[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen höhenverstellbaren Gerüstbock, dessen Rahmengestell
ein Unterteil umfaßt mit zwei gespreizten Standfüßen an jeder Seite und ein gegenüber
dem Unterteil höhenverstellbares Oberteil mit einem horizontalen oberen tragenden
Balken für die Aufnahme der Lasten, wobei als Höhenverstelleinrichtung eine Kurbel
dient und Getriebemittel vorgesehen sind für die Übertragung der Drehbewegung der
Kurbel in eine Auf- bzw. Abbewegung des Oberteils des Gerüstbocks. Gerüstböcke der
genannten Art sind auch unter der Bezeichnung Kurbelgerüstböcke bekannt und werden
für Arbeitsgerüste insbesondere im Bausektor eingesetzt, wobei mehrere parallel hintereinander
angeordnete Kurbelgerüstböcke dieser Art Gerüstbohlen für eine Arbeitsbühne aufnehmen.
Die Arbeitsbühne kann dann durch Höhenverstellung der Kurbelgerüstböcke in der Höhe
verändert werden. Im allgemeinen müssen diese Kurbelgerüstböcke vergleichsweise hohe
Lasten aufnehmen. Die Tragfähigkeit beträgt bis zu etwa 1.500 kg. Bei den bekannten
höhenverstellbaren Gerüstböcken der eingangs genannten Art wird für die Höhenverstellung
eine horizontale Welle gedreht, auf der ein Sternrad sitzt, dessen Zähne in eine Lochreihe
je eines gelochten Vierkantrohrs des Oberteils des Gerüstbocks eingreifen. Wenn das
Oberteil des Gerüstbocks eine Last trägt und die Arbeitshöhe des Gerüsts verändert
werden soll muß zunächst eine Verriegelungseinrichtung in Form eines Bolzen oder dergleichen
gelöst werden, wobei der Bolzen durch ein Loch der Lochreihe gesteckt ist. Außerdem
ist noch eine kippbare Rückschlagsicherung vorgesehen, die in das Sternrad eingreift
und dieses damit blockiert. Erst nach Lösen dieser Rückschlagsicherung kann das Oberteil
des Kurbelbocks heruntergelassen werden. Trotz dieser Sicherungseinrichtungen kann
es bei unsachgemäßem Umgang bei den herkömmlichen Gerüstböcken zu Unfällen kommen.
[0002] Wenn nämlich das Gerüstoberteil belastet ist und die Bedienungsperson die Lastsicherung
und auch die Rückschlagsicherung gelöst hat, ist es unter Umständen nicht mehr möglich,
mit der Kurbel das Gewicht des belasteten Gerüstbockoberteils zu halten und das Oberteil
des Gerüstbocks saust herunter.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen höhenverstellbaren Gerüstbock
der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine höhere Sicherheit bietet und bei
dem die Gefahr von Unfällen der genannten Art ausgeschlossen ist.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein höhenverstellbarer Gerüstbock der eingangs
genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs. Das Wesen des
erfindungsgemäßen Gerüstbocks beruht darauf, daß der Spindelantrieb für die Höhenverstellung
des Oberteils des Gerüstbocks ein selbsthemmendes Gewinde aufweist, so daß auch das
belastete Oberteil des Gerüstbocks nicht von selbst herunterfahren kann und ein Absenken
des belasteten Gerüstbocks nur bei Betätigung der Kurbel möglich ist. Die Getriebemittel
sind dabei so gewählt, daß auch bei maximal belastetem Oberteil des Gerüstbocks noch
ein Hochfahren bzw. Herunterfahren mittels der Kurbel per Hand möglich ist. Gegebenenfalls
kann aber auch der Handkurbelantrieb durch einen elektromotorischen Antrieb ersetzt
werden.
