[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Wechseln von Druckplatten
einer Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Bei herkömmlichen Bogenoffsetdruckmaschinen müssen zum Wechseln einer Druckplatte
des Plattenzylinders eine Menge zeitintensiver manueller Handhabungen durchgeführt
werden. So muß eine gebrauchte Druckplatte durch Lösen der Klemmung und Spannung der
Druckanfang- und Druckende-Spannschiene vom Plattenzylinder abgenommen werden und
eine neue Druckplatte in umgekehrter Reihenfolge der Arbeitsabläufe zunächst in die
Druckanfang-Spannschiene eingelegt und sodann an deren Druckende geklemmt und gespannt
werden. Um die Zeit für die Umrüstung einer Bogenoffsetdruckmaschine zu verkürzen
sind daher eine Reihe halb- bzw. vollautomatischer Druckplattenwechselsysteme entwickelt
worden.
[0003] Aus der DE 4 215 969 A1 ist ein halbautomatisches Druckplattenwechselsystem bekannt,
bei welchem eine an den Plattenzylinder anstellbare Einführschiene vorgesehen ist,
über welche die Druckanfang-Kante einer neuen Druckplatte in die entsprechende Spannschiene
des Plattenzylinders eingeführt wird. Der vertikal vor den Druckwerkszylindern verfahrbar
angebrachte Schutz weist dazu an seinem oberen Ende einen Spalt auf, aus dem eine
abzuführende Druckplatte von einer Bedienperson entnehmbar ist und über welchen -
nach angestellter Einführschiene - eine neu zuzuführende Druckplatte durch die Bedienperson
in die Druckanfang-Spannschiene eingeführt wird. Das Klemmen und Spannen der Einrichtung
am Plattenzylinder erfolgt durch entsprechende fernbetätigbare Stellmittel.
[0004] Aus der EP 0 431 575 A2 sowie der DE 4 130 359 A1 sind Magazine für den automatischen
Druckplattenwechsel bekannt, bei welchen zum Zuführen einer neuen Druckplatte zum
Plattenzylinder linear verfahrbare Sauger vorgesehen sind. Um eine registergerechte
Zufuhr der neuen Druckplatten zu gewährleisten sieht die EP 0 431 575 A2 in dem Magazin
versenkbare Registerstifte vor, an welchen die neu zuzuführende Druckplatte ausgerichtet
wird.
[0005] Nachteilig bei diesen bekannten Druckplattenmagazinen ist der relativ aufwendige
und daher auch als störanfällig anzusehende Aufbau. Damit eine neu zuzuführende Druckplatte
durch diese Plattenwechselsysteme registergerecht dem Plattenzylinder zugeführt werden
kann, ist es daher erforderlich, daß die Druckplatte beim Einlegen in das Magazin
sorgfältig und daher auch zeitaufwendig ausgerichtet wird. Nachteilig ist ferner,
daß diese Magazine in der Stellung des Druckplattenwechsels den Raum zwischen dem
Druckwerken blockieren und daher aufwendige Zusatzverschutzungen vorzusehen sind,
damit eine Bedienperson nicht durch die entsprechenden An- und Abstellbewegungen verletzt
wird.
