[0001] Die Erfindung betrifft ein Verladeverfahren für Eisenbahntransporte nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Einrichtungen.
[0002] Mit einem solchen Verladeverfahren sollen große Teile, insbesondere Großcontainer
und/oder Kraftfahrzeuge auf Eisenbahnwagen verladen werden bzw. von einem Eisenbahnwagen
direkt auf einen anderen eines auf einem parallelen Gleis stehenden Zuges umgeladen
werden. Auch soll es mit einem solchen Verladeverfahren möglich sein, einen ganzen
Eisenbahnwagen von einem Gleis auf parallele benachbarte Gleise umzusetzen. Ein derartiges
Verladeverfahren soll des weiteren einen schnellen Wechsel zwischen Transporten auf
der Schiene und der Schiene ermöglichen.
[0003] Insgesamt soll eine äußerst rationell arbeitende Verladeeinrichtung geschaffen werden,
die insbesondere mobil ist und damit an beliebigen Bereichen einsetzbar sein soll.
Das Verladeverfahren soll insbesondere so gestaltet sein, daß es in Bereichen eingesetzt
werden kann, in denen mehrere Gleise parallel zueinander verlaufen und ein Verladen
zwischen diesen einzelnen Gleisen erwünscht ist. Die Eisenbahnbereiche, in denen das
gattungsgemäße Verladeverfahren eingesetzt werden soll, sollen möglichst wenige für
die Durchführung dieses Verladeverfahrens erforderliche stationäre Einrichtungen besitzen
müssen.
[0004] Das vorstehend angesprochene Problem wird durch ein Verladeverfahren mit einem nach
dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 einzusetzenden Portalkran, der jeweils mit
einem Zug mitgeführt wird, in überraschend einfacher und wirksamer Weise gelöst.
[0005] Die Erfindung beruht dabei auf folgendem Gedanken.
[0006] Der wesentliche Teil der Verlade-Einrichtungen wird nicht stationär auf einzelnen
Verlade-Bahnhöfen installiert, sondern mit dem jeweiligen Zug, der ein Güterzug oder
auch ein Personenzug mit angehängten Güterwagen sein kann, mitgeführt. Für ein solches
Mitführen eignet sich ein Portalkran besonders gut.
[0007] Die Höhe der Seitenstützen eines bei einem erfindungsgemäßen Verladeverfahren eingesetzten
Portalkranes ist über einen größeren Bereich veränderbar. Dadurch ist es möglich,
den Portalkran auf einem Eisenbahntransportwagen mit seiner oberen Traverse zum Aufliegen
zu bringen, indem ganz einfach die Höhe der Seitenstützen entsprechend verkleinert
wird. Umgekehrt kann sich damit ein solcher Portalkran durch Ausfahren der Seitenstützen
selbsttätig von seinem Transportwagen, auf den er sich aufgelegt hat, wieder abheben.
Um in der von dem Transportwagen abgehobenen Position mobil zu sein, sollten an den
unteren Enden der Portal-Seitenstützen verfahrbare Räder angebracht sein, die vorzugsweise
auf Schienen verfahrbar sein sollten. Auf einem Verlade-Bahnhof müssen dann lediglich
neben dem Zuggleis für jede der beiden Portal-Seitenstützen je eine Hilfs- bzw. Arbeitsschiene
verlegt sein, damit der Portalkran entlang des Gleises verfahren werden kann.
[0008] Mit dem zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verladeverfahrens eingesetzten Portalkran
kann unter anderem eine Kraftfahrzeugverladung auf eine Reihe von Eisenbahnwagen,
die auch an einen Reisezug angehängt sein können, beispielsweise wie folgt durchgeführt
werden. Das gleiche gilt für Container oder andere große Stückgutteile, wobei diese
unterschiedlichen Teile auch gemeinsam auf die Wagen eines gleichen Zuges aufgeladen
werden können.
[0009] Ein beispielsweise Personenzug mit angehängten Güterwagen fährt in einen beliebigen
Bahnhof ein. An Sondereinrichtungen besitzt dieser Bahnhof lediglich die oben erwähnten
neben das Zuggleis verlegten Hilfs- bzw. Aarbeitsschienen für die Führung des Portalkranes.
[0010] Nach Stillstand des Zuges werden die Portal-Seitenstützen ausgefahren, wodurch die
Räder der Seitenstützen auf den zur Führung des Portalkranes neben dem Gleis vorgesehenen
Schienen zur Auflage kommen. Nach erfolgter Auflage bewirkt ein weiteres Ausfahren
der Seitenstützen ein Abheben des Portalkranes von seinem Transportwagen. Ist dies
erfolgt, wird der Portalkran auf den ihn aufnehmenden Schienen des Bahnhofes über
das Zugende hinaus verfahren. Dort können die für das Verladen bestimmten Fahrzeuge,
Container und/oder anderen großen Teilen auf dem Zuggleis abgestellt sein oder werden,
um von dort durch eine Greifvorrichtung des Portalkranes ergriffen und sodann durch
Verfahren des Portalkranes einem Eisenbahnwagen zugeordnet um auf diesem abgesetzt
zu werden. Durch mehrfache Wiederholung dieses Ladevorganges können so viele Teile
der vorgenannten Art auf den Zug aufgesetzt werden, wie dort Transportplätze vorgesehen
sind. Der Portalkran kann dabei so ausgestaltet sein, daß er entweder jeweils nur
ein Teil, wie beispielsweise ein Kraftfahrzeug, oder auch zwei oder mehr auf einmal
transportieren kann.
