[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung von Stahlkanten für Ski od.
dgl., wobei die Stahlkante zumindest partiell, vzw. zumindest im Bereich der die Laufsohle
des Ski außen begrenzenden Kante, rasch erwärmt und danach rasch wieder abgekühlt
wird.
[0002] Um die Verschleißeigenschaften von Stahlkanten, insbesondere bei Skiern, zu verbessern,
wäre eine möglichst hohe Härte des Materials wünschenswert. Bei einer entsprechenden
Härtung des gesamten, die Stahlkante bildenden Profils wird aber gleichzeitig dessen
Elastizität in unzulässigem Maß beeinträchtigt. Daher wird bereits in der AT-PS 286
152 vorgeschlagen, den Ski mit Stahlkanten zu versehen, die lediglich partiell, nämlich
an der Stelle der größten Verschleißbeanspruchung, d. h. der unteren, bezüglich der
Lauffläche außenliegenden Kante, zu Härten. Diese Umwandlung des Materials der Stahlkante
in ein feinkörniges, extrem hartes und zähes Martensitgefüge erfolgt durch rasche
Aufheizung, rasche Abschreckung und nachfolgende zusätzliche Energiezufuhr. Als Energiequelle
für die rasante Aufheizung des Materials wird rein beispielhaft auch ein Plasmabrenner
angegeben, wobei allerdings keinerlei Hinweise zu finden sind, wie eine gleichmäßige
und/oder genau definierte Hartung in einem genau definierten Bereich der Stahlkante
dabei erzielt werden können. Vielmehr sind die bisherigen Plasmabrenner nicht geeignet,
Stahlkanten von Skiern in der erforderlichen, exakt definierbaren Art und Weise über
die gesamte Länge zu härten, weshalb auch trotz der rasanten Entwicklungen der Skiherstellungstechnologien
und des offensichtlichen Vorteils partiell gehärteter Stahlkanten diese spezielle
Technologie von der Industrie nicht aufgegriffen und bislang nicht eingesetzt wurde.
Gleichwohl ist zum Härten der Schneidkanten von Sägen, Messern oder Stanzwerkzeugen
der Einsatz von Plasmabrennern bekannt, beispielsweise aus der AT-PS 392 483.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren anzugeben, das
in wirtschaftlicher Art und Weise die genau definierte, partielle Härtung von Stahlkanten
von Skiern od. dgl. in einem beliebig langen Längsabschnitt sicher gewährleisten kann.
[0004] Weitere Aufgaben sind eine exakt definiert partiell gehärtete Stahlkante, ein Ski,
der mit einer solchen Stahlkante versehen ist, und ein Plasmakopf zur Herstellung
einer exakt definiert partiell gehärteten Stahlkante.
[0005] Zur Lösung der ersten Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß zur raschen Erwärmung
ein Energiestrahl mit zu jedem Zeitpunkt genau definierter Energie angewendet und
das Material anschließend vorzugsweise lediglich abgekühlt wird. Dieses Merkmal gewährleistet
bei exakter Führung der Einrichtung zur Erzeugung des Energiestrahles relativ zur
Stahlkante, was eine selbstverständliche Voraussetzung ist, einen genau definierten
Energieeintrag in einen exakt vorgebbaren Bereich der Stahlkante. Damit ist einerseits
die Erwärmungsrate und - abhängig vom Material, aber genau bestimmbar - der von der
Härtung erfaßte Bereich genau definierbar. Dies ist auch eine wichtige Voraussetzung
für die Härtbarkeit von bereits am Ski montierten Stahlkanten. Bei diesen muß gewährleistet
sein, daß die Erwärmung des Stahlkantenmaterials nicht zu stark ist, um das daran
angrenzende Material des Ski selbst über eine bestimmte Mindesttemperatur zu erwärmen.
Andernfalls würde das Material des Ski beschädigt, Verbindungen gelockert oder gelöst,
Kleber, beispielsweise zur Fixierung der Stahlkanten im Ski, gelöst oder dergleichen
mehr. Durch die erfindungsgemäße Behandlung mit einem zu jedem Zeitpunkt mit genau
definierter Energie auftreffenden Strahl kann die Materialerwärmung genau gesteuert
und unzulässige Überhitzungen vermieden werden.
[0006] Vorteilhafterweise wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung als Energiestrahl
ein Plasmastrahl eingesetzt. Plasmastrahlen weisen einerseits ein besonders günstiges
Energie-Kosten-Verhältnis auf und sind gegenüber Oberflächenbeschaffenheit des zu
behandelnden Materials, wie etwa Farbe, Verschmutzung, Reflexionsfähigkeit, unempfindlich.
Darüberhinaus ist bei der Verwendung von Plasmabrennern kein Schutzgas erforderlich.
Schließlich ist die Temperaturverteilung in einem Plasmastrahl in axialer Richtung
wesentlich flacher als bei einem Laserstrahl, sodaß die exakte Positionierung nicht
so aufwendige Einrichtungen erforderlich macht als dies beim Laser mit unbedingt erforderlicher
genauester Einstellung des Brennpunktes der Fall ist.
