[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung für die Farbzufuhr einer Offsetdruckmaschine
mit wenigstens einem flexiblen Farbmesser, welches in Richtung eines Farbduktors geneigt
ein Farbbad begrenzt und zonenweise unterschiedlich gegen die zylindrische Oberfläche
des Farbduktors biegbar ist, und Stellmitteln zum Biegen der Farbmesserkante, welche
in einer Führung axial verschiebbare Stössel und je einen zugeordneten Stellexzenter
mit zur Farbduktorachse paralleler Achse aufweisen, wobei die Stössel mit Federn gegen
die Umfangfläche der Stellexzenter gedrückt sind.
[0002] In der DE,A1 2550720 wird eine gattungsgemässe Farbzufuhrsteuerung beschrieben, im
Farbwerk weisen die Stellmittel Stössel auf, welche in Richtung ihrer Längsachse durch
einen Exzenter verschoben werden können. Jeder Stössel ist um seine zur Farbdurktorachse
senkrechteAchse in einer Trägereinrichtung schwenkbar gelagert. Jeder Stössel ist
zudem mit einer Feder ausgestattet, welche ihn ständig gegen den zugeordneten Exzenter
drückt. Ein Exzenter kann durch einen von aussen manuell betätigbaren Stellhebel so
gedreht werden, dass die Unterkante des flexiblen Farbmessers über den Stössel gegenüber
dem Mantel der Farbwalze zonenweise einstellbar ist. Die Stellhebel werden innerhalb
einer Skala geschwenkt, eine bestimmte Einstellung ist also reproduzierbar. Die zonenweise
Einstellung des Farbmessers wird stark verbessert, wenn dieses als Lamellenfarbmesser
ausgebildet ist.
[0003] Lamellenfarbmesser sind beispielsweise aus der CH,A5 602345 bekannt, welche als Farbmesser
für die Farbkastenwalze bezeichnet werden. Dieses Farbmesser weist im Bereich der
Arbeitskante Aussparungen auf, die beidseits von anliegenden Stellschrauben liegen.
Die so gebildeten Lamellen können individuell eingestellt werden, eine Einflussnahme
auf die benachbarten Messerbereiche ist ausgeschlossen oder zumindest erheblich vermindert.
Die Dicke der Farbschicht kann mit den Stellschrauben an jeder Lamelle eingestellt
werden, individuelle Farbgaben in den verschiednen Farbzonen lassen sich so einstellen,
wie es das Druckbild in den verschiedenen Breitenbereichen verlangt. Die Zwischenräume
zwischen den Lamellen müssen so gestaltet sein, dass auf dem Farbduktor keine Ringwülste
entstehen können.
[0004] Die bekannten Steuervorrichtungen zum zonenweisen Einstellen von Farbmessern unter
Benutzung von Stösseln haben den Nachteil, dass sie verhältnismässig kompliziert sind.
Sie benötigen für das Abstützen der Stellexzenter jeweils Mechanismen, welche aus
einer Vielzahl von Einzelteilen bestehen. Weiter ist die Justierung der bekannten
Stössel aufwendig.
[0005] Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine Steuervorrichtung der eingangsgenannten
Art zu schaffen, welche universell einsetzbar ist, einfach justierbare Stössel aufweist
und spielfrei abstützbare Stellexzenter mit präziser, reproduzierbarer Einstellung
hat.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die selbsthemmend positionierbaren
Stellexzenter, alternierend mit Lagerbacken für deren drehfeste, coaxiale Lagerbolzen,
auf einer Montageleiste als Steuereinheit direkt oder mit einem Adapter zur auswechselbaren
Befestigung an der Offsetdruckmaschine angeordnet sind, die Umfangfläche der Stellexzenter
in einer Längsnut der Steuereinheit freiliegt. Spezielle und weiterbildende Ausführungsformen
der Steuervorrichtung sind Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen.
[0007] Die Montageleiste bzw. der Adapter ist in an sich bekannter Weise so gestaltet, dass
die erfindungsgemässe Vorrichtung an jeder Offsetdruckmaschine als Steuereinheit angebaut
werden kann. Bei einem Adapter kann es sich beispielsweise um einfache Winkelstücke
handeln.