[0011] Höhenmäßig kann der Portalkran so verstellt werden, daß Kraftfahrzeuge, Container
oder andere große Transportteile über auf den Eisenbahnwagen bereits eingesetzte Ladestücke
hinweg transportiert werden können. Dies hat den Vorteil, daß an einem Bahnhof die
Kraftfahrzeuge, Container oder anderen großen Teile auf die Eisenbahnwagen oder von
diesen herunter in beliebiger Reihenfolge ge- bzw. entladen werden können. Die zu
transportierenden Teile müssen also nicht in derjenigen Reihenfolge geladen werden,
in der sie auf möglicherweise verschiedenen Bahnhöfen wieder zu entladen sind. Auf
einem Bahnhof kann beispielsweise aus der Mitte der auf den Eisenbahnwagen abgestellten
Teile eines beliebig herausgegriffen und abgeladen werden. An diesen frei gewordenen
Platz kann dann ein neu aufzuladendes Teil ohne Verschieben der übrigen aufgeladenen
Teile gesetzt werden. Nach Beladung des Zuges fährt der Portalkran wieder zu seinem
Transportwagen und setzt sich dort auf diesem ab, um mit dem Zug weiterfahren zu können.
[0012] Da der Portalkran in Ladefunktion auf den Schienen neben dem Gleis über die Eisenbahnwagen
hinweg verfahrbar sein muß, ragt er in dieser Funktion seitlich weiter über das Gleis
hinaus als die zulässige Zugbreite für das betreffende Gleis. In auf den Transportwagen
aufgesetzter Position muß der Portalkran daher für die Zugfahrt auf die zulässige
Zugbreite gebracht werden. Dies läßt sich beispielsweise dadurch erreichen, daß der
Portalkran in auf den Transportwagen aufgesetzter Position um 90 Grad horizontal verdreht
wird. Dann bestimmt die Breite der Seitenstützen des Portalkranes die Kranbreite senkrecht
zur Gleislänge und diese ist ohne weiteres unterhalb des zulässigen Zug-Regellichtraumes
zu halten.
[0013] Das erfindungsgemäße Verladeverfahren ist besonders günstig in Fällen anzuwenden,
in denen an einem Verladeort mindestens drei Gleise parallel nebeneinander liegen.
Dann ist es mit einem mindesten drei Gleise übergreifenden Portalkran möglich, große
Ladungen von Eisenbahnwagen einfach von dem Wagen eines Zuges auf einen freien Wagen
eines benachbarten Zuges umzusetzen.
[0014] Das erfindungsgemäße Ladeverfahren ermöglicht ein "Umsteigen" von Ladegütern zwischen
zwei parallel nebeneinander stehenden Zügen auf folgende Weise.
[0015] Die beiden Züge, zwischen denen gegenseitig verladen werden soll, fahren auf zwei
parallel nebeneinander liegende Gleise. Die Züge können dabei gleiche oder entgegengesetzte
Richtung haben. Zwischen den beiden Gleisen dieser Züge liegt ein mittleres drittes
Gleis. Der Transportwagen mit dem Portalkran, der sich am Ende einer der beiden Züge
befindet, wird beispielsweise mit einer Rangierlokomotive über eine Weiche auf das
mittlere dritte Gleis rangiert. Ist der Transportwagen mit einem eigenen Antrieb versehen,
entfällt die Rangierlokomotive. Befindet sich der Transportwagen mit dem Portalkran
auf dem mittleren Gleis in einem Bereich außerhalb der beiden benachbarten Züge, wird
der Portalkran auf einer Stütze des Transportwagens in der Horizontalen um 90 Grad
verdreht, wobei dessen Traverse alle drei Gleise überspannt. In dieser Position fahren
die Seitenstützen des Portalkranes vertikal aus, wodurch sich der Portalkran in einem
Bereich außerhalb der Gleise abstützt und sich damit von dem Transportwagen abhebt.
Um ein definiertes Verfahren des Portalkranes längs der Gleise zu ermöglichen, sind
vorteilhafterweise für die Aufnahme der Seitenstützen, an denen sich Räder befinden,
Hilfsschienen vorgesehen. Sobald der Portalkran sich über den beiden Zügen befindet,
können mit einer an seiner Traverse geführten Greifvorrichtung, die im einfachsten
Falle eine Laufkatze sein kann, Transportgüter direkt von einem Zug auf den benachbarten
Zug umgeladen werden. Die umzuladenden Güter können Großcontainer, beliebige andere
großvolumige Güter oder Automobile sein.
[0016] Zur Einnahme ihrer Verladeposition kann die Traverse teleskopartig verlängert werden,
wobei auch eine einseitige Verlängerung mit Bezug auf die vertikale Drehachse der
Traverse auf dem Transportwagen möglich ist. Im letztgenannten Fall ragt die Traverse
zu einer Seite des Zuges weiter heraus als zu der anderen Seite.
[0017] Der Portalkran kann mit Bezug auf die Längserstreckung seiner Traverse außermittig
auf seinem Transportwagen horizontal drehbar gelagert sein. In diesem Fall sind im
Bereich der der Drehachse näher gelegenen Seitenstütze Ausgleichsgewichte zum Ausbalancieren
der Traverse angebracht.
[0018] Mit der zuletzt genannten Traversenausführung ist es insbesondere möglich, den Portalkran
bei stehendem Zug in eine derartige Verladestellung zu bringen, daß eine der Seitenstützen
direkt neben dem Gleis und die andere Seitenstütze mit Abstand auf der anderen Seite
des Zuges neben dem den Zug mit dem Portalkran führenden Gleis auf dem Untergrund
lagert. Auf diese Weise können mit der Greifvorrichtung des Portalkranes Großteile,
wie beispielsweise Fahrzeuge und Container, neben das Zuggleis abgehoben oder von
dort auf einen Eisenbahnwagen aufgeladen werden. Damit ist es möglich, Großteile von
den Eisenbahnwagen eines solchen Zuges auf eine parallel zu dem Zuggleis verlaufende
Fahrbahn abzusetzen bzw. auf dort aufgestellte Straßenfahrzeuge. Selbstverständlich
ist ein solches Absetzen auf einen seitlich des Zuges gelegenen Platz auch dann möglich,
wenn die Traverse eines zugbegleitenden Portalkranes symmetrisch zu beiden Seiten
des den Portalkran führenden Gleises in gleicher Länge ausgefahren oder auf gleiche
Länge geschwenkt ist.