[0007] Wenn der Plasmastrahl und die Stahlkante relativ zueinander in Längsrichtung der
Stahlkante bewegt werden und der Plasmastrahl dabei zumindest über einen Teilbereich
der Länge der Stahlkante immer genau die gleiche Energie aufweist, wobei dies vorzugsweise
durch Versorgung des Plasmakopfes mit immer genau der gleichen Stromstärke erzielt
wird, ist über die gesamte Länge des überstrichenen Längsbereiches der Stahlkante
eine gleichmäßige, exakt definierte Härtung gewährleistet. Damit ist sichergestellt,
daß bei einer allfälligen Nachbearbeitung der Stahlkante, beispielsweise beim gleichmäßigen
Abschleifen, entlang der gesamten gehärteten Länge der Stahlkante die gleichen Materialeigenschaften
vorliegen und nicht etwa unerwünschterweise gehartete und ungehärtete Abschnitte in
nicht vorherbestimmbarer Abfolge auftreten. Mit dem Merkmal, daß der Plasmastrahl
immer genau die gleiche Energie aufweist, ist verbunden, daß an jeder Stelle des Plasmastrahls
zu jedem Zeitpunkt immer genau die gleiche Temperatur herrscht, d. h. die Temperaturverteilung
im Plasmastrahl bleibt konstant.
[0008] Wenn jedoch eine genau definierte Verteilung von gehärteten und ungehärteten Bereichen
bzw. Bereichen mit unterschiedlich ausgeprägter Härtung - sowohl was die Materialhärte
als auch die Tiefe bzw. das Volumen des gehärteten Bereiches angeht - gewünscht ist,
kann dies in vorteilhafter Weise dadurch erzielt werden, daß der Plasmastrahl und
die Stahlkante relativ zueinander in Längsrichtung der Stahlkante bewegt werden und
der Plasmastrahl dabei zumindest über einen Teilbereich der Länge der Stahlkante eine
vorzugsweise regelmäßig veränderliche Energie aufweist, wobei dies vorzugsweise durch
regelmäßige Änderung der dem Plasmakopf zugeführten Stromstärke erzielt wird. Veränderliche
Energie bedeutet dabei, daß die Temperatur an jeder Stelle des Plasmastrahles sich
gleichsinnig und in genau vorhersehbarer bzw. bestimmbarer Weise verändert.
[0009] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird als Energiestrahl ein Laserstrahl
eingesetzt und die Stahlkante sowie der Laserstrahl relativ zueinander bewegt.
[0010] Um in einfacher und zeitsparender Weise einen möglichst großen Bereich der auf Verschleiß
beanspruchten Stellen zu erfassen, wird der Energiestrahl, vorzugsweise der Plasmastrahl
gleichzeitig auf beide Außenseiten der Stahlkante gerichtet und die Achse des Strahles
vorzugsweise schräg auf beide Außenseiten, insbesondere in einem Bereich von 25 um
die Winkelsymmetrale, speziell genau in der Winkelsymmetralen, ausgerichtet. Je nach
dem Winkel des Strahles und/oder seiner Parallelverschiebung nach oben oder unten
hin in Bezug auf die Symmetrieachse der zu härtenden Außenkante kann eine symmetrische
oder unsymmetrische Härtezone und damit eine Anpassung an spezielle Verschleißsituationen
oder Einsatzzwecke erreicht werden. Eine symmetrische Härtezone der Außenkante, deren
Form auch bei Nachbearbeitung möglichst lange erhalten bleibt, ist bei der vorzugsweisen
genau mit der Symmetrieachse der Außenkante zusammenfallenden Ausrichtung des Energie-
und vorzugsweise des Plasmastrahles herstellbar.
[0011] Eine besonders vorteilhafte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor,
daß eine bereits am Ski montierte Stahlkante mittels des Energiestrahles rasch erwärmt
und dabei der Bereich um den Auftreffbereich des Energiestrahles soweit gekühlt wird,
daß im Übergangsbereich Stahlkante-Ski vorzugsweise die Lösetemperatur des Klebers
für die Befestigung der Stahlkante am Skikörper nicht überschritten wird. Das Härten
der Stahlkanten kann dabei als letzter Arbeitsgang der Skiherstellung vorgesehen werden,
da keine Beeinträchtigung anderer Skibestandteile durch die erfindungsgemäße Hartung
auftritt und daher keinerlei weitere Nachbehandlungsschritte nötig sind. Damit sind
auch die bereits eingebauten Stahlkanten keinen mechanischen Beanspruchungen, keiner
Gefahr von Beschädigungen und keiner Funktionsbeeinträchtigung ausgesetzt, wie dies
bei einer Härtung vor der Montage am Ski der Fall ist. Die Erwärmung des Materials
der der Stahlkante umgebenden Bereiche des Ski trägt aufgrund der Wärmeabfuhr zur
Selbstabschreckung des durch den Energiestrahl erwärmten Bereiches und damit zum Härtungsvorgang
bei, sodaß weniger Wärmeenergie auf andere, aufwendigere und kostspieligere Weise
abgeführt werden muß. Dabei muß nur darauf geachtet werden, daß die Temperatur nicht
so hoch ansteigt, daß der zur Fixierung der Stahlkanten verwendetet Kleber gelöst
oder zersetzt wird.