[0008] Die Längsnut der Steuereinheit mit den freiliegenden Stellexzentern ist in bezug
auf den Querschnitt vorzugsweise rechteckig ausgestaltet und dient der Führung von
Gleitstücken, welche dem freien Ende der Stössel zugeordnet sind und dieses aufnehmen.
Die Gleitstücke liegen zweckmässig direkt auf der Umfangfläche der Stellexzenter und
übertragen die von diesem vermittelte Kraft auf den Stössel, welcher seinerseits direkt
auf dem flexiblen Farbmesser aufliegt. Die Gleistücke haben nur noch einen gewissen
seitlichen Freiheitsgrad, welcher durch Abstandhalter, Führungen oder dgl. an sich
bekannte Mittel behoben werden kann.
[0009] Die Stössel sind in Längsrichtung in einer Bohrung des zugeordneten Gleitstücks gehaltert,
vorzugsweise längsmittig, wobei die Bohrung bevorzugt ein Innen-, der Stössel ein
Aussengewinde hat. Der bevorzugt individuell längenverstellbare Stössel ist mit Mitteln
versehen, die von aussen eine problemlose Kraftanwendung zum Drehen erlauben. Obwohl
das Gewinde von Gleitstück und Stössel selbsthemmend ist, trägt eine Fixierung des
Stössels zur Betriebssicherheit bei.
[0010] Von erfindungswesentlicher Bedeutung ist die Gestaltung der Umfangfläche des Stellexzenters,
mit anderen Worten der Fläche, auf welcher der Bolzen oder das den Bolzen führende
Gleitstück direkt aufliegt. Nach allen bekannten Ausführungsformen sind für die Herstellung
von Exzentern für Farbkästen zwei kreisförmige Mantelflächen gegeneinander verschoben.
Erfindungsgemäss bevorzugte Umfangflächen haben in Richtung der Verlängerung des Stellhebels
von der Drehachse, zu welcher sie parallel verläuft, den grössten Abstand. Nach wenigstens
einer Seite ist die Umfangfläche so ausgestaltet, dass der Abstand bis zu einem bestimmten
Winkel progressiv abnimmt. Dieser abnehmende Abstand bewirkt beim Drehen des Stellexzenters
eine gezielte Verschiebung des Stössels und damit eine Oeffnung des Spaltes zwischen
dem Farbmesser und dem Farbduktor, wodurch mehr Farbe durchfliessen kann. Dies heisst,
dass z.B.
- bei einer Verschiebung des Stellhebels auf der Skala von Position 0 auf 15 der Stössel
um 0,05 mm verschoben wird,
- bei einem weiteren Verschieben des Stellhebels von Position 15 auf 25 auf der Skala
der Stössel um weitere 0,10 mm verschoben wird, uns
- bei einer nochmaligen Verstellung des Stellhebels von Position 25 auf 35 auf der Skala
der Stössel nochmals um 0,15 mm verschoben wird.
[0011] Die progressiv gekrümmte Umfangfläche des Stellexzenters muss mit höchster Präzision
ausgearbeitet sein. Die Einstellung des Farbspaltes ist umso empfindlicher, je näher
die Farbmesserkante zum Farbduktor gedrückt wird. Die Umfangfläche des Stellexzenters
und die Lage von dessen Bohrung zur Aufnahme der Lagerbolzen werden anhand vorgegebener
Parameter für die Progression mit an sich bekannten mathematischen Methoden errechnet.
[0012] Die drehbar auf wenigstens einem fixierten Lagerbolzen gelagerten Stellexzenter haben
vorzugsweise ein Selbsthemmung bewirkendes Bremselement, das auf den/die Lagerbolzen
gedrückt wird. Die Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit der Relativabwinkelung von
Stellexzenter zu Lagerbolzen ist von wesentlicher Bedeutung, die Verstellung erfolgt
in der Regel mehrmals täglich, bei jedem Druckauftrag.