[0019] Von den Seitenstützen kann zumindest eine während des Einfahrens des Portalkranes
aus der Transport- in die Verladeposition angehoben werden, um mit dieser angehobenen
Seitenstütze über Großteile, die neben dem Gleis des Portalkran-Transportwagens stehen,
hinwegfahren zu können. Solche Großteile können beispielsweise Container auf einem
Güterzug auf einem Nachbargleis sein. Um besonders lange Container umladen zu können,
kann ein Verladeverfahren mit zwei Portalkränen eingesetzt werden, damit die langen
Güter an jedem ihrer Enden von einem Portalkran erfaßt und dann gemeinsam von beiden
Portalkränen verladen werden können.
[0020] Bei einer zweckmäßigen Ausführung des Portalkranes kragen Führungsschienen der Traverse
für die Greifvorrichtung des Portalkranes in Längsrichtung der Traverse seitlich aus.
Dadurch können Ladegüter über die Enden der Traverse hinaus auf darunter liegende
Ablageplätze abgesetzt werden.
[0021] Da sich die bei einer Ladeposition des Portalkranes in Gleislängsrichtung liegende
Breite der seitlichen Stützen bei der Lagerung des Portalkranes auf den Transportwagen
über die Wagenbreite erstreckt und daher nur ein auf die Wagenbreite begrenztes Maß
(Regellichtraum) haben darf, können die Seitenstützen senkrecht zur Gleisrichtung
keine besonders großen Fensteröffnungen zum Hindurchführen von Ladegut in den auskragenden
Portalbereich aufweisen. Daher kann es vorteilhaft sein, die Führungsschiene für die
Greifvorrichtung des Portalkranes an einer Stirnseite der Traverse mittenversetzt
vorzusehen. In diesem Fall ist es möglich, nicht allzu großvolumige Güter an den Seitenstützen
vorbei in den auskragenden Bereich zu fördern.
[0022] Die in Längsrichtung der Traverse des Portalkranes herauskragenden Bereiche einer
Führungsschiene für die Greifvorrichtung des Portalkranes können für den Transport
des Portalkranes entweder in Längsrichtung eingeschoben oder um 90 Grad in Richtung
auf die Seitenstützen umgeklappt werden.
[0023] Bei einer zweckmäßigen Ausführung des für das erfindungsgemäße Verladeverfahren eingesetzten
Portalkranes ist auch ein Ausfahren der Führungsschienen für die Greifvorrichtung
des Portalkranes aus der Traverse möglich. Durch ein solches Ausfahren können auch
größere Ladegüter an den seitlichen Stützen vorbei transportiert werden.
[0024] Sind Portalkräne mit in Gleisrichtung auskragenden Führungsschienen für die Greifvorrichtung
des Portalkranes ausgebildet, kann bei einem Einsatz für relativ große und schwere
Ladegüter die Seitenstabilität solcher Kräne gefährdet sein. In solchen Fällen können
zwei Portalkräne eingesetzt werden, die sich durch an diesen vorgesehene beispielsweise
ausklappbare Arme gegenseitig gegen eine solche Kippgefahr abstützen können.
[0025] Sind bei einem erfindungsgemäßen Verladeverfahren die Ladearbeiten beendet, setzt
sich der Portalkran wieder auf den auf dem mittleren Gleis geparkten Transportwagen
selbsttätig in umgekehrter Weise zu seinem Abhebevorgang ab, wenn der Portalkran mit
seinem Transportwagen zuvor bei Vorhandensein von drei nebeneinander liegenden Gleisen
auf das mittlere Gleis für die Ausübung seiner Ladefunktion gebracht worden ist. Von
dem mittleren Gleis wird in diesem Fall der Transportwagen mit dem Portalkran wieder
an einen der beiden Züge angehängt und fährt mit diesem dann zur nächsten Verladestelle
weiter.
[0026] Das erfindungsgemäße Verladeverfahren kann auch zur Be- und Entladung von Schiffen
eingesetzt werden. Hierdurch ist ein "sortiertes" Be- und Entladen von Schiffen auf
Eisenbahnwagen auf unterschiedlichen Gleisen möglich.
[0027] Für das Verladen von Kraftfahrzeugen eignen sich die nachfolgend beschriebenen Verladeeinrichtungen
besonders gut.
[0028] Diese Verladeeinrichtungen bestehen aus einer Palette mit einem starr befahrbaren
Bodenteil und an den Ecken starr nach lotrecht oben ragenden Stützen. Die Fläche des
Bodenteiles ist derart, daß hierauf ein Fahrzeug geparkt und die Palette mit dem Fahrzeug
in Fahrtrichtung ausgerichtet auf einen Eisenbahnwagen abgesetzt werden kann. Je nach
Länge des Eisenbahnwagens und gewählter Länge der Paletten können auf einem Eisenbahnwagen
mehrere Paletten hintereinander abgestellt werden. Die an den Ecken angebrachten Stützen
sind teleskopartig längenverstellbar und lassen sich damit der Höhe eines auf einer
Palette abgesetzten Ladegutes anpassen. Dadurch können auch mindestens zwei Paletten
übereinander gestapelt auf dem Güterwagen eines Zuges abgesetzt werden, indem die
oberen Paletten jeweils auf den Stützen der jeweils darunter liegenden Palette aufsitzen.