[0012] Um mit einer gegebenen Einrichtung zur Erzeugung des Energiestrahles, vorzugsweise
einem gegebenen Laser- oder Plasmakopf, einen größeren Bereich der Stahlkanten erfassen
zu können, wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung der Auftreffbereich des
Energiestrahles in Richtung der Langsrichtung der Stahlkante zumindest virtuell, vorzugsweise
durch elektromagnetische Ablenkung des Plasmastrahles, aufgeweitet. Dies bedeutet,
daß nicht der Durchmesser des Plasmastrahles selbst vergrößert wird, wobei möglicherweise
die zur gleichmäßigen Temperatur- und Energieverteilung unbedingt erforderlichen Parameter
gestört würden, sondern daß durch eine Art schlangenförmige Führung des Auftreffpunktes
mit hoher Frequenz bzw. eine "Zitterbewegung" des Auftreffpunktes um eine Mittelachse
während der Relativbewegung von Plasmakopf und Stahlkante ein größerer Bereich überstrichen
wird als es dem Querschnitt des Plasmastrahles entspricht. Die virtuelle Aufweitung
kann dabei in einer oder jeder beliebigen Richtung senkrecht auf die Achse des Plasmastrahles
erfolgen. Neben der Möglichkeit, einen größeren Bereich von der unteren Außenkante
der Stahlkante hin auf beiden Außenseiten durch die virtuelle Aufweitung des Plasmastrahles
zu erfassen, bietet diese Variante auch den Vorteil, die sehr rasche Aufheizung des
Materials durch den Plasmastrahl aufgrund der Verteilung der Energie etwas zu verlangsamen
und damit erforderlichenfalls eine geringere Härte zu erzielen, als es der Energie
des Plasmastrahles entsprechen würde. Da meist der für die virtuelle Aufweitung verfügbare
Bereich an den Außenkanten der Stahlkante begrenzt ist bzw. nur eine Härtung in einem
engen Bereich um die verschleißgefährdete Kante erwünscht ist, wird vorteilhafterweise
in der Längsrichtung der Stahlkante aufgeweitet.
[0013] Die virtuelle Aufweitung kann selbstverständlich auch bei der Variante mit Laserstrahlen
angewendet werden, wobei etwa durch ein schwenkbares Linsensystem der Auftreffpunkt
in der oben für Plasmastrahlen beschriebenen Weise geführt werden kann. Eine Aufweitung
kann beim Laser auch durch defokussieren erzielt werden.
[0014] Neben der virtuellen Aufweitung, die aufgrund der dafür notwendigen Apparaturen etwas
aufwendiger und kostspieliger ist, kann gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal auch
der physikalisch Querschnitt des Energiestrahles selbst, vorzugsweise in Richtung
der Längsrichtung der Stahlkante, aufgeweitet werden. Damit ist eine Verteilung der
eingebrachten Energie über eine größere Fläche und doch in einem sehr engen Bereich
um die eigentliche Kante der zu härtenden Stahlkante möglich.
[0015] Ein besonders für die Gleichmäßigkeit der Energieabgabe des Plasmakopfes bedeutsames
Merkmal ist, daß die Gasströmung um die Kathode des Plasmakopfes laminar gehalten
wird. Bei einer laminaren Strömung ist die Temperaturverteilung im Plasmastrahl in
der gewünschten Weise an jeder Stelle besonders genau definiert. Zusätzlich ergibt
sich aber noch der Vorteil, daß die Zündung des Plasmakopfes durch einen Sinusimpuls
erfolgen kann und somit bei wenig bzw. einfacher Abschirmung keine Beeinflußung umliegender
Elektronikbauteile durch den Plasmakopf eintritt. Dies ist insbesondere bei der automatisierten
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung von Industrierobotern
oder ähnlicher, mikroprozessorgesteuerter Anlagen von Bedeutung.
[0016] Gegenstand der Erfindung ist aber auch eine Stahlkante für Ski od. dgl., die nach
einem in den vorangehenden Absätzen beschriebenen Verfahren partiell gehartet ist.
Besonders durch den Einsatz des Plasmastrahles zur Härtung läßt sich sehr wirtschaftlich
eine besonders tiefreichende Härtung der Stahlkante besonders in der Symmetrieebene
der verschleißgefährdeten Außenkante erzielen, wodurch sich eine im Querschnitt im
wesentlichen dreieckige Härtezone ergibt. Andere Härteverfahren, wie beispielsweise
durch Lasereinsatz, dringen nicht so tief ein, sodaß sich eine entlang der Außenseiten
der Stahlkante nur in geringe Tiefe reichende und im Querschnitt etwa L-förmige Härtzone
ergibt.
[0017] Die Erfindung betrifft aber auch einen Ski, der mit zumindest partiell gehärteten
Stahlkante versehen ist, die gemäß einem in einem der vorhergehenden Absätze beschriebenen
Verfahren hergestellt wurde.
[0018] Die Erfindung betrifft weiters einen Plasmakopf zur Härtung von Kanten bei Stahlmaterialien,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der vorhergehenden Absätze,
mit einem durch Isoliermaterial geteilten Gehäuse, Einrichtungen zur Zuführung eines
Gases, einer vom Gas umströmten, rundstabförmigen Kathode und einer ein Ende der Kathode
umgebenden Anode mit einer Öffnung zum Austritt des Plasmastrahls. Dieser Plasmakopf
ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine mit radialen Bohrungen zur Zuführung
des Gases versehene Buchse um die Kathode, vorzugsweise aus Isoliermaterial, welche
Buchse einen Ringspalt um die Kathode freiläßt. Die Innenseite der Buchse begrenzt
zusammen mit der Außenseite der Kathode einen ringförmigen Eintritts- und Vergleichmäßigungsbereich
für das Gas des Plasmabrenners, der die Einstellung einer laminaren Strömung begünstigt,
welche für die Gleichmäßigkeit des Plasmastrahles von Bedeutung ist.