[0013] Zur Grundeinstellung bzw. Eichung werden alle Stellexzenter bei an der Duktorwalze
in allen Zonen anliegendem Farbmesser in Anschlagstellung gebracht, wobei manuelle
Stellhebel auf der Nullposition liegen oder elektronisch verstellbare Stellexzenter
eine Nullposition anzeigen. Eine für einen bestimmten Arbeitsgang optimale Einstellung
der Stellexzenter kann vom Drucker abgelesen, notiert und bei einem späteren gleichen
Auftrag wieder eingestellt werden. Bei elektronischer Stellexzenterbetätigung erfolgen
Registrierung, Speicherung und Wiedereinstellung mittels eines Prozessors vollautomatisch.
[0014] Nach einer ersten Variante zur Einstellung der Selbsthemmung des Stellexzenters ist
der Stellhebel in eine bis zum Führungsbolzen reichende Bohrung geschraubt. Dabei
wird direkt oder über ein Zwischenstück, z.B. eine Feder, auf eine auf dem Führungsbolzen
liegendes Bremselement eine Kraft ausgeübt. Dieses ist beispielsweise als Rondelle
ausgebildet oder einseitig der Oberfläche des Führungsbolzens angepasst. Das Bremselement
besteht beispielsweise aus Aluminium oder einem Kunststoff. Es darf auf dem Führungsbolzen
keine Kratzspuren hinterlassen und/oder sich nicht festfressen.
[0015] Nach einer weiteren, der bevorzugten Variante liegt die Bohrung für das Bremselement
eines Stellexzenters nicht auf der Verlängerung seines Stellhebels, sondern ist zu
diesem abgewinkelt. Das Bremselement ist wiederum durch eine direkt oder zweckmässig
über eine Feder durch eine Schraube ausgeübten Kraft auf den Führungsbolzen gepresst.
[0016] Die Herstellung des Stellexzenters, insbesondere von dessen progressiv gekrümmter
Umfangfläche, erfordert höchste Präzision und ist daher verhältnismässig teuer. Nach
einer besonders vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung werden deshalb die Stellexzenter
in einer einheitlichen Normbreite und mit wenigen standardisierten Krümmungscharakteristiken
für deren Umfangfläche hergestellt. Je nach Fabrikat sind die Lamellen eines Farbmessers
unterschiedlich breit ausgebildet. Die Abstände von Lamellenmitte zu Lamellenmitte
schwanken beispielsweise von 28 bis 35 mm. Damit eine erfindungsgemässe Steuereinheit
mit normierten Stellexzentern auf allen Fabrikaten montiert werden kann, wird die
Breite der Stellexzenter nach dem geringsten Abstand von Lamellenmitte zu Lamellenmitte,
abzüglich der Breite eines Lagerbackens, hergestellt. Breitere Abstände können ausgeglichen
werden, indem die Lagerbacken entsprechend breiter hergestellt werden. Damit auch
die Lagerbacken einheitlich an Lager gehalten werden können, werden bei grösseren
Breiten vorzugsweise beidseits des Stellexzenters entsprechend breite Unterlagsscheiben
eingelegt.
[0017] Die standardisierten Stellexzenter weisen bevorzugt auf beiden Stirnseiten eine stufenförmige
Einengung der Umfangfläche auf. Die in ihrer Breite reduziert Umfangfläche entspricht
einer Nut im zugeordneten Gleitstück, wodurch auch eine einwandfreie Führung in Axialrichtung
der Lagerbolzen entsteht.
[0018] Die erfindungsgemässe Steuereinheit ist nach dem Baukastenprinzip aufgebaut, sie
ist insbesondere für die Nachrüstung aller Fabrikate von Offsetdruckmaschinen geeignet.
Je nach gewünschter Komfortstufe kann sie auf einfache Farbmesser, welche bei der
Grundausrüstung die Regel sind, oder auf ein Zonenfarbmesser einwirken. Die Verstellung
der Exzenter kann manuell oder auf der höchsten Komfortstufe in an sich bekannter
Weise durch elektronisch gesteuerte Stellorgane vollautomatisch erfolgen.