[0006] Aus der DE 3 940 796 C2 ist ein vor dem Druckwerk aufgehängtes Druckplattenmagazin
bekannt, welches eine Speicherkammer für die alte als auch für die neu zuzuführende
Druckplatte aufweist. Dieses Magazin ist in seinem unteren zum Plattenzylinder hingewandten
Teil gekrümmt und ferner sind im unteren Teil dieses Magazins angetriebene Transportrollen,
Gegendruckrollen sowie anschwenkbare Auswurffinger zum Abnehmen einer gebrauchten
Druckplatte vorgesehen. Die beschriebenen Einrichtungen zum Wechseln bzw. Zuführen
der Druckplatten befinden sich allesamt im unteren Bereich des Magazins und daher
in der Nähe des Plattenzylinders. Daher ist es nicht möglich dieses Magazin über eine
Vertikalführung am Druckwerk verfahrbar aufzuhängen. Vielmehr ist vorgesehen, das
Magazin über parallele Schwingen von einer Betriebsposition zu einer Serviceposition
zu verschwenken. Bei dieser Verschwenkbewegung führt das Magazin auch eine Bewegung
in den Raum zwischen den Druckwerken aus, was wiederum zum Schutz einer Bedienperson
zusätzliche Absicherungsmittel nötig macht. Auch bei diesem Magazin muß die neu zuzuführende
Druckplatte exakt vorpositioniert werden, da sonst eine registergerechte Zufuhr zum
Plattenzylinder nicht gewährleistet ist. Zur Überprüfung der registergerechten Anlage
sieht diese Einrichtung ferner einen sogenannten Lagedetektor für die Druckplatte
vor.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 in bautechnisch einfacher Weise derartig weiterzubilden, so daß stets
eine registergerechte Zufuhr der Druckplatte zum Plattenzylinder gewährleistet ist.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Durch die axiale Beweglichkeit der Transportrollen erfolgt ein selbsttätiges Ausrichten
einer nicht exakt bezüglich dem Seitenregister des Plattenzylinders in das Magazin
eingestellte Druckplatte.
[0010] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Transportrollen derartig
angebracht sind, so daß sie beim Einführen der neuen Druckplatte in die dem Druckanfang
zugeordnete Spannschiene etwa in der halben Formatlänge auf die Druckplatte einwirken.
[0011] Ferner ist vorgesehen, daß die Förderrichtung der Transportrollen in einem Winkel
gegenüber der Einführrichtung des Erfassungsbereiches der Druckanfang-Spannschiene
orientiert ist.
[0012] Durch diese Maßnahme ist gewährleistet, daß auch eine nicht exakt bezüglich dem Umfangsregister
des Plattenzylinders in das Magazin eingestellte Druckplatte auf Grund einer über
die Formatbreite unterschiedlichen Durchbiegung exakt in diese eingeführt werden kann.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in sehr kompakter und platzsparender Weise
oberhalb eines an sich bekannten und vertikal vor dem Druckwerkszylinder verfahrbaren
Schutz angeordnet sein und das Zuführen einer neuen Druckplatte über eine ebenfalls
an sich bekannte und an den Plattenzylinder anstellbare Leiteinrichtung bewirken.
Die erfindungsgemäßen Transportrollen können dann entweder in dem Oberteil eines Schutzes
integriert angeordnet oder als insbesondere abnehmbarer oder abschwenkbarer Aufsatz
ausgebildet werden.
[0014] Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand
der Zeichnung.
[0015] Es zeigt:
Fig. 1 und 2 prinzipiell einen Schnitt durch die an einem vertikal vor dem Druckwerkszylinder
verfahrbaren Schutz angebrachte Vorrichtung,
Fig. 3 und 4 die Anordnung der Transportrollen oberhalb des Schutzes im Detail,
Fig. 5 und 6 die Ausbildung der Aufhängung der Transportrollen,
Fig. 7 und 8 das Prinzip des selbsttätigen Ausrichtens durch die erfindungsgemäße
Ausbildung der Transportrollen, und
Fig. 9 eine Detaildarstellung einer der den Transportrollen zugeordneten Gegendruckrolle.
[0016] Fig. 1 und 2 zeigt einen Teil eines Druckwerkes einer Bogenoffsetdruckmaschine mit
einem Plattenzylinder 1, welcher in einer achsparallelen Grube 2 eine dem Druckanfang
DA zugeordnete vordere Spannschiene 3 trägt. Die vordere Spannschiene 3 weist in an
sich bekannter Weise einen formatbreiten Spalt als Erfassungsbereich 4 für die dem
Druckanfang DA zugeordnete Kante einer neu zuzuführenden Druckplatte 11 auf. Durch
hier nicht gezeigte fernansteuerbare Stellmittel kann der Erfassungsbereich 4 geöffnet
als auch nach Einlegen einer neuen Druckplatte 11 zum Klemmen geschlossen werden.
Unterhalb des Plattenzylinders 1 ist ein Gummituchzylinder 5 dargestellt.