[0029] Das Verladen der Paletten auf einen Eisenbahnwagen oder von diesem herunter erfolgt
mit Hilfe des Portalkranes, wobei die Paletten von einer als Greif-Rahmen ausgebildeten
Greifeinrichtung an hierfür vorgesehenen Halterungen erfaßt werden.
[0030] Kraftfahrzeuge können auf einfache Weise auf neben einem Zug parallel oder rechtwinklig
abgestellte Paletten aufgefahren und dort transportsicher verankert werden. Eine transportsichere
Verankerung kann im einfachsten Fall darin bestehen, daß das Fahrzeug mit seinen Vorder-
oder Hinterrädern in eine Bodenrille fährt, die auf dem Bodenteil der Palette senkrecht
zu dessen Längsrichtung verläuft.
[0031] Mögliche Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
[0032] Es zeigen
Fig. 1 eine Ansicht auf mehrere Eisenbahnwagen mit einem auf einen dieser Wagen aufgesetzten
Portalkran in Zugfahr-Position,
Fig. 2 eine auf das Zugende gerichtete Ansicht auf den Eisenbahnwagen mit dem in Zugfahr-Position
auf diesem lagernden Portalkran,
Fig. 3 eine Ansicht des Zuges nach Fig. 1 mit einem hinter dem Zugende operierenden
Portalkran,
Fig. 4 eine Ansicht auf das Zugende mit einem über dem Eisenbahnwagen operierenden
Portalkran,
Fig. 5 eine Ansicht auf einen insgesamt drei Gleise übergreifenden Portalkran,
Fig. 6 eine Seitenansicht des Portalkranes nach Fig. 5,
Fig. 7 eine Portalkran-Anlage aus zwei in Reihe eingesetzten Portalkränen in einer
Ansicht nach Fig. 6,
Fig. 8 eine Draufsicht auf die Portalkrananlage nach Fig. 7,
Fig. 9 einen Portalkran in auf einem Transportwagen abgelegter Position in Ansicht,
Fig. 10 eine Seitenansicht des auf einem Transportwagen abgelegten Portalkranes in
der Fig. 9,
Fig. 11 eine perspektivische Ansicht eines sich auf dem Weg in die Verladeposition
befindlichen Portalkranes beim Drehen auf seinem Transportwagen.
Fig. 12 eine perspektivische Ansicht eines Güterwagens für den Transport von Kraftfahrzeugen
auf Paletten mit einem in Verladeposition agierenden Portalkran.
[0033] Nachfolgend wird zunächst ein Verladeverfahren beschrieben, das in den Fig. 1 bis
4 dargestellt ist.
[0034] Bei einem Reisezug mit beliebig vielen Personenbeförderungswagen 1 ist am Ende eine
wiederum beliebige Anzahl Güterwagen 2 zur Aufnahme von Kraftfahrzeugen, Containern
und/oder anderen großen Teilen angekuppelt. Einer dieser Güterwagen 2, der beispielsweise
der letzte des Zuges sein kann, ist für die Aufnahme eines Portalkranes 3 ausgerüstet.
Zu diesem Zweck besitzt dieser Güterwagen 2 ein Stützgerüst 4, das bei nicht aufgesetztem
Portalkran 3 in Zuglängsrichtung auf oder in den als Transportwagen für den Portalkran
ausgebildeten Güterwagen 2-Boden hinein umklappbar ist. Bei aufgesetztem Portalkran
3 liegt dieser von oben auf dem Stützgerüst 4 auf.
[0035] Der Portalkran 3 besteht im wesentlichen aus einer Traverse 5 und höhenverstellbaren
Seitenstützen 6. In der Portalebene besitzt der Portalkran 3 eine Breite, die über
die zulässige Zugbreite hinausragt. Diese von den Außenkanten der Seitenstützen 6
bestimmte Breite ergibt sich daraus, daß der Portalkran 3 in von seinem Transportwagen
abgehobener und getrennter Position längs des Zuges über dessen Güterwagen 2 hinweg
verfahrbar sein muß. Die Auflage des Portalkranes 3 auf dem Stützgerüst 4 sieht dessen
Drehung um die lotrechte Achse dieses Stützgerüstes vor. Diese Drehmöglichkeit ist
erforderlich, damit der aufgeladene Portalkran 3 für die Zugfahrt in eine um 90 Winkelgrad
verdrehte Lage gebracht werden kann, in der er die zulässige Zugbreite nicht überschreitet.
[0036] Das Aufsetzen und Abheben des Portalkranes 3 in seine jeweils gewünschte Position
läuft wie folgt ab.
[0037] Der in Zugfahr-Position mit der Portalebene in Fahrtrichtung ausgerichtete mit seiner
Traverse 5 auf dem Stützgerüst 4 aufliegende Portalkran 3 wird zum Abheben horizontal
um 90 Grad gedreht. In dieser Position werden die Seitenstützen 6 gegenüber der Traverse
5 teleskopartig nach unten auf den neben dem Zuggleis befindlichen Untergrund ausgefahren.
Dadurch hebt sich die Traverse 6 von dem Stützgerüst 4 ab. Durch an den Enden der
Seitenstützen 6 angebrachte Räder ist der Portalkran 3 längs des Gleises verfahrbar.
[0038] Die Räder des Portalkranes 3 sind dabei in neben dem Gleis verlegten Hilfsschienen
7 geführt. Diese Hilfsschienen 7 sind praktisch die einzige für das erfindungsgemäße
Verladeverfahren erforderliche stationäre Einrichtung. Diese kann mit äußerst geringem
Investitionsaufwand realisiert werden, da die Hilfsschienen 7 in dem Schotter des
Gleisunterbaus verlegbar sind.