[0019] Ueber eine Montageleiste oder einen einfachen, beispielsweise als Winkelprofil ausgebildeten
Adapter können für jedes Fabrikat geeignete Steuereinheiten mit den gleichen, normierten
Stellexzentern montiert werden.
[0020] Normierte Stellexzenter sind, insbesondere bei hochpräzisen, progressiv gekrümmten
Umfangflächen, von wesentlicher Bedeutung, weil die Kosten bezüglich Herstellung und
Lagerhaltung entscheidend gesenkt werden können.
[0021] Progressiv gekrümmt verlaufende Umfangflächen auf einem Stellexzenter erlauben, die
Präzision der Einstellung nach Bedarf vorzugeben. Bei einem engen Spalt zwischen Farbmesserkante
und Farbduktor ist eine weit höhere Einstellpräzision erwünscht als bei einem breiteren
Farbdurchflussspalt.
[0022] Schliesslich wird die notwendige Selbsthemmung der Stellexzenter und die Längenverstellung
der Bolzen zur Uebertragung der Kraft vom Stellexzenter zum Farbmesser auf einfachere,
sichere Weise gelöst.
[0023] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen,
welche auch Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen sind, näher erläutert. Es zeigen
schematisch:
- - Fig. 1
- eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht eines an sich bekannten Farbkastens mit
Farbduktor, in Arbeitsposition,
- - Fig. 2
- einen teilweisen Längsschnitt durch ein Lamellenfarbmesser,
- - Fig. 3
- eine teilweise abgedeckte Ansicht einer Steuereinheit,
- - Fig. 4
- einen Schnitt durch eine an einem Farbkasten befestigte Steuereinheit,
- - Fig. 5
- einen Schnitt durch einen Stellexzenter,
- - Fig. 6
- eine Ansicht eines Stellexzenters in dessen Axialrichtung,
- - Fig. 7
- eine Draufsicht auf einen Stellexzenter gemäss Fig. 6,
- - Fig. 8
- eine Ansicht eines Stössels,
- - Fig. 9
- eine Ansicht eines Gleitstücks,
- - Fig. 10
- eine Seitenansicht eines Gleitstücks gemäss Fig. 9,
- - Fig. 11
- eine Ansicht einer Lagerbacke, und
- - Fig. 12
- eine Seitenansicht einer Lagerbacke gemäss Fig. 11.
[0024] Ein in Fig. 1 dargestellter, an sich bekannter Farbkasten 10 mit einem Farbduktor
12 umfasst ein Farbmesser 14 aus einer flexiblen Metallplatte und beidseits angeordneten
Seitenbacken 16. Diese Seitenbacken 16 bestehen im dargestellten Beispiel aus einer
über versenkte Schrauben 20 mit einem Messerträger 18 verbundenen Metallbacke und
einer über Hakenklammern 22 und Niederhalteklammern 24 an der Metallbacke federnd
gehalterten Kunststoffplatte. Die Verbindung der Klammern 22,24 mit der Metallbacke
erfolgt über Schrauben 26. Im vorliegenden Fall drücken vier federnde Kugelschrauben
28 die Kunststoffplatte mit einer Kraft von insgesamt etwa 10 N gegen die Stirnseite
des Farbduktors 12.
[0025] Die Seitenbacke 16 hat im Bereich des Walzenzapfens 30 des Farbduktors 12 mit der
Längsachse A Freiraum. Von der Kunststoffplatte der Seitenbacke 16 ist nur ein Teilsegment
32 sichtbar, welches auf der Stirnseite 34 des Farbduktors 12 aufliegt und für die
seitliche Abdichtung sorgt. Eine Abnützung des Teilsegments 32 wird ausgeglichen,
indem die federnden Kugelschrauben 28 die Kunststoffplatte andrücken.
[0026] Im Bereich der Farbmesserkante 36 hat die Kunststoffplatte der Seitenbacke 16 eine
Nut mit einer Dichtmasse 38, auf welcher das Farbmesser 14 aufliegt.