[0019] Besonders günstige Ergebnisse haben sich eingestellt, wenn gemäß einem vorteilhaften
Merkmal der Erfindung der zwischen Buchse und Kathode freibleibende Ringspalt ein
Verhältnis Höhe zu Breite von im wesentlichen 2:1 hat.
[0020] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Plasmakopf gekennzeichnet durch
eine Wolfram-Zirkonium-Kathode. Dieses Material gewährleistet eine gleichmäßige Entladung
zwischen Kathode und Anode und daraus resultierend eine gleichmäßige Temperatur- und
Energieverteilung im austretenden Plasmastrahl.
[0021] Wieder im Hinblick auf die Laminarität der Gasströmung hat es sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, wenn zumindest ein Ende der Kathode in einem Winkel zwischen
10 und 300, vorzugsweise 200, zuläuft. Dieser sehr kleine Winkel, der zwischen den
einander symmetrisch gegenüberliegenden Seiten der vorzugsweise radialsymmetrischen
Kathode gemessen ist, gewährleistet ein sanftes Zulaufen der Kathode zur Spitze hin,
wodurch die Strömung des Gases laminar und der Plasmastrahl gleichmäßig bleibt.
[0022] Vorteilhafterweise endet jedoch die Kathode stumpf, vorzugsweise in einer normal
auf die Kathodenachse stehenden, ebenen Fläche. Diese Ausführung des Kathodenendes
ermöglicht ein optimales Abreißen der Gasströmung am Ende der Kathode mit der geringstmöglichen
Beeinflußung der laminaren Strömungscharakteristik.
[0023] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Öffnung in der Anode in Form eines
Langloches ausgeführt, wobei vorzugsweise der längere Durchmesser in der Längsrichtung
der Stahlkante ausgerichtet ist. Diese Form der Austrittsöffnung für den Plasmastrahl
aus dem Plasmakopf bewirkt eine physikalische Aufweitung des Plasmastrahles in der
Richtung des längeren Durchmessers und damit eine Verteilung der Energie über einen
größeren Bereich der Stahlkante, vorzugsweise über einen Längsbereich derselben. Damit
geht eine langsamere Aufheizung des Materials einher, die - wenn gewünscht - zu einer
geringeren Härte des partiell gehärteten Teils der Stahlkante führt.
[0024] Alternativ oder zusätzliche zum oben genannten Merkmal sind zur Erzielung der selben
Effekte gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung Einrichtungen zur elektromagnetischen
Ablenkung des Plasmastrahles im Bereich der Austrittsöffnung für den Plasmastrahl
vorgesehen.
[0025] Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Härtung der Kanten von Stahlmaterialien,
insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit zumindest einem
Laser- oder Plasmakopf, vorzugsweise zwei Laser- oder Plasmaköpfen, wie in einem der
vorhergehenden Absätze beschrieben, sowie Einrichtungen zur Führung des oder jedes
Laser - oder Plasmakopfes und der Stahlkante bzw. des mit einer zu härtenden Stahlkante
versehenen Ski relativ zueinander in Längsrichtung der Stahlkante.
[0026] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Vorrichtung vorteilhafterweise
gekennzeichnet durch vorzugsweise flüssigkeitsgekühlte Kühlkörper, vorzugsweise aus
Kupfer, die in einem Abstand zur Stahlkante bzw. dem Skikörper, vorzugsweise in einem
Abstand von 0,2 bis 0,3 mm, geführt sind. Die Kühlkörper führen die Wärmemenge ab,
die nicht mehr vom Skikörper aufgenommen werden kann, ohne daß eine vorherbestimmte
Temperatur, vorzugsweise die Lösetemperatur des die Stahlkanten fixierenden Klebers,
überschritten würde. Als Kühlflüssigkeit hat sich Wasser mit maximal etwa 20
° C als günstigste Lösung ergeben und als Material zur Anfertigung der Kühlkörper ist
Kupfer die vorteilhafteste Wahl zur raschen Abführung großer Wärmemengen. Um eine
Beeinträchtigung oder Beschädigung der Oberfläche der Stahlkanten und/oder des Ski
zu vermeiden, werden die Kühlkörper nicht unmittelbar an die Stahlkante oder die Oberfläche
des Ski angelegt und in Kontakt mit diesen entlanggeführt, sondern in geringem Abstand
von Stahlkante und/oder Ski geführt.
[0027] In der nachfolgenden Beschreibung soll die Erfindung anhand eines nicht einschränkenden
Beispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden.
[0028] Dabei zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht
und Fig. 2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Härtung von bereits
am Ski montierten Stahlkanten, wobei der klareren Darstellung der Führungseinrichtungen
halber die Einrichtungen zur Erzeugung des Energiestrahles weggelassen wurden,
Fig. 3 ist eine Ansicht der Vorrichtung der Fig. 1 bzw. 2 in der Ebene 111-111 dieser
Darstellungen mit je einem Plasmakopf samt Positioniereinrichtungen zu beiden Seiten
des Ski,
Fig. 4 zeigt den Detailaussschnitt IV der Fig. 3 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 5 ist ein Schnitt durch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Plasmakopfes
und Fig. 6 bzw. 6b zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform einer Anode zum Einbau
in einen Plasmakopf im Schnitt und in der Vorderansicht.