[0039] Das Aufsetzen des Portalkranes 3 auf seinen Transportwagen einschließlich dortiger
Ausrichtung in Zugfahrposition erfolgt in praktisch umgekehrter Reihenfolge. Wichtig
ist, daß der Portalkran 3 sich selbsttätig von seinem Transportwagen auf die am Verladeort
stationär verlegten Hilfsschienen erhebt und sich in gleicher Weise nach erfolgter
Ladefunktion wieder in seine Zugfahrposition zurück begibt.
[0040] Zum Verladen von Kraftfahrzeugen, Containern und/oder anderen großen Teilen ist der
Portalkran 3 mit einer Greifeinrichtung 8 ausgerüstet. Diese besteht im einzelnen
aus quer und längs der Traverse 5 verfahrbaren Greifarmen 9, die beispielsweise die
zu verladenden Fahrzeuge an den Rädern fassen können.
[0041] Die erfindungsgemäße Teile-Verladung erfordert auf den Verladeorten, an denen sie
erfolgen soll, praktisch stationär nur die den Portalkran 3 führenden Hilfsschienen
7 neben dem eigentlichen Fahrgleis des Zuges. Der Zug kann ein gewöhnlicher Reisezug
sein, an dem lediglich zusätzlich einige Güterwagen angehängt sind. Die auf den Zug
aufzuladenden Teile sind zur Aufnahme durch den von dem Zug abgehobenen Portalkran
3 auf das Fahrgleis hinter dem Zug aufzustellen. In diesen Bereich reichen die stationären
Hilfsschienen 7 für den Portalkran 3. Das Fahrgleis und die Hilfsschienen 7 können
so eingeschottert sein, daß die Fahrzeuge diese bequem überfahren können.
[0042] Das Verladen selbst verläuft wie folgt.
[0043] Der mit einigen Güterwagen 2 und dem Portalkran 3 erweiterte Reisezug fährt in einen
entsprechend den vorstehenden Angaben präparierten Verladeort ein. Die aufzuladenden
Kraftfahrzeuge, Container und/oder anderen großen Teile werden auf das hinter dem
Zug liegende Gleis bis an das Zugende gebracht. Autofahrer können ihr Fahrzeug selber
dorthin fahren und in Reihe hintereinander abstellen und aussteigen. Dieser Abstellplatz
befindet sich auf dem Zuggleis und zwischen dort verlegten Hilfsschienen 7 für den
Portalkran 3.
[0044] Während beispielsweise Fahrzeuge von ihren Fahrern derart in Verladeposition gebracht
werden, hat sich der Portalkran 3 von seinem Transportwagen auf die Hilfsschienen
7 erhoben und fährt mit eigener Motorkraft über das erste aufzuladende Fahrzeug oder
einen Container. Er ergreift dieses Teil mit seinem Greifarmen 9 - ein Fahrzeug beispielsweise
an den Rädern - und hebt es auf eine solche Höhe, daß er mit ihm über die Güterwagen
2 hinweg zu demjenigen beliebigen freien Güterwagen 2 fahren kann, auf dem das zu
ladende Teil abzusetzen ist. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt wie zu ladende
Teile aufzuladen sind bzw. freie Transportplätze zur Verfügung stehen.
[0045] Abzuladende Teile werden durch umgekehrten Ablauf der Ladevorgänge hinter dem Zug
abgesetzt. Ent- und Beladevorgänge können im Wechsel zueinander ablaufen, wodurch
die Stillstandszeit des Zuges gering gehalten werden kann.
[0046] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Ladeverfahrens besteht darin, daß die
zu ladenden Teile in beliebiger Reihenfolge auf die Güterwagen 2 geladen und von diesen
wieder entladen werden können. Damit müssen die zu ladenden Teile nicht in der Reihenfolge
geladen werden, in der die Bahnhöfe für dort jeweils zu entladende Teile von dem betreffenden
Zug angefahren werden. Es ist vielmehr eine sogenannte Chaos-Lagerung möglich, aus
der die zu entladenden Fahrzeuge jeweils gezielt herausgeholt werden können. Dies
bedeutet allerdings, daß die Fahrzeuge beim Ladevorgang über auf den Güterwagen bereits
stehende Teile höhenmäßig transportiert können müssen. Dies ist in der Regel auch
der Fall und setzt lediglich entsprechend tief ausgelegte Güterwagen voraus.
[0047] Selbstverständlich ist es mit der nach dem erfindungsgemäßen Ladeverfahren eingesetzten
Einrichtung auch möglich, die betreffenden Güterwagen in einem von einem Reisezug
losgelösten Zustand zu be- und entladen, da der Portalkran auch in diesem Zustand
gleichermaßen funktionsfähig ist.
[0048] Das erfindungsgemäße Ladeverfahren ermöglicht es, mit relativ geringem Investitionsaufwand
einerseits eine Vielzahl von Verladeorten für insbesondere Fahrzeuge und/oder Container
mit geringem Aufwand einzurichten und andererseits normale Reisezüge je nach Bedarf
in kombinierte Personen-Transportzüge umzuwandeln. Eine solche Umwandlung kann sogar
während einer Zugfahrt zwischen zwei Verladeorten bzw. Zielbahnhöfen erfolgen.
[0049] Nachfolgend wird Bezug genommen auf ein Verladeverfahren mit Einrichtungen nach den
Fig. 5 bis 10.
[0050] Die in den vorgenannten Figuren gezeigten Portalkräne übergreifen jeweils insgesamt
drei parallel nebeneinander liegende Gleise 101 und 102 mit einem Zwischengleis 103.