[0027] Im untersten Bereich des Farbkastens 10 ist ein Farbbad 40 angedeutet, welches sauber
abgedichtet ist.
[0028] Das Farbmesser 14 ist im Bereich der an die Lauffläche 42 des Farbduktors 12 angestellten
oder in deren Nähe angedrückten Messerkante 36 zweckmässig durch rechtwinklig zu ihr
verlaufende, gleich lange Einschnitte 44 in Lamellen 46 aufgeteilt (Fig. 2). Die einzelnen,
vorzugsweise gleich breiten Lamellen 46 können, mit einem Pfeil 48 symbolisiert, durch
die Einwirkung von Stellmitteln parallel zur Duktorachse A elastisch gebogen werden.
Bekannte Stellmittel sind beispielsweise einfache Stellschrauben, Exzenter oder weiterentwickelte,
auch automatische Stellmittel.
[0029] Fig. 2 zeigt, wie bereits erwähnt, einen Teil eines Lamellenfarbmesser 14. Auch die
Zwischenräume b zwischen den Lamellen 46 sind abgedichtet, damit wirklich keine Farbe
ausläuft. Dies kann in an sich bekannter Weise erfolgen. Im vorliegenden Fall ist
auf der Oberseite der in der Regel 1 - 3 mm, insbesondere 1,5 - 2,5 mm dicken Lamellen
46 ein dünnes, flexibles Metallband 50 dichtend aufgebracht, bevorzugt mittels eines
Klebers 52. Jede Lamelle 46 ist mittels eines bei einer Lamelle angedeuteten Stellmittels,
im vorliegenden Fall eines Bolzens 54, gegen die Lauffläche 42 des Farbduktors 12
(Fig. 1) gedrückt, sodass der Farbdurchfluss zonenweise verkleinert oder sogar verhindert
werden kann, wenn die betreffende Lamelle 46 entsprechend umgebogen ist. Das flexible,
beispielsweise etwa 0,2 mm dicke Band 50 aus Federstahl kann diese Verschiebung ohne
wesentliche Einwirkung auf die benachbarten Lamellen 46 ausgleichen und verhindert
einen Farbaustritt zwischen den Lamellen 46 hindurch absolut.
[0030] Die in Fig. 3 dargestellte, mittels einer oben angeschrägten Montageleiste 56 direkt
oder über einen Adapter auf jede Offsetdruckmaschine montierbare Steuereinheit 58
umfasst im wesentlichen alternierend auf wenigstens einem Lagerbolzen 60 schwenkbare
Stellexzenter 62 und Lagerbacken 64.
[0031] Der/die Lagerbolzen 60 sind coaxial auf einer parallel zur Duktorachse A verlaufenden
Längsachse L angeordnet. Die Lagerbolzen 60 sind für jeden Stellexzenter 62 separat
ausgebildet. Selbstverständlich kann sich ein Lagerbolzen 60 auch über mehrere Lagerbacken
64 oder über die ganze Länge der Steuereinheit 58 erstrecken.
[0032] Die Lagerbacken 64 sind einzeln mit der Montageleiste 56 verschraubt, in Fig. 3 ist
je eine versenkte Schraube 66 sichtbar. Jede Lagerbacke umfasst eine Gewindebohrung
68 für eine Schraube zum Fixieren des Lagerbolzens 60.
[0033] Im vorliegenden Fall sind die Lagerbacken 64, gemessen von Mitte zu Mitte, 32 mm
voneinander entfernt angeordnet. Die Breite der Standardstellexzenter 62 beträgt 28
mm. Zur Fixierung der Stellexzenter 62 in Richtung der Längsachse L wird beidseits
je eine Unterlagsscheibe 70 von 2 mm Dicke eingelegt. Damit kann der Stellexzenter
62 praktisch spielfrei geschwenkt werden.