[0005] Damit die Höhenverstellung des Oberteils des Gerüstbocks an beiden Seiten gleichmäßig
erfolgt, ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß beide
Spindeln bewegungsmäßig gekoppelt sind über eine endlose Kette oder dergleichen, die
über zwei jeweils einer Spindel zugeordnete Kettenräder läuft, wobei das eine dieser
Kettenräder durch Drehung des mit der Kurbel verbundenen Antriebsrads ebenfalls angetrieben
wird. Das Ansetzen der Kurbel ist bei dem erfindungsgemäßen Gerüstbock nur an einer
Seite möglich.
[0006] Die Kurbel ist vorzugsweise abnehmbar und umfaßt eine Hülse, mit der endseitig das
Antriebsrad verbunden ist und die auf einen Dorn, ein Rohr oder dergleichen aufsteckbar
ist. Außerdem ist eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen, nach deren Lösen die Kurbel
abgenommen werden kann.
[0007] Damit vermieden wird, daß die relativ langen Spindeln bei der Höhenverstellung klappern
oder in Schwingungen versetzt werden, ist vorzugsweise in Höhe des Antriebsrads und/oder
im unteren Bereich des Gestells des Kurbelbocks jeweils eine Führungseinrichtung für
eine axiale Führung der Spindeln bei der Höhenverstellung vorgesehen.
[0008] Vorzugsweise sind sowohl das Ritzel, das mit dem Antriebsrad kämmt als auch das Kettenrad
übereinander angeordnet außen auf einer drehbaren Hülse angebracht und mit dieser
fest verbunden, z.B. verschweißt. Wesentlich ist gemäß der Erfindung, daß sich mit
dem angetriebenen Ritzel sowohl die Hülse als auch das Kettenrad mitdreht, so daß
die Bewegung auf die durch die Hülse hindurchgeführte Spindel und über die Kette auch
auf die Spindel auf der anderen Seite des Gerüstbocks übertragen wird.
[0009] Im folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen
- Fig. 1
- eine schematisch vereinfachte Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kurbelbocks;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Kurbelbock gemäß Figur 1;
- Fig. 3
- eine Detailansicht des Ausschnitts III von Figur 1;
- Fig. 4
- eine Detailansicht des Ausschnitts IV von Figur 1 im Schnitt;
- Fig. 5
- eine stirnseitige Ansicht des Kurbelbocks in Richtung des Pfeils V von Figur 1 gesehen.
[0010] Der erfindungsgemäße Kurbelbock besteht aus einem Rahmengestell mit einem Unterteil
10 mit zwei Standfüßen 11 an jeder Seite, einer unteren waagerechten Querstrebe 12,
je einem vertikalen Pfosten 13 auf jeder Seite und einer oberen horizontalen Traverse
14, die die beiden Seiten des Rahmengestells in Höhe der Kurbel miteinander verbindet.
(Siehe Figuren 1 und 2). Der Kurbelbock weist außerdem ein höhenverstellbares Oberteil
15 auf, bestehend aus einem oberen horizontalen tragenden Balken 16, der die Lasten
des Gerüsts aufnimmt, und der an beiden Seiten auf den vertikalen Spindeln 17 ruht
und an dem außerdem jeweils endseitig Rohrstutzen 18 in vertikaler Anordnung angebracht
sind. Bei Betätigung der Kurbel 19, die von Hand oder aber auch bei Bedarf elektromotorisch
erfolgen kann, wird das Oberteil 15 mit dem Balken 16 hochgefahren oder heruntergefahren,
wobei dies bei dem erfindungsgemäßen Kurbelbock auch dann möglich ist, wenn der Balken
16 mit mehreren hundert Kilogramm belastet ist. Zu diesem Zweck weist der erfindungsgemäße
Kurbelbock eine über die Kurbel 19 betätigbare Höhenverstelleinrichtung auf, die ein
selbsthemmendes Gewinde im Bereich der Spindeln 17 umfaßt und dadurch ein Stehenbleiben
auch des belasteten Oberteils 15 bei Unterbrechung der Kurbeltätigkeit möglich macht.