[0029] Auf einem mit 1 bezeichneten Grundgestell sind drei Führungseinrichtungen 2 für den
Ski (nicht dargestellt) vorgesehen, die in an sich bekannter, vorzugsweise automatisierbarer
Weise die seitliche Führung des Ski in exakter Weise, d. h. auf den Zehntelmillimeter
genau gewährleisten. Zu beiden Seiten des Transportweges des Ski sind zu diesem Zweck
einstellbare Führungsrollen 3 angeordnet. Der zu behandelnde Ski wird mittels eines
Transportbandes 4, das von einer durch einen exakt regelbaren Motor 5 angetriebenen
Antriebsrolle 5a in Bewegung versetzt wird, durch die Anlage gefördert. Das Transportband
4 läuft dabei über die Umlenkrollen 6a bis 6f und ist derart beschaffen, daß durch
Reibung eine kraftschlüssig Verbindung mit vorzugsweise der Lauffläche des Ski entstehen
kann.
[0030] Zur exakten höhenmäßigen Führung des Ski, d. h. senkrecht auf die Ebene, innerhalb
derer der Ski durch die Führungsrollen 3 geführt ist, dienen die beiden Rollen 7 und
8. Die untere Auflagerolle 7, auf welcher der Ski mit der Lauffläche aufliegt, ist
auf einer ortsfest fixierten oder zumindest exakt fixierbaren Achse frei drehbar gelagert
und aus sehr hartem Material, vorzusweise Stahl angefertigt. Mittels der obenliegenden,
zumindest mit einer relativ weichen, elastischen Umfangsbeschichtung 8a versehenen
Andruckrolle 8 wird der Ski gegen die untere Auflagerolle 7 gepreßt, wobei insbesondere
auch die Vorspannung des Ski in dessen mittlerem Bereich - welche die Aufwölbung des
Ski zwischen dessen vorderer und hinterer Auflagelinie verursacht - überwunden werden
muß. Gleichzeitig mit dem Anpressen auf die Auflagerolle 7 entsteht aufgrund der Vorspannung
ein Druck des Ski auf das Transportband 4, welcher Druck mit zum Entstehen der auf
der Reibung zwischen Lauffläche und Transportband 4 basierenden, kraftschlüssigen
Verbindung beiträgt. Die Anpreßrolle 8 ist höhenverstellbar, allenfalls senkrecht
zum Ski federnd beweglich geführt, um das ungehinderte Durchlaufen der Schaufel des
Ski und dessen Einlegen bzw. Entfernen aus der Vorrichtung zu gestatten.
[0031] In Fig. 3 ist mit S der Ski bezeichnet, der mit den zu härtenden Stahlkanten K bereits
versehen ist und der von der Andruckrolle 8 auf die Auflagerolle 7 gepreßt wird. Zu
beiden Seiten des Ski S ist je eine Einrichtung 9 zur Erzeugung des Energiestrahles
zur Aufheizung der jeweiligen Stahlkante K vorgesehen, da dies eine raschere und damit
wirtschaftlichere Bearbeitung sicherstellt als die gleichwohl mögliche Anordnung nur
einer Einrichtung 9 auf einer Seite des Ski S. Die Einrichtungen 9 sind auf Tragestrukturen
10, beispielsweise mikroprozessorgesteuerten Roboterarmen, getragen, wobei diese Tragestrukturen
10 vorteilhafterweise - wie durch die Pfeile im unteren Teil symbolisiert ist - parallel
zur Achse der Auflagerolle 7 steuerbar beweglich gelagert sind. Diese Beweglichkeit
ist notwendig, um die Einrichtung 9 in einfacher Weise, da nur eine Bewegung in einer
Richtung erforderlich ist, in immer exakt dem gleichen Abstand zur Stahlkante K zu
halten, ganz gleich wie der Ski S geformt ist. So kann der Laser- oder Plasmakopf
9 jeder beliebigen Taillierung oder anderen Ausformung des Ski S nachgeführt werden.
Für den weiter unten näher beschriebenen Plasmakopf sind folgende vorzugsweise Werte
zur Erzielung günstiger Resultate gefunden worden: Abstand der Einrichtung 9, hier
speziell der Austrittsdüse des Plasmastrahles, zur Stahlkante K: 1 bis 10 mm; Relativgeschwindigkeit
von Stahlkante K und Einrichtung 9 in Längsrichtung der Kante K: 2 bis 8 m/min. Sowohl
für Laser- als auch Plasmastrahlen gilt dabei, daß die erzielbare Härte umso größer
ist, je schneller die Relativgeschwindigkeit ist, da dann die Abschreckung schneller
erfolgt. Dabei ist eine Abschreckung des Materials durch Kühlmedien nicht notwendig
- dies würde vielmehr bei Stahlkanten für Skier allzugroße Härtewerte und zu spröde
Kanten ergeben - sondern die Abkühlung (Selbstabschreckung) durch die Umgebungsbedingungen
ist ausreichend, um die gewünschte Härtung zu erzielen. So sind für CK60-Stahl Werte
von über 50 Rockwell erreichbar, wobei für Stahlkanten für Skier die Werte vorteilhafterweise
zwischen 58 und 60 Rockwell durch geeignete Abstimmung aller Verfahrensparameter gewählt
werden.