[0034] In Längsrichtung L ist die Umfangfläche 72 des Stellexzenters 62 beidseits stirnseitig
abgestuft, wodurch je eine Nut 74 entsteht. Die Abstufungen sind in den Fig. 6 und
7 im Detail dargestellt. Auf die Umfangfläche 72 ist bei montierter Steuereinheit
ein gestrichelt angedeutetes, später im Detail gezeigtes Gleitstück 90 aufgesetzt.
[0035] Auf der rechten Seite von Fig. 3 ist ein gerundetes Abdeckblech 76 gezeichnet, welches
rechteckige Oeffnungsschlitze (77 in Fig. 4) für die Stellhebel 78 der Stellexzenter
hat. Neben jedem Oeffnungsschlitz ist eine Skala von 0 - 35 aufgedruckt oder aufgebracht,
mit welcher die Stellhebel 78 selbsthemmend in eine vorausbestimmte Position geschwenkt
werden können.
[0036] In Fig. 4 ist der untere Bereich eines Farbkastens 10 mit dem Farbmesser 14 dargestellt.
Ueber die Montageleiste 56 ist eine Steuereinheit 58 am Farbkasten 10 befestigt. Dies
erfolgt über in regelmässigen Abständen angeordnete, versenkte Schrauben 82.
[0037] Die Lagerbacken 64 sind mit je einer Schraube 66 an der Montageleiste 56 befestigt.
In je eine entsprechende Nut von Montageleiste 56 und Lagerbacken 64 ist ein Vierkantprofil
86 eingelegt, dieses verhindert ein Verdrehen der Lagerbacken 64.
[0038] Ein einseitig überstehendes Bodenblech 88 ist in regelmässigen Abständen an Lagerbacken
64 angeschraubt. Montageleiste 56, Lagerbacken 64 und das überstehende Bodenblech
88 bilden eine im Querschnitt rechteckförmige Nut, in welche Gleitstücke 90 eingepasst
sind. Diese liegen auf der Umfangfläche 72 der Stellexzenter 62 auf.
[0039] Der Stellexzenter 62 ist in der obersten Position gezeichnet und in der untersten
Position angedeutet. Beim Verstellen des Stellexzenters 62 wird das Gleitstück in
Richtung der Längsachse S eines im Gleitstück verankerten Stössels 92 verschoben.
Dieser Stössel 92 ist in einer abgestuften Bohrung 84 im Farbkasten 10 gelagert und
liegt mit dem leicht abgerundeten stirnseitigen Ende 94 im Bereich der Messerkante
36 auf dem Farbmesser 14 auf. Das Gleitstück 90 hat eine Bohrung 96 mit einem Innengewinde
95, in welches ein Aussengewinde 114 des Stössels 92 eingedreht ist. Ein von aussen
leicht zugänglicher Sechskant 97 des Stössels 92 erlaubt ein problemloses Drehen und
damit eine fein abgestimmte und präzise Längeneinstellung des Stössels 92. Der Sechskant
96 kann durch analoge Mittel ersetzt werden, beispielsweise Radialbohrungen im Aussenmantel,
in welche ein Stift eingesteckt werden kann.
[0040] Ueber eine direkt auf das Aussengewinde 114 des Stössels 92 einwirkende Kunststoffschraube
98 wird dieser fixiert. Die Verstellung des Stössels 92 erfolgt nur in grösseren Zeitabständen,
die laufende Abstandsregelung erfolgt mit dem Stellexzenter 62.
[0041] Mittels einer Feder 100 wird der Stössel stets in Richtung des Gleitstücks 90 gedrückt.
Die Feder 100 ist einends auf einer Abstufung 103 in der Bohrung 84, andernends auf
einem Segerring 104 abgestützt.
[0042] Der in Fig. 5 bis 7 näher dargestellte Stellexzenter 62 hat eine in bezug auf den
Stellhebel 78 abgewinkelte Bohrung 102 für die Aufnahme von Mitteln zur Ausbildung
einer Selbsthemmung (Fig. 5).
