Badtemperatur von 40° C und bei einer
Stromdichte von 4 A/dm² gleichmäßige, haftfeste und glänzende Schichten aus einer
arsen- und nikkelhaltigen Silber-Zinn-Legierung mit 70 Gewichts-% Silber abgeschieden.
Das Bad ist stabil; Niederschläge treten nicht auf.
Beispiel 7
[0029] Es wird eine Lösung aus Wasser und
10 g/l Silber als Silbernitrat,
10 g/l Zinn als Zinn(II)-chlorid-Dihydrat,
45 g/l Thioäpfelsäure und
80 ml/l D-Gluconsäure als 50%ige wässerige Lösung
zubereitet; der pH-Wert der Lösung wird mit einem Gemisch aus Kaliumhydroxid und Ammoniumhydroxid
(Gewichtsverhältnis 1:1) auf 0,7 eingestellt.
[0030] Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Badtemperatur von 25° C und bei einer
Stromdichte von 1 A/dm² gleichmäßige, haftfeste Schichten aus einer Silber-Zinn-Legierung
mit 20 Gewichts-% Silber abgeschieden. Das Bad ist stabil; Niederschläge treten nicht
auf.
Beispiel 8
[0031] Es wird eine Lösung aus Wasser und
40 g/l Silber als Silbernitrat,
10 g/l Zinn als Zinn(II)-chlorid-Dihydrat,
90 g/l Thioäpfelsäure,
80 ml/l D-Gluconsäure als 50 %ige wässerige Lösung,
20 mg/l Arsentrioxid und
0,1 g/l Polyethylenglykolether (Brij® 35, Fluka, Deutschland)
zubereitet; der pH-Wert der Lösung beträgt 0,3.
[0032] Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Badtemperatur von 25° C und mit einer
Stromdichte von 1 A/m² gleichmäßige, haftfeste und glänzende Schichten aus einer arsenhaltigen
Silber-Zinn-Legierung mit 20 Gewichts-% Silber abgeschieden. Das Bad ist stabil; Niederschläge
treten nicht auf.
Beispiel 9
[0033] Es wird eine Lösung aus Wasser und
40 g/l Silber als Silbernitrat,
15 g/l Zinn als Zinn(IV)-chlorid-Pentahydrat,
70 ml/l Thiohydracrylsäure und
100 mg/l Arsentrioxid
zubereitet; der pH-Wert der Lösung wird mit einem Gemisch aus Kaliumhydroxid und Ammoniumhydroxid
(Gewichtsverhältnis 1:1) auf 7,8 eingestellt.
[0034] Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 30°C und einer Stromdichte
von 1 A/dm² gleichmäßige, haftfeste und glänzende Schichten aus einer Silber-Zinn-Legierung
aus 96 Gewichts-% Silber und 4 Gewichts-% Zinn, bei einer Bad-Temperatur von 30°C
und einer Stromdichte von 4 A/dm² gleichmäßige, haftfeste und glänzende Schichten
aus einer Silber-Zinn-Legierung aus 95 Gewichts-% Silber und 5 Gewichts-% Zinn abgeschieden.
Das Bad ist stabil; Niederschläge treten nicht auf.
Beispiel 10
[0035] Es wird eine Lösung aus Wasser und
40 g/l Silber als Silbernitrat,
15 g/l Zinn als Zinn(IV)-chlorid-Pentahydrat und
60 ml/l Thioglykolsäure
zubereitet; der pH-Wert der Lösung wird mit einem Gemisch aus Kaliumhydroxid und Ammoniumhydroxid
(Gewichtsverhältnis 1:1) auf 7,1 eingestellt.
[0036] Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 40°C und einer Stromdichte
von 1 A/dm² gleichmäßige, haftfeste und glänzende, bei einer Bad-Temperatur von 40°C
und einer Stromdichte von 4 A/dm² matte Schichten aus einer Silber-Zinn-Legierung
aus 78 Gewichts-% Silber und 22 Gewichts-% Zinn abgeschieden. Das Bad ist stabil;
Niederschläge treten nicht auf.
Beispiel 11
[0037] Es wird eine Lösung, wie in Beispiel 10 beschrieben, zubereitet und mit 100 mg/l
Arsentrioxid versetzt; der pH-Wert der Lösung wird mit einem Gemisch aus Kaliumhydroxid
und Ammoniumhydroxid (Gewichtsverhältnis 1:1) auf 7,1 eingestellt.