[0032] Die Steuerung der beschriebenen Bewegung erfolgt durch die Kontaktrollen 11, die
ebenfalls an jeder Tragestruktur 10 vorgesehen sind, welche Kontaktrollen 11 durch
geeignete Sensoren überwacht werden und wobei die Tragestrukturen 10 derart angesteuert
werden, daß die Kontaktrollen 11 immer mit dem gleichen Druck an der Stahlkante K
anliegen. Der deutlicheren Darstellung halber wurde in Fig. 3 nur eine Kontaktrolle
11 auf der linken Seite des Ski S gezeichnet, um rechts das in Fig. 4 vergrößert dargestellte
Detail IV deutlich im Zusammenhang mit der Tragstruktur 10 und der gesamten Vorrichtung
zeigen zu können.
[0033] Dieses Detail IV zeigt flüssigkeitsgekühlte Kühlkörper 12, die das Material der die
Kante K umgebenden Bauteile des Ski S vor zu großer Erwärmung durch den Energiestrahl
E der Einrichtung 9 bewahrt. Die Kühlflüssigkeit, vorzugsweise Wasser mit einer Maximaltemperatur
von ca. 20 °C, strömt dabei durch die Passagen 12a in den vorzugsweise aus Kupfer
gefertigten Kühlkörpern 12. Diese Kühlkörper 12 decken einen Längsbereich von einigen
Zentimetern bis etwa 30 cm vor und hinter dem Auftreffbereich des Energiestrahles
E ab. Wie in Fig. 4 deutlich dargestellt ist, liegen die ebenfalls von der Tragstruktur
10 getragenen Kühlkörper 12 nicht am Ski S oder der Kante K an, sondern sind in jedem
Fall von diesen beabstandet, vorzugsweise zwischen 0,2 bis 0,3 mm, was bei vermiedener
Beschädigung oder Beeinträchtigung der Materialien beispielsweise durch Zerkratzen
die trotzdem ausreichender Wärmeabführung gewährleistet.
[0034] Obwohl der Einsatz von Laserstrahlen als Energiestrahl E möglich ist, ist doch die
Verwendung von Plasmastrahlen bevorzugt, da diese weniger empfindlich gegenüber der
Oberflächenbeschaffenheit der Kante K und auch wirtschaftlicher sind und darüberhinaus
kein zusätzliches Schutzgas benötigen. In Fig. 5 ist daher ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
für einen Plasmakopf als Einrichtung 9 zur Erzeugung des Energiestrahles E dargestellt
und soll nachfolgend näher beschrieben werden.
[0035] Der dargestellte Plasmakopf 9 umfaßt ein zweigeteiltes Gehäuse aus einem oberen Teil
13 und einem unteren Teil 14, welche Teile 13 und 14 durch ein Isoliermaterial 15
voneinander elektrisch isoliert getrennt sind. Je ein Anschlußelement 16 bzw. 17 am
oberen Teil 13 bzw. unteren Teil 14 ist zum Zuführen bzw. Ableiten von Kühlmedium
für den Plasmakopf 9 in die Passage 17 vorgesehen. Im oberen Teil 13 ist eine Kathode
18 in an sich bekannter Weise austauschbar in einer herkömmlichen Halterung 19 fixierbar.
Im unteren Teil 14 ist eine das freie Ende der Kathode 18 in einem Abstand umgebende
Anode 20 mit einer Austrittsöffnung 21 für das ionisierte Gas, d. h. den Plasmastrahl,
vorgesehen. Zwischen der Halterung 19 der Kathode 18 und der Anode 20 ist, im wesentlichen
in der selben Höhe wie das Isoliermaterial 15, eine die Kathode 18 im Abstand umgebende
Buchse 22, ebenfalls aus Isoliermaterial, vorzugsweise aus Keramikwerkstoff, vorgesehen,
sodaß zwischen der Innenwandung dieser Buchse 22 und der Kathode18 ein ringförmiger
Raum 23 begrenzt ist. Auf einer Seite wird dieser Raum 23 von der Halterung 19 der
Kathode 18 abgeschlossen, während er sich gegenüberliegend in den Ringspalt 24 zwischen
Kathode 18 und Anode 20 sowie weiter die Austrittsöffnung 21 fortsetzt. Durch eine
- vor oder hinter der Schnittebene in den Plasmakopf 9 mündende - Leitung 25 wird
das zu ionisierende Gas durch in einen Ringspalt 26 um die Buchse 22 und weiter durch
radiale Bohrungen 27 in den Eintritts-und Vergleichmäßigungsraum 23 geleitet.
[0036] Als zu ionisierendes Gas wird beispielsweise Helium oder Stickstoff, vorzugsweise
jedoch Argon in einer Menge von 0,5 bis 5 I/min verwendet, wobei mit Argon ein besonders
stabiles Plasma mit gleichzeitiger Schutzgaswirkung erzielt wird.
[0037] Für die gleichmäßige Energie des Plasmastrahles ist eine laminare Strömung des Gases
entlang der Kathode 18 von besonderer Bedeutung. So wird durch die Vergleichmäßigung
der Strömung des zugeführten Gases im Raum 23 und dessen vorzugsweises Verhältnis
von axialer Höhe zu Breite des Ringspaltes von etwa 2:1 eine zur Spitze der Kathode
18 hin laminare Gasströmung erzeugt. Die Spitze der Kathode 18 läuft unter einem sehr
kleinen Winkel a zwischen 10 und 300, vorzugsweise 20
°, zusammen, um die Strömung so weit als möglich laminar zu halten. Ein weiteres Merkmal,
um die Gasströmung laminar weiterzuleiten, besteht in einer ebenen, normal auf die
Achse der Kathode 18 orientierten Endfläche 28 mit vorzugsweise 0,3 mm Durchmesser,
die als eine Art Abrißkante zum gesteuerten Abreißen der Gasströmung von der Kathode
18 wirkt.