[0043] Die im Stellexzenter 62 gemäss Fig. 5 gegenüber dem flach ausgebildeten Stellhebel
78 um einen Winkel γ von etwa 15° versetzte Bohrung 102 ist auf den Lagerbolzen 60
gerichtet. In diese Bohrung 102 ist ein scheibenförmiges Bremselement 106 eingeführt,
welches nach dem Eindrehen einer Schraube 108 durch die Kraft einer Feder 110 auf
den fixierten Lagerbolzen 60 gedrückt und so die erwähnte einstellbare Selbsthemmung
bewirkt wird.
[0044] Aus Fig. 6,7 ist die mit höchster Präzision hergestellte, gekrümmte Umfangfläche
72 des Stellexzenters 62 ersichtlich. Auf der Längsmittelebene M des Stellhebels 78,
auf welcher vorzugsweise die Längsachse L des Lagerbolzens 60 liegt, ist der Abstand
a der Umfangfläche 72 von der Achse L am grössten. Ueber einen Winkel α bzw. β nimmt
dieser Abstand a progressiv ab, beispielsweise um insgesamt 0,3 mm. Mit anderen Worten
nimmt der Abstand a im Bereich der Längsmittelebene M vorerst langsam, dann zunehmend
schneller ab.
[0045] Fig. 6,7 zeigen weiter, dass die Umfangfläche 72 des Stellexzenters 62 beidends abgestuft
ist. Die beiden abgestuften Flächen 112 verlaufen kreisförmig, sie haben mit der Exzenterwirkung
nichts zu tun, sondern dienen der Schaffung einer Führungsnut für das Gleitstück 90
(Fig. 3, 9,10).
[0046] In Fig. 8 ist ein Stössel 92 dargestellt, wobei die einwirkende Feder (100 in Fig.
4) weggelassen ist. Das stirnseitige Ende 94 ist mit einem Radius von beispielsweise
1 - 1,5 mm abgerundet. Diese Abrundung liegt auf dem Farbmesser (14 in Fig. 4) auf.
In einer Ringnut ist der die nicht dargestellte Feder stützende Segerring 104 eingesetzt.
Beim Sechskant 97 beginnt ein Aussengewinde 114 zum Eindrehen in ein Gleitstück 90.
[0047] Das Gleitstück 90 mit der Bohrung 96 für den Stössel 92 (Fig. 8) und einer senkrecht
dazu angeordneten weiteren Bohrung 116 für die Arretierschraube 98 (Fig. 4) ist in
den Fig. 9,10 dargestellt. Aus diesen Figuren ist auch eine durchgehende Nut 118 ersichtlich,
welche der Aufnahme der Umfangfläche 72 des Stellexzenters 62 (Fig. 5-7) dient. Dadurch
wird der im Gleitstück 90 gehalterte Stössel auch in Richtung der Längsachse L (Fig.
3) fixiert. Das Gleitstück 90 kann sich nur noch in Richtung der Längsachse S des
Stössels 92 (Fig. 8) verschieben. In den beiden übrigen Richtungen ist es praktisch
spielfrei fixiert.
[0048] Die in Fig. 11,12 dargestellte Lagerbacke 64 hat ebenfalls eine durchgehende Nut
120, in welche das Vierkantprofil 86 (Fig. 4) eingelegt wird. Eine durchgehende Bohrung
122 dient der Aufnahme von Lagerbolzen 60 (Fig. 4). Diese werden über eine in die
Gewindebohrung 68 eingeführte Schraube fixiert. Schliesslich ist die Gewindebohrung
124 für die Schraube 66 eingezeichnet, welche der Verschraubung des Lagerbackens mit
der Montageleiste 56 (Fig. 3,4) dient.