[0051] Der dortige Portalkran besteht in seinen wesentlichen Teilen aus einer oberen Traverse
105 mit einer darin gleitend gelagerten Greifvorrichtung 105 zum Ergreifen von Ladegütern
106 von Eisenbahnwagen 107 sowie zwei seitlichen Stützen 108 mit jeweils Laufrädern
109. Diese Laufräder 109 können für schienengebundenen oder schienenfreien Lauf ausgebildet
sein. Die Seitenstützen 108 sind hydraulisch teleskopartig höhenverstellbar. Mit den
Laufrädern 109 ist der Portalkran beispielsweise auf Hilfsschienen 110 verfahrbar.
Mindestens eine der Hilfsschienen 110 kann auch von einem zusätzlichen Nachbargleis
gebildet werden.
[0052] Das erfindungsgemäße Verladeverfahren läuft mit einem in Position gebrachtem Portalkran
wie folgt ab, wobei das Inpositionbringen des Portalkranes weiter unten noch näher
beschrieben wird.
[0053] Zwei auf den Gleisen 101 und 102 einfahrende Züge, die gleiche oder entgegengesetzte
Fahrrichtung haben können, werden in gegenseitige Verladeposition gebracht. In die
entsprechenden Verladeposition wird der Portalkran auf die weiter unten noch beschriebene
Weise ebenfalls gebracht. Mit der Greifeinrichtung 105 wird nun eines der Verladegüter
106 ergriffen und möglichst direkt auf einen freien Eisenbahnwagen auf dem gegenüberliegenden
Gleis 101 bzw. 102 aufgesetzt. Auch ein Zwischenlagern auf dem Gleis 103 ist an sich
möglich. Nach Abschluß der Verladearbeiten können die Züge, nachdem an einem davon
der Portalkran mit seinem Transportwagen wieder angehängt ist, weiterfahren.
[0054] In Fig. 7 ist eine Verladeeinrichtung mit zwei Portalkränen gezeigt. Durch gemeinsamen
Einsatz können besonders lange Ladegüter transportiert werden.
[0055] Die Portalkräne nach Fig. 7 haben im übrigen eine gegenüber der Ausführung in Fig.
5 abweichende Besonderheit. Diese Besonderheit besteht darin, daß eine Führungsschiene
111 für die Greifvorrichtung 105 einerseits mit abklappbaren auskragenden Bereichen
112 versehen ist und zum anderen gegenüber der Stirnseite der Traverse 104 ausfahrbar
ist. Durch diese Ausfahrbarkeit wird ein gewisser Abstand der Führungsschiene 111
gegenüber den Seitenstützen 108 erreicht, so daß Ladegüter in die auskragenden Bereiche
112 an den Seitenstützen 108 vorbei gefahren werden können.
[0056] Ein auf einem Transportwagen 113 abgelegter Portalkran ist in den Fig. 9 und 10 gezeigt.
Die dortige Position des Portalkranes ist die Transportposition, in der dieser mit
seinem Transportwagen 113 an einen Zug angekoppelt mit diesem mitfährt. In der Längs-
und Quermitte des Transportwagens 113 befindet sich ein Traggerüst 114, auf dem der
Portalkran horizontal drehbar aufliegt. Ist der Kran aus der Transportposition um
90 Grad verdreht, so fahren seine Seitenstützen 108 vertikal aus, wodurch er sich
von dem Transportwagen 113 abhebt.
[0057] Soll bei an einer Verladestelle eingefahrenen Zügen ein Umladen mit dem Portalkran
erfolgen, so wird dieser auf seinem Transportwagen 113 vom Ende des Zuges, an dem
er sich befindet, mit einer Rangierlokomotive über eine Weiche auf das mittlere Gleis
103 rangiert. Dort hebt sich der Portalkran dann in seine Arbeitsstellung ab. Nach
Beendigung der Ladearbeiten setzt sich der Portalkran wiederum auf den Transportwagen,
der zurück an das Ende eines Zuges rangiert wird, mit dem er zur nächsten Verladestelle
weiterfährt.
[0058] Die nach dem erfindungsgemäßen Ladeverfahren eingesetzten Portalkräne können auch
in einer solchen Weise eingesetzt werden, daß mit ihnen die Funktion einer Verschiebebühne
erreicht wird. Zu diesem Zweck müssen lediglich die Räder um 90 Grad verdreht sein
und es müssen quer zur Gleisrichtung Verschiebegleise an der betreffenden Verladestelle
vorgesehen sein.
[0059] Ein besonders vorteilhaftes Verladeverfahren für Fahrzeuge mit den dafür geeigneten
Einrichtungen ist in den Fig. 11 und 12 dargestellt.
[0060] Der in Fig. 11 gezeigte Portalkran 203 ist auf seinem zugbegleitenden Transportwagen
204 mit Bezug auf die Längsrichtung seiner Traverse 205 außermittig auf einem Lagerbock
206 drehbar gelagert. Die drehbare Auflage auf dem Lagerbock 206 erfolgt über die
längs der Traverse 205 verfahrbare Greifeinrichtung 207. Durch die außermittige Lagerung
der Traverse 205 sind zur Ausbalancierung des Portalkranes 203 während seines Aufstellens
zur Einnahme seiner Ladeposition Ausgleichsgewichte 208 in demjenigen Endbereich der
Traverse 205 notwendig, der gegenüber der Drehachse des Lagerbockes 206 den geringeren
Abstand besitzt. Diese Ausgleichsgewichte 208 können zum Teil an dem auf dem Untergrund
aufliegenden Fuß der betreffenden Seitenstütze 209 oder auch direkt an der Traverse
205 angebracht sein.
[0061] Um beim Aufstellen des Portalkranes 203 zumindest mit einer Seitenstütze 210 über
benachbarte Ladegüter oder einen Zug mit Containern 211 auf einem Nachbargleis hinweg
ausfahren zu können, kann diese Seitenstütze 210 nach oben schwenkbar durch eine entsprechende
Anlenkung an der Traverse 205 sein. Das Verschwenken kann durch einen Stellzylinder
212 bewirkt werden.