[0038] Die laminare Strömung des Gases hat neben der gleichmäßigen Energie des Plasmastrahles
und in Verbindung mit der speziellen Materialwahl für die Kathode 18 noch den zusätzlichen
Vorteil, daß die ionisierende Entladung zwischen Kathode 18 und Anode 20 keinen harten
Rechteckimpuls erfordert, sondern mit einem weichen Sinusimpuls gezündet werden kann.
Damit entfallen alle Abschirmprobleme des Plasmakopfes 9 und er kann ohne Störungen
der umliegenden Elektronikbauteile, beispielsweise in der Steuerung der Tragstrukturen
10, in Meßvorrichtungen, usw., verwendet werden. Die Stromstärke beträgt während der
stabile Betriebsphase des Plasmabrenners 9 zwischen 20 und 180 A. Die Leistung des
Energiestrahles beträgt vorzugsweise zwischen 1 und 5 kW, insbesondere 2 kW pro Einheit
9.
[0039] Um die Härte der gehärteten Stahlkante nicht zu hoch werden zu lassen, wodurch sie
zu spröde würde, kann der Energieeeintrag durch den Energiestrahl E über einen größeren
Bereich der Stahlkante K verteilt werden. Neben der virtuellen Aufweitung durch die
Ablenkung des Energiestrahles E während der Relativbewegung zur Stahlkante K, beispielsweise
beim Plasmastrahl durch einen die Austrittsöffnung 21 umgebenden Elektromagneten 29
oder beim Laserstrahl durch schwenkbare Linsensysteme, kann auch der physische Querschnitt
des Strahls selbst aufgeweitet werden.
[0040] So kann statt der Anode 20 des Plasmakopfes 9 mit einer kreisförmigen Austrittsöffnung
21, vorzugsweise mit einem Durchmesser von 0,5 bis 3 mm, eine entsprechend dem in
den Fig. 6a und 6b ausgebildete Anode 20' mit einer langlochförmigen bzw. ovalen Austrittsöffnung
21' zwischen Werten von 0,6 x 2 mm bis 2,5 x 5 mm, vorzugsweise mit 1 x 3 mm, vorgesehen
sein. Dabei wird die Austrittsöffnung 21' zur Vermeidung zu rascher Auskühlung des
Materials der Stahlkante derart orientiert, daß der längere Durchmesser parallel zur
Längsachse der Stahlkante K liegt. Die Aufheizung und Abschreckung erfolgt dadurch
langsamer und die Härte bleibt im für die spezielle Anwendung erwünschten Bereich
von 57 bis 60 Rockwell. Runde Austrittsöffnungen in den Anoden ergeben in jedem Fall
aufgrund der schnelleren Abkühlung höhere Härten.
[0041] Obwohl in der Beschreibung die Härtung von bereits am Ski montierten Kanten beispielhaft
näher erläutert wurde, ist selbsverständlich bei geeigneter Ausführung der Einrichtungen
zum Hervorrufen der Relativbewegung zwischen der zu härtenden Stahlkante - speziell
durch auf die geringere Dimension und Steifigkeit der Stahlkante abgestimmte Führungs-
bzw. Transportvorrichtungen - und der Einheit zur Erzeugung des Energiestrahles auch
die Härtung der Stahlkante vor dem Zusammenbau mit den restlichen Bestandteilen des
Ski in der erfindungsgemäßen Weise und wie in der Beschreibungseinleitung angegeben
möglich.
[0042] Bei allen der bisher beschriebenen Vorgangsweisen ist es vorteilhafterweise möglich,
daß der Energiestrahl E bezüglich beider außenliegenden Flächen der zu härtenden Stahlkanten
K schräg auf diese gerichtet wird. Vorzugsweise wird der Strahl E in der in Fig. 3
bzw. deutlicher in Fig. 4 dargestellten Weise in einem Bereich von etwa 25
° um die Symmetrieebene, vorteilhafterweise genau in der Ebene der Winkelsymmetrale,
der zu härtenden Außenkante der Stahlkante K auf diese gerichtet. Damit läßt sich
die Form des gehärteten Bereiches innerhalb der Stahlkante beeinflußen, wobei direkt
in Verlängerung des Energiestrahles E die größte Härtungstiefe erzielt wird. Die Härtungstiefe
wird umso geringer, je größer der radiale Abstand zur Achse des Energiestrahles E
ist. Besonders deutlich treten die eben genannten Effekte beim Plasmastrahl auf, wohingegen
sie durch die geringe Tiefenwirkung des Laserstrahles nur in geringerem Ausmaß zu
erzielen sind. Beim Laserstrahl ist in etwas aufwendigerer Weise ein Überstreichen
beider Seitenflächen erforderlich, um einen ähnlich großen Flächenbereich wie beim
Plasmastrahl abdecken zu können, wobei aber trotzdem, besonders im eigentlichen Kantenbereich,
die Tiefe der Härtung diejenige des Plasmastrahles nicht erreicht.