Diese Höhenverstelleinrichtung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 1,
3 und 4 näher erläutert. Wie aus Figur 3 ersichtlich ist, ist die Kurbel 19 im Prinzip
als Hülse 20 ausgebildet, die horizontal auf einem am Standrohrprofil 13 des Unterteils
befestigten Dorn 21 abnehmbar befestigt ist. Nach Lösen eines Splints 22 oder dergleichen
kann die Hülse 20 der Kurbel von dem Dorn 21 abgenommen werden. Endseitig ist auf
der Hülse 20 ein vertikal ausgerichtetes Antriebsrad 23 angebracht. Dieses Antriebsrad
23 kämmt mit einem horizontal angeordneten Ritzel 24, das außen auf einer rohrförmigen
Hülse 25 befestigt ist, z.B. mit dieser verschweißt ist. Bei Drehung der Kurbel mit
dem Antriebsrad 23 dreht sich somit das Ritzel 24 und auch die Hülse 25 mit. Nun ist
oberhalb des Ritzels 24 auf dieser Hülse 25 außen noch ein Kettenrad 26 angebracht,
das z.B. ebenfalls mit der Hülse 25 verschweißt sein kann. Dieses Kettenrad 26 ist
ein Zahnrad, über das eine Kette 27 horizontal läuft, die über die gesamte Breite
des Kurbelbocks in einer Abdeckung 28 nach Art eines Kettenkastens läuft. Diese Abdeckung
28 ist abnehmbar. Aus Figur 2 kann man den Verlauf der Kette 27 erkennen. Für diese
Kette ist auch ein Kettenspanner 29 vorgesehen. Wie man sieht läuft diese Kette 27
rechts über das Kettenrad 26 und auf der linken Seite des Kurbelbocks über ein gleichgestaltetes
Kettenrad 30. Es handelt sich um eine endlose umlaufende Kette.
[0011] Wird nun mit Hilfe der Kurbel über das Antriebsrad 23 und das Ritzel 24 die Hülse
25 gedreht, dann dreht sich das auf der Hülse befindliche Kettenrad 26 ebenfalls mit
und über die Kette 27 wird diese Drehbewegung noch auf das Kettenrad 30 auf der gegenüberliegenden
Seite des Kurbelbocks übertragen, so daß eine gleichzeitige Höhenverstellung des Kurbelbocks
an beiden Seiten gewährleistet ist.
[0012] Die rohrförmige Hülse 25 ist mit einem Innengewinde ausgestattet, das in das Gewinde
der Spindel 17 eingreift. Es handelt sich bei diesem Gewinde um ein sogenanntes Rollgewinde
das als Trapezgewinde ausgebildet ist mit relativ großem Abstand der einzelnen Gewindegänge.
Dieses Rollgewinde zwischen Spindel 17 und Hülse 25 ist selbsthemmend. Wird nun durch
Betätigung der Kurbel 19, 20 die Hülse 25 gedreht, dann führt dies zu einer Höhenverstellung
der Spindel 17. Dies wiederum bewirkt die Höhenverstellung des Oberteils 15 des Kurbelbocks.
Wie man aus Figur 1 erkennt läuft die Spindel 17 innerhalb des Standrohrprofils 13
des Gestells des Unterteils 10 des Kurbelbocks und endet in einigem Abstand vom Boden
unterhalb der Querstrebe 12. Wie man aus der Detailansicht Figur 4 erkennen kann,
ist in dem Standrohrprofil 13, das ein Vierkantrohr ist, eine Führungshülse 31 für
die Führung der Spindel 17 eingelassen, wobei außerdem ein Bolzen 32 als Verdrehschutz
für die Spindel dient. Wie man aus Figur 3 erkennen kann ist im Bereich unterhalb
der Hülse 25 eine weitere Führung 33 für die Spindel 17 vorgesehen, die mit Profilteilen
des Unterteils 10 des Kurbelbocks fest verbunden ist. Dadurch werden Schwingungen
der Spindel vermieden. Die im Prinzip gleiche Anordnung mit Spindel und Hülse ist
auch auf der gegenüberliegenden Seite des Kurbelbocks vorgesehen, wobei jedoch u.a.