1. Steuervorrichtung für die Farbzufuhr einer Offsetdruckmaschine mit wenigstens einem
flexiblen Farbmesser (14), welches in Richtung eines Farbduktors (12) geneigt ein
Farbbad (40) begrenzt und zonenweise unterschiedlich gegen die zylindrische Oberfläche
des Farbduktors (12) biegbar ist, und Stellmitteln zum Biegen der Farbmesserkante
(36), welche in einer Führung axial verschiebbare Stössel (92) und je einen zugeordneten
Stellexzenter (62) mit zur Farbduktorachse (A) paralleler Achse (L) aufweisen, wobei
die Stössel (92) mit Federn (100) gegen die Umfangfläche (72) der Stellexzenter (62)
gedrückt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die selbsthemmend positionierbaren Stellexzenter (62), alternierend mit Lagerbacken
(64) für deren drehfeste, coaxiale Lagerbolzen (60), auf einer Montageleiste (56)
als Steuereinheit (58) direkt oder mit einem Adapter zur auswechselbaren Befestigung
an der Offsetdruckmaschine angeordnet sind, die Umfangfläche (72) der Stellexzenter
(62) in einer Längsnut (89) der Steuereinheit (58) freiliegt.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stössel (92) im
Bereich ihrer vom Farbmesser (14) abgewandten Stirnseite in Längsrichtung, vorzugsweise
längsmittig, in einem Gleitstück (90) gehaltert sind, welches auf der Umfangfläche
(72) der Stellexzenter (62) angedrückt geführt ist.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitstücke (90)
eine Bohrung (96) mit Innengewinde (95) für ein entsprechendes Aussengewinde (114)
des Stössels (92) haben.
4. Steuervorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stössel
(92) mit einer vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Schraube (98) in einer seitlichen
Bohrung (116) des Gleitstücks (90) drehfest fixiert sind.
5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass individuell
längenverstellbare Stössel (92) Mittel (97) zum Drehen um ihre Längsachse (S) haben,
vorzugsweise wenigstens zwei parallele Flächen für einen Gabelschlüssel oder eine
radiale Bohrung für einen Stift.
6. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Abstand (a) der Umfangfläche (72) der Stellexzenter (62) von deren Drehachse (L) auf
der Längsmittelachse (M) des Stellhebels (78) am grössten ist und nach wenigstens
einer Seite bis zu einem Winkel (α,β) von vorzugsweise höchstens etwa 60° progressiv
abnimmt.
7. Steuervorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass in den Stellexzentern (62) ein Selbsthemmung bewirkendes Bremselement (106) auf
den Lagerbolzen (60) gedrückt ist.
8. Steuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Scheibe (106)
mit Federkraft auf dem Lagerbolzen (60) aufliegt, vorzugsweise in einer zum Stellhebel
(78) abgewinkelt angeordneten, von aussen frei zugänglichen Bohrung (102).
9. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stellexzenter (62) in einer einheitlichen Normgrösse ausgebildet, und Abstände zwischen
den Lagerbacken (64) und den Stellexzentern (62) durch die Einlage von beidseits gleichen
Unterlagsscheiben (70) ausgeglichen sind.
10. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stellexzenter (62) beidseits eine stufenförmige Einengung (112) der Umfangfläche (72)
aufweisen, und die in ihrer Breite reduzierte Umfangfläche (72) in eine Nut (118)
des zugeordneten Gleitstücks (90) passt.
11. Steuervorrichtung für die Farbzufuhr einer Offsetdruckmaschine mit wenigstens einem
flexiblen Farbmesser (14), welches in Richtung eines Farbduktors (12) geneigt ein
Farbbad (40) begrenzt und zonenweise unterschiedlich gegen die zylindrische Oberfläche
des Farbduktors (12) biegbar ist, und Stellmitteln zum Biegen der Farbmesserkante
(36), welche in einer Führung axial verschiebbare Stössel (92) und je einen zugeordneten
Stellexzenter (62) mit zur Farbduktorachse (A) paralleler Achse (L) aufweisen, wobei
die Stössel (92) mit Federn (100) gegen die Umfangfläche (72) der Stellexzenter (62)
gedrückt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstand (a) der Umfangfläche (72) der Stellexzenter (62) von deren Drehachse (L)
auf der Längsmittelachse (M) des Stellhebels (78) am grössten ist und nach wenigstens
einer Seite progressiv abnimmt.
12. Steuervorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a) bis
zu einem Winkel (α, β) von höchstens etwa 60° progressiv abnimmt.