[0017] Vor den in Fig. 1 und 2 dargestellten Druckwerkszylindern 1 und 5 ist ein vertikal
verfahrbarer Schutz 6 angebracht. Dazu ist der Schutz 6 jeweils an beiden Seiten über
hier nicht dargestellte Vertikalführungen, jeweils an einer Seitengestellwand angebracht,
aufgehängt.
[0018] Innerhalb des Schutzes 6 sind zum Plattenzylinder 1 hingewandt axial voneinander
beabstandet zwei Anschlage 7 angeordnet, auf denen eine neu zuzuführende Druckplatte
11, durch einen Spalt an der Oberseite des Schutzes 6 hindurch geschoben, mit ihrer
Vorderkante abgestellt wird. Dieser Spalt an der Oberseite des Schutzes 6 ist durch
zwei Führungsbleche 8 und 9 gebildet. Damit eine gebrauchte Druckplatte 12 an der
Oberseite des Schutzes 6 herausgefördert werden kann, ist ein weiteres Führungsblech
10 vorgesehen, daß mit dem Führungsblech 9 einen zweiten Spalt bildet. Die durch die
Führungsbleche 8, 9, 10 gebildeten Spalte für die neue als auch alte Druckplatte 11,
12 weisen an der Oberseite des Schutzes 6 eine Länge auf, die größer ist als die maximal
zu verarbeitende Formatbreite der Druckplatten.
[0019] Oberhalb des Schutzes 6 und oberhalb der Führungsbleche 8, 9, 10 ist jeweils ein
Paar axial voneinander beabstandeter Gegendruckrollen 13, 14 angebracht (Fig. 6).
Wahlweise jeweils an das Paar der Gegendruckrollen 13 bzw. 14 anstellbar ist ein Paar
angetriebener Transportrollen 15 schwenkbar aufgehängt. Das Paar der Transportrollen
15 kann somit entweder wie in Figur 1 - 4 dargestellt an das Paar der Gegendruckrollen
14 oder an das Paar der Gegendruckrollen 13 angestellt werden. Der Antrieb der Transportrollen
15 ist dergestalt, daß die Transportrollen 15 sich im entgegen dem Uhrzeigersinn drehen.
[0020] Gemäß Fig. 1 ist eine neu zuzuführende Druckplatte 11 durch den Spalt der Paare der
Gegendruckrollen 13 und der Transportrollen 15 sowie den durch die Führungsbleche
8 und 9 gebildeten Spalt in den Schutz 6 hinein auf den Anschlägen 7 abgestellt. In
an sich bekannter Weise wurde eine gebrauchte Druckplatte nach dem Lösen einer entsprechend
dem Druckende zugeordneten Halteeinrichtung (hier nicht dargestellt) durch Rückwärtsdrehen
des Plattenzylinders 1 (entgegen der hier dargestellten normalen Drehrichtung) durch
den Spalt der Führungsbleche 9 und 10 aus der Oberseite des Schutzes 6 herausgefördert.
Der Plattenzylinder 1 wird dabei soweit zurückgedreht bis er die Fig. 1 dargestellte
Position einnimmt, welche auch zum Einführen einer neuen Druckplatte dient. Daraufhin
erfolgt ein Anstellen der Transportrollen 15 an die Gegendruckrollen 14 und die Druckplatte
12 wird durch die Drehung der Transportrollen 15 aus dem geöffneten Erfassungsbereich
4 der Spannschiene 3 herausgezogen.
[0021] Damit die (hier nicht gezeigt) beim Abfördern der Druckplatte 12 vorauslaufende Kante
in den Spalt zwischen den Führungsblechen 9 und 10 und somit in den Erfassungsbereich
der Transportrollen 15 mit den Gegendruckrollen 14 gelangen kann, ist das Führungsblech
9 wie in Fig. 1 und 2 gezeigt in den Schutz 6 hinein heruntergezogen. An dem Ende
des Führungsbleches 9 sind ferner voneinander beabstandet biegsame Leitzungen 16 angebracht,
an welcher die vorlaufene Kante der Druckplatte 12 entlang gleiten kann. Ein vor den
dargestellten Farbwerkswalzen befindlicher Einlaufschutz 17 übernimmt ebenfalls eine
Leitfunktion.