[0062] Die außermittige Lagerung des Portalkranes 203 auf dem zugehörigen Transportwagen
204 bietet den Vorteil, den Portalkran 203 so aufzustellen, daß die weiter von der
Drehachse der Auflagerung auf dem Lagerbock 206 entfernte Seitenstütze 212 mit Abstand
neben dem Gleis 213 des diesem Portalkran 203 zugeordneten Zuges absetzbar ist. Dadurch
können von dem Portalkran 203 neben dem Gleis 213 Ladegüter abgesetzt oder von dort
aufgenommen werden. Das Aaufnehmen und Absetzen solcher Ladegüter erfolgt mit einer
längs der Traverse 205 des Portalkrans 203 verfahrbaren Greifeinrichtung 207, die
einen Greif-Rahmen 214 besitzt, dessen Aufbau und Funktion nachfolgend noch näher
beschrieben werden wird.
[0063] Um mindestens eine Seitenstütze 210 des Portalkranes 203 mit möglichst großem Abstand
neben einem Gleis 213 absetzen zu können, ist diese an einem teleskopartig aus dem
Grundkörper der Traverse 205 herausfahrbaren Schiebeteil 215 angelenkt.
[0064] In Fig. 12 ist ein in Verladeposition stehender Portalkran 203 in Aktion gezeigt.
[0065] Ladegüter sind bei diesem Ausführungsbeispiel Fahrzeuge. Zum Eisenbahntransport werden
diese auf speziellen Paletten 216 abgesetzt, mit denen zusammen sie auf Güterwagen
217 verladen werden.
[0066] Diese Paletten 216 bestehen aus einer festen starren Grundplatte zur Aufnahme von
in der Regel einem Fahrzeug. Zur Arretierung des Fahrzeuges auf dieser Palette 216
ist auf deren Grundplatte senkrecht zur Stellrichtung des Fahrzeuges eine Rille 218
zur Aufnahme der Vorder- oder Hinterräder des Fahrzeuges vorgesehen.
[0067] An den Ecken der Paletten 216 sind teleskopartig längenverstellbare Stützen 219 angebracht.
Diese dienen dazu, auf die Höhe der aufgenommenen Ladegüter - hier des jeweiligen
Fahrzeuges - eingestellt zu werden, um dann auf diesen Stützen 219 eine weitere Palette
216 oben aufsetzen bzw. stapeln zu können. Auf den Güterwagen 217 können jeweils zwei
Personenfahrzeuge auf entsprechende Paletten 216 aufgeladen übereinander transportiert
werden.
[0068] Die Paletten 216 können neben dem Gleis 213 in beliebigen Richtungen ausgerichtet
aufgestellt werden. Für Wohnwagen kann beispielsweise eine größere Palette 216 verwendet
werden, auf der gleichzeitig das Zugfahrzeug und der Wohnwagen Platz finden. Bei Aufnahme
eines Wohnwagens auf einer Palette 216 kann auf dem Zug keine weitere Palette 216
darüber gesetzt werden, da hierfür der lichte zur Verfügung stehende Raum nicht ausreicht.
[0069] Das Verladen selbst läuft wie folgt ab.
[0070] Die Greifeinrichtung 207 des Portalkranes 203 bewegt sich in Richtung einer aufzunehmenden
oder abzusetztenden Palette 216. Hierfür verfährt zunächst einmal der Portalkran 203,
der selbstfahrend ausgestaltet ist, längs des Gleises 213 bis an die Stelle der betreffenden
Palette 216. Des weiteren wird der Greif-Rahmen 214 in Greifposition für die betreffende
Palette 216 gebracht. Der Greif-Rahmen 214 ist hierfür längs der Traverse 205 und
lotrecht zu dieser verfahrbar sowie horizontal drehbar gegenüber einem diesen Rahmen
214 in der Traverse 205 führenden Teil.
[0071] Um eine Palette 216 oder ein anderes Ladegut ergreifen zu können, besitzt der Greif-Rahmen
214 an seinen Ecken Greifarme 220, die aus einer horizontalen Ablageposition in eine
lotrechte Greifposition ausgeklappt werden können. In ausgeklapptem Zustand können
sie an den Paletten 216 entsprechend vorgesehene Halterungen 221 ergreifen und dadurch
die Paletten oder ggf. andere zu ergreifende Teile gezielt und sicher transportieren.
Der Portalkran 203 ist hoch genug, um auf den Güterwagen 217 des Zuges Paletten 216
mit Personenfahrzeugen übereinander abzustellen bzw. von dort aufzunehmen.
[0072] Die Längsholme 222 des Greifrahmens 214 sind teleskopartig längenverstellbar, um
auf unterschiedlich lange Ladegüter einstellbar zu sein.
[0073] Der Transportwagen 204 für den zugbegleitenden Portalkran 203 ist in der Fig. 12
aus Gründen einer einfachen Zeichnungsdarstellung nicht eingezeichnet. In Wirklichkeit
existiert er jedoch, um den Portalkran 203 dem erfindungsgemäßen Verladeverfahren
entsprechend mit dem Zug mitzuführen. Das Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 11 und
12 zeigt besonders anschaulich die Praktikabilität der erfindungsgemäßen Lehre eines
Eisenbahntransportverfahrens mit den dazu gehörigen speziellen, jedoch insgesamt ortsungebundenen,
Einrichtungen.