aus sicherheitstechnischen Gründen der Antrieb über die Kurbel 19 nur an der einen
in der Zeichnung rechten Seite möglich ist. Da auf der gegenüberliegenden Seite über
die Kette 27 das Kettenrad 30 mitgedreht wird, dreht sich auch dort die Hülse mit
und auch die zweite Spindel 17 (in der Zeichnung links) wird aufwärts bzw. abwärts
bewegt.
[0013] Für die Aufnahme der axialen Belastung in vertikaler Richtung und der Gewährleistung
eines Leichtlaufs der Hülse 25 mit Innengewinde unter Belastung sind geeignete Axiallager
34 vorgesehen (siehe Fig. 3).
1. Höhenverstellbarer Gerüstbock, dessen Rahmengestell ein Unterteil umfaßt mit zwei
gespreizten Standfüßen an jeder Seite und ein gegenüber dem Unterteil höhenverstellbares
Oberteil mit einem horizontalen oberen tragenden Balken für die Aufnahme der Lasten,
wobei als Höhenverstelleinrichtung eine Kurbel dient und Getriebemittel vorgesehen
sind für die Übertragung der Drehbewegung der Kurbel in eine Auf- bzw. Abbewegung
des Oberteils des Gerüstbocks, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebemittel umfassen
ein mit der Kurbel (19) verbundenes Antriebsrad (23), das mit einem zu diesem Antriebsrad
rechtwinklig angeordneten horizontalen Ritzel (24) kämmt, das mit einer Hülse (25)
mit Innengewinde fest verbunden ist, wobei das Innengewinde der Hülse in ein selbsthemmendes
Außengewinde einer durch die Hülse hindurchgeführten vertikalen Spindel (17) eingreift,
die an ihrem oberen Ende den höhenverstellbaren horizontalen Balken (16) des Oberteils
(15) des Gerüstbocks trägt.
2. Gerüstbock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei parallele Spindeln (17)
vorgesehen sind, die den oberen horizontalen Balken (16) des Oberteils des Gerüstbocks
tragen, wobei die Höhenverstellung beider Spindeln bewegungsmäßig gekoppelt ist über
eine endlose Kette (27) oder dergleichen, die über zwei jeweils einer Spindel (17)
zugeordnete Kettenräder (26) läuft, wobei das eine dieser Kettenräder durch Drehung
des mit der Kurbel (19) verbundenen Antriebsrads (23) ebenfalls angetrieben wird.
3. Höhenverstellbarer Gerüstbock nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kurbel (19) eine Hülse (20) umfaßt, mit der endseitig das Antriebsrad (23) verbunden
ist und die Hülse auf einen Dorn (21) oder dergleichen aufgesteckt und nach Lösen
einer Verriegelungseinrichtung (22) von diesem abnehmbar ist.
4. Höhenverstellbarer Gerüstbock nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Spindeln (17) etwa in Höhe des Antriebsrads (23) und/oder im unteren Bereich
des Gestells des Kurbelbocks jeweils Führungseinrichtungen (31, 33) für eine axiale
Führung bei der Höhenverstellung vorgesehen sind.
5. Höhenverstellbarer Gerüstbock nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl das Ritzel (24) als auch das Kettenrad (26) übereinander außen auf die
drehbare Hülse (25), die über das Antriebsrad (23) angetrieben wird, aufgeschweißt
sind.
6. Höhenverstellbarer Gerüstbock nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß für die drehbare Hülse (25) unterhalb dieser ein geeignetes Axiallager (34) angeordnet
ist.