[0022] Wie in Fig. 1 und 2 angedeutet ist vor dem Plattenzylinder 1 eine um eine nicht dargestellte
Achse verschwenkbare Einführschiene 18 angeordnet, welche sich in Fig. 1 in der Grundposition
befindet. Diese Einführschiene 18 weist im Bereich der Anschläge 7 Ausnehmungen auf,
so daß das schwenkbare Ende der Einführschiene 18 durch die Anschläge 7 nicht behindert
wird und unter die Vorderkante der Druckplatte 11 greifen kann.
[0023] Durch Anschwenken der Einführschiene 18 an den Plattenzylinder 1 (Fig. 2) wird somit
die Druckplatte 11 mit ihrer Vorderkante von den Anschlägen 7 abgenommen und die Einführschiene
18 bildet mit der Außenkontur des Plattenzylinders 1 am Druckanfang DA einen trichterförmigen
Bereich zum Einführen der Vorderkante der Druckplatte 11 in den geöffneten Erfassungsbereich
4 der Spannschiene 3.
[0024] Wie in der Fig. 2 dargestellt wird durch das Anschwenken der Einführschiene 18 die
Druckplatte 11 - nach dem Anstellen der Transportrollen 15 an die Gegendruckrollen
13 - in ihrem unteren Bereich zum Plattenzylinder 1 hin verbogen. Die biegsamen Leitzungen
16 geben dabei ebenfalls nach. Nun erfolgt wiederum ein Ansteuern der Transportrollen
15, so daß die Vorderkante der Druckplatte 11 in die geöffnete Spannschiene 3 (den
Erfassungsbereich 4) eingeführt wird, woraufhin ein Klemmen der Druckplatte erfolgt.
Die Einführschiene 18 wird wieder in ihre Grundposition (Fig. 1) zurückgeschwenkt
und die geklemmte Druckplatte 11 wird durch Vorwärtsdrehen des Plattenzylinders 1
(Pfeilrichtung) um dessen Außenumfang aufgezogen, woraufhin das Klemmen und Spannen
des Druckendes der Druckplatte 11 durch hier nicht dargestellte Mittel erfolgt.
[0025] Damit beim Aufziehen der Druckplatte 11 auf den Plattenzylinder 1 das nachlaufende
Ende der Druckplatte nicht durch Teile innerhalb des Schutzes 6 beschädigt wird, sind
an der Innenseite des Schutzes 6 axial voneinander beabstandet streifenförmige Bürsten
19 angeordnet.
[0026] In den Fig. 3 bis 6 ist die Anbringung der Gegendruckrollen 13, 14 sowie der dazwischen
verschwenkbar angetriebenen Transportrollen 15 oberhalb des Schutzes 6 dargestellt.
Wie in den Fig. 5 und 6 zu sehen, ist das Paar der Transportrollen 15 auf einer gemeinsamen
Antriebswelle 21 angebracht, welche an einem Ende einen Antrieb 28 aufweist. Die Antriebswelle
21 ist an beiden Enden über Lager an dem schwenkbaren Ende jeweils eines Schwenkhebels
24 gelagert. Vorzugsweise finden hier Pendelrollenlager Verwendung, so daß auch eine
Verbiegung der Antriebswelle 21 möglich ist. Die beiden Schwenkhebel 24 sind ihrerseits
an den Enden einer gemeinsamen Schwenkwelle 23 angebracht und drehfest mit dieser
verbunden.