[0038] Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 40°C und einer Stromdichte
von 4 A/dm² gleichmäßige, haftfeste und glänzende Schichten aus einer Silber-Zinn-Legierung
aus 76 Gewichts-% Silber und 24 Gewichts-% Zinn abgeschieden. Das Bad ist stabil;
Niederschläge treten nicht auf.
Beispiel 12
[0039] Es wird eine Lösung aus Wasser und
40 g/l Silber als Silbernitrat,
15 g/l Zinn als Zinn(IV)-chlorid-Pentahydrat,
185 g/l Natriumsalz der 3-Mercaptopropansulfonsäure und
100 mg/l Arsentrioxid
zubereitet; der pH-Wert der Lösung wird mit einem Gemisch aus Natriumhydroxid und
Ammoniumhydroxid (Gewichtsverhältnis 1:1) auf 7,1 eingestellt.
[0040] Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 40°C und bei einer
Stromdichte von 1 A/dm² gleichmäßige, haftfeste und glänzende Schichten aus einer
Silber-Zinn-Legierung aus 83 Gewichts-% Silber und 17 Gewichts-% Zinn abgeschieden.
Das Bad ist stabil; Niederschläge treten nicht auf.
1. Bad zum galvanischen Abscheiden von Silber-Zinn-Legierungen, das Silber als lösliche
Silberverbindung, Zinn als lösliche Zinnverbindung und einen Komplexbildner enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine Zubereitung aus Wasser und
1 - 120 g/l Silber als Silberverbindung,
1 - 100 g/l Zinn als Zinnverbindung,
5 - 450 g/l Mercaptoalkancarbonsäure und/oder Mercaptoalkansulfonsäure und/oder
deren Salz und
0 - 200 g/l Leitsalz
enthält und einen pH-Wert von 0 - 14 aufweist.
2. Bad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Zubereitung aus Wasser und
5 - 60 g/l Silber als Silberverbindung,
5 - 20 g/l Zinn als Zinnverbindung,
5 - 200 g/l Mercaptoalkancarbonsäure und/oder Mercaptoalkansulfonsäure und/oder
deren Salz und
0 - 150 g/l Leitsalz
enthält und einen pH-Wert von 0 - 11 aufweist.
3. Bad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Silberverbindung Silbernitrat
eingesetzt wird.
4. Bad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Silberverbindung ein Silberdiammin-Komplex
eingesetzt wird.
5. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Zinnverbindung
eine Zinn(II)-Verbindung oder eine Zinn(IV)-Verbindung eingesetzt wird.
6. Bad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Zinn(II)-Verbindung ein Zinn(II)-halogenid
oder Zinn(II)-sulfat eingesetzt wird.
7. Bad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Zinn(IV)-Verbindung ein Zinn(IV)-halogenid,
ein Alkalimetallstannat oder Ammoniumstannat eingesetzt wird.
8. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Mercaptoalkancarbonsäure
Thioglykolsäure, Thioäpfelsäure, Thiomilchsäure, Thiohydracrylsäure oder ein Gemisch
daraus eingesetzt wird.
9. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Mercaptoalkansulfonsäure
2-Mercaptoäthansulfonsäure, 3-Mercaptopropansulfonsäure oder ein Gemisch daraus eingesetzt
wird.
10. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Leitsalz Borsäure,
Carbonsäuren und/oder Hydroxysäuren und/oder deren Salze eingesetzt werden.
11. Bad nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonsäure Ameisensäure, Essigsäure
und/oder Oxalsäure ist.
12. Bad nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxysäure Citronensäure,
Åpfelsäure, Weinsäure, Gluconsäure, Glucarsäure und/oder Glucuronsäure ist.
13. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es einen mit Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid und/oder Ammoniumhydroxid eingestellten pH-Wert aufweist.
14. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich einen
Glanzbildner enthält.
15. Bad nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Glanzbildner eine lösliche Verbindung
mindestens eines der Metalle Eisen, Kobalt, Nickel, Zink, Gallium, Arsen, Selen, Palladium,
Cadmium, Indium, Antimon, Tellur, Thallium, Blei und Wismut, ein Polyethylenglykolether
oder ein Gemisch aus der löslichen Verbindung mindestens eines der Metalle und einem
Polyethylenglykolether ist.