1. Verfahren zum Härten von Stahl-Laufkanten für Ski od. dgl., wobei die Stahl-Laufkante
zumindest partiell, vorzugsweise zumindest im Bereich der die Laufsohle des Ski außen
begrenzenden Stahl-Laufkante, rasch erwärmt, danach rasch wieder abgekühlt und dadurch
gehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur raschen Erwärmung des zu härtenden
Bereiches der Stahl-Laufkante ein Plasmastrahl mit zu jedem Zeitpunkt genau definierter
Energie angewendet und das vom Plasmastrahl erwärmte Material anschließend vorzugsweise
lediglich abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Plasmastrahl und die
Stahl-Laufkante relativ zueinander in Längsrichtung der Stahl-Laufkante bewegt werden
und der Plasmastrahl dabei zumindest über einen Teilbereich der Länge der Stahl-Laufkante
immer genau die gleiche Energie aufweist, wobei dies vorzugsweise durch Versorgung
des Plasmakopfes mit immer genau der gleichen Stromstärke erzielt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Plasmastrahl und die
Stahl-Laufkante relativ zueinander in Längsrichtung der Stahl-Laufkante bewegt werden
und der Plasmastrahl dabei zumindest über einen Teilbereich der Länge der Stahl-Laufkante
eine vorzugsweise regelmäßig veränderliche Energie aufweist, wobei dies vorzugsweise
durch regelmäßige Änderung der dem Plasmakopf zugeführten Stromstärke erzielt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Plasmastrahl gleichzeitig auf beide Außenseiten der Stahl-Laufkante gerichtet
wird und die Achse des Plasmastrahles vorzugsweise schräg auf beide Außenseiten, insbesondere
in einem Bereich von 25 um die Winkelsymmetrale, speziell genau in der Winkelsymmetralen,
ausgerichtet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine bereits am Ski montierte Stahl-Laufkante mittels des Plasmastrahles rasch erwärmt
und dabei der Bereich um den Auftreffbereich des Energiestrahles soweit gekühlt wird,
daß im Übergangsbereich Stahl-Laufkante-Ski vorzugsweise die Lösetemperatur des Klebers
für die Befestigung der Stahl-Laufkante am Skikörper nicht überschritten wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Auftreffbereich des Plasmastrahles in Richtung der Längsrichtung der Stahl-Laufkante
zumindest virtuell, vorzugsweise durch elektromagnetische Ablenkung des Plasmastrahles,
aufgeweitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Plasmastrahles
vorzugsweise in Richtung der Längsrichtung der Stahl-Laufkante aufgeweitet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gasströmung für den Plasmastrahl um die Kathode des Plasmakopfes laminar gehalten
wird.
9. Stahl-Laufkante für Ski od. dgl., die nach einem Verfahren gemäß einem der vorangehenden
Ansprüche zumindest partiell gehärtet ist.
10. Ski mit zumindest einer gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8
zumindest partiell gehärteten Stahl-Laufkante.
11. Plasmakopf zur Härtung von Kanten bei Stahlmaterialien, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einem durch Isoliermaterial
(15) geteilten Gehäuse (13, 14), Einrichtungen zur Zuführung eines Gases, einer vom
Gas umströmten, rundstabförmigen Kathode (18) und einer ein Ende der Kathode (18)
umgebenden Anode (20, 20') mit einer Öffnung (21, 21') zum Austritt des Plasmastrahls
(E), gekennzeichnet durch eine mit radialen Bohrungen (27) versehene Buchse (22),
vorzugsweise aus Isoliermaterial, um die Kathode (23) zur Zuführung des Gases, welche
Buchse (22) einen Ringspalt (23) um die Kathode (18) freiläßt.
12. Plasmakopf nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen Buchse (22)
und Kathode (18) freibleibende Ringspalt (23) ein Verhältnis Höhe zu Breite von etwa
2:1 hat.
13. Plasmakopf nach einem der Ansprüche 11 oder 12, gekennzeichnet durch eine Wolfram-Zirkonium-Kathode
(18).
14. Plasmakopf nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Ende der Kathode (18) in einem Winkel zwischen 10 und 300, vorzugsweise 200, zuläuft.
15. Plasmakopf nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kathode (18) stumpf, vorzugsweise in einer normal auf die Kathodenachse stehenden,
ebenen Fläche (28), endet.
16. Plasmakopf nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnung (21') in der Anode (20') in Form eines Langloches ausgeführt ist, wobei vorzugsweise
der längere Durchmesser in der Längsrichtung der Stahl-Laufkante (K) ausgerichtet
ist.
17. Plasmakopf nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen
(29) zur elektromagnetischen Ablenkung des Plasmastrahles (E) im Bereich der Austrittsöffnung
(21, 21') für den Plasmastrahl vorgesehen sind.
18. Vorrichtung zur Härtung von Kanten bei Stahlmaterialien, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, mit zumindest einem Plasma- oder
Laserkopf (9), vorzugsweise zwei Plasma- oder Laserköpfen, gemäß einem der Ansprüche
11 bis 17, sowie Einrichtungen (2 bis 8, 10) zur Führung des oder jedes Plasma- bzw.
Laserkopfes (9) und der Stahl-Laufkante (K) bzw. des mit einer zu härtenden Stahl-Laufkante
versehenen Ski (S) relativ zueinander in Längsrichtung der Stahl-Laufkante (K).
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch vorzugsweise flüssigkeitsgekühlte
Kühlkörper (12), vorzugsweise aus Kupfer, die in einem Abstand zur Stahl-Laufkante
(K) bzw. dem Skikörper, vorzugsweise in einem Abstand von 0,2 bis 0,3 mm, geführt
sind.