[0027] In Fig. 5 ist dargestellt, daß die gemeinsame Schwenkwelle 23 an je einem oberhalb
des Schutzes 6 angebrachten Gestellteil 22 über Lager aufgehängt ist. In der Darstellung
gemäß Fig. 6 weisen die Gestellteile 22 in der Draufsicht eine U-förmige Gestalt auf
und bestehen aus jeweils zwei gegenüberliegenden Wänden, in denen die Gegenrollen
13, 14 gelagert sind sowie je einem die beiden Wände verbindenden Tragarm. Die durch
die Verschwenkachse 23 über die Schwenkhebel 24 verschwenkbare Antriebswelle 21 ist
durch jeweils einen Durchbruch 25 im Tragarm des Gestellteils 22 hindurch geführt,
so daß die Transportrollen 15 an die in den Wänden des Gestellteils 22 gelagerten
Gegendruckrollen 13, 14 wahlweise anstellbar sind. Gemäß Fig. 3 und 4 kann daher die
Transportrolle 15 durch Verschwenken der Schwenkwelle 23 entweder an die Gegendruckrollen
14 zum Herausfördern einer gebrauchten Druckplatte 12 oder zum Zuführen einer neuen
Druckplatte 11 an die Gegendruckrollen 13 angestellt werden. Ferner ist vorgesehen,
daß die Transportrollen 15 auch in eine nicht dargestellte Mittelposition verschwenkbar
sind, bei der sie also weder an den Gegendruckrollen 13 noch an den Gegendruckrollen
14 anliegen.
[0028] Die Lagerung der Schwenkwelle 23 innerhalb der beiden Gestellteile 22 ist derartig
ausgebildet, so daß nicht nur eine leichtgängige Verschwenkbewegung sondern auch eine,
wie durch den Pfeil in den Fig. 5 und 6 angedeutet, axiale Beweglichkeit der Schwenkwelle
23 bezüglich den Gestellteilen 22 möglich ist. Vorzugsweise ist dazu die Schwenkwelle
23 jeweils über ein Nadellager, welches in einem Pendelrollenlager sitzt, im Tragarm
des Gestellteiles 22 gelagert.
[0029] Damit die Schwenkwelle 23 und auch die auf der Antriebswelle 21 befindlichen Transportrollen
15 stets eine zentrierte Ausgangslage einnehmen, sind an beiden Enden der Schwenkwelle
23 jeweils zwischen Lagerhebel 24 und Gestellteil 22 Federn 26 angeordnet. Durch die
beschriebene Aufhängung der Schwenkwelle 23 sind somit die Transportrollen 15 nebst
ihrer gemeinsamen Antriebswelle 21 in Achsrichtung schwimmend gelagert. Der Antrieb
28 der Antriebswelle 21 führt dabei ebenfalls die entsprechenden Axialbewegungen aus.
[0030] Zum Verschwenken der Verschwenkachse 23 ist an der dem Antrieb 28 gegenüberliegenden
Seite des Schutzes 6 ein Verschwenkantrieb 27 angebracht, wobei dieser derartig mit
der Schwenkwelle 23 gekoppelt ist, so daß die axiale Beweglichkeit der dargestellten
Einheit Schwenkwelle 23, Schwenkhebel 22 sowie Antriebswelle 21 nicht behindert wird.
Bei dem Schwenkantrieb 27 kann es sich in vorteilhafter Weise um einen mit Druckluft
betätigbaren Drehflügelmotor oder um paarweise angeordnete Pneumatikzylinder handeln.
Der Antrieb 28 ist in vorteilhafter Weise als Elektromotor ausgeführt. Der Antrieb
28 kann ferner über einen Freilauf auf die Antriebswelle 21 wirken, so daß eine gebrauchte
Druckplatte 12 bei an die Gegendruckrollen 14 anstehenden Transportrollen 15 (Fig.
1 und 3) aus dem Schutz 6 herausziehbar ist. Nicht dargestellt sind Haltemittel für
die gebrauchte Druckplatte 12, so daß diese auch bei von den Gegendruckrollen 13 abgestellten
Transportrollen 15 im Schutz 6 (Fig. 1) beibehält.