1. Verladeverfahren für Eisenbahntransporte, bei dem Großteile, insbesondere Fahrzeuge
und/oder Container, mit Hilfe eines Portalkranes, der mindestens eine horizontale
Traverse mit mindestens in den beiden Endbereichen lotrecht nach unten ragenden Seitenstützen
aufweist, auf und von Eisenbahnwagen verladen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Portalkran (3,203) auf einem Transportwagen (2,113, 204) eines Zuges mitgeführt
wird, von dem er sich zur Erlangung einer Verladefunktion bei stehendem Zug dessen
Gleis mit seiner Traverse (5,104,205) übergreifend durch Verlängern bzw. Verkürzen
seiner Seitenstützen (6,108,209, 210) abheben und wieder aufsetzen kann, wobei er
in abgehobenem Zustand mit seinen auf gegenüberliegenden Seiten des Zuges lagernden
Seitenstützen (6,108,209,210) längs des Zuges verfahrbar ist und eine an seiner Traverse
(5,104, 205) längs bewegliche Greifvorrichtung (8,105,203,207) die zu verladenden
Großteile (106) lotrecht verlagern kann.
2. Verladeverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Traverse (5,104,205) des Portalkranes (3,203) in Transportstellung in Zuglängsrichtung
auf dem zugehörigen Transportwagen (113,204) gelagert und zur Einnahme der Verladeposition
horizontal um etwa 90 Grad gedreht wird.
3. Verladeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenstützen (6,108,209,210) des Portalkranes (3, 203)in Verladestellung
des Portalkranes (3) auf neben dem Gleis (213) des den Portalkran (3,203) mitführenden
Zuges verlaufenden Schienen geführt werden.
4. Verladeverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schienen zum Führen der Seitenstützen (6,108,209, 210) des Portalkranes (3,203)
Hilfs- bzw. Arbeitsschienen (7,110) sind.
5. Verladeverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche für Verladevorgänge an
Verladeorten, an denen mindestens drei Gleise parallel nebeneinander verlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Traverse (5,104,205) des Portalkranes (3,203) mit mindestens in ihren Endbereichen
gelagerten Seitenstützen (6,108,209,210) in Verladestellung mindestens drei Gleise
übergreift.
6. Verladeverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Ende der Traverse (5,104,209,210) des Portalkranes (3,203) verlängerbar
ist und der Portalkran (3,203) dadurch auf einen seitlich ungleichen Abstand zu dem
den Portalkran (3,203) mitführenden Zug bzw. dessen Gleis (213) gebracht werden kann.
7. Verladeverfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Portalkran (3,203) mit gegenüber seiner Abstützung auf einem Lagerbock (206)
des Transportwagens (113,204) ungleich weit entfernt liegenden Endbereichen aus seiner
Transport- in eine Verladeposition drehbar ist, wobei das zu der Drehachse näher liegende
Längsende des Portalkranes (3,203) mit Ausgleichsgewichten (208) beschwert ist.
8. Verladeverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Portalkran (3,203) über die an seiner Traverse (5, 205) verfahrbare Greifeinrichtung
(8,207) auf einem Lagerbock (4,206) des Transportwagens (113,204) horizontal drehbar
lagerbar ist.
9. Verladeverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerung des Portalkranes (3,203) auf dem Lagerbock (206) seines Transportwagens
(113,204) mit Bezug auf die Längserstreckung seiner Traverse (5,104,205) außermittig
erfolgt.
10. Verladeverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein mit einer Seitenstütze (210) versehener Endbereich der Traverse
(104,205) des Portalkranes (3,203) in Traversenlängsrichtung teleskopartig gegenüber
dem übrigen Traversenbereich verschiebbar ist.
11. Verladeverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine der Seitenstützen (210) temporär mit ihrem lotrecht unteren Ende
auf etwa die Höhe der Traverse (5,104,205) anhebbar ist.
12. Verladeverfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf die Höhe der Traverse (5,104,205) anhebbare Seitenstütze (210) schwenkbar
an der Traverse (5,104,205) gelagert ist, um dadurch mit ihrem unteren Ende auf die
Höhe der Traverse (5,104,205) angehoben werden zu können.
13. Verladeverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Traverse (5,104) oder ein mit dieser verbundenes Teil in Verladestellung zumindest
an einem Ende der Traverse (5,104) über die an diesem Ende gelagerte Seitenstütze
(6,108) hinauskragt.
14. Verladeverfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der hinauskragende Teil der Traverse (5,104) einklapp- oder ziehbar ist.
15. Verladeverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Teile der Traverse (5,104) bei deren Verladeposition in Gleisrichtung ausfahr-
oder klappbar sind.
16. Verladeverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu transportierenden Großteile auf, auf Wagen eines Zuges aufsetzbaren, Paletten
(216) gelagert werden.
17. Verladeverfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Paletten (216) an ihren Ecken mit lotrechten Stützen (219) zum Aufeinanderstellen
mindestens zweier dieser Paletten (216) versehen sind.
18. Verladeverfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützen (219) teleskopartig höhenverstellbar sind.
19. Verladeverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifeinrichtung (207) des Portalkranes (203) mit einem etwa horizontal ausgerichteten
etwa mittig in der Traverse (205) längsverfahrbaren Greif-Rahmen (214) versehen ist.
20. Verladeverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Greif-Rahmen (214) der Greifeinrichtung (207) ein Rechteckrahmen mit in zumindest
einer Richtung längenverstellbaren Rahmenteilen (222) ist.
21. Verladeverfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Ecken des Rahmens der Greifeinrichtung (207) einziehbare oder einklappbare
Greifarme (220) angelenkt sind, mit denen die zu transportierenden Großteile und/oder
Paletten (216) mit darauf lagernden Großteilen an dort vorgesehenen Halterungen ergriffen
werden können.
22. Verladeverfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
jeweils zwei mit Großteilen, wie insbesondere Fahrzeugen, bestückte Paletten (216)
übereinander gestapelt auf Wagen eines Zuges transportiert werden, wobei die obere
Palette (216) auf den Stützen (219) der darunter liegenden Palette (216) steht.