[0031] Wie in den Fig. 3, 4 und 6 dargestellt, sind die dem Paar der Transportrollen 15
zugeordneten Gegendruckrollen 13 und 14 ebenfalls in dem Gestellteil 22 über jeweils
eine Achse 20 gelagert. Die dem Zuführen einer neuen Druckplatte 11 dienenden Gegendruckrollen
13 (siehe Fig. 4) sind dabei wie in Fig. 9 dargestellt ebenfalls in axialer Richtung
beweglich auf jeweils einer im Gestellteil 22 angebrachten Achse 20 gelagert. Auch
hier findet wiederum eine Lagerung Verwendung (Nadellager), die nicht nur eine leichtgängige
Drehbarkeit sondern auch eine axiale Beweglichkeit der im wesentlichen als Buchse
ausgebildeten Gegendruckrolle 13 bezüglich der Achse 20 ermöglicht. Gemäß Fig. 9 wird
dabei jede Gegendruckrolle 13 über zwei Federn 31, die sich mit ihrem anderen Ende
im Gestellteil 22 abstützen, zentriert. In Fig. 9 ist ebenfalls zu erkennen, daß die
Gegendruckrollen 13 ein tonnenförmiges Profil aufweisen. Eine derart ballige Außenkontur
weisen dabei ebenfalls die Transportrollen 15 auf, auch die Gegendruckrollen 14 können
derartig geformt sein.
[0032] Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Achse 20 im Gestellteil 22 hinsichtlich ihrer Orientierung
zur Antriebswelle 21 einstellbar ist. Dies kann dadurch erreicht werden, indem die
Achse 20 an einem oder beiden Enden mit entsprechender Passung über Exzenterbuchsen
in der Wand des Gestellteiles 22 eingelassen ist (in Fig. 9 nicht gezeigt). Durch
eine windschiefe Orientierung der Gegendruckrollen 13 gegenüber den Transportrollen
15 kann eine vorteilhafte Breitstreckwirkung der Druckplatte 11 beim Fördern erreicht
werden.
[0033] Gemäß Fig. 7 ist bevorzugt vorgesehen, daß der axiale Abstand der Transportrollen
15 auf der Antriebswelle 21 der gleiche ist wie der Abstand der an der Vorderkante
der Druckplatte 11 angebrachten Ausstanzungen, die mit am Plattenzylinder 1 angeordneten
Registerstiften 29 (im Erfassungsbereich der Spannschiene 3) zusammenwirken. Die Vortriebskraft
einer neu zuzuführenden Druckplatte 11 wird somit in Umfangsrichtung genau oberhalb
der Ausstanzungen 30 eingeleitet.
[0034] Gemäß der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß zum einen die Transportrollen 15
die Vortriebskraft ungefähr in halber Formatlänge der Druckplatte 11 einleiten und
ferner, daß die Druckplatte 11 durch die Transportrollen 15 eine Förderrichtung F
erfährt, die in einem Winkel W zu der Einführrichtung E der Plattenvorderkante in
den geöffneten Erfassungsbereich 4 der Spannschiene 4 verläuft. Der Winkel W ist daher
durch die Förderrichtung F und die Orientierung des Erfassungsbereiches 4 gebildet,
was in Fig. 8 übertrieben dargestellt ist. Dadurch ergibt sich in Verbindung mit der
erfindungsgemäß vorgesehenen axialen Beweglichkeit der Transportrollen 15 mit den
entsprechenden Gegendruckrollen 13 ein selbsttätiges Korrigieren und somit registergerechtes
Ansetzen einer neu zuzuführenden Druckplatte 11, wenn diese mit den Ausstanzungen
30 an die Registerstifte 29 angelegt wird. Dies ist prinzipiell in den Fig. 7 und
8 dargestellt.
[0035] In Fig. 7 ist gestrichelt eine etwas verdreht bezüglich der registergerechten Lage
orientierte Druckplatte 11 dargestellt. Wenn nun diese Druckplatte 11 (gestrichelt)
mit ihren Ausstanzungen 30 an die Registerstifte 29 des Plattenzylinders 1 gefördert
wird, so erreicht zunächst die in Fig. 7 links dargestellte Ausstanzung 30 den Registerstift
29. Ein eventueller Seitenversatz der Druckplatte 11 (gestrichelt) wird durch die
axiale Beweglichkeit der Transportrollen 15 sowie der korrespondierenden Gegendruckrollen
13 ausgeglichen. Da die Druckplatte wie in Fig. 8 dargestellt zwischen den Transportrollen
15 und den Gegendruckrollen 13 sowie den Registerstiften 29 gekrümmt verläuft, wird
beim Andrängen der Ausstanzungen 30 an die beiden Registerstifte 29 die Druckplatte
im Bereich der Kante a (Fig. 7) etwas stärker durchgebogen als im Bereich der Kante
b. Diese unterschiedliche Durchbiegung ist deshalb möglich, da die Druckplatte 11
nicht auf einer gekrümmten Förderfläche sondern frei zwischen den Transportrollen
15 und dem Erfassungsbereich gebogen ist. Die neu zuzuführende Druckplatte 11 wird
somit auch dann exakt in das Register des Plattenzylinders 1 gefahren (Spannschiene
3), wenn sie im Schutz 6 (auf den Anschlägen 7) nur grob durch seitliche Anschläge
(nicht dargestellt) ausgerichtet wurden.
Bezugszeichenliste
[0036]
1 Plattenzylinder
2 Grube
3 Spannschiene
4 Erfassungsbereich
5 Gummituchzylinder
6 Schutz
7 Anschlag
8 Führungsblech
9 Führungsblech
10 Führungsblech
11 Druckplatte (neu, zuzuführen)
12 Druckplatte (gebraucht)
13 Gegendruckrolle
14 Gegendruckrolle
15 Transportrolle
16 Leitzungen
17 Einlaufschutz
18 Einführschiene
19 Bürsten
20 Achse
21 Antriebswelle
22 Gestellteil
23 Schwenkwelle
24 Schwenkhebel
25 Durchbruch
26 Feder
27 Schwenkantrieb
28 Antrieb
29 Registerstifte
30 Ausstanzung
31 Feder
DA Druckanfang
F Förderrichtung
E Einführrichtung
W Winkel
1. Vorrichtung zum automatischen Wechseln von Druckplatten einer Druckmaschine, insbesondere
Bogenoffsetdruckmaschine, bei welcher eine dem Plattenzylinder zuzuführende Druckplatte
zwischen angetriebenen Transportrollen und Gegendruckrollen gefördert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die angetriebenen Transportrollen (15) und die entsprechenden Gegendruckrollen
(13) in Achsrichtung des Plattenzylinders (1) beweglich gelagert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportrollen (15) sowie die Gegendruckrollen (13) bei an dem Plattenzylinder
(1) anliegender Druckplatte (11) etwa in der Mitte der Formatlänge der Druckplatte
(11) einwirken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die Transport- und Gegendruckrollen (15, 13) der Druckplatte (11) aufgeprüfte
Förderrichtung (F) in einem Winkel (W) zur Einführrichtung (E) der Vorderkante der
Druckplatte (11) in den Erfassungsbereich (4) der Spannschiene (3) des in eine vorgegebene
Winkelposition verfahrenen Plattenzylinders (1) verläuft.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportrollen (15) sowie die Gegendruckrollen (13) eine ballige Kontur aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achsen (20) der Gegendruckrollen (13) hinsichtlich ihrer Orientierung zur
Antriebswelle (21) einstellbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportrollen (15) auf einer gemeinsamen Antriebswelle (21) angeordnet sind,
welche einen Antrieb (28) aufweist, und
daß die Antriebswelle (21) an beiden Enden über Schwenkhebel (24) mit einer axial
beweglich gelagerten Schwenkwelle (23) verbunden sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axial beweglichen Transportrollen (15) sowie die Gegendruckrollen (13) durch
Federn (26, 31) in eine Ausgangsposition zentriert sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportrollen (15) sowie die Gegendruckrollen (13, 14) an der Oberseite
eines vertikal vor dem Druckwerkszylindern (1, 5) verfahrbar angebrachten Schutzes
(6) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportrollen (15) sowie die Gegendruckrollen (13, 14) an der Oberseite
des Schutzes (6) als abnehmbare Einheit angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportrollen (15) sowie die entsprechenden Gegendruckrollen (13) die gleiche
axiale Beabstandung aufweisen, wie an der Vorderkante der zuzuführenden Druckplatte
(11) angebrachte Ausstanzungen (30), die mit am Plattenzylinder (1) befindlichen Registerstiften
(29) zusammenwirken.